TV-Tipps arte

arte und 3sat übertragen in ihren umfangreichen Programmen regelmäßig Dokumentationen über Künstler und Kulturereignisse, dazu Konzerte (von Klassik über Pop & Rock bis Heavy Metal), Musicalfilme, Opern-, Tanz- und Theatervorstellungen.
Diese Seite informiert über bevorstehende interessante Ausstrahlungstermine auf arte aus dem Kulturbereich.


Sonntag, 25.05. / ab 09:40 Uhr / Schwerpunkt: Von Lübeck in die Welt: 150 Jahre Thomas Mann
Schwerpunkt, ARTE 27 Min.

Anlässlich des 150. Geburtstags von Thomas Mann (1875-1955) taucht ARTE mit einem großen Abend sowie weiteren Programmen ein in das Leben und Werk des weltberühmten Erzählers. In seinem allerersten Roman „Buddenbrooks – Verfall einer Familie“ (1901) erzählt Thomas Mann den Untergang einer hanseatischen Kaufmannsdynastie über vier Generationen. International gefeiert, bringt ihm das Buch 1929 den Nobelpreis für Literatur ein.

Zum Auftakt des Abends zeigt ARTE die berühmte Romanverfilmung von Heinrich Breloer – einen unter anderem mit Armin Mueller-Stahl, Iris Berben, Jessica Schwarz starbesetzten Klassiker, der das Lebensgefühl und die Abgründe einer vergangenen Welt wieder lebendig macht.

In seiner Heimatstadt Lübeck wird Thomas Mann trotz internationalen Ruhms als „Nestbeschmutzer“ beschimpft. Die sich anschließende Dokumentation „Buddenbrooks – Thomas Mann und Lübeck“ von André Schäfer zeigt, wie eng der Roman mit seiner eigenen Familiengeschichte verknüpft ist – und wie schwierig das Verhältnis zur norddeutschen Heimat blieb, bis Lübeck ihm kurz vor seinem Tod doch noch die Ehrenbürgerwürde verleiht.

Ein anderer Blick auf Thomas Mann offenbart sich in seinem literarischen Alter Ego Felix Krull: dem schillernden Hochstapler, der die bürgerliche Fassade ironisch unterläuft. In der Kinodokumentation „Die Bekenntnisse des Hochstaplers Thomas Mann“ verquickt Regisseur André Schäfer Manns Lebensgeschichte mit der seiner Romanfigur Felix Krull und nähert sich so der facettenreichen Persönlichkeit des Schriftstellers.

Außerdem im ARTE-Programm: In der Reihe „Häuser der Kunst“ – die Folge „Thomas Mann – Das Sommerhaus in Nida“ über Manns weniger bekannte Zeit in Litauen, wo er sich ein Sommerhaus mit Blick über Dünen und Haff bauen ließ und dort an seinem umfangreichsten Roman „Joseph und seine Brüder“ (1933-1943) schrieb, bis politische Spannungen ihn zur Rückkehr zwangen.

Das Kulturmagazin „Twist“ folgt Thomas Manns Spuren in Lübeck, trifft seinen Lieblingsenkel Frido Mann in der Schweiz und spricht mit Schriftstellerinnen und Schriftstellern, die bis heute von Thomas Manns Werk fasziniert sind. Von Lübeck in die Welt – eine literarisch-biografische Reise zum 150. Geburtstag des Jahrhundertautors Thomas Mann.

Sonntag, 25.05. / 09:40 Uhr / Häuser der Kunst ~ Thomas Mann: Das Sommerhaus in Nida
Schwerpunkt: Von Lübeck in die Welt: 150 Jahre Thomas Mann
Dokumentationsreihe, Deutschland, 2023, NDR 27 Min.
Regie: Sascha Schmidt
Online verfügbar von 25/05/2025 bis 09/08/2025

Das Sommerhaus von Thomas Mann (1875-1955) auf der Kurischen Nehrung ist ein Ort, an dem sich Geschichte eines ganzen Jahrhunderts widerspiegelt: Als der für seinen Familienroman „Die Buddenbrooks“ frisch gekürte Nobelpreisträger 1930 in dem Dorf Nidden ankam, um sein neu errichtetes Sommerhaus zu beziehen, war die Begeisterung groß: „Es entfachte sich ein richtiger Hype um den Schriftsteller“, weiß die Historikerin Ruth Leiserowitz.

Ein Jahr zuvor hatte der Dichter bei einem Kurzurlaub die Kurische Nehrung in Litauen für sich entdeckt. Hier fand er nun in langen Sommern Inspiration und Ruhe zum Schreiben. „Er hatte wenig Kontakt zu der Bevölkerung, es war die einzigartige Landschaft, die ihn faszinierte“, berichtet der Übersetzer Antanas Gailius.

Doch die politische Entwicklung in Deutschland ließ sich im litauischen Nidden nahe der deutschen Grenze bald nicht mehr ausblenden. Als im August 1932 ein angekohltes Exemplar der „Buddenbrooks“ auf der Türschwelle liegt, ist für die Manns die Idylle für immer zerstört. Mit der Machtübernahme der Nationalsozialisten geht die Familie ins Exil, ihr Sommerhaus wird später zum Erholungsheim für Wehrmachtssoldaten, bis es nach der Eroberung Litauens durch die Rote Armee zu verfallen droht.

Es ist wohl hartnäckigen Thomas-Mann-Fans zu verdanken, dass das Haus in den 1960er Jahren zu einer Gedenkstätte umgebaut wurde und sich in der Sowjetunion zu einem Ort des freiheitlichen Denkens und später zu einer Keimzelle der litauischen Unabhängigkeitsbewegung entwickeln konnte Heute ist das Haus ein viel besuchtes Museum.

Sonntag, 25.05. / 10:05 Uhr / Twist
Schwerpunkt: Von Lübeck in die Welt: 150 Jahre Thomas Mann
Magazin, Deutschland, 2025, NDR 30 Min.
Online verfügbar von 23/05/2025 bis 25/05/2026
Erstausstrahlung

Sonntag, 25.05. / 15:50 Uhr / Sean Penn – Amerikas Enfant terrible
Dokumentation, Frankreich, 2024, ARTE F 52 Min.
Regie: France Swimberge
Online verfügbar von 11/05/2025 bis 16/08/2025
Wiederholung vom 18.05.2025

Sonntag, 25.05. / 16:45 Uhr / Pissarro: Der Vater des Impressionismus
Dokumentation, Großbritannien, 2022, ARTE F 48 Min.
Regie: Phil Grabsky, David Bickerstaff
Online verfügbar von 17/04/2025 bis 23/07/2025
Wiederholung vom 25.04.2025

Sonntag, 25.05. / 17:35 Uhr / Christoph Eschenbach dirigiert Schönberg und Brahms ~ Gedenkkonzert aus Breslau
Schwerpunkt: Vor 80 Jahren: Das Ende des Zweiten Weltkriegs in Europa
Musik, Polen, 2025, ZDF 48 Min.
Regie: Ute Feudel
Komponist: Johannes Brahms, Arnold Schönberg
Dirigent: Christoph Eschenbach
Orchester: NFM Philharmonisches Orchester Breslau
Chor: NFM Philharmonischer Chor Breslau
Mit: Aleksandra Zamojska (Sopran), Michael Nagy (Bass)
Erstausstrahlung

Am 8. Mai 1945 endete der Zweite Weltkrieg. Anlässlich des 80. Jahrestages präsentiert der Dirigent Christoph Eschenbach mit dem Philharmonischen Orchester und Chor Breslau die Werke „Ein Überlebender aus Warschau“ (1947) von Arnold Schönberg und „Ein deutsches Requiem“ von Johannes Brahms, das 1869 in Leipzig uraufgeführt wurde. Solisten sind die polnische Sopranistin Aleksandra Zamojska und der deutsche Bariton Michael Nagy. Arnold Schönbergs „Ein Überlebender aus Warschau“ aus dem Jahr 1947 ist den Opfern des Holocaust gewidmet. Es handelt von der Niederschlagung des Aufstands im Warschauer Ghetto 1943. Der Komponist schrieb das Libretto selbst und ergänzte es mit jüdischen Texten. Am Ende fügte er eines der wichtigsten jüdischen Gebete in hebräischer Sprache hinzu: das Schma Israel („Höre Israel!“) – das jüdische Glaubensbekenntnis. Laut Schönberg soll das Werk eine Mahnung an alle Juden sein, niemals zu vergessen, was ihnen angetan wurde.

Johannes Brahms hat „Ein deutsche Requiem“ zwischen 1865 und 1868 komponiert. Dass Brahms den unbestimmten Artikel im Titel gewählt hat, erlaubt ihn nicht nur eine subjektive Religionsperspektive, Dogmatikern nimmt er damit den Wind aus den Segeln. Bei dem Stück handelt sich in vielerlei Hinsicht ein ungewöhnliches Werk: Die Musik ist meditativ, voller Melancholie und ohne die dramatischen, pathetischen Bilder des Jüngsten Gerichts. Brahms wählte für das Requiem Texte aus dem Alten und Neuen Testament der Lutherbibel.

Christoph Eschenbach, der beide Werke dirigiert, floh vor 80 Jahren als Kind an der Hand seiner Großmutter aus seiner Heimatstadt Breslau. Seit September 2024 hat er für fünf Jahre die Leitung des dortigen Philharmonischen Orchesters übernommen, das im Nationalen Forum für Musik residiert, wo auch das Gedenkkonzert stattfindet.

Sonntag, 25.05. / 00:30 Uhr / Tarmo Peltokoski dirigiert Holst, Williams und Maskats
Mit dem Lettischen Nationalen Symphonieorchester
Musik, Deutschland, 2024, ZDF 112 Min.
Regie: Bernhard Fleischer
Komponist: Gustav Holst, Ralph Vaughan Williams, Arturs Maskats
Dirigent: Tarmo Peltokoski
Orchester: Latvijas Nacionālais simfoniskais orķestris
Online verfügbar von 24/05/2025 bis 23/08/2025
Erstausstrahlung

In der Konzerthalle GORS in Rēzekne in Lettland stehen Gustav Holsts Orchestersuite „The Planets“, Ralph Vaughan Williams‘ „Sinfonia Antartica“, die von der dramatischen Südpol-Expedition Robert Scotts inspiriert wurde, sowie der expressive „Tango“ von Arturs Maskats auf dem Programm. Es spielt das Lettische Nationale Symphonieorchester Latvijas Nacionālais simfoniskais orķestris (LNSO).

Tarmo Peltokoski gilt als Wunderknabe und zählt zu den bemerkenswertesten jungen Dirigenten seiner Generation. Regelmäßig zieht er Zuhörende auf der ganzen Welt mit der Intensität seines Stils in den Bann. Dabei verbindet der Finne technische Präzision mit emotionaler Tiefe, Klarheit und Ausdruckskraft. Neben seiner Dirigiertätigkeit ist Peltokoski ein vielfach ausgezeichneter Pianist. Sein Deutschland-Debüt als Dirigent gab er im Juni 2021 bei der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen. Dies führt zu einer sofortigen Wiedereinladung und 2022 zu seiner Ernennung als Erster Gastdirigent – eine Premiere in der Geschichte des Orchesters. Es folgen Debüts an renommierten Häusern wie der Berliner Philharmonie, dem Concertgebouw Amsterdam und der Elbphilharmonie Hamburg. Peltokoskis früher Erfolg, seine innovativen Interpretationen und breite musikalische Kompetenz machen ihn zu einer herausragenden Persönlichkeit in der klassischen Musikszene.

In der Konzerthalle GORS in Rēzekne in Lettland präsentiert er gemeinsam mit dem Lettischen Nationalen Symphonieorchester, Latvijas Nacionālais simfoniskais orķestris (LNSO), ein eindrucksvolles Programm mit Werken von Gustav Holst, Ralph Vaughan Williams und Arturs Maskats. Diese Auswahl verspricht ein außergewöhnliches Konzerterlebnis, das orchestrale Kraft und atmosphärische Klangbilder verbindet.

Montag, 26.05. / 20:15 Uhr / Buddenbrooks (1/2)
Schwerpunkt: Von Lübeck in die Welt: 150 Jahre Thomas Mann
Fernsehfilm, Deutschland, 2008, ARD 88 Min.
Regie: Heinrich Breloer
Drehbuch: Heinrich Breloer, Horst Königstein
Autor:in: Thomas Mann
Produktion: Bavaria Film, Colonia Media, ARTE, BR, ARD Degeto, NDR, SWR, WDR, ORF
Produzent: Matthias Esche, Michael Hild, Jan S. Kaiser, Uschi Reich, Winka Wulff
Kamera: Gernot Roll
Schnitt: Barbara von Weitershausen
Musik: Hans P. Ströer
Kostüme: Barbara Baum
Szenenbild / Bauten: Götz Weidner

Mit: Armin Mueller-Stahl (Johann „Jean“ Buddenbrook), Iris Berben (Elisabeth „Bethsy“ Buddenbrook), Jessica Schwarz (Antonie „Tony“ Buddenbrook), August Diehl (Christian Buddenbrook), Mark Waschke (Thomas Buddenbrook), Léa Bosco (Gerda Arnoldsen), Justus von Dohnányi (Bendix Grünlich), Maja Schöne (Anna), Fedja van Huêt (Hermann Hagenström), Alexander Fehling (Morten Schwarzkopf), Sylvester Groth (Kesselmeyer)
Online verfügbar von 26/05/2025 bis 25/06/2025

Die Hansestadt Lübeck – Stammsitz der Familie Buddenbrook. Wohlhabende Getreidehändler sind sie und gehören zu den ältesten und angesehensten Familien der Stadt. Vor dem Hintergrund einer Epoche des Umbruchs, zwischen Biedermeier und Gründerzeit, wird die Familiengeschichte der Buddenbrooks entfaltet. Sie haben sich über Generationen einigen Reichtum und eine angesehene Position im Stadtstaat Lübeck erworben. Jean Buddenbrook ist seinerseits bereits Erbe. Sein ältester Sohn Thomas soll später einmal die Firma übernehmen. Tochter Tony wird einen Kaufmann heiraten. So war es schon seit Generationen – doch die Zeiten haben sich geändert … Der Hamburger Kaufmann Grünlich weiß, dass Tony eine gute Partie ist, und so hält er um ihre Hand an. Tony weigert sich, den von ihrem Vater ausgesuchten Gatten zu ehelichen, und flieht in die Ferien. Letztendlich muss sie sich ihrem Schicksal beugen – so will es der Vater. Noch dazu ist Grünlich gar nicht der ehrbare Kaufmann, für den er sich ausgibt. Auch Thomas Buddenbrook bereitet der Familie Sorgen: Seine Liebe zu dem Blumenmädchen Anna ist nicht standesgemäß. Er wird nach Amsterdam geschickt, um eine Kaufmannslehre zu machen. Auch Bruder Christian verlässt die Familie, um nach Chile zu gehen. Um die Firma ist es nicht gut bestellt, denn die aufstrebende Familie Hagenström macht den Buddenbrooks mächtig Konkurrenz.

Zusatzinfo: Eine gelungene Adaption von Thomas Manns Roman „Buddenbrooks“ über den langsamen und unaufhaltsamen Zerfall einer Patrizierfamilie in der Hansestadt Lübeck. Regisseur Heinrich Breloer hat ein hochkarätiges Schauspielerensemble aufgeboten. Armin Mueller-Stahl, Jessica Schwarz, August Diehl, Mark Waschke und Iris Berben spielen die Hauptrollen. Gedreht wurde unter großem Aufwand fast ausschließlich an Originalschauplätzen. Breloer, vielfach preisgekrönter TV-Regisseur, gilt als Erfinder des Doku-Dramas, das er in Filmen wie „Todesspiel“ (1997) über den Deutschen Herbst 1977 oder „Kampfname: Willy Brandt“ (1984) überzeugend umgesetzt hat.

Montag, 26.05. / 21:45 Uhr / Buddenbrooks (2/2)
Schwerpunkt: Von Lübeck in die Welt: 150 Jahre Thomas Mann
Fernsehfilm, Deutschland, 2008, ARD 88 Min.
Regie: Heinrich Breloer
Drehbuch: Heinrich Breloer, Horst Königstein
Autor:in: Thomas Mann
Produktion: Bavaria Film, Colonia Media, ARTE, BR, ARD Degeto, NDR, SWR, WDR, ORF
Produzent: Matthias Esche, Michael Hild, Jan S. Kaiser, Uschi Reich, Winka Wulff
Kamera: Gernot Roll
Schnitt: Barbara von Weitershausen
Musik: Hans P. Ströer
Kostüme: Barbara Baum
Szenenbild / Bauten: Götz Weidner

Mit: Armin Mueller-Stahl (Johann „Jean“ Buddenbrook), Iris Berben (Elisabeth „Bethsy“ Buddenbrook), Jessica Schwarz (Antonie „Tony“ Buddenbrook), August Diehl (Christian Buddenbrook), Mark Waschke (Thomas Buddenbrook), Raban Bieling (Hanno Buddenbrook), Léa Bosco (Gerda Arnoldsen), Martin Feifel (Alois Permaneder), Nina Proll (Aline Puvogel), Fedja van Huêt (Hermann Hagenström)
Online verfügbar von 26/05/2025 bis 25/06/2025

Jean Buddenbrook ist verstorben und hinterlässt die Verantwortung für die traditionsreiche Firma seinem ältesten Sohn Thomas. Mit großem Pflichtbewusstsein und Ehrgeiz übernimmt Thomas die Leitung des Familienunternehmens, doch die Herausforderungen sind gewaltig. Die Konkurrenz durch die aufstrebende Familie Hagenström wächst, und der wirtschaftliche Druck lastet schwer auf ihm. Christian, der jüngere Bruder, kehrt aus Übersee zurück, um Thomas zu unterstützen. Doch seine unzuverlässige und lebenslustige Art macht ihn eher zu einer Belastung als zu einer Hilfe. Er beginnt eine skandalträchtige Affäre mit der Sängerin Aline Puvogel, die in der hanseatischen Gesellschaft für Empörung sorgt. Auch Schwester Tony bleibt vom Unglück nicht verschont: Ihre zweite Ehe mit dem Kaufmann Alois Permaneder endet in einer bitteren Enttäuschung. Trotz dieser privaten Rückschläge scheint es geschäftlich zunächst wieder aufwärtszugehen. Der Deutsche Zollverein bringt neue Chancen für den Handel, und Thomas gelingt es, das Ansehen der Familie vorübergehend zu wahren. Mit seiner Wahl zum Senator erreicht er einen gesellschaftlichen Höhepunkt und heiratet Gerda Arnoldsen, eine gebildete Frau aus gutem Hause. Doch auch diese Ehe bringt Spannungen mit sich, und Thomas wagt ein riskantes Spekulationsgeschäft mit Gerdas Mitgift, das die Firma endgültig retten soll.

Montag, 26.05. / 23:15 Uhr / Buddenbrooks – Thomas Mann und Lübeck
Schwerpunkt: Von Lübeck in die Welt: 150 Jahre Thomas Mann
Dokumentation, Deutschland, 2025, NDR 52 Min.
Regie: André Schäfer
Online verfügbar von 26/05/2025 bis 24/11/2025
Erstausstrahlung

Als der Roman „Buddenbrooks. Verfall einer Familie“ (1901) in Lübeck erscheint, löst er einen Skandal aus: Die Stadtbwohner sind empört, fühlen sich getroffen und karikiert – und das von einem Insider, dem Sohn eines Senators! Trotzdem wird der Roman ein Bestseller und bringt Thomas Mann (1875-1955) im Jahr 1929 den Nobelpreis für Literatur ein. Wie kam es dazu, dass aus dem literarischen Bürgerschreck von einst ein Ehrenbürger der Stadt wurde?

Der Dokumentarfilm erzählt die Geschichte, die selbst fast wie ein Roman anmutet. Zu Wort kommen Caren Heuer, die Leiterin des Buddenbrookhauses, der Literaturkritiker Volker Weidermann, der über Thomas Mann, das Meer und Travemünde geschrieben hat, und der Dramaturg John von Düffel. Letzterer legt den dramatischen Kern der Geschichte frei: die wunderbar komplizierten Beziehungen der drei Geschwister Thomas, Christian und Tony zueinander – allesamt Figuren, die der Autor den Lebensgeschichten seiner Verwandten entlehnt hat. Hinzu kommt Hanno, der jüngste Spross, mit dem die Kaufmannsdynastie erlischt.

Zudem unternimmt der Dokumentarfilm zahlreiche Streifzüge durch Lübeck: Von Gassen und Parks, über Kirchen bis hin zur Schule, in der Mann als Kind gelitten hat. Dabei wird auch den Fragen nachgegangen, wie viel von der alten Hansestadt im Roman steckt und wie Thomas Mann aus dem Material Literatur gemacht hat. Die Hamburger Graphic-Novel-Künstlerin Isabel Kreitz hat die Schlüsselfiguren aus Manns Werk in stimmungsvollen Schwarz-Weiß-Bildern gezeichnet, damit sie für das Publikum der Dokumentation greifbar werden.

Montag, 26.05. / 00:05 Uhr / Bekenntnisse des Hochstaplers Thomas Mann
Schwerpunkt: Von Lübeck in die Welt: 150 Jahre Thomas Mann
Dokumentarfilm, Deutschland, 2024, ZDF 90 Min.
Regie: André Schäfer
Online verfügbar von 25/05/2025 bis 25/06/2025
Erstausstrahlung

1905 fasst Thomas Mann erstmals Pläne zu einem Hochstapler-Roman. Der erste Band der „Bekenntnisse des Hochstaplers Felix Krull“ erscheint erst 1954. Keine literarische Figur hat Thomas Mann so lange begleitet wie Felix Krull. Sowohl Krull als auch Thomas Mann sind Meister der Täuschung. Thomas Mann war literarischer Superstar und baute sich eine großbürgerliche Fassade auf. Sein Weltruhm bedeutete ihm alles – doch es kostete ihn enorme Kraft, den Schein dieser Figur aufrecht zu erhalten.

