Die Schirn Kunsthalle Frankfurt feiert 2026 ihr 40-jähriges Bestehen und gibt das Ausstellungsprogramm für das Jahr 2026 bekannt.
1986 eröffnet, ist die Schirn heute eines der renommiertesten Ausstellungshäuser für moderne und zeitgenössische Kunst in Europa. Der ikonische postmoderne Bau der Schirn im Frankfurter Stadtzentrum wird im Jubiläumsjahr umfassend energetisch saniert. Die Kunsthalle präsentiert ihr Programm währenddessen bis 2028 temporär in dem Fabrikgebäude der ehemaligen Dondorf Druckerei in Frankfurt Bockenheim. Save the Date: Den runden Geburtstag feiert die Schirn von 8.–10. Mai mit einem großen Jubiläumswochenende.
Bárbara Wagner & Benjamin de Burca
Das Ausstellungprogramm 2026 startet am 29. Januar mit der ersten Einzelausstellung von Bárbara Wagner & Benjamin de Burca in Deutschland. Seit über einem Jahrzehnt produziert das Künstler*innenduo gemeinsam Videoarbeiten und -installationen im Dialog mit anderen Künstler*innen und Kollektiven, die außerhalb etablierter Orte oder der zeitgenössischen Kunstszene agieren. Im Mittelpunkt der Schau steht eine eigens entwickelte Neuproduktion zur aktuellen Hardcore-Szene und insbesondere Straight Edge (kurz „sXe“) in Deutschland. Wagner & de Burca setzen diese in der Schirn in den Kontext weiterer Musikbewegungen.
Thomas Bayrle
Ab 12. Februar widmet die Schirn dem in Frankfurt lebenden Thomas Bayrle eine große Soloschau mit dem Titel Fröhlich Sein!. Zu sehen sind 55 Werke des Künstlers insbesondere aus den letzten 20 Jahren, darunter Malerei und Grafik, Skulptur und Objektkunst sowie Soundinstallationen und eine Videoarbeit.
The World Through AI
Die große Sommerausstellung The World Through AI präsentiert ab 11. Juni Kunstwerke aus den letzten zehn Jahren, die sich mit den kognitiven, psychologischen, politischen und ökologischen Dimensionen der Künstlichen Intelligenz (KI) auseinandersetzen. Die Themenschau bespielt beide Ausstellungsflächen der Schirn mit rund 40 Werken von 25 internationalen Künstler*innen, darunter Nora Al-Badri, Nouf Aljowaysir, Julian Charrière, Grégory Chatonsky, Kate Crawford & Vladan Joler, Holly Herndon & Mat Dryhurst, Agnieszka Kurant, Trevor Paglen, Hito Steyerl, Sasha Stiles und Taller Estampa. Eine Reihe von Zeitkapseln – kleine Kuriositätenkabinette – verbinden in der Schau die Gegenwart mit der Vergangenheit und betten so die aktuellen Veränderungen durch neue Technologien in einen historischen Kontext ein.
Anna Hulačová

© Anna Hulačová, courtesy of the artist and Hunt Kastner, Prague, Foto: Michal Czanderle
Ab 1. Oktober zeigt die Schirn im Rahmen des tschechischen Gastlandauftritts auf der Frankfurter Buchmesse Werke von Anna Hulačová. Ihre figurativen Skulpturen verbinden Einflüsse von Surrealismus, sowjetischem Brutalismus und tschechischer Volkskunst zu einem eigenständigen Kosmos. In Gemeinschaft mit ihren eigenen Bienenvölkern lässt sie hybride Wesen und gesichtslose Science-Fiction-Figuren entstehen, in denen Beton und Bienenwaben, Organisches und Technoides, Natur und Maschine verschmelzen. Das Verhältnis von Mensch und Natur erkundet die Künstlerin aus ökofeministischer Perspektive.
Leonor Fini
Und als Höhepunkt im Herbst widmet die Schirn ab 23. Oktober der Künstlerin Leonor Fini die erste große Retrospektive in Deutschland und präsentiert mit rund 100 Werken einen umfassenden Einblick in ihr Œuvre. Trotz ihrer Nähe zum Surrealismus bewahrte sich Fini stets ihre Unabhängigkeit und entfaltete eine unverwechselbare Bildsprache zwischen Traum, Mythos und theaterhaften Inszenierungen. Die Auseinandersetzung mit ihrer Rolle als Frau und Künstlerin ist ein zentrales Thema ihres Werks. Die Ausstellung zeigt mit Gemälden, Zeichnungen, Fotografien und Objekten aus rund 70 Jahren Finis lange und faszinierende künstlerische Laufbahn.
2026 wird zudem eine Serie mit künstlerischen Interventionen im Außenraum der Schirn Bockenheim beginnen. Thema dieser Ausstellung in der temporären Phase der Zwischennutzung ist ebendieser Zustand des Übergangs und Vorübergehens.
