arte und 3sat übertragen in ihren umfangreichen Programmen regelmäßig Dokumentationen über Künstler und Kulturereignisse, dazu Konzerte (von Klassik über Pop & Rock bis Heavy Metal), Musicalfilme, Opern-, Tanz- und Theatervorstellungen.
Diese Seite informiert über bevorstehende interessante Ausstrahlungstermine auf 3sat aus dem Kulturbereich.


Sonntag, 09.11. / 3satThementag: Wunder der Tierwelt

Montag, 10.11. / 00:55 Uhr / Rockpalast Crossroads: Thees Uhlmann
Im Streaming: 11. November 2025, 02.00 Uhr bis 5. Februar 2026
Erstausstrahlung

Seit 2003 veranstaltet der WDR Rockpalast in der „Harmonie“ in Bonn das „Crossroads“-Festival. Im Oktober 2025 werden an vier aufeinanderfolgenden Tagen acht Acts präsentiert.

Sie decken verschiedene Facetten der Rock- und Popmusik und eine entsprechend große musikalische Bandbreite ab – eine spannende Mischung aus verlässlichen Größen und interessanten Newcomern aus verschiedenen Genres.

Autobahn, Feldwege, Landstraßen: Thees Uhlmann ist längst sein eigener Roadmovie. Doch erst mit dem Album und Liveprogramm „Sincerely, Thees Uhlmann“ zeichnete er den Trip mitreisetauglich nach. Er führt vom AJZ bis ins Stadion, von Hemmoor bis nach New York, durch mehr als drei Jahrzehnte wiedervereinigtes Deutschland. Rock, Indie, Punk und was nicht sonst noch alles. Lichthupe aber nur im äußersten Notfall.

Montag, 10.11. / 02:55 Uhr / Rockpalast Crossroads: Kochkraft durch KMA
Im Streaming: 11. November 2025, 04.00 Uhr bis 5. Februar 2026
Erstausstrahlung

Im hiesigen Indie-Punk-Kontext gab es in den letzten Jahren kaum einen Weg, der nicht an Kochkraft durch KMA aus Duisburg-Marxloh vorbeigeführt hätte.

Ob bei zahlreichen eigenen Shows oder noch mehr Festivalauftritten, auf Touren zusammen mit so unterschiedlichen Bands wie Team Scheisse, Kettcar, Das Lumpenpack, FJØRT und Adam Angst – die Kochkraft war immer da.

Und, nach manchmal verwirrten Ersteindrücken, sind Kochkraft durch KMA eine von den Bands, die am Ende doch jede Person im Raum mitnehmen. Ihr Indie-Rave-Punk ist stets zugewandt, haltungsstark und vor allem mitreißend, es geht um „Selbstoptimierung, konservativen Backlash, Dauerkrisen, Turbokapitalismus, dies das“, sagt die Band selbst. Und: „Manchmal sind auch wir des Kämpfens müde und brauchen diesen ganz kurzen Moment zwischen Idealismus und Resignation, um zu sagen: Es ist schon schwer genug!“

Doch aufgegeben wird nicht: Es gibt auch viel Optimismus und Dankbarkeit, und auch die verpackt die Band in den Songs des Albums mit dem Titel „Hardcore never dies das“. „Wir haben letztes Jahr echt viel geballert und drei Millionen Konzerte gespielt. Und in der restlichen Zeit haben wir mit tollen Menschen aus unserer Szene (Team Scheisse, Das Lumpenpack, The toten Crackhuren im Kofferraum, Das blühende Leben, Mamoré) unser Album geschrieben – Allein wäre es nicht so toll geworden. Das hat uns wieder bewiesen, dass ein ‚Gemeinsam‘ immer schöner ist als ein ‚Alleine‘.“ Und um dieses gemeinsame Erleben geht es bei Konzerten von Kochkraft durch KMA.

2022 inszeniert die Band das Charity-Projekt „Cock am Ring“, bei dem Bands mit FLINTA+-Beteiligung Songs von Männerbands aus dem Line-up von „Rock am Ring“ covern. Musikalisch verwendet die Band unterschiedliche Stilmerkmale, unter anderem aus New Wave, Neuer Deutscher Welle, Synthie-Rock sowie Punk beziehungsweise Post-Punk. Textlich bewegt sich die Band zwischen Dada-Texten und ironischem Punk.

Montag, 10.11. / 03:55 Uhr / SWR3 New Pop Festival 2025: Fast Boy
Im Streaming: 10. November 2025, 06.00 Uhr bis 9. Dezember 2025
(Erstsendung: 20.10.2025)

Fast Boy kehren 2025 eindrucksvoll zum „SWR3 New Pop Festival“ zurück: Nach ihrem Auftritt im Vorjahr im Kurgarten spielen die Brüder Lucas und Felix nun ihr eigenes Konzert im Festspielhaus.

Das Dance-Pop-Duo verbindet elektronische Musik mit Livegesang, Gitarrensolos und reduziertem Unplugged-Sound – weit mehr als ein klassischer DJ-Gig.

Mit internationalen Kooperationen, darunter David Guetta und Meduza, erzielten sie bereits einen Radio-Nummer-1-Hit und über eine halbe Milliarde Streams allein auf Spotify. Ihr aktueller Hit „Born Again“, gemeinsam mit ClockClock, knüpft an diesen Erfolg an.

Montag, 10.11. / 04:40 Uhr / SWR3 New Pop Festival 2025: Felix Jaehn
Im Streaming: 10. November 2025, 06.00 Uhr bis 9. Dezember 2025
(Erstsendung: 27.10.2025)

Top-DJ Felix Jaehn heizt erneut bei einer DJ-Nacht des SWR3 New Pop Festivals dem Publikum in der historischen Kulisse des altehrwürdigen Baden-Badener Kurhauses ein.

Bereits vor zehn Jahren legte er auf einer Partynacht des Festivals auf. Mit drei Nummer-1-Hits sowie zahlreichen Gold-, Platin- und Diamant-Auszeichnungen zählt er heute zu den erfolgreichsten DJs der Welt.

Felix Jaehn ist bekannt für energiegeladene Sets, die elektronische Beats mit seiner dynamischen Bühnenpräsenz verbinden. Ein Abend voller Beats, Emotionen und mitreißender Musik.


Samstag, 15.11. / 19:20 Uhr / Queer Pop – Ikonen, Codes und Kommerz (3/3): Pink Pony Club – Bubbles & Backlash
Film von Inga Turczyn und Shane Thomas McMillan
Im Streaming: 15. November 2025, 10.00 Uhr bis 15. November 2030
Erstausstrahlung

Queere Codes sind heute überall: in Musik, Mode, Werbung. Ist die Avantgarde im Mainstream aufgegangen? Ist das Vielfalt pur oder der Verlust des Besonderen?

Designer Kilian Kerner, Schauspieler Lamin Leroy Gibba und Popsängerin Luna erzählen, wie queere Ästhetik vom Rand in die Mitte der Gesellschaft wanderte. Von Drag Queens über Popstars bis TikTok: Was bedeutet Queerness, wenn sie alle nutzen?

Die Folge blickt auf neue queere Ikonen und Stars wie den Rapper Lil Nas X oder Popsängerin Chapell Roan. Während Social Media Sichtbarkeit schafft, verliert sich zugleich das Gemeinsame: Aus Avantgarde werden Trends, aus Kämpfen Marketing-Strategien.

War dies das Ziel oder ist es das Ende der Differenz. Ist queere Kreativität heute Triumph oder nur Trend? Zwischen Emanzipation und Gegenreaktion entfaltet sich ein schillerndes Bild der Gegenwart.

Samstag, 15.11. / 20:15 Uhr / Till Brönner meets hr-Bigband: Bella Italia
(Erstsendung: 25.07.2024)

Till Brönner gehört definitiv zu den deutschen Musikern, die internationale Bekanntheit und Beachtung erlangt haben. Hierzulande ist er ohnehin ein Star, auch jenseits der Jazzszene.

Sein Name steht als Garant für exquisites Trompetenspiel, gepaart mit charismatischer Bühnenpräsenz. Mit der hr-Bigband gibt er bekannten italienischen Melodien ein neues Gesicht.

Samstag, 15.11. / 21:00 Uhr / Helge Schneider und die SWR Big Band
SWR Sommerfestival in Speyer
Aufzeichnung, Juni 2025
Im Streaming: 15. November 2025, 06.00 Uhr bis 14. November 2027
Erstausstrahlung

Unter dem Motto „Ein Mann und seine Musik“ tourt Helge Schneider mit seiner Band „Giganten der Hoffnung“ durchs Land, die seine schönsten Kompositionen zupft und dudelt.

Er gehört zu den erfolgreichsten Komikern und Musikern in Deutschland und Hits wie „Katzenklo“ und „Käsebrot“ sind längst musikalisches Kulturgut: „Ich suche immer Kontakt zu meinem Publikum, und zwar durch Musik“.

Für einen besonderen Höhepunkt sorgt die Zusammenarbeit beim SWR Sommerfestival in Speyer: Helge Schneider tritt dort erstmals gemeinsam mit der renommierten SWR Big Band auf. Diese Kooperation verspricht, die musikalische Vielfalt und das humorvolle Talent Schneiders in einem völlig neuen Licht zu zeigen. Die mehrfach Grammy-nominierte SWR Big Band wird Schneiders komödiantische Einflüsse begleiten und verstärken.

