TV-Tipps arte

arte und 3sat übertragen in ihren umfangreichen Programmen regelmäßig Dokumentationen über Künstler und Kulturereignisse, dazu Konzerte (von Klassik über Pop & Rock bis Heavy Metal), Musicalfilme, Opern-, Tanz- und Theatervorstellungen.
Diese Seite informiert über bevorstehende interessante Ausstrahlungstermine auf arte aus dem Kulturbereich.


Programmwoche 39:

Montag, 25.09. / 06:10 Uhr / Mit offenen Augen: Ein Klavier im Krieg
Magazin, Frankreich, 2022, ARTE F 11 Min.
Moderation: Sonia Devillers
Online verfügbar von 25/09 bis 25/07
Erstausstrahlung

In einer Kirche im zerstörten Bachmut sitzt ein uniformierter Militärgeistlicher am Klavier. Die Figur des Soldaten, der sich einen Moment lang der Musik hingibt, ist ein Klassiker der Kriegsfotografie. Doch welche Geschichte steckt hinter diesem Foto? Die niederländische Bildjournalistin Daphne Wesdorp erzählt, wie es zu der bewegenden Aufnahme kam. Für den Musikwissenschaftler Marc Frisch ist das Klavier ein Symbol für den Waffenstillstand und den Sieg des Geistes über die Apokalypse.

Zusatzinfo:
Fotos können unser Weltbild beeinflussen. Und jedes Foto hat eine Entstehungsgeschichte. Das Magazin „Mit offenen Augen“ ordnet Bilder ein und erklärt Hintergründe.
Moderatorin Sonia Devillers liefert faszinierende Aufschlüsse, die über den ersten Blick hinausgehen.

Montag, 25.09. / 06:30 Uhr / GEO Reportage: Ankaras gerettete Bücher
Reportage, Deutschland, 2018, ARTE 52 Min.
Regie: Gordian Arneth
Online verfügbar von 19/08 bis 25/09
Wiederholung vom 26.08.

Montag, 25.09. / 23:55 Uhr / Varieté
Stummfilm, Deutschland, 1925, ZDF 91 Min.
Regie: Ewald André Dupont
Drehbuch: Ewald André Dupont
Autor:in: Felix Holländer
Produktion: Universum Film (UFA), Film Archiv Austria, ZDF, ARTE
Produzent: Erich Pommer
Kamera: Karl Freund, Carl Hoffmann, Robert Baberske
Musik: Elena Kats-Chernin

Mit: Emil Jannings („Boss“ Huller), Warwick Ward (Artinelli), Lya de Putti (Berta-Marie), Maly Delschaft (Boss‘ Frau)

Online verfügbar von 24/09 bis 24/12

„Varieté“ ist ein Klassiker des deutschen Stummfilms, der in die Filmgeschichte eingegangen ist wegen seiner spektakulären Aufnahmen in der Kuppel des Wintergarten-Varietés, dem größten Berliner Varieté der 1920er Jahre. Der Film erzählt von der unglücklichen Liebe eines Trapezartisten zu einer jungen Frau. Die neue Orchestermusik stammt von der 1957 geborenen australischen Komponistin Elena Kats-Chernin, die viele Ballett- und Bühnenmusiken geschrieben hat. In Deutschland ist sie bekannt als Hauskomponistin der Komischen Oper Berlin und aufgrund ihrer engen Zusammenarbeit mit dem Opernregisseur Barrie Kosky.

Der frühere Trapezkünstler Huller sitzt wegen Mordes seit zehn Jahren im Gefängnis. Er bekommt eine Chance auf Begnadigung und muss dafür seine Lebensgeschichte erzählen: Huller kann durch einen Unfall nicht mehr auftreten und schlägt sich als Schaubudenbesitzer auf St. Pauli durch. Matrosen bringen ein attraktives Mädchen zu ihm, sie tritt als Tänzerin bei ihm auf. Huller verliebt sich in die verführerische Berta-Marie und verlässt für sie seine Familie. Beide finden ein Engagement im renommierten Berliner Varieté Wintergarten, dort feiern sie mit dem Artisten Artinelli als Trio große Erfolge. Als Huller erfährt, dass Berta-Marie ihn mit Artinelli betrügt, tötet er ihn und stellt sich der Polizei.

„Varieté“ ist eine der ambitioniertesten Ufa-Produktionen, entstanden an Originalschauplätzen. Die Aufnahmen im Varieté Wintergarten drehten die führenden Kameramänner der damaligen Zeit: Carl Hoffmann, Robert Baberske und Karl Freund, der in dem kurz zuvor entstandenen Filmklassiker „Der letzte Mann“ (1924) von Friedrich Wilhelm Murnau die Technik der „entfesselten Kamera“ entwickelt hatte. Mit Emil Jannings und Lya de Putti wirkten die damals größten deutschen Filmstars mit. Der Film ebnete ihnen, wie auch Regisseur Ewald André Dupont, den Weg nach Hollywood. Dupont zählte zu den größten Regiebegabungen des Weimarer Kinos und war zu seiner Zeit so prominent wie Lang oder Lubitsch. Der große internationale Erfolg von „Varieté“ sicherte E. A. Dupont einen Dreijahresvertrag bei der Universal in Hollywood und ab 1928 einen Vertrag mit British International Pictures (BIP).

Zusatzinfo:
Ewald A. Dupont (1891-1956) wuchs in Berlin auf. Sein Regiedebüt gab er 1918 mit der Max-Landa-Detektivserie. Ab 1920 drehte er für die Gloria-Film neun Filme, darunter „Das alte Gesetz“ (1923) mit Henny Porten. 1924 betrieb er ein Varieté in Mannheim, das künstlerisch erfolgreich, finanziell ein Reinfall war. Nach dem internationalen Erfolg von „Varieté“ inszenierte er in London „Moulin Rouge“ (1928) und „Piccadilly“ (1929). Seine ersten Tonfilme drehte er für British International Pictures (BIP) in Englisch, Französisch und Deutsch. Die Emigration stürzte Dupont in eine tiefe Krise, er starb verarmt 1956 in den USA.

Dienstag, 26.09. / 22:32 Uhr / Tracks East: Polen
Magazin, Deutschland, 2023, ZDF 30 Min.
Online verfügbar von 23/09 bis 22/09
Erstausstrahlung

Seit dem Ausbruch des russischen Angriffskrieges in der Ukraine ist Polen zu einem Einwanderungsland geworden. Der Krieg ist direkt vor der Haustür, schürt Ängste und führt zu militärischem Aufrüsten im Eiltempo.

„Tracks East“ schaut auf die Sollbruchstellen, die Wunden und Umwälzungen, die die Menschen in Polen derzeit umtreiben.

Die Aktivistin und Gründerin des Kollektivs Lex Q, Wiktoria Magnuszewska, findet für „Tracks East“ heraus, wie sich Militarisierung, Migration und die zunehmende Polarisierung innerhalb der Gesellschaft auf die Stimmung im Land und die Wahlen im Herbst auswirken. Dabei treffen viele Gegensätze aufeinander.

Auf der einen Seite bereiten sich Zivilistinnen und Zivilisten in den zahlreichen staatlichen und privaten militärischen Trainingsprogrammen auf mögliche Kriegsszenarien vor. Piotr Augustynowicz hat so eine Organisation gegründet und zeigt „Tracks East“ das militärische Trainingslager.

Auf der anderen Seite erschaffen Exilantinnen und Exilanten aus dem postsowjetischen Raum kreative und kulturelle Communitys in Polen, wie die Karma Bar von Gleb Kovalev oder die Solo-Shows von Tänzer Igor Shugaleev.

Mit verbalen Fuck-Yous gegen die konservative Regierung erreicht die queere Rapszene eine immer größere Fanbase. Ganz vorne mit dabei ist die junge Rapperin Susk, die sich lautstark gegen Diskriminierung und Hetze einsetzt. Doch auch konservative Influencerinnen und Influencer verbreiten von der regierenden PiS-Partei hochgehaltene Werte wie Katholizismus und Patriotismus und setzen sich dabei gekonnt in Szene.

Mittwoch, 27.09. / 23:30 Uhr / Irvin Yalom ~ In die Sonne schauen
Dokumentation, Deutschland, 2023, NDR 52 Min.
Regie: Eva Fouquet
Online verfügbar von 27/09 bis 26/12
Erstausstrahlung

Irvin Yalom ist erfolgreicher Psychiater und Psychotherapeut und gefeierter Schriftsteller. Seine Fachbücher sind Klassiker. Mit seinen Geschichten und Romanen landet er einen Erfolg nach dem anderen.

Als Therapeut kennt Irvin Yalom die Probleme der Menschen – und ist seiner Zeit voraus: Schon früh benutzt er das direkte Gespräch als diagnostisches Mittel. Mit seinem „Hier und Jetzt“-Ansatz konzentriert er sich auf die Beziehung zwischen ihm und seinen Patienten und Patientinnen und verhandelt stets die Themen Tod, Freiheit, Einsamkeit und Sinnhaftigkeit.

Die Liebe zur Literatur teilte Irvin Yalom mit seiner Frau Marilyn Yalom, selbst Autorin zahlreicher Bücher. Die beiden sind 75 Jahre lang ein Paar, inspirieren sich stets gegenseitig. 2019 stirbt Marilyn. Irvin und Marilyn schreiben ein Buch über den Tod und das Abschiednehmen. Irvin muss lernen ohne Marilyn zu leben, fällt in eine tiefe Depression. Doch seit ein paar Monaten hat Irvin Yalom eine neue Frau an seiner Seite. Mit der deutschen Therapeutin Sakino Mathilde Sternberg ist er wieder glücklich. Gemeinsam schreiben sie ein Buch über ihre Kindheitstraumata. Es ist ein offener Dialog zwischen der Tochter eines Nazis und dem Sohn jüdischer Flüchtlinge.

Die Dokumentation begleitet Irvin Yalom in seinem Alltag und Schaffensprozess, ermöglicht dem Publikum emotionale Momente und spannende Einblicke in das Leben des 91-jährigen Schriftstellers. Irvin, seine Kinder und Weggefährtinnen blicken auf das ereignisreiche Leben von ihm und seiner Frau Marilyn zurück und bieten einen sehr persönlichen Blick auf das „Hier und Jetzt“.

Mittwoch, 27.09. / 00:25 Uhr / Fanny Ardant – Die Geburt einer Leidenschaft
Dokumentation, Frankreich, 2022, ARTE F 52 Min.
Regie: William Karel
Online verfügbar von 20/09 bis 27/10
Erstausstrahlung

Fanny Ardant wurde im Laufe ihrer langen Karriere mit zwei Césars ausgezeichnet, führte bei zahlreichen Filmen Regie und feierte mit über 40 Theaterstücken triumphale Erfolge. Sie spielte in rund 100 Filmen, unter anderem unter der Regie von Alain Resnais, Michelangelo Antonioni, Costa-Gavras, Ettore Scola, Sydney Pollack, Agnès Varda und François Ozon. Und natürlich von François Truffaut, mit dem sie zwei Filme drehte: „Die Frau nebenan“ und „Auf Liebe und Tod“, die zugleich die letzten beiden Filme des Regisseurs sein sollten.

William Karel war von 1981 bis 1983 bei den Dreharbeiten als Fotograf vor Ort und konnte miterleben, wie sich die beiden kennen und lieben lernten. Seither verbindet ihn mit Fanny Ardant eine enge Freundschaft.

Ardant und Truffaut führten drei Jahre lang eine leidenschaftliche Beziehung, aus der die gemeinsame Tochter Joséphine stammt. Doch im Oktober 1984 erlag François Truffaut im Alter von nur 52 Jahren den Folgen eines Gehirntumors. Fanny Ardant sagte später darüber: „Ich geriet in eine Art Wachtraum. Die Begegnung mit François hat das Feuer in mir entfacht. Dieser Moment war der Höhepunkt meines Lebens.“ Dieses Feuer ermöglichte der lebenshungrigen jungen Frau, sich selbst zu finden und für die Filmwelt zu öffnen.

40 Jahre später fand William Karel in seinem persönlichen Archiv die Aufnahmen von den Dreharbeiten ihrer gemeinsamen Filme, zahlreiche Interviews sowie Bilder von einer Venedigreise mit Fanny Ardant nach Truffauts Tod. In „Fanny Ardant – Die Geburt einer Leidenschaft“ macht er die Initialzündung erfahrbar, die Fanny Ardant zu der Frau und Künstlerin machte, die sie heute ist – ein Mensch, der Freiheit in der Kinoindustrie verkörpert. Die 73-Jährige versteht das Alter als Zeit einer wiedergefundenen Unbeschwertheit, als Spiegelbild ihrer rebellischen Kindheit. Ihre Schönheit, ihre Anziehungskraft und ihr Nonkonformismus machen ihre Schauspielkunst bis heute zu einem unvergleichlichen Leinwanderlebnis.

Donnerstag, 28.09. / 06:10 Uhr / Mit offenen Augen: Der Mond im Fokus
Magazin, Frankreich, 2022, ARTE F 12 Min.
Moderation: Sonia Devillers
Online verfügbar von 14/06 bis 18/04
Erstausstrahlung

Am 13. November 2021 schoss der Astrofotograf Andrew McCarthy aus seinem Garten in Arizona mit einer Spezialausrüstung 200.000 Fotos vom Mond. Gleichzeitig nahm Connor Matherne in Louisiana 500 Farbbilder auf. Die folgenden neun Monate verbrachten sie damit, die einzelnen Bilder zusammenzufügen. Andrew McCarthy beschreibt den Hergang und das technische Verfahren für das hochdetaillierte Endergebnis. Der britische Wissenschaftshistoriker Nick Wilding erklärt, welche Erwartungen dieses Foto bedient.

Zusatzinfo:
Fotos können unser Weltbild beeinflussen. Und jedes Foto hat eine Entstehungsgeschichte. Das Magazin „Mit offenen Augen“ ordnet Bilder ein und erklärt Hintergründe.
Moderatorin Sonia Devillers liefert faszinierende Aufschlüsse, die über den ersten Blick hinausgehen.

Freitag, 29.09. / 06:10 Uhr / Mit offenen Augen: Bernie wird versteigert
Magazin, Frankreich, 2022, ARTE F 12 Min.
Moderation: Sonia Devillers
Online verfügbar von 04/04 bis 06/03
Erstausstrahlung

Am 20. Januar 2021 wohnte Bernie Sanders der Amtseinführung des US-Präsidenten Joe Biden in Washington bei. Das Foto des Senators mit den Fäustlingen wurde in den sozialen Netzwerken zu unzähligen Memes verarbeitet. Ein Sammler digitaler Kunst kaufte daraufhin eine exklusive Digitalversion des Bildes. Eric Baradat, Leiter des AFP-Fotodienstes, erläutert, was dem Verkauf vorausging. Laurence Allard, Dozentin für Informations- und Kommunikationswissenschaften, analysiert die Begriffe Eigentum und Urheberrechte im Zusammenhang mit einem digitalen Werk.

Zusatzinfo:
Fotos können unser Weltbild beeinflussen. Und jedes Foto hat eine Entstehungsgeschichte. Das Magazin „Mit offenen Augen“ ordnet Bilder ein und erklärt Hintergründe.
Moderatorin Sonia Devillers liefert faszinierende Aufschlüsse, die über den ersten Blick hinausgehen.

Freitag, 29.09. / 21:45 Uhr / Nicole Kidman – Eyes Wide Open
Dokumentation, Frankreich, 2022, ARTE F 53 Min.
Regie: Patrick Boudet
Online verfügbar von 03/09 bis 10/10
Wiederholung vom 10.09.

Freitag, 29.09. / 22:40 Uhr / Das Konzert, das die Beatles zerstörte: Toronto 1969
Dokumentarfilm, Kanada, Frankreich, 2022, ARTE F 90 Min.
Regie: Ron Chapman
Online verfügbar von 22/09 bis 28/11
Erstausstrahlung

„Das Konzert, das die Beatles zerstörte: Toronto 1969“ beleuchtet die erstaunlichen Hintergründe eines heute fast vergessenen Festivals, das die Musikgeschichte auf den Kopf gestellt hat. Der junge Konzertveranstalter John Brower riskierte sein Leben, um das Toronto Rock and Roll Revival zu einem unvergesslichen Festival zu machen. Sein Ziel war es, dass Chronisten das Festival später als „zweitwichtigstes Ereignis in der Geschichte des Rock ’n’ Roll“ bezeichnen.

Das Festival holte 1969 fast sämtliche Pioniere des Rock ’n’ Roll auf eine Bühne. Chuck Berry, Little Richard, Jerry Lee Lewis, Bo Diddley und Gene Vincent waren ebenso vertreten wie die zum damaligen Zeitpunkt wohl erfolgreichste Rockband: The Doors. Doch erst als John Lennon und die Plastic Ono Band in letzter Minute ihre Teilnahme zusagten, sollte das Festival Musikgeschichte schreiben.

In exklusiven Interviews mit Musiklegenden wie Alice Cooper, Robby Krieger (The Doors), Alan White (Yes), Geddy Lee (Rush), Danny Seraphine (Chicago) und Klaus Voormann (Manfred Mann, The Beatles) sowie bislang unveröffentlichtem Archivmaterial offenbart der Dokumentarfilm die turbulenten Umstände des Festivals: drohende Absagen, schwierige Proben, der Überraschungsbesuch einer Motorradgang und vor allem unwahrscheinlich viel Glück …

Der Auftritt von John Lennon, der zusammen mit Yoko Ono, Eric Clapton, Klaus Voormann und Alan White die Bühne stürmte, blieb unvergesslich. Lennon entschied sich anschließend dazu, die sich bereits anbahnende Trennung von den Beatles endgültig zu vollziehen.

Der Dokumentarfilm erzählt diesen verrückten Tag aus der Perspektive derer, die ihn miterlebt haben, und wartet neben exklusivem Archivmaterial hinter den Kulissen des Festivals auch mit Bildern des Konzerts auf, die von Regisseur Donn Alan Pennebaker eingefangen wurden.

Freitag, 29.09. / 00:10 Uhr / Chuck Berry: Brown-Eyed Handsome Man
Musik, USA, 2020, ARTE F 54 Min.
Regie: Ron Weisner, Chuck Simon, Richard Foss
Moderation: Danny Glover
Mit: Chuck Berry, The Beatles, The Rolling Stones, Bruce Springsteen, Jimi Hendrix, Tom Petty & The Heartbreakers, Linda Ronstadt, Jeff Lynne, Rockin‘ Horse, Electric Light Orchestra
Online verfügbar von 22/09 bis 28/12

Eine Zusammenstellung kultiger Coverversionen von Chuck-Berry-Songs, interpretiert von den größten Stars der Musikgeschichte. Die vom US-amerikanischen Schauspieler Danny Glover moderierte Show ist die erste Kompilation legendärer Bühnenauftritte als Hommage an einen Musiker, auf dessen Einfluss sich zahlreiche Weltstars berufen: Chuck Berry, der wahre König des Rock ’n‘ Roll!

Mit dabei: The Beatles, The Rolling Stones, Bruce Springsteen, Jimi Hendrix, Tom Petty, Linda Ronstadt, Jeff Lynne und zahlreiche andere Künstler, gefilmt auf dem Höhepunkt ihrer Karriere. Chuck Berry himself wird ebenfalls in zahlreichen Duos und Soloauftritten gezeigt.

„Carol“ – Chuck Berry und Keith Richards
„Maybellene“ – Chuck Berry
„Wee Wee Hours“ – Chuck Berry
„You Can’t Catch Me“ – Chuck Berry
„Around and Around“ – The Rolling Stones
„Roll over Beethoven“ – The Beatles
„Johnny B. Goode“ – Jimi Hendrix
„Back in the USA“ – Chuck Berry und Linda Ronstadt
„Nadine“ – Chuck Berry
„Sweet Little Sixteen“ – Chuck Berry mit Billy Kinsley und Rockin‘ Horse
„Johnny B. Goode“ – Chuck Berry und Bruce Springsteen
„Roll over Beethoven“ – Jeff Lynne/Electric Light Orchestra
„Carol“ – Tom Petty & the Heartbreakers
„Brown Eyed Handsome Man“ – Paul McCartney
„Let It Rock“ – Chuck Berry mit Billy Kinsley und Rockin‘ Horse
„Memphis“ – Chuck Berry mit Billy Kinsley und Rockin‘ Horse

Freitag, 29.09. / 03:52 Uhr / Bilder allein zuhaus: Die Kartenspieler, Paul Cézanne – Lebenslänglich
Serie, Frankreich, 2022, ARTE F 2 Min.
Regie: Gérard Pautonnier
Online verfügbar von 01/09 bis 31/08
Erstausstrahlung

Alexandre und Paulo sind seit 1895 in ein Kartenspiel vertieft. Langsam wird ihnen langweilig in der miefigen Kneipe … Sie wollen raus aus dem Bild, doch der Museumswärter ist wachsam.

Zusatzinfo:
Die Kurzfilmserie nimmt mit humorvollen Nachstellungen Meisterwerke der Malerei unter die Lupe. Von Paul Cézanne bis hin zu Roy Lichtenstein – werden in der Kurzfilmserie Bilder von Schauspielern zum Leben erweckt, die wegen ihrer Ähnlichkeit mit den gemalten Figuren ausgewählt wurden. ARTE zeigt die vierte Staffel.


Programmwoche 40:

Samstag, 30.09. / 16:30 Uhr / Die Sonnenstadt der Pharaonen
Thementag: Ägypten
Dokumentation, Deutschland, Italien, 2019, ZDF 53 Min.
Regie: Christiane Streckfuß

Der größte und prachtvollste Tempel des alten Ägyptens wird dort ausgegraben, wo sich heute die Millionenmetropole Kairo erstreckt. Für die Archäologen ist es die einmalige Chance, Heliopolis, die Stadt der Sonne, wiederauferstehen zu lassen. Für jeden Pharao war sie ein ganz wichtiger Ort. Denn der König musste in der Stadt der Schöpfung ein Opfer darbringen, um seine Herrschaft zu legitimieren.

Unter den Häusern von Kairo liegt eine noch viel ältere Metropole: In Heliopolis, wie die Griechen der Antike die uralte Tempelstadt nannten, stand einst das größte und wichtigste Heiligtum der Pharaonen. Dort, so glaubten die alten Ägypter, hat die Schöpfung ihren Anfang genommen, wurde den Pharaonen die Regierungsmacht über Ägypten übertragen, und dort mussten alle Pharaonen heilige Riten vollziehen und opfern, um ihre Herrschaft zu legitimieren. Zahlreiche Überlieferungen und Legenden berichten vom Alltag in der Tempelstadt. Sogar berühmte Wissenschaftler wie Platon sollen gekommen sein, um dort zu lernen. Gut 3.000 Jahre lang wurden in Heliopolis die heiligen Riten durchgeführt, wurde der Tempelbezirk mit seinen vielen Obelisken immer wieder erweitert. Dann ging das sagenhafte Heiligtum unter und verschwand zum Teil unter der viele Jahrhunderte später gegründeten neuen Fatimiden-Metropole Kairo. Heute ist ein einzelner Obelisk so gut wie alles, was noch zu sehen ist. Er steht noch immer da, wo er vor etwa 4.000 Jahren errichtet wurde, am Eingang eines jener Tempel, von denen heute nichts mehr zu sehen ist. Seit nunmehr sieben Jahren sucht ein ägyptisch-deutsches Forscherteam nach den Resten der sagenhaften Sonnenstadt. Für die Archäologen ist es eine einmalige Gelegenheit, die uralte Stadt der Sonne, wiederauferstehen zu lassen. Faszinierende Funde enthüllen ihnen die abenteuerliche und wechselhafte Geschichte des Heiligtums. Doch die Zeit spielt gegen sie, denn schon bald sollen auf der bisher unbebauten Fläche neue Gebäude errichtet werden.

Samstag, 30.09. / 20:10 Uhr / Die Königinnen vom Nil: Teje – Mutter Echnatons
Thementag: Ägypten
Dokumentationsreihe, Deutschland, 2023, ZDF 52 Min.
Regie: Stephen Rooke
Online verfügbar von 29/09 bis 29/12
Erstausstrahlung

Vor rund 3.300 Jahren wurde ein adliges Mädchen aus der mittelägyptischen Provinz zur Herrscherin über das mächtigste Reich dieser Epoche: Ihr Name war Teje. Gemeinsam mit Pharao Amenophis III. regierte sie 40 Jahre lang – während des Goldenen Zeitalters Ägyptens.
Das faszinierende Porträt einer großen Königin und der Mutter Echnatons.

Als 2021 die Mumien vieler altägyptischer Herrscher in einer prunkvollen Parade an ihre neue Ruhestätte umziehen, sorgen die Bilder einer bislang weniger bekannten Königin im Internet für Furore: Königin Teje.

Vor rund 3.300 Jahren ist diese Tochter von Grundbesitzern zur Königin Ägyptens aufgestiegen und hat größten Ruhm erlangt. Dass es so weit kam, könnte Zufall gewesen sein: Teje ist in der mittelägyptischen Provinz aufgewachsen, weit weg von den Machtzentren der einflussreichsten Nation der damaligen Zeit.

Erst später ziehen ihre Eltern in den Regierungssitz Theben um, wo die kaum zehn Jahre alte Teje einen Jungen kennenlernt, der eben zum Pharao wurde: Es ist Amenophis III. Für den Jungen wird schon nach einer Frau gesucht. Tejes Eltern gehören zwar nicht der Familie des Pharao an, haben aber enge Kontakte zum Hof. Und so findet eine ungewöhnliche Hochzeit statt. Denn meist heiraten die Pharaonen Frauen aus der Familie.

