TV-Tipps 3sat:
arte und 3sat übertragen in ihrem umfangreichen Programmen regelmäßig Dokumentationen über Künstler und Kulturereignisse, dazu Konzerte (von Klassik über Pop & Rock bis Heavy Metal), Musicalfilme, Opern-, Tanz- und Theatervorstellungen.
Diese Seite informiert über bevorstehende interessante Ausstrahlungstermine auf 3sat aus dem Kulturbereich.
Kalenderwoche 13:
Samstag, 25.03. / 20:15 Uhr / Lucerne Festival 2022 – Sergej Rachmaninow
Mit Mao Fujita (Klavier)
Programm:
– Konzert für Klavier und Orchester Nr. 2 c-Moll op. 18
– Sinfonie Nr. 2 e-Moll op. 27
Orchester: Lucerne Festival Orchestra
Musikalische Leitung: Riccardo Chailly
Erstausstrahlung
Rachmaninow in Luzern zu feiern, ist für Riccardo Chailly eine Herzensangelegenheit. Im Sommer 2022 widmet er sich dem berühmtesten aller vier Rachmaninow-Konzerte.
Die Zweite Sinfonie und das Zweite Klavierkonzert gelten als Höhepunkt des Klavierkonzerts der Romantik. Die Uraufführung fand im Oktober 1901 in Moskau mit Sergej Rachmaninow persönlich am Klavier statt. Das Konzert brachte ihm den internationalen Durchbruch.
Schon in den ersten Takten erschafft der Komponist einen unnachahmlichen, melancholischen Klang. Im energetischen Moderato-Satz werden die Themen wie in einer klassischen Sonate ausgearbeitet, im anschließenden Adagio erklingt ein Liebeslied mit Melodien voller Zauber. Ein atemberaubendes Finale beendet dieses pompöse Werk, mit dem das Klavierkonzert der Romantik seinen absoluten Höhepunkt erreicht hat.
Der japanische Pianist Mao Fujita greift die emotionale Kraft und Virtuosität dieses Werks meisterhaft auf. Seit er 2019 als Gewinner der Silbermedaille aus dem Tchaikowsky-Wettbewerb in Moskau hervorging, spielt Fujita in den renommiertesten Konzertsälen der Welt.
Am Luzerner Vierwaldstättersee fand Sergej Rachmaninow, der nach der Oktoberrevolution von 1917 Russland verließ und fortan als Klaviervirtuose um die Welt tourte, Anfang der 1930er-Jahre eine neue Heimat: Dort ließ er sich eine Villa im Bauhaus-Stil errichten und genoss die Ruhe und die Schönheiten der Natur. Bis der Zweite Weltkrieg ausbrach und er abermals die Flucht ergriff – diesmal in die USA.
Riccardo Chailly ist seit 2016 Chefdirigent des Lucerne Festival Orchestra, das 2003 von Claudio Abbado und Festspielintendant Michael Haefliger ins Leben gerufen wurde. In diesem einzigartigen Orchester begegnen sich die weltbesten Solisten und Orchestermusiker, die exklusiv in dieser Konstellation Werke des sinfonischen Repertoires interpretieren.
Redaktionshinweis: 3sat zeigt „Lucerne Festival 2022 – Sergej Rachmaninow“ zum 150. Geburtstag (1. April) und zugleich 80. Todestag (28. März) des russischen Pianisten, Komponisten und Dirigenten. Im Anschluss, um 22.00 Uhr, folgt aus demselben Anlass „Mein Rachmaninow – Sergey Tanin in der Villa Senar“.
Samstag, 25.03. / 22:00 Uhr / Mein Rachmaninow – Sergey Tanin in der Villa Senar
Film von Svetlana Rodina und Laurent Stoop
Erstausstrahlung
Die Villa Senar bei Luzern ließ Sergej Rachmaninow in den 1930er-Jahren erbauen. Bis heute ist der Geist des großen Pianisten und Komponisten dort lebendig.
In den 1930er-Jahren verbringt Rachmaninow die Sommermonate in seiner Villa Senar am Vierwaldstättersee. Dort nähert sich der junge Pianist Sergey Tanin dem Leben und Werk des russischen Komponisten und Pianisten.
Tanin verbringt einige Tage in der Villa Senar und versenkt sich in die Welt Rachmaninows. Auf dem Originalflügel seines Vorbilds spielt er Auszüge aus den „6 Moments musicaux, Op. 12“. Er lässt die Zuschauer eintauchen in Rachmaninows Musik, macht sich Gedanken zum kompositorischen Werk und persönlichen Schicksal des Meisters.
Die beiden russischen Musiker verbindet eine existenzielle Erfahrung: Wie Rachmaninow lebt auch Tanin seit dem Ukrainekrieg fern seiner Heimat. Der Film gibt Einblick in wichtige, auch unbekannte Aspekte von Rachmaninows Biografie, etwa in sein Heimweh nach dem verlorenen Russland, das er nach der Russischen Revolution 1917 verließ, um nach Amerika zu emigrieren und nie wieder zurückzukehren.
Der Film erzählt eine Geschichte voller Emotionen – von Emigration, Weltruhm, Vertreibung und Heimweh. Archivmaterial, Briefe und das bezaubernde Ambiente der Villa Senar und ihres Parks – die praktisch unverändert geblieben sind, seit Rachmaninow dort lebte – versetzen die Zuschauer in jene Zeit, als Rachmaninow in der Nähe von Luzern komponierte und das Leben genoss.
Samstag, 25.03. / 22:50 Uhr / Claudia Cardinale – Die Geheimnisvolle
Film von Marie-Dominique Montel und Christopher Jones
Erstausstrahlung
Kaum eine Schauspielerin hat das Frauenbild im Film so grundlegend verändert wie Claudia Cardinale. Sie demonstrierte eindrücklich, dass Frauen beides sein können – feminin und emanzipiert.
Im Film spricht Claudia Cardinale über ihr erfülltes Leben. Interviews mit Weggefährten und Experten sowie zahlreiche Filmausschnitte vervollständigen das Bild der gefeierten Schauspielerin und geben einen Einblick in die Filmwelt der 1960er- und 1970er-Jahre.
Geboren wird Claudia Cardinale 1938 als Tochter sizilianischer Migranten in Tunesien. Mit 18 Jahren darf sie als „Schönste Italienerin von Tunis“ zum Filmfestival nach Venedig reisen. Dort entdeckt sie der Filmproduzent Franco Cristaldi, der später ihr Ehemann wird.
Doch es folgt zunächst ein großer Einschnitt, denn Claudia Cardinale wird Opfer einer Vergewaltigung und dadurch schwanger. Cristaldi hilft ihr durch diese schwere Zeit, adoptiert ihren Sohn Patrick und verschafft ihr anfänglich kleinere Rollen. Aber schon bereits kurze Zeit später wird sie ein Star und dreht mit großen Regisseuren wie Sergio Leone in „Spiel mir das Lied vom Tod“, Blake Edwards in „Der rosarote Panther“ und Federico Fellini in „Achteinhalb“.
Als besonders gute Schauspielerin versteht sich Cardinale aber dennoch nicht, für sie sind zwei andere Eigenschaften viel wichtiger: Sensibilität und Empathie.
Redaktionshinweis: 3sat zeigt das Porträt „Claudia Cardinale – Die Geheimnisvolle“ zum 85. Geburtstag der Schauspielerin am 15. April.
Sonntag, 26.03. / 10:05 Uhr / erLesen
Moderation: Heinz Sichrovsky
(Erstsendung: 07.03.2023)
Karriere, Beziehung, Lebensfreude und das „Erwachsenwerden“: In „erLesen“ begrüßt Heinz Sichrovsky diesmal Thomas Brezina, Caroline Athanasiadis und Leonie-Rachel Soyel.
Kult-Autor Thomas Brezina feierte vor Kurzem seinen 60. Geburtstag. Zu diesem Anlass erzählt er in seinem neuen Buch „Was soll ich mir wünschen, wenn ich nicht weiß, was ich will“ inspirierend und persönlich die Geschichte einer Reise zu einem erfüllten Leben.