Aus den Tagebüchern von Thomas Mann spricht ein unsicherer, oft depressiver Mensch, der Zeit seines Lebens sein Begehren unterdrückte: Thomas Mann war offiziell mit Katia Mann verheiratet und hatte sechs Kinder, doch seine Tagebücher und Briefe legen nahe, dass er homosexuell war.

Der Dokumentarfilm folgt den Spuren von Felix Krull nach Eltville, Paris und Lissabon – und zeichnet anhand von Archivmaterial, Briefen und Tagebucheinträgen Thomas Manns eigene Reise während des Schaffensprozesses nach. Die Arbeit am Roman begleitete Thomas Mann durch die Hitler-Jahre, die McCarthy-Ära in den USA, das neue Europa nach dem Zweiten Weltkrieg.

In dem Dokumentarfilm lassen Regisseur André Schäfer und Schauspieler Sebastian Schneider die Grenzen zwischen Thomas Mann und seinem Alter Ego Felix Krull verschwimmen – und erzählen so von einem Titanen der deutschen Literatur aus einer völlig neuen Perspektive.

Mittwoch, 28.05. / ab 20:15 Uhr / Schwerpunkt: Hommage an Rainer Werner Fassbinder
Schwerpunkt, ARTE115 Min.

Zum Geburtstag von Rainer Werner Fassbinder, der am 31. Mai 80 Jahre alt geworden wäre, zeigt ARTE drei Werke, die sein vielseitiges Schaffen beleuchten. Mit „Lili Marleen“ erleben wir Fassbinders aufwendigste Kinofilm-Produktion, eine epische Liebesgeschichte im Schatten des Nationalsozialismus. Das Melodram „Die Ehe der Maria Braun“ ist eine scharfsinnige Betrachtung der Nachkriegszeit bis in die Wirtschaftswunderjahre. Die Spielfilme werden durch ein sehr persönliches Porträt von Hanna Schygulla ergänzt, eine von Fassbinders Lieblingsdarstellerinnen und Ikone des deutschen Films. Diese Auswahl zeigt Fassbinders einzigartiges Gespür für die Verflechtung von Privatem und Politischem, von Liebe und Gesellschaft, und unterstreicht seine bleibende Bedeutung für das europäische Kino.

Mittwoch, 28.05. / 20:15 Uhr / Die Ehe der Maria Braun
Schwerpunkt: Hommage an Rainer Werner Fassbinder
Spielfilm, Deutschland, 1979, ZDF 115 Min.
Regie: Rainer Werner Fassbinder
Drehbuch: Peter Märthesheimer, Pea Fröhlich
Produktion: Albatros Filmproduktion, Trio Film, WDR
Produzent: Michael Fengler
Kamera: Michael Ballhaus
Schnitt: Juliane Lorenz, Franz Walsch
Musik: Peer Raben

Mit: Hanna Schygulla (Maria Braun), Klaus Löwitsch (Hermann Braun), Ivan Desny (Karl Oswald), Gottfried John (Willi Klenze), Gisela Uhlen (Marias Mutter), Günter Lamprecht (Hans Wetzel), George Byrd (Bill), Elisabeth Trissenaar (Betti Klenze), Hark Bohm (Senkenberg)

Online verfügbar von 27/05/2025 bis 27/06/2025

Deutschland, im Jahr 1943: Der Zweite Weltkrieg tobt. Im Bombenhagel wird das Standesamt getroffen, in dem der Soldat Hermann Braun und Maria sich gerade das Ja-Wort geben. Nur einen Tag nach seiner Hochzeit muss Hermann wieder an die Ostfront. Maria bleibt zurück und kämpft gemeinsam mit ihrer verwitweten Mutter ums tägliche Überleben.

Nach Kriegsende beginnt sie, ihren Mann Hermann zu suchen. Als ein Heimkehrer die Nachricht von Hermanns Tod überbringt, geht sie eine Beziehung mit dem GI Bill ein. Doch eines Tages steht Hermann vor der Tür. Es kommt zum Handgemenge zwischen Hermann und Bill. Maria greift ein und erschlägt Bill mit einer Flasche. Vor dem Militärgericht nimmt Hermann die Schuld auf sich und geht ins Gefängnis. Während einer Zugfahrt begegnet Maria dann dem Industriellen Karl Oswald, einem Emigranten, der nach dem Ende der Naziherrschaft nach Deutschland zurückgekehrt ist, um seine enteignete Fabrik wieder zu übernehmen.

Maria wird zunächst in Oswalds Firma und bald auch in seinem Privatleben unverzichtbar. Maria schafft mit Hilfe von Oswald den sozialen Aufstieg und erlebt den Wohlstand der Wirtschaftswunderjahre. Dennoch hält sie an ihrer Liebe zu Hermann fest.

Zusatzinfo: „Die Ehe der Maria Braun“ ist Fassbinders letzte Zusammenarbeit mit dem Kameramann Michael Ballhaus und bildet den Auftakt zu seiner „BRD-Trilogie“, zu der auch „Die Sehnsucht der Veronika Voss“ und „Lola“ gehören. Bei der Berlinale 1979 erlebte der Film eine geradezu triumphale Uraufführung. Hanna Schygulla wurde für ihre Rolle mit dem Silbernen Bären als beste Darstellerin ausgezeichnet, ein weiterer Silberner Bär ging an das gesamte Filmteam. Beim Deutschen Filmpreis 1979 gingen an die Mitwirkenden vier Filmbänder in Gold, darunter an Fassbinder als besten Regisseur, und an die gesamte Produktion ein Filmband in Silber.

Mittwoch, 28.05. / 22:10 Uhr / Hanna Schygulla
Schwerpunkt: Hommage an Rainer Werner Fassbinder
Dokumentation, Deutschland, 2021, SWR 53 Min.
Regie: André Schäfer
Online verfügbar von 28/05/2025 bis 27/06/2025

Rainer Werner Fassbinder machte sie zur Ikone des deutschen Autorenfilms und in Frankreich unsterblich. Und doch hat sich Hanna Schygulla längst emanzipiert, drehte mit vielen anderen wie Volker Schlöndorff und François Ozon, die beide in dieser Dokumentation zu Wort kommen – und produzierte eigene dokumentarische Kurzfilme, die sogar im Museum of Modern Art in New York liefen. ARTE verfolgt den Umzug der Schauspielerin von Paris nach Berlin. In ungewohnter Offenheit erzählt sie, was ihr im Leben wichtig war und ist. Der Film zeigt Schygulla ganz persönlich und porträtiert eine faszinierende Frau, die seit jeher unterschiedliche Menschen und Kulturen zusammenbringt – selbst in Zeiten der Pandemie. In Barcelona dreht sie mit Jugendlichen, die aus der Psychiatrie geflohen sind; in Hamburg einen surrealistischen Kurzfilm und in Paris gleich zwei Spielfilme mit dem französischen Starregisseur François Ozon. Und in Berlin macht sie beim Flüchtlingsprojekt Lupine mit jungen Mädchen aus Syrien einen Kurzfilm zum Thema Flucht – sie, die „Tschikola“, die „Polensau“, wie ihr die Kinder in der Schule in München hinterhergerufen hatten. Damals, als Hanna Schygulla gerade aus Oberschlesien nach Bayern geflohen war, musste sie eine Heimat in der Fremde finden. Nach Paris kam sie Anfang der 1980er Jahre „der Liebe wegen“. Der Film zeigt, wie sie in ihrer Wohnung aus dem 16. Jahrhundert ein (Selbst-)Gespräch mit Rainer Werner Fassbinder an dessen 75. Geburtstag inszeniert. Außerdem erzählt sie von ihren Eltern und ihren Männern – und von Alicia Bustamante, der großen kubanischen Schauspielerin, mit der sie 20 Jahre zusammenwohnte. Über sie drehte Schygulla einen Dokumentarfilm, aus dem ARTE Ausschnitte zeigt – neben den vielen Szenen aus „Lili Marleen“, „Die Ehe der Maria Braun“ und anderen großen Spielfilmen mit Hanna Schygulla.

Mittwoch, 28.05. / 23:05 Uhr / Bekenntnisse des Hochstaplers Thomas Mann
Dokumentarfilm, Deutschland, 2024, ZDF 90 Min.
Regie: André Schäfer
Online verfügbar von 25/05/2025 bis 25/06/2025
Wiederholung vom 26.05.2025

Mittwoch, 28.05. / 01:35 Uhr / Lili Marleen
Spielfilm, Deutschland, 1981, ZDF 116 Min.
Regie: Rainer Werner Fassbinder
Drehbuch: Manfred Purzer, Joshua Sinclair
Autor:in: Lale Andersen
Produktion: BR, CIP Filmproduktion GmbH, Rialto Film, Roxy Films
Produzent: Enzo Peri, Luggi Waldleitner
Kamera: Xaver Schwarzenberger
Schnitt: Franz Walsch, Juliane Lorenz
Musik: Peer Raben

Mit: Hanna Schygulla (Willie Bunterberg), Giancarlo Giannini (Robert Mendelsohn), Mel Ferrer (David Mendelsohn), Karl-Heinz von Hassel (Hans Henkel), Erik Schumann (Joachim von Strehlow), Hark Bohm (Hugo Taschner), Gottfried John (Aaron Nolte), Karin Baal (Anna Lederer), Christine Kaufmann (Miriam), Udo Kier (Heinrich Drewitz)
Online verfügbar von 19/05/2025 bis 17/08/2025
Wiederholung vom 19.05.2025

Freitag, 30.05. / 21:45 Uhr / California Dreamin‘ ~ Die Geschichte von The Mamas & The Papas
Dokumentation, Frankreich, 2023, ARTE F 52 Min.
Regie: France Swimberge
Online verfügbar von 22/01/2025 bis 20/09/2025

ʺI’d be safe and warm, if I was in L.A., California Dreamin’ on such a winter’s day…ʺ sangen The Mamas & The Papas – die ungekrönten Könige der kalifornischen Musikszene in den 1960er Jahren. Sie sprengten fast alle Grenzen, was ihnen bislang ungekannte Möglichkeiten eröffnete. Auch wenn sie im kollektiven Gedächtnis von den Beach Boys in den Schatten gestellt werden, galt die Band als amerikanische Antwort auf die Beatles. In ihrer nur zweieinhalbjährigen Karriere haben The Mamas & The Papas nicht nur den Folk modernisiert, sondern auch den Rock und Pop veredelt – und nebenbei zeitlose Hits wie ʺCalifornia Dreamin’ʺ geschaffen.

Das gemischte Quartett – was für die damalige Zeit eine Seltenheit war – vereinte in sich ebenso impulsive wie komplexe Persönlichkeiten: John Phillips, ein genialer Komponist, seine Frau Michelle mit dem Temperament einer Rock’n’Roll-Braut, Denny Doherty, der Mann mit der Westernstimme, und vor allem Cass Elliot. ʺMama Cass ʺ war die coole und fantasiebegabte Diva, zugleich auch Publikums- und Medienliebling.

Ihre positive Aura strahlte fast auf alle Künstler ab, mit denen sie zu tun hatte – während sie ständig mit ihren eigenen Dämonen kämpfte. Ihr tragisches Schicksal steckt wie die Geschichte von The Mamas & The Papas voller Widersprüche. Von ihrem ersten Kennenlernen auf den Jungferninseln bis zu den Hügeln von Laurel Canyon, vom Monterey Pop Festival bis zu den Morden der Manson Family: Die freiheitsliebenden Rebellen von The Mamas & The Papas trugen die Hoffnungen einer ganzen Generation in sich.

In unveröffentlichten Archivbildern und Interviews mit Zeitzeugen beleuchtet der Dokumentarfilm die kurze und abenteuerliche Karriere einer Band voller revolutionärer Harmonie, Brüderlichkeit und Hippiekultur, die von Süchten, Liebesdramen und tragischen Todesfällen überschattet wurde. Ein Rückblick auf den ʺSummer of Loveʺ und eine Musikszene, die damals in voller Blüte stand.

Freitag, 30.05. / 22:35 Uhr / Simon & Garfunkel: Konzert im Central Park 1981
Musik, USA, 1982, ARTE 86 Min.
Fernsehregie: Michael Lindsay-Hogg
Online verfügbar von 30/01/2025 bis 30/04/2025

Was als simple Auftrittsanfrage an Paul Simon begann, wurde am 19. September 1981 im New Yorker Central Park zur glanzvollen Reunion des Duos Simon & Garfunkel. Das Wiedervereinigungskonzert der beiden Folk-Rocker nach elf Jahren Pause zählt zu den musikalischen Sternstunden und bildet eine Art Gegenstück zu ihrem akustischen ʺLive from New Yorkʺ-Konzert aus dem Jahr 1967.

„The Concert in Central Park“, wie es bis heute ehrfurchtsvoll genannt wird, brach mit über 500.000 Besucherinnen und Besuchern nicht nur sämtliche damalige Zuschauerrekorde, sondern war auch ein Stelldichein der bedeutendsten Ostküsten-Musiker, die gemeinsam mit den beiden Stars performten. Paul Simon und Art Garfunkel zeigten sich – beide damals fast 40-jährig – auf dem Höhepunkt ihres Könnens und harmonierten perfekt.

Zu hören waren unter anderem „Mrs. Robinson“, „America“, „Me & Julio Down by the Schoolyard“, „Bridge over Troubled Water“, „The Boxer“, „Old Friends“, „Late in the Evening“ und natürlich „The Sound of Silence“. Aufzeichnung vom 19. September 1981 in Central Park, New York.


Samstag, 31.05. / 05:10 Uhr / P!NK: Mein Leben in Songs
Dokumentation, Deutschland, 2023, MDR 52 Min.
Regie: Jens Strohschnieder
Online verfügbar von 16/05/2025 bis 14/08/2025
Wiederholung vom 16.05.2025

Samstag, 31.05. / 06:00 Uhr / Céline Dion: Aufstieg einer Diva
Dokumentation, Schweiz, 2024, ARTESSR 53 Min.
Regie: Noël Tortajada, Vincent Gonon
Online verfügbar von 09/05/2025 bis 15/01/2026
Wiederholung vom 16.05.2025

Samstag, 31.05. / 20:15 Uhr / Venedig retten
Dokumentarfilm, Großbritannien, 2022, ARTE F 88 Min.
Regie: Duncan Bulling
Online verfügbar von 24/05/2025 bis 30/07/2025

Venedig, ein architektonisches Juwel mit rund 1.600 Jahre alter Geschichte, droht unterzugehen. Angesichts des immer rascher ansteigenden Meeresspiegels und zunehmender Überschwemmungen arbeiten Wissenschaftler verschiedenster Fachrichtungen mit Hochdruck an Lösungen zur Rettung der Stadt. Nach jahrzehntelangen Bauarbeiten schützt inzwischen das revolutionäre Sturmflutsperrwerk „Mose“ die Stadt. Aber eine langfristige Lösung bietet auch dieses Projekt nicht, denn korrosives Salz setzt den Baudenkmälern weiter zu.

Samstag, 31.05. / 22:40 Uhr / Klima Krise Kunst
Dokumentation, Deutschland, 2024, ZDF 52 Min.
Regie: Mathias Frick
Online verfügbar von 30/05/2025 bis 30/06/2025
Erstausstrahlung

„Klima Krise Kunst“ beleuchtet die Rolle der zeitgenössischen Kunst in einer der größten Herausforderung unserer Zeit: der Klimakrise. Die Journalistin Leonie Sontheimer lädt ein auf eine Reise zu einflussreichen Künstlerinnen und Künstlern wie Ólafur ElÍasson, Sebastião Salgado und Agnes Denes. Ihre Werke inspirieren, provozieren und eröffnen neue Perspektiven auf das Thema – von Europa bis in den globalen Süden.

Die Dokumentation stellt aber nicht nur die Kunst selbst auf den Prüfstand, sondern auch deren Schöpferinnen und Schöpfer sowie die bestehenden Strukturen. Wie gehen die Kulturschaffenden mit ihrem eigenen CO2-Fußabdruck um? Wie nachhaltig ist ein globaler Kunstbetrieb, der auf Transporte, Reisen und Prestige-Events setzt? Können Kunstmessen wie die Art Basel oder die Biennale in Venedig wirklich Vorbilder sein, oder stehen sie im Widerspruch zu den Botschaften ihrer Kunstwerke?

Johan Rockström, Direktor des Potsdamer Instituts für Klimafolgenforschung, und die Anthropozän-Forscherin Eva Horn flankieren die filmische Erzählung mit ihrer wissenschaftlichen Einordnung und der Aufforderung an die Kunst, ihren Einfluss bewusster zu nutzen. Mit beeindruckender Tiefe und Vielfalt zeigt die Dokumentation, wie Künstlerinnen und Künstler weltweit ihre Ohnmacht gegenüber der Klimakrise in kreativen Widerstand und Aktivismus verwandeln. Das Ergebnis ist ein mitreißendes Porträt einer Kunstszene, die zwischen Anspruch und Realität balanciert – und eine Einladung an alle, den Wandel aktiv mitzugestalten.

Sonntag, 01.06. / 16:45 Uhr / Faszination Blau ~Königin der Farben
Dokumentation, Deutschland, 2025, SR 52 Min.
Regie: Marion Schmidt
Online verfügbar von 01/06/2025 bis 01/07/2025
Erstausstrahlung

Blau ist die Lieblingsfarbe der meisten Menschen weltweit. Doch warum ist das so? Fast überall begegnet man der Farbe Blau. Im Alltag genauso wie in der Kunst. Immer wieder, in unterschiedlichen Epochen, spielt Blau eine führende Rolle in der Malerei. Zu den „Meisterwerken in Blau“ zählen Giottos legendärer Freskenzyklus in der Scrovegni-Kapelle von Padua, die berühmten Glasmalereien von Chartres, Claude Monets blaue Seerosen, Franz Marcs Pferde, Yves Kleins radikale Werke oder auch das Mammutprojekt von Miquel Barceló. Er zählt zu den bedeutendsten zeitgenössischen Künstlern Spaniens und hat die gewaltige Kuppel über dem Sitzungssaal des Menschenrechtsrats am europäischen Sitz der Vereinten Nationen in Genf gestaltet. Als der Saal 2008 eingeweiht wurde, hatte Barceló dort mehr als 35.000 Kilogramm Farbe verarbeitet. Darunter auch einige Kilo Lapislazuli.

Das teure Blaupigment wurde im Mittelalter mit Gold aufgewogen. Heute kostet die beste Qualität des zermahlenen Halbedelsteins rund 20.000 Euro pro Kilo. Im Allgäu hat sich eine Farbmühle auf historische Blautöne spezialisiert. Der Familienbetrieb bezeichnet sich selbst als Weltmarktführer. Aber auch die Maltechnik spielt eine große Rolle. Giotto beispielsweise steigerte die Intensität, indem er das blaue Pigment erst auftrug, nachdem die Oberfläche des Freskos bereits getrocknet war. Farben werden vom menschlichen Auge etwa 200-mal schneller wahrgenommen als Zeichen. Was inspiriert Künstlerinnen und Künstler an der „Königin der Farben“? Wofür steht Blau und was macht bis heute seinen Reiz aus?

Sonntag, 01.06. / 17:40 Uhr / Ein Ort – Ein Werk ~ Jean Sibelius: Symphonie Nr. 5 aus Helsinki
Musik, Deutschland, 2024, ZDF 44 Min.
Regie: Joanna Rinne
Komponist: Jean Sibelius
Dirigent: Jukka-Pekka Saraste
Orchester: Philharmonisches Orchester Helsinki
Online verfügbar von 01/06/2025 bis 30/08/2025
Erstausstrahlung

Authentischer geht es kaum: In der Reihe „Ein Ort – Ein Werk“ ist die 5. Symphonie von Jean Sibelius am Ort ihrer historischen Uraufführung zu erleben, in Helsinki. Diese Uraufführung wurde einst vom Komponisten höchstpersönlich dirigiert. Am Pult des Philharmonischen Orchesters Helsinki steht der Chefdirigent und Sibelius-Experte Jukka-Pekka Saraste.

Das Philharmonische Orchester Helsinki genießt Weltruf. Es wurde 1882 gegründet und ist eines der ältesten und ersten professionellen Symphonieorchester Skandinaviens. Es war auch das Orchester, das 1915 die 5. Symphonie des Finnen Jean Sibelius zum ersten Mal erklingen ließ. Diese Uraufführung – übrigens ein Auftragswerk der finnischen Regierung zum 50. Geburtstag von Jean Sibelius – wurde zu einem Triumph. Das Publikum jubelte minutenlang, und der finnische Volksheld Sibelius war geboren.

Danach überarbeitete Sibelius die ursprünglich viersätzige Symphonie noch dreimal, bevor sie ihre endgültige Form erhielt und in der heute bekannten Endfassung (1919) in der Universität von Helsinki ihre große Premiere feierte. Kein Werk hat Sibelius je so sehr beschäftigt. Der Schaffensprozess war begleitet von einem Schwanken zwischen Selbstbewusstsein und Selbstzweifeln. Dieser besondere Entstehungsprozess und schöpferische Metamorphose, die einem holprigen Weg in Etappen gleicht, wird in dokumentarischen Szenen begleitet und von Jukka-Pekka Saraste eindrucksvoll geschildert.