Braut und Bräutigam sind mit ihren zehn Jahren nur in heutigen Augen noch sehr jung. Die Bewohner des alten Ägypten nehmen sie schon als König und Königin wahr. Beide sollten ihrer großen Rolle mehr als gerecht werden.

Fast 40 Jahre lang regieren beide Ägypten in dessen Goldenem Zeitalter. Teje beweist immer wieder, was für eine kluge Herrscherin sie ist. Als ihr Mann plötzlich stirbt, kommt es zu einer religiösen Revolution. Ihr Sohn Echnaton stellt Religion und Staat auf den Kopf. Auch jetzt behält Teje ihre zentrale Rolle bei.

In prachtvollen Bildern erzählt dieser Film das Porträt einer spannenden, zu Unrecht fast unbekannten Herrscherin.

Samstag, 30.09. / 21:05 Uhr / Die Königinnen vom Nil: Inzest und Kindermord
Thementag: Ägypten
Dokumentationsreihe, Deutschland, 2023, ZDF 52 Min.
Regie: Stephen Rooke
Online verfügbar von 29/09 bis 29/12
Erstausstrahlung

Inzest, Verstümmelung, Vergewaltigung und Mord: die Geschichte von Kleopatra II. gibt Stoff für mehrere Romane. Schon als Kind wird sie mit ihrem ältesten Bruder verheiratet. Als ein Krieg mit einem Nachbarreich ausbricht, sieht der jüngere Bruder seine Chance auf den Thron gekommen – es beginnt eine teuflische Zerreißprobe.

Kleopatra – mit diesem Namen wird die Geliebte von Julius Cäsar und Mark Anton verbunden. Obwohl der Name in der ägyptischen Dynastie der Ptolemäer immer wieder auftaucht.

Die Lebensgeschichte von Kleopatra II. und ihrer Tochter Kleopatra III. klingt für moderne Ohren abenteuerlich: Inzest, Kindermord, Vergewaltigung, Liebe, Hass und unbändiges Streben nach Macht. Im Zentrum dieser Ereignisse steht Kleopatra II., die alles versucht, ihre Familie zusammenzuhalten und die Herrschaft der Ptolemäer zu bewahren.

Als Kleopatra II. geboren wird, liegt das Goldene Zeitalter Ägyptens schon tausend Jahre zurück. Seit mehr als hundert Jahren herrschen die Ptolemäer, die von Ptolemaios, einem General Alexanders des Großen, abstammen. Die Makedonen haben sich ägyptischen Bräuchen angepasst: Geschwisterehen sind üblich, um das „göttliche“ Blut möglichst rein zu halten.

An der Seite ihres Bruders Ptolemaios VI. herrscht Kleopatra II. über Ägypten. Es ist das rücksichtslose Machtstreben ihres jüngeren Bruders Physkon, das eine ganze Kette von Ereignissen in Gang setzt: Krieg unter den Geschwistern, den Tod Ptolemaios‘ VI., die Ermordung des Sohnes der Kleopatra II., die Heirat ihrer Tochter Kleopatra III. mit ihrem Onkel Physkon, die Ermordung und Verstümmelung eines weiteren Sohnes der Kleopatra, jahrelange Bürgerkriege…
In diesen Kämpfen zeigt sich Physkon als grausam, machtgierig und hinterhältig. Es ist Kleopatra II., die immer wieder versucht, Ägypten und ihre Angehörigen vor dem Abgrund zu bewahren.

Samstag, 30.09. / 21:55 Uhr / Die Königinnen vom Nil: Die Tochter der Kleopatra
Thementag: Ägypten
Dokumentationsreihe, Deutschland, Irland, 2023, ZDF 52 Min.
Regie: Stephen Rooke
Online verfügbar von 29/09 bis 29/12
Erstausstrahlung

Kleopatra VII., die Geliebte des Mark Anton, hat mit diesem eine Tochter: Kleopatra Selene. Nach dem Doppelselbstmord ihrer Eltern wird Kleopatra Selene als Gefangene nach Rom gebracht und dort erzogen. Sie heiratet König Juba von Mauretanien und wird Königin dieses nordafrikanischen Landes, das sie und ihr Mann zu großem Wohlstand führen.

Dies ist die Geschichte von Kleopatra VII., der berühmtesten Herrscherin der Alten Welt, der Geliebten des Julius Cäsar und des Mark Anton. Und ihrer Tochter Kleopatra Selene. Ihre Lebenswege könnten unterschiedlicher kaum sein – aber beide mussten kämpfen, um ihre Stellung zu bewahren.

Als Kleopatra VII. von ihrem jüngeren Bruder Ptolemaios XIII. vertrieben werden soll, findet diese in Julius Cäsar einen starken Verbündeten: Die beiden werden ein Paar, haben sogar einen gemeinsamen Sohn.

Als Cäsar ermordet wird, verbündet sich Kleopatra mit Mark Anton, einem von Cäsars fähigsten Generalen. Aus dem politischen Pakt wird eine Liebesbeziehung, der ihre Tochter Kleopatra Selene entspringt. In den Kämpfen um die Macht in Rom unterliegen Kleopatra und Mark Anton Oktavian, dem späteren Augustus, und begehen Selbstmord.

Kleopatra Selene wird nach Rom verschleppt. Nachdem sie im Triumphzug des Oktavian mitgeführt wurde, wird sie in Rom im Haushalt der Oktavia aufgezogen, der Schwester des Siegers über ihre Eltern.

In Oktavias Haus lebt zudem der junge Juba von Mauretanien – auch er ein Kind eines von Rom besiegten Herrschers. Kleopatra Selene heiratet den künftigen König von Mauretanien und kehrt mit ihm in seine Heimat zurück. Gemeinsam bringen sie diese abgelegene Provinz des Römischen Reichs zu neuer wirtschaftlicher und kultureller Blüte. Beide haben einen Sohn, der nach dem Tod des Vaters dessen Reich erbt.

Sonntag, 01.10. / 05:05 Uhr / Berlin Live: Nouvelle Vague
Musik, Deutschland, 2020, ZDF 60 Min.
Regie: Stefan Mathieu, Hannes Rossacher
Online verfügbar von 30/09 bis 31/10

Nouvelle Vague, zu deutsch Neue Welle, ist ein Projekt der beiden französischen Musiker Marc Collin und Olivier Libaux. Sie nehmen Klassiker der 70er und 80er und verwandeln sie in Bossa-nova-Songs. Für die Gesangsparts suchen sich die beiden Produzenten Sängerinnen, denen die Songs vorher nicht bekannt waren. So versuchen sie, eine wirkliche Neuinterpretation zu erreichen. Hinzu kommen erstmals eigenkomponierte Lieder. Mit ihrer Tour zum 15-jährigen Bandjubiläum feierten Nouvelle Vague weltweit mit ihren Fans. New Wave, Bossa nova, Nouvelle Vague – drei Begriffe, die letztlich ein und dieselbe Bedeutung haben: Es geht immer um etwas Neues, um eine stilistische Gegenbewegung, die schließlich doch gewaltig überschwappen, zahllose Anhänger finden und eine ganze Ära definieren sollte. Zugleich sind New Wave, Bossa nova und Nouvelle Vague drei Leidenschaften, die Marc Collin und Olivier Libaux miteinander verbinden und die sie seit nunmehr sieben Jahren in ihrem gleichnamigen musikalischen Projekt – Nouvelle Vague – zu einer Einheit verschmelzen. Für „Berlin Live“ spielen sie ein exklusives Konzert im Neuköllner Szeneclub SchwuZ.

Sonntag, 01.10. / 06:05 Uhr / Fonda – Anatomie eines Hollywood-Clans
Dokumentation, Frankreich, 2023, ARTE 52 Min.
Regie: Charles-Antoine de Rouvre
Online verfügbar von 13/08 bis 19/09
Wiederholung vom 20.08.

Sonntag, 01.10. / 07:00 Uhr / Jane Fonda – Eine Rebellin in Hollywood
Dokumentation, Frankreich, 2018, ARTE F 53 Min.
Regie: Florence Platarets
Online verfügbar von 13/08 bis 19/09
Wiederholung vom 20.08.

Sonntag, 01.10. / 07:55 Uhr / Antonio Banderas / Pedro Almodóvar: Der Meister und seine Muse
Dokumentation, Frankreich, 2022, ARTE F 52 Min.
Regie: Nathalie Labarthe
Online verfügbar von 17/09 bis 22/03
Wiederholung vom 24.09.

Sonntag, 01.10. / 14:40 Uhr / Simon & Garfunkel: Traumwandler des Pop
Dokumentation, USA, 2011, ARTE 53 Min.
Regie: Jennifer Lebeau
Online verfügbar von 15/09 bis 21/12
Wiederholung vom 22.09.

Sonntag, 01.10. / 15:35 Uhr / Die ganze Welt in einem Bild: Caravaggio und der Kamm
Dokumentarfilm, Frankreich, 2023, ARTE F 75 Min.
Regie: Nicolas Autheman
Online verfügbar von 24/09 bis 30/12
Erstausstrahlung

Rom im Jahr 1598. Caravaggio malt die Sünderin Maria Magdalena im Augenblick ihrer Bekehrung durch ihre fromme Schwester Martha. Auf dem Tisch vor den beiden Frauen liegt ein Symbol für Magdalenas vergangenes eitles Leben: ein Elfenbeinkamm, dem ein Zinken fehlt. Doch wie gelangte dieser Gegenstand in das damalige Rom? Der Film führt von Italiens Hauptstadt über Angola bis nach Detroit und erzählt von einem vergessenen Kapitel der modernen Geschichte: der Begegnung zwischen Europa und dem Königreich Kongo.

Die Reihe „Die ganze Welt in einem Bild“ geht der Geschichte kleiner Gegenstände auf den Grund, die auf den Bildern großer Maler zu sehen sind. Bei näherer Betrachtung entpuppen sich vermeintliche Details als überraschende Symbole für bestimmte kulturelle und geografische Räume. Sie offenbaren, wie die Menschen bereits vor Jahrhunderten weltweit miteinander in Verbindung standen und wie Ereignisse über die Kontinente hinweg Wellen schlugen.

Nach „Vermeers spätes Vermächtnis“ und „Vélasquez und die Chilischote“ beschäftigt sich die dritte Folge mit Caravaggios „Martha und Maria Magdalena“. Der italienische Meister des Naturalismus stellt eine betörende Szene aus dem Neuen Testament dar: die Bekehrung der Sünderin Maria Magdalena zum christlichen Glauben. Sein Gemälde hält genau jenen Moment fest, in dem die fromme Martha ihre Schwester, die Prostituierte Maria Magdalena, beschwört, ihrem lasterhaften Dasein zu entsagen. In Magdalenas Blick ist förmlich zu erkennen, wie sie sich in ihrem tiefsten Inneren wandelt.

Auf dem Tisch vor den beiden Frauen liegt ein Symbol für Magdalenas vergangenes eitles Leben: ein Elfenbeinkamm, dem ein Zinken fehlt. Doch wie gelangte dieser Gegenstand im Jahr 1598 nach Rom? Um diese Frage zu beantworten, führt der Film von der italienischen Hauptstadt über Angola bis nach Detroit und erzählt von einem vergessenen Kapitel der modernen Geschichte: der Begegnung zwischen Europa und dem Königreich Kongo.

Caravaggios Kamm ist der Schlüssel zu einer faszinierenden und extravaganten Welt. Er erzählt vom künstlerischen Ehrgeiz der italienischen Gegenreformation, vom lasterhaften Treiben im Rom der Könige und Päpste, von Caravaggios besessenem Streben nach dem Absoluten und von einer geheimen Verbindung zwischen Afrika und dem Vatikan. Charismatische Persönlichkeiten bereichern die Erzählung: die Betreiberin eines römischen Erotikclubs, ein angolanischer Förster, ein Starfrisör, ein Pariser Elfenbeinschnitzer … So beleuchtet der Film die große Geschichte, die sich hinter Caravaggios kleinem Kamm verbirgt.

Sonntag, 01.10. / 16:55 Uhr / Rheinklang erleben: Das Rheingau Musik Festival 2023
Musik, Deutschland, 2023, ZDF 90 Min.
Regie: Grete Liffers, Andreas Morell
Komponist: Sergei Rachmaninow, Wolfgang Amadeus Mozart
Moderation: Sarah Willis
Mit: Bruce Liu (Klavier), Sarah Willis (Horn), Ana de la Vega (Flöte)
Online verfügbar von 01/10 bis 30/12
Erstausstrahlung

Das Rheingau Musik Festival hat sein Renommee als unverwechselbares Spitzenevent in der Festivalszene. In der einzigartigen Kulturlandschaft des Rheingaus trifft sich die internationale Elite der Musik. Klöster, Schlösser, Weingüter werden zu Kulissen für klanglich-kulturelle Höhenflüge. Gastgeberin Sarah Willis entführt in diesem Roadmovie in die musikalische Sommerfrische des Rheingaus.

Sarah Willis ist eine echte Pionierin. Sie schaffte es nicht nur als erste Frau in die Blechbläsergruppe der Berliner Philharmoniker. Auf YouTube & Co. hat die Ausnahmemusikerin eine Riesencommunity – und die amerikanisch-britische Hornistin liebt es, ihre große Leidenschaft für Musik auf sympathische Weise zu teilen.

Dieses Jahr ist Sarah Willis Fokuskünstlerin des Rheingau Musik Festivals – ein willkommener Anlass, auf eine Entdeckungsreise durch den Landstrich des Rheingaus zu gehen. Als Türöffnerin lässt Sarah Willis in ausgewählte Konzertevents und festivaltypische Locations hineinschnuppern und entführt an geschichtsträchtige Orte wie das Kloster Eberbach, das durch den Filmklassiker „Der Name der Rose“ berühmt wurde, ins stilvolle Kurhaus Wiesbaden, auf Schloss Johannisberg, die Wiege großer Weinkultur. In Gesprächen erfährt Sarah Willis Hintergründe zum Festivalerfolg. Neben der Präsentation musikalischer Raritäten wie der Mozartnacht ist der Film ein lebendiger kulinarischer Streifzug durch eine einzigartige Weinlandschaft. Im Fokus des Best-of-Rundumblicks durch eine üppige Gesamtprogrammierung von 164 Konzerten an 28 Spielstätten dieser 36. Festivalausgabe stehen zwei Kernkonzerte mit dem Starpianisten Bruce Liu und der Flötistin Ana de la Vega.

Sonntag, 01.10. / 22:05 Uhr / Lex Barker – Westernheld und Playboy
Dokumentation, Deutschland, 2023, ZDF 52 Min.
Regie: Andreas Wagner
Online verfügbar von 01/10 bis 30/12
Erstausstrahlung

Er ist der begehrteste Mann im Europa der 1960er Jahre. Ein makelloser Held in seinen Filmen und als Old Shatterhand Vorbild für Generationen von Fans. Verehrt in Europa, verkannt und fast vergessen in seiner Heimat Amerika. Doch wer war dieser Amerikaner, der für das europäische Publikum im Lederkostüm durch Jugoslawien reitet?

Vor 50 Jahren, 1973, endet das Leben Lex Barkers; ein Herzinfarkt auf den Straßen Manhattans fällt den Hünen mit dem blendenden Aussehen ausgerechnet in seiner Geburtsstadt, wenige Tage nach seinem Geburtstag. Doch niemand erkennt den Mann, der Tarzan in Hollywood gewesen war. Dass er als Freund Winnetous, Old Shatterhand, eine Ikone in Europa war, weiß und interessiert in New York keinen. Für die Filmgeschichte des Landes von John Wayne und Clint Eastwood sind Lex Barkers europäische Westernabenteuer nur eine Fußnote.

Aus Anlass seines 50. Todestages erzählt „Lex Barker – Westernheld und Playboy“ die Geschichte des vielleicht schönsten Mannes, der je über Europas Kinoleinwände flimmerte. Die Geschichte eines Mannes, den eine gescheiterte Hollywoodkarriere über Italien nach Deutschland führt. Und der sich dort als Glücksfall für das europäische Kino erweist. Für Kinder und Erwachsene ist Lex Barker in den 1960er Jahren der überlebensgroße amerikanische Freund. Heute ist Lex Barkers filmisches Erbe umstritten. Darf man die Winnetou-Filme überhaupt noch anschauen? Unbestritten jedoch sind seine Filme und sein Leben inzwischen Zeitkapseln einer Ära, als Männer noch vor allem männlich zu sein hatten und Filme noch Märchen sein durften.

Sonntag, 01.10. / 22:55 Uhr / Jacques Loussier – Wenn Klassik auf Jazz trifft
Dokumentation, Deutschland, 2023, SWR 53 Min.
Regie: Carsten Günther
Online verfügbar von 01/10 bis 30/09
Erstausstrahlung

Bach und Jazz, Klassik und Swing – das sind nur scheinbare Gegensätze. Viele junge Musiker bewegen sich heute erfolgreich zwischen den Genres, etwa die Franzosen Jean-François Zygel und Edouard Ferlet oder die deutschen Pianisten Frank Dupree und Olivia Trummer. Sie alle stehen in der Tradition des legendären Pianisten, Arrangeurs und Komponisten Jacques Loussier (1934-2019) und kommen in dieser Dokumentation neben seiner Witwe Elizabeth Note-Loussier zu Wort.

Der französische Pianist, Komponist und Arrangeur Jacques Loussier (1934-2019) löste im Jahr 1959 mit seinem Album „Play Bach“ einen handfesten Skandal aus. Er arrangierte die Musik Johann Sebastian Bachs neu, setzte sie in ein Gewand aus jazzigen Klängen und Rhythmen und versetzte damit die Musikwelt in Aufruhr. Der damals 24-Jährige war der erste Musiker, der konsequent klassische Musik mit Jazz verband. Mit diesem Tabubruch legte Loussier den Grundstein für ein musikalisches Abenteuer und ebnete damit vielen nachfolgenden Musikern den Weg. Heute bewegen sich zahlreiche junge Jazzmusiker mit großem Erfolg im Experimentierfeld zwischen Klassik und Jazz.

Die Dokumentation porträtiert sowohl aktuelle Pianisten als auch den einzigartigen Grenzgänger Jacques Loussier, dessen musikalisches Erbe bis heute aktuell und lebendig ist. Er revolutionierte die Musikwelt und betrat unbekanntes Terrain. Dennoch sah er sich selbst zeitlebens eher als klassischen Pianisten, weniger als Jazzmusiker. Erstmalig wird die musikalische Karriere Jacques Loussiers in einem größeren Rahmen beleuchtet und ein umfassendes Bild seiner Person und seines musikalischen Erbes gezeichnet.

Sonntag, 01.10. / 23:50 Uhr / Turangalîla-Symphonie: Olivier Messiaen
Musik, Frankreich, 2022, ARTE F 80 Min.
Regie: Isabelle Julien
Komponist: Claude Debussy, György Ligeti, Olivier Messiaen
Dirigent: Esa-Pekka Salonen
Orchester: Orchestre de Paris
Chorleitung: Ingrid Roose, Richard Wilberforce
Chor: Chœur de l’Orchestre de Paris, Accentus, Chœur de jeunes de l’Orchestre de Paris

Mit: Axelle Fanyo (Sopran), Fleur Barron (Mezzosopran), Bertrand Chamayou (Klavier), Nathalie Forget (Ondes Martenot )

Online verfügbar von 24/09 bis 31/10
Erstausstrahlung

Olivier Messiaens Turangalîla-Symphonie wurde 1949 in Boston unter der Leitung von Leonard Bernstein uraufgeführt. Damals hätte wohl kaum jemand vermutet, dass dieses monumentale Werk in zehn Sätzen und für (sehr) großes Orchester zum Klassiker avancieren würde.

Messiaen hat sich ausführlich über seine Symphonie mit dem geheimnisvollen Titel geäußert. Unter anderem erklärte er, das Werk habe – bis zu einem gewissen Grad – den erzählenden Charakter einer symphonischen Dichtung, denn es gebe keine Geschichte im eigentlichen Sinne. Es ist die symphonische Fassung des Mythos um Tristan und Isolde. Allein der Titel regt die Fantasie der Zuhörenden an: „Turangalîla“ kommt aus dem Sanskrit und bedeutet Liebesgesang, Freudenode, Tempo, Bewegung, Rhythmus, Leben und Tod. Das Werk ist also der „schicksalhaften, unwiderstehlichen, alles überwindenden, alles vernichtenden Liebe“ gewidmet, der „Liebe, die letztlich zum Tod führt und ihn in gewisser Weise sogar herbeiruft, denn diese Liebe übersteigt den Körper, ja selbst den Geist, und wird kosmisch. […] Eine sehr große Liebe ist ein – wenn auch sehr schwacher – Abglanz der einzig wahren, der göttlichen Liebe.“

Neben dem großen Orchester glänzen in der Turangalîla-Symphonie zwei Soloinstrumente: die Ondes Martenot, ein elektronisches Tasteninstrument, dessen modulierbarer Klang 1949 ein Novum war; und das Klavier mit seinem äußerst anspruchsvollen Part. Esa-Pekka Salonen vertraut hier auf zwei Ausnahmemusiker: Bertrand Chamayou am Klavier und Nathalie Forget an den Ondes Martenot.

Trotz ihres Umfangs und des rätselhaften Titels wurde die Turangalîla-Symphonie zu Messiaens Hauptwerk und zu einem Muss für die großen Ensembles der Klassikwelt. Die extravaganteste und zugleich zugänglichste Partitur des 20. Jahrhunderts begeistert bis heute bei jeder Aufführung durch ihre einzigartige klangliche Vielfalt und ihren mitreißenden, virtuosen Rhythmus.

Montag, 02.10. / 06:10 Uhr / Mit offenen Augen
Magazin, Frankreich, 2023, ARTE 12 Min.
Zusatzinfo:
Fotos können unser Weltbild beeinflussen. Und jedes Foto hat eine Entstehungsgeschichte. Das Magazin „Mit offenen Augen“ ordnet Bilder ein und erklärt Hintergründe. Moderatorin Sonia Devillers liefert faszinierende Aufschlüsse, die über den ersten Blick hinausgehen.

Montag, 02.10. / ab 20:15 Uhr / Schwerpunkt: Der Bücherherbst auf ARTE
Schwerpunkt, ARTE111 Min.

Leselust? Dann sind Sie richtig beim traditionellen Bücherherbst auf ARTE! Auf dem Programm stehen gleich drei Jubiläen: der 100. Geburtstag des deutschen Erfolgsautors Otfried Preußler sowie des berühmten italienischen Schriftstellers Italo Calvino. Außerdem feiert die Frankfurter Buchmesse ihr 75-jähriges Bestehen. Des Weiteren im Fokus: die amerikanische Literatur mit Bestsellerautorin Joyce Carol Oates sowie ein neuer Blick auf Herman Melvilles Klassiker „Moby Dick“. Zudem präsentiert ARTE drei neue Folgen der Reihe „Das Buch meines Lebens“ mit A.L. Kennedy, John Irving und Jasmin Tabatabai.

Der traditionelle Bücherherbst im Oktober auf ARTE widmet sich auch in diesem Jahr Meisterwerken der Weltliteratur, die bis heute durch ihre erzählerische Kraft und die Schicksale ihrer zutiefst menschlichen Heldinnen und Helden in ihren Bann ziehen. Und natürlich steht auch die Frankfurter Buchmesse auf dem Programm, die in diesem Jahr ihr 75. Jubiläum feiert.

Zum Auftakt des diesjährigen Bücherreigens würdigt ARTE einen der erfolgreichsten deutschen Schriftsteller: Otfried Preußler wäre diesen Oktober 100 Jahre alt geworden. Aus diesem Anlass zeigt ARTE die Dokumentation „Otfried Preußler – Ich bin Krabat“ sowie die starbesetzte Verfilmung seines populären Romans „Krabat“, in dem Preußler auch die Schattenseiten seines Lebens verarbeitet.

Mit der Dokumentation „Italo Calvino, der Schriftsteller auf den Bäumen“ ehrt ARTE einen der wichtigsten italienischen Autoren des 20. Jahrhunderts, dessen Bücher in Italien bis heute Schullektüre sind. Mit seinem philosophischen Roman „Der Baron auf den Bäumen“ erlangte er internationale Berühmtheit. Die Dokumentation taucht mit zahlreichen Archivmaterialien und Textauszügen ein in das Universum Italo Calvinos, der im Oktober ebenfalls seinen 100. Geburtstag gefeiert hätte.

Wenn am 18. Oktober die Frankfurter Buchmesse ihre Pforten öffnet, blickt ARTE auf das zauberhaft schöne, aber oft übersehene Slowenien, Ehrengast der diesjährigen Buchmesse. Das kleine Land, das sich mit einer faszinierenden Literaturlandschaft schmücken kann, wurde lange von politischen Abhängigkeiten bestimmt. Umso prägender war die Sprache für die nationale Identität. In diesem kulturellen Hotspot trifft die Dokumentation „Slowenien zwischen den Zeilen“ Superstars wie den Philosophen Slavoj Zizek und das Gesamtkunstwerk Laibach ebenso wie die neuen Stimmen der Literatur- und Kulturszene. Eine weitere Dokumentation schaut mit zahlreichen Archivmaterialien sowie namhaften Protagonistinnen und Protagonisten der heutigen Literaturszene auf die Nachkriegsgeschichte der weltberühmten Frankfurter Buchmesse als Spiegel der deutschen und europäischen gesellschaftlichen Debatten und Entwicklungen.