Mutter, Dancing Star, Kabarettistin, Choreografin, Sängerin – und jetzt auch Autorin: Für Caroline Athanasiadis müsste ein Tag mindestens 48 Stunden haben, damit der Alltag sich ausgeht. Als berufstätige Mutter hat sie nun ihr Buch „Heute hab ich nichts zu tun, außer …“ veröffentlicht, um humorvoll über die Herausforderungen zu reden, vor die vor allem Frauen oft gestellt werden.
Von der ersten großen Liebe, Freundschaften, dem Alleinsein bis zu dem Gefühl, das Leben im Griff zu haben: Die Podcasterinnen Leonie-Rachel Soyel und Sinah Edhofer beschreiben in ihrem Buch „Couchgeflüster“ die verschiedenen Stationen des Erwachsenwerdens. Während Sinah Edhofer gerade den nächsten Schritt des Erwachsenwerdens durchzieht, das Mutterwerden, ist Leonie-Rachel Soyel bei „erLesen“ zu Gast und stellt ebendie Fragen, die wir uns mit Anfang 20 auch gern gestellt hätten.
Sonntag, 26.03. / 10:50 Uhr / Verlorene Schätze – Schlossbergungen nach dem Krieg
Film von Ute Gebhardt
(Erstsendung: 13.07.2022)
In Mitteldeutschland gibt es etwa 2500 Schlösser und Herrenhäuser. Kaum eines verfügt heute über seine originale Ausstattung – die alten Möbel, Bilder, Sammlungen.
Der Film erzählt von den sogenannten Schlossbergungen von 1945/46 und geht der Frage nach, was aus dem Kunst- und Kulturgut des durch die Bodenreform enteigneten Landadels geworden ist.
Das Schicksal der Schlösser und Herrenhäuser war stets dasselbe: 1945 verlassen, geplündert, durch die Bodenreform enteignet, mittels „Schlossbergung“ leer geräumt, als soziale Einrichtung oder für Wohnungen genutzt, heruntergewirtschaftet, entstellt und schließlich nach der Wende verkauft, in manchen Fällen an die Alteigentümer oder deren Erben.
Ursprünglich sollten die Schlossbergungen Schlimmeres verhindern, das Kunst- und Kulturgut sichern. Es wurden Bergungslisten erstellt und Sammeldepots in etlichen Museen und Schlössern geschaffen. Aus den Depots verschwand vieles im Laufe der Jahrzehnte. Anfangs füllten die Museen ihre eigenen Bestände auf, denn ihre ursprüngliche Ausstattung war oft als Beutekunst in die Sowjetunion gebracht worden. Später tauschten Museen Bestände untereinander. Ab den 1950er-Jahren bediente sich die „Kunst- und Antiquitäten GmbH“ des Außenhandelsministeriums der DDR (Bereich Kommerzielle Koordinierung) aus den Beständen. Kunst und Kunsthandwerk wurden so für Devisen in den Westen verhökert.
Und die Museumsdirektoren gaben den sogenannten Kunsthändlern lieber Depotstücke als Ausstellungsgegenstände. Doch noch mehr blieb in den Depots liegen und wurde zum Zankapfel.
Fast jedes ostdeutsche Museum war und ist mit Rückgabeforderungen konfrontiert und büßte in den letzten Jahren Kulturgut ein, weil es an die ursprünglichen Besitzer zurückgegeben werden musste. Zugleich sitzen die meisten Museen und Stiftungen bis heute auf Schätzen, die ihnen eigentlich nicht gehören. Kunst- und Kulturgut, auf das kaum noch jemand Anspruch erheben wird, weil die Spuren zu den einstigen Besitzern längst verwischt sind.
Hier und da hat das große Aufräumen begonnen, doch es wird noch Jahrzehnte dauern, bis der Ursprung der Bestände geklärt ist. Öffentlich wahrgenommen wurden die Einigungen mit den großen, einst regierenden Fürstenhäusern wie den Wettinern. Die Tausende anderen Fälle wurden kaum bemerkt.
Der Film beleuchtet den Stand von Restitution und Provenienzforschung anhand von Beispielen der staatlichen Kunstsammlungen Dresden, der Moritzburg Halle und der Klassikstiftung Weimar.
Montag, 27.03. / 01:50 Uhr / Kulturpiloten
Erstausstrahlung
Das digitale Kulturangebot des ZDF präsentiert ein Best-of seiner Formate – von Musik und Theater über Kino, Gaming, Design und Literatur bis hin zu aktuellen Debatten.
Künstler führen durch ihre Städte und lassen neue Kunstwerke entstehen. Musiker bieten einen Einblick hinter die Kulissen, und Schauspieler inszenieren bekannte Stücke in radikaler Kurzform. Was die Gesellschaft bewegt, wird auf
Augenhöhe diskutiert.
Die „Kulturpiloten“ bringen Kultur spielerisch in den Alltag – ohne zu belehren.
Dienstag, 28.03. / 21:45 Uhr / kinokino ~ Das Filmmagazin
Erstausstrahlung
Was läuft aktuell im Kino? Welches sind die neuesten Hits auf der Leinwand? „kinokino“ stellt die wichtigsten Neustarts und Themen aus der Filmwelt vor.
Das Magazin zeigt Porträts und Interviews mit Schauspielern und Regisseuren. Welche Filme lohnen sich? Welche sollte man lieber meiden? „kinokino“ kritisiert die Tops und Flops und berichtet von den spannendsten Festivals.
Kalenderwoche 14:
Samstag, 01.04. / 20:15 Uhr / Marie Jacquot dirigiert das BR-Symphonieorchester
Mit Gautier Capuçon (Cello)
Programm:
– David Horne: „The Turn of the Tide“
– Edward Elgar: Cellokonzert e-Moll, op. 85
– Richard Strauss: Symphonie Nr. 2 f-Moll
Orchester: Symphonieorchester des, Bayerischen Rundfunks
Musikalische Leitung: Marie Jacquot
Moderation: Maximilian Maier
Erstausstrahlung
Die französische Dirigentin Marie Jacquot debütiert beim Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks mit Werken von David Horne, Edward Elgar und Richard Strauss.
Gautier Capuçon, einer der zurzeit erfolgreichsten Cellisten im internationalen Musikleben, spielt das berühmte Cellokonzert von Edward Elgar. – 3sat zeigt eine Aufzeichnung vom 7. Oktober 2022 aus dem Herkulessaal München.
Mit dem Debüt von Marie Jacquot weitet sich der Kreis junger Dirigentinnen beim Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks. Die 1990 in Paris geborene Musikerin hatte zunächst eine Profikarriere als Tennisspielerin im Blick, bevor sie Posaune lernte und anschließend in Wien und Weimar Dirigieren studierte. Ihre Laufbahn begann Marie Jacquot dann als Assistentin von Kirill Petrenko. Seit 2019 ist sie als Kapellmeisterin an der Deutschen Oper am Rhein engagiert. 2024 wird sie Chefdirigentin an der Königlichen Oper in Kopenhagen.
Samstag, 01.04. / 21:50 Uhr / Zukunftsmusik – Musikschaffen im Umbruch
Film von Alexis Amitirigala
(Erstsendung: 19.12.2021)
Musik ist der Soundtrack unserer Gegenwart und sagt viel aus über die Welt, in der wir leben. Musik lässt uns in die Zukunft denken und den Fortschritt imaginieren.
Das ist relevant für die Gesellschaft als Ganzes. Besonders in Zeiten des Umbruchs. Der Film richtet die Scheinwerfer auf Musikschaffende während der Coronakrise, um über die gesellschaftliche Rolle von Musik nachzudenken – in der Gegenwart und darüber hinaus.
Welchen Stellenwert hat Kultur in unserer Gesellschaft? Welche Rolle spielen dabei Konsum und Digitalisierung, wie steht es um unsere Improvisationsfähigkeit und Kreativität? Inwiefern sind utopische Ideen, wie sie gerade in der Kunst entstehen, wertvoll für uns alle? In dem Film „Zukunftsmusik – Musikschaffen im Umbruch“ formulieren Musikschaffende aus allen Lagern ihre Beobachtungen, Ideen und politischen Forderungen für die Zukunft.