Darüber hinaus werden faszinierende Einblicke in die Hintergründe von Sibelius‘ bahnbrechendem Schaffen gewährt. Als symphonischer Komponist hat er das 20. Jahrhundert nachhaltig geprägt. „Ein Ort – Ein Werk“ begibt sich auf Spurensuche, um Meisterwerke an den Orten ihrer Uraufführung lebendig werden zu lassen.

Sonntag, 01.06. / ab 21:40 Uhr / Schwerpunkt: Ein Abend mit Oliver Stone
Schwerpunkt, ARTE138 Min.

ARTE widmet dem Provokateur des politischen Kinos Oliver Stone einen besonderen Abend. In „Geboren am 4. Juli“ erzählt Stone die wahre Geschichte von Ron Kovic, einem Vietnamveteranen, der nach seiner Querschnittslähmung zum Friedensaktivisten wird. Tom Cruise brilliert in der Hauptrolle des mit zwei Oscars prämierten Antikriegsfilms. Die anschließende Dokumentation „Oliver Stone, Regisseur der Kontroversen“ beleuchtet das Leben und Schaffen des Filmemachers, der mit seinen Werken wie „Platoon“ oder „JFK“ immer wieder die dunklen Kapitel der US-Geschichte aufarbeitet – und dabei stets polarisiert.

Sonntag, 01.06. / 21:40 Uhr / Geboren am 4. Juli
(Born on the Fourth of July)
Schwerpunkt: Ein Abend mit Oliver Stone
Spielfilm, USA, 1989, ARTE F 138 Min.
Regie: Oliver Stone
Drehbuch: Oliver Stone, Ron Kovic
Autor:in: Ron Kovic
Produktion: Ixtlan
Produzent: Oliver Stone, A. Kitman Ho
Kamera: Robert Richardson
Schnitt: David Brenner, Joe Hutshing
Musik: John Williams

Mit: Tom Cruise (Ron Kovic), Willem Dafoe (Charlie), Kyra Sedgwick (Donna), Raymond J. Barry (Herr Kovic), Jerry Levine (Steve Boyer), Frank Whaley (Timmy), Caroline Kava (Frau Kovic), Bryan Larkin (Ron jung), Jessica Prunell (Donna jung)

Ron Kovic, geboren am amerikanischen Unabhängigkeitstag des Jahres 1946, zieht als idealistischer junger Marine in den Vietnamkrieg. Schwer verwundet und querschnittsgelähmt kehrt er 1969 in eine Heimat zurück, die tief gespalten ist. Traumatisiert und desillusioniert durchlebt Ron eine Odyssee der Selbstfindung, während der er sich zu einem überzeugten Kriegsgegner und Aktivisten wandelt. Oliver Stone, selbst Vietnamveteran, erarbeitete das Drehbuch gemeinsam mit Ron Kovic, dessen Autobiografie als Grundlage diente. „Geboren am 4. Juli“ gewann zwei Oscars für die beste Regie und den besten Schnitt; zudem zwei Golden Globes für den besten Film und für Tom Cruise als besten Hauptdarsteller.

Sonntag, 01.06. / 00:00 Uhr / Oliver Stone, Regisseur der Kontroversen
Schwerpunkt: Ein Abend mit Oliver Stone
Dokumentation, Frankreich, 2024, ARTE F 52 Min.
Regie: Amine Mestari
Online verfügbar von 25/05/2025 bis 30/08/2025
Erstausstrahlung

Oliver Stone ist Amerikas schlechtes Gewissen. Der Regisseur, der seinem Land gerne den Spiegel vorhält, lebt das Kino als geradezu obsessive Suche nach der Wahrheit. Diese Obsession hat ihren Ursprung im Vietnamkrieg und in der Ermordung John F. Kennedys – zwei Traumata, die das Land für immer verändert haben. Die Dokumentation zeichnet das Porträt eines erfolgreichen, aber auch umstrittenen Regisseurs, der auf seiner unablässigen Suche nach Wahrheit die Geschichte eines Landes erzählt, das sich seiner eigenen Wirklichkeit lange nicht stellen wollte.

Ist es sinnvoll, alle Wahrheiten auszusprechen? Diese Frage drängt sich auf, wenn man das Werk von Oliver Stone betrachtet, einem engagierten und dezidiert politischen Filmemacher, der in seiner mit drei Oscars gekrönten Karriere unermüdlich die Lügen der USA aufgedeckt hat: zum einen die Lügen des Staates, der die Scheinheiligkeit der amerikanischen Demokratie und ihre Machtgier zu vertuschen sucht, zum anderen die Lügen des Liberalismus und seines Versprechens von Wohlstand für alle.

Und schließlich geht es ihm auch um die Lügen des Showbiz und dessen Verherrlichung von Oberflächlichkeit und Konsum. Die Suche nach der Wahrheit durchzieht Stones gesamtes Werk von Filmen der 1980er wie „Platoon“, „Geboren am 4. Juli“, „Salvador“ und „Wall Street“ über die 1990er Jahre mit „JFK – Tatort Dallas“, „Natural Born Killers“ und „Snowden“ aus dem Jahr 2016. In den beiden erstgenannten, teilweise autobiografischen Filmen „Platoon“ und „Geboren am 4. Juli“ verarbeitete der Regisseur seine Erinnerungen an den Vietnamkrieg, an dem er als 20-jähriger Freiwilliger teilnahm.

Vietnam war für den jungen Stone – wie auch für sein Land – Trauma und Erkenntnis zugleich: eine tiefe Wunde, die ihn prägte und zu den Filmen inspirierte, in denen die USA zum Hauptdarsteller wurden. Sein Wille, trotz aller Schwierigkeiten und Kritik beharrlich die Schattenseiten Amerikas zu zeigen, brachte Stone seine größten Erfolge, aber auch Misserfolge, den Ruf eines Verschwörungstheoretikers und schließlich die Verbannung aus Hollywood ein. Vor allem sein jüngeres dokumentarisches Werk hat immer wieder für Schlagzeilen gesorgt und ihn zu einer umstrittenen Persönlichkeit auch außerhalb der USA gemacht.

Sonntag, 01.06. / 00:55 Uhr / Fado mit Gisela João ~Live in Lissabon
Musik, Deutschland, 2023, ZDF 50 Min.
Regie: Miguel Pimenta

Mit: Xinobi (DJ), Gisela João (Gesang), Ricardo Parreira (portugiesische Gitarre), Nelson Aleixo (Gitarre), Francisco Gaspar (Bass), Luís Pereira (Klavier), Vasco Cabeçadas (Bass)

Online verfügbar von 01/06/2025 bis 30/08/2025

Gisela João ist ein erfolgreicher Star des Fado in Portugal. Schon mit ihrem Debütalbum schaffte sie es an die Spitze der portugiesischen Charts und zeigte, dass sie das Genre mit ihrer Stimme neu beleben kann. In diesem Konzert lässt sie die Geschichte des Fado wieder aufleben und zeigt die Zeitlosigkeit des Genres. Aufgezeichnet wurde das Konzert in der einzigartigen Architektur der Antiga Fundição de Oeiras bei Lissabon.

Fado ist so viel mehr als ein Musikgenre – es ist ein Lebensgefühl. Und Gisela João gelingt es, der einzigartigen Tradition ihr eigenes i-Tüpfelchen aufzusetzen. Modern und gleichsam eigenwillig interpretiert sie den portugiesischen Musikstil und haucht ihm mit ihrer rauchigen Stimme und ihrer völligen Hingabe eine besondere Form von Weltschmerz und Hoffnung zugleich ein.

„Im Fado geht es immer darum, etwas über das Leben der Menschen zu erzählen, ob 1940 oder 2023“, sagt sie. Als Übersetzung des Alltags der Menschen kann sich diese Musik immer weiterentwickeln. Sie singt Songs wie „Maldição“, „Louca“, „Meu amigo está longe“, „Que deus me perdoe“ und viele andere.

Aufzeichnung in der Antiga Fundição de Oeiras bei Lissabon

Sonntag, 01.06. / 01:50 Uhr / Bissau, ein Idol kehrt zurück ~ Malan Mané, Stimme der Unabhängigkeit
Dokumentation, Frankreich, 2020, ARTE F 54 Min.
Regie: Philippe Beziat
Online verfügbar von 25/05/2025 bis 29/07/2025

Das Leben von Malan Mané, einst Starsänger der legendären Formation Super Mama Djombo aus Guinea-Bissau, wird von einem Tag auf den anderen völlig auf den Kopf gestellt: Nach 30 Jahren im französischen Exil darf er in Bissau in einem ausverkauften Stadion singen, sein Land wiedersehen und ins Studio zurückkehren, um das Album aufzunehmen, das schon seit Jahrzehnten auf seine Fertigstellung wartet. Die bewegende Geschichte einer späten Wiedergutmachung.

Lissabon, Studio Valentim de Carvalho, 2022: Malan Mané, ehemaliger Starsänger der berühmten Formation Super Mama Djombo aus Guinea-Bissau, der seit 30 Jahren im französischen Exil lebt, bereitet sich darauf vor, endlich das Album aufzunehmen, das er schon vor Jahrzehnten komponiert hat. Wie viele Wunder waren nötig, um diesen Augenblick Wirklichkeit werden zu lassen? Wie lebte Mané all die Jahre im Exil? Die Lieder lassen seine Sicht auf Guinea-Bissau und das heutige Afrika erkennen. Was ist heute, mehr als 50 Jahre nach der Unabhängigkeit Guinea-Bissaus, aus den revolutionären Idealen von einst geworden? Untermalt von Manés Musik und Texten zeigt die Dokumentation die Bilder seiner unglaublichen Rückkehr nach Bissau im Jahr 2019 – nach 29 Jahren in der Fremde.

Die Zuschauerinnen und Zuschauer erleben ihn auf dem Stadionkonzert vor 100.000 Menschen am Abend seiner Ankunft in den Mangrovenwäldern des Cacheu-Flusses und lernen den heiligen Fetisch kennen, der einst der Band Super Mama Djombo ihren Namen gab. Doch wie findet er seinen Platz in einem Land wieder, das sich in den Jahren seiner Abwesenheit weiterentwickelt hat? Wie kann er vor Zuschauern singen, die fast alle jünger als 20 Jahre sind und seine Lieder auswendig kennen, aber nie gedacht hätten, dass er überhaupt noch am Leben ist?

Die Dokumentation taucht tief in eine wenig bekannte Musikszene ein, die sich zwischen kapverdischen Mornas und Mandingo-Rhythmen bewegt, und trägt durch die Schilderung eines einzigartigen und zugleich universellen Schicksals dazu bei, einen neuen Blick auf im Exil lebende Menschen zu gewinnen.

Sonntag, 01.06. / 02:45 Uhr / Legendäre Liebespaare des Kinos: Elizabeth Taylor und Richard Burton
Dokumentationsreihe, Frankreich, 2018, ARTE F 52 Min.
Regie: Bertrand Tessier
Online verfügbar von 09/04/2025 bis 30/09/2025
Wiederholung vom 20.04.2025

Montag, 02.06. / 22:45 Uhr / Terence Hill: Pazifist und Cowboy
Dokumentation, Deutschland, 2024, MDR 52 Min.
Regie: Reinhard Joksch
Online verfügbar von 02/06/2025 bis 31/08/2025
Erstausstrahlung

Terence Hill ist den meisten Menschen als wortgewandter, aufgeweckter Filmpartner von Bud Spencer bekannt. Mit den Actionkomödien hat das Film-Duo einen Mythos erschaffen, der bis heute die Menschen begeistert. Privat ist Terence Hill das Gegenteil von dem, was er in diesen Rollen verkörpert – bescheiden, öffentlichkeitsscheu und geprägt von christlichen Werten. Er ist ein Mensch, der die Natur und Einsamkeit liebt und er ist ein Pazifist. Die Dokumentation folgt dem wechselvollen, von Schicksalsschlägen geprägten Werdegang des Schauspielers. Wegbegleiter und Freunde zeichnen ein intensives und erstaunliches Bild eines besonderen Menschen.

Die meisten Menschen kennen ihn als Schlitzohr, als wortgewandten Filmpartner von Bud Spencer: Terence Hill, der mit bürgerlichem Namen Mario Matteo Girotti heißt. Das Filmduo hat mit seinen Actionkomödien einen Mythos erschaffen, der bis heute Millionen von Menschen weltweit begeistert. Aber der Privatmensch Terence Hill steht in starkem Kontrast zu den Rollen, die er verkörpert – bescheiden, öffentlichkeitsscheu und geprägt von festen, christlichen Werten.

Dennoch hat er ein rastloses Leben geführt, ganz wie seine Figuren: Oft war ungewiss, woher sie kommen und wohin sie gehen. Hill ist ein Kosmopolit und besitzt dazu passend, den italienischen, den deutschen und den amerikanischen Pass. Er ist ein Mensch, der die Natur und Einsamkeit liebt und ein Pazifist, der Waffen und Gewalt sein ganzes Leben lang verabscheut hat. Sein filmisches Werk umfasst weit mehr als die 17 Filme mit Bud Spencer: Er stand in vielen weiteren Produktionen vor der Kamera.

Das Porträt „Terence Hill: Pazifist und Cowboy“ kehrt an die wichtigsten Stationen und Orte seines Lebens zurück, die den Menschen und Künstler geprägt haben. Rom, Lommatzsch, Gubbio, die Wüste von Tabernas in Spanien und Stockbridge in Massachusetts sind Schlüsselorte. Aus Erzählungen von Freunden, Kollegen und Wegbegleitern entsteht ein facettenreiches Mosaik, das sich zu einem erstaunlichen, überraschenden und beeindruckenden Bild des Menschen Terence Hill verdichtet.

Mittwoch, 04.06. / 22:40 Uhr / Steven Spielberg, Hollywoods ewiges Wunderkind
Dokumentation, Frankreich, 2024, ARTEFFL 55 Min.
Regie: Michaël Prazan
Online verfügbar von 27/04/2025 bis 03/06/2025
Wiederholung vom 04.05.2025

Mittwoch, 04.06. / 23:40 Uhr / Architects ~ Summer Breeze Festival 2024
Musik, Deutschland, 2024, ZDF 56 Min.
Regie: Yves Zosso
Online verfügbar von 03/06/2025 bis 02/09/2025
Erstausstrahlung

Architects aus Großbritannien sind eine der führenden Bands im modernen Metalcore. Gegründet 2004, haben sie mit Alben wie „Hollow Crown“ und „All Our Gods Have Abandoned Us“ das Genre geprägt. Ihre Musik ist eine Mischung aus harten Riffs, emotionalen Texten und komplexen Songstrukturen. Auf dem Summer Breeze 2024 haben die Architects das Publikum mit ihrer intensiven Performance begeistert.

Architects wurden 2004 in Brighton, England, gegründet und haben sich seitdem zu einer der einflussreichsten Bands im Metalcore entwickelt. Ihr einzigartiger Sound, der harte Riffs mit melodischen Elementen und tiefgründigen Texten kombiniert, hat ihnen eine treue Fangemeinde eingebracht. Mit Alben wie „Hollow Crown“, „Lost Forever // Lost Together“ und „All Our Gods Have Abandoned Us“ haben sie das Genre nachhaltig geprägt.

Die Band um Frontmann Sam Carter ist bekannt für ihre energiegeladenen Live-Auftritte, bei denen sie das Publikum mit ihrer Intensität und Leidenschaft mitreißen. Ihr Album „For Those That Wish To Exist“ zeigt, dass sie sich ständig weiterentwickeln und neue musikalische Wege gehen, ohne ihre Wurzeln zu vergessen.

Architects sind nicht nur für ihre Musik bekannt, sondern auch für ihr soziales Engagement und ihre kritischen Texte, die sich mit Themen wie Umwelt, Politik und persönlichem Verlust auseinandersetzen.

Zusammen mit Architects lässt das Summer Breeze Open Air 2024 die Herzen Zehntausender Metalheads höherschlagen. Vier Tage lang erleben sie die volle Bandbreite harter Musik, diese einzigartig familiäre Atmosphäre und den historischen Charme des mittelfränkischen Dinkelsbühls, wo das Metal-Spektakel seit 2006 stattfindet. Aufzeichnung vom 15. August auf dem Summer Breeze Open Air 2024 Dinkelsbühl.

Freitag, 06.06. / 14:00 Uhr / Buddenbrooks (1/2)
Fernsehfilm, Deutschland, 2008, ARD 88 Min.
Regie: Heinrich Breloer
Drehbuch: Heinrich Breloer, Horst Königstein
Autor:in: Thomas Mann
Produktion: Bavaria Film, Colonia Media, ARTE, BR, ARD Degeto, NDR, SWR, WDR, ORF
Produzent: Matthias Esche, Michael Hild, Jan S. Kaiser, Uschi Reich, Winka Wulff
Kamera: Gernot Roll
Schnitt: Barbara von Weitershausen
Musik: Hans P. Ströer
Kostüme: Barbara Baum
Szenenbild / Bauten: Götz Weidner

Mit: Armin Mueller-Stahl (Johann „Jean“ Buddenbrook), Iris Berben (Elisabeth „Bethsy“ Buddenbrook), Jessica Schwarz (Antonie „Tony“ Buddenbrook), August Diehl (Christian Buddenbrook), Mark Waschke (Thomas Buddenbrook), Léa Bosco (Gerda Arnoldsen), Justus von Dohnányi (Bendix Grünlich), Maja Schöne (Anna), Fedja van Huêt (Hermann Hagenström), Alexander Fehling (Morten Schwarzkopf), Sylvester Groth (Kesselmeyer)
Online verfügbar von 26/05/2025 bis 25/06/2025
Wiederholung vom 26.05.2025

Freitag, 06.06. / 15:30 Uhr / Buddenbrooks (2/2)
Fernsehfilm, Deutschland, 2008, ARD 88 Min.
Regie: Heinrich Breloer
Drehbuch: Heinrich Breloer, Horst Königstein
Autor:in: Thomas Mann
Produktion: Bavaria Film, Colonia Media, ARTE, BR, ARD Degeto, NDR, SWR, WDR, ORF
Produzent: Matthias Esche, Michael Hild, Jan S. Kaiser, Uschi Reich, Winka Wulff
Kamera: Gernot Roll
Schnitt: Barbara von Weitershausen
Musik: Hans P. Ströer
Kostüme: Barbara Baum
Szenenbild / Bauten: Götz Weidner

Mit: Armin Mueller-Stahl (Johann „Jean“ Buddenbrook), Iris Berben (Elisabeth „Bethsy“ Buddenbrook), Jessica Schwarz (Antonie „Tony“ Buddenbrook), August Diehl (Christian Buddenbrook), Mark Waschke (Thomas Buddenbrook), Raban Bieling (Hanno Buddenbrook), Léa Bosco (Gerda Arnoldsen), Martin Feifel (Alois Permaneder), Nina Proll (Aline Puvogel), Fedja van Huêt (Hermann Hagenström)
Online verfügbar von 26/05/2025 bis 25/06/2025
Wiederholung vom 26.05.2025


Samstag, 07.06. / 05:35 Uhr / Call Me Kate ~ Katharine Hepburn, Star mit eigenem Kopf
Dokumentarfilm, USA, 2023, ARTE F 86 Min.
Regie: Lorna Tucker
Online verfügbar von 04/05/2025 bis 08/09/2025
Wiederholung vom 11.05.2025

Samstag, 07.06. / 02:30 Uhr / Konzert zur Samtenen Revolution ~ Aus dem Rudolfinum in Prag
Musik, Deutschland, 2022, ZDF 42 Min.
Regie: Michael Beyer
Komponist: Sergei Rachmaninow, Witold Lutosławski, Leoš Janáček
Dirigent: Jakub Hrůša
Orchester: Tschechische Philharmonie

Mit: Lukáš Vondráček (Klavier)
Online verfügbar von 06/06/2025 bis 07/07/2025

Mit Konzerten am 17. und 18. November im Rudolfinum in Prag feiert die Tschechische Philharmonie den Jahrestag der Samtenen Revolution 1989. Demokratie, Freiheit und Gewaltlosigkeit werden damit geehrt. Lukáš Vondráček spielt den 1. Satz aus Sergei Rachmaninows 2. Klavierkonzert. Außerdem stehen Werke von Leoš Janáček und Witold Lutosławski auf dem Programm.

Das Konzert der Tschechischen Philharmonie zum Andenken an die Samtene Revolution 1989 feiert Demokratie, Freiheit und Gewaltlosigkeit. Die musikalische Leitung des Konzerts übernimmt Jakub Hrůša. Der 40-Jährige ist Erster Gastdirigent der Tschechischen Philharmonie und ein Shootingstar unter den internationalen Dirigenten. Sein Anliegen für dieses Konzert ist es, an politisch und gesellschaftlich wichtige Momente mit bester Musik zu erinnern. Ganz bewusst hat er mit dem Orchester die Programmzusammenstellung so gewählt, dass sowohl Tschechien selbst als auch andere ehemals kommunistische Staaten, wie Polen und Russland, einbezogen werden. So erklingt der 1. Satz des 2. Klavierkonzertes von Sergei Rachmaninow, interpretiert vom tschechischen Solisten des Abends, Lukáš Vondráček. Er gilt mit seiner großen Virtuosität und Spielfreude als ein Experte für die technisch und musikalisch anspruchsvollen Klavierkonzerte Sergei Rachmaninows. Seit er mit diesem Repertoire den Brüsseler Königin-Elisabeth-Wettbewerb gewann, zählt Lukáš Vondráček seit Jahren zu den erfolgreichsten Klassikkünstlern der jüngeren Generation. Außerdem steht das Konzert für Orchester des polnischen Komponisten Witold Lutosławski auf dem Programm. In den 1950ern komponiert, sollte das Werk aufrütteln in der damaligen kommunistischen Diktatur. Abgerundet wird das Konzert von Leoš Janáčeks Suite für Orchester. Mit ihrem volkstümlichen Charakter und ihrer leichten Anmutung unterstreicht sie den Gedanken von Freiheit und Gemeinsamkeit.