Während in den USA der Wahlkampf für die Präsidentschaftswahlen im November 2024 an Fahrt aufgenommen hat, richtet ARTE den Fokus auf die amerikanische Literatur. Seit Jahren ist sie Anwärterin auf den Nobelpreis für Literatur: In der Dokumentation „Joyce Carol Oates, die Frau der 100 Bücher“ gibt die prominente Erfolgsautorin („Jene“, „Blond“) Einblicke in ihr Leben, ihre Inspirationsquellen und ihre kritische Sicht auf die amerikanische Gesellschaft.

Der erste Zyklus des Bücherherbsts endet mit einem amerikanischen Klassiker: Herman Melvilles „Moby Dick“ ist Weltliteratur, Abenteuerroman und Allegorie auf die amerikanische Gesellschaft – ihre Werte, Träume und Menschen. Die im Roman auf großartige literarische Weise verarbeiteten überzeitlichen Themen Hass und Gewalt, Unterdrückung und Unterwerfung, Macht und Herrschaft sind der erzählerische Kompass der Dokumentation „Mit Moby Dick durch Amerika“. Sie begibt sich mit dem Buch im Gepäck auf die Suche nach den kulturellen und gesellschaftlichen Konstanten einer zerrissenen Weltmacht. Vor der Dokumentation zeigt ARTE die legendäre Romanverfilmung von John Huston mit Gregory Peck als Kapitän Ahab.

Auf arte.tv finden Sie zusätzlich drei neue Folgen der Reihe „Das Buch meines Lebens“. Diesmal zu Gast bei der Schriftstellerin und Kolumnistin Jagoda Marinic sind die britische Autorin A.L. Kennedy, der amerikanisch-kanadische Schriftsteller John Irving sowie die deutsch-iranische Schauspielerin Jasmin Tabatabai.

Ein inspirierender Bücherherbst bei ARTE im Oktober, der im November mit vier neuen Folgen der Kollektion „Skandalromane der Weltliteratur“ fortgesetzt wird.

Montag, 02.10. / 20:15 Uhr / Krabat
Schwerpunkt: Der Bücherherbst auf ARTE
Spielfilm, Deutschland, 2008, ZDF 111 Min.
Regie: Marco Kreuzpaintner
Drehbuch: Michael Gutmann, Marco Kreuzpaintner
Autor:in: Otfried Preußler
Produktion: Claussen+Wöbke+Putz Filmproduktion, Krabat Filmproduktion, SevenPictures Film, B.A. Produktion
Produzent: Thomas Wöbke, Jakob Claussen, Uli Putz, Bernd Wintersperger
Kamera: Daniel Gottschalk
Schnitt: Hansjörg Weissbrich
Musik: Annette Focks
Komponist: Annette Focks

Mit: Daniel Brühl (Tonda), Christian Redl (Meister), David Kross (Krabat), Robert Stadlober (Lyschko), Paula Kalenberg (Kantorka), Hanno Koffler (Juro), Anna Thalbach (Worschula), Charly Hübner (Michal)
Online verfügbar von 25/09 bis 14/10

Starbesetzte Adaption von Otfried Preußlers populärem Roman. Der Waisenjunge Krabat kämpft in einem vom Dreißigjährigen Krieg verwüsteten Deutschland ums Überleben und kommt als Lehrling in einer Mühle unter. Ohne es zunächst zu bemerken, erlernt er Praktiken der schwarzen Magie. Allmählich erkennt er, dass in seiner neuen Zuflucht gefährliche Dinge vor sich gehen, vor denen er nicht fliehen kann …

Deutschland während des Dreißigjährigen Krieges: Der verwaiste Krabat findet Zuflucht beim Meister einer alten Mühle in der Oberlausitz und lernt mit anderen Schülern die Praktiken der schwarzen Magie. Bald stellt sich heraus, dass der Pakt mit den dunklen Mächten in jeder Neujahrsnacht ein Leben fordert. Um sich aus dem Bann des diabolischen Müllers zu befreien, muss Krabat sein Leben und das seiner heimlichen Liebe riskieren.

„Krabat“ ist einer der wenigen erfolgreichen deutschen Fantasy-Filme, denen eine stimmige und atmosphärisch dichte Umsetzung ihrer literarischen Vorlage gelingt. Suggestiv vermittelt der Film dem Publikum die Antagonismen der Geschichte – den Widerstreit zwischen Meister und Zauberlehrling, verlockender Macht und moralischem Widerstand, Tod und Leben.

Otfried Preußler – Autor der Romanvorlage, die von der sorbischen Krabat-Sage inspiriert wurde – bescheinigt dem Regisseur, er habe „tatsächlich das Kunststück fertiggebracht, sowohl dem Medium Film als auch meinem Buch gerecht zu werden. Es ist ein höchst anspruchsvolles, in sich stimmiges Ganzes entstanden.“ Preußlers Buch findet seit vielen Jahren als Schulliteratur Verwendung und auch der Film erhielt das Prädikat „besonders wertvoll“ mit der Begründung: „Hier wurde sehr behutsam und zurückhaltend ein Meisterwerk geschaffen, das bisweilen die düsteren Züge von Nosferatus Grauen in sich trägt.“

„Krabat“ konnte mit seiner Starbesetzung und imponierenden Szenenbildern bei den Bayrischen Filmpreisen 2009 den Preis für den besten Kinder- und Jugendfilm gewinnen sowie bei den Jupiter Awards 2010 für David Kross den Preis als besten deutschen Schauspieler.

Zusatzinfo:
Marco Kreuzpaintner realisierte schon mit 25 Jahren seinen ersten Kinofilm „Ganz und gar“ (2003) als Regisseur. Die Claussen und Wöbke Filmproduktion produzierte seinen zweiten Spielfilm „Sommersturm“ (2004) – der Beginn einer Zusammenarbeit, aus der ebenfalls „Krabat“ (2008) hervorging.

Für Kreuzpaintner war Krabat in seiner Jugend eine spannende Identifikationsfigur: „Krabat ist ein besonderer Held. Er besitzt Stärke, Mut, Gefühl und repräsentiert wichtige Werte. (…) ‚Krabat‘ erzählt ja nicht nur vom Erwachsenwerden, der Selbstbestimmung, Freundschaft und der Liebe, sondern auch vom Tod.“

Montag, 02.10. / 22:05 Uhr / Otfried Preußler – Ich bin Krabat
Schwerpunkt: Der Bücherherbst auf ARTE
Dokumentation, Deutschland, 2023, ZDF 52 Min.
Regie: Thomas von Steinaecker
Online verfügbar von 02/10 bis 31/12
Erstausstrahlung

Otfried Preußler, einer der erfolgreichsten deutschen Autoren des 20. Jahrhunderts, hätte am 20. Oktober 2023 seinen 100. Geburtstag gefeiert. Aus diesem Anlass würdigt die Dokumentation seine Lebensleistung und zeigt die Schattenseiten seines Lebens, die er mit dem Roman „Krabat“ verarbeitet. Seine Klassiker „Der Räuber Hotzenplotz“ und „Die kleine Hexe“ werden auch heute noch gelesen und geliebt. Doch Otfried Preußler hatte auch eine tragische Lebensgeschichte, von der bis vor kurzem nur wenig bekannt war: Er litt unter traumatischen Kriegserlebnissen und fünf Jahren in russischer Gefangenschaft.

Mit über 50 Millionen verkauften Büchern ist Otfried Preußler einer der erfolgreichsten deutschen Autoren des 20. Jahrhunderts. Seine Klassiker „Der Räuber Hotzenplotz“ und „Die kleine Hexe“werden auch heute noch, über ein halbes Jahrhundert nach ihrem Erscheinen, von Kindern gelesen und geliebt. Besonders „Krabat“, die düstere Geschichte eines Waisenjungen, der in den Bann eines bösen Zauberers gerät, machte ihn auch jenseits der Kinderbuchliteratur berühmt und wurde zur Schullektüre. Doch hinter der Fassade des vermeintlich harmlosen Autors verbirgt sich eine tragische Lebensgeschichte, von der bis vor kurzem nur wenig bekannt war: traumatische Kriegserlebnisse und fünf Jahre in russischer Gefangenschaft.

Anhand seltener Archivausschnitte und Statements zum Beispiel von seiner Tochter Susanne Preußler-Bitsch oder dem Biografen Tilman Spreckelsen zeigt die Dokumentation die bewegende Geschichte Preußlers und seiner jahrelangen Versuche, diese Erlebnisse in seinem Lebensbuch „Krabat“ zu verarbeiten. Thomas von Steinaecker, unter anderem bekannt durch seine Bücher und ARTE-Produktionen „Werner Herzog – Radical Dreamer“ und „Stockhausen – Musik für eine bessere Welt“, zeigt in seiner Dokumentation eine bisher unentdeckte Seite des berühmten Kinderbuchautors.

Montag, 02.10. / 01:30 Uhr / Patrice Chéreau – Frankreichs Theatergenie
Dokumentation, Frankreich, 2023, ARTE F 90 Min.
Regie: Marion Stalens
Online verfügbar von 25/09 bis 31/12
Erstausstrahlung

Schwindelerregende Kreativität seit der frühen Jugend: Der am 7. Oktober 2013 verstorbene Theater-, Opern- und Filmregisseur Patrice Chéreau übte nicht nur in seiner Heimat Frankreich, sondern in ganz Europa nachhaltigen Einfluss auf die europäische Bühnenkunst aus. Das hochproduktive Leben dieses sensiblen Theatermachers, der sich immer wieder neu erfand, ähnelt einem Coming-of-Age-Roman voller spannender Wendungen. Auch zehn Jahre nach seinem Tod hat Patrice Chéreau nichts an Präsenz in der Kulturlandschaft eingebüßt, sind seine Themen universell.

Patrice Chéreau wurde 1944 als Sohn eines Künstlerpaares geboren. Der hochsensible junge Mann fällt schon im Amateurtheater seines Gymnasiums durch seine Begabung auf. Mit 22 Jahren vertraut man ihm die Leitung eines Theaters im Pariser Vorort Sartrouville an. Sein Plan, ein engagiertes Volkstheater zu schaffen, scheitert und er geht bankrott. Es folgen finanziell schwierige Jahre, doch das kennt er von seinen Eltern, und sein allenthalben anerkanntes schöpferisches Talent eröffnet ihm schon bald Zugang zu den renommiertesten europäischen Bühnen.

Auch in Frankreich kann er wieder Fuß fassen und wird Kodirektor des Nationaltheaters in Villeurbanne, einem Vorort von Lyon. Der Wendepunkt seiner Karriere ereignet sich, als er mit 32 Jahren zum hundertjährigen Bestehen der Bayreuther Festspiele den „Ring des Nibelungen“ inszenieren soll. Mit Hilfe seiner hervorragenden Deutschkenntnisse und der Tatsache, dass er die deutschen Sagen seit Unizeiten in- und auswendig kennt, lässt ihn Bayreuth in fünf Festspielsommern – nach anfänglichem Widerstand gegenüber seiner Sicht auf die Dinge – erobern. Als Leiter eines Theaters in Paris Nanterre, der nächsten Station, bringt er mit der dortigen Schauspielschule eine ganze Generation herausragender Theatertalente hervor.

Die Aidskrise der 1980er Jahre trifft seinen Freundeskreis hart. Er gibt die Leitung des Theaters ab, um sich neu zu orientieren und einem Traum, dem Kino, zu widmen. Mit entwaffnender Klarsicht setzt er sich mit dem Thema der Gewalt in zwischenmenschlichen Beziehungen in „Die Bartholomäusnacht“ (1994) auseinander. 2001 landet er mit „Intimacy“ einen großen Erfolg: Dem Theater bleibt er über all die Jahre treu, und auch in der Welt der Oper hinterlässt er unauslöschliche Spuren.

Das einfühlsame Porträt stützt sich auf das Wort und die Werke des Regisseurs. Wegbegleiter und enge Freunde zeichnen ein sehr authentisches Bild von Chéreaus einzigartiger Persönlichkeit, Quelle der Inspiration für die Nachwelt.

Zusatzinfo:
Patrice Chéreau, geboren am 2. November 1944 in Lézigne, besuchte das Lycée Louis-le-Grand in Paris, in dessen Laienspielgruppe er sich bereits als 15-Jähriger als Regisseur, Schauspieler und Bühnenbildner engagierte. Seine vielseitige Karriere als Theater-, Opern- und Filmregisseur begann Chéreau im Sprechtheater. In seiner Funktion als Leiter des Theaters der Pariser Trabantenstadt Sartrouville (1966-1969) unternahm er den Versuch, ein engagiertes Volkstheater zu schaffen. 1971 wurde Chéreau künstlerischer Kodirektor, später – zusammen mit Roger Planchon – Direktor des Théâtre National Populaire in Villeurbanne, einem Vorort von Lyon.

1982 übernahm er die Leitung des Théâtre des Amandiers im Pariser Vorort Nanterre, dem im Rahmen eines Modellversuches auch ein Schauspiellehrinstitut und ein Filmatelier angeschlossen waren.
Er liebte lange Texte und verhalf dem Dramatiker Bernard-Marie Koltès zu Bekanntheit. Nach den 80er Jahren und der schwierigen Aidskrise – er war bekennender Homosexueller – schlug er neue Wege ein und widmete sich dem Film.

Bei den Filmfestspielen in Cannes wurde 1994 sein Film „Die Bartholomäusnacht“ vorgestellt. Bei der 20. César-Verleihung 1995 in Paris wurde der Film gleich fünfmal ausgezeichnet. 1995 brachte Chéreau bei der Biennale in Venedig eine Neuinszenierung von Koltès „Dans la solitude des champs de coton“ auf die Bühne, die später unter anderem bei den Wiener Festwochen und den Salzburger Festspielen, zu sehen war. Bei der Berlinale 2001 erhielt er den Goldenen Bären für seinen kompromisslosen Film „Intimacy“. Den Preis für die beste Regie erhielt Patrice Cheréau auf der Berlinale 2003 für seinen Film „Sein Bruder“.

Das einfühlsame Porträt stützt sich auf das Schaffen und auf Selbstaussagen des Regisseurs: Chéreau bei der Probe, Chéreau, wie er mit verblüffender Einfachheit über seine Arbeit spricht … Auch Wegbegleiter und enge Freunde wie Dominique Blanc, Pascal Greggory, Richard Peduzzi, Valeria Bruni Tedeschi, Thierry Thieu Niang und Anne-Louise Trividic zeichnen ein sehr authentisches Bild von Chéreaus Persönlichkeit.

Dienstag, 03.10. ( Tag der Deutschen Einheit) / 06:10 Uhr / Mit offenen Augen
Magazin, Frankreich, 2023, ARTE 12 Min.
Fotos können unser Weltbild beeinflussen. Und jedes Foto hat eine Entstehungsgeschichte. Das Magazin „Mit offenen Augen“ ordnet Bilder ein und erklärt Hintergründe. Moderatorin Sonia Devillers liefert faszinierende Aufschlüsse, die über den ersten Blick hinausgehen.

Mittwoch, 03.10. / 06:10 Uhr / Mit offenen Augen
Magazin, Frankreich, 2023, ARTE 11 Min.
Moderation: Sonia Devillers
Erstausstrahlung
Fotos können unser Weltbild beeinflussen. Und jedes Foto hat eine Entstehungsgeschichte. Das Magazin „Mit offenen Augen“ ordnet Bilder ein und erklärt Hintergründe. Moderatorin Sonia Devillers liefert faszinierende Aufschlüsse, die über den ersten Blick hinausgehen.

Mittwoch, 04.10. / 02:35 Uhr / Der Komponist Paul Dessau: Von Hamburg über Hollywood in die
DDR
Dokumentation, Deutschland, 2022, NDR 53 Min.
Regie: Anne-Kathrin Peitz
Online verfügbar von 17/09 bis 16/12
Wiederholung vom 17.09.

Donnerstag, 05.10. / 06:15 Uhr / Mit offenen Augen: Der Fotograf ist im Game
Magazin, Frankreich, 2022, ARTE F 12 Min.
Moderation: Sonia Devillers
Online verfügbar von 23/01 bis 27/12

Das Bild ist ein so genanntes In-Game-Foto. Tatsächlich können Gamer ihre Partie unterbrechen, um sich in ihrer virtuellen Umgebung „umzuschauen“ und einen Screenshot von ausgewählten Szenen zu machen. Bildausschnitte und Motive sind dabei frei wählbar. Dieses Foto wurde auf der ersten diesem neuen Fotogenre gewidmeten Ausstellung in New York ausgezeichnet. „Mit offenen Augen“ erörtert die Entstehungsgeschichte des Fotogenres mit dem indischen Gamer Zuber Basha, dem Urheber des Fotos, und mit dem Wissenschaftler Carl Therrien, einem Spezialisten für Videospiele an der Universität von Montréal.

Fotos können unser Weltbild beeinflussen. Und jedes Foto hat eine Entstehungsgeschichte. Das Magazin „Mit offenen Augen“ ordnet Bilder ein und erklärt Hintergründe.
Moderatorin Sonia Devillers liefert faszinierende Aufschlüsse, die über den ersten Blick hinausgehen.

Freitag, 06.10. / 06:10 Uhr / Mit offenen Augen: Andrew Tate oder von Männlichkeit, Bugattis und Pizzakartons
Magazin, Frankreich, 2022, ARTE F 12 Min.
Moderation: Sonia Devillers
Online verfügbar von 21/03 bis 27/02

Das Video vom 27. Dezember 2022 zeigt Tates Privatjets und Luxusautos neben Ausschnitten aus Greta Thunbergs Rede vor den Vereinten Nationen im September 2019. Tate protzt mit seinem Reichtum und macht die Aufrufe der schwedischen Aktivistin zu mehr Genügsamkeit lächerlich. Der französische YouTuber Hardisk enthüllt die Geheimnisse, die sich um die Produktion derartig kontroverser Videos in sozialen Netzwerken ranken. Die Medien- und Genderspezialistin Debbie Gring analysiert die visuellen Codes und die misogynen Referenzen solcher Inhalte.

Zusatzinfo:
Fotos können unser Weltbild beeinflussen. Und jedes Foto hat eine Entstehungsgeschichte. Das Magazin „Mit offenen Augen“ ordnet Bilder ein und erklärt Hintergründe.
Moderatorin Sonia Devillers liefert faszinierende Aufschlüsse, die über den ersten Blick hinausgehen.

Freitag, 06.10. / ab 21:45 Uhr / Schwerpunkt: Martial Arts – Geballte Energie
Schwerpunkt, ARTE97 Min.

Bruce Lee, Jackie Chan und Jean-Claude Van Damme zeigen unterschiedliche Facetten der Kampfkunst: „Die Bruce Lee-Story – ‚Be water‘!“ zeichnet das schillernde Leben des selbstbewussten Kampfsportlers und Schauspielers nach, dem es als Chinese erstmals gelang, Hollywood zu erobern. Sein letzter und bekanntester Film: „Der Mann mit der Todeskralle“ von 1973. Ein „Anti-Bruce-Lee“ tritt in „Jackie Chan – Mit Humor und Schlagkraft“ auf den Plan. Das internationale Erfolgsrezept des chinesischen Kinostars liegt zwischen Buster Keaton und Sylvester Stallone. „Jean-Claude Van Damme: Karate-Diva“ erzählt vom kometenhaften, persönlich motivierten Aufstieg eines schüchternen Jugendlichen ­– über „Mr. Belgium“ hin zu internationalem Ruhm.

Der Schwerpunkt „Martial Arts – Geballte Energie“ zeichnet die Geschichte der asiatischen Kampfkunst anhand drei ganz unterschiedlicher Ikonen nach: Bruce Lee, Jackie Chan und Jean-Claude Van Damme zeigen, dass Kampfkunst auch mit Philosophie, Tanz und sogar Komik zu tun haben kann.

„Die Bruce Lee-Story – ‚Be water‘!“ erzählt das schillernde Leben und Werk des charismatischen Kampfsportlers und Schauspielers, dem es als Chinese erstmals gelang, Hollywood zu erobern. Nur eine Handvoll Spielfilme und sein früher Tod mit 32 Jahren haben das sportliche Ausnahmetalent bis heute unsterblich gemacht. Sein letzter Film, „Der Mann mit der Todeskralle“ von 1973, war zugleich sein bekanntester und die erste chinesisch-amerikanische Koproduktion. Lee spielt hier einen Shaolin-Mönch, der als Teilnehmer an einem Kampfkunstturnier einen Drogenring aufdecken helfen soll. Der Film wurde zum Klassiker innerhalb einer Masse an Kung-Fu-Filmen dieser Zeit.

Um einen „Anti-Bruce-Lee“ geht es in „Jackie Chan – Mit Humor und Schlagkraft“: Die Dokumentation beschreibt die chaotische Erfolgsgeschichte des chinesischen Kinostars, der Lee zunächst vergeblich versucht nachzuahmen. Sein unglaublicher Erfolg bei einem internationalen Publikum liegt schließlich zwischen Familienkomödie und Actionfilm, Buster Keaton und Sylvester Stallone. Er schafft es, den amerikanischen Filmmarkt für asiatische Produktionen endgültig zu öffnen: als Schauspieler, Stuntman und Antiheld, aber auch als Regisseur, Choreograph, Sänger und Produzent.

Jean-Claude Van Damme gehört zur darauffolgenden Generation von Kampfkünstlern und ist aus ganz persönlichen Gründen zu den Martial Arts gekommen: Das schmerzhafte Ende einer frühen Liebesbeziehung trieb den schüchternen Jugendlichen an, über sich hinauszuwachsen – mit hartem Training in Kampfkünsten wie Karate und Kickboxen. „Jean-Claude Van Damme: Karate-Diva“ zeichnet den kometenhaften Aufstieg des jungen Belgiers über „Mr. Belgium“ hin zu internationalem Ruhm nach.

Freitag, 06.10. / 21:45 Uhr / Die Bruce Lee-Story – „Be water!“
Schwerpunkt: Martial Arts – Geballte Energie
Dokumentarfilm, USA, 2020, ARTE 97 Min.
Regie: Bao Nguyen
Online verfügbar von 06/10 bis 05/11
Erstausstrahlung

“Die Bruce Lee-Story – ‚Be Water!‘“ dokumentiert das Leben des legendären Schauspielers und Kampfkünstlers. Der zeichnet Lees Anfänge in San Francisco und Hongkong sowie seine Zeit als Kung-Fu-Trainer in Seattle nach. Zum internationalen Superstar wurde Bruce Lee erst, als er nach Hongkong zurückkehrte. Interviews und Archivmaterial veranschaulichen Lees charismatische Ausstrahlung und Leidenschaft, seine Lebensphilosophie und seine Hingabe für die Kampfkunst.

“Die Bruce Lee-Story – ‚Be Water!‘“ dokumentiert das Leben des weltweit berühmten sinoamerikanischen Schauspielers und Kampfkünstlers. Als Hollywood ihn nicht fördern wollte, kehrte Lee zurück nach Hongkong, in die Heimat seiner Eltern. Dort drehte er in nur zwei Jahren vier Filme, die seine Legende begründeten.

Der Blitzkarriere des Schauspielers setzte sein früher Tod im Alter von 32 Jahren ein Ende. „Be Water!“ erzählt Bruce Lees Kindheit in San Francisco als Sohn eines Schauspielers der kantonesischen Oper und seine bewegte Jugend in Hongkong. Im Alter von 18 Jahren siedelte Lee nach Seattle über, wo er seine Frau Linda kennenlernte und (schließlich) als Kung-Fu-Trainer arbeitete. Obwohl Film und Fernsehen auf seine außergewöhnliche Kampfkunst aufmerksam wurden, war Hollywood zu Anfang der 1960er Jahre noch nicht reif für einen asiatischen Hauptdarsteller. Lee ging daraufhin nach Hongkong zurück, von wo aus er rasch zum internationalen Superstar wurde. Zahlreiche Interviews und Archivbilder lassen das Porträt einer komplexen Persönlichkeit entstehen, in der sich charismatische Ausstrahlung, Leidenschaft, Lebensphilosophie und Hingabe für die Kampfkunst vermischen.

Freitag, 06.10. / 23:20 Uhr / Placebo in concert – Hurricane Festival 2023
Musik, Deutschland, 2023, NDR 59 Min.
Regie: Jens Guse
Online verfügbar von 06/10 bis 05/11
Erstausstrahlung

Irgendwo zwischen Indie- und Glam-Rock sind Placebo eine der beliebtesten Bands der Rockszene geworden: Seit ihrer Gründung 1994 ist die einmalig-charismatische Stimme von Brian Molko nicht mehr aus der Alternative-Rock-Welt wegzudenken. Seitdem haben die Londoner acht Studioalben veröffentlicht, die sich weltweit mehr als 14 Millionen Mal verkauft und alle die Top 20 in Großbritannien erreicht haben.

Placebo haben die ganze Welt betourt und zählen zu den größten Headlinern überhaupt. Beim Hurricane Festival 2023 werden die Fans garantiert Hits wie „Every You Every Me“ und „Too Many Friends“ mitsingen.

Freitag, 06.10. / 03:58 Uhr / Bilder allein zuhaus: Tänzerinnen an der Stange, Edgar Degas – Die wahren Talente
Serie, Frankreich, 2022, ARTE F 2 Min.
Regie: Gérard Pautonnier
Online verfügbar von 01/09 bis 31/08
Erstausstrahlung

Zwei Tänzerinnen an der Stange entdecken im Gespräch eine überraschende Gemeinsamkeit: Beide hassen Ballett …

Zusatzinfo:
Die Kurzfilmserie nimmt mit humorvollen Nachstellungen Meisterwerke der Malerei unter die Lupe. Von Paul Cézanne bis hin zu Roy Lichtenstein – werden in der Kurzfilmserie Bilder von Schauspielern zum Leben erweckt, die wegen ihrer Ähnlichkeit mit den gemalten Figuren ausgewählt wurden. ARTE zeigt die vierte Staffel.