Mit Opernsängerin Regula Mühlemann, Schlagzeuger Jojo Mayer, Pianist Nik Bärtsch, Cellistin Sol Gabetta, Rapperin Big Zis, Singer-Songwriterin Evelinn Trouble, Filmkomponist Ephrem Lüchinger, Mundart-Act Dabu Fantastic, Popsängerin Jaël und vielen mehr.
Sonntag, 02.04. / 11:05 Uhr / Heinrich Mann, der unbekannte Rebell
Film von Nobert Busè
(Erstsendung: 27.03.2021)
Heinrich Mann (1871-1950) war Beobachter und Kommentator politisch-gesellschaftlicher Vorgänge seiner Zeit. Gerade heute lohnt es, die Botschaften des Humanisten neu zu betrachten.
Viele Essays lesen sich wie aktuelle Kommentare – sei es zu Hatespeeches in Sozialen Medien oder zum Aufflammen von Antisemitismus oder deutschnationalem Geraune. Der Film begibt sich auf die Spuren des Schriftstellers. Ulrich Tukur interpretiert Heinrich Manns Texte.
Heinrich Mann war ein Humanist, eine moralische Instanz, dessen Botschaften uns gerade heute wieder viel zu sagen haben. Neben seinen berühmten Werken wie „Professor Unrat“, „Der Untertan“ oder seinen beiden „Henri Quatre“-Romanen hat Mann über 1000 Essays verfasst, die sich zwischen romantischer Verklärung politischer Utopien und exzellenten, hellwachen Analysen von Fehlentwicklungen bewegen. Er wurde nicht müde, für Freiheit und Gerechtigkeit einzutreten.
In seinen Essays äußerte er sich zunehmend besorgt über die deutschnationale Rechte, plädierte für ein starkes, geeintes Europa mit einer deutsch-französischen Achse und positionierte sich gegen jeden nationalen Chauvinismus. Schon im Ersten Weltkrieg gehört Heinrich Mann zu den großen Mahnern und Pazifisten und hat sich damit ganz gegen seinen kriegsbegeisterten und deutschnationalen Bruder Thomas gestellt. 1914 vollendet er seinen Roman „Der Untertan“ über einen typischen Opportunisten im Kaiserreich. Erst nach Kriegsende kann der Roman erscheinen und verkauft sich sofort rasant. Heinrich Mann gehört in dieser Zeit zu den populärsten Autoren Deutschlands. Aber auch zu den streitbarsten. Er engagiert sich für den Sozialismus, für soziale Gerechtigkeit als Basis für eine funktionierende Gesellschaft.
1933 steht sein Name auf der ersten Ausbürgerungsliste der Nazis, seine Bücher werden verbrannt, und Heinrich Mann emigriert in die USA. Nach dem Zweiten Weltkrieg wird er in der jungen Bundesrepublik mit Ressentiments betrachtet, die DDR hingegen wählt ihn 1949 zum Präsidenten der Deutschen Akademie der Künste in Ostberlin. Kurz vor seiner Abreise aus den USA stirbt Heinrich Mann.
Für die Dokumentation „Heinrich Mann, der unbekannte Rebell“ interpretiert Schauspieler Ulrich Tukur Texte von Mann, die den Nöten der Zeit, ihrer Zerrissenheit und den Konflikten in einer Gesellschaft nachspüren, die sich auf geradem Weg in den nächsten Krieg befindet.
Die Texte erhalten auch intime Einblicke in Heinrich Manns private Beziehungen zu Frauen aus der Boheme, die den Autor mehr als nur literarisch beschäftigt haben. Schauspielerinnen, Tänzerinnen und Prostituierte erscheinen bei Heinrich Mann als „starkes Geschlecht“ und nicht, wie sonst in dieser Zeit üblich, als bloßes Interieur einer bürgerlichen Welt. Inwieweit er vielleicht in seinen Beziehungen aber auch nur literarischen Ausbeutungsinteressen gefolgt ist, wird ebenfalls Thema.
Zu Wort kommen außerdem die Heinrich-Mann-Fans Claudia Roth (MdB/ Vizepräsidentin des Deutschen Bundestags) und Martin Schulz (Friedrich-Ebert-Stiftung).
Sonntag, 02.04. / 11:50 Uhr / Oskar Werner – Mensch und Mythos
Film von Siegfried Steinlechner
(Erstsendung: 13.11.2022)
Oskar Werner (1922-1984), der österreichische Ausnahme-Schauspieler, fasziniert bis heute. Er war klassischer Theaterheld und internationaler Filmstar.
Unvergesslich bleiben seine darstellerische Präsenz, seine Mimik, Gestik und vor allem seine unverkennbare Stimme. Einem breiten Publikum bekannt wurde er vor allem in François Truffauts Dreiecksgeschichte „Jules und Jim“ (1962) mit Jeanne Moreau und Henri Serre.
Sein großes darstellerisches Talent brachte ihm frühen Ruhm ein, Sensibilität und künstlerische Kompromisslosigkeit ließen ihn vorzeitig am Leben scheitern.
Das filmische Porträt, das zu seinem 100. Geburtstag im November 2022 entstand, nähert sich dem „Mensch und Mythos“ Oskar Werner.
Sonntag, 02.04. / 12:30 Uhr / Druckfrisch ~ Neue Bücher mit Denis Scheck
(Erstsendung: 26.03.2023)
Orientierung im Bücherdschungel verspricht Denis Scheck. Scheck besucht Schriftsteller, stellt Neuerscheinungen vor und spart dabei weder an Lob noch an Kritik.
Seine bissigen und humorvollen Kommentare zu den Büchern der Spiegelbestenliste aus der Kölner Bücherhalle sind beliebt und gefürchtet. Im persönlichen Gespräch entlockt er Autoren aktueller Bestseller interessante Hintergründe zu ihren Werken.
Sonntag, 02.04. / 18:30 Uhr / Museums-Check mit Markus Brock: Deutsches Museum, München
Gast: Vince Ebert
Erstausstrahlung
Das Deutsche Museum in München ist eines der größten naturwissenschaftlich-technischen Museen und will das weltbeste werden. Dafür wird das Traditionshaus umfangreich saniert.
Zur Hälfte ist das Mammutprojekt realisiert, 19 neu gestaltete Ausstellungsbereiche sind geöffnet, vom Buchdruck bis zur Raumfahrt über Chemie bis hin zur Gesundheit. Zum „Museums-Check“ begrüßt Markus Brock den Kabarettisten und Physiker Vince Ebert.
Das Deutsche Museum möchte ein Ort sein, an dem über Gegenwart und Zukunft diskutiert wird. 1903 gegründet, eröffnete 1925 das Ausstellungsgebäude auf der Münchner Museumsinsel. Doch Naturwissenschaft und Technik sind in stetem Wandel, weshalb das Museum die große Zukunftsinitiative gestartet hat. „Wir wollen das modernste naturwissenschaftlich-technische Museum der Welt werden“, sagt Generaldirektor Wolfgang M. Heckl.
20.000 Quadratmeter Ausstellungsfläche sind bereits renoviert und modernisiert. Aufregend und interaktiv soll hier Wissen vermittelt werden, mit digitaler Technik und Exponaten zum Anfassen und Ausprobieren.
In der Abteilung „Raumfahrt“ simuliert ein virtueller Fahrstuhl den Aufstieg durch die Erdatmosphäre in den Weltraum. Die Geschichte der „Luftfahrt“ wird anhand vieler Original-Exponate veranschaulicht wie der „Messerschmitt Me 262“, dem ersten in Serie gebauten Düsenflugzeug.
Im Ausstellungsbereich „Kryptologie“ dreht sich alles um die geheime Kommunikation, von der Antike bis heute. Hier erfährt man, wie die berühmte Enigma, die Chiffriermaschine der Nazis, funktionierte.
Eine Zeitreise ins Mittelalter kann man in historischen Laboratorien der Abteilung „Chemie“ machen und in spektakulären Chemie-Experimente hautnah erleben.
Und wer einen Blick ins Innere des Auges werfen möchte, kann im Ausstellungsbereich „Gesundheit“ in einen begehbaren Kopf steigen.