Ein Konzerterlebnis, das keine Grenzen kennt – ein Mix aus Jazz, Comedy und unvergesslichen Melodien, das Helge Schneider einmal mehr als Ausnahmekünstler präsentiert.

Samstag, 15.11. / 22:00 Uhr / Jazzfieber – The Story of German Jazz
Dokumentarfilm von Reinhard Kungel, Deutschland 2023
Im Streaming: 15. November 2025, 06.00 Uhr bis 13. Mai 2026
Länge: 90 Minuten

Jazz ist angesagt wie lange nicht mehr. Junge Menschen begeistern sich wieder für swingende Rhythmen und jazzige Grooves. Dabei ist über die Hintergründe dieser Musik nur wenig bekannt.

Was ist Jazz? Wie kam diese Musik nach Deutschland? Weshalb sahen die Nazis im Jazz eine Gefahr? Warum wurden jugendliche Anhänger der Swing-Musik in Zwangslager und Jazzmusiker sogar ins KZ verschleppt? Dieser Film macht sich auf die Suche nach Antworten.

Sonntag, 16.11. / 10:15 Uhr / erLesen: Buch Wien Spezial
Moderation: Heinz Sichrovsky
(Erstsendung: 11.11.2025)

Mit Biss und Charme begrüßt Heinz Sichrovsky Prominente und Autorinnen und Autoren zum Literaturgespräch.

Im Büchermagazin wird über Lieblingslektüre, aktuelles Tagesgeschehen, Historisches und auch sehr Persönliches gesprochen.

Sonntag, 16.11. / 12:30 Uhr / Druckfrisch
Neue Bücher mit Denis Scheck
(Erstsendung: 12.10.2025)

Orientierung im Bücherdschungel verspricht Denis Scheck. Scheck besucht Schriftsteller, stellt Neuerscheinungen vor und spart dabei weder an Lob noch an Kritik.

Seine bissigen und humorvollen Kommentare zu den Büchern der Spiegelbestenliste aus der Kölner Bücherhalle sind beliebt und gefürchtet. Im persönlichen Gespräch entlockt er Autoren aktueller Bestseller interessante Hintergründe zu
ihren Werken.

Montag, 17.11. / 02:15 Uhr / Rockpalast Crossroads: The Red Flags
Im Streaming: 18. November 2025, 02.15 Uhr bis 12. Februar 2026
Erstausstrahlung

Seit 2003 veranstaltet der Rockpalast in der „Harmonie“ in Bonn das Crossroads-Festival. Im Oktober 2025 werden an vier aufeinander folgenden Tagen acht Acts präsentiert.

Sie zeigen die verschiedenen Facetten der Rock- und Popmusik und eine entsprechend große musikalische Bandbreite: Eine spannende Mischung aus verlässlichen Größen und interessanten Newcomern aus verschiedenen Genres.

Montag, 17.11. / 03:15 Uhr / Rockpalast Crossroads: Cari Cari
Im Streaming: 18. November 2025, 03.15 Uhr bis 12. Februar 2026
Erstausstrahlung

Cari Cari sind Stephanie Widmer und Alexander Köck. Seit 2011 macht das österreichische Duo, das auch in London, Hamburg und Madrid gelebt hat, zusammen Musik.

Ihre Konzerte füllen Hallen in ganz Europa und ihre Songs schafften es in die Soundtracks der US-Serien „Shameless“ und „The Magicians“. Der moderne Vintage-Sound von Cari Cari widersetzt sich Zuordnungen, schafft vielmehr atmosphärische, cineastische Welten.

Und das nicht aus Kalkül, sondern aus intrinsischer Motivation: Cari Cari machen das, was sich für sie richtig anfühlt. „Meistens gibt es da draußen nämlich eine Handvoll Leute, die den gleichen Geschmack haben wie du“, weiß Alexander Köck, „Leute, die spüren, dass du etwas aus vollem Herzen machst und nicht aus Berechnung.“

Von diesen Leuten gibt es mittlerweile sogar sehr viele, denn Cari Cari spielen nicht mehr in kleinen Clubs, sondern in großen Sälen, Hallen und auf Festivals. Diesen Status haben sie sich völlig selbstbestimmt erspielt. „Wir versuchen generell, so viel wie möglich selbst zu machen und uns so wenig wie nötig dreinreden zu lassen“, sagt Alexander, „wir lassen uns dabei aber von allem inspirieren, was wir hören, sehen oder lesen.“

Auch ihre Soundästhetik folgt naheliegender Weise keinem Mainstream-Rezept, nichts läge den beiden ferner, als sich an Trends heranzuwanzen. Eine durchgängige Americana-Ästhetik ist die Plattform, von der aus sie stoisch stampfende Beats ebenso loslassen wie warme, harmonische Sixties-Sounds, schartig bluesigen Swamp-Rock oder Proto-Rock’n’Roll. Das ist auf der Bühne, wo sie zum Trio aufgestockt auftreten, so organisch und mitnehmend, dass sich wirklich alle in mitreißendem Groove vereint wiederfinden.

Internationale Medien bezeichnen Cari Cari abwechselnd als „The Lovechild Of The Kills and The XX“ (IndieShuffle, US), „with a pinch of Morricone“ (FM4, AUT) oder die nächsten „Cat Power“ (BestBefore, AUS).

Montag, 17.11. / 04:15 Uhr / Rockpalast Crossroads: Stina Holmquist
Im Streaming: 18. November 2025, 04.15 Uhr bis 12. Februar 2026
Erstausstrahlung

Seit 2003 veranstaltet der Rockpalast in der „Harmonie“ in Bonn das Crossroads-Festival. Im Oktober 2025 werden an vier aufeinander folgenden Tagen acht Acts präsentiert.

Sie zeigen die verschiedenen Facetten der Rock- und Popmusik und eine entsprechend große musikalische Bandbreite: Eine spannende Mischung aus verlässlichen Größen und interessanten Newcomern aus verschiedenen Genres.


Samstag, 22.11. / 19:20 Uhr / Der Wert der Kultur – Der Deutsche Theaterpreis DER FAUST
Film von Marietta Rebekka Schultz
Im Streaming: 22. November 2025, 10.00 Uhr bis 22. November 2026
Erstausstrahlung

Kultur kostet – doch was ist sie uns wert? Theater stehen unter Spardruck und sind zugleich Orte der Debatte, der Demokratie und des gesellschaftlichen Zusammenhalts.

Der Deutsche Theaterpreis DER FAUST wird 2025 im Theaterhaus Stuttgart verliehen. Die 3sat-Dokumentation fragt, wie Kulturschaffende mit den Sparzwängen umgehen – und wie sie die Bühne für eine neue Generation von Theaterfans bereiten.

Mit dem Lebenswerkpreis wird Brigitte Dethier geehrt, Gründungsintendantin des Jungen Ensemble Stuttgart und prägende Stimme des Kinder- und Jugendtheaters. Gerade hier sind die Mittel knapp. Schauspielerin Homa Faghiri und Intendantin Christina Schulz vom Theater an der Parkaue in Berlin zeigen, wie sich trotzdem junge Menschen fürs Theater begeistern lassen.

Vor allem in Berlin wird heftig über Kürzungen gestritten. Schauspieler Milan Peschel, nominiert als bester Darsteller, spricht an der Volksbühne über das Theater als Resonanzraum unserer Gesellschaft. Es scheint Zeit für kreative Lösungen: Im Januar versteigerte das Berliner Ensemble eine Übernachtung auf seiner großen Bühne – für 1500 Euro.

Die Dokumentation „Der Wert der Kultur“ nimmt die Verleihung des Deutschen Theaterpreises zum Anlass, in aufgeheizten Zeiten zu fragen, wie Theater ihre Rolle als Stützen der Gesellschaft behaupten können – trotz knapper werdender Mittel. Poetisch und wortlos führt das international gefeierte Performance-Kollektiv „Familie Flöz“ durch die Preisverleihung.

Samstag, 22.11. / 20:15 Uhr / Nathalie Stutzmann dirigiert das Requiem von W.A. Mozart
Aufzeichnung, Oktober 2025
Im Streaming: 22. November 2025, 06.00 Uhr bis 21. Mai 2026

Mit Lawson Anderson (Bassbariton), Fleur Barron (Mezzosopran), Erika Baikoff (Sopran) und Lunga Eric Hallam (Tenor)

Programm:
– Richard Wagner: „Tannhäuser“-Ouvertüre
– Richard Strauss: „Tod und Verklärung“
– Wolfgang Amadeus Mozart: Requiem d-Moll, KV 626

Chor: Chor des Bayerischen Rundfunks
Orchester: Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks
Erstausstrahlung

Mit der Übernahme der gefeierten Bayreuther „Tannhäuser“-Produktion in den Jahren 2023 und 2024 hat sie international Furore gemacht: Nathalie Stutzmann.

2026 wird sie die Jubliäumsfestspiele mit dem in Bayreuth nie gespielten Frühwerk „Rienzi“ eröffnen. Derzeit ist die 1965 geborene Dirigentin, die vom finnischen Dirigenten-Guru Jorma Panula unterrichtet und von Simon Rattle gefördert wurde, Musikchefin beim ASO.

In der Konzertsaison 2025/26 debütiert Nathalie Stutzmann beim Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks mit einem beziehungsreichen Programm, das für das Totengedenken im November maßgeschneidert ist: Hauptwerk ist Mozarts Requiem, dessen solistische Altpartie Stutzmann besonders vertraut ist, weil sie ihre Karriere als Sängerin begonnen hat.