Programmwoche 41:

Samstag, 07.10. / 06:00 Uhr / Roberta Flack: Legende des Soul
Dokumentarfilm, USA, 2023, ARTE F – 83 Min.
Regie: Antonino D’Ambrosio
Online verfügbar von 01/09 bis 06/03
Wiederholung vom 08.09.

Sonntag, 08.10. / 05:05 Uhr / Berlin Live: Aloe Blacc
Musik, Deutschland, 2020, ZDF – 60 Min.
Regie: Stefan Mathieu, Hannes Rossacher
Online verfügbar von 07/10 bis 07/11

Nicht erst seit dem Welthit „Wake Me Up“ gemeinsam mit dem legendären DJ Avicii ist Aloe Blacc ein absoluter Superstar. Seine musikalische Einzigartigkeit zeigt der Künstler in einem feinen, exklusiven Konzert im Ballhaus Berlin. Aloe Blacc stellt dort seine neue Platte „All Love Everything“ vor und spielt seine Welthits in diesen Pandemiezeiten zwar ohne Publikum, dafür aber mit einer selten gehörten Intensität und Hingabe. Der Sohn panamaischer Einwanderer ist in Südkalifornien zu Klängen wie Salsa, Merengue und Cumbia aufgewachsen. Ursprünglich noch dem Hip-Hop zugetan, probierte er mit seiner gefühlvoll souligen Stimme schon bald andere Richtungen aus. Über drei Alben entwickelte sich sein Sound, wuchs und fand schließlich seine ganz eigene Nische, die die lange Geschichte des amerikanischen Soul mit zeitlosem, bilderstarkem Songwriting kombiniert. Songs, die sich mit der ganzen Palette der menschlichen Erfahrungen beschäftigen; angefangen bei platonischer Liebe bis zu seiner Liebe für die Menschlichkeit, von Politik bis zu persönlichen Sehnsüchten. Ebenso vielfältig wie auch mitfühlend gestaltet sich sein Songwriting auf nahezu klassische Weise, die eine Kategorisierung irrelevant macht. Tatsächlich wurden Aloe Blaccs Texte bisher sowohl mit Dance Music als auch Country kombiniert – und berührten seine Hörer nichtsdestotrotz tief. Aloe Blacc entzieht sich somit jedem musikalischen Genre.

Setlist:
– 00:27: I Need A Dollar
– 05:04: Lift Your Spirit
– 08:43: Love Is The Answer
– 13:38: My Way
– 17:24: Hey Brother
– 21:05: I Do
– 25:54: Brooklyn In The Summer
– 29:38: You Make Me Smile
– 37:44: Glory Days
– 41:01: The Man
– 46:30: Soldier In The City
– 52:23: All Love Everything
– 54:44: Wake Me Up

Sonntag, 08.10. / 06:10 Uhr / Helen Mirren – Eine königliche Schauspielerin
Dokumentation, Frankreich, Luxemburg, 2022, ARTEFFL – 52 Min.
Regie: Nicolas Maupied
Online verfügbar von 23/08 bis 28/11
Wiederholung vom 30.08.

Sonntag, 08.10. / 10:00 Uhr / Twist
Magazin, Deutschland, 2023, NDR 30 Min.
Produktion: NDR
Online verfügbar von 06/10 bis 07/10
Erstausstrahlung

Sonntag, 08.10. / 16:45 Uhr / Der Maler Philip Guston – Ein amerikanisches Leben
Dokumentation, Deutschland, 2023, ZDF 53 Min.
Regie: Marion Kollbach
Online verfügbar von 08/10 bis 07/10
Erstausstrahlung

Das außergewöhnliche Werk des amerikanischen Künstlers Philip Guston ist ein Meilenstein der modernen Malerei. Guston ist einer der meistdiskutierten Maler seiner Zeit und heute Star der jüngeren Generation zeitgenössischer Künstler. Witzig, lebendig, absurd und immer am Puls ihrer Zeit berühren seine Bilder tief – und sind aktueller denn je. ARTE zeigt die Kulturdokumentation anlässlich der großen Guston-Retrospektive in der Tate Modern, die vom 5. Oktober 2023 bis zum 25. Februar 2024 in London zu sehen ist.

Philipp Guston (1913-1980) gilt zusammen mit Jackson Pollock, Willem de Kooning und Mark Rothko als einer der bedeutendsten Vertreter des Abstrakten Expressionismus. Erschüttert vom Holocaust und als Zeitzeuge des Vietnamkriegs brach er jedoch Mitte der 60er Jahre mit der Abstraktion und brachte als Erster die Figur zurück in die Nachkriegsmalerei. Die damalige Kunstwelt verzieh ihm den „Verrat“ am „Reinheitsgebot“ der Abstraktion nicht.

Heute wird Guston als Pionier der figürlichen Malerei gefeiert und seine Bilder erzielen Millionenpreise. Bis heute sorgt er für Aufruhr und Debatten, zuletzt 2020, als vier namhafte Museen seine große internationale Retrospektive verschoben. Sie befürchteten angesichts der Ermordung von George Floyd und der Black-Lives-Matter-Bewegung massive Proteste gegen Gustons Bilderserie, die er Ende der 60er Jahre begann: verrückte, cartoonhafte, zigarrenrauchende Ku-Klux-Klan-Figuren in weißen Kapuzen. Eine seiner Kapuzenfiguren steht vor einer Staffelei und malt ein Selbstporträt. Guston fragte sich: „Wie wäre es, böse zu sein?“

In der Dokumentation äußert sich der amerikanische Comicautor Art Spiegelman über Gustons Liebe für „Krazy Kat“-Comics sowie die Aktualität von Gustons Kapuzenfiguren angesichts des ansteigenden Rassismus weltweit. Der afroamerikanische Künstler Glenn Ligon spricht über die Polemik um die Verschiebung der Retrospektive. Mit Gustons Tochter Musa Mayer entdeckt die Dokumentation den Rückzugsort des Künstlers, das Studio und Wohnhaus in Woodstock. Der britische Kurator Mark Godfrey ordnet Gustons Werk in einen größeren kunsthistorischen Kontext ein.

Sonntag, 08.10. / 17:40 Uhr / 2 Virtuosen auf der Geige – Isabelle Faust spielt Locatelli
Mit Il Giardino Armonico
Musik, Deutschland, Italien, 2023, WDR 43 Min.
Regie: Michael Beyer
Dirigent: Giovanni Antonini
Komponist: Pietro Locatelli
Mit: Isabelle Faust (Violine)
Online verfügbar von 08/10 bis 07/11
Erstausstrahlung

Der italienische Geigenvirtuose und Komponist Pietro Antonio Locatelli wirkte an der Schwelle vom Barock zur Klassik. Stargeigerin Isabelle Faust begibt sich in Locatellis Geburtsstadt Bergamo auf Spurensuche nach dessen halsbrecherischer Musik – zusammen mit Dirigent Giovanni Antonini und seinem Originalklangensemble Il Giardino Armonico. Gespielt wird ein Programm, das Locatelli als Komponisten präsentiert, der äußerst anspruchsvolle Werke für die Violine geschrieben hat.

Locatelllis Violinkonzerte in der Komposition „L’arte del violino“ verblüffen mit ihren hohen Passagen, schnellen Lagenwechseln und Doppelgriffen. Sie wurden zum Vorbild für die berühmten Capricci des heute viel bekannteren „Teufelsgeigers“ Paganini, in denen man der Energie Locatellis regelrecht nachspüren kann. Paganini verbeugte sich vor Locatellis Kompositionen, die ihm „eine Welt neuer Ideen und Methoden eröffneten, die wegen ihrer übermäßigen Schwierigkeit nie den verdienten Erfolg erzielt hatten.“

Dieser Musik muss man also gewachsen sein – und Isabelle Faust zeigt hier deutlich, dass sie die nötige spielerische Raffinesse und Präzision selbst bei den allerhöchsten Tönen besitzt. Isabelle Faust und Dirigent Giovanni Antonini erzählen von ihrer Faszination für diese Musik und machen das Konzert zu einer Entdeckungsreise in die Klangwelt von Pietro Locatelli.

Zusatzinfo:
Auf dem Programm stehen:
– Pietro Antonio Locatelli
– Concerto op. 3 Nr. 11 „L’arte del violino“
– Concerto op. 3 Nr. 2 „L’arte del violino“
– Concerto grosso op. 1, Nr. 11
– Concerto grosso op.7, Nr. 6 „Il pianto d’Arianna“

Sonntag, 08.10. / 23:00 Uhr / 500 Jahre Bayerisches Staatsorchester
Dokumentation, Deutschland, 2023, BR 52 Min.
Regie: Victor Grandits, Magdalena Adugna
Online verfügbar von 08/10 bis 07/11
Erstausstrahlung

Ein Orchester ist ein magischer Organismus. Er lebt und atmet, in einem eigenen Rhythmus.

Die Hommage „500 Jahre Bayerisches Staatsorchester“ versucht das Geheimnis dieses Organismus zu ergründen. Victor Grandits und Magdalena Adugna begleiten die Musikerinnen und Musiker hautnah und vermitteln Einblicke in den künstlerisch besonders intensiven Berufsalltag des Orchesters an der Bayerischen Staatsoper.

In exklusiven Interviews mit ehemaligen Generalmusikdirektoren wie zum Beispiel Zubin Mehta und Kent Nagano oder dem amtierenden Chefdirigenten Vladimir Jurowski zeigen die Maestri die Besonderheiten und erzählen von dem einzigartigen Klang dieses Ensembles, das seit 500 Jahren seine Spieltechniken pflegt und weiterentwickelt. „Beschreiben kann man das nicht. Dazu müsste man ein Dichter sein.“ (Chefdirigent Vladimir Jurowski über den Klang)

Die Dokumentation stellt Orchestermitglieder vor, fragt, was sie antreibt und was sie zusammenschweißt. Die Aufnahmen fangen ihren persönlichen Blick auf das Orchester, ihre Geschichten ein. Ihre Hingabe und Exzellenz ist der Garant für den internationalen Erfolg des vielfach preisgekrönten Klangkörpers.

ARTE feiert das Jubiläum dieser 500 Jahre alten Klangkultur und zeigt die Künstlerinnen und Künstler in einer besonderen Lichtinszenierung mit Werken wie beispielsweise Wagners Vorspiel zu „Tristan und Isolde“ oder dem „Abendstern“ aus Tannhäuser.

Sonntag, 08.10. / 23:55 Uhr / Krieg und Frieden (Woina i mir)
Musik, Deutschland, 2023, BR 216 Min.
Regie: Dmitri Tcherniakov
Komponist: Sergej S. Prokofjew
Fernsehregie: Andy Sommer
Dirigent: Vladimir Jurowski
Orchester: Bayerisches Staatsorchester
Chorleitung: David Cavelius
Chor: Bayerischer Staatsopernchor und Zusatzchor der Bayerischen Staatsoper
Libretto: Sergej Prokofjew, Mira Mendelson
Bühnenbild / Ausstattung / Bauten: Dmitri Tcherniakov
Kostüme: Elena Zaytseva
Licht: Gleb Filshtinsky
Dramaturgie: Malte Krasting

Mit: Andrei Zhilikhovsky (Fürst Andrei Bolkonski ), Olga Kulchynska (Natscha Rostowa), Alexandra Yangel (Sonja und Adjutant Murats), Violeta Urmana (Marja Dmitrijewna Akhrossimova), Mischa Schelomianski (Graf Ilja Andrejewitsch Rostow), Victoria Karkacheva (Gräfin Hélène Besuchowa), Arsen Soghomonyan (Graf Pierre Besuchow), Dmitry Ulyanov (Michail I. Kutusow), Tómas Tómasson (Napoleon), Sergei Leiferkus (Fürst Nikolai Andrejewitsch Bolkonski und Matwejew)
Online verfügbar von 08/10 bis 07/11
Erstausstrahlung

1941 nahm sich Sergej Prokofjew während des Zweiten Weltkriegs Tolstois „Krieg und Frieden“ zur Vorlage für ein monumentales Opernprojekt. Die komplexe Geschichte spielt zur Zeit Napoleons in Russland. Bis heute gilt die Oper als russisches Nationalwerk. Erstmals führt die Bayerische Staatsoper mit einem internationalen Team um Dmitri Tcherniakov und Vladimir Jurowski die Vertonung dieses Klassikers der Weltliteratur in München auf.

Erstmals in München wird Sergej Prokofjews monumentale Oper „Krieg und Frieden“ zum 70. Todestag des Komponisten aufgeführt. Das gewaltige Werk basiert auf Leo Tolstois Klassiker der Weltliteratur gleichen Namens. Allein die rund 40 Solistinnen und Solisten verdeutlichen die beachtlichen Ausmaße dieser Oper. Verantwortlich für die Inszenierung zeichnet Dmitri Tcherniakov mit Vladimir Jurowski am Dirigentenpult.

Leo Tolstoi schuf mit seinem Roman „Krieg und Frieden“ einen Weltklassiker des russischen Realismus. Tolstoi verwebt für seine Erzählung die Einzelschicksale verschiedener Familien der russischen Gesellschaft zur Zeit der napoleonischen Kriege in Russland und schafft damit ein detailreiches und dokumentarisches Sittenbild einer ganzen Epoche.

Prokofjews Adaption fokussiert sich im ersten Teil auf die amourösen Verstrickungen rund um die Hauptfigur Natascha. Der zweite Teil verfolgt die Geschehnisse um die Schlacht bei Borodino, aus der Napoleon als Sieger hervorgeht. Um Napoleon zum Rückzug zu zwingen, beschließen die Bürger Moskaus im dritten Teil, ihre Stadt anzuzünden.

1941 machte sich Sergej Prokofjew den Roman nach dem deutschen Überfall auf die damalige Sowjetunion zur Vorlage eines gewaltigen nationalen Opernprojektes. Das Werk galt wegen seiner Vielschichtigkeit lange Zeit als ungeeignet für eine Opernadaption. Prokofjew widmete sich dem ehrgeizigen Versuch, die verflochtenen Handlungsstränge in eine musikalische Essenz zu überführen. Die Parallelen zwischen der Handlung zur Zeit der Napoleonischen Kriege und dem Zweiten Weltkrieg führten in der Entstehungszeit der Oper zu einem öffentlichen Diskurs. Nachdem Prokofjew seine erste Version der Komposition 1943 beendet hatte, musste das Werk durch politische Beschlüsse immer wieder umgearbeitet, Szenen gestrichen oder ergänzt und Texte umgeschrieben werden. Noch bis zu seinem Tod 1953 arbeitete Prokofjew an der Oper, eine vollständige Uraufführung zu Lebzeiten blieb aus.

Ein Jahr nach dem russischen Angriff auf die Ukraine hat das Werk, das als russisches Nationalwerk gilt, an Brisanz nicht verloren; eine Herausforderung, mit der sich das Team um Regisseur Dmitri Tcherniakov und den Musikalischen Leiter Vladimir Jurowski intensiv beschäftigt hat.

Sonntag, 08.10. / 03:35 Uhr / Modiglianis Geheimnisse
Dokumentation, Frankreich, 2019, ARTE F 52 Min.
Regie: Jacques Loeuille

Er gilt als einer der letzten Bohemiens von Montmartre und ist heute einer der teuersten Künstler der Moderne: der italienische Maler Amedeo Modigliani (1884-1920). Bekannt ist über Modiglianis Leben vor allen Dingen, dass er angeblich dem Alkohol verfallen war, in extrem ärmlichen Verhältnissen hauste und viel zu jung an Tuberkulose starb. Ein genauerer Blick auf seine Malerei sowie neue kunsthistorische Recherchen und wissenschaftliche Verfahren bringen nun einen neuen Modigliani ans Licht.

In den Jahren vor dem Ersten Weltkrieg ist Paris Zufluchtsort von Künstlern und Intellektuellen aus aller Welt. Einer von ihnen ist Amedeo Modigliani (1884-1920), ein junger italienischer Maler, der schnell Freunde findet und seine Zeitgenossen porträtiert. Heute ist er einer der berühmtesten und teuersten Künstler der Moderne. Man wusste wenig über sein Leben. So entstand die Legende von einem Bohemien, der im Alkoholrausch malte, in extrem ärmlichen Verhältnissen hauste und am 24. Januar 1920 in der Pariser Charité an Tuberkulose verstarb. Er wurde 35 Jahre alt. Seine Verlobte, Jeanne Hébuterne, nahm sich einen Tag nach seinem Tod das Leben; sie war erst 21 Jahre alt und hochschwanger mit dem zweiten gemeinsamen Kind. Nun wurden in einer beispiellosen wissenschaftlichen Studie rund 30 seiner Gemälde, die in französischen Sammlungen aufbewahrt werden, mit bildgebenden Verfahren untersucht. Die Infrarot-Radiographie und Röntgenfluoreszenzanalyse, die die Grenzen des Sichtbaren erweitern, enthüllen dabei nicht nur verborgene Kompositionen seiner Werke, sondern erzählen auch neue Geschichten aus Modiglianis Leben. Die Dokumentation führt in die Toskana seiner Kindheit, in das Paris der Avantgarde sowie an die Côte d’Azur und befasst sich mit den weniger bekannten Seiten von Modiglianis künstlerischem Schaffen, mit seinen Zeichnungen und Skulpturen. Sie entdeckt den Künstler Modigliani, der sich selbst als modern verstand, aber hin- und hergerissen war zwischen der italienischen Malereitradition und der französischen Avantgarde. Doch gerade diese Kunstbewegung war es, die das Genre verachtete, dem er sich verschrieben hatte: die Porträtmalerei. Ob er einen berühmten Künstler oder ein einfaches Dienstmädchen als Modell wählte – er malte sie mit kraftvollem Strich, der an die große toskanische Tradition erinnert. Vor allem ließen seine Porträts hohes Einfühlungsvermögen erkennen; vielleicht war gerade das eines seiner Geheimnisse.

Montag, 09.10. / 06:10 Uhr / Mit offenen Augen
Magazin, Frankreich, 2022, ARTE F 12 Min.
Moderation: Sonia Devillers
Erstausstrahlung

Montag, 09.10. / 20:15 Uhr / Der Buchladen der Florence Green
(The Bookshop)
Fernsehfilm, Spanien, Großbritannien, Deutschland, 2017, SR 105 Min.
Regie: Isabel Coixet
Drehbuch: Isabel Coixet
Autor:in: Penelope Fitzgerald
Produktion: Diagonal TV, A contracorriente Films, Green Films, Zephyr Films, SR/ARTE
Produzent: Joan Bas, Jaume Banacolocha, Adolfo Blanco, Chris Curling
Kamera: Jean-Claude Larrieu
Schnitt: Bernat Aragonés
Musik: Alfonso de Vilallonga
Mit: Emily Mortimer (Florence Green), Bill Nighy (Edmund Brundish), Patricia Clarkson (Violet Gamart), James Lance (Milo North), Honor Kneafsey (Christine Gipping)

Florence Green hat früh ihren Mann verloren, doch ihre gemeinsame Liebe zu Büchern aller Art lässt sie nicht los. Sie investiert ihr gesamtes Vermögen in die Verwirklichung ihres Traums von einem eigenen Buchladen – ausgerechnet in dem leicht verschlafenen englischen Hardborough, Ende der 50er Jahre, wo die Arbeiter dem Bücherlesen skeptisch gegenüberstehen und die Aristokratie energisch vorgibt, was Hochkultur ist und was nicht. Doch trotz aller Widerstände hat sie Erfolg und rasch finden auch zeitgenössische und polarisierende Werke wie Nabokovs „Lolita“ oder Bradburys „Fahrenheit 451“ bei den Dorfbewohnern Anklang. Vor allem der seit langem zurückgezogen lebende Mr. Brundish findet Gefallen an dem neuen Buchladen und seiner Besitzerin.

Doch Florence Greens sanfte Kulturrevolution bleibt nicht unbemerkt: Die alteingesessene graue Eminenz Violet Gamart befürchtet einen Kontrollverlust in ihrem Heimatdorf und steht den Veränderungen mit Argwohn gegenüber. Mit aller Macht versucht sie, Florence Steine in den Weg zu legen. Zwischen den beiden Frauen entspinnt sich eine Auseinandersetzung über Moderne und Konvention.

Zusatzinfo:
„Der Buchladen der Florence Green“ ist eine feinsinnige Adaption des Romans „Die Buchhandlung“ von Penelope Fitzgerald. Regisseurin Isabel Coixet feierte damit in Spanien herausragenden Erfolg und wurde bei den Goya Awards 2018 mit den Preisen in den Hauptkategorien Bester Film, Beste Regie und Bestes adaptiertes Drehbuch ausgezeichnet. Außerdem erhielt der Film 2017 den Preis der Frankfurter Buchmesse für die beste Literaturverfilmung.

Montag, 09.10. / 04:20 Uhr / Mit offenen Augen: Andrew Tate oder von Männlichkeit, Bugattis und Pizzakartons
Magazin, Frankreich, 2022, ARTE F 12 Min.
Moderation: Sonia Devillers
Online verfügbar von 21/03 bis 27/02
Wiederholung vom 06.10.

Dienstag, 10.10. / 06:10 Uhr / Mit offenen Augen
Magazin, Frankreich, 2023, ARTE 12 Min.

Fotos können unser Weltbild beeinflussen. Und jedes Foto hat eine Entstehungsgeschichte. Das Magazin „Mit offenen Augen“ ordnet Bilder ein und erklärt Hintergründe. Moderatorin Sonia Devillers liefert faszinierende Aufschlüsse, die über den ersten Blick hinausgehen.

Mittwoch, 11. 10. / 06:10 Uhr / Mit offenen Augen
Magazin, Frankreich, 2023, ARTE 12 Min.

Fotos können unser Weltbild beeinflussen. Und jedes Foto hat eine Entstehungsgeschichte. Das Magazin „Mit offenen Augen“ ordnet Bilder ein und erklärt Hintergründe. Moderatorin Sonia Devillers liefert faszinierende Aufschlüsse, die über den ersten Blick hinausgehen.

Mittwoch, 11. 10. / ab 22:25 Uhr / Schwerpunkt: Der Bücherherbst auf ARTE
Schwerpunkt, ARTE52 Min.

Leselust? Dann sind Sie richtig beim traditionellen Bücherherbst auf ARTE! Auf dem Programm stehen gleich drei Jubiläen: der 100. Geburtstag des deutschen Erfolgsautors Otfried Preußler sowie des berühmten italienischen Schriftstellers Italo Calvino. Außerdem feiert die Frankfurter Buchmesse ihr 75-jähriges Bestehen. Des Weiteren im Fokus: die amerikanische Literatur mit Bestsellerautorin Joyce Carol Oates sowie ein neuer Blick auf Herman Melvilles Klassiker „Moby Dick“. Zudem präsentiert ARTE drei neue Folgen der Reihe „Das Buch meines Lebens“ mit A.L. Kennedy, John Irving und Jasmin Tabatabai.

Der traditionelle Bücherherbst im Oktober auf ARTE widmet sich auch in diesem Jahr Meisterwerken der Weltliteratur, die bis heute durch ihre erzählerische Kraft und die Schicksale ihrer zutiefst menschlichen Heldinnen und Helden in ihren Bann ziehen. Und natürlich steht auch die Frankfurter Buchmesse auf dem Programm, die in diesem Jahr ihr 75. Jubiläum feiert.

Zum Auftakt des diesjährigen Bücherreigens würdigt ARTE einen der erfolgreichsten deutschen Schriftsteller: Otfried Preußler wäre diesen Oktober 100 Jahre alt geworden. Aus diesem Anlass zeigt ARTE die Dokumentation „Otfried Preußler – Ich bin Krabat“ sowie die starbesetzte Verfilmung seines populären Romans „Krabat“, in dem Preußler auch die Schattenseiten seines Lebens verarbeitet.

Mit der Dokumentation „Italo Calvino, der Schriftsteller auf den Bäumen“ ehrt ARTE einen der wichtigsten italienischen Autoren des 20. Jahrhunderts, dessen Bücher in Italien bis heute Schullektüre sind. Mit seinem philosophischen Roman „Der Baron auf den Bäumen“ erlangte er internationale Berühmtheit. Die Dokumentation taucht mit zahlreichen Archivmaterialien und Textauszügen ein in das Universum Italo Calvinos, der im Oktober ebenfalls seinen 100. Geburtstag gefeiert hätte.

Wenn am 18. Oktober die Frankfurter Buchmesse ihre Pforten öffnet, blickt ARTE auf das zauberhaft schöne, aber oft übersehene Slowenien, Ehrengast der diesjährigen Buchmesse. Das kleine Land, das sich mit einer faszinierenden Literaturlandschaft schmücken kann, wurde lange von politischen Abhängigkeiten bestimmt. Umso prägender war die Sprache für die nationale Identität. In diesem kulturellen Hotspot trifft die Dokumentation „Slowenien zwischen den Zeilen“ Superstars wie den Philosophen Slavoj Zizek und das Gesamtkunstwerk Laibach ebenso wie die neuen Stimmen der Literatur- und Kulturszene. Eine weitere Dokumentation schaut mit zahlreichen Archivmaterialien sowie namhaften Protagonistinnen und Protagonisten der heutigen Literaturszene auf die Nachkriegsgeschichte der weltberühmten Frankfurter Buchmesse als Spiegel der deutschen und europäischen gesellschaftlichen Debatten und Entwicklungen.