Vielen bekannt ist Vince Ebert aus der ARD-Reihe „Wissen vor acht – Werkstatt“, für die er naturwissenschaftliche Phänomene spielerisch erklärt. Sein kabarettistisches Talent machte er nach dem Physik-Studium zum Beruf. Seit 2001 ist Vince Ebert mit seinen Bühnenshows auf Tournee, die ihn bis nach New York führte. Nebenbei schreibt er Kolumnen und Bücher. 2022 erschien „Lichtblick statt Blackout“ mit kritisch-humoristischen Antworten auf die drängenden Fragen unserer Zeit.
Freitag, 07.04. / 02:45 Uhr / Die Nordreportage: Der eingedampfte Zauberlehrling ~ Hinter den Kulissen von Harry Potter
Film von Susan Tratz
(Erstsendung: 20.02.2023)
Hinter den Kulissen im „Mehr! Theater“ in Hamburg wird für „Harry Potter und das verwunschene Kind“ auf Hochtouren gearbeitet. Vier Wochen bleiben Zeit, um aus zwei Teilen einen zu machen.
Regisseur, Choreograf und Zauberlehrer – alle sind noch einmal nach Hamburg gekommen, um den nunmehr geplanten Einteiler perfekt auf die Bühne zu bringen. „Die Nordreportage“ begleitet zwei Darsteller auf diesem Parforceritt: Vincent Lang und Zodwa Selele.
Vincent spielt schon von Anfang die Rolle des Albus, den Sohn von Harry Potter. Die zweigeteilte Version kennt er in- und auswendig. Nun arbeitet er wieder täglich für die Rolle des Zauberlehrlings. Jetzt muss er neue Choreografien einstudieren und den gekürzten Text lernen.
Nach wie vor gehören jede Menge Fitness genauso dazu wie ein perfektes Make-up und die aufwendigen Kostüme. „Ich muss immer wieder daran denken, auf der Bühne nicht den Hampelmann zu geben, auch wenn es noch so reizt. Einfach nur meine Rolle spielen“, darin sieht der junge Star jetzt seine größte Herausforderung. Wie viel von Albus und seinem Wunsch nach Anerkennung mit ihm selbst zu tun hat und wie er persönlich mit seinen Ängsten vor dem Versagen umgeht, wenn er plötzlich spürt, dass 1700 Zuschauerinnen und Zuschauer auf ihn blicken, auch darüber spricht Vincent.
Die Kamera folgt ihm, wenn er mit Schauspielkollegen herumalbert oder das tägliche Fitnessprogramm absolviert. Auf das veränderte gekürzte Stück freut er sich, weil es ihn noch einmal neu herausgefordert.
Auch Zodwa Selele strotzt wie Vincent vor Spielfreude. Auf den Musicalbühnen hat sie sich bereits einen Namen gemacht. Jetzt ist sie eine der Neuen im Stück „Harry Potter und das verwunschene Kind“. Zodwa spielt die erwachsene Hermine, die in den „Harry-Potter“-Büchern zu den drei jungen Helden gehört. „Mir war gar nicht bewusst, dass das kein Musical ist, aber ich war immer schon Potter-Fan und wollte unbedingt in dieser Show dabei sein“, sagt sie, und ihre Augen leuchten.
„Die Nordreportage“ begleitet Zodwa bei Leseproben und Gesprächen mit dem Regisseur, beim Maßnehmen für ihre Kostüme und wie sie ihre Perücken aufprobiert. Sie muss sich in ihre Rolle als Hermine noch hineinfinden. Denn die schillernde, fröhliche Schauspielerin verwandelt sich dann in eine gestrenge Ministerin für Zauberei, die sich den Bedrohungen durch das Böse entgegenstellt.
Neben den beiden Schauspielern zeigt diese „Nordreportage“ Menschen, die hinter den Kulissen des Theaterstücks dafür sorgen, dass die neue, kürzere Fassung rechtzeitig zur Premiere perfekt über die Bühne geht.
Kalenderwoche 15:
Samstag, 08.04. / 19:20 Uhr / Kaminer Inside: Wie klingt Deutschland?
Film mit Wladimir Kaminer
(Erstsendung: 22.01.2022)
Gibt es den typischen Klang eines Landes? Die musikalische Seele der Nation? Wladimir Kaminer reist durch Deutschland und befragt Musiker aus Klassik, Pop und Rock: Wie klingt Deutschland?
„Musik ist mein Leben“, meint der russisch-deutsche Schriftsteller Wladimir Kaminer. „Musik erzählt Geschichten. Und Musik ist ein Spiegel der Gesellschaft.“ Wie sich Geschichte, Seele und Wirklichkeit in Deutschland musikalisch ausdrücken, interessiert Kaminer.
Auf der Suche nach dem Klang Deutschlands trifft Wladimir Kaminer den Sänger der erfolgreichsten Band des Landes: Klaus Meine von den Scorpions. Über 110 Millionen Tonträger haben die Scorpions im Laufe ihrer mehr als 50 Jahre umfassenden Karriere verkauft. Sie haben internationale Rockgeschichte geschrieben. Und deutsche: Bis heute ist der von Klaus Meine verfasste Song „Wind of Change“ so etwas wie die inoffizielle Hymne der deutschen Wiedervereinigung.
Wladimir Kaminer besucht einen der größten Popstars des Landes in seinem Berliner Studio: Mark Forster. Anders als die Scorpions singt Mark Forster vom Beginn seiner Karriere an auf Deutsch: Kaminer spricht mit ihm über die Rolle von Sprache und warum deutschsprachige Musik, von Schlager bis Hip-Hop so boomt wie nie zuvor.
Oder klingt Deutschland, als Heimat der großen Komponistinnen und Komponisten, nicht doch eher klassisch? Deutschland ist ein Land der großen Orgeln und Orgelbauerdynastien. Wladimir Kaminer lauscht in der Hamburger Elbphilharmonie einem nächtlichen Privatkonzert der Organistin Iveta Apkalna. Sie probt nachts, sobald die Besucherinnen und Besucher den berühmten großen Saal verlassen haben, denn hier thront ihr Instrument: die 15 mal 15 Meter große Orgel, eine der modernsten der Welt. Die Orgel gilt als Königin der Instrumente – und als ein urdeutsches noch dazu.
Keiner prägte die Volksmusik so sehr wie er: Mit seinen Liedern von heiler Welt und Heimatidyll wurde Heino in den 1960er-Jahren zum Superstar der Volksmusik. Bis heute hat er mehr als 50 Millionen Tonträger verkauft und mehr als 200 Alben veröffentlicht. Mit Sonnenbrille und hellblonden Haaren machte er sich selbst unverwechselbar und einzigartig – angeblich kennen ihn sage und schreibe 97 Prozent der Deutschen. Dabei löst der Begriff Heimatmusik hierzulande bis heute widersprüchliche Reaktionen aus und wird oft gleichgesetzt mit Hurrapatriotismus und Deutschtümelei, nicht zuletzt aufgrund der Vereinnahmung der Volkslieder durch die Nationalsozialisten. Auf einem ausgiebigen Waldspaziergang tauschen sich Wladimir Kaminer und Heino aus.
Der Sound der Jugend ist der Hip-Hop, und vor allem deutschsprachiger Hip-Hop, nicht amerikanischer oder französischer. Seit ein paar Jahren feiert sogenannter Mundart-Rap riesige Erfolge. Das Duo Dicht und Ergreifend macht bayerischen Hip-Hop, niederbayerischen genauer gesagt, und füllt damit die Konzertsäle. In Regensburg besucht Wladimir Kaminer das Abschlusskonzert ihrer Tour.
Etwa 14 Millionen Deutsche musizieren in ihrer Freizeit, singen im Chor oder spielen Instrumente. In Zinnowitz auf Usedom besucht Kaminer ein Konzert der UHUS – der Unter-Hundertjährigen – einem Posaunenchor unter der Leitung von Martin Huss, dem Landesposaunenwart Mecklenburg-Vorpommerns. Was es mit seinem Job auf sich hat und wie deutsch die Posaune ist, darüber spricht Kaminer mit dem in Argentinien geborenen Huss.
Singen verbindet. Und Singen macht glücklich. Wenn die Profimusikerin Katrin Höpker zum Gesang bittet, kommen die Menschen in Scharen und schmettern unter ihrer Anleitung Klassiker aus allen Jahrzehnten. Wladimir Kaminer ist ihr einziger Gast – singt aber umso lauter und will wissen, wie wichtig Musik für ein Gemeinschafts– oder gar Zugehörigkeitsgefühl ist.