Nun leitet sie Chor und Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks in Mozarts grandiosem Torso, das Stutzmann in der von Franz Xaver Süßmayr komplettierten Version dirigiert. Was einiges für sich hat, war Süßmayr doch Schüler von Mozart und bis zuletzt mit dessen Intentionen am besten vertraut. Man kann die von Mozarts Witwe Constanze aus kommerziellen Gründen befeuerte Legendenbildung um sein Vermächtnis getrost beiseitelassen – allein der magische Beginn in düsterem d-Moll zieht das Publikum sofort in seinen Bann.

Auf Mozarts Requiem leitet Stutzmann mit einer Tondichtung des jungen Richard Strauss hin: In „Tod und Verklärung“ zeichnet der von Schopenhauers Philosophie beeinflusste Komponist den dramatischen Todeskampf eines fiktiven Helden und seine Idealisierung mit viel Klangzauber nach. Und an den Anfang stellt Stutzmann Richard Wagners sakral getönte „Tannhäuser“-Ouvertüre, die den Pilgerchor in instrumentaler Form vorwegnimmt – für Stutzmann eine Art Visitenkarte.

Samstag, 22.11. / 21:50 Uhr / „Die Taufe“ Basierend auf „Alice im Wunderland“ von Lewis Caroll
KlassiXS – Die großen Dramen in jungen Kurzfilmen
Kurzfilm, Deutschland 2025
Im Streaming: 22. November 2025, 06.00 Uhr bis 22. November 2032

Mit Nicolai Gonther, Frederik von Lüttichau, Anna Krestel, Simon Steinhorst, Enrique Fiß, Anela Luzi, Jakob Schmidt, Rahel Ohm, Jakob Schmidt, Robert Nickisch, Diana Oladipupo, Earl Plak und Jonas Holupirek

Regie: Jan-Oke Jens
Länge: 30 Minuten
Erstausstrahlung

Zwei Nazis unter Hippies: Können sich Hass und Gewalt in Liebe wandeln? Ein surrealer Trip zwischen Drogentraum und Realität.

Hinnerk und Ronnerk, zwei gestandene Neonazis, haben sich in den Kopf gesetzt, eine Gruppe von Hippies während einer LSD-Zeremonie von ihren rechten Ideologien zu überzeugen. Doch der Plan geht schief.

Auf Einladung des Influencer-Pärchens Stella und Robin nehmen Hinnerk und Ronnerk an einer spirituellen Drogenzeremonie im Wald teil. Ihr eigentlicher Plan ist es, nüchtern zu bleiben, um ihr rechtes Gedankengut in die Gruppe zu tragen. Doch als Ronnerk versehentlich eine hohe Dosis LSD konsumiert, beginnt für ihn ein wilder Trip durchs Wunderland. Skurrile Begegnungen mit den anderen Teilnehmenden lassen ihn stolpern über Fragen nach Zugehörigkeit und Identität. Während sich um ihn herum die Ereignisse zuspitzen, beginnt Robin, geblendet von Hinnerk, sich von Influencerin Stella zu lösen.

Der Kurzfilm „Die Taufe“ ist eine satirische Auseinandersetzung mit Faschismus, toxischer Männlichkeit und spiritueller Selbstüberschätzung. Inspiriert von Lewis Carrolls „Alice im Wunderland“ begegnen sich zwei vermeintlich gegensätzliche Milieus im psychedelischen Rausch. Zwischen pazifistischen Weltverbesserern und gewaltbereiten Rechtsradikalen verschwimmen die Grenzen davon, wer hier eigentlich wen missionieren will. Der Film fragt nicht, wie wir das Andere bekämpfen können, sondern was passiert, wenn wir ihm mit echter Neugier begegnen.

„Die Taufe“ ist ein Kurzfilm der Reihe „KlassiXS – die großen Dramen in jungen Kurzfilmen“, die im Rahmen einer Kooperation von 3sat und der Filmuniversität Babelsberg Konrad Wolf entstanden sind. Seit 2018 setzen junge Regisseur*innen im Rahmen dieser Kooperation dramatische Klassiker der Weltliteratur zeitgemäß um. 2025 haben sich die Nachwuchs-Filmschaffenden mit dem Thema „Das Fremde“ befasst.

Samstag, 22.11. / 22:20 Uhr / Sonnenkönigin Basierend auf „Die Jungfrau von Orleans“ von Friedrich Schil
KlassiXS – Die großen Dramen in jungen Kurzfilmen
Kurzfilm, Deutschland 2025
Im Streaming: 22. November 2025, 06.00 Uhr bis 22. November 2032

Mit Llewellyn Reichman, Johannes Geller, Lasse Myhr, Christian Koerner, Campbell Caspary, Patrick Twinem, Peter Elter und Christian Krampe-Piderit

Regie: Oskar Gaston Koller 
Länge: 30 Minuten
Erstausstrahlung

Zwischen Klimakrise und Volksfest kämpft Johanna als Erntekönigin um Veränderung – und darum, nicht an den Erwartungen einer ganzen Region zu zerbrechen.

Johanna nutzt ihr Amt als frisch gewählte Erntekönigin, um für den Ausbau von Solaranlagen zu werben. Dafür wird sie von vielen gefeiert, von einigen aber angefeindet.

„Sonnenkönigin“ ist die Geschichte einer jungen Frau, die zur Repräsentantin eines ländlichen Klimawandelprojekts wird. Zwar wird sie vom Bürgermeister unterstützt, doch ihr schlägt auch heftiger Widerstand entgegen. Als Karsten, ihr schärfster Widersache, sie während eines traditionellen Dorffests öffentlich angeht, droht die Situation zu eskalieren. Lionel, der eine heimliche Liebesbeziehung mit Johanna führt, traut sich nicht, für sie einzustehen. Johanna ahnt, dass sie für ihren Aktivismus einen hohen Preis zahlen muss.

Mit starken Bildern und einem feinen Gespür für gesellschaftliche Spannungen zeigt Regisseur Oskar Gaston Koller mit seinem Kurzfilm „Sonnenkönigin“, wie persönliche Verletzlichkeit und politische Verantwortung miteinander kollidieren. Gekonnt verlegt er Motive aus Friedrich Schillers „Die Jungfrau von Orleans“ in die sorbisch-brandenburgische Provinz und erzählt eine zeitgemäße Geschichte über  Selbstermächtigung, öffentliche Repräsentation und die Frage: Wie viel Wandel kann eine Gemeinschaft ertragen – und wie viel Last kann eine Einzelne tragen?

„Sonnenkönigin“ ist ein Kurzfilm der Reihe „KlassiXS – die großen Dramen in jungen Kurzfilmen“, die im Rahmen einer Kooperation von 3sat und der Filmuniversität Babelsberg Konrad Wolf entstanden sind. Seit 2018 setzen junge Regisseur*innen im Rahmen dieser Kooperation dramatische Klassiker der Weltliteratur zeitgemäß um. 2025 haben sich die Nachwuchs-Filmschaffenden mit dem Thema „Das Fremde“ befasst.

Samstag, 22.11. / 22:50 Uhr / Fremd vertraut Basierend auf „One of Twins“ von Ambrose Bierce
KlassiXS – Die großen Dramen in jungen Kurzfilmen
Kurzfilm, Deutschland 2025
Im Streaming: 22. November 2025, 06.00 Uhr bis 22. November 2032

Mit Vito Sack, Bea Brocks, Pablo Moreno, Tommes Diallo, Moritz Hoyer, Robert Milan Knorr, Sonja Riesen und Mathis Künzler

Regie: Lionel Reinhardt
Länge: 29 Minuten
Erstausstrahlung

Als Juma in einem Fremden sein Ebenbild entdeckt, begibt er sich auf eine emotionale Spurensuche zwischen Herkunft, Verlust und der Frage: Wer bin ich wirklich?

Juma lebt mit dem Gefühl, dass in seinem Leben etwas fehlt. Als er einem Fremden begegnet, der ihm wie aus dem Gesicht geschnitten ist, beginnt eine Reise in seine Vergangenheit – und in die seiner Mutter.

Juma lebt mit seiner Mutter Isabell in prekären Verhältnissen. Ihre Beziehung ist geprägt von Nähe, aber auch von einem unausgesprochenem Schmerz. Als er eines Morgens einem Jungen begegnet, der ihm zum Verwechseln ähnlich sieht, beginnt eine Reise in die verdrängte Vergangenheit seiner Mutter – und in seine eigene. Denn Juma hat einen Zwilling. Juma schöpft neue Hoffnung, den Bruder endlich kennen zu lernen, doch es kommt anders.

Der Kurzfilm „Fremd Vertraut“ erzählt von der Wucht familiärer Entscheidungen, von der Zerrissenheit zwischen Verlust und Zugehörigkeit und von der stillen Hoffnung, dass es nie zu spät ist, sich selbst zu begegnen.

Basierend auf Motiven der Kurzgeschichte „One of Twins“ von Ambrose Bierce, spielt Regisseur und Drehbuchautor Lionel Reinhardt gekonnt mit dem Zwillingsmotiv. In poetischen Bildern und mit großer emotionaler Tiefe entfaltet sich eine Geschichte über die Frage: Kann man sich ganz fühlen, wenn ein Teil fehlt?