Während in den USA der Wahlkampf für die Präsidentschaftswahlen im November 2024 an Fahrt aufgenommen hat, richtet ARTE den Fokus auf die amerikanische Literatur. Seit Jahren ist sie Anwärterin auf den Nobelpreis für Literatur: In der Dokumentation „Joyce Carol Oates, die Frau der 100 Bücher“ gibt die prominente Erfolgsautorin („Jene“, „Blond“) Einblicke in ihr Leben, ihre Inspirationsquellen und ihre kritische Sicht auf die amerikanische Gesellschaft.

Der erste Zyklus des Bücherherbsts endet mit einem amerikanischen Klassiker: Herman Melvilles „Moby Dick“ ist Weltliteratur, Abenteuerroman und Allegorie auf die amerikanische Gesellschaft – ihre Werte, Träume und Menschen. Die im Roman auf großartige literarische Weise verarbeiteten überzeitlichen Themen Hass und Gewalt, Unterdrückung und Unterwerfung, Macht und Herrschaft sind der erzählerische Kompass der Dokumentation „Mit Moby Dick durch Amerika“. Sie begibt sich mit dem Buch im Gepäck auf die Suche nach den kulturellen und gesellschaftlichen Konstanten einer zerrissenen Weltmacht. Vor der Dokumentation zeigt ARTE die legendäre Romanverfilmung von John Huston mit Gregory Peck als Kapitän Ahab.

Auf arte.tv finden Sie zusätzlich drei neue Folgen der Reihe „Das Buch meines Lebens“. Diesmal zu Gast bei der Schriftstellerin und Kolumnistin Jagoda Marinic sind die britische Autorin A.L. Kennedy, der amerikanisch-kanadische Schriftsteller John Irving sowie die deutsch-iranische Schauspielerin Jasmin Tabatabai.

Ein inspirierender Bücherherbst bei ARTE im Oktober, der im November mit vier neuen Folgen der Kollektion „Skandalromane der Weltliteratur“ fortgesetzt wird.

Mittwoch, 11. 10. / 22:25 Uhr / Italo Calvino, der Schriftsteller auf den Bäumen
Schwerpunkt: Der Bücherherbst auf ARTE
Dokumentation, Italien, Frankreich, 2023, ARTERAI 52 Min.
Regie: Duccio Chiarini
Online verfügbar von 04/10 bis 09/01
Erstausstrahlung

Italo Calvino ist einer der bedeutendsten italienischen Schriftsteller des 20. Jahrhunderts. Mit seinen Romanen „Der Baron auf den Bäumen“ und „Wenn ein Reisender in einer Winternacht …“ wurde er international berühmt. Anlässlich seines 100. Geburtstags erzählt diese Dokumentation mit reichem, teils unveröffentlichtem Archivmaterial und zahlreichen Textauszügen die künstlerische Laufbahn und das bewegte Leben des weltgewandten Autors.

Donnerstag, 12.10. / 06:10 Uhr / Mit offenen Augen: Der Präsident ist am Telefon
Magazin, Frankreich, 2022, ARTE F 12 Min.
Moderation: Sonia Devillers
Online verfügbar von 14/03 bis 27/02

Emmanuel Macron spricht in seinem Pariser Büro entspannt mit dem neugewählten brasilianischen Präsidenten. Die Szene wurde von seiner Kommunikationsabteilung festgehalten und ist Teil der Kommunikationsstrategie des Élysée-Palasts. Der französische Präsident ist nicht der erste Staatschef, der sich am Telefon in Szene setzt. Die Journalistin Laurence Benhamou von der französischen Nachrichtenagentur AFP erklärt den Sinn und Zweck solcher Bilder und der Politikwissenschaftler Pierre Lefébure erläutert die Symbolik derartig politischer Szenen. Video: Kommunikationsabteilung des Élysée-Palasts / Soazig de La Moissonnière

Zusatzinfo:
Fotos können unser Weltbild beeinflussen. Und jedes Foto hat eine Entstehungsgeschichte. Das Magazin „Mit offenen Augen“ ordnet Bilder ein und erklärt Hintergründe. Moderatorin Sonia Devillers liefert faszinierende Aufschlüsse, die über den ersten Blick hinausgehen.

Freitag, 13.10. / 21:45 Uhr / Jean-Claude Van Damme: Karate-Diva
Dokumentation, Frankreich, 2023, ARTERTBF 58 Min.
Regie: Olivier Monssens
Online verfügbar von 06/10 bis 12/11
Erstausstrahlung

„Bloodsport“, ein Actionfilm, produziert von den legendären Cannon Studios, landet 1988 wie aus dem Nichts einen Welterfolg. Der Titel wäre beinahe nicht in die Kinos gekommen, doch er führt dazu, dass das Genre Kampfkunstfilm ein neues Idol entdeckt: Jean-Claude Van Damme. Die Dokumentation erzählt die wechselvolle Karriere des Actionstars aus Belgien, der den Spitznamen „Muscles from Brussels“ trug.

Ein Meister in Karate und Bodybuilding, daneben eine Ballettausbildung und ausgestattet mit einer beispiellosen Kraft und Gelenkigkeit: Jean-Claude Van Damme gehört über ein Jahrzehnt lang zu den Actionschauspielern mit dem höchsten Marktwert in Hollywood. Er war einer der ersten Männer, die auf der Leinwand einen Spagat machten; darüber hinaus beeindruckte er mit seinen 360-Grad-Lufttritten. 1988 wurde der bis dahin unbekannte Belgier in der Hauptrolle des Martial-Arts-Films „Bloodsport“ zum Weltstar. Die Low-Budget-Produktion spielte Millionen Dollar ein.

Damit begann für Jean-Claude Van Damme, der sechs Jahre zuvor ohne Geld und Kontakte nach Los Angeles gekommen war, eine steile Karriere. Willensstärke und Zielstrebigkeit machten ihn über ein Jahrzehnt lang zu einem der bestbezahlten Hollywoodschauspieler. Es folgten Titel wie „Karate Tiger 3“, „Ohne Ausweg“, „Timecop“, „Leon“ oder „Universal Soldier“, Filme, mit denen Jean-Claude Van Damme seinen Hollywoodstatus festigte.

Umso brutaler war Ende der 1990er Jahre sein durch Drogenmissbrauch beschleunigter Absturz. Nachdem er mit hanebüchenen Äußerungen in Interviews für Spott gesorgt hatte, spielte er sich 2008 mit seiner ehrlichen Interpretation in „JCVD“ erneut in die Herzen des Publikums. Der französische Film handelt von einem ehemaligen Kickboxstar, der alles verloren hat und in Brüssel zu seinen Wurzeln zurückfindet. Seit seinem Comeback dreht der unermüdliche Schauspieler Actionfilme, Dramen und selbstironische Parodien in den USA, Asien und Europa.

Freitag, 13.10. / 22:40 Uhr / Jackie Chan – Mit Humor und Schlagkraft
Schwerpunkt: Martial Arts – Geballte Energie
Dokumentation, Frankreich, 2020, ARTE F 53 Min.
Regie: Antoine Coursat
Online verfügbar von 06/10 bis 12/12

Explosiver Kung-Fu, spöttischer Humor und knochenbrecherische Stunts, die ohne Spezialeffekte gedreht werden: Zu Beginn der 80er Jahre erobert Jackie Chan die Kinos und wird schon bald zum größten Helden des asiatischen Films. An die 150 Filme hat der Schauspieler und Regisseur im Laufe seiner Karriere gedreht. Er hat das Tempo von Action-Szenen revolutioniert und eine der witzigsten und liebenswertesten Figuren des modernen Kinos erschaffen. Die Dokumentation beleuchtet die kometenhafte Karriere des Ausnahmetalents – von seinen Anfängen bis zum Weltruhm.

Jackie Chan, Meister der Kampfkunst und Unterhaltung, hat das Action-Kino in fast 150 Filmen neu definiert und das asiatische Kino hollywoodtauglich gemacht. Die Dokumentation zeigt den spektakulären Werdegang des Oscargewinners.

1954 in Hongkong geboren, wuchs Jackie in einfachen Verhältnissen auf. Auf einem Internat lernte er mit eiserner Disziplin die Kunst der Peking-Oper. Anschließend arbeitete er als Stuntman und Double. Sein eigentlicher Traum war jedoch eine Karriere als Filmstar.

Dieser Wunsch wurde schließlich in den 80er Jahren Realität: Zum einen konnte Jackie vom Aufstieg des jungen Hongkonger Action-Kinos profitieren, zum anderen wurde er durch Bruce Lees plötzlichen Tod ins Rampenlicht gerückt. Jackie Chan war jedoch keine bloße Kopie der Kampfkunst-Ikone. Stattdessen gelang es ihm, sich mit Hilfe komischer Elemente von Lee abzugrenzen. Als Vorbilder dienten ihm dabei die legendären Stummfilmkomiker Charlie Chaplin, Buster Keaton und Harold Lloyd.

Als er mit den herkömmlichen Strickmustern des Action-Kinos brach und ein neues, temporeiches Genre zwischen Familienkomödie und Action-Film etablierte, fand er als prügelnder Slapstick-Held seine Berufung. Der internationale Erfolg seiner Filme sorgte in westlichen Ländern für einen radikalen Imagewandel der asiatischen Bevölkerung und öffnete das US-amerikanische Kino für eine Vielzahl fernöstlicher Charaktere.

Der enorme Einfluss, den der Filmstar als Aushängeschild des bevölkerungsreichsten Landes der Erde genießt, hat allerdings auch seine Schattenseiten: Er pflegt seit längerem ein durchaus zwiespältiges Verhältnis zu den Machthabern in Peking.

Freitag, 13.10. / 23:35 Uhr / Tracks Inside: Kampf um Likes – Wie Influencer den Kampfsport beeinflussen
Dokumentationsreihe, Deutschland, 2023, ZDF 15 Min.
Regie: N.N.
Erstausstrahlung

Freitag, 13.10. / 00:20 Uhr / Rone: L(oo)ping
Musik, Frankreich, 2022, ARTE F 62 Min.
Regie: Louise Narboni
Dirigent: Dirk Brossé
Chorleitung: Nicole Corti
Chor: Le Choeur Spirito
Orchester: L’Orchestre national de Lyon

Mit: Léa Dubois (Die Arbeiterin), Mehdi Baki (Der Inspizient), Fanny Sage (Die Musikerin), Jakub Truszkowski, Laura Bachman, (Zuschauer), Rone

Online verfügbar von 23/06 bis 22/06
Erstausstrahlung

Den Ausgangspunkt von „L(oo)ping“ bildet ein Konzert, das der Elektromusik-Komponist Rone im Dezember 2022 mit dem Orchestre National de Lyon einspielte. Fünf bei der Aufführung anwesende Personen – eine Platzanweiserin, eine Zuschauerin, ein Zuschauer, ein Techniker und ein Musiker – haben zu Rones Musik eine Choreographie erdacht, die das Publikum in impressionistische Welten entführt.

Es ist eine Reise zwischen der Wirklichkeit des Konzerts und einem von Tanz verzauberten Paralleluniversum. Interpretiert wird die Choreographie von Fanny Sage, Mehdi Baki, Léa Dubois, Laura Bachman, Jakub Truszkowski, Margot Guiguet, Benjamin Charpentier, Swali Mazzagio und Eléna Lecoq.
Konzertaufzeichnung vom 1. Dezember 2022 aus dem Auditorium de Lyon, Frankreich.

Freitag, 13.10. / 03:40 Uhr / Bilder allein zuhaus: Le barde noir, Jean-Léon Gérôme – Radio Barde
Serie, Frankreich, 2022, ARTE F 3 Min.
Regie: Gérard Pautonnier
Online verfügbar von 01/09 bis 31/08
Erstausstrahlung

Der schwarze Barde holt unter seinem Umhang ein Mikrofon und einen Stereokopfhörer heraus und startet seine Liveshow als Moderator von Radio Tendanceurs.

Zusatzinfo:
„Bilder allein zuhaus“ zeigt mit viel Humor die berühmtesten Gemälde der Welt aus einer neuen Perspektive.


Programmwoche 42:

Samstag, 14.10. / 21:05 Uhr / Der Schatz im Wüstensand ~ Turkmenistans antikes Erbe
Dokumentation, Turkmenistan, Deutschland, 2020, ZDF 52 Min.
Regie: Michael Gregor
Online verfügbar von 07/10 bis 31/10

Turkmenistan gehört zu den unbekanntesten und verschlossensten Ländern der Welt. Einst galt das Land als die ärmste Region der Sowjetunion. Heute haben Erdöl und Erdgas Turkmenistan reich gemacht. Zum ersten Mal seit zehn Jahren konnte ein Filmteam ungehindert beeindruckende Ausgrabungsstätten besuchen und internationale Forscher in für lange Zeit verbotene Regionen begleiten.

Vor 4.000 Jahren lag eines der Machtzentren der antiken Welt in Turkmenistan. Obwohl zeitgleich mit den Hochkulturen Mesopotamiens und Ägyptens aufblühend, geriet das Reich von Margiana vollständig in Vergessenheit. Erst vor kurzem entdeckten Archäologen mitten in der Wüste Karakum Palastbauten und prächtige Grabschätze der damaligen Hauptstadt Gonur Depe. Spektakuläre Luftaufnahmen zeigen die Dimensionen der verlorenen Metropolen in einer lebensfeindlichen Umwelt. Auch im benachbarten Ulug Depe brachte ein internationales Forscherteam monumentale Festungsanlagen ans Tageslicht. Die Ruinenstädte Merw und Köneügentsch wurden von der UNESCO zu Stätten des Weltkulturerbes erklärt. Plötzlich gelangt Zentralasien in den Blickpunkt der Wissenschaft und der Medien. Warum stiegen seit der Bronzezeit in Turkmenistan mächtige Reiche auf und gingen wieder unter? DNA-Analysen belegen eine hohe Mobilität der Bevölkerung, Fernkontakte reichten bis nach Indien, den Ural und das Mittelmeer. Die Seidenstraße zwischen China und Europa wurde für Jahrtausende zur wichtigsten Handelsroute der Welt und machte Turkmenistan zu einem bedeutenden Hotspot der Geschichte.

Sonntag, 15.10 / 05:20 Uhr / Berlin Live: Moka Efti Orchestra
Musik, Deutschland, 2020, ZDF 59 Min.
Regie: Stefan Mathieu, Hannes Rossacher
Online verfügbar von 14/10 bis 14/11

Das Moka Efti Orchestra ist ein 14-köpfiges Ensemble. Die Komponisten Nikko Weidemann und Mario Kamien sowie der Saxofonist und Arrangeur Sebastian Borkowski bringen gemeinsam die Musik und das Lebensgefühl der Zwanziger Jahre zurück. Der Konzertbesucher wird buchstäblich ins „Moka Efti“, einen der Unterhaltungspaläste im Berlin der Zwanziger Jahre und Schauplatz der Serie „Babylon Berlin“, eingeladen. ARTE zeigt das Konzert aus dem Neuköllner Szeneclub „SchwuZ“, das während der Berlinale 2020 aufgezeichnet wurde.

Zum Repertoire des Moka Efti Orchestra gehören vor allem Stücke aus dem Soundtrack der Serie „Babylon Berlin“. Um die Roaring Twenties musikalisch einzufangen, war es wichtig, eine große Bandbreite abzudecken: von Swing, Blues und Jazz über Ragtime und Charleston bis hin zum Chanson. Einzelne Songs des Moka Efti Orchestra bedienen sich aber auch bei der jüdischen Volksmusiktradition Klezmer. Auch die litauische Schauspielerin, Regisseurin und Komponistin Severija Janusauskaite ist Teil der Formation. Ebenso der Berliner Musiker und Regisseur Moritz Krämer. Damit erweckt das Moka Efti Orchestra den musikalischen Geist Berlins der Weimarer Republik wieder zum Leben und nimmt den Konzertbesucher mit auf eine Zeitreise. Die Big Band bringt die Musik und das Lebensgefühl der Zwanziger Jahre zurück und lädt buchstäblich zum Swingen und Tanzen ein.

Sonntag, 15.10 / 06:20 Uhr / Toulouse-Lautrec – Der Tausendsassa
Dokumentation, Frankreich, 2018, ARTE F 53 Min.
Regie: Gregory Monro
Online verfügbar von 03/09 bis 08/01
Wiederholung vom 10.09.

Sonntag, 15.10 / 09:55 Uhr / Twist
Magazin, Deutschland, 2023, HR 30 Min.
Produktion: Hessischer Rundfunk
Online verfügbar von 13/10 bis 14/10
Erstausstrahlung

Sonntag, 15.10 / 16:45 Uhr / Van Gogh – Zwei Monate und eine Ewigkeit
Dokumentation, Frankreich, 2022, ARTE F 53 Min.
Regie: Anne Richard
Online verfügbar von 08/10 bis 13/01
Erstausstrahlung

Mit Vincent van Goghs Bruder Theo war eine von der Kunstgeschichte wenig beachtete Frau verheiratet: die Kunstsammlerin Johanna van Gogh-Bonger (1862-1925). Als ihr Mann im Januar 1891 starb, erbte sie mit dem Nachlass beider Brüder auch deren Briefwechsel sowie Hunderte Werke Vincent van Goghs. Johanna hatte ihren Schwager erst in den letzten beiden Monaten vor seinem Freitod kennengelernt. Fortan widmete sie ihr ganzes Leben dem Ziel, van Goghs Werk international bekannt zu machen. In einem Zusammenspiel aus Archivmaterial und Animation würdigt die Dokumentation ihr Engagement für das niederländische Malergenie.

Die beiden letzten Monate im Leben des Vincent van Gogh im Sommer 1890 in Auvers-sur-Oise stehen für das Klischee des tragischen Künstlerloses und die Legende des wahnsinnig gewordenen Malers. Während dieser schicksalhaften Zeit und in den ersten Jahren danach gab es eine Zeitzeugin, die von der Kunstgeschichte wenig beachtet wurde: Johanna van Gogh-Bonger. Sie war mit Vincents Bruder Theo verheiratet. Sie traf ihren Schwager nur drei Mal in ihrem Leben. Als Theo im Januar 1891 nur sechs Monate nach Vincents Freitod ebenfalls starb, erbte sie den gesamten Nachlass, darunter die verbliebenen Werke Vincents und den Briefwechsel der beiden Brüder.

Das Genie Vincent van Goghs wurde zu dessen Lebzeiten lediglich von einer kleinen Avantgarde erkannt. Johanna, die sich mit Kunst kaum auskannte, kehrte nach Theos Tod in ihre niederländische Heimat zurück. Dort bezog sie eine Villa und bestritt ihren Lebensunterhalt als Pensionsbetreiberin. Vor allem aber setzte sie sich das Ziel, die Aufgabe ihres Mannes fortzuführen: das Werk Vincent van Goghs international bekanntzumachen.

Geduldig arbeitete sie sich durch Hunderte Werke und Briefe, knüpfte Kontakte zu Kunstkritikern und -händlern, organisierte Ausstellungen und veröffentlichte die Korrespondenz zwischen den Brüdern. Ihr ganzes Leben war fortan dem Anliegen gewidmet, dem Talent ihres Schwagers die gebührende Anerkennung zu verschaffen. Mit der Veröffentlichung ihrer Tagebücher wurde endlich auch ihre bedeutende Rolle für die Kunstgeschichte publik.

Sonntag, 15.10 / 17:40 Uhr / Vivaldi und Mozart im Louvre
Musik, Frankreich, 2023, ARTE F 42 Min.
Regie: Olivier Simonnet
Produktion: PRISMEDIA
Online verfügbar von 08/10 bis 14/11
Erstausstrahlung

Am 11. April 2023 war der Louvre Schauplatz eines außergewöhnlichen Musikereignisses. In der weitläufigen, lichtdurchfluteten Cour Marly des Museums brachte das Ensemble Le Concert de la Loge unter Leitung des Geigers Julien Chauvin ein ebenso glanzvolles wie facettenreiches Konzert zu Gehör. Dafür hatte Julien Chauvin ein Programm ganz im Stil der im Jahr 1725 eingeführten Concerts spirituels zusammengestellt. Dazu gehören ein Violinkonzert von Vivaldi, seine „Sinfonia alla Rustica“ sowie die Symphonie Nr. 40 von Mozart. Arien aus Opern von Vivaldi und Mozart werden von der großartigen Mezzosopranistin Marina Viotti vorgetragen.

Der Louvre als Bühne für ein glanzvolles Konzert: Im Zuge der Neugestaltung des Louvre-Museums, die Staatspräsident François Mitterrand in den 80er Jahren initiierte, entstand auf dem Parkplatz des Finanzministeriums die heutige Cour Marly. In diesem weitläufigen, glasüberdachten Innenhof wurden Skulpturen, die vor Witterung geschützt werden sollten, aufgestellt. Ursprünglich standen die Statuen in den Gärten der Königsresidenzen des 17. und 18. Jahrhunderts, etwa jenen der Schlösser von Marly und Versailles oder des Tuilerien-Palastes.

An diesem unglaublich wirkungsvollen Ort in Paris wurde am 11. April 2023 ein ganz besonderes Konzert aufgezeichnet. Auf historischen Instrumenten bringt das Ensemble Le Concert de la Loge unter Leitung des Geigers Julien Chauvin ein facettenreiches Programm ganz im Geiste der 1725 eingeführten Concerts spirituels zu Gehör. Den Auftakt bildet eines der zahlreichen Violinkonzerte Vivaldis, gefolgt von seiner „Sinfonia alla Rustica“ und Mozarts 40. Symphonie. Zwischen den Instrumentalstücken interpretiert Marina Viotti Arien aus Opern von Vivaldi und Mozart. Der wundervolle Mezzosopran und die Intensität des Vortrags der Sängerin sowie ihre Vertrautheit mit Julien Chauvin sorgen für eine stimmungsvolle musikalische Darbietung voller Temperament und Gefühl. Ein Ausnahmekonzert vor attraktiver Kulisse.

Zusatzinfo:
Auf dem Programm:

Antonio Vivaldi
– Sinfonia alla Rustica RV 15
– Ah, ch’infelice sempre
– Concerto per violino RV 314 – Allegro – Adagio – Allegro
– Juditha Triumphans RV644 – Armatae face

Wolfgang Amadeus Mozart
– Symphonie Nr. 40 – Molto allegro
– Laudamus Te
– La Clemenza di Tito – Parto, parto
– Symphonie Nr. 40 – Allegro assai

Sonntag, 15.10 / 22:30 Uhr / Aus der Arena von Verona: Tosca
Musik, Deutschland, 2023, ZDF 120 Min.
Regie: Tiziano Mancini
Komponist: Giacomo Puccini
Dirigent: Francesco Ivan Ciampa
Orchester: Orchestra dell’Arena di Verona
Chorleitung: Elisabetta Zucca, Roberto Gabbiani
Chor: Coro dell’Arena di Verona, Knabenchor A.d’A.Mus.
Libretto: Giuseppe Giacosa, Luigi Illica
Bühnenbild / Ausstattung / Bauten: Hugo de Ana
Kostüme: Hugo de Ana
Licht: Hugo de Ana

Mit: Carlo Bosi (Spoleta), Sonya Yoncheva (Floria Tosca), Giulio Mastrototaro (Il sagrestano), Vittorio Grigòlo (Mario Cavaradossi), Roman Burdenko (Il barone Scarpia), Giorgi Manoshvili (Cesare Angelotti), Nicolò Ceriani (Sciarrone), Dario Giorgelè (Un carceriere), Erika Zaha (Un pastore)

Online verfügbar von 14/10 bis 13/01
Erstausstrahlung

Die Arena in Verona ist ein Touristenmagnet und einer der spektakulärsten Opernschauplätze weltweit. In diesem Jahr feiert Verona die 100. Spielzeit und zeigt mehrere aufwendig inszenierte Opernklassiker auf der Bühne des römischen Amphitheaters. ARTE überträgt mit „Tosca“ eine der beliebtesten Inszenierungen in Starbesetzung: In der Titelrolle ist die bulgarische Sopranistin Sonya Yoncheva zu hören, Vittorio Grigòlo singt den Mario Cavaradossi.

„Tosca“ in Starbesetzung aus der Arena di Verona: In der Titelrolle ist die bulgarische Sopranistin Sonya Yoncheva zu hören, die Rolle ihres Liebhabers Mario Cavaradossi singt Vittorio Grigòlo. Sie haben die Oper auch schon gemeinsam an der MET in New York gesungen.

Giacomo Puccini verbindet in „Tosca“ eine politische Geschichte von Unterdrückung und Freiheitskampf in Rom mit der Liebesgeschichte zwischen Tosca und dem Maler Mario Cavaradossi. Der brutale Polizeichef Scarpia begehrt Tosca für sich und will von Cavaradossi den Verrat des Aufenthaltsortes eines Freiheitskämpfers erpressen. Am Ende überlebt keiner der Protagonisten das Drama.

Puccini hat mit Tosca eine Oper geschaffen, die mit intensiver Musik und einer konzentrierten Figurenkonstellation mit nur drei Hauptfiguren eine filmreife Spannung entwickelt. Die Inszenierung von Hugo de Ana vertraut im Dekor auf das Rom des 19. Jahrhunderts und bringt das intime Drama um die drei Hauptprotagonisten auch auf der imposanten Bühne der Arena zur Geltung. Die musikalische Leitung hat der italienische Dirigent Francesco Ivan Ciampa.