Gibt es so etwas wie das kollektive Musikgedächtnis einer Nation? Und gibt es das wirklich, den Klang eines Landes? Wie entsteht und wie wirkt er? Wladimir Kaminer unterwegs in der Republik: eine spannende musikalische Reise auf der Suche nach dem „Sound of Germany“.
Samstag, 08.04. / 20:15 Uhr / Jedermann (Salzburger Festspiele, 2022)
Dramaturgie: Angela Obst
Bühnenbild: Renate Martin, Renate Martin
Kostüme: Renate Martin, Andreas Donhauser
Choreografie: Dan Safer
Orchester: Ensemble der Salzburger, Festspiele
Musikalische Leitung: Hannes Löschel
Regie: Michael Sturminger
Erstausstrahlung
Mit der Wiederaufnahme von Michael Sturmingers „Jedermann“-Inszenierung eröffneten die Salzburger Festspiele 2022. – 3sat zeigt die umjubelte Aufführung vom Salzburger Domplatz.
Das Gründungsstück ist zentraler Bestandteil der Festspielgeschichte und ein einzigartiges Phänomen der deutschsprachigen Theaterlandschaft. Seit Jahrzehnten spannt sich ein unvergleichlicher Schauspielerkosmos über die Aufführungsserie.
2022 verkörpert Lars Eidinger den Jedermann, Verena Altenberger ist wie im Jahr zuvor als Buhlschaft zu erleben. Hoch energetisch, modern und emanzipiert interpretierten sie ihre Rollen vor der beindruckenden Kulisse des Salzburger Doms. Das emotionsstarke Paar hinterließ einen prägenden Eindruck in diesen Paraderollen des deutschsprachigen Theaters.
Die große Edith Clever verkörpert den Tod, die unvergleichliche Angela Winkler Jedermanns Mutter. Mavie Hörbiger ist wieder in der Doppelrolle als Teufelin und Göttin zu sehen. Ebenfalls weiblich besetzt ist die Rolle des Glaube mit Kathleen Morgeneyer. Anton Spieker steht auf der Bühne als Jedermanns guter Gesell, Jörg Ratjen tritt als armer Nachbar auf, Mirco Kreibich spielt Schuldknecht und Mammon, und an seiner Seite gibt Anna Rieser des Schuldknechts Weib. Gustav Peter Wöhler und Tino Hillebrand spielen den dicken und den dünnen Vetter.
Redaktionshinweis: Im Anschluss an die Erstausstrahlung des „Jedermann“ von den Salzburger Festspielen 2022 zeigt 3sat „Die Geschichte eines Abends … mit Lars Eidinger“. Darin empfängt Gastgeber Lars Eidinger fünf prominente Gäste zum Talk während einer gemeinsamen Nacht in einem Hamburger Filmstudio.
Darsteller:
Tod: Edith Clever
Jedermann: Lars Eidinger
Jedermanns Mutter: Angela Winkler
Jedermanns guter Gesell: Anton Spieker
Ein armer Nachbar: Jörg Ratjen
Ein Schuldknecht/Mammon: Mirco Kreibich
Des Schuldknechts Weib: Anna Rieser
Buhlschaft: Verena Altenberger
Dicker Vetter: Gustav Peter Wöhler
Dünner Vetter : Tino Hillebrand
Glaube: Kathleen Margeneyer
Gott/Teufel: Mavie Hörbiger
Samstag, 08.04. / 22:10 Uhr / Die Geschichte eines Abends… mit Lars Eidinger
Moderation: Lars Eidinger
(Erstsendung: 08.12.2018)
Ein Herbstabend auf St. Pauli. Fünf prominente Gäste verbringen eine gemeinsame Nacht in einem Hamburger Filmstudio. Eingeladen hat Lars Eidinger, der exzentrische Popstar des Theaters.
Mit dabei sind Model und Schauspielerin Sophia Thomalla, Juso-Chef Kevin Kühnert (SPD), Schlagerstar Stefanie Hertel, Herzchirurg Michael Hübler und Popsänger Drangsal. Keiner kennt die anderen bisher, niemand weiß, wie dieser Abend ablaufen wird.
Ist das überhaupt eine normale Talkshow? Die „Geschichte eines Abends … mit Lars Eidinger“ ist anarchischer Doku-Talk. Wie der Abend verläuft, bestimmt Gastgeber Lars Eidinger.
„Man trifft sich in privater Atmosphäre und erfährt Intimes voneinander. Der Eindruck wird ja normalerweise in Talksendungen vermittelt“, sagt der Gastgeber. Dabei spiele er dann doch auch nur den Lars Eidinger, den alle sehen wollen. Was passiert also, wenn dieser Abend ganz anderen Regeln folgen würde?
Im Offenlegen der Inszenierung sucht „Die Geschichte eines Abends … mit Lars Eidinger“ (Buch und Regie: Grimme-Preisträgerin Pia Lenz) nach dem echten Moment hinter der perfekten Illusion. Die Kameras laufen schon in der Maske, es gibt keine abgesprochenen Fragen, dafür hat Lars Eidinger Rollenspiele vorbereitet, er will mehr als eingeübte Antworten erfahren.
Sophia Thomalla gesteht, dass für sie nur „Aufmerksamkeit um jeden Preis“ zählt. Kevin Kühnert offenbart, was er wirklich über eine mögliche Kanzlerschaft denkt. Und Stefanie Hertel zeigt ihre nachdenkliche Seite, die man sonst nie zu sehen bekommt.
„Die Geschichte eines Abends … mit Lars Eidinger“ erzählt nicht nur die guten Gespräche und die Ausgelassenheit, wenn Stefanie Hertel und Kevin Kühnert am Ende gemeinsam Karaoke singen. Zur Geschichte dieses Abends gehören auch die Missverständnisse, die Eitelkeiten und die Stille.
Ostersonntag, 09.04. / 09:10 Uhr / Sir John Eliot Gardiner dirigiert Beethovens „Missa solemnis“
Aufzeichnung Herkules Saal München, September 2021
Mit Lucy Crowe (Sopran), Gerhild Romberger (Mezzosopran), Julian Prégardien (Tenor)
und Tareq Nazmi (Bass)
Programm:
– Ludwig van Beethoven „Missa solemnis“
Chor: Chor des Bayerischen Rundfunks
Chorleitung: Peter Dijkstra, Michael Gläser
Orchester: Symphonieorchester des, Bayerischen Rundfunks
Musikalische Leitung: Sir John Eliot Gardiner
Mit Beethovens „Missa solemnis“ eröffneten Chor und Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks die Saison 2021/22. – 3sat zeigt eine Aufzeichnung aus dem Herkules Saal in München.
Beethovens Komposition zählt zu den bedeutendsten Sakralwerken der klassischen Epoche. Besonders spannend ist in dieser Aufführung die Begegnung mit John Eliot Gardiner, dessen Musizierstil sich an der historischen Aufführungspraxis orientiert.
Ein erstklassiges Solistenquartett mit Lucy Crowe, Gerhild Romberger, Julian Prégardien und Tareq Nazmi komplettiert die umfangreiche Besetzung.
„Von Herzen – Möge es wieder – Zu Herzen gehen!“: Diese berühmte Widmung gab Ludwig van Beethoven einst seiner Komposition „Missa solemnis“ mit auf den Weg, die in ihrer Rätselhaftigkeit und Wirkung bis heute eine ganz besondere Aura ausstrahlt. Von dem gläubigen Aufklärer und großen Humanisten einst geschaffen, um „bei den Singenden als bei den Zuhörenden religiöse Gefühle zu erwecken und dauernd zu machen“, werden darin Gott und Gottheit, Mensch und Menschheit, Himmel und Erde musikalisch gleichermaßen angesprochen.
Beethovens „Missa solemnis“ sprengt bei einer Länge von etwa 80 Minuten den Rahmen einer gewöhnlichen Gottesdienstbegleitung. Zum ersten Mal wurde sie jedoch 1824 nicht in kirchlichem Rahmen, sondern in der Philharmonischen Gesellschaft in Sankt Petersburg aufgeführt und kurz danach am Kärntnertortheater in Wien.