„Fremd vertraut“ ist ein Kurzfilm der Reihe „KlassiXS – die großen Dramen in jungen Kurzfilmen“, die im Rahmen einer Kooperation von 3sat und der Filmuniversität Babelsberg Konrad Wolf entstanden sind. Seit 2018 setzen junge Regisseur*innen im Rahmen dieser Kooperation dramatische Klassiker der Weltliteratur zeitgemäß um. 2025 haben sich die Nachwuchs-Filmschaffenden mit dem Thema „Das Fremde“ befasst.

Sonntag, 23.11. /10:05 Uhr / Literaturclub
(Erstsendung: 11.11.2025)

„Literaturclub“ diskutiert die neuesten literarischen Entdeckungen und gibt Orientierungshilfe im Buchmarkt.
In der Gesprächssendung werden jeweils vier bis fünf Neuerscheinungen besprochen.

Sonntag, 23.11. /11:20 Uhr / Der verschwundene Van Gogh
Film von Stefan Koldehoff und Johannes Nichelmann
Im Streaming: 23. November 2025, 10.00 Uhr bis 23. November 2027
(Erstsendung: 07.12.2024)

Van Goghs legendäres „Bildnis des Dr. Gachet“ wurde 1990 für 82 Millionen Dollar versteigert und gilt seitdem als verschollen. Was ist mit dem berühmten Werk der Kunstgeschichte geschehen?

Diese Frage führt zu einer Recherche von den USA über Frankreich bis nach Deutschland, Österreich und in die Schweiz. Über Kontinente und Jahrzehnte hinweg lebt die spannende und wechselvolle Geschichte des Bildes wieder auf.

Sechs Wochen vor seinem Tod porträtierte Vincent van Gogh 1890 in Auvers-sur-Oise bei Paris seinen Nervenarzt Paul Ferdinand Gachet, den er – wie er in einem Brief an seinen Bruder schrieb – für „mindestens ebenso krank“ hielt wie sich selbst. Van Gogh hat mit dem Bild den Zeitgeist eingefangen und zugleich ein zeitloses Meisterwerk geschaffen. Der Ausdruck von Weltschmerz und Melancholie macht das Gemälde zu einer Ikone der Kunstgeschichte.

Anfang des 20. Jahrhunderts fand das berühmte Porträt seinen Weg nach Deutschland und wurde Teil der Sammlung des Städel Museums in Frankfurt am Main – das erste öffentliche Museum weltweit, das ein Van-Gogh-Gemälde erwarb. Doch die nationalsozialistische „Aktion Entartete Kunst“ führte zur Beschlagnahmung des Bildes, und Hermann Göring ließ das Bild verkaufen. Fast auf den Tag 100 Jahre nach seiner Entstehung wurde das Bildnis von Dr. Gachet in New York als damals teuerstes Gemälde jemals versteigert, bevor es in einer privaten Sammlung vor den Augen der Öffentlichkeit verschwand. Wo ist es geblieben? Die, die es wissen, wollen nicht darüber reden.

Der New Yorker Kunsthändler David Nash sagt: „Das Bild wurde für den Kunstmarkt geschaffen. Irgendwann landen solche Werke wieder in Museen, aber bis dahin verschwinden sie oft in privaten Händen.“

Auch die Kunsthistorikerin Cynthia Saltzman, deren jahrzehntelange Recherche tief in die Geschichte des Bildes eintauchen lassen, ist überzeugt, dass das Gemälde eines Tages wieder auftauchen wird: „Es wird wieder zu sehen sein. Ich bin davon überzeugt, aber vielleicht nicht zu meinen Lebzeiten.“

Die Dokumentation „Der verschwundene Van Gogh“ geht Hinweisen auf den Verbleib des Bildes nach und zeigt dabei nicht nur die Auswüchse des weltweiten Kunsthandels, sondern beleuchtet auch die emotionalen Bindungen, die Menschen zu diesem Werk aufgebaut haben. So wie die Ex-Polizistin Rolanda Ricardez, die in Kalifornien lebt und eine Kopie des Bildes besitzt. Sie sagt: „In meinem Herzen wird es immer das Original sein. Mein Van Gogh.“ Ihre Geschichte zeigt, wie stark dieses besondere Kunstwerk das Leben von Menschen bis heute prägt.

Zeitgenössische Künstler wie der Maler Norbert Bisky fühlen sich durch das „Bildnis des Doktor Gachet“ noch immer inspiriert und verweisen auf die zeitlose Faszination von Van Goghs Werk: „Ich suche immer nach Posen, die eine innere Bewegung widerspiegeln – das ist nicht einfach zu finden.“

Die Dokumentation führt von Vincent van Goghs letzter Lebensstation in Auvers-sur-Oise über die Auktionshäuser New Yorks in die Kunstwelt von Paris und Frankfurt bis an einen Schweizer See und erzählt eine Geschichte von Kunst, Macht und Besitz, die bis heute nicht abgeschlossen ist.

Sonntag, 23.11. /11:55 Uhr / Die Seele der Kunst – Die Sammlung Merzbacher
Film von Yves Kugelmann
(Erstsendung: 23.03.2025)

Werner Merzbacher liebte Farben. Er ging früher jede Woche auf den Bürkliplatz-Markt Blumen kaufen. Nicht jeder könne mit so viel Farbe leben – er schon.

Er, der seine Eltern im Holocaust verlor, der als Elfjähriger nach Zürich kam, dem die Schweizer Staatsbürgerschaft verwehrt wurde, der nach USA auswanderte und dort den bunten Garten seines Hauses selbst gestaltete.

Farbe – die Seele von Werner Merzbacher und seiner Sammlung, die unter anderem Werke von Monet, Sisley, Matisse, Kandinsky, Picasso und Rist umfasst. Seit 2021 ist sie inklusive riesigem, wöchentlich frischem Blumenstrauß im Kunsthaus Zürich zu bewundern – in seinem Geburtsort Öhringen in Baden-Württemberg hingegen sind Stolpersteine seiner Familie zu sehen.

Der im Oktober 2024 mit 96 Jahren verstorbene Werner Merzbacher resümiert sein bewegtes Leben bescheiden und dankbar. Seine Großzügigkeit und Leidenschaft für die Kunst haben nicht nur sein eigenes Leben geprägt, sondern auch Menschen auf der ganzen Welt inspiriert.

Sonntag, 23.11. / 17:30 Uhr / Die Kinder des Monsieur Mathieu
(Les Choristes)
Spielfilm, Frankreich/Schweiz 2004
Regie: Christophe Barratier
Länge: 89 Minuten

In einem Internat für schwer erziehbare Jungen gründet der arbeitslose Musiker Clément Mathieu gegen den Widerstand des Direktors einen Chor und lehrt die Schüler Disziplin und Zusammenhalt.

Der emotional anrührende Film von Christophe Barratier ist mit über acht Millionen französischen und einer Million deutschen Zuschauern völlig unerwartet zum Blockbuster aufgestiegen.

Anlässlich des Todes seiner Mutter kehrt der berühmte Dirigent Pierre Morhange nach Jahrzehnten erstmals in sein französisches Heimatdorf zurück. Ein Schulfreund überreicht ihm das Tagebuch seines früheren Musiklehrers, und als Pierre darin zu lesen beginnt, erwachen die Erinnerungen an seine Schulzeit wieder zum Leben: Im Jahr 1949 findet der arbeitslose Musiker Clément Mathieu eine Anstellung als Aufseher in einem Internat für schwer erziehbare Jungen. Dessen hartherziger Direktor Rachin hat die Kinder, meist Kriegswaisen oder Söhne lediger Mütter, längst abgeschrieben. Gnadenlos traktiert er seine Schützlinge mit Prügeln und Arrest.

Mathieu aber hat eine andere Idee: Als die wilden Jungs mal wieder außer Rand und Band sind, lässt er sie vorsingen und motiviert sie dazu, einen gemeinsamen Chor zu gründen. Getrieben von dem Wunsch, seine eigenen Kompositionen vertonen zu können, scheint für Mathieu der erzieherische Mehrwert der Gesangsstunden zunächst eher unwichtig. Doch instinktiv vermittelt der rundliche, flinke Mann bei seinem Bemühen um einen wohlklingenden Chor auch Disziplin und Zusammenhalt. Mit besonderer Hingabe widmet Mathieu sich dem jungen Pierre Morhange, dessen großes Talent er erkennt und mit viel Umsicht fördert. So ermutigt er auch Pierres alleinerziehende Mutter, den Sohn aufs Konservatorium zu schicken. Direktor Rachin indes sieht die zart erblühende Lebensfreude der Schüler und ihre beachtliche Kunstfertigkeit nur mit kritischen Augen. Als ein besonders schwer erziehbarer Junge, der fälschlich des Diebstahls bezichtigt und somit der Schule verwiesen wurde, sich rächt, indem er das Haus anzündet, sieht sich der Zyniker Rachin in seinen rückständigen Methoden bestätigt und entlässt Mathieu. Traurig packt Mathieu seine Sachen, doch beim Verlassen des Internats erwartet ihn eine wunderbare Überraschung.

Das bewegende Drama über die Schattenseiten von Schule und Kindheit verzichtet auf pädagogische Zeigefinger und lässt die Lieder sprechen, deren lyrische Metaphern für Ferne, Frühling und Freiheit Sänger und Zuhörer in eine imaginäre glücklichere Welt entführen: Eine Million Mal wurde bis jetzt allein der Soundtrack verkauft. In Anlehnung an den französischen Film „La Cage Aux Rossignols“ von 1945 schreibt dieser anrührende Musikfilm die Erfolgsgeschichte des Produzenten Arthur Cohn fort, der bereits sechs Oscars erhielt und für seine Produktion „Die Kinder des Monsieur Mathieu“, die allein in den USA fünf Millionen Zuschauer erreichte, mit einer Oscar-Nominierung geehrt wurde.