Sonntag, 15.10 /00:35 Uhr / Colours International Dance Festival 2022 Stuttgart
Alexander Whitley Dance Company: Anti-Body
Tanz, Deutschland, 2022, SWR 56 Min.
Choreographie: Alexander Whitley
Fernsehregie: Benedict Mirow
Mit: Alexander Whitley Dance Company (Tanz)
Online verfügbar von 15/10 bis 12/04
Erstausstrahlung

Tanzen indoor und outdoor! 2022 fand das COLOURS International Dance Festival endlich wieder statt – das größte Tanzfestival in Deutschland versammelt im Sommer Tanzstars in der Stuttgarter Innenstadt.

ARTE zeigt die deutsche Erstaufführung der Alexander Whitley Dance Company: „Anti-Body“. Bits und Bytes flimmern im kalten Licht, dazwischen bewegen sich warme, wilde, expressive Körper im Theaterhaus Stuttgart.

Mit dem COLOURS International Dance Festival wurde Stuttgart 2022 zum vierten Mal zum Nabel der internationalen Tanzwelt. COLOURS bildet das internationale Tanzgeschehen in einer repräsentativen Auswahl ab, auf der Höhe der Zeit und in vielfältigen künstlerischen Schattierungen. Im Mittelpunkt steht das überwältigende physische Ereignis Tanz.
ARTE zeigt die deutsche Erstaufführung der Alexander Whitley Dance Company: „Anti-Body“. Bits und Bytes flimmern im kalten Licht, dazwischen bewegen sich warme, wilde, expressive Körper. Der Brite Alexander Whitley, führender Technologie-Freak unter den Choreographen, tanzt durch digitale Welten und will wissen, was nach den Menschen kommt. Können wir außerhalb unseres Körpers existieren? Die Pandemie hat die Digitalisierung unseres sozialen Zusammenlebens beschleunigt, Großkonzerne gründen virtuelle Welten und unsere körperliche Erfahrung wird dematerialisiert.

„Anti-Body“ untersucht, ob wir Menschen unsere Einzigartigkeit bewahren können oder irgendwann in Algorithmen aufgehen. Motion-Capture-Punkte auf den Körpern der Tänzerinnen und Tänzer projizieren sie direkt in die virtuelle Welt, verfremden und überhöhen ihre Bewegungen – als Avatare zerstäuben die Menschen in einer Schönheit, die unheimlich ist …

Sonntag, 15.10 / 01:30 Uhr / Antonio Banderas / Pedro Almodovar: Der Meister und seine Muse
Dokumentation, Frankreich, 2022, ARTE F 52 Min.
Regie: Nathalie Labarthe
Online verfügbar von 17/09 bis 22/03
Wiederholung vom 24.09.

Montag, 16.10. / 06:15 Uhr / Mit offenen Augen
Magazin, Frankreich, 2022, ARTE F 12 Min.
Moderation: Sonia Devillers
Erstausstrahlung

Zusatzinfo:
Fotos können unser Weltbild beeinflussen. Und jedes Foto hat eine Entstehungsgeschichte. Das Magazin „Mit offenen Augen“ ordnet Bilder ein und erklärt Hintergründe.
Moderatorin Sonia Devillers liefert faszinierende Aufschlüsse, die über den ersten Blick hinausgehen.

Montag, 16.10. / 21:55 Uhr / Dancer in the Dark
Spielfilm, Dänemark, Deutschland, Frankreich, 2000, ARTE F 135 Min.
Regie: Lars von Trier
Drehbuch: Lars von Trier
Produktion: Zentropa Entertainments, Trust Film Svenska, Film i Väst, Liberator Productions, France 3 Cinéma, ARTE France Cinéma, WDR/ARTE
Produzent: Vibeke Windeløv
Kamera: Robby Müller
Schnitt: Molly Malene Stensgaard, François Gedigier
Musik: Björk

Mit: Björk (Selma), Catherine Deneuve (Kathy), David Morse (Bill), Peter Stormare (Jeff), Jean-Marc Barr (Norman), Cara Seymour (Linda), Jens Albinus (Morty), Udo Kier (Dr. Pokorny), Joel Grey (Oldrich Novy), Siobhan Fallon (Brenda), Vincent Paterson (Samuel), Vladica Kostic (Gene)

Online verfügbar von 16/10 bis 13/04

USA, Mitte der 60er Jahre: Die tschechische Einwanderin Selma lebt mit ihrem zehnjährigen Sohn Gene in einem Wohnwagen in einer Siedlung am Rande Washingtons. Selma liebt amerikanische Musicals, und wenn sie an der Stanzmaschine in der Fabrik steht, träumt sie, sie wäre ein Musicalstar. Die Musik bringt Leben in ihre Welt, aus der langsam das Licht schwindet. Denn Selma hat ein trauriges Geheimnis. Sie leidet an einer angeborenen Sehschwäche und verliert langsam ihr Augenlicht. Allein ihre Freundin Kathy weiß davon. Auf keinen Fall darf Gene davon erfahren, denn die psychische Belastung könnte den Verfall seiner Sehkraft beschleunigen.

Selma legt jeden Cent ihres armseligen Fabriklohns zurück, um Gene eine Augenoperation zu ermöglichen. Als ihr Nachbar und Vermieter, der Polizist Bill, sie eines Tages bittet, ihm Geld zu leihen, lehnt sie ab. Selma hat immer größere Schwierigkeiten, ihre Krankheit vor dem Vorarbeiter Norman und vor Jeff, der ihr den Hof macht, zu verheimlichen.

Eines Tages unterläuft ihr ein Fehler an der Maschine. Selma wird entlassen. Als sie daraufhin ihr Geld zählen will, muss sie feststellen, dass es weg ist. Selma geht zu Bill, der die Tat nicht bestreitet. Als sie das Geld an sich nehmen will, kommt es zu einem Unglück …

Zusatzinfo:
Mit „Dancer in the Dark“, dem dritten Film der Golden-Heart-Trilogie, führte Lars von Trier fort, was er mit „Breaking the Waves“ begonnen hatte: sich das Genre des Melodrams anzueignen, wie es nur Amerika hervorgebracht hat. In „Dancer in the Dark“ hat er es mit dem Genre des Musicals kombiniert.

Musikerin Björk, die nie eine Schauspielausbildung absolviert hat, spielt ihre Rolle mit unglaublicher Präsenz, wenn überhaupt von Spiel die Rede sein kann: Sie scheint ihre Rolle zu fühlen. Auch die sonst sehr elegante Catherine Deneuve überrascht in ihrer Rolle als Arbeiterin.

„Dancer in the Dark“ erhielt in Cannes die Goldene Palme für den besten Film, Björk die Auszeichnung für die beste Darstellerin. Das Lied „I’ve Seen It All“, von Björk für den Soundtrack komponiert, wurde 2001 für den Oscar nominiert.

Montag, 16.10. / 00:10 Uhr / The House That Jack Built
Fernsehfilm, Dänemark, Schweden, Deutschland, 2018, ZDF 144 Min.
Regie: Lars von Trier
Drehbuch: Lars von Trier
Produktion: Zentropa Entertainments, Slot Machine, ZDF/ARTE
Produzent: Louise Vesth
Kamera: Manuel Alberto Claro
Schnitt: Molly Malene Stensgaard
Musik: Víctor Reyes

Mit: Uma Thurman (Lady 1), Matt Dillon (Jack), Bruno Ganz (Verge), Siobhan Fallon Hogan (Lady 2), Sofie Gråbøl (Lady 3), Riley Keough (Simple), Jeremy Davies (Al)
Online verfügbar von 15/10 bis 23/10

USA, in den 70er Jahren: Jack ist ein gescheiterter Architekt, der immer davon geträumt hat, sich selbst ein Haus zu bauen. Aber bei der Realisierung dieses Plans hat ihm stets sein zwanghafter Perfektionismus im Weg gestanden. Das ist aber unglücklicherweise nicht seine einzige Zwangsneurose. Jack ist auch ein sadistischer Serienmörder. In einer Art Beichte erläutert er nun einem zunächst unsichtbaren Gesprächspartner namens Verge anhand von fünf „Vorfällen“ über einen Zeitraum von zwölf Jahren seine Gräueltaten.

Wir erfahren, dass Jack jeden Mord als ein Kunstwerk betrachtet, wenngleich seine ersten Morde noch dilettantisch wirken und nicht einer grotesken Komik entbehren. Nach und nach aber perfektioniert er die Auswahl, das Quälen und Töten seiner Opfer. Ihre Leichen arrangiert er kunstvoll in einem angemieteten Kühlhaus auf immer bizarrere Weise. All dies erklärt er in seinem Geständnis, begleitet von assoziativen Bilderfluten, dem kritischen, auf Moral und Mitgefühl pochenden Verge. Der könnte eine Art Therapeut sein, lässt sich jedoch später als etwas sehr viel Unheimlicheres entlarven.

Obwohl Jack von Mord zu Mord immer sorgloser und unvorsichtiger agiert, kommt ihm die Polizei erst spät auf die Spur. So kann er weiter an der Fertigstellung seines „Meisterwerks“ arbeiten: dem Haus, das Jack immer bauen wollte … „Die Grausamkeiten, die wir in unseren Fiktionen begehen“, sagt Jack, „stehen für jene inneren Begierden, die wir in unserer kontrollierten Gesellschaft nicht ausleben können.“

Zusatzinfo:
„Viele Jahre habe ich Filme über gute Frauen gemacht, diesmal habe ich einen Film über einen bösen Mann gemacht“, sagt Lars von Trier über „The House That Jack Built“. Für die Hauptfiguren hat er eine beeindruckende internationale Besetzung zusammengestellt. Matt Dillon spielt den Serienmörder Jack, und an seiner Seite übernimmt Bruno Ganz auf würdevolle Weise den Part des mysteriösen Verge, der Jacks Bewusstsein erforscht und herausfordert. Uma Thurman, Siobhan Fallon Hogan, Sofie Gråbøl und Riley Keough sind als unglückliche Frauen zu sehen, die Jack auf seinem Weg begegnen. Der Film feierte 2018 seine Weltpremiere beim 71. Filmfestival von Cannes. Bei ARTE läuft er im Rahmen eines Programmschwerpunkts zu Lars von Trier.

Dienstag, 17.10. / 06:10 Uhr / Mit offenen Augen
Magazin, Frankreich, 2022, ARTE F 12 Min.
Moderation: Sonia Devillers
Erstausstrahlung

Dienstag, 17.10. / 00:40 Uhr / Tracks East: Gedenken am offenen Herzen
Magazin, Deutschland, 2023, ZDF 30 Min.
Regie: N.N.
Produktion: N.N.
Online verfügbar von 13/10 bis 12/10
Erstausstrahlung

Obwohl der Krieg noch nicht beendet werden konnte, beginnen die Ukrainerinnen und Ukrainer jetzt schon mit der Aufarbeitung des Erlebten. Was macht das Gedenken im Kontext des Ukrainekriegs besonders und wie wird dort an die vielen Verluste erinnert? „Tracks East“ stellt in dieser Folge die Frage: Wie hält man die Erinnerung wach? Welche Mittel und Wege finden Menschen, um zu gedenken und festzuhalten? Abseits von massiven Denkmälern aus Stein, entstehen derzeit auch kreative Perspektiven, an Verstorbene zu erinnern. So zum Beispiel die musikalische Aufführung von Dirigentin Oksana Lyniv. Kinderchöre und Solisten erzählen die Geschichte des Autors Wolodymyr Wakulenko, der von der russischen Armee verschleppt und ermordet wurde. Er hinterließ einen Sohn und ein Kriegstagebuch, das als Vorlage für Lynivs Stück dient. Im September wird es am Palais des Beaux-Arts „Bozar“ in Brüssel uraufgeführt und „Tracks East“ wird schon bei der Generalprobe dabei sein.

Dienstag, 17.10. / 03:15 Der Fall Max Emden ~ Kaufhauskönig, Kunstraub und der lange Arm der Nazis
Dokumentation, Deutschland, 2017, ZDF 51 Min.
Regie: Eva Gerberding, André Schäfer
Online verfügbar von 17/10 bis 24/10

Den Namen Max Emden kennt heute fast niemand mehr – seine Kaufhäuser jedoch schon: das KaDeWe in Berlin, den Operpollinger in München oder Corvin Áruház in Budapest. Doch der 1874 in Hamburg geborene Spross einer jüdischen Handelsfamilie war nicht nur „Kaufhauskönig“, sondern auch Mäzen, Stifter und baute eine einzigartige Kunstsammlung auf. Ab 1928 verlegte Emden aufgrund des aufkeimenden Antisemitismus seinen Wohnsitz in die Schweiz, erwarb die Brissago-Inseln im Lago Maggiore und stattete dort eine Villa mit Kunst von Van Gogh, Canaletto und Monet aus. Doch die Nationalsozialisten beschlagnahmten nach und nach Emdens Vermögen; seine Kunst musste er zum großen Teil verkaufen, seine Immobilien in ganz Europa wurden enteignet. 1940 starb Max Emden am Lago Maggiore. Knapp 80 Jahre später begibt sich Juan Carlos Emden auf die Spuren seines Großvaters, um herauszufinden, was mit der berühmten Kunstsammlung und den Immobilien wirklich geschah. Die Dokumentation rollt den Fall mit Hilfe brisanter Dokumente, privater Filmaufnahmen und historischer Zeugnisse auf und erzählt Aufstieg und Zerstörung einer hanseatischen Familie durch die Propaganda und Gewalt des NS-Regimes. Bis heute hat sich die Stadt Hamburg nicht um eine Wiedergutmachung oder Entschädigung der Familie Emden bemüht. Im Mai 2019 hat sich die Bundesregierung dazu entschieden, zwei in Bundesbesitz befindliche Werke an die Erben Max Emdens zurückzugeben. Im Juli 2020 wurde die „Ansicht des Zwingergrabens in Dresden“ für mehrere Millionen Euro bei Sotheby’s in London versteigert.

Mittwoch 18.10. / 06:10 Uhr / Mit offenen Augen
Magazin, Frankreich, 2022, ARTE F 12 Min.
Moderation: Sonia Devillers
Erstausstrahlung

Mittwoch 18.10. / 22:50 Uhr / Geist, Geschäft und Party – 75 Jahre Frankfurter Buchmesse
Schwerpunkt: Der Bücherherbst auf ARTE
Dokumentation, Deutschland, 2023, ZDF 52 Min.
Regie: Jobst Knigge
Online verfügbar von 18/10 bis 16/01
Erstausstrahlung

Es ist die aufregendste, anstrengendste und wichtigste Woche des Buchjahres. Im Oktober 2023 findet die Frankfurter Buchmesse zum 75. Mal statt . Hier findet man wie unterm Brennglas die Themen der Zeit. Es geht um Krieg und Neuanfang, Literatur, die Mauern einreißt, Mordaufrufe, Proteste und Bestseller, Lesungen und Partys, das Glück des Lesens und warum Frankfurt so wichtig dafür ist. ARTE zeigt diese Sendung innerhalb des Schwerpunkts „Der Bücherherbst auf ARTE“.

Es ist Tradition: Am letzten Tag der Buchmesse in Frankfurt, der weltweit größten Bücherschau, wird der Friedenspreis des Deutschen Buchhandels vergeben. Friedenspreisträger im Jubiläumsjahr ist Salman Rushdie. Ein Autor, der wie kaum ein anderer für die Kraft der Literatur, aber auch die Wut ihrer Kritiker steht. Bücher stehen für das freie Wort – eine Freiheit, die weltweit immer wieder bedroht wird.

Die Dokumentation begibt sich auf eine Reise durch die Zeit. Es geht um den Neuanfang nach dem Zweiten Weltkrieg, Literatur als Demokratie-Booster, um das Miteinander von Geist und Geschäft, um Erfolge und Skandale. Behandelt wird die erstaunliche Rolle der Emigranten nach 1945, der Protest der 60er, das Bestseller-Marketing und koloniale Verfehlungen, Mordaufrufe und Boykotte, Ost und West, Gastländer, die begeistern, und andere, die erschrecken. Publizieren fühle sich häufig wie Krieg an, sagte Salman Rushdie vor einigen Jahren bei einem Auftritt auf der Buchmesse. Und doch dürfe man keinen Zentimeter zurückweichen.

Der Direktor der Buchmesse, Juergen Boos, erzählt aus seinem Alltag, Verleger und Verlegerinnen wie Michael Krüger, Antoine Gallimard und Felicitas von Lovenberg kommen ebenso zu Wort wie der dänische Bestsellerautor Jussi Adler-Olsen und viele mehr. Ist das Buch tot oder leben Geschichten immer weiter? Was macht die Digitalisierung mit der Literatur? Das Buch ist mehr als eine Ware. Das erlebt jeder Leser für sich, auf der Messe aber in Gemeinschaft. Eine Dokumentation über die Geschichte der aufregendsten, anstrengendsten und wichtigsten Woche des Buchjahres.

Mittwoch 18.10. / 23:45 Uhr / Slowenien zwischen den Zeilen ~Literatur und Identität von den Alpen bis zur Adria
Schwerpunkt: Der Bücherherbst auf ARTE
Dokumentation, Deutschland, 2023, ZDF 52 Min.
Regie: Hannes Rossacher, Lilly Schlagnitweit
Online verfügbar von 18/10 bis 16/01
Erstausstrahlung

Die Dokumentation begibt sich auf die Suche nach dem kulturellen Puls des zauberhaft schönen, aber oft übersehenen Gastlandes der diesjährigen Frankfurter Buchmesse: Slowenien. Zwischen Alpen und Adria gelegen, entwickelte sich die junge Nation mit ihrer jugoslawischen Vergangenheit zu einem kulturellen Hotspot. Das Gesamtkunstwerk Laibach und der bekannte Philosoph Slavoj Zizek treffen auf tonangebende Stimmen einer lebendigen Literaturszene mit Drago Jancar, Maja Haderlap, Ales Steger und Natasa Kramberger. ARTE zeigt diese Sendung innerhalb des Schwerpunkts „Der Bücherherbst auf ARTE“.

Zauberhaft schön, aber oft übersehen – Slowenien ist 2023 Ehrengast der Frankfurter Buchmesse. Das kleine Land kann sich mit einer faszinierenden Literaturlandschaft schmücken. In kaum einem anderen Land werden pro Kopf so viele Bücher veröffentlicht. Sloweniens Geschichte wurde lange von politischen Abhängigkeiten bestimmt. Umso prägender war die Sprache für die nationale Identität. Die Dokumentation zeigt Superstars wie den Philosophen Slavoj Zizek und das Gesamtkunstwerk Laibach ebenso wie die neuen Stimmen der Literatur- und Kulturszene.

Welche Brüche verbergen sich hinter der Bilderbuchkulisse Sloweniens? Erst vor wenigen Jahrzehnten hat sich das Land als eigenständiger Staat aus dem zerfallenden Jugoslawien herausgemogelt. Dabei spielten Schriftstellerinnen und Schriftsteller, Künstlerinnen und Künstler sowie Bands aus der Gegenkultur eine zentrale Rolle.

Jüngere Autorinnen und Autoren wie Ana Schnabl und Goran Vojnovic haben an Jugoslawien nur Kindheitserinnerungen. Doch auch ihre Generation beschäftigen die Auswirkungen der Vergangenheit. Die Künstlerin Lina Akif spielt in ihren Performances mit nationalen Symbolen. Was ist überhaupt typisch slowenisch? Berge, Bienen, Wein? Philosoph Slavoj Zizek möchte mit Idealisierungen der eigenen Nation jedenfalls nichts zu tun haben. Er meint: Ein Land lieben kann man nur, wenn man dessen Probleme und Unvollkommenheiten erkennt. Thematisiert werden die auch von Schriftstellerinnen und Schriftstellern wie Drago Jancar, Maja Haderlap, Ales Steger und Natasa Kramberger.

Mittwoch 18.10. / 00:40 Uhr / Das Phänomen Maja Lunde ~ Klimawandel als Bestseller
Schwerpunkt: Nacht der Impulse – Die Zukunft (über)leben – zu welchem Preis?
Dokumentation, Deutschland, 2023, SR 52 Min.
Regie: Marion Schmidt
Online verfügbar von 18/10 bis 17/11

Waldbrände, Dürren, Flutkatastrophen – die Folgen des Klimawandels werden immer unübersehbarer. Die norwegische Schriftstellerin Maja Lunde schreibt seit Jahren Romane über dieses Thema. Es geht um unbequeme Wahrheiten, die niemand gerne hört. Und doch haben weltweit mehr als vier Millionen Leser ihre Bücher gekauft. Und wo immer die Schriftstellerin auftritt, stehen die Fans Schlange.

Wie gelingt es ihr, mit düsteren Szenarien vom Klimawandel ein so großes Publikum zu erreichen?

Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler warnen schon lange vor der drohenden Katastrophe. Unzählige Expertinnen und Experten haben immer wieder versucht zu erklären, warum die Erderwärmung im Anthropozän, dem Zeitalter des Menschen, die entscheidende Überlebensfrage für uns und unseren Planeten ist. Aber warum haben sie so wenig Gehör gefunden? Sind die Fakten zu spröde, die Zusammenhänge zu komplex?

Können Romane dort helfen, wo Sachliteratur an ihre Grenzen stößt? Vielleicht geht nicht um immer mehr Informationen, sondern um neue Narrative. Narrative, die die kaum fassbare Dimension der heranrückenden Katastrophe an konkrete Einzelschicksale knüpfen und sie auf Menschenmaß herunterbrechen. Aber kann Literatur tatsächlich zu einem breiten gesellschaftlichen Umdenken beitragen?

Kurz vor dem Erscheinen des vierten Bandes von Maja Lundes Klima-Quartett gelingt der Filmemacherin Marion Schmidt ein exklusiver Einblick in das Leben und die Arbeitsweise der Bestsellerautorin, die ihre Bücher selbst gar nicht als Klimafiktion sieht.

Mittwoch 18.10. / 02:50 Uhr / Echoes with Jehnny Beth: Fontaines D.C. / Billy Nomates / Emel
Musik, Frankreich, 2020, ARTE F 60 Min.
Regie: Antoine Carlier
Mit: Jehnny Beth, Emel Mathlouthi, Billy Nomates, Fontaines D.C.
Online verfügbar von 11/10 bis 18/11

Die vierte Ausgabe von „Echoes with Jehnny Beth“ wurde coronabedingt ohne Publikum aufgezeichnet. Zu Gast sind Künstler und Künstlerinnen unterschiedlichster Musikrichtungen. Sie alle vereint, dass sie Konzerte als einen Akt des Widerstands begreifen: Die tunesische „Stimme der Jasmin-Revolution“ Emel Mathlouthi, die britische Wut-Rockerin Billy Nomates und die irische Post-Punk-Band Fontaines D.C. verleihen dieser Zeit, in der das kulturelle Leben so lange zum Stillstand gebracht war, durch ihre Performance neuen Sinn. 

Bühnenauftritte sind auch im zweiten Jahr der Corona-Pandemie wichtiger denn je. Deshalb bietet „Echoes with Jehnny Beth“ in dieser Ausgabe eine Studiovariante an. Diesmal performen die Künstler alleine, und in gewisser Weise finden ihre Songs im leeren Studio noch mehr Resonanz.

Der poetisch-rebellische Akzent der Iren von Fontaines D.C., die humanistische Botschaft von Emel Mathlouthi und die Wut der musikalischen Einzelkämpferin Billy Nomates wirken wie ein Appell. So präsentiert die vierte Ausgabe von „Echoes“ zwar in ungewohnter Form Musikschaffende sehr unterschiedlicher Genres, doch ihre Songs scheinen durch eine Botschaft verbunden zu sein: das Bekenntnis zu Rebellion und Feminismus.

Setlist

Televised Mind – Fontaines D.C.
Hippy Elite – Billy Nomates
Kaddesh – Emel
Big – Fontaines D.C.
No – Billy Nomates
A Hero’s Death – Fontaines D.C.
Rescuer – Emel
FNP – Billy Nomates
Something in the Way – Emel
Hurricane Laughter – Fontaines D.C.

Donnerstag 19.10. / 06:10 Uhr / Mit offenen Augen: Zu Tisch mit LeBron James
Magazin, Frankreich, 2022, ARTE F 11 Min.
Moderation: Sonia Devillers
Online verfügbar von 05/12 bis 05/12

Als das US-Magazin „Vanity Fair“ am 13. September 2022 ein Foto der Familie James beim Essen zeigte, überschlugen sich Twitter und andere Medien vor Begeisterung. Die Geschichte des Sportlers aus bescheidenen Verhältnissen, der zum Basketballkönig aufstieg, bedient das Klischee vom amerikanischen Traum und feiert die afroamerikanische Popkultur.
Mit der Fotografin Gillian Laub und dem Experten für amerikanische Zivilisation Pierre Cras analysiert „Mit offenen Augen“ das Bild.

Donnerstag 19.10. / 00:15 Uhr / Gelöscht
(Izbrisana)
Schwerpunkt: Der Bücherherbst auf ARTE
Spielfilm, Slowenien, Kroatien, Serbien, 2018, ZDF 82 Min.
Regie: Miha Mazzini, Dusan Joksimovic
Drehbuch: Miha Mazzini
Produktion: Gustav Film, Kinorama, Delirium, Pakt Media
Produzent: Frenk Celarc, Ira Cecic, Ankica Juric Tilic, Biljana Prvanovic, Diego Zanco
Kamera: Dusan Joksimovic
Schnitt: Tomislav Pavlic
Musik: Jura Ferina, Vladimir Godar, Pavle Miholjevic
Mit: Judita Frankovic (Ana), Sebastian Cavazza (Liebhaber), Izudin Bajrovic (Vater), Doroteja Nadrah (Tanja), Silva Cusin (Mutter), Jernej Kogovsek (Senad)
Online verfügbar von 18/10 bis 17/01
Erstausstrahlung

Slowenien, Anfang der 90er Jahre: Eine aus Serbien stammende junge Mutter erfährt, dass ihr Name aus dem slowenischen Einwohnerregister gelöscht wurde. Ein Behördenfehler? Die Realität nimmt kafkaeske Dimensionen an, denn als „Ausradierte“ muss sie ihr Kind zur Adoption freigeben …
Film des slowenischen Schriftstellers und Regisseurs Miha Mazzini nach seinem Roman „Du existierst nicht“ – basierend auf wahren Begebenheiten.

