Das Hessische Staatstheater Wiesbaden blickt auf eine positive Spielzeit 2024/25

Staatstheater Wiesbaden ~ Großes Haus ~ © Sven-Helge Czichy Kolonnaden Foto: Sven-Helge Czichy

Am Ende der ersten Spielzeit der neuen Intendanz von Dorothea Hartmann und Beate Heine zieht das Hessische Staatstheater Wiesbaden eine positive Bilanz. Binnen eines Jahres ist es gelungen, im Haus wieder eine respektvolle und konstruktive Arbeitsatmosphäre zu schaffen.

Die Vorstellungsfrequenz des Hauses konnte in eine gesunde Spielstruktur mit über 800 Vorstellungen überführt werden, die eine real drohende Überlastung von Gewerken und Mitarbeiter*innen verhinderte. Mit den Trägern wurde eine vertrauensvolle Zusammenarbeit etabliert.

Insgesamt konnte eine Zuschauerauslastung von 80,5 % erreicht werden. Zu den beliebtesten Produktionen (Auslastung über 90 %) gehörten neben „Tosca“, „Der Barbier von Sevilla“ u. a. die Eröffnungsproduktion der Maifestspiele „Die Perlenfischer“ sowie „Woyzeck“ und „Die Freiheit einer Frau“ im Großen Haus; „Herzfaden“, „Wie es Euch gefällt“ und „King Arthur“ im Kleinen Haus. In der Wartburg punkteten das Musical „Fack ju Göhte“ und „Das Tagebuch der Anne Frank“, das zahlreiche Schüler*innen sahen. 40.000 Zuschauer*innen erlebten außerdem das Familienstück „Pinocchio“ im Großen Haus.

Die Intendantinnen des Hessischen Staatstheater Wiesbaden: Beate Heine und Dorothea Hartmann
(© Maximilian Borchard)

Ein wichtiges Ziel der neuen künstlerischen Ausrichtung war es, das Theater in die Stadt hinein zu öffnen. Dies ist durch Kooperationen mit Kultureinrichtungen wie dem Museum Wiesbaden, dem Museum Reinhard Ernst, dem Literaturhaus Villa Clementine, mit den Staatlichen Schlössern und Gärten Hessen und verschiedenen Kirchen gelungen.

Schon mit dem Intendanzstart kamen 45 Wiesbadener*innen im Kurpark zusammen für die Performance „Habitat“. Community-Projekte wie „Die Schöpfung“ brachten über 80 nicht-professionelle Sänger*innen auf die Bühne des Großen Hauses. Beim Format „Geteilte Pulte“ musizieren 30 Musikbegeisterte gemeinsam mit dem Hessischen Staatsorchester Wiesbaden im 8. Sinfoniekonzert. Für „Hellas am Rhein“ kooperierte das Staatstheater mit der griechischen Gemeinschaft Wiesbadens. Über die Thematik der Produktion „Unser Erbe: Tax me if you can“ kam das Staatstheater mit zahlreichen Akteuren der Wiesbadener Stadtgesellschaft ins Gespräch, als szenische Lesung tourte die Produktion mit der Friedrich-Ebert-Stiftung durch Deutschland.

Im Pilotprojekt „Theaterprofis unterwegs“ probten der GMD Leo McFall und Musiker*innen des Hessischen Staatsorchesters mit Jugendlichen des Schulorchesters der Leibnizschule Wiesbaden. Und auch die Schultheatertage, bei denen 600 Schülerinnen und Schüler zwischen acht und 18 Jahren die Bühnen des Staatstheaters eroberten, konnten wieder in Kooperation mit dem Kulturamt Wiesbaden stattfinden. Das Tanzstück „Bau“ wurde in zahlreichen Schulen in ganz Hessen aufgeführt.

Daneben konnte eine Anbindung an verschiedene Ausbildungsinstitutionen etabliert werden. Von der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt ergänzen zwei Studierende im Rahmen Ihres Studiojahres das Schauspielensemble. Mit den spartenübergreifenden Produktionen „Judith“, „Fassaden“ und „Feldfuge“ am Staatstheater Wiesbaden schlossen drei Regiestudierende ihr Studium an den Hochschulen in Salzburg, Hamburg und Frankfurt ab.

Zudem ist das Hessische Staatstheater Wiesbaden seit 2025 offizielles Partnerhaus für das internationalen Nachwuchsprogramm Mascarade Opera in Florenz, über das künftig junge Sänger*innen ans Haus kommen, um hier zu arbeiten.

Die Maifestspiele boten zahlreiche Möglichkeiten mit den internationalen Künstler*innen über partizipative Projekte in Kontakt zu kommen: Der Gesangsunterricht, den Opernsänger Nicky Spence 100 Wiesbadener*innen am Warmen Damm gab, war nur eines von vielen Beispielen.

Ein ganzes Wochenende lang luden die „Maifestspiele für alle“ alle Wiesbadener*innen zu einem kostenlosen Programm mit der Open-Air-Live-Übertragung einer Opernvorstellung, Konzerten, Workshops und Kinderprogramm ein.

Das Staatstheater Wiesbaden freut sich über zahlreiche Auszeichnungen und Einladungen zu renommierten Festivals, darunter die Einladung zum Berliner Theatertreffen, zum Festival Radikal jung München und zu den Autor:innentheatertagen am Deutschen Theater Berlin. Das Hessische Staatsballett tourte u. a. in Monte Carlo, Fribourg und Annemasse. Zahlreiche Ensemblemitglieder wurden bei Wettbewerben mit renommierten Preisen ausgezeichnet, u. a. gewann Mezzosopranistin Fleuranne Brockway beim Concours musical international de Montréal mehrere erste Preise und der Bariton Samueol Park war Gewinner des Internationalen Musikwettbewerbs der ARD in München.

Die Spielzeit 2024/25 endet an diesem Wochenende (05./06. Juli) mit einem Konzertfest im gesamten Haus unter Mitwirkung aller Ensembles mit zahlreichen kostenlosen Programmpunkten. Die neue Spielzeit startet wieder am Samstag, den 30. August mit einem großen Theaterfest, zu dem das Haus herzlich einlädt!

staatstheater-wiesbaden.de