Pfingstsonntag, 08.06. / 12:55 Uhr / Céline Dion: Aufstieg einer Diva
Dokumentation, Schweiz, 2024, ARTESSR 53 Min.
Regie: Noël Tortajada, Vincent Gonon
Online verfügbar von 09/05/2025 bis 15/01/2026
Wiederholung vom 16.05.2025

Pfingstsonntag, 08.06. / ab 16:55 Uhr / Schwerpunkt: „Carmen“ zum 150. Geburtstag
Schwerpunkt, ARTE52 Min.
Die Habanera, Carmens Arie aus dem ersten Akt ist einer der größten Hits der Opernbühne. „Die Liebe ist ein wilder Vogel“, singt sie und setzt damit ihren Charakter – ungestüm, unstetig, untreu. Vor 150 Jahren wurde Georges Bizets Oper an der Pariser Opéra Comique uraufgeführt. Er selbst starb nur drei Monate später in dem Glauben, dass sein Werk ein Reinfall war. Zum seinem 150. Todestag erzählt ARTE die Entstehungsgeschichte der Oper und zeigt die Aufführung aus der Pariser Opéra comique mit Gaëlle Arquez in der Titelrolle sowie eine Sternstunde der Musik mit Grace Bumbry als Carmen.

Zum 150. Jahrestag der Uraufführung von „Carmen“ am 3. März 1875 und zum 150. Todestag von Georges Bizet, ihres Komponisten, am 3. Juni desselben Jahres, bringt ARTE einen Carmen-Schwerpunkt. Die Uraufführung war eine Katastrophe. Die Handlung im Randmilieu, eine Story ohne Happy-End und eine Protagonistin aus den untersten Schichten der Gesellschaft schockierte das Publikum der Pariser Opéra Comique zutiefst.

Prosper Merimée hatte die Vorlage zur Geschichte geliefert: Carmen, eine andalusische Tabakarbeiterin, wird nach einer Messerstecherei ins Gefängnis gebracht. Doch unterwegs verführt sie den Brigadier, der sie dorthin bringen soll. Don José verlässt nicht nur seine Verlobte für sie, er tritt auch aus der Armee aus und verzichtet auf Rang und Ehre. Am Ende will ihn Carmen für den schicken Torero Escamillo verlassen. Das ist zu viel für den Brigadier und er tötet sie.

Feierte man den Komponisten noch nach dem ersten Akt, so wurde mit jedem weiteren Akt die Stimmung kälter und kälter – und am Ende stand Bizet allein da, die Leute waren gegangen. Der Reinfall traf ihn hart, hatte er sich doch tief in die Kultur und die Musik Spaniens eingearbeitet, um die Geschichte, die in Sevilla spielt, so authentisch wie möglich zu gestalten. Bizet war zeit seines Lebens nie in Spanien gewesen, und doch hatte er mit „Carmen“ die spanischste aller Opern geschaffen.

Georges Bizet sollte nie erfahren, dass seine Opernheldin aller anfänglichen Kritik zum Trotz schnell zum Publikumsliebling wurde. Drei Monate nach der Uraufführung starb er mit nur 36 Jahren in seiner Villa in Bougival nach einem Bad in der Seine.

Auf dem Spielplan des ARTE-Schwerpunktes zu seinem 150. Todestag steht die Aufführung aus der Pariser Opéra Comique, dem Ort der Uraufführung, mit Gaëlle Arquez in der Titelrolle und Louis Langrée am Pult des Orchestre du Théâtre des Champs-Elysées, eine Sternstunde der Musik mit Grace Bumbrys legendärer Carmen-Interpretation von 1966 sowie eine Dokumentation über die Entstehungsgeschichte der Oper und der Geburt des Carmen-Mythos.

Pfingstsonntag, 08.06. / 16:55 Uhr / Carmen, Geburt eines Mythos
Schwerpunkt: „Carmen“ zum 150. Geburtstag
Dokumentation, Frankreich, 2025, ARTE F 52 Min.
Regie: Jean Rousselot
Online verfügbar von 01/06/2025 bis 06/09/2025
Erstausstrahlung

Die weltweit meistgespielte französische Oper „Carmen“ wird 150 Jahre alt. Das Werk von Georges Bizet ist heutzutage auf der ganzen Welt beliebt, und seine Hauptfigur ist zum Symbol für Freiheit und Leidenschaft geworden. Die Liebesgeschichte zwischen der Zigeunerin Carmen und dem jungen Soldaten Don José beginnt hoffnungsvoll, endet aber tragisch. Damals wie heute sorgt „Carmen“ für reichlich Zündstoff.

„Carmen“ wurde im März 1875 an der Opéra Comique in Paris uraufgeführt. Das Werk schockierte das damalige Publikum, der tief erschütterte Komponist Georges Bizet verkraftete den Skandal nicht und starb drei Monate nach der Uraufführung im Alter von nur 36 Jahren. Den späteren Siegeszug seiner Oper konnte er nicht mehr miterleben. Wer war Georges Bizet und wie entstand der Mythos „Carmen“? Die Dokumentation wurde hauptsächlich an der Pariser Opéra Comique und in Bizets Heimatstadt Bougival gedreht. Im Mittelpunkt steht der Komponist selbst zum Entstehungszeitpunkt seines legendären Meisterwerks.

Die Oper basiert auf der gleichnamigen Novelle von Prosper Mérimée, die erschien, als Bizet noch ein Kind war. Der hochbegabte Komponist blieb lange erfolglos, bis er mit „Carmen“ die Opernwelt revolutionierte. Bizet machte aus Mérimées düsterer und manipulativer Frauenfigur eine strahlende Heldin, mutig und frei bis in den Tod.

Die Dokumentation erzählt die außergewöhnliche Entstehungsgeschichte einer der populärsten Opern der Welt und lässt die großen Interpreten – Mezzosopranistin, Tenor und Dirigent – zu Wort kommen. Sie berichten von den technischen Herausforderungen dieses Meisterwerks, das immer wieder neue Facetten offenbart. Darüber hinaus wird die Rezeption der Heldinnen-Figur jenseits der Bühne beleuchtet – etwa auf der Kinoleinwand oder auch in der Werbung.

Gemeinsam mit Literaturwissenschaftlerinnen, Opern-Expertinnen und Soziologinnen geht die Dokumentation den neu erdachten Enden der Oper auf den Grund, die auf Gewalt gegen Frauen aufmerksam machen sollen. Ob damals oder heute – „Carmen“ hat schon immer für Zündstoff gesorgt.

Zusatzinfo: In der Dokumentation kommen verschiedene Expertinnen und Experten zu Wort: der Tenor Roberto Alagna, die Mezzosopranistin Elīna Garanča, der Dirigenten Louis Langrée, der Musikwissenschaftler Hervé Lacombe, der Vizepräsidenten der „Amis de Georges Bizet“ (Freundesverein Georges Bizet) Jorge Chaminé, die Literaturwissenschaftlerin und Opern-Expertin Christine Rodriguez, die Literatur- und Filmforscherin Claire Lozier sowie die Soziologin Margot Giacinti.

Pfingstsonntag, 08.06. / 17:50 Uhr / Grace Bumbry ist „Carmen“ ~ Sternstunden der Musik
Schwerpunkt: „Carmen“ zum 150. Geburtstag
Musik, Deutschland, 2024, ZDF 43 Min.
Regie: Dag Freyer
Online verfügbar von 07/06/2025 bis 08/07/2025

Mitte der 1960er Jahre interpretiert Grace Bumbry unter Herbert von Karajan die Carmen und wird zum Shootingstar der Opernwelt – und das als afroamerikanische Sängerin! Ihre Stimme, ihr Charisma und ihre Schauspielkunst machten sie zu einer Ausnahmeerscheinung und zu einer Wegbereiterin für mehr Diversität auf den Opernbühnen. Eine Sternstunde der Musik – und eine Hommage an die 2023 verstorbene Sängerin.

Ihre Karriere mutet fast wie ein Märchen an: Aufgrund der Rassentrennung konnte sie in den USA nicht einmal ihr Studium am St. Louis Institute of Music beginnen, obwohl sie bereits mit 17 Jahren einen Radiowettbewerb gewonnen hatte. Sie wurde aufgrund ihrer Hautfarbe nicht aufgenommen. Vor diesem Hintergrund muss man ihre späteren Triumphe sehen: Ihren Durchbruch feierte sie in Bayreuth, wohin sie Wieland Wagner für seinen „Tannhäuser“ holte und wo die Presse sie als „schwarze Venus“ feierte und das Publikum sie 40-mal vor den Vorhang klatschte.

Die Rolle der Carmen – ihre Paraderolle – ist in der Perspektive heutiger Debatten nicht unproblematisch. Allzu leicht haftet ihr das Label „Femme fatale“ an, ohne zu reflektieren, dass schon diese Begrifflichkeit nicht der Realität, sondern einer Männerfantasie entspringt. Grace Bumbry, die diese Rolle mit bis dahin ungekannter Finesse interpretierte, hatte seinerzeit eine recht entspannte Haltung dazu: „Ich habe eine Make-up-Palette von Carmen bis Turandot. Man muss weiterdenken als nur die Hautfarbe, man muss überlegen: Wie mache ich diese Person glaubwürdig?“ Abseits der Bühne gab sich die Bumbry als Diva.

Die Sternstunde nimmt Grace Bumbrys Carmen unter Herbert von Karajan in den Fokus und gibt darüber hinaus viele Einblicke in ihr Leben und Arbeiten. Wegbegleiter und Musiker sprechen über ihre Zeit mit Grace Bumbry. Mit dem renommierten Gesangslehrer David Lee Brewer, der unter anderem Beyoncé coachte, besuchen wir zum letzten Mal ihre Wohnung in Wien.

Pfingstsonntag, 08.06. / 23:10 Uhr / Georges Bizet: Carmen
Opéra Comique, Paris
Schwerpunkt: „Carmen“ zum 150. Geburtstag
Oper, Frankreich, 2023, ARTE F 165 Min.
Regie: François Roussillon
Komponist: Georges Bizet
Inszenierung: Andreas Homoki
Dirigent: Louis Langrée
Orchester: Orchestre des Champs-Élysées
Chor: accentus, Maîtrise Populaire de l’Opéra-Comique
Bühnenbild / Ausstattung / Bauten: Paul Zoller
Kostüme: Gideon Davey
Licht: Franck Evin

Mit: Gaëlle Arquez (Carmen), Frédéric Antoun (Don José), Elbenita Kajtazi (Micaëla), Jean-Fernand Setti (Escamillo), Norma Nahoun (Frasquita), Aliénor Feix (Mercédès), François Lis (Zuniga), Jean-Christophe Lanièce (Moralès), Matthieu Walendzik (Le Dancaïre), Paco Garcia (Le Remendado)
Online verfügbar von 03/03/2025 bis 02/09/2025

Nach fast 150 Jahren ist die weltweit meistgespielte französische Oper an den Ort ihrer Uraufführung zurückgekehrt: die Opéra Comique in Paris. Deren Direktor Louis Langrée dirigiert 2023 höchstpersönlich die Produktion von Bizets „Carmen“ mit der umjubelten Gaëlle Arquez in der Titelrolle.

Die weltweit meistaufgeführte französische Oper wurde 1875 in der Salle Favart, der heutigen Opéra Comique in Paris, uraufgeführt. Georges Bizets Meisterwerk nach der gleichnamigen Novelle von Prosper Mérimée schockierte das damalige Publikum: Eine Frau wie die freiheitsdurstige und sinnliche Carmen entsprach so gar nicht dem vorherrschenden Weiblichkeitsideal. Den späteren Siegeszug der Oper konnte Bizet nicht mehr miterleben, da er, viel zu jung, nur drei Monate nach der Premiere starb. Im Anschluss an die Schlappe in Paris ging „Carmen“ nach Wien und Königsberg, in einer Fassung mit hinzugefügten Rezitativen und Balletteinlagen – und feierte einen Erfolg nach dem anderen. 1883 kehrte das Stück triumphal nach Paris zurück und setzte sich endgültig durch. Die Oper wurde zu einem der populärsten Werke des französischen und des internationalen Opernrepertoires, und die Figur der Carmen entwickelte sich zu einem modernen Mythos.

Nach fast 150 Jahren kehrt die weltweit meistgespielte französische Oper an den Ort ihrer Uraufführung zurück. Als Hommage an das berühmteste Werk, das aus der Opéra Comique hervorgegangen ist, wird das Opernhaus auf drei Zeitebenen in die Inszenierung des deutschen Regisseurs Andreas Homoki einbezogen: von der Uraufführung 1875 über die Zeit der deutschen Besatzung Frankreichs im Zweiten Weltkrieg bis hin zur Gegenwart. Don José ist ein passiver Zuschauer dieser historischen Veränderungen – und völlig machtlos gegenüber einer Carmen, die mit der Forderung nach Freiheit über die Zeiten hinweg nichts von ihrer Faszinationskraft einbüßt. Aufzeichnung vom 26. April 2023 in der Opéra Comique, Paris.

Dienstag, 10.06. / 14:00 Uhr / Lili Marleen
Spielfilm, Deutschland, 1981, ZDF 116 Min.
Regie: Rainer Werner Fassbinder
Drehbuch: Manfred Purzer, Joshua Sinclair
Autor:in: Lale Andersen
Produktion: BR, CIP Filmproduktion GmbH, Rialto Film, Roxy Films
Produzent: Enzo Peri, Luggi Waldleitner
Kamera: Xaver Schwarzenberger
Schnitt: Franz Walsch, Juliane Lorenz
Musik: Peer Raben

Mit: Hanna Schygulla (Willie Bunterberg), Giancarlo Giannini (Robert Mendelsohn), Mel Ferrer (David Mendelsohn), Karl-Heinz von Hassel (Hans Henkel), Erik Schumann (Joachim von Strehlow), Hark Bohm (Hugo Taschner), Gottfried John (Aaron Nolte), Karin Baal (Anna Lederer), Christine Kaufmann (Miriam), Udo Kier (Heinrich Drewitz)
Online verfügbar von 19/05/2025 bis 17/08/2025
Wiederholung vom 19.05.2025

Dienstag, 10.06. / 15:55 Uhr / Die Ehe der Maria Braun
Spielfilm, Deutschland, 1979, ZDF 115 Min.
Regie: Rainer Werner Fassbinder
Drehbuch: Peter Märthesheimer, Pea Fröhlich
Produktion: Albatros Filmproduktion, Trio Film, WDR
Produzent: Michael Fengler
Kamera: Michael Ballhaus
Schnitt: Juliane Lorenz, Franz Walsch
Musik: Peer Raben

Mit: Hanna Schygulla (Maria Braun), Klaus Löwitsch (Hermann Braun), Ivan Desny (Karl Oswald), Gottfried John (Willi Klenze), Gisela Uhlen (Marias Mutter), Günter Lamprecht (Hans Wetzel), George Byrd (Bill), Elisabeth Trissenaar (Betti Klenze), Hark Bohm (Senkenberg)
Online verfügbar von 27/05/2025 bis 27/06/2025
Wiederholung vom 28.05.2025

Mittwoch, 11.06. / 22:15 Uhr / a-ha: The Movie
Dokumentarfilm, Norwegen, 2020, ZDF 90 Min.
Regie: Thomas Robsahm
Online verfügbar von 10/06/2025 bis 09/09/2025

„a-ha: The Movie“ folgt der legendären norwegischen Band a-ha auf ihren Tourneen und erzählt die Geschichte dreier junger Männer, die ihrem unmöglichen Traum nachjagen, internationale Rockstars zu werden. Als „Take On Me“ 1985 in den USA die Nummer eins der Billboard Charts wird, scheint ihr Traum in Erfüllung zu gehen, doch ihr Erfolg zerstört auch ihre Freundschaft. Bald sind sie nicht einmal mehr in der Lage, sich im selben Raum aufzuhalten.

a-ha ist Norwegens größte Ikone der Popkultur und weltweit Inbegriff für den Sound der 1980er Jahre. 1991 stellten sie einen noch immer ungeschlagenen Weltrekord auf, wenn es um das größte zahlende Konzertpublikum geht – 198.000 Menschen kamen, um sie bei einem Konzert in Rio de Janeiro zu sehen.

„Take On Me“ gehört heute zu den Top 5 der am häufigsten gestreamten Songs der 1980er Jahre und wurde in den vergangenen Jahrzehnten in zahlreichen Hollywoodfilmen und TV-Shows verwendet, von „The Leftovers“ bis „La La Land“ und „Deadpool“. Die Band tourt immer noch um die Welt und ist eine der beliebtesten Bands der 1980er Jahre.

„a-ha: The Movie“ folgt der legendären norwegischen Band auf ihren Tourneen und erzählt ungeschönt die Geschichte dreier junger Männer, die ihrem unmöglichen Traum folgen, um internationale Rockstars zu werden.

Als „Take On Me“ 1985 in den USA die Nummer eins der Billboard Charts wird, scheint ihr Traum in Erfüllung zu gehen, doch ihr Erfolg zerstört auch ihre Freundschaft. Bald sind sie nicht einmal mehr in der Lage, sich im selben Raum aufzuhalten. Mit einem einzigartigen Zugang zur Band und seltenem Archivmaterial erzählt „a-ha: The Movie“ eine Geschichte von großartiger Musik, dem Kampf um Freundschaft und Millionen, großen Ambitionen und der dunklen Seite des Erfolgs – und vielleicht auch von Vergebung.

Zusatzinfo: „Wir glauben, das Timing ist perfekt für einen Film, der direkt in die Nostalgie der prägenden Musik der achtziger Jahre eintaucht. Es ist wie bei Ihrer ersten Liebesaffäre, die Sie nie vergessen werden.“ (Thomas Robsahm, Regisseur)

Mittwoch, 11.06. / 23:45 Uhr / a-ha: Ending on a High Note
Musik, Deutschland, 2010, ZDF 60 Min.
Regie: Matt Askem
Online verfügbar von 11/06/2025 bis 09/09/2025

1982 in Norwegen gegründet, werden a-ha bis zu ihrer Auflösung im Jahr 2010 zu wahren Superstars der Popmusik. 1983 haben sie den ersten Plattenvertrag in der Tasche und landen 1985 mit dem Hit „Take on Me“ einen Welterfolg, nicht zuletzt durch das ungewöhnliche Video mit einer Mischung aus Comicanimation und Realbildern, das zu den besten Musikclips aller Zeiten gehört. Nach Hits wie „The Sun Always Shines on T.V.“ und „Hunting High and Low“ wird „The Living Daylights“ 1987 zur Titelmelodie des James-Bond-Films „Der Hauch des Todes“. a-ha sind auf dem Höhepunkt ihrer Karriere.

1993 trennen sich die drei Norweger zum ersten Mal und kommen im Jahr 2000 mit neuem Album und der Hitsingle „Summer Moved On“ zurück. Am 15. Oktober 2009 geben a-ha das Ende der Band bekannt. 25 Jahre nach dem Hit „Take on Me“ stehen sie dann am 4. Dezember 2010 in Oslo im Rahmen ihrer Abschiedstournee auf der Bühne. Auch wenn es nicht das Ende einer der weltweit bedeutendsten Popgruppen aller Zeiten war, ist das damalige Abschiedskonzert bis heute legendär.

Setlist:
– The Sun Always Shines On T.V.
– Forever Not Yours
– Stay On These Roads
– Hunting High And Low
– Butterfly, Butterfly
– Crying In The Rain
– Summer Moved On
– I’ve Been Losing You
– Foot Of The Mountain
– Cry Wolf
– The Living Daylights
– Take On Me

Aufzeichnung vom 4. Dezember 2010 in Oslo

Mittwoch, 11.06. / 00:45 Uhr / Françoise Hardy – Die Diskrete
Dokumentation, Frankreich, 2016, ARTE F 54 Min.
Regie: Emilie Valentin, Matthieu Jaubert
Online verfügbar von 04/06/2025 bis 11/07/2025

Françoise Hardy war das Idol des „Yéyé“, der Popmusik der 1960er Jahre. Ihr erster großer Hit „Tous les garçons et les filles“ (1962) eröffnete der Sängerin schon im zarten Alter von 18 Jahren den Weg zu einer Karriere als eine der bekanntesten Pop- und Chansonsängerinnen Frankreichs. Auch wenn die Pariserin in der französischen Musikszene anfangs völlig aus dem Rahmen fiel und sich ab den 1980er Jahren ins Privatleben zurückzog, sorgte sie regelmäßig mit Platten wie „Décalages“ (1988) für Schlagzeilen. Viele Künstler zählen zu ihren Bewunderern: Sex-Pistols-Legende Malcolm McLaren nahm mit ihr einen Song auf, Mick Jagger bezeichnete sie als „ideale Frau“ und Bob Dylan widmete ihr ein Gedicht. Die stilbewusste Künstlerin ist sich über ihre musikalische Laufbahn mit ihren nostalgischen und romantischen Liedern hinweg selbst treu geblieben – aus der Ikone der 1960er wurde eine Grande Dame. Wie gelang es ihr, nie an Ausstrahlung zu verlieren?