Darsteller:
Clément Mathieu: Gérard Jugnot
Rachin: François Berléand
Pierre Morhange als Kind: Jean-Baptiste Maunier
Pierre Morhange: Jacques Perrin
Chabert: Kad Merad

Montag, 24.11. / 03:15 Uhr / Rockpalast Crossroads: Endless Wellness
Im Streaming: 24. November 2025, 03.20 Uhr bis 19. Februar 2026
Erstausstrahlung

Endless Wellness: Da ist eine schrammelnde Westerngitarre zu hören, die übersteuert. Eine Orgel bietet Fläche, manchmal legt sich auch ein düsterer Synthesizer dazu.

Die Musik könnte dem Fuzz-Folk oder schlicht dem allumfassenden Indie zugeordnet werden. Sie könnte als „Big Thief, nur auf deutsch“, „die frühen Tocotronic, aber später“ oder als „Isolation Berlin aus Wien“ bezeichnet werden – aber so einfach ist das nicht.

Die obskur-poetischen, deutschsprachigen Texte sind eine laute Konfrontation mit Depression und schlagen stets die Brücke zur Gesellschaft, vom Mikro- zum Makrokosmos. Es sind alternative Liebeslieder für Achtsamkeit, für Zuversicht, für: Endless Wellness.

„Auch wenn Endless Wellness erst seit 2021 besteht, basiert das musikalische Miteinander auf unserer engen Freund:innenschaft; ein Fundament, auf dem eine Verletzlichkeit im Kreativprozess aufkommen kann, wie es nur mit der Sicherheit tiefer, zwischenmenschlicher Verbindung möglich ist“, äußert sich die Band. Diese Sicherheit, dieses Miteinander ist spürbar. Ihre Lieder sind ein Versuch, das Gefühl kollektiver Erschöpfung umzuleiten in ein gemeinsames, lautes Aufbegehren – gegen ein dysfunktionales System, das durchzogen ist von gescheiterter Klimapolitik und einem erneut erstarkenden Faschismus.

Es sind Lieder zum allein Hören oder zum gemeinsam Tanzen, das Gewicht von den Schultern schüttelnd. Es ist eine ambivalente Spannung, die zwischen der drängenden Musik und den Texten über existenzielle Ängste schwebt. Damit schaffen es Endless Wellness, unsere Zeit und ihre Geister einzufangen und in melancholische, aber tröstende Wärme umzuwandeln. Das darf mit Humor passieren, mit Harmonien und auf jeden Fall mit Verzerrung.

Montag, 24.11. / 04:15 Uhr / Rockpalast Crossroads: Die Liga der gewöhnlichen Gentlemen
Im Streaming: 24. November 2025, 04.20 Uhr bis 19. Februar 2026
Erstausstrahlung

Musik für Leute, die auch mal Fünfe gerade sein lassen. Vom Guten, Wahren und Schönen handeln ihre Lieder, von Kinos, Sommer, Bud Spencers Lebensmotto, Hedy Lamarr, Partys und Gewerkschaften.

Die Liga der gewöhnlichen Gentlemen selbst neigt zur Tiefstapelei, „zwölftbeste Band West-Hamburgs“, sagen sie von sich. Jemand beschrieb den Sound der Liga mal als „ein musikalischer Film noir in Bunt, ein Dienstag in Dur, Agit-Pop zum Tanzen“.

Das ergibt einen DLDGG-Mischmasch aus DIY-Northern-Soul, (Indie-)Pop, Sixties-Beat und was auch immer. Aber vielleicht steckt in der Liga und ihrem Pop doch ein tieferer Sinn, den man auf Anhieb nicht entdeckt, weil sie so schlau sind?

Die Liga der gewöhnlichen Gentlemen, 2012 aus den Ruinen der verblichenen Superpunk entstanden, bestechen mit ihrer Version von Popmusik, an der sie mit einer erfrischenden Sturheit festhalten. Beherzt setzen sie sich seitdem zwischen alle Stühle. Beseelt von der Idee des ursprünglichen Punk – man muss kein Virtuose sein um tolle Musik zu machen -, veröffentlichen sie seit Jahren großartige Popsongs, stark beeinflusst von den drei großen „Ms“ Madness, Motown und Modern Lovers.

Mit einer herzerfrischenden Kompromisslosigkeit umarmen und zementieren sie ihren Außenseiterstatus gleichermaßen. Auf Anbiederung an den Zeitgeist zwecks Erfolgsmaximierung haben sie entweder keine Lust oder, was auch sein kann, da haben sie einfach noch nicht drüber nachgedacht. Erfrischend weit weg ist DLDGG vom zeitgenössischem Staatstheater- und Feuilletonrock. Immer wenn ein neues Liga-Album erscheint ist es so, als würde in einer etwas vermufften Wohnung am ersten warmen Frühlingstag das Fenster geöffnet werden und eine herrlich leichte Brise weht herein.

Freitag, 28.11. / 20:15 Uhr / Ku’damm 56 (1/3)
Familiengeschichte, Deutschland 2016
Im Streaming: 28. November 2025, 10.00 Uhr bis 28. November 2026
Buch: Annette Hess
Regie: Sven Bohse

Berlin 1956: Die junge Monika Schöllack kämpft gegen ihre strenge Mutter Caterina und die Konventionen der Zeit. Die Kraft dafür bekommt sie durch ihre große Leidenschaft: den Rock ’n‘ Roll.

Caterina Schöllack möchte Monika und ihre Schwestern Eva und Helga bestmöglich verheiraten. Doch Monika ist für Caterina ein hoffnungsloser Fall, bis sie die Idee hat, ihren Benimmschüler Joachim Franck als Begleitung von Monika zu Helgas Hochzeit einzuladen.

Caterina sieht in Joachim Franck Monikas letzte Chance, einen angesehenen Mann zu heiraten und so auch den Ruf der Familie Schöllack zu wahren. Caterina selbst ist ehemalige Profitänzerin und hat mit ihrem Mann zahlreiche Wettbewerbe gewonnen. Nach der Karriere übernahmen sie dann die Tanzschule „Galant“. Doch ihr Mann ist nie aus dem Krieg zurückgekehrt und wird seit 1944 vermisst. Seitdem musste sie sich allein um die Tanzschule und die Erziehung ihrer Töchter kümmern. Dabei setzt sie auf Tradition und konservative Werte, und der gute Ruf der Familie steht stets im Mittelpunkt.

Als Caterina Monika schließlich Joachim Franck vorstellt, ist Monika fasziniert und abgestoßen zugleich von der arroganten Art des Fabrikantensohns. Als die beiden allein sind, eskaliert die Situation, und es kommt zu einem tief traumatischen Vorfall für Monika.

Unterdessen scheinen Monikas Schwestern Helga und Eva dem Wunsch der Mutter Folge zu leisten. Helga heiratet den angehenden Staatsanwalt Wolfgang von Boost, und die forsche Eva, die als Krankenschwester in einer Nervenheilanstalt arbeitet, versucht derweil, ihren Chef Prof. Fassbender um den Finger zu wickeln.

Monika sucht jedoch weiter nach ihrem Platz im Leben. Hilfe erhält sie dabei von Fritz Assmann. Fritz ist ein Freund der Familie, der als Tanzlehrer für Caterina arbeitet und Gefühle für Caterina hegt. Er überzeugt Caterina, Monika ebenfalls als Tanzlehrerin einzustellen, denn sie hat das Talent ihrer Mutter geerbt.

In der Tanzschule trifft Monika auf Freddy, der mit seiner Band für die musikalische Begleitung während der Tanzstunden sorgt. Er führt sie in die Welt des Rock ’n‘ Roll ein und weckt damit Monikas Lebensfreude. Doch auch Joachim Franck erscheint zu Monikas Entsetzen wieder auf der Bildfläche.
Monika Schöllack: Sonja Gerhardt
Caterina Schöllack: Claudia Michelsen
Helga Schöllack/Helga von Boost: Maria Ehrich
Eva Schöllack: Emilia Schüle
Dr. Jürgen Fassbender: Heino Ferch
Fritz Assmann: Uwe Ochsenknecht

Freitag, 28.11. / 21:45 Uhr / Ku’damm 56 (2/3)
Familiengeschichte, Deutschland 2016
Im Streaming: 28. November 2025, 10.00 Uhr bis 28. November 2026
Buch: Annette Hess
Regie: Sven Bohse

Monika taucht immer weiter in die Welt des Rock ’n‘ Roll ein, während ihre Mutter Caterina sie weiterhin mit Joachim Franck verheiraten möchte und eine Verabredung für Monika zusagt.

Monika entdeckt zwar eine andere Seite an Joachim, macht ihm aber deutlich, dass sie ihn nicht mehr sehen möchte. Unterdessen muss Helga feststellen, dass die Ehe mit Wolfgang erhebliche Probleme mit sich bringt, und Eva kommt dem Mann einer Patientin näher.

Bis vor Kurzem sah sich Eva noch als die neue Frau Professor Fassbender, doch die gefühlvolle und ehrliche Art von Rudi Hauer, dem Mann ihrer Patientin Christa Hauer, lassen sie zweifeln.