1992: Ana, gebürtige Serbin und nun in Slowenien lebend, hat gerade ein Kind zur Welt gebracht, alles ist gutgegangen. Aber als Ana das Krankenhaus verlassen will, macht sie eine schockierende Erfahrung: Sie muss ihre kleine Tochter im Krankenhaus zurücklassen, da ihre Identität unklar ist – Anas Name wurde aus dem Einwohnerregister gelöscht.

Hier nimmt die Filmerzählung eine historische Begebenheit auf: Nach der Unabhängigkeitserklärung Sloweniens verloren dort Einwohner aus anderen ehemaligen Teilrepubliken Jugoslawiens unter bestimmten Bedingungen ihre Staatsbürgerschaft. Sie mussten diese neu beantragen, wenn sie aber die Frist versäumten oder abgelehnt wurden, verloren sie ihr Bleiberecht und waren von Abschiebung bedroht.

So nimmt Anas Geschichte einen dramatischen, geradezu kafkaesken Verlauf: Sie existiert nicht für die Behörden und muss sich gleichzeitig unsichtbar machen, um nicht ausgewiesen zu werden. Sie versucht alles, um eine Zwangsadoption zu verhindern und den Kontakt zu ihrer kleinen Tochter zu halten. Der Vater ihres Kindes ist ein verheirateter slowenischer Geschäftsmann. Da sie seine Identität geheim hält, kann er ihr nicht behilflich sein – wohl aber ihr eigener Vater, Serbe und jugoslawischer Patriot.

Zusatzinfo:
Miha Mazzini, geboren 1961 in Jesenice, ist ein slowenischer Schriftsteller, Drehbuchautor und Regisseur. Neben seiner vielfach prämierten Prosa schreibt Mazzini Sachbücher und Dramen, viele seiner Geschichten wurden auch verfilmt. Seine filmischen Arbeiten reichen von Videoprojekten wie „A Very Simple Story: Canadian Version“ (2009) über Dokumentarfilme wie „YuMex, Jugoslovanska Mehika“ (2013) bis zu seinem Spielfilmdebüt „Gelöscht“ (2018), basierend auf seinem eigenen Roman „Du existierst nicht“.

ARTE präsentiert diesen Film anlässlich der Frankfurter Buchmesse, auf der 2023 Slowenien Ehrengast ist.

Freitag, 20.10. / 06:10 Uhr / Mit offenen Augen ~ Ein Foto am Rande des Abgrunds
Magazin, Frankreich, 2022, ARTE F 11 Min.
Moderation: Sonia Devillers
Online verfügbar von 21/12 bis 21/12

Dieses Foto wurde im Grand Canyon in den USA aufgenommen und im November 2021 auf dem Instagram-Account „youmakefashion“ gepostet. Ein Klassiker unter den Bildern in den sozialen Medien – um nicht zu sagen: ein Klischee! Überhaupt sind solche Bilder nichts Neues, denn sie gehen auf die Zeit der Romantik zurück.
„Mit offenen Augen“ diskutiert darüber mit der französischen Influencerin Margot, von der die Aufnahme stammt, und Olivier Schefer, Spezialist für die Ästhetik der Romantik.

Freitag, 20.10. / 21:45 Uhr / P!NK ~ Mein Leben in Songs
Dokumentation, Deutschland, 2023, MDR 52 Min.
Regie: Jens Strohschnieder
Online verfügbar von 20/10 bis 19/11
Erstausstrahlung

Sie ist eine der einflussreichsten Künstlerinnen unserer Zeit: Alecia Moore alias P!NK, mit Ausrufezeichen. Sie macht Dinge anders, rebelliert sogar gegen das Alphabet! Sie setzt sich für Frauenrechte, LGBT-Rechte und die gleichgeschlechtliche Ehe ein und hat dafür immer wieder ihre Songs genutzt. Und sie hat die Grenzen des Popgenres erweitert; Rock, R&B, Hip Hop und Elektro – alle Musikstile finden sich in ihren Songs. Sie inspiriert andere Künstler, insbesondere junge Frauen. Sie zeigt, dass es möglich ist, gehört zu werden und erfolgreich zu sein, weit über die Grenzen des Pop.

Die Dokumentation ist eine musikalische und intime Spurensuche nach ihrem Leben in Musiktiteln, die P!NK durch gute und schlechte Zeiten begleitet haben und ihr persönliches Leben beschreiben. Es sind ihre eigenen Songs und die, die sie geprägt haben. Mit Hits wie „Get the Party Started“, „Just Like a Pill“, „So What“, „What About Us“ und „Beautiful Trauma“ singt P!NK über schwierige Themen – vom Leben mit einem durch den Vietnamkrieg geprägten Vater, der Trennung ihrer Eltern, Drogenkonsum, Verlust geliebter Menschen und Beziehungsproblemen.

Gleichzeitig zeigt die Dokumentation die weibliche Stimme einer außergewöhnlichen Frau, eine Künstlerin mit Haltung, eine Stimme, die viele Menschen inspiriert und Mut macht. Denn ihr eigenes Leben ist ein Beispiel, was möglich sein kann. Aus Alecia wurde P!NK, aus der Kleinstadt Doylestown in Pennsylvania wurden die großen Bühnen der Welt und aus P!NK wurde eine zweifache Mutter.

Freitag, 20.10. / 00:00 Uhr / Highlight-Konzert Elbjazz 2023: Cherise
Musik, Deutschland, 2023, NDR 75 Min.
Regie: Toni Schmidt, Axel Ludewig
Online verfügbar von 20/10 bis 18/01
Erstausstrahlung

Freitag, 20.10. / 04:37 Uhr / Bilder allein zuhaus: Kitagawa Utamaro – Der Duft der weiten Welt
Serie, Frankreich, 2022, ARTE F 3 Min.
Regie: Gérard Pautonnier
Online verfügbar von 30/08 bis 31/08
Erstausstrahlung

Yatsuyama Hiranoya hat beschlossen, ihr Zimmer zu verlassen und sich eine Low-Cost-Kreuzfahrt zu gönnen. Sie zeigt ihre Kabine einer Journalistin, die eine Reportage über die riesigen Passagierschiffe als Tempel des Massentourismus macht …

Zusatzinfo:
Die Kurzfilmserie nimmt mit humorvollen Nachstellungen Meisterwerke der Malerei unter die Lupe. Von Paul Cézanne bis hin zu Roy Lichtenstein werden in der Kurzfilmserie Bilder von Schauspielern zum Leben erweckt, die wegen ihrer Ähnlichkeit mit den gemalten Figuren ausgewählt wurden. ARTE zeigt die vierte Staffel.


Programmwoche 43:

Samstag, 21.10. / 06:00 Uhr / Der Maler Philip Guston – Ein amerikanisches Leben
Dokumentation, Deutschland, 2023, ZDF 53 Min.
Regie: Marion Kollbach
Online verfügbar von 08/10 bis 07/10
Wiederholung vom 08.10.

Sonntag, 22.10. / 05:25 Uhr / Patti Smith Live at Montreux 2005
Musik, Schweiz, 2005, ARTE F 59 Min.
Regie: Romain Guélat
Mit: Patti Smith
Online verfügbar von 15/10 bis 21/12

Patti Smith war eine Vorreiterin des New Yorker Punkrock, und ihr Debütalbum „Horses“ hatte großen Einfluss auf die New-Wave-Szene. Mit ihrem einzigartigen Mix aus Rock, Punk und Poesie, kombiniert mit einem kompromisslosen Stil, verdiente sich die Künstlerin während ihrer gesamten Karriere ungebrochenen Respekt.

Patti Smith gab 2005 im Rahmen der Release-Tour für ihr 2004 erschienenes Album „Trampin“ ein Konzert in Montreux. Sie interpretierte dabei Titel von ihren Anfängen bis hin zu diesem Album.

Vor allem aber stellte die US-amerikanische Künstlerin wieder einmal unter Beweis, zu welchen Höhenflügen sie auf der Bühne fähig ist.

Das jährlich stattfindende Montreux Jazz Festival gilt weltweit als prestigereiche Referenz. Als Patti Smith dort 2005 gastiert, bietet die Rockpoetin ihrem Publikum mehr als ein einfaches Konzert. Mit auf der Bühne stehen ihre treuesten Musiker: Lenny Kaye an der Gitarre, Jay Dee Daugherty am Schlagzeug und der zuletzt hinzugekommene Tony Shanahan an der Bassgitarre.

Als Gaststar ist auch Tom Verlaine dabei, der frühere Frontman von Television: ein begnadeter Gitarrist, der Patti Smith in der Vergangenheit schon mehrfach begleitet hatte. Seine Präsenz belegt, dass das Konzert in Montreux kein x-beliebiges in dieser Tournee ist. An diesem Abend verwöhnen Patti Smith und ihre Musiker das Publikum mit einer großartigen Show und fantastischen Improvisationen. Sie lassen ihren Jazzinstinkten freien Lauf und schwelgen in unglaublichen Gitarrenjams (unter anderem bei „Beneath the Southern Cross“ und „Ain’t It Strange“). An Ornette Coleman erinnert die Musikerin, als sie bei „Seven Ways of Going“ zur Klarinette greift, und bei „25th Floor“ improvisiert sie mit dem Mikrofonständer auf der Gitarre!

Die Musiker ziehen alle Register ihres Könnens und verschmelzen auf der Bühne von Montreux zu einem einzigartigen Ensemble.

Zusatzinfo:
Setlist:
1) Redondo Beach
2) Beneath the Southern Cross
3) Dancing Barefoot
4) Free Money
5) Ain’t It Strange
6) 25th Floor
7) Like a Rolling Stone
8) 7 Ways of Going
9) Peaceable Kingdom
10) Because the Night
11) Not Fade Away / Memento Mori
12) People Have the Power

Sonntag, 22.10. / 06:25 Uhr / Fanny Ardant – Die Geburt einer Leidenschaft
Dokumentation, Frankreich, 2022, ARTE F 52 Min.
Regie: William Karel
Online verfügbar von 20/09 bis 27/10
Wiederholung vom 27.09.

Sonntag, 22.10. / 09:55 Uhr / Ist das Kunst? Wer macht die Kunst?
Dokumentationsreihe, Deutschland, 2022, RBB 26 Min.
Regie: Felix von Boehm
Online verfügbar von 22/10 bis 20/01

Immer wieder versetzten schier unglaubliche Rekordwerte, die Kunstwerke bei internationalen Auktionen erzielen, die Welt in Erstaunen. Doch wie entsteht eigentlich der Wert eines Kunstwerkes? Was macht die Kunst zu Kunst? Und: Wer sind die entscheidenden Player?

Die Reihe „Ist das Kunst?“ macht sich auf die Suche nach Antworten. Die erste Folge konzentriert sich auf die Künstlerinnen und Künstler selbst sowie deren Schaffensprozess: Wer macht die Kunst?

Die Art Basel ist die wichtigste Kunstmesse der Welt. Viele Werke privater und öffentlicher Sammlungen wurden hier zum ersten Mal gezeigt und verkauft. Doch wo kommt diese Kunst eigentlich her? In der ersten Folge von „Ist das Kunst?“ besucht Silke Hohmann, Kunstmarktexpertin und Redakteurin bei dem renommierten Kunstmagazin „Monopol“, einige der gefragtesten Künstlerinnen und Künstler der Kunstszene. In ihren Ateliers geben sie Einblicke in ihren Arbeitsalltag und die Vielzahl an Entscheidungsprozessen, die hinter der Entstehung und dem Verkauf ihrer Werke steckt.

Alicja Kwade öffnet die Türen zu ihren Ateliers in Berlin- Oberschöneweide, die sie inzwischen zu echten Unternehmen entwickelt hat. Mehr als 20 Menschen – darunter Steinmetze, Architektinnen und Statiker – arbeiten hier daran, die Ideen der deutsch-polnischen Künstlerin zu verwirklichen. Wie entstehen Kwades weltweit gefeierte Werke; sowohl aus künstlerischer als auch aus wirtschaftlicher Sicht?

Anne Imhof, 2017 mit dem Goldenen Löwen auf der Biennale von Venedig ausgezeichnet, zeigt, wie sie ihr nächstes künstlerisches Großprojekt plant: eine Einzelausstellung in Paris, mit der sie das gesamte Palais de Tokyo bespielen wird. Zehntausende von Quadratmetern wird Imhof hier mit ihrer Kunst füllen.

Sammlerinnen und Sammler reißen sich um seine Werke, Museen platzieren ihn in ihren Sammlungen, auf Auktionen erzielen seine Bilder Rekordpreise: Der ghanaische Maler zählt zu den gefragtesten Künstlern der Welt. Seine Karriere startete er auf Instagram; heute will sogar die Modebranche mit dem jungen Künstler zusammenarbeiten. Doch warum sind seine Gemälde überhaupt so gefragt? Galeristen, Kuratorinnen, Kunstjournalisten und Sammlerinnen geben Einblicke in die Mechanismen des internationalen Kunstmarktes.

Sonntag, 22.10. / 10:20 Uhr / Twist
Magazin, Deutschland, Frankreich, 2023, WDR 30 Min.
Produktion: Schnittstelle GmbH
Online verfügbar von 20/10 bis 21/10
Erstausstrahlung

Sonntag, 22.10. / 15:50 Uhr / Der Schatz im Wüstensand ~ Turkmenistans antikes Erbe
Dokumentation, Turkmenistan, Deutschland, 2020, ZDF 52 Min.
Regie: Michael Gregor
Online verfügbar von 07/10 bis 31/10
Wiederholung vom 14.10.

Sonntag, 22.10. / 16:45 Uhr / Durchs Höllentor ins Paradies ~ Die Geschichte des Kunsthauses Zürich
Dokumentation, Frankreich, Schweiz, 2023, ARTESSR 52 Min.
Regie: Peter Reichenbach, Sibylle Cazajus
Online verfügbar von 15/10 bis 21/11
Erstausstrahlung

Die Dokumentation erzählt die Geschichte des Kunsthaus Zürich von seiner Eröffnung 1910 bis heute. Zahllose spannende, teils dramatische, teils amüsante und skurrile Episoden prägen die Geschichte des Kunsthauses. Darunter immer wieder öffentlich geführte, gesellschaftspolitische Auseinandersetzungen wie die Kontroverse um die Gründung der Zürcher Giacometti-Stiftung in den 1960er Jahren oder aktuell die Debatte um die Sammlung von Emil G. Bührle. Zum internationalen Ruf des Hauses haben legendäre Ausstellungen beigetragen, so unter anderem 1932 die weltweit erste Museumsausstellung von Picasso.

Die Dokumentation erzählt die Geschichte des Kunsthaus Zürich von seiner Eröffnung 1910 bis heute. Der Film nimmt die Zuschauerin und den Zuschauer auf eine Zeitreise mit. Sie erleben die Geschichte dieses „Kunst-Hauses“ und erfahren viel über das jeweilige Verhältnis der Schweizer Gesellschaft zur Kunst ihrer Zeit. Im Gegensatz zu den meisten europäischen Museen handelt es sich beim Kunsthaus nicht um eine ursprünglich staatliche, fürstliche oder gar königliche Sammlung, sondern um eine von einheimischen Künstlern ins Leben gerufene Gesellschaft, die bis heute Fortbestand hat.

Auch städtebaulich und architektonisch ist die Entwicklung des Kunsthauses interessant. Schon der erste Bau des berühmten Architekten Karl Moser, der 1910 eröffnet wurde, war ein Politikum. So auch der 1958 eingeweihte Pfisterbau, der von dem umstrittenen Sammler und Waffenhändler Emil G. Bührle finanziert wurde. Und 2021 wurde der Chipperfieldbau der Öffentlichkeit übergeben.

Zahllose spannende, teils dramatische, teils amüsante und skurrile Episoden prägen die Geschichte des Kunsthauses. Darunter immer wieder öffentlich geführte, gesellschaftspolitische Auseinandersetzungen wie die Kontroverse um die Gründung der Zürcher Giacometti-Stiftung in den 1960er Jahren oder aktuell die Debatte um die Sammlung von Emil G. Bührle. Zum internationalen Ruf des Hauses haben legendäre Ausstellungen beigetragen, so unter anderem 1932 die weltweit erste Museumsausstellung von Picasso. Seit 2022 wird das Kunsthaus zum ersten Mal in seiner über 100-jährigen Geschichte von einer Frau geleitet.

Sonntag, 22.10. / 17:40 Uhr / Dialog mit Bach – Himmelwärts, Zeit mit Bach
Bachs Cello-Suiten – Mitten wir im Leben sind
Musik, Deutschland, 2022, SWR 46 Min.
Regie: Corentin Leconte
Komponist: Johann Sebastian Bach
Choreographie: Anna Teresa De Keersmaeker
Kostüme: An D´Huys, Anke Loh
Mit: Marie Goudot, Jean-Guihen Queyras (Cello), Boštjan Antončič, Anne Teresa De Keersmaeker, Julien Monty, Michaël Pomero
Online verfügbar von 22/10 bis 20/01
Erstausstrahlung

Drei Tänzer und zwei Tänzerinnen – darunter die Choreographin Anne Teresa De Keersmaeker selbst – adaptieren, hinterfragen und tanzen Bachs Cello-Suiten. Deren raffinierte Architektur, tänzerische Rhythmen und zeitlose Schönheit faszinieren bis heute. Es entsteht eine spannende Symbiose aus Live-Musik und Tanz. Interpretiert werden die Suiten vom Ausnahme-Cellisten Jean-Guihen Queyras.

Johann Sebastian Bachs „Suiten für Violoncello solo“ zählen zu den Höhepunkten der abendländischen Musikgeschichte. Ihre erfindungsreiche Architektur, ihre tänzerische Rhythmik und zeitlose Schönheit sind noch immer relevant. Die vielfach ausgezeichnete Choreographin Anne Teresa De Keersmaeker liebt die Musik Bachs und strebt nach einer Handschrift, die die Essenz der musikalischen Sprache Bachs zu erfassen versucht.

In der Produktion „Dialog mit Bach“ werden die sechs Suiten adaptiert, befragt und getanzt in einer Choreographie für drei Tänzer und zwei Tänzerinnen, darunter De Keersmaeker selbst. Die faszinierende Symbiose von Musik und Tanz enthüllt sowohl das Wesen jeder einzelnen Suite für sich wie auch ihre Wechselwirkung in der Gesamtheit des Zyklus.

Im Mittelpunkt der Produktion steht die Musik Bachs, verkörpert durch den Cellisten Jean-Guihen Queyras. Er wird „umtanzt“, tritt in Dialog mit den Tänzerinnen und Tänzern, gibt Impulse und nimmt Bewegungen auf, bildet eine Symbiose mit der Musik, der Choreographie und dem Raum.

Sonntag, 22.10. / ab 20:15 Uhr / Filmreihe: Catherine Deneuve
Filmreihe, ARTE99 Min.

Catherine Deneuve wird 80. Als Ikone des Autorenkinos der 60er und 70er Jahre steht sie in gleichem Maße für ein erfolgreiches Kino: „Das Schmuckstück“ (2010), ihr zweiter Film unter der Regie von François Ozon nach „8 Frauen“ (2002), hatte in Frankreich zwei Millionen Zuschauer. An ihrer Seite spielen Gérard Depardieu und Fabrice Luchini.

Ein Publikumserfolg war auch „Leben im Schloss“ (1965), der Debütfilm von Regisseur Jean-Paul Rappeneau, mit 1,7 Millionen Zuschauern. Deneuve spielt die temperamentvolle Marie, die sich in einen Widerstandskämpfer verliebt, da ihr Ehemann, gespielt von Philippe Noiret, gar zu langweilig ist.

„Madame empfiehlt sich“ (2013) von Emmanuelle Bercot ist eine Mischung aus Selbstfindungsdrama, Roadmovie und Komödie über eine 60-Jährige, die nach einem Tiefschlag neu anfängt. Emanzipationskomödien – das Genre par excellence für die Grande Dame des französischen Kinos.

In der Mediathek sind außerdem „Eselshaut“ (1970) und „Ekel“ (1965) zu sehen unter: arte.tv/deneuve

Sonntag, 22.10. / 20:15 Uhr / Das Schmuckstück
(Potiche)
Spielfilm, Belgien, Frankreich, 2009, ARTE F 99 Min.
Filmreihe: Catherine Deneuve
Regie: François Ozon
Drehbuch: François Ozon
Autor:in: Pierre Barillet, Jean-Pierre Gredy
Produktion: Mandarin Cinéma, FOZ, France 2 Cinéma, Mars Films, Wild Bunch, Scope Pictures
Produzent: Eric Altmayer, Nicolas Altmayer
Kamera: Yorick Le Saux
Schnitt: Laure Gardette
Musik: Philippe Rombi

Mit: Gérard Depardieu (Maurice Babin), Catherine Deneuve (Suzanne Pujol), Fabrice Luchini (Robert Pujol), Judith Godrèche (Joëlle Pujol), Jérémie Rénier (Laurent Pujol), Karin Viard (Nadège)

In einer Kleinstadt der 70er Jahre gefällt sich der notorische Choleriker Robert Pujol in seiner Rolle als patriarchales Familienoberhaupt und autoritärer Geschäftsführer einer Regenschirmfabrik. Nach einem Arbeiterstreik wird plötzlich das Leben der gesamten Familie Pujol auf den Kopf gestellt: Robert erleidet einen Herzinfarkt und wird zur Erholung auf Kur geschickt. Die einzige Rettung für die Fabrik ist seine Ehefrau Suzanne, die übergangsweise die Geschäftsleitung übernehmen soll. Ihr beschauliches Hausfrauendasein hat damit ein abruptes Ende …
Ozons amüsante Gesellschaftskomödie wird von einer hervorragenden Catherine Deneuve angeführt.

Zusatzinfo:
„Das Schmuckstück“ erlebte 2010 bei den Internationalen Filmfestspielen von Venedig seine Uraufführung. Der Film erhielt darüber hinaus diverse Nominierungen, unter anderem für den César 2011 in den Kategorien Bestes adaptiertes Drehbuch, Beste Kostüme, Beste Nebendarstellerin (Karin Viard) sowie in der Kategorie Beste Hauptdarstellerin (Catherine Deneuve). Als eine der herausragendsten französischen Darstellerinnen gewann Catherine Deneuve 2016 den Goldenen Löwen für ihr Lebenswerk.

Sonntag, 22.10. / 21:55 Uhr / Catherine Deneuve – Ein Leben auf der Leinwand
Dokumentation, Frankreich, 2023, ARTE F 60 Min.
Filmreihe: Catherine Deneuve
Regie: Claire Laborey
Online verfügbar von 15/10 bis 21/11
Erstausstrahlung

Catherine Deneuve arbeitete mit den größten Filmemachern und Filmemacherinnen des 20. Jahrhunderts zusammen, darunter Luis Buñuel, Jacques Demy, François Truffaut, André Téchiné, Manoel de Oliveira, Raoul Ruiz, Benoît Jacquot, Hirokazu Koreeda, Arnaud Desplechin, Emmanuelle Bercot, François Ozon und Nicole Garcia. Catherine Deneuve verstand es, jede noch so subtile Regieanweisung umzusetzen und in jedem Film genau die jeweils gewünschte Facette zu zeigen. Wegen ihrer starken Präsenz am Set bezeichnete Arnaud Desplechin sie einmal als Koautorin.

Zu ihren größten Erfolgen zählt ihre Rolle als Heiratsschwindlerin in „Das Geheimnis der falschen Braut“ an der Seite von Jean-Paul Belmondo. „Die letzte Metro“ über eine Theaterleiterin, die während der deutschen Besetzung von Paris ihren jüdischen Mann versteckt, war ihr folgender erfolgreicher Truffaut-Film.

Die gebürtige Pariserin hat in mehr als 100 Filmen mitgewirkt. Dabei hat sie es geschafft, sich auf kein Genre festzulegen. Ihre Filmographie umfasst eine ungeheure Bandbreite; gleich einem Chamäleon schlüpft die Deneuve mit spielerischer Leichtigkeit in die Haut jeder Filmfigur. In dem Psychothriller „Ekel“ von Roman Polanski spielte sie eine Schizophrene, für Luis Buñuel eine Hobbyprostituierte in „Belle de Jour – Schöne des Tages“ und in „Begierde“ eine Vampirin. In „Das Schmuckstück“ stellt sie eine Hausfrau dar, die die Unternehmerin in sich entdeckt, in „La tête haute“ („Standing Tall“) eine geradlinige Jugendrichterin, in „Place Vendôme“ die Frau eines Diamantenhändlers und in „Lass es mich sehen“ von Joana Hadjithomas und Khalil Joreige verkörpert sie sich selbst.

Catherine Deneuve führt mit ihrer Stimme selbst durch das Porträt: In exklusiven Radio- und Fernsehinterviews, im Dialog mit Regisseurinnen und Regisseuren von gestern und heute, aber auch mit befreundeten Filmleuten wie dem Kameramann Julien Hirsch, der Toningenieurin Brigitte Taillandier oder der Kostümbildnerin Catherine Leterrier. Catherine Deneuve – die Geschichte eines Lebens für den Film.