Die Dokumentation beleuchtet die Persönlichkeit hinter dem Star und ergründet das visionäre Talent der Künstlerin. In „Françoise Hardy – Die Diskrete“ äußern europäische Musiker, Produzenten, Modeschöpfer und Sänger ihre Sicht auf Françoise Hardy, ihre Einzigartigkeit und ihren Beitrag zur Popmusik. Hardy ist so zeitlos geblieben wie ihre Lieder.

Mittwoch, 11.06. / 01:40 Uhr / Hanna Schygulla
Dokumentation, Deutschland, 2021, SWR 53 Min.
Regie: André Schäfer
Online verfügbar von 28/05/2025 bis 27/06/2025
Wiederholung vom 28.05.2025

Mittwoch, 11.06. / 02:35 Uhr / Der Fotograf Steve McCurry ~ Die Farben von Liebe und Krieg
Dokumentation, Spanien, 2020, SWR 54 Min.
Regie: Denis Delestrac
Online verfügbar von 11/06/2025 bis 09/09/2025

Zum ersten Mal gewährt der amerikanische Fotograf Steve McCurry tiefe Einblicke in sein Werk und Leben, öffnet Archive, reist mit dem Filmemacher Denis Delestrac zurück auf seinen eigenen Spuren: der Aufbruch nach Indien, der dem jungen Mann die Augen öffnete. Dazu gehörte die Begegnung mit den Mudschahedin, die ihn in einen Krieg hineinzogen, der ihn nicht mehr losließ. Dabei erfahren wir die Geschichte des ikonografischen Fotos „Das afghanische Mädchen“, das um die Welt gehen sollte. Und wir erfahren, was den rastlosen Fotografen umtrieb: die Suche nach dem zutiefst Menschlichen und den Farben.

Freitag, 13.06. / 16:35 Uhr / Terence Hill: Pazifist und Cowboy
Dokumentation, Deutschland, 2024, MDR 52 Min.
Regie: Reinhard Joksch
Online verfügbar von 02/06/2025 bis 31/08/2025
Wiederholung vom 02.06.2025

Freitag, 13.06. / 01:00 Uhr / Tom Cruise: Mann mit zwei Missionen
Dokumentation, Frankreich, 2019, ARTE F 53 Min.
Regie: Regis Brochier
Online verfügbar von 25/04/2025 bis 24/10/2025
Wiederholung vom 02.05.2025

Freitag, 13.06. / 02:55 Uhr / Guy Bourdin – Bilder Macher
Dokumentation, Australien, 2021, ZDF 53 Min.
Regie: Sean Brandt
Online verfügbar von 12/06/2025 bis 11/09/2025

Guy Bourdin hat die Modefotografie revolutioniert. Mit seinen surrealistischen Bildern entwickelte er sich ab Mitte der 1950er Jahre vom Enfant terrible zu einem der bedeutendsten Fotografen der französischen „Vogue“. Bei Bourdin posierten die Mannequins vor Tierkadavern, schaukelten in bunten Kleidchen inmitten eines riesigen Vogelkäfigs, ritten auf dem Rücken eines Orcas. Frauen als Püppchen oder Femme fatale: Das Frauenbild, das sich in seinen Darstellungen vermittelte, wurde kontrovers diskutiert.

Bei Bourdins Shootings entstanden die teils makabren, augenzwinkernd ironischen, immer aber erstaunlich faszinierenden Bilderwelten meist spontan und in extremer Herausforderung aller Beteiligten. „Er ging mit einem um wie ein Maler, er zerlegte dich und fing von vorne an. Und was er am Ende aus einem rausholte, war vielleicht kostbarer als alles, was andere geschafft hätten“, so erinnert sich die Sängerin Jane Birkin an ihre Zusammenarbeit als Model mit dem Fotografen Bourdin.

Wer war Guy Bourdin? Dieser Frage geht der australische Regisseur Sean Brandt nach, der als junger Fotograf selbst Assistent Bourdins war. Gemeinsam mit zahlreichen namhaften Weggefährtinnen und Weggefährten des Ausnahmefotografen erinnert sich Brandt in „Guy Bourdin – Bilder Macher“ an die intensiven und häufig ambivalenten Begegnungen und Konfrontationen mit Bourdin. Manche Models weigerten sich schlicht, mit ihm zu arbeiten. Vielen gilt er als Genie, zahlreichen Fotografinnen und Fotografen wurde er zum Vorbild. Guy Bourdin bleibt bis heute ein spannendes Rätsel, für das uns die Dokumentation in sein fantastisches Universum zurückversetzt.


Samstag, 14.06. / 20:15 Uhr / Die geheimnisvolle Felskunst Amazoniens
Thementag: Archäologie
Dokumentarfilm, Frankreich, 2025, ARTE F 87 Min.
Regie: Juan Jose Lozano
Online verfügbar von 07/06/2025 bis 14/08/2025
Erstausstrahlung

Der Regenwald des Chiribiquete Nationalparks im Südosten Kolumbiens birgt einen archäologischen Schatz: Hunderte Quadratmeter Felskunst, die jahrhundertelang unentdeckt blieben und erst seit kurzem erforscht werden. Endlich ist die Zeit gekommen, um aus diesem in die Felsen gemalten oder geritzten Vermächtnis neue Erkenntnisse über die einst hier lebenden indigenen Völker Amazoniens zu entlocken.

Seit dem Friedensabkommen von 2016 und dem Rückzug der FARC aus dem Amazonas-Regenwald erschließen kolumbianische Forscher nach und nach ein Gebiet, das jahrzehntelang unter der Kontrolle der Guerillagruppe stand. Der Nationalpark Chiribiquete im Südosten Kolumbiens birgt einen der unzugänglichsten archäologischen Schätze des amerikanischen Kontinents.

Inmitten des Regenwaldes erheben sich monumentale Tafelberge mit steilen Felswänden. An den kaum zugänglichen Wänden dieser heiligen „Tepuis“ sind Tausende von Felszeichnungen mit roter Farbe angebracht. Sie sind teilweise über 90 Meter lang und zeigen eine faszinierende Vielfalt an Motiven: Jaguare, Schildkröten und heute ausgestorbene Tiere, aber auch menschliche Figuren, Pflanzen und geometrische Symbole.

Obwohl sich die Fresken unter freiem Himmel befinden, sind sie außergewöhnlich gut erhalten. Doch wann entstanden die Zeichnungen und wie wurden sie aufgetragen? Die Wissenschaftler achten auf jedes noch so kleine Detail, das ihnen helfen könnte, dieses unglaubliche Kulturerbe zu datieren, das offensichtlich über viele Generationen gepflegt und erweitert wurde. Ihre Forschungen führen sie entlang des Rio Caquetá, wo sie faszinierende Felsmalereien aus prähistorischer Zeit entdecken und auf indigene Amazonasvölker treffen, deren Legenden in Verbindung mit der Felskunst die letzten Zeugnisse uralter Weltbilder sind.

Dieses außergewöhnliche wissenschaftliche Abenteuer soll die Geschichte der menschlichen Besiedlung des Amazonas-Regenwaldes nachzeichnen und Stereotypen über den „wilden“ Urwald ohne Kultur und Zivilisation widerlegen. Die Felszeichnungen im Nationalpark von Chiribiquete bereichern das kollektive Gedächtnis Kolumbiens um ein wichtiges Kapitel.

Samstag, 14.06. / 02:05 Uhr / Die Klangweber ~ Die Neoklassiker Ludovico Einaudi, Hauschka, Joep Beving, Hania Rani
Dokumentation, Deutschland, 2021, ZDF 53 Min.
Regie: Anne-Kathrin Peitz
Online verfügbar von 13/06/2025 bis 14/07/2025

„Die Klangweber“ zeigt vier der populärsten Vertreter der Neoklassik und ist eine Begegnung auf Augenhöhe: mit dem Urvater Ludovico Einaudi, dem Spezialisten des präparierten Klaviers, Hauschka, dem kontemplativen Klavierriesen Joep Beving und der Klangkünstlerin Hania Rani. Die Dokumentation nähert sich der Kunstform Neoklassik an und geht ihren Wurzeln nach.

Böse Zungen behaupten, die Neoklassik sei ein unglücklicher Versuch, E- und U-Musik irgendwie zusammenzubringen – eine Art „Guantanamo des Easy Listenings“ (Moritz Eggert, Deutschlandfunk Kultur) –, zudem ein Marketingtrick mit Etikettenschwindel. Tatsächlich spaltet der Begriff die Gemüter.

„Die Klangweber“ ist zunächst eine Bestandsaufnahme und porträtiert vier Vertreter dieses Genres: Zum einen ist da Ludovico Einaudi, der wohl gewiefteste Schmeichler auf 88 Tasten. Sein spektakulärstes Husarenstück spielt er im Nordmeer, um gegen die Zerstörung der Arktis zu protestieren. Der Film folgt ihm bis auf sein Weingut im Piemont.

Heftzwecken, Klebeband, Kronkorken – das ist wiederum die Welt des Volker Bertelmann alias Hauschka. Der Meister der Klavierpräparation zählt zu den Pionieren einer Musikergeneration, die mit Klängen experimentiert.

Joep Beving hüllt seine Zuhörerinnen und Zuhörer wie in einen Kokon. Sein Debütalbum „Solipsism“ heimste bei Spotify millionenfach Klicks ein. Und die Pianistin Hania Rani wurde nach der Veröffentlichung ihres Debütalbums als „Entdeckung des Jahres 2019“ gefeiert.

Die Dokumentation holt die vier Musiker-Komponisten von der Bühne und taucht ein in ihren Alltag. Dabei nimmt die Kamera bewusst eine beobachtende Position ein – sie lässt die Protagonisten, ihre Musik und Geschichten für sich selbst sprechen.

Doch der Film wagt auch einen analytischen Blick auf das Genre. Hirnforscher, PR-Profis und Journalisten wie Julian Krohn, Gerald Hüther oder Steffen Schleiermacher suchen nach Antworten auf die vielen Fragen rund um den globalen Megaerfolg und loten die psychologischen und emotionalen Ursachen des Trends aus.

Sonntag, 15.06. / 12:50 Uhr / Robert De Niro – Stiller Antiheld
Dokumentation, Frankreich, 2022, ARTE F 53 Min.
Regie: Jean-Baptiste Péretié
Online verfügbar von 08/06/2025 bis 13/09/2025

Robert De Niro hat gemeinsam mit Martin Scorsese, mit dem er zahlreiche Filme gedreht hat, Filmgeschichte geschrieben. Als Schauspieler lässt er Gefühlen freien Lauf, privat scheute er lange das Rampenlicht. Welcher Mensch versteckt sich hinter der Maske seiner Figuren? Die meisten Rollen, die er seit Anfang seiner Karriere in den 1970er Jahren spielte, haben reale Vorbilder und spiegeln die dunklen Seiten Amerikas wider. Nach seiner Nebenrolle als kleiner Gauner in Scorseses Milieustudie „Hexenkessel“ (1973) über das harte Leben in den Straßen von New York gelang ihm 1974 der Durchbruch in der Rolle des jungen Gangsterbosses Don Vito Corleone in Francis Ford Coppolas Mafiafilm „Der Pate – Teil II“.

Danach spielte er in Scorseses „Taxi Driver“ einen vereinsamten Taxifahrer, dessen angestaute Aggressionen aus der Zeit des Vietnamkriegs in Mordimpulsen münden. In Michael Ciminos Antikriegsfilm „Die durch die Hölle gehen“ (1978) stellte er erneut einen Soldaten dar, der in den Vietnamkrieg geschickt wird und traumatisiert zurückkehrt.

Mit „Es war einmal in Amerika“ (1984), „The Intouchables – Die Unbestechlichen“ (1987), „GoodFellas – Drei Jahrzehnte in der Mafia“ (1990), „Casino“ und „Heat“ (beide von 1995) wurde er schließlich zum Leinwandverbrecher par excellence.

Ende der 90er Jahre brach De Niro mit diesem Image und gab seiner Karriere eine völlig neue Wendung: Er wechselte ins Komödienfach. Davon zeugen Filme wie Quentin Tarantinos „Jackie Brown“ sowie „Reine Nervensache“. In der Erfolgskomödie, die 2002 eine Fortsetzung bekam, mimte er mit trockenem Humor einen für die Psychiatercouch reifen Mafiaboss. In „Meine Braut, ihr Vater und ich“ und den zwei Hit-Sequels war er der grandios gespielte Schwiegervater in spe, der es dem Heiratswilligen mehr als schwer macht.

50 Jahre nach ihrem ersten gemeinsamen Film, im Mai 2023, präsentieren De Niro und Scorsese auf den Filmfestspielen in Cannes ihre zehnte gemeinsame Produktion „Killers of the Flower Moon“. Der Historienkrimi erzählt vom indigenen Volk der Osage, die im Oklahoma der 20er Jahre nach dem Fund von Öl auf ihrem Land Opfer einer Mordserie wurden.

De Niro gilt bis heute als einer der größten Schauspieler Hollywoods – ein Experte für Außenseiter, gebrochene Charaktere und Menschen am Rande der Gesellschaft. In diesen Figuren aufzugehen ist seine besondere Kunst.

Sonntag, 15.06. / 13:45 Uhr / Warte, bis es dunkel ist
(Wait Until Dark)
Spielfilm, USA, 1967, ARTE 103 Min.
Regie: Terence Young
Drehbuch: Robert Carrington, Jane-Howard Carrington
Autor:in: Frederick Knott
Produzent: Mel Ferrer
Kamera: Charles Lang
Schnitt: Gene Milford
Musik: Henry Mancini

Mit: Audrey Hepburn (Susy Hendrix), Alan Arkin (Roat), Richard Crenna (Mike Talman), Efrem Zimbalist Jr. (Sam Hendrix), Jack Weston (Carlino), Samantha Jones (Lisa), Julie Herrod (Gloria)

New York, 1960er Jahre: Das Model Lisa schmuggelt eine mit Heroin gefüllte Puppe nach New York und steckt sie am Flughafen dem ahnungslosen Fotografen Sam Hendrix zu. Kurz darauf wird sie ermordet. Ihr Auftraggeber Roat will das Rauschgift um jeden Preis zurück und erpresst zwei Komplizen, ihm bei der Suche zu helfen. Die Gangster spüren Sams Wohnung auf und täuschen Susy, seine blinde Ehefrau, mit einer perfiden Geschichte – doch als sie misstrauisch wird, schaltet sie alle Lichtquellen aus und nutzt die Dunkelheit zu ihrem Vorteil …

Zusatzinfo:
„Warte, bis es dunkel ist“ gilt als Meilenstein des Thriller-Genres. Die letzten 20 Minuten spielen in nahezu völliger Dunkelheit – ein cineastisches Novum, das bei der Premiere durch das Ausschalten aller Kinolichter zusätzlich verstärkt wurde. Audrey Hepburn besuchte für die Vorbereitung auf die Rolle eine Blindenschule in New York. Ihre Darstellung brachte ihr Nominierungen für den Oscar, den Golden Globe und den Laurel Award ein. Der Film basiert auf Frederick Knotts gleichnamigem Theaterstück und wurde von Terence Young inszeniert, der durch seine „James Bond“-Filme („007 jagt Dr. No“, „Liebesgrüße aus Moskau“, „Feuerball“) weltberühmt wurde.

Sonntag, 15.06. / 17:00 Uhr / Wie KI den Kunstmarkt aufmischt
Dokumentation, Frankreich, 2022, ARTE F 52 Min.
Regie: Frédéric Biamonti
Online verfügbar von 08/06/2025 bis 15/07/2025
Erstausstrahlung

Auf dem klassischen Kunstmarkt jagt ein Verkaufsrekord den nächsten. Gemälde großer Meister üben eine große Anziehungskraft aus und sind in Krisenzeiten als sichere Wertanlage gefragt. Doch nach der digitalen Revolution krempelt nun auch die künstliche Intelligenz den Kunstmarkt um.

Die Welt der Kunst ist ein Mikrokosmos mit festen Traditionen. Ein Reich der Kennerinnen und Kenner, die für ihr Fachwissen, ihr Urteilsvermögen und ihren Geschmack geschätzt werden. Mit dem Aufkommen digitaler Werkzeuge hat sich diese anachronistische und kultivierte Welt radikal verändert.

Die Künstliche Intelligenz mit ihrer beeindruckenden Rechenleistung bewegt nun auch den Kunstmarkt. Wird sie dazu dienen, wichtige Gemälde des Kulturerbes schneller als je zuvor ihren Urhebern zuzuordnen? Oder wird sie zu einem weiteren Werkzeug im Dienste findiger Fälscher?

Künstliche Intelligenz ist nicht nur für den Kunstmarkt von Interesse, sondern auch für Museen. Sie hat bereits geholfen, Meisterwerke zu rekonstituieren und „neue“ Werke alter Meister zu schaffen, obwohl diese seit Jahrhunderten tot sind. Auch für das Museumspublikum schafft sie neue Erlebnisse. Die Dokumentation zeigt eine Welt im Umbruch und begibt sich nach Paris, Chicago, Zürich, Amsterdam und Madrid. Im Verborgenen vollzieht sich eine Revolution, die das Verhältnis der Menschen zur Kunst und insbesondere zur Malerei grundlegend verändern könnte.

Zusatzinfo:
Regisseur Frédéric Biamonti ist ein Kenner der Kunstwelt: Sein Dokumentarfilm „Die Affäre Caravaggio“ handelt von der Entdeckung eines Gemäldes von Caravaggio, das von einem Expertenteam um Éric Turquin untersucht wird. Der 90-minütige Film wurde auch auf ARTE ausgestrahlt.

Sonntag, 15.06. / 17:55 Uhr / Privatkonzert bei Gidon Kremer
Musik, Frankreich, 2024, ARTE F 43 Min.
Regie: Martin Mirabel
Moderation: Annie Dutoit-Argerich

Mit: Gidon Kremer (Violine), Giedrė Dirvanauskaitė (Cello), Georgijs Osokins (Klavier), Magdalena Ceple (Cello), Andrei Pushkarev (Vibraphon, Klavier)
Online verfügbar von 08/06/2025 bis 15/07/2025
Erstausstrahlung

Gidon Kremer beherrscht sein Instrument wie kein Zweiter. Sein virtuoses und facettenreiches Spiel hat den Geiger zu einem weltweit gefragten Star gemacht. Seit jeher verbindet Kremer seine Leidenschaft für die Musik mit dem Reisen. Am Rande eines Konzerts mit langjährigen Musikerfreunden lässt er seine Karriere Revue passieren.

Normalerweise lädt die Reihe „Privatkonzert“ zu Künstlerinnen und Künstlern nach Hause ein. Die dritte Ausgabe weicht von diesem Konzept etwas ab, denn der berühmte Violinist Gidon Kremer, für sein virtuoses und facettenreiches Spiel bekannt, ist in Sachen Musik ein wahrer Weltenbummler: Kremer lebt dort, wo er gerade spielt. So beginnt der Beitrag in Kremers Berliner Domizil mit dem Besuch von Annie Dutoit-Argerich, der Tochter der Pianistin Martha Argerich und des Dirigenten Charles Dutoit.

Gidon Kremer kannte die Schweizerin schon als kleines Mädchen, da er damals oft mit Annies Mutter musizierte. Das Wiedersehen bei einer Tasse Tee ist herzlich und vertraut. In dieser familiären Atmosphäre öffnet sich der Geiger wie selten. Er erzählt von seinem Engagement für die Musik Astor Piazzollas zu einer Zeit, als der Argentinier den meisten noch unbekannt war. Mit drei befreundeten Musikern des Kammermusikensembles Kremerata Baltica, das er vor mehr als 20 Jahren gegründet hat, interpretiert er Stücke von Piazzolla.

Anschließend geht es ins litauische Paliesius, ein ehemaliges Herrenhaus unweit der Grenze zu Belarus. Es wurde von einem Mäzen restauriert und beherbergt heute einen Konzertsaal mit Aufnahmestudio. Vor einer winterlichen Kulisse mit vereisten Seen und schneebedeckten Bäumen tritt Gidon Kremer hier mit der Cellistin Giedrė Dirvanauskaitė und dem Pianisten Georgijs Osokins auf. Das Thema der Stille zieht sich als Leitmotiv durch das Konzertprogramm, dessen krönender Abschluss Schuberts berühmtes Lied „Du bist die Ruh“ in einem Arrangement für Violine, Violoncello und Klavier bildet.

Sonntag, 15.06. / ab 20:15 Uhr / Schwerpunkt: Ein Abend mit Mel Gibson
Schwerpunkt, ARTE128 Min.

ARTE präsentiert einen Abend mit Mel Gibson, dem kontroversen Star und Oscarpreisträger. In Richard Donners Thriller „Fletchers Visionen“ brilliert Gibson als paranoider Taxifahrer Jerry Fletcher, dessen Verschwörungstheorien plötzlich bittere Realität werden. Der packende Film mit Julia Roberts und Patrick Stewart zeigt die gefährliche Grenze zwischen Wahn und Wirklichkeit. Im Anschluss beleuchtet die Dokumentation „Mel Gibson: Vergöttert und verteufelt“ die Höhen und Tiefen seiner Karriere – vom gefeierten Star in „Lethal Weapon“ und „Braveheart“ bis zu den Skandalen, die ihn zeitweise zur Persona non grata machten.