Ostersonntag, 09.04. / 11:15 Uhr / Glocken – Klang zwischen Himmel und Erde
Film von Helge Reindl
(Erstsendung: 15.03.2013)
Glocken gibt es schon seit mindestens 3600 Jahren: Sie rufen zum Gebet und verkünden den Frieden. Die Dokumentation geht den kulturgeschichtlichen Wurzeln der Klangkörper auf den Grund.
Glocken wurden zu Kriegsgerät verschmolzen und danach Symbol des Wiederaufbaus. Sie vermelden Freude ebenso wie das Sterben eines Menschen. In China wurden Glocken als Folterinstrumente eingesetzt, für Christen sind sie Verkünder von Zeit und Vergänglichkeit.
Es ist nicht der Wohlklang allein, der die Wahrnehmung des Glockenklangs bestimmt, wie die Professoren Bernhard Tschofen, Roland Girtler und August Schmidhofer erläutern. Die Musikhistorikerin Birgit Lodes aus München berichtet von Richard Wagners Plänen, Glocken in seinen Werken einzusetzen, und verrät, wie menschliche Stimmen eine Glocke im Konzert nachahmen können.
Ostermontag, 10.04. / 09:05 Uhr / Frühling in Wien
Das Osterkonzert der Wiener Symphoniker, April 2022
Mit Kian Soltani (Violoncello)
Orchester: Wiener Symphoniker, Musikverein Wien
Musikalische Leitung: Markus Poschner
Seit mehr als vier Jahrzehnten begrüßen die Wiener Symphoniker den Frühling mit einem Bouquet an schwungvollen Melodien.
Beim Osterkonzert 2022 stehen Werke von Wiener Komponisten im Fokus: von Johann Strauss‘ „Fledermaus“-Suite über Carl Michael Ziehrers Walzer „Märchen aus Alt-Wien“ bis hin zu Ausschnitten aus Friedrich Guldas Konzert für Violoncello und Blasorchester.
Der international gefragte Vorarlberger Cellist Kian Soltani konnte als Solist für dieses einzigartige Konzerterlebnis unter der musikalischen Leitung von Markus Poschner gewonnen werden.
Kalenderwoche 16:
Samstag, 15.04. / 19:20 Uhr / Kultur-King Korea – Wie südkoreanische Popkultur die Welt erobert
Film von Viola Löffler und Memo Jeftic
(Erstsendung: 10.12.2022)
Warum sind Filme, Serien, Tanz und Musik aus Südkorea weltweit so erfolgreich? Die Serie „Squid Game“ brach alle Streamingrekorde, der Kinofilm „Parasite“ schrieb Oscar-Geschichte.
Die Boyband BTS schaffte es in über 70 Ländern auf Platz 1 der Charts. Der Film ergründet das Erfolgsrezept dieser Popkultur-Welle, auch Hallyu genannt. Liegt es an der Faszination des Westens für die südkoreanische Lebensart? Oder einfach an kulturpolitischem Kalkül?
Popmusik aus Südkorea, genannt K-Pop, ist heute ein globales Phänomen. Koreanische Bands füllen Stadien auf der ganzen Welt. Allein BTS spielt jedes Jahr etwa 3,6 Milliarden US-Dollar in Koreas Staatskasse. Doch K-Pop ist mehr als nur kommerzielle Glitzerwelt.
BTS-Fans, die sich „The Army“ nennen, kauften im Juni 2020 in einer beispiellosen Onlineaktion fast die Hälfte aller Tickets für eine Trump-Ralley auf und ließen den damaligen US-Präsidenten vor leeren Rängen sprechen. Die besondere Beziehung der Fans zu ihren Stars, den sogenannten Idols, ist einer der Hauptgründe des überaus großen K-Pop-Erfolgs.
Auf der koreanischen Erfolgswelle schwimmen neben Popstars auch Filme und Serien. Mit ihren großen Budgets, expliziten Gewaltdarstellungen, überhöhter Filmästhetik und skurrilen Comedy-Elementen sprechen sie nicht nur die Massen an, sondern begeistern auch Arthouse-Liebhaberinnen und -Liebhaber. Filme und Serien „made in Korea“ verpacken Themen wie Kapitalismuskritik oder den Nord-Süd-Konflikt in ein leicht konsumierbares Gewand und erreichen so weltweit ein Millionenpublikum.
Die kreativen Köpfe der koreanischen Film- und Fernsehindustrie experimentieren munter mit neuartigen Dramaturgien und Erzählweisen, innovativer Ästhetik und einem bunten Genre-Mix, der mehr und mehr auch zum Vorbild für die westliche Filmindustrie wird.
Die Dokumentation „Kultur King Korea – Wie südkoreanische Popkultur die Welt erobert“ rückt die Kulturpolitik des ostasiatischen Landes in den Vordergrund und stellt sie der romantisch-verklärten Idee des schöpferischen Genies gegenüber. Produzentinnen und Produzenten, Regisseurinnen und Regisseure, Expertinnen und Experten sowie K-Pop-Fans kommen zu Wort und versuchen, das Phänomen der K-Kultur zu ergründen.
Es braucht mehr als Muse, Schaffenskraft und Kreativität, um außerordentliche Werke zu produzieren – nämlich auch das passende politische Umfeld, systematisches Marketing und die nötige Disziplin von Kindesbeinen an. Die südkoreanische Popkultur hat das Weiterentwickeln bewährter Konzepte, Formate und Erzählweisen perfektioniert und durch Lust an Innovation und Experiment eine Ästhetik geschaffen, die Publikum und Kritik weltweit begeistert.
Samstag, 15.04. / 20:15 Uhr / Richard Strauss: Die Frau ohne Schatten
Oper in drei Aufzügen, Festspielhaus Baden-Baden, April 2023
Lichtdesign: Elana Siberski
Videodesign: Momme Hinrichs
Dramaturgie: Mark Schachtsiek
Bühnenbild: Paul Zoller
Kostüme: Katharina Schlipf
Chor: Chor des Nationalen, Musikforums Breslau
Orchester: Berliner Philharmoniker
Musikalische Leitung: Kirill Petrenko
Regie: Lydia Steier
Fernsehregie: Henning Kasten
Erstausstrahlung
Märchenhaft, geheimnisvoll, symbolgeladen und ganz große Oper – „Die Frau ohne Schatten“ von Richard Strauss steht 2023 im Mittelpunkt der Osterfestspiele Baden-Baden.
In der Neuinszenierung der amerikanischen Regisseurin Lydia Steier und interpretiert von den Berliner Philharmonikern verspricht dieses Event klanglichen und optischen Hochgenuss. Strauss‘ Spätwerk ist in seiner Opulenz der Prototyp einer Festspieloper.
„Die Frau ohne Schatten“ ist die Vorzeigeoper des Jugendstils. Das Werk wird in der aktuellen Deutung der Starregisseurin Lydia Steier mit einer radikal neuen, feministischen Sichtweise aufwarten. Lydia Steier, vielfach ausgezeichnete gebürtige US-Amerikanerin mit jüdisch-wienerischen Wurzeln, gilt derzeit als der absolute Shootingstar unter den Opernregieführenden.
Ihre Inszenierungen stehen für bildgewaltiges Musiktheater und kühne Visualisierungen mit Intellekt, Witz und Mut. „‚Iss-bitte-dein-Gemüse-Theater‘ ist nicht meins“, so die Regisseurin. „Mir geht es darum, Denkanstöße anzubieten, aber auch etwas Sinnliches, also Show und Spektakel.“
Ein Gipfeltreffen ganz großer Stimmen begleitet von einem Riesenorchester: „Die Frau ohne Schatten“ ist nicht nur ein Fest für das Publikum, sondern auch eine Visitenkarte für die Berliner Philharmoniker, die unter der Leitung von Kirill Petrenko im Festspielhaus Baden-Baden die Strauss-Oper musikalisch interpretieren.
Die Aufführung der Oper findet im Rahmen eines Jubiläums statt: Das Festspielhaus Baden-Baden, 1998 eröffnet, lädt in diesem Jahr zum 25-jährigen Bestehen ein.