Sonntag, 22.10. / 22:55 Uhr / Edda Moser – Königin der Nacht
Dokumentation, Deutschland, Italien, Österreich, 2020, ZDF 52 Min.
Regie: Hilla Schulte
Online verfügbar von 21/10 bis 20/01

In ihrer Rolle als Königin der Nacht, die Edda Moser 14 Jahre lang auf den größten Bühnen der Welt gesungen hat, war sie eine Legende. Als Ende der 70er Jahre die Raumsonde „Voyager 2“ mit den Kulturschätzen der Menschheit ins All geschossen wurde, war ihre Arie der Königin der Nacht Teil der ausgewählten Kunstwerke.

Und doch war ihr eine Karriere an der Oper nicht unbedingt vorherbestimmt. Zwar wuchs sie in einer Musikerfamilie auf und sie wollte schon als Kind zum Theater, aber der Bombenkrieg hatte bei der jungen Edda ein schweres Asthma hinterlassen. In der Dokumentation erzählt Edda Moser, wie sie mit viel Arbeit und Selbstdisziplin die anfänglichen Selbstzweifel überwinden konnte und es bis ganz nach oben schaffte, von ihren Auftritten an der Metropolitan Opera in New York und der Zusammenarbeit mit Herbert von Karajan – aber auch von der Einsamkeit in dem Beruf einer Sängerin.

Nach ihrem Bühnenabschied arbeitete Moser weiter als gefragte Gesangslehrerin und als langjährige Leiterin der „Festspiele der deutschen Sprache“. In der Dokumentation begibt Edda Moser sich auf die Spuren ihrer Paraderolle als Königin der Nacht in Mozarts „Zauberflöte“ – und auf eine Reise in ihre eigene Lebensgeschichte, die sie von Berlin über Weimar bis nach Venedig und Salzburg führt.

Sonntag, 22.10. / 23:50 Uhr / Fado mit Gisela Joao ~ Live in Lissabon
Musik, Deutschland, 2023, ZDF 52 Min.
Regie: Miguel Pimenta
Mit: Xinobi (DJ), Gisela João (Gesang), Ricardo Parreira (portugiesische Gitarre), Nelson Aleixo (Gitarre), Francisco Gaspar (Bass), Luís Pereira (Klavier), Vasco Cabeçadas (Bass)
Online verfügbar von 22/10 bis 20/01
Erstausstrahlung

Fado ist so viel mehr als ein Musikgenre – es ist ein Lebensgefühl. Und Gisela João gelingt es, der einzigartigen Tradition ihr eigenes i-Tüpfelchen aufzusetzen. Modern und gleichsam eigenwillig interpretiert sie den portugiesischen Musikstil und haucht ihm mit ihrer rauchigen Stimme und ihrer völligen Hingabe eine besondere Form von Weltschmerz, Melancholie und Hoffnung zugleich ein.

„Im Fado geht es immer darum, etwas über das Leben der Menschen zu erzählen, ob 1940 oder 2023“, sagt sie. Als Übersetzung des Alltags der Menschen kann sich diese Musik immer weiterentwickeln.

Sie singt Songs wie „Maldição“, „Louca“, „Meu amigo está longe“, „Que deus me perdoe“ und viele andere.

Konzertaufzeichnung in der Antiga Fundição de Oeiras bei Lissabon

Sonntag, 22.10. / 02:30 Uhr / Nicolas de Staël, ein Maler zwischen Himmel und Meer
Dokumentation, Frankreich, 2023, ARTE F 53 Min.
Regie: François Lévy-Kuentz
Online verfügbar von 24/09 bis 23/12
Wiederholung vom 24.09.

Sonntag, 22.10. / 03:25 Uhr / Saint-Saëns, der Unergründliche
Musik, Frankreich, 2021, ARTE F 52 Min.
Regie: David Unger
Online verfügbar von 15/10 bis 21/12

Camille Saint-Saëns galt als Wunderkind und war ein begnadeter Organist und Pianist. Er reiste viel und gerne. Vor allem aber komponierte er ohne Unterlass und ließ dabei kein Genre aus: Er war mit geistlichen Werken ebenso erfolgreich wie mit Kammermusik, Symphonien und Opern. Als der Komponist im Frühjahr 1890 klammheimlich aus Paris verschwand, erregte dies großes Aufsehen. Reporter machten sich auf die Suche nach ihm; man munkelte sogar, er habe sich das Leben genommen. Saint-Saëns, dessen Persönlichkeit von jeher Rätsel aufgegeben hatte, war vollends unergründlich geworden.

Im Frühjahr 1890 verschwand Camille Saint-Saëns klammheimlich aus Paris. Die öffentliche Aufregung war groß, denn der Komponist stand im Zenit seines Ruhms. Saint-Saëns entzog sich nicht zum ersten Mal seinen gesellschaftlichen Verpflichtungen, um unter Pseudonym eine Weile an einem entfernten Ort zu leben – auf den Kanarischen Inseln, in Algerien, Ägypten, Indochina oder auf Ceylon. Doch dieses Mal kannte niemand seinen Aufenthaltsort. Reporter machten sich auf die Suche nach ihm. Es wurde sogar gemunkelt, er habe sich das Leben genommen …

Viele seiner rund 600 Kompositionen gelten heute als Meisterwerke, fanden jedoch seinerzeit nicht immer einhellige Zustimmung. Die symphonische Dichtung „Danse macabre“ beispielsweise wurde ausgebuht, weil die Geige des Todes nicht gestimmt war und ein Xylophon zum Einsatz kam. Die Oper „Samson und Dalila“ musste lange auf die Aufführung warten, weil Dalila als emanzipierte Frauenfigur angelegt war und man mit einem Skandal rechnete. Für den „Karneval der Tiere“ verfügte Saint-Saëns selbst ein Aufführungsverbot zu seinen Lebzeiten, denn er befürchtete, dass der Erfolg der Orchestersuite seine anderen Werke in den Schatten stellen würde.

Während Saint-Saëns als Komponist berühmt ist, bleibt sein Privatleben ein Geheimnis, zumal er sich nur selten darüber äußerte. Er starb 1921 im Alter von 86 Jahren in Algier. Hundert Jahre nach seinem Tod erinnert die Dokumentation an den Musiker, der zu den produktivsten und anerkanntesten seiner Zeit zählte.

Montag, 23.10. / 21:40 Uhr / Leben im Schloss
(La Vie de château)
Spielfilm, Frankreich, 1965, ARTE F 88 Min.
Filmreihe: Catherine Deneuve
Regie: Jean-Paul Rappeneau
Drehbuch: Jean-Paul Rappeneau, Alain Cavalier, Claude Sautet, Daniel Boulanger
Produktion: Ancinex, Cobela Films, Les Productions de la Guéville
Produzent: Nicole Stéphane
Kamera: Pierre Lhomme
Schnitt: Pierre Gillette
Musik: Michel Legrand

Mit: Catherine Deneuve (Marie), Pierre Brasseur (Dimanche), Philippe Noiret (Jérôme), Henri Garcin (Julien), Mary Marquet (Charlotte), Carlos Thompson (Klopstock)

Online verfügbar von 23/10 bis 28/10

Basse-Normandie, 1944: Ein Widerstandskämpfer der französischen Résistance hängt eines Morgens mit seinem Fallschirm auf dem Grundstück des Schlosses, das Jérôme mit seiner Frau Marie und seiner Mutter bewohnt, in einem Baum fest. Allerdings ist das Anwesen auch von den Deutschen besetzt. Unter größter Geheimhaltung, aber mit vollem Einsatz versuchen die drei, bei der Vorbereitung der Landung der Alliierten zu helfen. Alles könnte glattgehen, wenn nicht sowohl der deutsche General als auch Julien ein Auge auf die schöne Marie geworfen hätten …

Zusatzinfo:
„Leben im Schloss“ ist Rappeneaus Erstling, für den er 1965 mit dem Prix Louis Delluc ausgezeichnet wurde. Auch an den Kinokassen war der Film sehr erfolgreich. Er überzeugt durch eine wagemutige Inszenierung, die Originalität des Drehbuchs und nicht zuletzt die unglaubliche Frische der Figuren dank der Rollenbesetzung. Spätestens mit seiner Verfilmung von Rostands „Cyrano von Bergerac“ (1990), die ihm zehn Césars einbrachte, wurde Rappeneau zu einer Größe des französischen Kinos.
In dieser Woche feiert ARTE den 80. Geburtstag von Catherine Deneuve und zeigt drei ihrer erfolgreichsten Filme.

Mittwoch, 25.10. / 20:15 Uhr / Madame empfiehlt sich
(Elle s’en va)
Spielfilm, Frankreich, 2013, ARTE 107 Min.
Filmreihe: Catherine Deneuve
Regie: Emmanuelle Bercot
Drehbuch: Jérôme Tonnerre, Emmanuelle Bercot
Produktion: Fidélité Films
Produzent: Olivier Delbosc, Marc Missonnier
Kamera: Guillaume Schiffman
Schnitt: Julien Leloup

Mit: Némo Schiffman (Charly), Gérard Garouste (Alain), Camille Dalmais (Muriel), Catherine Deneuve (Bettie), Claude Gensac (Annie), Mylène Demongeot (Fanfan), Hafsia Herzi (Jeanne), Paul Hamy (Marco)

Online verfügbar von 25/10 bis 01/11

Catherine Deneuve als ehemalige Schönheitskönigin auf einem Road-Trip durch Frankreich: Die 60-jährige Bettie betreibt ein Restaurant in einem kleinen Ort an der bretonischen Küste. Von ihrem Liebhaber verlassen und von ihrer Mutter gekränkt, kehrt sie dem Alltag unvermittelt den Rücken und fährt einfach los, ohne Ziel. Da meldet sich ihre Tochter Muriel bei ihr und bittet sie, ihren Sohn Charly zu seinem Großvater väterlicherseits in die Provinz zu bringen. Bettie willigt widerwillig ein, den Enkel abzuholen; und so kommt es, dass das Familiengefüge in Bewegung gerät …

Zusatzinfo:
Zum 70. Geburtstag von Catherine Deneuve brachte Emmanuelle Bercot eine Hommage an die Grande Dame des französischen Kinos auf die Leinwand. An ihrer Seite spielt Némo Schiffman, der Sohn der Regisseurin. „Madame empfiehlt sich“ lief im Wettbewerb der Berlinale 2013. In Frankreich wurde Emmanuelle Bercot in der Kategorie Bester Film für den Prix Louis Delluc nominiert. Catherine Deneuve und Némo Schiffman wurden als beste Darstellerin und als bester Nachwuchsdarsteller für den César nominiert.
In dieser Woche feiert ARTE den 80. Geburtstag von Catherine Deneuve und zeigt drei ihrer erfolgreichsten Filme.

Mittwoch, 25.10. / 22:00 Uhr / Joyce Carol Oates, die Frau der 100 Bücher
Dokumentation, Schweden, 2023, ARTE F 52 Min.
Schwerpunkt: Der Bücherherbst auf ARTE
Regie: Stig Björkman
Online verfügbar von 18/10 bis 29/05
Erstausstrahlung

Joyce Carol Oates gilt als eine der bedeutendsten Schriftstellerinnen Amerikas und genießt weltweite Anerkennung für ihr herausragendes literarisches Werk. Im Laufe ihrer Karriere hat sie über 100 Bücher geschrieben, darunter allein mehr als 40 – teils vielfach preisgekrönte – Romane, Theaterstücke, Kurzgeschichten, Novellen, Lyrik und Essays. Noch immer veröffentlicht sie jedes Jahr mindestens ein Buch.

Das Licht der Öffentlichkeit hat sie nie gesucht, und dem Vorschlag des schwedischen Regisseurs Stig Björkman, ihr erstmals ein Filmporträt zu widmen, stimmte die Schriftstellerin erst 16 Jahre später zu. Die Dokumentation beleuchtet ihre Kindheit und Studienjahre und kommt auf gesellschaftliche Ereignisse zurück, die Oates tief berührten und ihr Werk beeinflussten, unter anderem die Unruhen 1967 in Detroit, der tragische Autounfall in Chappaquiddick und das Leben Marilyn Monroes.

Joyce Carol Oates war stets eine passionierte Beobachterin der gesellschaftlichen Verhältnisse und der politischen und sozialen Entwicklungen in den Vereinigten Staaten. Reale Ereignisse inspirieren sie, seien es persönliche Erfahrungen oder Ereignisse, die Schlagzeilen machten. Mit scharfem und gewitztem Blick verarbeitet sie diese zu literarischen Motiven, die eine Aussage über die aktuelle Situation treffen. Im Mittelpunkt der meisten ihrer Werke stehen junge Mädchen und Frauen, People of Color, Misshandelte und Benachteiligte. Das von ihr gezeichnete Bild Amerikas verbindet Alltägliches mit Außergewöhnlichem.

Freitag, 27.10. / 21:45 Uhr / Songs of Gastarbeiter ~ Liebe, D-Mark und Tod
Dokumentation, Deutschland, Türkei, 2022, WDR 90 Min.
Schwerpunkt: 100 Jahre Türkei
Regie: Cem Kaya
Online verfügbar von 25/10 bis 25/01
Erstausstrahlung

Die Dokumentation erzählt die Geschichte der einzigartigen Musik türkischer Gastarbeiter und ihrer Enkelkinder in Deutschland. Diese musikalische Kultur, die es in ihrer besonderen Form nur in Deutschland gibt, ist ein kulturelles Erbe der Bundesrepublik. Cem Kayas Dokumentation entdeckt diese musikalische Subkultur neu und eröffnet somit neue Perspektiven auf gesellschaftspolitisch relevante Themen wie Heimat, Identität und Partizipation.

Seit jeher wurde die Migration nach Deutschland musikalisch begleitet. Arbeiterwohnheime und Teehäuser waren die ersten improvisierten Bühnen für gesellschaftskritische Musiker. Diese sangen und komponierten Lieder, die ihre Lebensumstände in der Ferne widerspiegelten – mal melancholische, mal fröhlich sarkastische Melodien und Texte über Aufbruch und Abenteuerlust, aber auch über die krude fremde Arbeitswelt und Abweisung durch die Gastgeber, Entwurzelung und Heimat. Zeit und Entfernung schufen ein Bild der Türkei aus Erinnerungen und Sehnsüchten. Abgekapselt vom Herkunftsland entwickelten die Migranten in Deutschland eine eigene Musikkultur mit großen Unterschieden zum Musikleben in der Türkei.

Zwar wurden diese Songs auf Hochzeiten, religiösen Veranstaltungen oder in Gesangsvereinen über Jahrzehnte gesungen, doch wurden sie von der deutschen Kulturindustrie überhört.

Mit dem Aufkommen von Satellitenfernsehen und Musikkassetten, später auch CDs, wurde die Isolation beendet. Die kulturellen Bedürfnisse der Einwanderer werden ab Mitte der 90er Jahre vom türkischen Markt gestillt, die beiden isolierten türkischen Musikszenen kreuzen sich und es entstehen unzählige Hybride.

Mit der Erfolgsgeschichte des Hip-Hops kam der Durchbruch für die zweite und dritte Generation von Musikern, die ihre eigenen Lebenswirklichkeiten auf den großen Bühnen ihrer Heimat Deutschland behandelten.

Die musikalische Subkultur der türkischen Einwanderer, die es in dieser Form nur in Deutschland gab, ist ein kulturelles Erbe der Bundesrepublik.

Freitag, 27.10. / 23:15 Uhr / Vibe Istanbul. Tanzen als gäbe es kein Morgen
Dokumentation, Türkei, Frankreich, 2023, ZDF 52 Min.
Schwerpunkt: 100 Jahre Türkei
Regie: Nafise Motlaq, Saeed Nasiri
Online verfügbar von 27/10 bis 25/01
Erstausstrahlung

Berlin, Amsterdam, Detroit, Ibiza … Istanbul – Fans der Electronic Dance Music haben ihre eigene Weltkarte mit ihren Dancefloors. Diese Dokumentation erkundet den Vibe Istanbuls, eines Spätzünders, der heute einer der Hotspots für Musiker und Raver ist, Superstar-DJs anzieht und die kreative Energie des gesamten Nahen Ostens bündelt. „Vibe Istanbul“ ist die Geschichte eines künstlerischen Schmelztiegels, in dem Ost und West aufeinandertreffen und eine Kultur der Freiheit, des Ausdrucks und der Toleranz entstehen, die jedoch immer wieder Rückschläge erfährt und neu erkämpft werden muss.

Mit dem Aufkommen von House und Techno in den späten 80er Jahren in Istanbul, bildete sich eine neue Underground-Szene. In dem ersten Club für elektronische Musik tanzten Schwule und Heteros gemeinsam, und die Idee der ersten Gay Pride in Istanbul wurde dort geboren, wenn auch von den Behörden im Keim erstickt.

„Vibe Istanbul“ erzählt die Geschichten einer Musikszene, die viele Rückschläge erlebt hat, wie die Niederschlagung der „Gezi-Park-Proteste“ im Jahr 2013 oder Anschläge im Jahr 2016 – und die dennoch immer wieder aufgestanden ist. Die Widerstandsfähigkeit der Elektromusikszene zeigt, wie sie mit kreativer Energie Herausforderungen meistert, insbesondere nach dem Angriff von Terroristen auf den renommierten Nachtclub „Reina“, bei dem 2017 in der Neujahrsnacht 39 Menschen erschossen wurden. Die Protagonisten der Szene haben allen Krisen zum Trotz einen Weg gefunden, das Leben zu feiern, ihren eigenen Sound zu kreieren und Istanbul zu einem Muss für die Fans von EDM zu machen.

In den letzten Jahren hat Istanbul einen kreativen Schub bekommen: Während sich die Konflikte in der Region verschärften, kamen viele Menschen aus Syrien, dem Iran, dem Libanon. Sie fanden in Istanbul eine pulsierende Szene und schufen einen Schmelztiegel, in dem die sozialen und politischen Konflikte des Nahen Ostens aufgelöst werden. Trotz der konservativen Wende in der türkischen Politik, bleibt Istanbul der einzige Ort auf der Welt, an dem sich Türken, Kurden, Araber, Israelis und Iraner treffen und gemeinsam Musik machen, ihren Schmerz austanzen und auf eine bessere Zukunft hoffen können.

Freitag, 27.10. / 00:40 Uhr / Best of Jazzopen Stuttgart 2023: Deep Purple – Cory Wong – Branford Marsalis
Musik, Deutschland, 2023, SWR 75 Min.
Regie: Marc Schütrumpf
Mit: Cory Wong, Deep Purple, Branford Marsalis
Erstausstrahlung

Feinster Jazz, harter Rock, gefühlvoller Soul bis hin zum Techno-Blasmusik-Mix – die Jazzopen 2023 in der Stuttgarter City präsentierten die bunte Vielfalt der Musik und untermauerten ihren Ruf als eines der europäischen Top-3-Festivals. Die Jazzopen gehören nach fast 30 Jahren zu den bedeutendsten Festivals dieser Art in Europa. Ein Mitschnitt der Jazzopen: die Performances der Hardrock-Band Deep Purple, Gitarrist und Songwriter Cory Wong und dem Jazzmusiker Branford Marsalis als 75-minütiges Best-of.

Die Jazzopen gehören nach fast 30 Jahren zu den bedeutendsten Festivals in Europa. Das Best-of zeigt die Performances von Deep Purple, Cory Wong und Branford Marsalis. Mit einem Werk, das sich über sieben Jahrzehnte erstreckt, haben Deep Purple dazu beigetragen, das Hardrock-Genre zu prägen und zu definieren, während sie sich nach und nach in neue Bereiche vorarbeiteten, um ihren Sound frisch zu halten und neue Fans hinzuzugewinnen.

Deep Purple sind seit ihrer Gründung im Jahr 1968 mit nur wenigen Pausen weltweit auf Tournee gewesen. Sie sind ihren musikalischen Wurzeln treu geblieben und haben aus einer Mischung von Stilen einen unverwechselbaren Sound geschaffen, der die Band heute ausmacht und ein Vermächtnis geschaffen hat, das nur sehr wenige Bands je erreichen könnten.

Nach vier Jahrzehnten im internationalen Rampenlicht wächst der Erfolg des Saxofonisten Branford Marsalis weiter an. Seit seiner ersten Anerkennung als junger Jazz-Löwe hat er seine Vision als Instrumentalist, Komponist, Bandleader und Dozent erweitert, wobei er stilistische Grenzen überschreitet und gleichzeitig eine unerschütterliche kreative Integrität bewahrt.

Der aus Minneapolis stammende Cory Wong hat sich als musikalische Antwort auf Motivationsredner wie Tony Robbins positioniert. Mit seiner magischen Rhythmusgitarre, seiner technischen Ausstrahlung auf der Bühne und seinen Witzen hat er sich sowohl als gefragter Musikpartner sowie als gefeierter Solokünstler etabliert.

Freitag, 27.10. / 02:00 Uhr / Sœur Sourire ~ Wer tötete die singende Nonne?
Dokumentation, Frankreich, 2021, ARTE 52 Min.
Regie: Charles-Antoine de Rouvre
Online verfügbar von 20/10 bis 26/05

Wir schreiben das Jahr 1962: Die glockenhelle Stimme einer belgischen Nonne geht um die Welt und positioniert sich an der Spitze der Charts. Die junge Ordensfrau Jeanne-Paule Marie Deckers nennt sich Sœur Sourire und besingt den heiligen Dominikus mit den fröhlichen Worten: „Dominique, nique, nique …“ Doch ihre Bekanntheit stört zunehmend die Ordnung des Klosters. Sie verlässt den Orden und beginnt ein neues Leben an der Seite ihrer Freundin Annie Pécher. Den Namen Sœur Sourire, dessen Rechte der Kirche gehören, darf sie nicht weiterverwenden. Unter ihrem neuen Namen hat sie keinen Erfolg mehr. In ihren letzten Lebensjahren quälen sie Depressionen, eine Alkoholabhängigkeit und horrende Steuerforderungen, aus denen sie keinen Ausweg sieht. Die tragische Geschichte einer jungen Frau, deren außergewöhnliches Schicksal sich als Fluch entpuppte.

Unter dem Namen Sœur Sourire – „Schwester des Lächelns“ – besang die junge Ordensfrau Jeanne-Paule Marie Deckers den heiligen Dominikus. Ihr Lied über den Ordensgründer Dominikus wollte Deckers ihrem Kloster und ihrer Oberin zum Geschenk machen. Eine komponierende und singende Nonne war damals ein absolutes Novum. Mit Erlaubnis der Oberin wurde ihre Komposition „Dominique“ 1963 unter dem Pseudonym „Sœur Sourire“ veröffentlicht und professionell vermarktet. Innerhalb kürzester Zeit erreichte das einfache Lied die Spitze der Hitparaden. Doch auch jenseits des Atlantiks ließ der Durchbruch nicht lange auf sich warten: Ein Auftritt in der Ed Sullivan Show katapultierte „The Singing Nun“, wie die Amerikaner sie nannten, an die Spitze der US-Charts.

Nach dem kometenhaften Aufstieg folgte jedoch der tiefe Fall: Offenbar konnte selbst der Herrgott sie nicht vor einem tragischen Schicksal bewahren. Als Marketingprodukt des Chansons erlebte die „Singing Nun“ einen weltweiten Erfolg – und dann eine Höllenfahrt, die sie ab 1969 auch in ihren Liedern verarbeitete und die sie schließlich in den Selbstmord trieb. Die an überraschenden Wendungen reiche Geschichte ihres Lebens hielt sie seit ihrer Jugend in einem Tagebuch fest. Völlig frei schrieb sie darin über ihre Homosexualität, ihre Sehnsüchte und die Enttäuschungen, die sie erlebte.

Wer hat Sœur Sourire auf dem Gewissen? Die allmächtigen Plattenlabels, die, wie man sagt, „can make you or break you“? Die katholische Kirche, die aus Jeannes Erfolg Profit schlug, ohne sie am Gewinn zu beteiligen? Ihre Familie und ihr soziales Umfeld, die kein Verständnis für die unglückliche Jugendliche hatten und ihre Homosexualität nicht akzeptierten? Oder Jeannine Deckers selbst, die nach ihrem unerwarteten und kurzlebigen Erfolg aus der Bahn geriet, aus dem Kloster austrat und dem Alkohol verfiel?

Freitag, 27.10. / 02:51 Uhr / Bilder allein zuhaus: In the Car – Roy Lichtenstein – Pop-Art-Crash-Test
Serie, Frankreich, 2022, ARTE F 2 Min.
Regie: Gérard Pautonnier
Online verfügbar von 30/08 bis 31/08
Erstausstrahlung

Auf Roy Lichtensteins „In the Car“ steht ein Paar mit dem Auto im Stau. Auf der Rückbank spielen die Kids verrückt. Wie lange wird der Vater die Ruhe bewahren?

Zusatzinfo:
Die Kurzfilmserie nimmt mit humorvollen Nachstellungen Meisterwerke der Malerei unter die Lupe. Von Paul Cézanne bis hin zu Roy Lichtenstein werden in der Kurzfilmserie Bilder von Schauspielern zum Leben erweckt, die wegen ihrer Ähnlichkeit mit den gemalten Figuren ausgewählt wurden. ARTE zeigt die vierte Staffel.


Regelmäßige Sendungen mit kulturellen Themen auf arte sind zudem:
– Stadt, Land, Kunst (Mo. – Fr. 13 Uhr) und
– TWIST (sonntags)

Diese Übersicht wird stets mehrere Wochen vor den jeweiligen Sendeterminen erstellt.
Aktuelle Programmänderungen sind meist nicht berücksichtigt. Diese finden sich auf arte.tv.