Sonntag, 15.06. / 20:15 Uhr / Fletchers Visionen
(Conspiracy Theory)
Schwerpunkt: Ein Abend mit Mel Gibson
Spielfilm, USA, 1997, ARTE F 128 Min.
Regie: Richard Donner
Drehbuch: Brian Helgeland
Produktion: Silver Pictures
Produzent: Joel Silver, Richard Donner
Kamera: John Schwartzman
Schnitt: Frank J. Urioste, Kevin Stitt
Musik: Carter Burwell

Mit: Mel Gibson (Jerry Fletcher), Julia Roberts (Alice Sutton), Patrick Stewart (Dr. Jonas), Cylk Cozart (Agent Lowry), Stephen Kahan (Wilson), Terry Alexander (Flip), Alex McArthur (Cynic)

New York, 1997: Der Taxifahrer Jerry Fletcher ist besessen von Verschwörungstheorien und teilt diese leidenschaftlich mit der Staatsanwältin Alice Sutton, die er heimlich verehrt. Als eine seiner wilden Theorien sich als wahr herausstellt, wird er zur Zielscheibe mysteriöser Regierungsagenten unter Führung des CIA-Psychiaters Dr. Jonas. Entführung und Folter entkommen, sucht Jerry verzweifelt Alices Hilfe …
Richard Donners packender Thriller mit Mel Gibson und Julia Roberts ist ein fesselndes Katz-und-Maus-Spiel über die zerstörerische Macht der Paranoia – und die gefährliche Grenze zwischen Wahn und Wirklichkeit.

Zusatzinfo:
„Fletchers Visionen“ ist das Ergebnis einer weiteren Zusammenarbeit zwischen Regisseur Richard Donner und Hauptdarsteller Mel Gibson nach den „Lethal Weapon“-Filmen. Für die Rolle des paranoiden Taxifahrers ließ sich Gibson von Verhaltensmustern realer Verschwörungsgläubiger inspirieren. Die Chemie zwischen ihm und Julia Roberts wurde von Kritikern besonders gelobt. Patrick Stewart überzeugt in der ungewohnten Rolle des Antagonisten. Der Film greift das reale CIA-Projekt „MK ULTRA“ auf und verwebt es geschickt mit fiktiven Elementen zu einem atmosphärischen Thriller.

Sonntag, 15.06. / 22:25 Uhr / Mel Gibson: Vergöttert und verteufelt
Schwerpunkt: Ein Abend mit Mel Gibson
Dokumentation, Belgien, 2022, ARTE 53 Min.
Regie: Bruno Sevaistre
Online verfügbar von 08/06/2025 bis 15/07/2025

Der US-amerikanische Schauspieler Mel Gibson wurde durch seine Rollen in weltweit erfolgreichen Action- und Kriegsfilmen bekannt. Filme wie „Mad Max“ und „Lethal Weapon“ machten ihn zum gefeierten Filmstar – bis eine Reihe von Skandalen seine Karriere ins Wanken brachte. Wer ist dieser Mann, der vom Oscar-Preisträger zur Persona non grata wurde? Die Dokumentation „Mel Gibson: Vergöttert und verteufelt“ erzählt die Geschichte einer der umstrittensten Figuren des amerikanischen Kinos.

Mel Gibson, in den Vereinigten Staaten geboren und in Australien aufgewachsen, wurde in den 1980er Jahren durch die Filmreihen „Mad Max“ und „Lethal Weapon“ weltbekannt. Für sein Regiedebüt „Braveheart“ wurde er mit dem Oscar ausgezeichnet. Lange Zeit gilt Gibson als einer der erfolgreichsten Männer in Hollywood, der mit seinen Filmen Millionen verdient und regelmäßig unter den einflussreichsten Schauspielern gelistet wird.

Mit seiner Ehefrau Robyn und den sieben gemeinsamen Kindern lebt er lange Zeit ein scheinbar glückliches Familienleben auf einer 320 Hektar großen Farm, einige Hundert Kilometer von Melbourne entfernt. Das Anwesen trägt den Namen „Carinya“, was in der Sprache der Aborigines „glücklicher Ort“ bedeutet.

Doch mit seinem Film „Die Passion Christi“ gerät Gibsons Karriere ins Wanken. Trotz großer kommerzieller Erfolge löst der Film heftige Debatten aus – insbesondere wegen des Vorwurfs antisemitischer Untertöne im Drehbuch. Es folgen Schlagzeilen über Alkoholprobleme, antisemitische und diskriminierende Aussagen, eine Scheidung und Vorwürfe häuslicher Gewalt. Hollywood distanziert sich zunehmend von ihm.

Erst 2017 gelingt Gibson mit der Oscarnominierung als bester Regisseur für „Hacksaw Ridge – Die Entscheidung“ ein vorläufiges Comeback. Auch eine Fortsetzung von „Lethal Weapon“ sorgt für neue Aufmerksamkeit.

In seinem neuesten Projekt wendet er sich wieder einer religiösen Thematik zu: „The Resurrection of the Christ“ heißt der Film – eine Fortsetzung von „Die Passion Christi“, in der es um das Leben des Messias nach Leidensweg und Kreuzigung gehen soll. Gibson, der Auferstandene? Symbolträchtiger für seine eigene Biografie geht es wohl kaum.

Sonntag, 15.06. / ab 23:20 Flamenco der besonderen Art ~ Der Tänzer Manuel Liñán
Dokumentation, Deutschland, 2024, SWR 52 Min.
Regie: Roser Corella
Online verfügbar von 15/06/2025 bis 13/09/2025
Erstausstrahlung

Wenn Manuel Liñán bei einer Tanzaufführung die Bühne betritt, findet er die Freiheit, er selbst zu sein – eine Freiheit, die er als Kind nie hatte. Sein Vater wollte, dass er Stierkämpfer wird – doch Liñán träumte davon, in bunten Flamenco-Kleidern zu tanzen, die er heimlich in seinem Zimmer anprobierte. Heute greift er bei jeder Aufführung zwar die traditionellen Rhythmen des Flamencos auf, präsentiert aber zugleich eine innovative, moderne Show, die Geschlechterstereotype und Tabus hinterfragt. Damit zeigt Liñán, wie relevant die Kunst des Flamenco auch heute sein kann.

Manuel Liñán, ein talentierter spanischer queerer Tänzer, hat den Flamenco in eine „Ode an die Freiheit“ verwandelt. Sein innovativer Ansatz hinterfragt nicht nur Geschlechterstereotype, sondern hebt den Flamenco auf ein neues Niveau: Seine Arbeit, geprägt von technischer Präzision und einer starken ästhetischen Vision, verwandelt persönliche Erfahrungen und gesellschaftliche Zwänge in ein universelles Erlebnis.

1980 in Granada in eine bescheidene Familie geboren, wuchs Liñán unter dem Druck auf, den Traum seines Vaters zu erfüllen: Torero zu werden – ein Weg, der jedoch nicht seiner eigenen Leidenschaft entsprach. Denn schon in jungen Jahren zog ihn der Tanz magisch an. In seinem Jugendzimmer fand er Zuflucht, um frei von strengen Geschlechternormen zu experimentieren. Seine Mutter unterstützte ihn bei der Verfolgung seines Traumberufs.

Die Inszenierung „Pie de Hierro“ (Deutsch: „Eisenfuß“) ist eine Hommage an seinen Vater und spiegelt den Konflikt mit der Tradition wider, während das Stück „Viva!“ (Deutsch: „Lebe!“) Liñáns komplexe Beziehung zu Geschlechterrollen untersucht. In seiner Produktion „Muerta de amor“ (Deutsch: „Tod durch Liebe“) geht es wiederum um Liebe und Freiheit in menschlichen Beziehungen – und um die Fusion von traditionellem Flamenco und Avantgarde.

Die Dokumentation zeigt den kreativen Prozess des Künstlers – von den Proben bis zur Premiere von „Muerta de amor“ im Juni 2024. Durch seinen Mut und seine Kreativität setzt Liñán weiterhin Maßstäbe im Flamenco und inspiriert dabei auch andere Tänzer, alte Muster zu durchbrechen und authentische Ausdrucksformen zuzulassen.

Sonntag, 15.06. / 00:15 Uhr / Afanador – Ein Ballett von Marcos Morau
Ballett, Frankreich, 2024, ARTE F 102 Min.
Regie: Isabelle Julien
Choreographie: Marcos Morau, La Veronal, Lorena Nogal, Shay Partush, Jon López
Inszenierung: Rubén Olmo
Bühnenbild / Ausstattung / Bauten: Max Glaenzel
Musik: Cristóbal Saavedra
Online verfügbar von 08/06/2025 bis 15/07/2025
Erstausstrahlung

Das Werk des kolumbianischen Fotografen Ruvén Afanador inspirierte den Choreographen Marcos Morau und das Ballet Nacional de España zu „Afanador“. „Afanador“ ist eine getanzte Hommage an das künstlerische Gesamtwerk des 1959 geborenen Modefotografen, der vor allem durch seine legendären Aufnahmen von Persönlichkeiten aus Mode, Musik und Film bekannt wurde. Seine Porträts zierten die Titelseiten von „Vogue“, „Rolling Stone“, „Vanity Fair“ und der „New York Times“.

Afanador begeistert sich für Körper in Bewegung. Seine besondere Leidenschaft, den Flamenco, hat er zum zentralen Thema zweier Fotoserien gemacht: „Mil Besos: One Thousand Kisses“ (2009) und „Ruvén Afanador: Angel Gitano; The Men of Flamenco“ (2014).

„Afanador“ verbindet in einer Choreographie von Marcos Morau und einer Inszenierung von Rubén Olmo konsequent Fotografie mit Elementen des klassischen Tanzes und Einflüssen des Flamencos. Das Ballet Nacional de España zeigt in einer meisterhaften Darbietung eine spektakuläre Performance, die in ihrer radikalen Schwarz-Weiß-Ästhetik im Bühnenbild von Max Glaenzel fast surreal anmutet (Lichtdesign: Bernat Jansà, audiovisuelles Design: Marc Salicrú).

Eine Aufzeichnung vom Februar 2024 aus dem Teatro Real de Madrid, Spanien.

Montag, 16.06. / 02:00 Uhr / Das erste Museum der Moderne ~ Wie die Impressionisten ins Ruhrgebiet kamen
Dokumentation, Deutschland, 2021, WDR 51 Min.
Regie: Maria Anna Tappeiner
Online verfügbar von 09/06/2025 bis 16/07/2025

Kunst für alle – mit diesem Impuls gründete Karl Ernst Osthaus 1902 das Museum Folkwang in der westdeutschen Industriestadt Hagen als erstes Museum der Moderne. Der Film erkundet das Leben und Wirken des jungen Pioniers und Kunstmäzens und erzählt, wie Osthaus als einer der Ersten in Deutschland der französischen Moderne den Weg bereitete und das kreative Schaffen seiner Zeit förderte. Mit der großen Impressionisten-Ausstellung „Renoir, Monet, Gauguin – Bilder einer fließenden Welt“ feierte das Museum Folkwang 2022 das 100. Jubiläum seines Umzugs nach Essen im Jahr 1922.

Renoir, Rodin, Cézanne, Gauguin – für uns heute Meisterwerke der klassischen Moderne, damals die ganz aktuelle Kunst, die vielen noch völlig unbekannt war oder abgelehnt wurde. Der Industriellenerbe Karl Ernst Osthaus (1874-1921) besuchte zu Beginn des 20. Jahrhunderts viele der heute weltberühmten Künstler in Frankreich und kaufte ihre Werke oft direkt im Atelier.

Sein 1902 in Hagen eröffnetes Museum Folkwang war das erste Museum weltweit, das Gemälde von van Gogh und Matisse zeigte und ein Werk von Gauguin erwarb. Bis heute bilden die Werke der Impressionisten und anderer Künstler der französischen Moderne das Herzstück der Sammlung Folkwang, die 1922 nach Osthaus‘ frühem Tod nach Essen verkauft wurde und seither dort präsentiert wird.

Darüber hinaus sammelte Osthaus Kunst und Kunsthandwerk aus der ganzen Welt. Er interessierte sich für Grafik, Werbung, Architektur, veranstaltete Vorträge und finanzierte Künstlerstipendien. Von Anfang an verstand das Museum Folkwang sich als Weltkunstmuseum – europäisches und außereuropäisches Kunsthandwerk, ethnologische und naturwissenschaftliche Objekte traten in Dialog mit der zeitgenössischen Kunst. Osthaus wollte die „Einheit aller Künste“.

Am Beispiel des spannenden Lebens und Wirkens von Osthaus – der sich nicht nur für Kunst begeisterte, sondern auch ein wichtiger Reformer und Kulturvermittler war – taucht die Dokumentation ein in das kulturelle Leben und Denken im Deutschland des frühen 20. Jahrhunderts. Sie spürt zudem Osthaus’ Verbindungen zu Frankreich nach – etwa seinem Besuch 1906 bei Cézanne in Aix-en-Provence oder 1913 bei Auguste Renoir in Cagnes.

Dienstag, 17.06. / 02:25 Uhr / Picasso x Dance ~ 8 Choreographien frei nach Picasso
Tanz, Frankreich, 2022, ARTE F 72 Min.
Regie: Thibaut Charlut, Valérie Müller (une chorégraphie de A. Preljocaj), Olivier Dubois (une chorégraphie de O. Dubois)
Künstlerischer Leiter: Filippo Ferraresi
Produktion: LA Blogotheque Productions

ARTE wagt sich an ein neues Genre mit „Picasso x Dance“, in dem mit acht internationalen Choreographinnen und Choreographen Picassos spezielle Verbindung zum Tanz ausgelotet wird. Jeder dieser Choreographen sucht sich einen speziellen körperlichen Aspekt des Künstlers, um ihn tänzerisch zu interpretieren, quer durch alle Tanzstile und Kulturen.

Wie begreift man Picasso heute, ein halbes Jahrhundert nach seinem Tod? Wie nähert man sich seinem Werk? Wie begegnet man der Ikone? Und wie setzt man sich mit ihr auseinander? „Picasso x Dance“ erkundet diese Fragen aus moderner, radikal künstlerischer Perspektive und beantwortet sie mit den Mitteln des Tanzes.

In einer Reihe aus acht Tanzfilmen betrachten acht renommierte Choreographinnen und Choreographen mit verschiedenen kulturellen Horizonten den Künstler, sein Werk, sein Erbe, aber auch seine dunklen Seiten. Ob minimalistisch, akrobatisch oder eher gefühlsbetont – jede dieser kurzen Performances stellt der Künstler aus einer andere Perspektive dar.

Zusammen ergeben sie ein umfassendes Porträt Picassos, mit seinen guten wie schlechten Seiten. „Picasso x Dance“ beschäftigt sich auf moderne und lebendige Weise mit Picassos Werk und ergründet es aus einer unglaublichen Vielzahl von Blickwinkeln.

Mittwoch, 18.06 / 22:05 Uhr / Pet Shop Boys: 40 Jahre Popgeschichte
Dokumentation, Großbritannien, 2024, ZDF 52 Min.
Regie: Louise Lockwood
Online verfügbar von 18/06/2025 bis 16/09/2025
Erstausstrahlung

„Pet Shop Boys: 40 Jahre Popgeschichte“ zeichnet die unglaubliche Karriere des vielleicht erfolgreichsten und einflussreichsten Popduos der Musikgeschichte nach. Neil Tennant und Chris Lowe geben mit bewegenden und oft auch humorvollen Reflexionen Einblick in ihren außergewöhnlichen Weg und ihre musikalische Karriere.

In dem Porträt wird ein intimer Blick hinter die Kulissen einer der ikonischsten Bands der Musikgeschichte gewährt. Der Beitrag spannt den Bogen über ihre beeindruckende vierzigjährige Karriere und bietet exklusiven Zugang zur Dreamworld-Tournee sowie einen Einblick in das Studio, in dem ihr kommendes Album entsteht. Erstmals im Fernsehen werden zudem einige ihrer originalen Demo-Tapes aus den 1980er Jahren zu hören sein – eine seltene Gelegenheit, einen Blick auf den kreativen Prozess der Band in ihren frühen Jahren zu werfen. Seit ihrer Gründung 1984 haben die Pet Shop Boys mit ihrer Mischung aus Pop, Elektronik und avantgardistischen Ideen die Musikwelt maßgeblich geprägt. In dieser Doku reflektieren Neil Tennant und Chris Lowe mit bewegenden und oft auch humorvollen Statements ihren außergewöhnlichen Weg. Sie sprechen über ihre Charterfolge, die Entwicklung ihres Sounds und den Einfluss, den sie auf Popkultur und die Musikindustrie hatten. Die Dokumentation feiert nicht nur ihre vergangenen Erfolge, sondern gewährt auch einen Ausblick auf die Zukunft, mit einem Vorgeschmack auf ihr neuestes Album, das die Richtung für das kommende Kapitel der Band andeutet. „Pet Shop Boys: 40 Jahre Popgeschichte“ bietet einen exklusiven, tief gehenden Einblick in das Leben von zwei der einflussreichsten Musiker unserer Zeit.

Mittwoch, 18.06 / 23:00 Uhr / Pet Shop Boys: Dreamworld ~ The Greatest Hits Live at the Royal Arena Copenhagen
Musik, Großbritannien, 2024, ZDF 91 Min.
Regie: David Barnard
Online verfügbar von 17/06/2025 bis 31/07/2025

Die Pet Shop Boys sind eine der einflussreichsten Pop-Bands der letzten Jahrzehnte. Mit einer unverwechselbaren Mischung aus Synthesizer-Pop, elektronischen Klängen und eingängigen Melodien haben sie nicht nur die Musikwelt geprägt, sondern auch die Popkultur revolutioniert. Ihr einzigartiger Stil, gepaart mit tiefgründigen Texten, begeistert bis heute Millionen Fans weltweit. Das Duo, bestehend aus Neil Tennant und Chris Lowe, erlangte mit Hits wie „West End Girls“, „Go West“ und „It’s a Sin“ internationale Bekanntheit. Doch ihr Erfolg ist nicht auf die Zahl der Hits beschränkt – sie haben die Grenzen des Pop-Genres immer wieder erweitert und haben sich auch unentwegt künstlerisch weiterentwickelt. Dieses mitreißende Konzert zeigt die Pet Shop Boys auf ihrer „Dreamworld“-Tournee in Kopenhagen. Auf der Bühne entfaltet sich ein visuelles und musikalisches Spektakel, das die Faszination der Band für Ästhetik und Perfektion widerspiegelt. Das Konzert bietet nicht nur die Chance, ihre größten Hits zu hören, sondern auch in die kreative Welt der Pet Shop Boys einzutauchen – einer Mischung aus technischer Raffinesse, stilvollem Design und tiefgründiger Botschaft. Die Tournee öffnet wieder einmal ein neues Kapitel in der Geschichte der Band und setzt Maßstäbe in Sachen Show und Performance.


Samstag, 21.06. / 05:20 Uhr / Mel Gibson: Vergöttert und verteufelt
Dokumentation, Belgien, 2022, ARTE 53 Min.
Regie: Bruno Sevaistre
Online verfügbar von 08/06/2025 bis 15/07/2025
Wiederholung vom 15.06.2025

Samstag, 21.06. / 06:15 Uhr / Terence Hill: Pazifist und Cowboy
Dokumentation, Deutschland, 2024, MDR 52 Min.
Regie: Reinhard Joksch
Online verfügbar von 02/06/2025 bis 31/08/2025
Wiederholung vom 02.06.2025

Samstag, 21.06. / ab 20:15 Uhr / Schwerpunkt: Die „Vier Jahreszeiten“ – Vivaldis Mega-Hit
Schwerpunkt, ARTE51 Min.

1725 präsentierte Antonio Vivaldi der Welt ein Meisterwerk, das bald in ganz Europa Verbreitung fand und nicht nur Klassik-Fans rund um den Globus bis heute begeistert. Zum 300. Jahrestag der „Vier Jahreszeiten“ widmet ARTE dem Werk und seinem Schöpfer einen besonderen Abend, mit einer Aufführung in Vivaldis Heimatstadt Venedig, mit dem Violinisten Théotime Langlois de Swarte, einem Porträt des „roten Priesters“ und einer getanzten Fassung nach Max Richters Neuinterpretation der „Jahreszeiten“ mit dem Titel „The New Four Seasons Vivaldi Recomposed“.

„Der Frühling“ lässt in einem ersten Allegro die Natur erwachen: Vögel trillern und zwitschern. So beginnt der Zyklus der vier Violinkonzerte von Antonio Vivaldi aus dem Jahr 1725, mit dem er eine musikalische Gattung schuf, für die es erst im 19. Jahrhundert einen Namen geben wird, die Programmmusik.

Vor 300 Jahren präsentierte der „rote Priester“ sein Meisterwerk, das sich bald in ganz Europa verbreitete und bis heute weltweit bekannt ist. Anlässlich dieses Jubiläums präsentiert ARTE am 21. Juni, dem Tag des Sommeranfangs, einen Schwerpunkt im Fernsehen und auf arte.tv.

Den Auftakt macht eine Aufführung der „Vier Jahreszeiten“ in Venedig, der Geburtsstadt des Komponisten und Entstehungsort des Werks, das wenig später in ganz Europa auf die Spielpläne kam und schon damals zum Lieblingsstück vieler Hörer avancierte – vom französischen König Ludwig XV. bis zum Philosophen Jean-Jacques Rousseau.

Weiter geht es mit einem Porträt des „Meisters der Vier Jahreszeiten“, der für seine Zeitgenossen der „rote Priester“ war und aus gesundheitlichen Gründen vom Papst vom Lesen der Messe befreit wurde. So konnte er sich ganz der Musik widmen. Der Schwerpunkt endet mit dem „Tanz der Jahreszeiten“ inmitten der Natur und mit der Neukomposition von Max Richter.