Helga erkennt ihren Mann Wolfgang derweil nicht wieder. Er verlässt spätabends die Wohnung, lässt sich gehen und zeigt ihr gegenüber keine Gefühle. Als sie ihn mit der Situation konfrontiert, wird er handgreiflich.

Monika begegnet unterdessen vor der Tanzschule einem derangiert aussehenden Herrn. Dieser stellt sich als Simon Crohn vor und gibt an, seiner Familie hätte bis 1936 die Tanzschule „Galant“ gehört. Monikas Neugier ist geweckt. Beruht die Aussage, die Tanzschule wäre seit Generationen im Besitz der Familie Schöllack, etwa auf einer Lüge? In Caterinas Schlafzimmer findet sie ein Foto, welches dies zu bestätigen scheint.

Zudem nimmt Monika Freddys Angebot an, mit ihm in den Tanzclub „Mutter Brause“ zu gehen. Dort eröffnet sich ihr eine völlig neue Welt mit Haartollen, Lederjacken, Petticoats und jungen Menschen, die auf der Tanzfläche zu amerikanischem Rock ’n‘ Roll herumwirbeln. Monika lässt sich mitreißen und fühlt sich endlich frei.

Schließlich erreicht sie die Nachricht, dass Joachim bei einem Verkehrsunfall schwer verletzt wurde.

Freitag, 28.11. / 23:15 Uhr / Ku’damm 56 (3/3)
Familiengeschichte, Deutschland 2016
Im Streaming: 28. November 2025, 10.00 Uhr bis 28. November 2026
Buch: Annette Hess
Regie: Sven Bohse

Während sich Eva und Helga zwischen ihren Gefühlen und dem gesellschaftlichen Ansehen entscheiden müssen, emanzipiert Monika sich mithilfe des Rock ’n‘ Roll weiter von ihrer Mutter.

Gegen den Willen von Caterina setzt sie sogar einen Rock-’n‘-Roll-Kurs in der Tanzschule durch, der großen Erfolg hat. Da wird Monika schwanger. Caterina schlägt ihr einen Ausweg vor, bei dem Joachim Franck eine Rolle spielen soll. Doch Monika zögert.

Joachim versucht ebenfalls, sein altes Leben hinter sich zu lassen, und zieht aus dem Haus seines Vaters aus. Unterschlupf findet er bei Sonja Lundi, die ihn ermutigt, um Monika zu kämpfen – und Joachim folgt ihrem Rat. Doch auch Freddy ist bereit, sein Leben für Monika zu ändern.

Helga muss sich derweil mit der Homosexualität ihres Ehemanns Wolfgang auseinandersetzen und entscheiden, ob sie sich von ihm trennen und so die gesellschaftliche Ächtung in Kauf nehmen soll.

Währenddessen kämpft Rudi Hauer weiter um Eva, obwohl Caterina auf dem Abschlussball der Tanzschule die Verlobung von Eva und Prof. Fassbender verkünden möchte. Gleichzeitig stellt Fritz Assmann Caterina ein Ultimatum: Entweder sie bekennt sich öffentlich zu ihm, oder er wird die Tanzschule „Galant“ und Caterina verlassen.


Samstag, 29.11. / 19:20 Uhr / Hannah Arendt und die Gefahren der Gegenwart
Film von Anna Pflüger und Lara Heinemann
Im Streaming: 29. November 2025, 10.00 Uhr bis 29. November 2030
Erstausstrahlung

Am 4.12.2025 jährt sich der 50. Todestag der jüdischen Philosophin Hannah Arendt. Ihre Schriften lesen sich fast prophetisch zu den Kriegen und Krisen der Gegenwart.

Doch sie hat sich nicht nur mit der Theorie befasst: Während des Nationalsozialismus und ihres Exils in Frankreich war Hannah Arendt, geboren 1906 in Hannover, selbst aktiv und half geflohenen jüdischen Kindern, nach Israel auszureisen.

Hannah Arends Werk ist überwältigend. Ihre politischen Schriften lesen sich wie ausgefeilte Analysen zu den aktuellen Kriegen im Nahen Osten und in der Ukraine sowie zum aktuell erstarkenden Rechtsextremismus in Europa. Hannah Arendts Leben in Deutschland, im französischen Exil und in den USA war wild und bewegt. Sie hat sich keinem Zeitgeist unterworfen und war nach dem Zweiten Weltkrieg und ihrer Haltung zum Zionismus nicht unumstritten. Gleichzeitig hat sie die humane Perspektive nie verloren. Sie behielt lebenslang einen klaren Blick auf Nationalsozialismus und Antisemitismus.

„Hannah Arendt und die Gefahren der Gegenwart“ porträtiert eine mutige kluge Frau und Denkerin, die heute als Prophetin der Gegenwart erscheint. Er folgt den Spuren, die Hannah Arendt hinterlassen hat, diesseits und jenseits des Atlantiks. Zeitdokumente wie das legendäre TV-Interview mit Günter Gaus werden durch heutige Deuterinnen und Denker kommentiert.

Die Schauspielerin Katharina Thalbach liest für die Kulturdokumentation aus Arendts Schriften

Sonntag, 30.11. / 12:30 Uhr / Druckfrisch ~ Neue Bücher mit Denis Scheck
Im Streaming: 30. November 2025, 12.30 Uhr bis 29. November 2026
(Erstsendung: 16.11.2025)

Orientierung im Bücherdschungel verspricht Denis Scheck. Scheck besucht Schriftsteller, stellt Neuerscheinungen vor und spart dabei weder an Lob noch an Kritik.

Seine bissigen und humorvollen Kommentare zu den Büchern der Spiegelbestenliste aus der Kölner Bücherhalle sind beliebt und gefürchtet. Im persönlichen Gespräch entlockt er Autoren aktueller Bestseller interessante Hintergründe zu
ihren Werken.

Montag, 01.12. / 02:40 Uhr / Michael Wollny Trio
Leverkusener Jazztage 2025
Im Streaming: 1. Dezember 2025, 06.00 Uhr bis 27. Februar 2026
Erstausstrahlung

Für Pianist Michael Wollny ist das Trio mit Bassist Tim Lefebvre und Schlagzeuger Eric Schaefer die Konstante in seinem sich ansonsten stetig wandelnden Kosmos von Kollaborationen.

Die drei Musiker verbindet ein schier unerschöpfliches musikalisches Vokabular, eine herausragende Sensibilität im Zusammenspiel und die Fähigkeit, aus dem Moment heraus immer wieder neue Musik von ungeheurer Spannung und Dynamik zu kreieren.

Die Band ist eine Einheit dreier unverwechselbarer Charaktere: Michael Wollny gilt als einer der wichtigsten europäischen Pianisten seiner Generation. In seinem Spiel verschmelzen Einflüsse aus Jazz, Klassik, Indie-Pop, Neuer und Alter Musik zu einem unverwechselbaren Personalstil.

Mit Drummer Eric Schaefer spielt Wollny seit mehr als 20 Jahren zusammen. Beide verbindet eine tiefe Vertrautheit und zugleich die Fähigkeit, den anderen immer wieder zu überraschen und herauszufordern.

Das Fundament des Trios bildet der Amerikaner Tim Lefebvre, mit gewichtigem Ton, felsenfestem Groove und feinem Gespür für Dramaturgie. Gemeinsam erzeugen Wollny, Schaefer und Lefebvre Musik von überbordender Dynamik, grenzenloser Vielfalt und höchster Dringlichkeit.

Mit Referenz an den Ursprung des Piano-Trio-Formats schreibt das britische „Jazzwise Magazine“: „Das Michael Wollny Trio macht klar, dass wir im 21. Jahrhundert leben und nicht in den 1960er Jahren!“

Montag, 01.12. / 03:55 Uhr / Sharon Mansur Trio
Leverkusener Jazztage 2025
Im Streaming: 1. Dezember 2025, 06.00 Uhr bis 27. Februar 2026
Erstausstrahlung

Die Jazzpianistin Sharon Mansur ist bekannt für ihren gefühlvollen, genreübergreifenden Stil, der von einem Stilmix von Progressive Rock, elektronischer und Weltmusik geprägt ist.

Mit einem ausdrucksstarken Spiel bringt sie bei jedem Auftritt ihre persönliche Note ein. Sie leitet ein Piano- & Synthesizer-Trio, das Jazz mit einer modernen, eklektischen Note verbindet.

Sharons Soloprojekte und Kollaborationen haben ihr den Ruf einer vielseitigen Musikerin mit charismatischer Bühnenpräsenz eingebracht – ihr einzigartiger Stil und ihre fesselnden Live-Performances ziehen das Publikum in ihren Bann.

Montag, 01.12. / 05:10 Uhr / Afra Kane
54. Internationale Jazzwoche Burghausen 2025
Im Streaming: 1. Dezember 2025, 06.00 Uhr bis 30. Dezember 2025
Mit Afra Kane, Jeremy Kruttli, Emilio Vidal
und Marius River

Sie singt, sie spielt Klavier und sie hat eine Botschaft: Afra Kane, gerade 30 Jahre alt, gehört zu den spannenden Künstlerinnen, die den Jazz ganz weit auslegen.

In Italien zur Welt gekommen, mit nigerianischen Wurzeln, lebt sie heute in der Schweiz und sorgt spätestens seit ihrem 2024 erschienen Album „Could We Be Whole“ international für Aufsehen.