Samstag, 15.04. / 04:40 Uhr / Avicii: Tribute Concert – In Loving Memory of Tim Bergling
Friends Arena, Stockholm, Schweden, 2019
Regie: Panos Ayassotelis
Am 20. April 2018 schockiert die Nachricht vom Tod des Musikers Avicii die Musikwelt. Im Rahmen eines Gedenkkonzerts am 5. Dezember 2019 in Stockholm nehmen Fans und Stars Abschied.
Sandro Cavazza, Aloe Blacc, Zak Abel, Johanna Söderberg, Audra Mae, Vargas & Lagola, MishCatt und Rita Ora sind nur einige der Mitwirkenden des Konzerts der Tim Bergling Foundation, die alle Erlöse an Stiftungen für mentale Gesundheit und Suizidprävention spendet.
Avicii alias Tim Bergling wird am 20. April 2018 nach seinem Selbstmord in Maskat, Oman, tot aufgefunden. Seine Familie hat sich zum Ziel gesetzt, im Rahmen ihrer Stiftung über die Behandlung psychischer Erkrankungen und über Suizidprävention aufzuklären. Im Juni 2019 erscheint das posthume Studioalbum „Tim“. Gleichzeitig beginnen die Vorbereitungen zum Gedenkkonzert. Eine 30-köpfige Band und viele Weggefährtinnen und Weggefährten machen den Traum von Tim Bergling wahr: Schon immer wollte Avicii seine im Studio produzierte Musik live mit einer großen Band aufführen. Die 50.000 Eintrittskarten sind innerhalb von 30 Minuten ausverkauft.
Im Publikum mit dabei sind Prinzessin Sofia und Carl Philip von Schweden und feiern die Musik und das Andenken des schwedischen DJs, Remixers und Musikproduzenten, der als „Gott“ in Sachen Produktion von elektronischer Tanzmusik galt.
Sonntag, 16.04. / 10:05 / Literaturclub
(Erstsendung: 11.04.2023)
„Literaturclub“ diskutiert die neuesten literarischen Entdeckungen und gibt Orientierungshilfe im Buchmarkt.
In der Gesprächssendung werden jeweils vier bis fünf Neuerscheinungen besprochen.
Sonntag, 16.04. / 11:20 Uhr / Schwarze Musiker und weiße Musik ~ Wie rassistisch ist die Klassik?
Film von Hannah K. Friedrich
(Erstsendung: 15.05.2021)
Schwarze Dirigenten wie Kevin John Edusei sind die absolute Ausnahme in der Klassikszene. Woran liegt das, wo doch viele andere Musikgenres ohne People of Colour gar nicht denkbar sind?
Die klassische Musikszene gibt sich gern weltoffen und divers. Und auf den ersten Blick scheint es nur wenige Orte zu geben, an denen Menschen verschiedener Nationalität und Hautfarbe so harmonisch zusammenwirken wie in einem Sinfonieorchester oder Opernensemble.
Der zweite Blick aber zeigt, dass hier eine Farbe fehlt. Gibt es deshalb so wenige Schwarze Dirigenten und Instrumentalisten, weil die Barrieren zu hoch sind? Sind Vorbilder aus anderen Bereichen zu mächtig? Oder liegt es an einem strukturellen Rassismus, der Schwarzen Musikerinnen und Musikern die „hohe klassische Kunst“ nicht zutraut – ein Rassismus, der vielen in der Branche vielleicht gar nicht bewusst ist?
Sheku Kanneh-Mason ist als schwarzer Cello-Star absolut solitär in der Szene. Doch auch er hat in seiner noch jungen Karriere schon versteckte rassistische Anfeindungen erlebt. Auch der Dirigent Kevin John Edusei erfährt regelmäßig Rassismus: Ein „Obama für München“, titelte die Presse, als er 2014 Chef der Münchner Symphoniker wurde – für ihn eine rassistische Stigmatisierung, und zwar noch eine der harmloseren Art. Immer wieder, so erzählt er, werde er aufgrund seiner Hautfarbe als Reinigungskraft angesprochen.
Stardirigent Christian Thielemann würde sich deutlich mehr Diversität in den Orchestern wünschen. Wie weit der Weg dahin sein kann, weiß die Geigerin Midori Seiler nur zu gut. Denn auch Musiker asiatischer Herkunft waren und sind immer noch rassistischen Vorurteilen ausgesetzt. Dennoch kann heute kein Orchester mehr auf sie verzichten.
Diesen Weg haben Schwarze Musiker noch vor sich – so wie der 22-jährige Flötist Matthew Higham, Er ist der einzige Schwarze Musiker im hr-Sinfonieorchester. Auch er erlebt immer wieder rassistische Diskriminierung und beklagt das Fehlen von Vorbildern, die bei jungen Schwarzen ein Interesse für klassische Musik wecken könnten. Schwarze Musiker, davon ist Higham überzeugt, könnten der Klassikbranche ganz neue Impulse geben.
Sonntag, 16.04. / 12:00 Uhr / Der weiße Blick ~ Expressionismus und Kolonialismus
Film von Wilfried Hauke
(Erstsendung: 07.09.2022)
Die Dokumentation „Der weiße Blick“ erzählt erstmals die Geschichte des deutschen Expressionismus im Kontext von kolonialer Ausbeutung und rassistischer Menschenkunde.
Als die deutschen Expressionisten Emil Nolde und Max Pechstein um 1910 zum damaligen Deutsch-Neuguinea und zu den Palau-Inseln reisten, war ihr vermeintliches „Südseeparadies“ bereits durch den europäischen Kolonialismus zerstört.
Ihre Südseesehnsucht hatten Emil Nolde, Ernst Ludwig Kirchner Kirchner und Max Pechstein durch Besuche in den völkerkundlichen Museen in Berlin und Dresden genährt, wo sie ersten Kontakt mit der Kunst fremder Kulturen hatten. Der Franzose Paul Gauguin war ein Vorbild, wie mit Bildern über das vermeintlich „Wilde“ und „Primitive“ auf dem Kunstmarkt Aufmerksamkeit und Erfolg zu erzielen war.
Sie wollten die Malerei in Deutschland revolutionieren und sich dafür an der Ursprünglichkeit der indigenen Kunst schulen. Nolde und Pechstein, die von ihren Ehefrauen begleitet wurden, blendeten vor Ort den Untergang der fremden Welt aus. Sie malten so, wie sie es in ihren Köpfen als „weißen Blick“ von daheim mitgebracht hatten: romantisch verbrämt, idyllisch verfälscht und außerdem nah am rassenkundlichen Menschenbild der Zeit. Kirchner blieb zu Hause, baute sich im Atelier die Südseeexotik als Ambiente nach.
Die Malreisen von Nolde und Pechstein, die wie harmlose Kreuzfahrten begannen, waren durch Schulden finanziert. Für beide endete das Südseeabenteuer in einem Fiasko. 1914 brach der Erste Weltkrieg aus, Emil Nolde konnte Deutsch-Neuguinea gerade noch verlassen, verlor unterwegs aber viele seiner Bilder. Max Pechstein geriet in japanische Gefangenschaft und musste nach dem Krieg als Maler neu beginnen.
Mit vielen erstmals gezeigten Fotos von den Südseereisen, die nur mithilfe deutscher Kolonialbehörden möglich waren, zeichnet der Film die Geschichte einer künstlerischen „Ausbeutung“ nach.
Sonntag, 16.04. / 18:30 Uhr / SCHWEIZWEIT: Die zauberhafte Welt des Guznag
(Guznag, le dessin par nature)
Film von Romain Guélat
Erstausstrahlung
Der Illustrator und Karikaturist Guznag, mit bürgerlichem Namen Julien Schmidt, bewegt sich in seiner Welt, die von Tieren und seltsamen kleinen Wesen bevölkert ist.
Diese beobachtet er in den Kneipen und auf den Straßen seiner Stadt Porrentruy im Kanton Jura. „SCHWEIZWEIT“ gibt Einblicke in das farbige und manchmal verworrene Universum eines talentierten Karikaturisten.
Montag, 17.04. / 01:50 Uhr / Rockpalast Crossroads: Siena Root
Mit Zubaida Solid (Gesang, Orgel), Johan Bergström (Gitarre), Sam Riffer (Bass) und Love Forsberg (Schlagzeug)
Erstausstrahlung
„Dynamic Roots Rock Experience“ ist der Begriff, mit dem Siena Root ihre Musik beschreiben. Rhythmen, Riffs, Soli und emotionaler Gesang lassen den Begriff „Zeitreise“ naheliegend erscheinen.