Samstag, 21.06. / 20:15 Uhr / Die „Vier Jahreszeiten“ in Venedig
Schwerpunkt: Die „Vier Jahreszeiten“ – Vivaldis Mega-Hit
Musik, Frankreich, 2024, ARTE F 51 Min.
Regie: Martin Mirabel
Dirigent: Théotime Langlois de Swarte
Orchester: Le Consort
Online verfügbar von 14/06/2025 bis 21/01/2026
Erstausstrahlung

Anlässlich des 300-jährigen Jubiläums der „Vier Jahreszeiten“ spielen Théotime Langlois de Swarte und die Musiker des Ensembles Le Consort in Antonio Vivaldis Geburtsstadt Venedig eines der bekanntesten und beliebtesten Werke der Musikgeschichte. Ihre Interpretation auf barocken Instrumenten bringt dieses emblematische Werk so zur Geltung, wie es sich Vivaldi wohl einst vorgestellt hat.

Anlässlich des 300-jährigen Jubiläums der „Vier Jahreszeiten“ führen Théotime Langlois de Swarte und die Musiker des Ensembles Le Consort das berühmte Werk in Vivaldis Geburtsstadt Venedig auf. Ihre Interpretation auf barocken Instrumenten kehrt zu den Ursprüngen zurück und nähert sich der Intention Vivaldis, der sein Werk als Sinnbild für die Kraft der Natur und der Elemente verstand. Jenseits ihrer idyllischen Schönheit enthalten diese vier Konzerte eine zeitlose Botschaft: Indem sie die Sinne ansprechen und den Kreislauf des Lebens nachempfinden, regen sie zum Nachdenken über die menschliche Existenz an.

An symbolträchtigen und prachtvollen Orten Venedigs, wie dem Palazzo Contarini della Porta di Ferro, dem Palazzo Grassi und der Fondazione Giorgio Cini, präsentieren Théotime Langlois de Swarte und sein Ensemble die einzelnen Jahreszeiten zu unterschiedlichen Tageszeiten – vom Morgen bis zum Einbruch der Dunkelheit, dem zyklischen Ablauf des Stückes folgend: Im Frühling zeigt sich Venedig in goldenes Morgenlicht getaucht, im Sommer unter einem bedrohlichen Gewitterhimmel, und während der Winter wie ein Totentanz in f-Moll erklingt, bricht die Nacht herein.

Zusammen mit dem Musikwissenschaftler Olivier Fourés besucht Théotime Langlois de Swarte die ehemaligen Aufführungsorte von Vivaldis Musik und entdeckt einzigartige Dokumente wie die Erstausgabe der „Vier Jahreszeiten“ oder die Notizen der berühmten italienischen Geigerin Anna Maria dal Violin, einer Schülerin Vivaldis.

Samstag, 21.06. / 21:05 Uhr / Vivaldi – Meister der „Vier Jahreszeiten“
Schwerpunkt: Die „Vier Jahreszeiten“ – Vivaldis Mega-Hit
Dokumentation, Deutschland, 2020, ZDF 53 Min.
Regie: Susanne Utzt, Eike Schmitz
Online verfügbar von 20/06/2025 bis 21/07/2025

Antonio Vivaldis „Vier Jahreszeiten“ kennt fast jeder, seine Lebensgeschichte die wenigsten. Das Leben des „roten Priesters“ war geprägt von einem kometenhaften Aufstieg zum Star des Barocks und seinem tiefen Fall in die Vergessenheit. In opulenten Szenen lässt die Dokumentation die Glanzzeiten Vivaldis im barocken Venedig auferstehen: seine Zeit an der Oper und seine Auftritte vor der High Society Europas.

Die Lebensgeschichte des Komponisten der „Vier Jahreszeiten“ ist kaum bekannt. Antonio Vivaldi (1678-1741), der Sohn eines Barbiers und Violinisten, wurde zunächst Priester. Die Karriere eines Geistlichen sollte der Familie Reputation bringen und sie außerdem finanziell absichern. Doch Vivaldis Herz schlug für die Musik, die Priesterkarriere währte nicht lange. Stattdessen machte er als Musiklehrer am Mädchenwaisenhaus Ospedale della Pietà, als Komponist von Opern und Konzerten, als Theaterintendant und Violinvirtuose Furore. In wenigen Jahren stieg er zum bestbezahlten Musiker seiner Zeit auf.

Doch Skandale und Intrigen machten dem von vielen beneideten Musiker das Leben schwer: seine Beziehung zu der legendären Sängerin Anna Girò, seine Arbeit für das Frauenorchester an der Pietà – die Kirche erteilte ihm zeitweise sogar Berufsverbot. Am Ende seines Lebens musste der einst gefeierte Komponist aus Venedig fliehen und er versuchte, in Wien sein Glück zu finden. Doch dort starb er nur wenig später und wurde in einem einfachen Grab beerdigt. Seine Musik geriet bereits nach kurzer Zeit in Vergessenheit – und erlebte erst nach ihrer Wiederentdeckung im 20. Jahrhundert eine sagenhafte zweite Karriere.

Zusatzinfo:
Opulente Szenen lassen die Glanzzeiten von Vivaldi im barocken Venedig auferstehen. Namhafte Experten wie Federico Maria Sardelli beleuchten Vivaldis Lebensweg: Wie revolutionierte er die Musik seiner Zeit? Warum fiel er in Ungnade? Wie wurden seine lang vergessenen Werke wiederentdeckt? Die Violinistin Anne-Sophie Mutter zeigt, was Vivaldis Musik so besonders macht und warum sie für so viele Menschen noch heute aktuell und inspirierend ist.

Samstag, 21.06. / 22:00 Uhr / Der Tanz der Jahreszeiten
Schwerpunkt: Die „Vier Jahreszeiten“ – Vivaldis Mega-Hit
Tanz, Frankreich, 2024, ARTE F 44 Min.
Regie: Tommy Pascal
Choreographie: Peeping Tom, Bobbi Jene Smith & Or Schraiber, Imre & Marne van Opstal, Emilie Leriche
Komponist: Max Richter, Antonio Vivaldi
Online verfügbar von 09/04/2025 bis 09/04/2027
Erstausstrahlung

Für das dreihundertjährige Jubiläum von Vivaldis „Vier Jahreszeiten“ lassen sich die Choreographen Franck Chartier, Bobbi Jene Smith, Or Schraiber, Imre und Marne van Opstal und Emilie Leriche von Max Richters meisterhafter Bearbeitung des Werks zu einem bezaubernden Reigen rund um die verschiedenen Facetten der Liebe inspirieren.

Vier Jahreszeiten, vier Choreographien, vier Landschaften, vier Tänzerduos, vier Gemütszustände der Liebe – „Les Saisons de la Danse“ ist ein gefühlvolles Zusammenspiel von Tanz, Max Richters Musik, Natur und visueller Schönheit. Jede Kollaboration interpretiert eine der vier Jahreszeiten, das Ergebnis ist eine subtile choreographische Gesamterzählung.

Franck Chartier vom Tanztheater-Ensemble Peeping Tom choreographiert die aufblühende Liebe im Frühling. Bobbi Jene Smith und Or Schraiber empfinden Intensität und Leidenschaft der Liebe im Sommer nach. Imre und Marne van Opstal stellen Qualen und Verzweiflung der Liebe im Herbst dar, und Emilie Leriche verleiht dem Trennungsschmerz im kalten Winter Gestalt. Jede Choreographie ist in einer atemberaubenden Landschaft inszeniert: ein donnernder Wasserfall, eine scheinbar unendliche Wüste, ein moosüberzogener Waldboden, schneebedeckte Gipfel über den Wolken. Eine mitreißende visuelle und sinnliche Erfahrung.

Samstag, 21.06. / 22:45 Uhr / Vivaldis „Vier Jahreszeiten“ recomposed ~ Sternstunden der Musik
Schwerpunkt: Die „Vier Jahreszeiten“ – Vivaldis Mega-Hit
Musik, Deutschland, 2025, ZDF 43 Min.
Regie: Isabel Hahn
Online verfügbar von 20/06/2025 bis 18/12/2025
Erstausstrahlung

2012 hat Max Richter Vivaldis „Vier Jahreszeiten“ neu komponiert. Ein Paukenschlag, der dem Gassenhauer nicht nur völlig neue Zuhörerschichten, sondern auch ein zweites Leben in Techno-Clubs und digitalen Musikplattformen bescherte. Zum 300. Geburtstag des Originals nimmt die Sternstunde das zeitgenössische Remake unter die Lupe – unter anderem mit Daniel Hope.

„Klassische“ Musik für das Techno-Zeitalter: Die erste Aufführung von „Recomposed“ fand in Berlins legendärem Techno-Mekka, dem Berghain, statt und toppte die iTunes-Klassik-Charts in 22 Ländern, darunter Deutschland, die USA und das Vereinigte Königreich. Bis heute wurde das Stück, das Antonio Vivaldis „Vier Jahreszeiten“ gekonnt auseinandernimmt und neu zusammensetzt, mehr als 450 Millionen Mal gestreamt und als Filmmusik für zahlreiche Film- und Fernsehproduktionen – darunter die Serie „Bridgerton“ – verwendet. Max Richter, der als Filmmusik-Komponist (zum Beispiel für „Waltz with Bashir“) oder mit Electro-Pop-Acts wie The Future Sounds of London berühmt wurde, bekannte, dass er Vivaldis Werk zwar liebe, es aber nicht mehr hören könne, weil es überall zu hören wäre: in Warteschleifen, im Supermarkt, in Fahrstühlen. Als er sich die Partitur ansah, erkannte Richter die Berührungspunkte zwischen Vivaldis barocker Sprache und seiner eigenen.

Vivaldis Werk basiert stark auf Mustern – typisch für die Barockmusik seiner Zeit – er erzeugt seine Effekte durch die Gegenüberstellung von kontrastierendem Material – ähnlich wie Post-Minimal und elektronische Clubmusik. Zusammen mit Stargeiger Daniel Hope, dem Orchester l’arte del mondo und Werner Ehrhardt als Dirigent kommt es 2014 zur Inszenierung für die Kamera im Funkhaus in Berlin.

Die „Sternstunde“ stellt das Konzert in den Mittelpunkt und erzählt mit Daniel Hope, der Klassik-Influencerin Esther Abrami, dem jungen Orgel-Star Anna Lapwood, dem Kult-Musiker Malakoff Kowalski auch, wie Barockmusik heute aufregend anders und neu interpretiert werden kann.

Sonntag, 22.06. / 17:00 Uhr / Niki de Saint Phalle und Jean Tinguely: Komplizen der Kunst
Dokumentation, Deutschland, 2025, ZDF 52 Min.
Regie: Sabine Jainski
Online verfügbar von 22/06/2025 bis 20/09/2025
Erstausstrahlung

Niki de Saint Phalle wurde bekannt mit ihren farbenprächtigen „Nanas“. Jean Tinguelys verrückte Maschinen faszinieren bis heute ein Massenpublikum. Gemeinsam stellte das Paar die Kunstwelt auf den Kopf. Der visionäre schwedische Museumsdirektor Pontus Hultén bot ihnen in verschiedenen Museen die Bühne für ihre Kunst-Inszenierungen. Ein kreatives Trio, das sich immer wieder neu inspirierte.

1966 erregte ihre Ausstellung in Stockholm die Aufmerksamkeit der Kunstwelt: eine riesige liegende Frauenskulptur, die von innen begehbar war. Statt eines Skandals wurde die Show zu einem großen Publikumserfolg.

Die Dokumentation zeigt, wie sich mit dieser Ausstellung ein Trio gefunden hatte, das sich auch danach immer wieder neu inspirierte. Sie verachteten den Kunstmarkt und brachten die Kunst möglichst direkt zu einem begeisterten Publikum. Bis zu ihrem Lebensende blieben Niki de Saint Phalle, Pontus Hultén und Jean Tinguely Komplizen der Kunst.

Sonntag, 22.06. / 17:50 Uhr / Jakub Hrůša dirigiert die Berliner Philharmoniker
Mit Seon-Jin Cho
Musik, Deutschland, 2025, SWR 43 Min.
Regie: Nele Münchmeyer
Komponist: Ludwig van Beethoven
Dirigent: Jakub Hrůša
Orchester: Berliner Philharmoniker
Mit: Seong-Jin Cho (Klavier)
Online verfügbar von 22/06/2025 bis 22/07/2025
Erstausstrahlung

Die Berliner Philharmoniker unter der Leitung von Jakub Hrůša präsentieren Ludwig van Beethovens letztes Klavierkonzert – komponiert im Lärm der napoleonischen Kriege. Solist ist der südkoreanische Pianist Seong-Jin Cho, Gewinner des Internationalen Chopin-Klavierwettbewerbs 2015 und in seiner Heimat gefeierter Popstar.

Die Berliner Philharmoniker unter der Leitung von Jakub Hrůša laden zu einem besonderen Konzerterlebnis ein: Ludwig van Beethovens fünftes und letztes Klavierkonzert, entstanden inmitten des Kriegslärms der napoleonischen Zeit. Das Werk trägt den Beinamen „Kaiserkonzert“, wobei unklar bleibt, ob sich dieser auf Erzherzog Rudolph, Beethovens Gönner, oder auf Napoleon bezieht – von dem sich Beethoven zu dieser Zeit jedoch bereits distanziert hatte.

Solist des Abends ist der international gefeierte südkoreanische Pianist Seong-Jin Cho. 1994 in Seoul geboren, begann er im Alter von sechs Jahren mit dem Klavierspiel und gab bereits mit elf sein erstes öffentliches Konzert. Den internationalen Durchbruch schaffte er 2015 mit dem Gewinn des renommierten Internationalen Chopin-Klavierwettbewerbs in Warschau. Seitdem hat er sich als einer der führenden Pianisten seiner Generation und als herausragende Persönlichkeit der internationalen Musikszene etabliert.

In der Saison 2024/25 ist Seong-Jin Cho „Artist in Residence“ bei den Berliner Philharmonikern. In dieser Rolle wird er über die gesamte Saison hinweg eng mit dem Orchester zusammenarbeiten – bei Konzertaufführungen, kammermusikalischen Programmen, Rezitals sowie auf der Osterfestspiel-Tournee nach Baden-Baden. Ein musikalisches Highlight mit einem Künstler von außergewöhnlicher Ausdruckskraft.

Sonntag, 22.06. / ab 20:15 Uhr / Schwerpunkt: Quentin Tarantino
Schwerpunkt, ARTE148 Min.
ARTE feiert Quentin Tarantino, der wie kaum ein anderer in Hollywood Genregrenzen sprengte und dessen Filme sofort Kult wurden. Den Auftakt macht am 22. Juni „Jackie Brown“, gefolgt von der Dokumentation „QT8: Quentin Tarantino – The First Eight“. Am 23. Juni laufen „Kill Bill – Volume 1“ sowie „Uma Thurman – Die stille Kämpferin Hollywoods“ und als Finale am 30. Juni „Kill Bill – Volume 2“. Auf arte.tv sind vom 22. Juni bis zum 21. September sechs Filme abrufbar. Außer den genannten sind „Reservoir Dogs – Wilde Hunde“, „Death Proof – Todsicher“ und der Zombie-Film „Planet Terror“ von Regiekollege Robert Rodriguez zu sehen.

Sonntag, 22.06. / 20:15 Uhr / Jackie Brown
Schwerpunkt: Quentin Tarantino
Spielfilm, USA, 1997, ARTE F 148 Min.
Regie: Quentin Tarantino
Drehbuch: Quentin Tarantino
Autor:in: Elmore Leonard
Produktion: A Band Apart, Mighty Mighty Afrodite Productions
Produzent: Lawrence Bender
Kamera: Guillermo Navarro
Schnitt: Sally Menke
Musik: Bobby Womack

Mit: Pam Grier (Jackie Brown), Samuel L. Jackson (Ordell Robbie), Robert Forster (Max Cherry), Bridget Fonda (Melanie), Michael Keaton (Ray Nicolette), Robert De Niro (Louis Gara), Michael Bowen (Mark Dargus), Chris Tucker (Beaumont Livingston), Lisa Gay Hamilton (Sheronda)

Online verfügbar von 22/06/2025 bis 22/09/2025

Das FBI erwischt die Flugbegleiterin Jackie Brown dabei, wie sie Schwarzgeld von Mexiko in die USA schmuggelt. Sie wird in Gewahrsam genommen und vor die schwierige Wahl gestellt: Entweder verrät sie ihren Auftraggeber oder sie muss ins Gefängnis. Weil Letzteres für sie nicht infrage kommt, willigt sie in einen Deal mit den Agenten ein, doch insgeheim plant sie, das Geld in der eigenen Tasche verschwinden zu lassen.

Quentin Tarantinos nervenaufreibender Kriminalfilm ist mit Pam Grier, Samuel L. Jackson, Robert Forster und weiteren Schauspielgrößen wie Bridget Fonda und Robert De Niro starbesetzt.

Zusatzinfo:
„Jackie Brown“ ist der vierte Spielfilm von Regisseur Quentin Tarantino. Sein Drehbuch basiert auf dem Roman „Rum Punch“ von Elmore Leonard, dessen Handlung Tarantino von Miami nach Los Angeles verlegte. Die titelgebende Hauptrolle besetzte er mit Pam Grier, einer Ikone des Blaxploitation-Kinos der 70er Jahre. Robert Forster in der Rolle des Max wurde für einen Oscar in der Kategorie Bester Nebendarsteller nominiert, Pam Grier als Jackie Brown und Samuel L. Jackson als Ordell jeweils für einen Golden Globe. Auf der Berlinale lief der Film 1998 im Wettbewerb, Samuel L. Jackson erhielt für seine Rolle den Silbernen Bären als bester Darsteller.

Sonntag, 22.06. / 22:45 Uhr / QT8: Quentin Tarantino – The First Eight
Schwerpunkt: Quentin Tarantino
Dokumentarfilm, USA, 2019, ARTE 97 Min.
Regie: Tara Wood
Online verfügbar von 15/06/2025 bis 22/12/2025

Exklusive Einblicke in Leben, Schaffen und Genie des Kultregisseurs Quentin Tarantino. Seine legendären ersten acht Filme stehen im Mittelpunkt dieser spielfilmlangen Dokumentation über sein bewegtes Leben. Unterstützt durch Interviews mit zahlreichen seiner Wegbegleiter und angereichert mit Filmausschnitten zeichnet „Quentin Tarantino – The Bloody Genius“ den Weg des Kultregisseurs bis in den Hollywood-Olymp nach. Von „Reservoir Dogs“ über „Pulp Fiction“ bis hin zu den „Inglorious Basterds“ und „The Hateful 8“ führt die spannende Reise, die kaum ein Geheimnis von Tarantinos Erfolg ungelüftet lässt.

Visionär, brillant und die Stimme einer ganzen Generation: Mit seinen ersten acht Filmen ist es Quentin Tarantino gelungen, zu einem der bekanntesten Regisseure der Welt zu werden. Er gilt als der Meister des inszenierten Blutbads und viele Schauspieler träumen davon, einmal in einem seiner Filme „durch Tarantinos Hände“ zu sterben. Nun wird das Leben des Filmemachers endlich in einer aufwendigen Dokumentation beleuchtet.

Nur noch einen Film will Quentin Tarantino nach „Once Upon A Time In … Hollywood“ drehen, da erscheint diese Dokumentation über die ersten 21 Jahre seines Schaffens gerade noch rechtzeitig. Christoph Waltz, Tim Roth, Samuel L. Jackson, Diane Kruger und viele weitere geben tiefe Einblicke in Denken und Schaffen der Regielegende, und tragen so dazu bei, dass „Quentin Tarantino – The Bloody Genius“ zum Hochgenuss für Tarantino-Fans wird.

Die legendären ersten acht Filme von Quentin Tarantino stehen im Mittelpunkt dieser spielfilmlangen Dokumentation über sein bewegtes Leben. Von „Reservoir Dogs“ (1992) über „Pulp Fiction“ (1994) bis hin zu den „Inglorious Basterds“ (2009) und „The Hateful 8“ (2015) führt die spannende Reise, die kaum ein Geheimnis von Tarantinos Erfolg ungelüftet lässt.

Sonntag, 22.06. / 00:25 Uhr / Im Gleichschritt – Klassik meets Performance
Tanz, Frankreich, 2025, ARTE F 54 Min.
Regie: Christian Beuchet
Choreographie: Hervé Koubi
Komponist: Antonio Vivaldi, Franz Schubert, Erwin Schulhoff, Maurice Ravel, Leoš Janáček, Claude Debussy
Mit: Jasser Haj Youssef (Violine)
Online verfügbar von 15/06/2025 bis 22/07/2025
Erstausstrahlung

Im Château d’Ormesson inszeniert Hervé Koubi eine Choreographie zwischen Tanz und Akrobatik. Hervé Koubi ist für seine Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen Themen durch den Tanz bekannt und kombiniert in seinem Stück traditionelle und moderne Tanzstile. Themen wie Gesellschaft, Identität und kulturelle Grenzen verhandelt er vor dem Hintergrund seiner algerischen wie auch französischen Wurzeln als eine Erforschung von Grenzen, die Determinismus und Konditionierung hinterfragen. Das Quatuor Voce und Jasser Haj Youssef an der Viola d‘Amore begleiten das Stück musikalisch und schaffen eine vielstimmige und emotionale Klanglandschaft.