Sie ist eine hervorragend ausgebildete klassische Pianistin, was auch in ihren Songs immer wieder durchscheint. Kane hat sich aber aufs Songwriting fokussiert und eine Jazzband an ihre Seite geholt. So entsteht ein Stilmix aus packenden Liedern mit tiefgründigen Texten. Etwa bei ihrer großen Hymne „Invisible Cross“, in der sie mit jazzig-coolen Grooves vom unsichtbaren Kreuz berichtet – der unsichtbaren Last, die jeder Mensch mit sich trägt. All das bot auch ihr Gastspiel bei der „Internationalen Jazzwoche Burghausen“ im März 2025, ein Highlight des Festivals.


Samstag, 06.12. / 20:15 Uhr / Hänsel und Gretel – Weihnachtsmärchen aus der Volksoper Wien
Märchenspiel in drei Bildern nach den Brüdern Grimm
Orchester: Orchester der Volksoper , Wien
Inszenierung: Karl Dönch
Bildregie: David Horswell

Hungrig und weit weg von ihren Eltern, erwachen Hänsel und Gretel im Wald. Sie entdecken ein Haus ganz aus Lebkuchen. Doch darin haust die böse Knusperhexe, die es auf die Kinder abgesehen hat.

„Knusper, knusper, knäuschen, wer knuspert mir am Häuschen?“: Kann Gretel ihren Bruder noch retten? Karl Dönchs Inszenierung der Märchenoper von Engelbert Humperdinck hat über die Jahre nichts von ihrer Faszination verloren.
Ein Märchenhit aus der Volksoper Wien.

Der unverzichtbare Klassiker im Volksopernrepertoire begeistert immer wieder, samt Flug der Hexe über den Orchestergraben.

In den Titelpartien zu sehen sind Annelie Sophie Müller als Hänsel und Hedwig Ritter als Gretel. Mit Ben Glassberg steht der Musikdirektor des Hauses am Pult des Orchesters der Volksoper Wien.
Darsteller:
Peter, Besenbinder: Josef Wagner
Gertrud, sein Weib: Ursula Pfitzner
Hänsel: Annelie Sophie Müller
Gretel: Hedwig Ritter
Die Knusperhexe: Ulrike Steinsky
Sandmännchen: Hannah Fheodoroff
Taumännchen: Jaye Simmons
Lebkuchenkinder: Jugendchor der Volksoper Wien

Samstag, 06.12. / 21:55 Uhr / Leon Löwentraut – Genie oder Einbildung
Erstausstrahlung
Der Künstler Leon Löwentraut polarisiert. Für die einen ist er ein kreatives Genie, für die anderen vor allem ein Meister der Selbstvermarktung. Eine Doppelrolle, die Gegenwind hervorruft.

Löwentrauts Inszenierungen und die Gestaltung seiner Vernissagen prägen sein öffentliches Bild – oft verbunden mit medienwirksamen Auftritten mit Helikopter oder in der Pferdekutsche. Der Film zeigt den Künstler bei der Arbeit und in seinem privaten Umfeld.

Zugleich öffnet er den Blick auf das Jetset-Leben, das zu Löwentrauts öffentlichem Auftritt gehört. Im Zentrum des Films steht der Mensch Leon Löwentraut: Wie entwickelte sich sein von enormem Ehrgeiz getragenes Selbstbewusstsein mit dem großen Ziel, in die Kunstgeschichte einzugehen? Und wie geht er mit der ambivalenten öffentlichen Wahrnehmung um – von einem Teil der etablierten Kunstwelt als PR-Produkt verschrien, von dem anderen Teil als großer Künstler gefeiert?

Sonntag, 07.12. (2. Advent) / 3satThementag: Zeitreisen / 3sat

Sonntag, 07.12. (2. Advent) / 07:15 Uhr / Das Trojanische Pferd
Auf der Spur eines Mythos
Film von Roland May
(aus der ZDF-Reihe „Terra X“)
Im Streaming: 7. Dezember 2025, 10.00 Uhr bis 7. Dezember 2027
(Erstsendung: 28.03.2021)

Die Geschichte des Trojanischen Pferdes gehört zu den berühmtesten Mythen. Aber hat es sich so zugetragen? Oder muss die Geschichte des Pferdes umgeschrieben werden?

Davon ist der italienische Unterwasserarchäologe Francesco Tiboni überzeugt. Der aufwendig gedrehte Film begleitet Tiboni auf seiner Spurensuche. Wissenschaftler verschiedener Disziplinen betrachten neueste Fakten und Interpretationen rund um das Trojanische Pferd.

Der griechische Dichter Homer ist es, der die Geschichte des Trojanischen Krieges aufschreibt. Ein zermürbender Krieg, der zehn Jahre dauert. Griechen kämpfen gegen Trojaner. Die mächtige Stadt Troja bleibt standhaft, ihre Mauern scheinen undurchdringlich. Bis eine List den Trojanischen Krieg beendet: Ein gigantisches Holzpferd wird den Trojanern als Geschenk präsentiert. Doch im Bauch des Holzpferdes sitzen die besten Krieger der Griechen. Nichts ahnend ziehen die Trojaner das Pferd in ihre Stadt. Im Schutz der Dunkelheit schlüpfen die Griechen aus dem Pferd und öffnen ihren Kameraden die Tore. Das mächtige Troja geht in Flammen auf.

Homers Epos über den Fall Trojas ist erst viele Jahrhunderte nach dem tatsächlichen Untergang der Stadt geschrieben worden. Die Frage, welche Rolle der Autor bei der ursprünglichen Interpretation und Entstehung des Mythos hat, ist also zulässig. Wann ist die Idee vom Trojanischen Pferd als Symbol für den griechischen Sieg tatsächlich entstanden? Handelt es sich hier um Fantasie, Verwechslung oder gar um antike Geschichtsfälschung?

Francesco Tiboni bringt archäologische Erkenntnisse zutage, die dabei helfen könnten, das 3000 Jahre alte Rätsel zu lösen. Die historischen Funde und Darstellungen sind ihm zu uneinheitlich, um zueinander zu passen. Tiboni bereist archäologische Schauplätze, beleuchtet konkurrierende Theorien über die Kriegslist der Griechen und das berühmt gewordene Ende des Trojanischen Krieges. Die Filmemacher tauchen mit ihm in die Tiefen des Mittelmeeres, wo er schließlich Hinweise findet, die ihn veranlassen, den 3000 Jahre alten Mythos neu zu deuten.

Sonntag, 07.12. (2. Advent) /18:45 Uhr / Superhelden: Parzival
Film von Judith Voelker
(aus der ZDF-Reihe „Terra X“)
Im Streaming: 7. Dezember 2025, 10.00 Uhr bis 7. Dezember 2027
(Erstsendung: 04.03.2018)

Diese Folge der „Terra X“-Reihe „Superhelden“ erzählt von den Abenteuern des naiven Helden Parzival, der auserwählt ist, neuer König der geheimnisvollen Gralsgesellschaft zu werden.

Der Roman über den unbedarften Helden Parzival, der erst lernen muss, einer zu sein, spielt in der gewaltsamen Welt der Ritter. Das Werk ist die humorvolle wie tiefsinnige Antwort auf die verheerenden Verhältnisse im Römisch-Deutschen Reich zur Zeit der Kreuzzüge.

Wolfram von Eschenbach hat den Ritterroman über den „tumben Thor“ Parzival um 1200 verfasst. Er ist zwar nicht der Erfinder der Figur – das war der Franzose Chrétien de Troyes -, aber er hat die Geschichte des schönen, aber unbesonnenen Helden weitergesponnen und zu einem Bestseller gemacht. Mit fast 25 000 Versen ist der „Parzival“ das längste deutsche Erzählwerk seiner Zeit, mit über 100 Abschriften auch eines der beliebtesten im Mittelalter. Das liegt vor allem an den Themen, die der Dichter anspricht: Wolfram von Eschenbach geht es um ritterliche Wertvorstellungen, vorbildliche Herrscher und um die für ihn wichtigste christliche Tugend – Mitgefühl.

Parzivals Abenteuer beginnen mit seinem Entschluss, Ritter von König Artus und dessen Tafelrunde zu werden. König Artus und seine Getreuen verkörpern im Mittelalter das ideale höfische Rittertum. Sie kämpfen für Kirche und Vaterland, beschützen die Schwachen und sorgen für die öffentliche Sicherheit. Im „Parzival“ aber hat der Vorzeige-Hof seinen guten Ruf verspielt. Es herrscht Chaos und Streit, selbst der gerechte Artus handelt aus Willkür und Selbstsucht.

Das Gegenmodell zum höfischen Rittertum der Artusrunde ist die geheimnisvolle Gralsgesellschaft. Ihre Regeln gibt der Gral vor. Sie sind so streng und starr, dass kein Mensch sie einhalten kann. Im Roman ist es der Gralskönig, der versagt und damit den Fortbestand der Gesellschaft in Gefahr bringt. Wolfram von Eschenbach entwirft die religiöse Gemeinschaft nach dem Vorbild der christlichen Ritterorden. Sie entstehen zur Zeit der Kreuzzüge. Im Namen Gottes ziehen sie als Soldaten Christi ins Heilige Land gegen die Muslime.

Aber nicht nur die heilige Sache treibt die Ritter in den Kampf, sondern auch die Aussicht auf reiche Beute und Herrschaftsgebiete im Orient. Wer sich hinter der Gralsgesellschaft und ihrem Anführer Anfortas verbergen könnte, versucht der Film aufzuzeigen. Die Spur führt nach Spanien und zu den Tempelrittern, die nicht nur im Zusammenhang mit der Legende um den Heiligen Gral eine wesentliche Rolle gespielt haben, sondern auch bei der Rückeroberung der von Muslimen besetzten Gebiete Spaniens.

