Tom Goossens inszeniert »La traviata« am Staatstheater Wiesbaden

La traviata ~ Staatstheater Wiesbaden ~ Ensemble ~ © Max Borchardt
  • Neuinszenierung „La traviata“ legt pure Gefühle frei
  • Tom Goossens feiert internationales Regiedebüt

Am 01. November 2025 um 19:30 Uhr feiert mit Giuseppe Verdis „La traviata“ die erste Musiktheaterpremiere der Spielzeit im Großen Haus Premiere. Der belgische Regisseur Tom Goossens arbeitet nach gefeierten Inszenierungen in Gent, Antwerpen und Rotterdam zum ersten Mal in Deutschland. GMD und Verdi-Spezialist Leo McFall steht am Pult des Hessischen Staatsorchesters.

Als Violetta Valéry gibt Ensemblemitglied Galina Benevich ihr Rollendebüt. Auch in den weiteren Rollen sind die Mitglieder des Wiesbadener Musiktheaterensembles zu hören. Als Alfredo Germont steht Joshua Sanders auf der Bühne, die Rolle des Giorgio Germont übernimmt Sam Park, erster Preisträger des ARD-Musikwettbewerbs 2024.

Mit „La traviata“ stellte Giuseppe Verdi seine Titelfigur ins Zentrum: eine todkranke Kurtisane, deren Großmut bis zur Selbstaufgabe das Publikum vom ersten Moment an berührt. Violettas Kampf gegen gesellschaftliche Vorurteile kannte der Komponist teilweise aus eigener Erfahrung. Seine zweite Ehe mit der Sängerin Giuseppina Strepponi stieß auf große Skepsis.

Musikalisch zählt „La traviata“ zu Verdis unmittelbarsten Werken. Diese Konzentration auf den Kern menschlicher Gefühle greift die Inszenierung auf. Tom Goossens schafft intime Kammerspielmomente und stellt sie dynamischen Chorszenen gegenüber. Im Spannungsfeld von öffentlicher Rolle und privatem Ich, zwischen männlicher Kontrolle und dem Wunsch nach Selbstermächtigung bewegt sich Violetta Valéry zwischen den Welten.

Bühnenbildner und Lichtdesigner Bart Van Merode erschafft mit einer Bühne auf der Bühne einen Raum permanenter Beobachtung. Dieser Raum verändert sich nur durch das Licht, das teilweise von den Figuren selbst gesteuert wird. In einem Spiel zwischen Entzaubern, Erkennen und Anerkennen leuchtet die Inszenierung Handlungsspielräume der Figuren neu aus und gibt ihnen die Macht, ihr Gegenüber buchstäblich in ein bestimmtes Licht zu rücken.

Die opulenten Kostüme und aufwändigen Masken von Sietske Van Aerde und Lena Mariën, inspiriert von den Gemälden Otto Dix‘, bilden einen Kontrast zum leeren Bühnenraum. Sie spiegeln, ebenso wie Myriam Lifkas Choreografie, eine knallige Partygesellschaft, die alles für den perfekten Schein tut und damit ihre Individuen umso einsamer erscheinen lässt.

„La traviata“ ist eine Koproduktion des Hessischen Staatstheaters Wiesbaden mit Opera Ballet Vlaanderen (Antwerpen / Gent).

Am 31. Dezember ist das Publikum herzlich eingeladen, in einer Silvester-Vorstellung mit Sekt, Punsch und einer Fotoaktion auf das neue Jahr anzustoßen.


La traviata

Von: Giuseppe Verdi (1813 – 1901)
Libretto: Francesco Maria Piave (La dame aux camélias von Alexandre Dumas d. J.)
Uraufführung: 6. März 1853 (Venedig, Teatro La Fenice)

Premiere am Staatstheater Wiesbaden: Samstag, 1. November 25 (Großes Haus)

Musikalische Leitung: Leo McFall
Inszenierung: Tom Goossens
Bühne & Lichtdesign: Bart Van Merode
Kostüme: Sietske Van Aerde, Lena Mariën
Choreografie: Myriam Lifka
Chor: Aymeric Catalano
Licht: Klaus Krauspenhaar
Dramaturgie: Hanna Kneißler, Maarten Boussery
Abendspielleitung / Regieassistenz: Max Nattkämper
Musikalische Assistenz / Musikalische Einstudierung: Tamara Lorenzo Gabeiras
Musikalische Einstudierung: Julia Palmova, Adam Rogala
Vermittlung: Oliver Riedmüller
Bühnenbildassistenz: Renée Faveere, Mona Thal
Kostümassistenz: Dongjin Park

Besetzung:

Violetta Valéry: Galina Benevich
Alfredo Germont: Joshua Sanders
Georgio Germont, sein Vater: Sam Park
Flora Bervoix: Aistė Benkauskaitė
Annina, Violettas Dienerin: Petra Urban
Gastone: Sascha Zarrabi
Baron Douphol: Hovhannes Karapetyan
Marquis d’Obigny: Fabian-Jakob Balkhausen
Doktor Grenvil: Jonathan Macker
Giuseppe, Violettas Diener: Byungkok Hyun
Floras Diener | Bote: Sunghwan Kim

Chor des Hessischen Staatstheaters Wiesbaden
Hessisches Staatsorchester Wiesbaden
Statisterie des Hessischen Staatstheaters Wiesbaden


staatstheater-wiesbaden.de