„Im Gleichschritt“ verbindet klassische Musik und Performance an Stätten des französischen Kulturerbes. Diesmal erwecken die 22 Tänzerinnen und Tänzer der Compagnie Hervé Koubi das Château d’Ormesson und seinen vom Barockgärtner André Le Nôtre gestalteten Park zum Leben. Die intime Atmosphäre harmoniert perfekt mit den avantgardistischen Choreographien von Hervé Koubi, der als Absolvent der Tanzschule Rosella Hightower immer wieder Grenzen auslotet und neue Ästhetiken entwickelt.´

Auf dem Parkett eines Salons aus dem 18. Jahrhundert oder in den Weiten eines Schlossparks entwirft Koubi sinnliche Traumbilder zwischen Hip-Hop-Körperlichkeit und klassischem Emporstreben und verknüpft verschiedene Genres und Kulturen miteinander: Mit heidnischen Reigentänzen, akrobatischem Ballett oder intimen Pas de deux und raffinierten Soli feiert diese Choreographie das Leben. Wenn sich die letzten Tanzschritte im Dickicht des angrenzenden Waldes verlieren, wirkt das wie eine Rückkehr zum Ursprung des Menschseins.

Zu den Körpern der Tänzerinnen und Tänzer gesellt sich mit ergreifender Selbstverständlichkeit die Musik: ein kontinuierlicher Strom, in dem die orientalischen Klänge eines Jasser Haj Youssef auf die gewagten Dissonanzen eines Leoš Janáček oder Erwin Schulhoff treffen oder sich mit klassischen Streicherklängen von Claude Debussy, Franz Schubert oder Antonio Vivaldi mischen. Die Choreographie verzaubert mit spektakulären Sprüngen und immersiven Bildern und zieht das Publikum in seinen Bann.

Sonntag, 22.06. / 01:20 Uhr / Gustav Mahler: Auferstehung
Festival d’Aix-en-Provence 2022
Musik, Frankreich, 2022, ARTE F 98 Min.
Regie: Philippe Beziat
Komponist: Gustav Mahler
Inszenierung: Romeo Castellucci
Dirigent: Esa-Pekka Salonen
Orchester: Orchestre de Paris
Chorleitung: Marc Korovitch
Chor: Choeur de l’Orchestre de Paris, Jeune Cheour de Paris
Mit: Golda Schultz (Sopran), Marianne Crebassa (Alt)
Online verfügbar von 05/05/2025 bis 22/07/2025

Meditation über die Vergänglichkeit und Bekräftigung des Glaubens an die schöpferische Kraft: Gustav Mahlers 2. Symphonie in c-Moll, besser bekannt als „Auferstehungssymphonie“, gehört zu den beliebtesten Werken des österreichischen Komponisten. Bilderstürmer Romeo Castellucci – seine Lesart von Mozarts „Requiem“ hatte 2019 in Aix-en-Provence für Aufsehen gesorgt – trifft den finnischen Dirigenten Esa-Pekka Salonen für eine radikale Neuinszenierung dieses Universalkunstwerks.

In dem vom Architekten Rudy Ricciotti entworfenen und 1994 eingeweihten Stadium de Vitrolles war seit 20 Jahren kein Publikum mehr empfangen worden. Der leerstehende und verwahrloste Kubus wurde auf Initiative von Romeo Castellucci teilrenoviert. Hier treffen Menschen, Tiere und Maschinen für eine spektakuläre Inszenierung zusammen: Erde wird aufgewühlt, bis vergrabene Körper zum Vorschein kommen. Man denkt an eine moderne Variante der mittelalterlichen Darstellungen vom Jüngsten Gericht. Ein Ausnahme-Event, bei dem – in Verbindung mit Mahlers kraftvoller Musik – Esa-Pekka Salonen und das Orchestre de Paris künstlerisches Neuland beschreiten.

Aufzeichnung vom 13. Juli 2022 beim Opernfestival von Aix-en-Provence.

Montag, 23.06. / 22:25 Uhr / Uma Thurman – Die stille Kämpferin Hollywoods
Schwerpunkt: Quentin Tarantino
Dokumentation, Deutschland, 2024, ZDF 51 Min.
Regie: Lukas Hoffmann
Online verfügbar von 23/06/2025 bis 22/08/2025

Schwarzer Pagenkopf, verruchter Blick: Als Gangsterbraut Mia Wallace wurde Uma Thurman vor 30 Jahren in Quentin Tarantinos Kultfilm „Pulp Fiction“ zur Ikone. Ihr Konterfei zierte WG-Küchen rund um die Welt, der Pagenschnitt erlebte eine Renaissance und ihr legendärer Twist-Tanz mit John Travolta ging in die Filmgeschichte ein. Als schwertschwingende Kämpferin gelang ihr in „Kill Bill“ dann der endgültige Durchbruch.

Es scheint, als wäre Uma Thurman der Erfolg einfach zugeflogen, da ihr alles Nötige dazu in die Wiege gelegt wurde: Intelligenz, Talent, Schönheit. Und doch war ihr Weg zu einer selbstbestimmten Künstlerin lang und begleitet von vielen Enttäuschungen. Bereits als Kind kämpfte sie mit dem Gefühl, anders zu sein als ihre Mitschüler und nicht zu ihrem Kreis dazuzugehören. Ihre Mutter war ein schwedisches Model, ihr Vater ein buddhistischer Geistlicher. Uma Thurmans Kindheit unterschied sich erheblich von der anderer Kinder, die wie sie in einer US-amerikanischen Kleinstadt aufwuchsen. Auf der Suche nach sich selbst entdeckt sie die Schauspielerei. Die Türen öffnen sich schnell, denn die junge Uma Thurman ist talentiert und schön. Doch sie muss schmerzlich erfahren, welche Folgen es hat, wenn man anderen die Kontrolle über das eigene Bild überlässt. Die Dokumentation „Uma Thurman – Die stille Kämpferin Hollywoods“ erzählt anhand vielfältiger Filmausschnitte und Interviews Leben und Filmkarriere der US-amerikanischen Schauspielerin. Zu Wort kommen dabei zahlreiche Wegbegleiter und auch Uma Thurman selbst.

Montag, 23.06. / 23:20 Uhr / Kill Bill – Volume 1
Schwerpunkt: Quentin Tarantino
Spielfilm, USA, 2003, ARTE F 106 Min.
Regie: Quentin Tarantino
Drehbuch: Quentin Tarantino
Produktion: A Band Apart
Produzent: Lawrence Bender
Kamera: Robert Richardson
Schnitt: Sally Menke
Musik: RZA

Mit: Uma Thurman (die Braut), David Carradine (Bill), Daryl Hannah (Elle Driver), Lucy Liu (O-Ren Ishii), Michael Madsen (Budd), Julie Dreyfus (Sofie Fatale), Sonny Chiba (Hattori Hanzo), Chiaki Kuriyama (Gogo Yubari), Vivica A. Fox (Vernita Green)

Eine als „die Braut“ bekannte ehemalige Auftragsmörderin erwacht nach vier Jahren aus dem Koma. Während ihrer Hochzeitsprobe wurde sie von ihrem Ex-Geliebten Bill und dessen Killertruppe niedergeschossen, ihr ungeborenes Kind dabei anscheinend getötet. Sie begibt sich auf einen blutigen Rachefeldzug gegen ihre ehemaligen Kollegen und arbeitet schrittweise ihre Todesliste (engl. „kill bill“) ab. Ganz oben auf der Liste stehen Vernita Green, die sich in einer amerikanischen Vorstadt zur Ruhe gesetzt hat, und O-Ren Ishii, mittlerweile Chefin aller Yakuza in Tokio …

Quentin Tarantinos Kultfilm vereint spektakuläre Kampfchoreographien mit visueller Raffinesse; Uma Thurman glänzt in der Hauptrolle als Racheengel.

Zusatzinfo:
„Kill Bill – Volume 1“ markierte Quentin Tarantinos Rückkehr ins Kino nach sechsjähriger Pause. Die Idee zur Hauptfigur entstand während der Dreharbeiten zu „Pulp Fiction“, Tarantino und Uma Thurman entwickelten sie in Drehpausen. Für die Kampfszenen engagierte Tarantino den legendären Choreographen Yuen Woo-Ping („Matrix“). Die Anime-Sequenz über O-Ren Ishiis Geschichte wurde vom renommierten Studio Production I.G produziert. Ursprünglich als ein Film geplant, wurde „Kill Bill“ aufgrund seiner Länge von fast vier Stunden aufgeteilt. Der erste Teil (Volume 1) wurde 2004 für fünf BAFTAs nominiert.

Montag, 23.06. / 02:35 Uhr / Norman Mailer – Gewalt und Leidenschaft
Dokumentation, Deutschland, 2021, SWR 52 Min.
Regie: Gero von Boehm
Online verfügbar von 23/06/2025 bis 23/07/2025

Er symbolisierte die USA – den Traum und den Alptraum. Als debütierender Schriftsteller war Norman Mailer der „angry young man“, als zorniger alter Mann und Ikone Amerikas starb er 2007 in New York. Dazwischen lag ein Leben wie eine Fahrt mit der Achterbahn, bestimmt von strahlendem Erfolg und dunklen Momenten.

Der 1923 als Sohn jüdischer Einwanderer geborene Mailer wuchs in Brooklyn auf. Die dominierende Figur der Familie war seine Mutter, deren Vater Lebensmittelhändler und Hotelier in dem Badeort Long Branch, New Jersey, war. Eigentlich wollte Norman Flugzeugingenieur werden, besuchte jedoch neben dem Studium am Harvard College Schreibkurse. Im Zweiten Weltkrieg kämpfte er an der Pazifikfront. Schlagartig bekannt wurde Mailer 1948 mit seinem ersten Roman „Die Nackten und die Toten“, in dem er seine Erfahrungen als Soldat verarbeitete. Auflage: 7 Millionen.

Wie sein Vorbild Ernest Hemingway ließen ihn Krieg, Gewalt, Kampf und sexuelle Obsessionen ein Leben lang nicht los. Immer wieder geriet Mailer in die Schlagzeilen, auch wegen seiner Alkohol- und Drogenexzesse. Er trage „mehr als nur ein bisschen Gewalt in sich“, sagte Mailer von sich. Eine seiner sechs Ehefrauen verletzte er im Rausch schwer. Er gehörte zur New Yorker Boheme der 1960er Jahre und war neugierig auf Menschen, die alle Höhen und Tiefen erlebt hatten – ganz wie er. Aber was steckte hinter der Maske des Enfant terrible, des Vaters von neun Kindern? Verzweiflung? Die Suche nach einer Identität, die er doch nie fand? Der Film geht diesen Fragen nach und erzählt die dramatische Lebensgeschichte des zweifachen Pulitzerpreisträgers Norman Mailers.

Mittwoch, 25.06. / 21:45 Uhr / „Our house in the middle of our street“ ~ Wie Madness den Ska in unsere Wohnzimmer brachte
Dokumentation, Frankreich, 2025, ARTE F 53 Min.
Regie: Christophe Conte
Online verfügbar von 18/06/2025 bis 23/09/2025
Erstausstrahlung

Ein musikalisches Erdbeben: Als die Fans der britischen Band Madness bei einem Konzert im Finsbury Park im Sommer 1992 zu den ersten Takten des Songs „One Step Beyond“ im Takt sprangen, schlugen die Seismographen in London aus. Damals feierten Madness nach sechsjähriger Trennung ihr Comeback und Großbritannien begegnete ihnen mit einer bis heute währenden Liebe. Die zunächst siebenköpfige Band, bestehend aus jungen Männern der Arbeiterklasse von 1979, hatte ihre ersten Auftritte in einem Pub in Camden.

Das Markenzeichen von Madness war eine mitreißende Mischung aus jamaikanischen Einflüssen und Punk namens Ska. In den Zeiten von Wirtschaftskrisen und wachsendem Rassismus brachte das in Coventry und Birmingham entstandene Genre schwarze und weiße Musiker zusammen.

Das britische Musiklabel „2 Tone Records“ des Specials-Gründers Jerry Dammers wurde innerhalb weniger Monate zu einem Hort des musikalischen Widerstands gegen die damalige Premierministerin Margaret Thatcher. Auch die junge Band Madness war Teil dieser Strömung, die eine der wichtigsten britischen Jugendbewegungen werden sollte. Madness konnte aber als einzige Band die Mode überdauern, indem sie sich stilistisch den Kinks annäherte und gleichzeitig nah an der Londoner Realität blieb. Mit zahlreichen Hits und dazugehörigen schrillen Videoclips zählen Madness zu den populärsten Bands der 1980er Jahre.

In der Dokumentation blicken Sänger Peter Suggs und Bassist Mark Bedford auf einen einzigartigen Werdegang zurück, der sie bis an die Spitze der Charts und auf das Dach des Buckingham Palace katapultierte. Ihr Produzent Clive Langer, der Chef ihres Labels „Stiff Records“ Dave Robinson, der Specials-Gitarrist Lynval Golding und die Bodysnatchers-Sängerin Rhoda Dakar berichten vom Abenteuer „2 Tone“ und dem besonderen Platz, den sich Madness in den Herzen der Briten erarbeitet hat.

Mittwoch, 25.06. / 22:40 Uhr / Madness Live at House of Common
Musik, Großbritannien, 2016, ARTE F 66 Min.
Regie: Ed Coleman
Online verfügbar von 18/06/2025 bis 25/07/2025
Erstausstrahlung

Die aus Camden stammende Ska-Band Madness dominierte musikalisch die 1970er und 1980er Jahre mit Hits wie „House of Fun“, „Nightboat to Cairo“ und „One Step Beyond“. Noch immer treten die Musiker um Graham „Suggs“ McPherson nahezu in Originalbesetzung auf.

Madness prägten die Geschichte der britischen Musik wie kaum keine andere Band. Sie bewiesen ein Gespür für musikalischen Erfindungsreichtum, kommerziellen Erfolg, Bühnenshows und Zeitgeist und blieben sich über die Jahrzehnte immer treu – und das über unzählige Alben und Auftritte hinweg.

Jedes Jahr organisiert die Band das Festival „House of Common“ im Park Clapham Common im Londoner Süden. Der Name „House of Common“ – ein Wortspiel mit dem Namen des Parks und dem des britischen Unterhauses „House of Commons“ – unterstreicht den volksfesthaften Charakter dieses Events, das Menschen auch weit über London hinaus anzieht.

Mittwoch, 25.06. / 23:45 Uhr / Vienna Calling
Schwerpunkt: Summer of …
Dokumentarfilm, Österreich, 2023, BR 80 Min.
Regie: Philipp Jedicke
Online verfügbar von 23/06/2025 bis 25/07/2025
Erstausstrahlung

„Vienna Calling“ zeigt Wien, wie man es selten sieht: abseits von Opernklischees und Sachertorte wirft der Dokumentarfilm einen frischen, poetischen Blick auf die zeitgenössische Kultur der Stadt. Inmitten aktueller gesellschaftlicher Spannungen entfaltet sich eine elektrisierende Annäherung an eine Metropole, in der sich globale Entwicklungen in lokaler Eigenart spiegeln. Wiener Künstlerinnen und Künstler nehmen sich den Raum, den sie für ihre Kreativität brauchen – doch dieser wird spürbar knapper.

Der Film begleitet sie in ihrem künstlerischen Alltag und auf ihren Bühnen – realen wie inneren – und zeigt dabei, wie eng Kunst, Politik und Lebensgefühl in Wien miteinander verwoben sind. „Vienna Calling“ ist dabei keine klassische Musikdokumentation und schon gar kein nostalgischer Rückblick auf den Austropop. Vielmehr ist es ein unterhaltsames Doku-Musical, das seine Protagonistinnen und Protagonisten mit sichtbarem Vergnügen in Szene setzt.

Mit dabei sind unter anderem Der Nino aus Wien, Lydia Haider und Voodoo Jürgens – sie alle nutzen die filmische Bühne, die ihnen „Vienna Calling“ bietet, mit viel Witz, Schmäh und Haltung. Ein verspielter, vielstimmiger und gleichzeitig tiefgründiger Dokumentarfilm über eine Stadt, deren kreative Szene sich mit Eigensinn, Charme und Widerstandskraft immer wieder neu erfindet.

Donnerstag, 26.06. / 00:05 Uhr / Soundtrack für einen Staatsstreich
Dokumentarfilm, Belgien, Frankreich, Niederlande, 2024, ARTE F 131 Min.
Regie: Johan Grimonprez
Online verfügbar von 01/03/2025 bis 30/06/2025
Erstausstrahlung

Jazz und Dekolonialisierung bilden den roten Faden dieser rasanten Story über ein kaum bekanntes Kapitel des Kalten Krieges. Die Musiker Abbey Lincoln und Max Roach unterbrechen lautstark die Sitzung des UN-Sicherheitsrats, um gegen die Ermordung des kongolesischen Premierministers Patrice Lumumba zu protestieren. Wir schreiben das Jahr 1961. Sechs Monate zuvor hatte die Aufnahme von 16 jungen unabhängigen afrikanischen Staaten in der UNO ein politisches Erdbeben ausgelöst. Fortan liegt die Stimmenmehrheit der ehemaligen Kolonialmächte im globalen Süden. 

Zurück ins Jahr 1960: Um die Kontrolle über die Reichtümer des ehemaligen belgischen Kongo zu behalten, macht der belgische König Baudouin US-Präsident Dwight D. Eisenhower zu seinem Verbündeten. Eisenhower fürchtet um den Zugriff auf eines der weltweit größten Vorkommen von Uran, welches die USA zur Herstellung von Atombomben brauchen. Der Kongo gewinnt im Kalten Krieg und im Kräfteverhältnis innerhalb der UNO eine zentrale Bedeutung.

Hinterher hieß es, der sowjetische Staatschef Nikita Chruschtschow habe angesichts der Kungelei innerhalb der UNO beim Sturz Lumumbas empört mit dem Schuh auf sein Pult geschlagen. Indes schickt das US-Außenministerium den Jazz-Botschafter Louis Armstrong in den Kongo, um von dem durch die CIA orchestrierten Staatsstreichs im Kongo abzulenken.

Armstrong, Nina Simone, Duke Ellington, Dizzy Gillespie und Melba Liston treten, umringt von CIA-Geheimagenten, überall auf der Welt als schwarze Jazz-Botschafter auf. Von den Agenten ahnen die Künstlerinnen und Künstler allerdings nichts. Sie treibt ein anderes Dilemma um: Wie können sie ein Land vertreten, in dem die Rassentrennung noch immer Gesetz ist? Malcolm X unterstützt in aller Öffentlichkeit Präsident Lumumba. Den Kampf der Afroamerikaner bezieht er nicht mehr nur auf die Bürgerrechte, sondern allgemein auf die Menschenrechte. Damit möchte er erreichen, dass die US-Regierung sich vor der UNO für ihre Segregationspolitik rechtfertigen muss.

Der Film enthält Ausschnitte aus ʺMy country, Africaʺ von Andrée Blouin (erzählt von der Sängerin Marie Daulne alias Zap Mama), ʺCongo Inc. ʺ von In Koli Jean Bofane, ʺTo Katanga and Backʺ von Conor Cruise O’Brien (erzählt von Patrick Cruise O’Brien) und Audio-Memos von Chruschtschow.

Donnerstag, 26.06. / 02:20 Uhr / Zwei Brüder zwischen Kuba und den USA
Dokumentarfilm, USA, 2021, WDR 80 Min.
Regie: Marcia Jarmel, Ken Schneider
Online verfügbar von 19/06/2025 bis 24/09/2025

Zwei Brüder und eine Leidenschaft: Ilmar und Aldo López-Gavilán wurden in den 1970er Jahren in Havanna geboren und sind virtuose Musiker. Ilmar überholte seine kubanischen Musiklehrer bereits mit 14 Jahren und wurde in die damalige UdSSR zum Musikstudium geschickt. Er bekam im Anschluss einen Job als Kammermusiker in New York und ging nicht wieder nach Kuba zurück.

Sein jüngerer Bruder Aldo begann schon früh mit dem Musikunterricht. Am Klavier zeigte er großes Talent und wurde lokal sehr bekannt. Sein internationaler Durchbruch wurde allerdings verhindert – durch das seit mehr als 60 Jahren andauernde US-Embargo. Obwohl die beiden Brüder sich sehen, wann immer es finanziell und politisch möglich ist, konnten sie sich nie ihren großen Wunsch erfüllen und gemeinsam Musik machen.

Der Dokumentarfilm erzählt die parallel verlaufenden Lebensgeschichten der beiden Brüder in Havanna und in New York City. Ihr ergreifendes Wiedersehen fehlt dabei ebenso wenig wie ihre ersten gemeinsamen Auftritte auf verschiedenen Bühnen in den Vereinigten Staaten. Entstanden ist ein nuancierter und bewegender Blick auf zwei entfremdete Nationen aus der Perspektive zweier Brüder.

Eng verwoben mit ihrer Geschichte ist die elektrisierende und genreübergreifende Filmmusik von Aldo López-Gavilán, die er mit seinem Bruder Ilmar aufgenommen hat und die Gastauftritte des US-amerikanischen Geigenvirtuosen Joshua Bell und des Harlem Quartets beinhaltet.


Regelmäßige Sendungen mit kulturellen Themen auf arte sind zudem:
– Stadt, Land, Kunst (Mo. – Fr. 13 Uhr) und
– TWIST (sonntags)

Diese Übersicht wird stets mehrere Wochen vor den jeweiligen Sendeterminen erstellt.
Aktuelle Programmänderungen sind meist nicht berücksichtigt. Diese finden sich auf arte.tv.