Das schwedische Quintett hat sich mittlerweile östlichem Akustik-Folk ebenso geöffnet wie lautem Hardrock. Zentraler Bestandteil ihrer Shows ist zunehmend die Stimme von Zubaida Solid, die die teils längeren, einfallsreichen Songs trägt.
Siena Rot bilden eine stilistische Bandbreite ab, die exemplarisch ist für die Dynamik, mit der ihre Auftritte aufwarten. Das große Einmaleins der Stimmungssteuerung durch Spannungsaufbau und –entladung beherrschen sie dabei aus dem Effeff.
Montag, 17.04. / 02:50 Uhr / Rockpalast Crossroads: The Tazers
Mit Jethro Lock (Gitarre, Gesang), Timothy Edwards (Schlagzeug, Gesang) und Werner Jordaan (Bass, Gesang)
Erstausstrahlung
The Tazers gelten als eine der bekanntesten Psych-Rockbands aus Südafrika. Ihre Wurzeln liegen in den 1970er-Jahren, sie integrieren aber ebenso moderne Sounds und Strukturen.
In ihrer südafrikanischen Heimat haben sie alle Musikfestivals und namhaften Musikclubs bespielt – „Wake Up“ war ein weltweiter Überraschungshit. Live versprechen sie ein rauschhafte, unterhaltsame, eine an Garage- und Hardrock schnuppernde Psychedelic-Rockshow.
Montag, 17.04. / 03:50 Uhr / Rockpalast Crossroads: Black Box Revelation
Mit Jan Paternoster (Gesang, Gitarre) und Dries van Dijck (Schlagzeug)
Erstausstrahlung
Zwei Typen, enge Lederjacken, rauer Blues-Rock-’n‘-Roll: Optisch wie akustisch verortet man „The Black Box Revelation“ zunächst intuitiv in den USA.
Doch Jan Paternoster und Schlagzeuger Dries Van Dijck stammen aus Dilbeek in Belgien. Bereits 2003 stehen die Freunde – mit zwölf und 14 Jahren – als „The Mighty Generators“ auf der Bühne ihres Brüsseler Vororts. Bald benennen sie sich in „The Black Box Revelation“ um.
Die beiden sind sich genug – an dem Sound des Duos fehlt nichts, im Gegenteil. Sie blieben stets bei ihrem schmutzigen Detroit-Garage-Style, wagten sich aber auch immer wieder in dunklere und experimentelle Gefilde vor. Als ihre musikalischen Vorbilder geben sie Led Zeppelin, The Datsuns, The Rolling Stones, Black Rebel Motorcycle Club und The Stooges an – was sie aus diesen Einflüssen aber live machen, ist beeindruckend: Schartige Songs, teils soundtechnisch abgenagt bis auf die Knochen, teils voluminös überbordend, werden voller Energie und Stil von der Bühne – ja – gerotzt. Was zum Beispiel Seasick Steve jubeln ließ: „They rock! They fucking rock! (…) Simply the best rock band of the moment!“
Montag, 17.04. / 04:50 Uhr / Rockpalast Crossroads: Leap
Mit Jack Balfour Scott (Gesang), Adam Mason (Gitarre, Gesang), Declan Brown (Bass) und Hector Cottam (Schlagzeug, Gesang)
Erstausstrahlung
LEAP ist das neue Projekt des in London lebenden Troubadours Jack Balfour Scott. Zuvor war er Mitglied der als „grenzüberschreitend“ gefeierten Indie-Rockband The Mispers.
Diese beendete 2018 ihre Erfolgsserie, nachdem sie mit ihren elektrisierenden und unberechenbaren Liveshows eine fanatische Anhängerschaft gewonnen hatte. „Popped Music“ beschrieb Jack Balfour als „den Frontmann, der jeder Sänger sein möchte“.
Geboren und aufgewachsen zwischen Edinburgh und Kapstadt, studiert an der Musikschule in Brighton, fließt Jacks international vielfältiger Hintergrund in die Musik ein, die er mit der Band kreiert: eine Mischung aus Indie-Grunge-Gitarren, präsenter Perkussion und einem Hauch von Electronica mit originellen Sound-Ideen. Mit melodischen Refrain-Hooks und prägnantem Gesang schildert Jack unter anderem seine Kämpfe mit der eigenen psychischen Gesundheit.
Freitag, 21.04. / 22:25 Uhr / Verleihung des 59. Grimme-Preises 2023
Regie: Martin Keiffenheim
Moderation: Jo Schück
Erstausstrahlung
Am Freitag, 21. April 2023, schauen Deutschlands Fernsehmacher wieder gespannt nach Marl. Dort vergibt das Grimme-Institut zum 59. Mal einen der wichtigsten Fernsehpreise Deutschlands.
Insgesamt werden in den vier Wettbewerbskategorien „Fiktion“, „Information & Kultur“, „Unterhaltung“ sowie „Kinder & Jugend“ 18 Grimme-Preise für beispielhafte Produktionen vergeben. 3sat zeigt die Zusammenfassung der Preisverleihung. Jo Schück moderiert den Abend.
Der Grimme-Preis gilt als eine der wichtigsten Auszeichnungen für Fernsehproduktionen im deutschsprachigen Raum. Ausgezeichnet werden Sendungen, welche die spezifischen Möglichkeiten des Mediums Fernsehen auf beste Weise nutzen und innovative sowie qualitative Anstöße geben.
Die Nominierungskommissionen und Jurys sind mit Vertreterinnen und Vertretern aus Fernsehkritik, Publizistik, Medienwissenschaft und mit Bildungsfachleuten zusammengesetzt, die vom Grimme-Institut für diese Aufgabe berufen werden.
Redaktionshinweis: Am Montag, 27. März, um 22.25 Uhr zeigt 3sat den Dokumentarfilm „Sommerfahrt – Zeit heilt keine Wunden“ von Gereon Wetzel, der in der Rubrik „Information & Kultur“ für den Grimme-Preis 2023 nominiert wurde.
Regelmäßige Kultursendungen auf 3sat:
Montags – freitags, 19:20 Uhr: Kulturzeit
Das 3sat Kulturmagazin von ZDF, ORF, SRF und ARD
3sat
“Kulturzeit” ist das werktägliche Kulturmagazin von 3sat.
“Kulturzeit” mischt sich in kulturelle und gesellschaftspolitische Fragen ein. Das Magazin bietet Hintergrundinformationen, Porträts und Gespräche zu aktuellen und brisanten Fragen.
Samstags, 09:05 Uhr: Kulturplatz
Das Kulturmagazin von Schweizer Radio und Fernsehen, SRF
Hinein ins pralle Leben: “Kulturplatz” greift auf, was die Menschen beschäftigt, welche Fragen sie sich stellen. Und zeigt, dass die Kultur Antworten gibt.
“Kulturplatz” findet mitten im Leben statt: im Supermarkt, am Musikfestival, im Wald. Denn Kultur ist viel mehr als Musik, Literatur und Kunst. Kultur durchdringt unser Leben. Wo jemand nachzudenken beginnt, da entsteht Kultur.
Diesem Credo ist “Kulturplatz” verpflichtet. Die Sendung will für Kultur begeistern und behält dabei die wichtigsten Akteure und Ereignisse des Kulturbetriebes im Blick. “Kulturplatz” spürt Trends auf und präsentiert Neuentdeckungen.
Freitags, nach Mitternacht: lebensArt
ORF
Peter Schneeberger und Clarissa Stadler präsentieren Inhalte, die nicht nur vom Kulturkalender, sondern auch von gesellschaftlichen und kulturpolitischen Entwicklungen bestimmt werden.
Neue und andere Sichtweisen erleichtern den Zugang zu Literatur und Musik, Film und Theater, Architektur und Bildender Kunst. Das Kulturmagazin ist feuilletonistisch, hintergründig und reflexiv.
Diese Übersicht wird stets mehrere Wochen vor den jeweiligen Sendeterminen erstellt. Aktuelle Programmänderungen sind u. U. nicht berücksichtigt. Diese finden sich auf 3sat.de.
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