Im Roman lernt Parzival beide Ritterwelten kennen. Er, der nichts von höfischen Sitten, ritterlichen Idealen und den Lehren der Kirche weiß und sie erst mühsam kennenlernen muss, wird nach harten Prüfungen schließlich zum Hoffnungsträger der christlichen Gesellschaft. Mit einer einzigen Heldentat, die darin besteht, menschliches Mitgefühl zu zeigen, kann er die Gemeinschaft vom Leid erlösen.

Die Geschichte spiegelt die Ordnung in Europa um 1200 wider, mit all seinen Werten, Tugenden und Vorstellungen, aber auch Konflikten, Kriegen und Fehden. In einer Zeit des Umbruchs ist der Roman nicht nur eine kritische Auseinandersetzung mit den historischen Ereignissen jener Epoche, sondern auch die Suche nach einem neuen Selbstverständnis des Ritterstands. Als Wolfram von Eschenbach seinen Roman vollendet, sind die Kreuzzüge im Heiligen Land gescheitert, der deutsche Thronstreit im Römisch-Deutschen Reich ist gerade zu Ende. Die Menschen wünschen sich Frieden und Sicherheit. Parzival erfüllt die Sehnsucht nach einem Friedensstifter – das macht ihn zum Publikumsliebling im Mittelalter und darüber hinaus.

Montag, 08.12. /01:55 Uhr / Kurt Elling & Yellowjackets
Leverkusener Jazztage 2025
Im Streaming: 8. Dezember 2025, 06.00 Uhr bis 7. März 2026
Erstausstrahlung

Kurt Elling & Yellowjackets Celebrate sind zwei Jazz-Größen, die die ikonische Musik von Weather Report mit Neuinterpretationen und origineller Kunstfertigkeit vereint.

Der Grammy-prämierte Sänger Kurt Elling, bekannt für seinen fesselnden Bariton und seine improvisatorische Brillanz, trifft auf die Yellowjackets, Jazz-Fusion-Legenden, die das Genre seit über vier Jahrzehnten prägen und definieren.

Diese dynamische Performance würdigt das bahnbrechende Vermächtnis von Weather Report und verbindet neu interpretierte Klassiker mit frischen musikalischen Entdeckungen, getragen vom innovativen Geist von Elling und Yellowjackets.

Montag, 08.12. /01:55 Uhr / Candy Dulfer
Leverkusener Jazztage 2025
Im Streaming: 8. Dezember 2025, 06.00 Uhr bis 7. März 2026
Erstausstrahlung

Die legendäre niederländische Saxophonistin Candy Dulfer bringt ihre „Funkalicious Tour“ in die besten Clubs Europas und die Bühne mit ihrem typischen funky Sound zum Beben.

Begleitet wird sie von ihrer erstklassigen Band. Die Sängerin hat sich einen Platz in der Musikgeschichte verdient – mit dem Grammy-nominierten Debütalbum „Saxuality“, über 2,5 Millionen verkauften Soloalben weltweit und Auftritten mit den Größten der Musikszene.

Dazu gehören Prince, Van Morrison, Maceo Parker, Aretha Franklin, Blondie und Pink Floyd.

Montag, 08.12. / 04:25 Uhr / Lehmanns Brothers
54. Internationale Jazzwoche Burghausen 2025
Im Streaming: 8. Dezember 2025, 06.00 Uhr bis 7. Dezember 2026
Musiker: Julien Anglade, Alvin Amaïzo, Clément Jourdan,
Dorris Biayenda, Jonas Muel, Jordan Soivin, Adrien Colas,
Oliver Bridot und François Morin

Bei der „54. Internationalen Jazzwoche Burghausen“ waren Lehmanns Brothers am großen Spielort Wackerhalle zu erleben. Dort sorgten die Musiker für ansteckenden Groove und mitreißende Stimmung.

Spieltrieb, Entertainment und Lust am Unkonventionellen: Bei der französischen Band ist vieles anders. Im Zentrum rappt und tanzt der Vokalist und Keyboarder Julien Anglade, der in Latzhose und mit gebündelten Rastalocken die Aufmerksamkeit auf sich zieht.

Er geht, soulig singend und mit anspornenden Parolen, auch mal in den Saal und nimmt zwischen den Sitzblöcken Kontakt zum Publikum auf.

Die Musik der Band reflektiert auch das Zeitgeschehen, sinnt in einem der Stücke etwa auf „Brighter Days“: Sound zum Mitwippen, Tanzen und Schwelgen, hinter dem oft auch mehr steckt.

Montag, 08.12. /05:25 Uhr / BR Clubkonzert – Jazz im Bergson Kunstkraftwerk: KLARO!
Aufzeichnung, April 2025
Im Streaming: 8. Dezember 2025, 06.00 Uhr bis 7. Dezember 2026
Musiker: Karolina Strassmayer, Drori Mondlak,
Hans Vroomans und Jeroen Vierdag

Karolina Strassmayer gründete 1993 ihre Band „KLARO!“. Seit 2001 leitet die Saxofonistin, Flötistin und Komponistin das Quartett mit ihrem Mann, dem New Yorker Schlagzeuger Drori Mondlak.

„Speak Your Truth“ heißt ihr aktuelles Programm, und es geht den beiden darum, mit jedem Ton wahrhaftig und authentisch zu sein. Energievolle Improvisationen betten sie in Kompositionen mit starker, melodiöser Linienführung von gesanglich lyrischer Kraft.

Intensive musikalische Höhepunkte werden angesteuert, wenn sie, zusammen mit ihren niederländischen Mitmusikern, von der afroamerikanischen Jazztradition durchdrungene Stücke spielen.

Dann begibt sich Karolina Strassmayer am Altsaxofon in die Traditionslinie von Jahrhundertspielern wie Michael Brecker. Doch auch den Echos europäischer Klassik und alpenländischer Volksmusik verleihen sie die Flügel der Jazzfreiheit – und fesselnde Töne, die Karolina Strassmayer inzwischen vermehrt auf ihrem eigentlichen Erstinstrument seit Kindertagen, der Querflöte, spielt. 15 Jahre hat die Österreicherin aus dem steirischen Salzkammergut in New York gelebt und dort mit Jazzlegenden wie Clark Terry, Phil Woods und Chico Hamilton zusammengespielt.

Von den Lesern des amerikanischen „Downbeat Magazine“ wurde sie mehrfach in die „Top Five“ der Altsaxofonisten gewählt. Als erste Frau in einer deutschen Radio-Bigband spielt sie seit 2004 beim WDR und ist Professorin für Jazzsaxofon an der Folkwang Universität der Künste in Essen.


Regelmäßige Kultursendungen auf 3sat:

Montags – freitags, 19:20 Uhr: Kulturzeit
Das 3sat Kulturmagazin von ZDF, ORF, SRF und ARD
3sat
“Kulturzeit” ist das werktägliche Kulturmagazin von 3sat.
“Kulturzeit” mischt sich in kulturelle und gesellschaftspolitische Fragen ein. Das Magazin bietet Hintergrundinformationen, Porträts und Gespräche zu aktuellen und brisanten Fragen.

Dienstags, 21:45 Uhr: kinokino ~ Das Filmmagazin
Was läuft aktuell im Kino? Welches sind die neuesten Hits auf der Leinwand? „kinokino“ stellt die wichtigsten Neustarts und Themen aus der Filmwelt vor.
Das Magazin zeigt Porträts und Interviews mit Schauspielern und Regisseuren. Welche Filme lohnen sich? Welche sollte man lieber meiden? „kinokino“ kritisiert die Tops und Flops und berichtet von den spannendsten Festivals.

Samstags, 09:05 Uhr: Kulturplatz
Das Kulturmagazin von Schweizer Radio und Fernsehen, SRF
Hinein ins pralle Leben: “Kulturplatz” greift auf, was die Menschen beschäftigt, welche Fragen sie sich stellen. Und zeigt, dass die Kultur Antworten gibt.
“Kulturplatz” findet mitten im Leben statt: im Supermarkt, am Musikfestival, im Wald. Denn Kultur ist viel mehr als Musik, Literatur und Kunst. Kultur durchdringt unser Leben. Wo jemand nachzudenken beginnt, da entsteht Kultur.
Diesem Credo ist “Kulturplatz” verpflichtet. Die Sendung will für Kultur begeistern und behält dabei die wichtigsten Akteure und Ereignisse des Kulturbetriebes im Blick. “Kulturplatz” spürt Trends auf und präsentiert Neuentdeckungen.

Freitags, nach Mitternacht: lebensArt
ORF
Peter Schneeberger und Clarissa Stadler präsentieren Inhalte, die nicht nur vom Kulturkalender, sondern auch von gesellschaftlichen und kulturpolitischen Entwicklungen bestimmt werden.
Neue und andere Sichtweisen erleichtern den Zugang zu Literatur und Musik, Film und Theater, Architektur und Bildender Kunst. Das Kulturmagazin ist feuilletonistisch, hintergründig und reflexiv.


Diese Übersicht wird stets mehrere Wochen vor den jeweiligen Sendeterminen erstellt. Aktuelle Programmänderungen sind u. U. nicht berücksichtigt. Diese finden sich auf 3sat.de.

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