TV-Tipps arte

arte und 3sat übertragen in ihren umfangreichen Programmen regelmäßig Dokumentationen über Künstler und Kulturereignisse, dazu Konzerte (von Klassik über Pop & Rock bis Heavy Metal), Musicalfilme, Opern-, Tanz- und Theatervorstellungen.
Diese Seite informiert über bevorstehende interessante Ausstrahlungstermine auf arte aus dem Kulturbereich.


Freitag, 26.12. (2. Weihnachtsfeiertag) / 14:00 Uhr / Arsen und Spitzenhäubchen
(Arsenic and Old Lace)
Schwerpunkt: Festtagsprogramm
Spielfilm, Großbritannien, USA, 1944, ARTE 110 Min.
Regie: Frank Capra
Drehbuch: Julius J. Epstein, Philip G. Epstein
Autor:in: Joseph Kesselring
Produktion: Warner Bros.
Produzent: Howard Lindsay, Russel Crouse
Kamera: Sol Polito
Schnitt: Daniel Mandell
Musik: Max Steiner
Mit: Cary Grant (Mortimer Brewster), Priscilla Lane (Elaine Harper), Raymond Massey (Jonathan Brewster), Jack Carson (O’Hara), Edward Everett Horton (Mr. Witherspoon), Peter Lorre (Dr. Einstein), Josephine Hull (Abby Brewster), Jean Adair (Martha Brewster), John Alexander (Theodore Brewster)

Ausgerechnet an seinem Hochzeitstag entdeckt Mortimer Brewster, dass seine netten alten Tanten Abby und Martha – neben vielen anderen Taten der Nächstenliebe – einsamen alten Menschen zu einem glücklichen Tod verhelfen. Mortimer will einen weiteren Mord verhindern, ohne den Verdacht seiner Verlobten zu erregen. Filmvergnügen mit Kultcharakter (1944) von Frank Capra mit Cary Grant.

Zusatzinfo:
„Arsen und Spitzenhäubchen“, nach einer Vorlage von Joseph Kesselring entstanden, gehört zu den Klassikern der schwarzen Komödie. Die Geschichte der alten Tanten, die ein Dutzend Leichen im Keller haben, war schon als Bühnenstück am Broadway ein Renner. Als Frank Capra, späterer Schöpfer des Weihnachtsklassikers „Ist das Leben nicht schön?“ (1946), eine der Vorstellungen besuchte, war er von der turbulenten Geschichte so angetan, dass er sie ins Kino bringen wollte. In nur vier Wochen entstand eine der schönsten Gruselgrotesken der Filmgeschichte, die sich durch unzählige dramaturgische Wendungen und unerwartete Einfälle auszeichnet.

Freitag, 26.12. (2. Weihnachtsfeiertag) / 20:15 Uhr / Die zauberhafte Welt der Beatrix Potter
Schwerpunkt: Festtagsprogramm
(Miss Potter)
Spielfilm, Großbritannien, USA, 2007, ARD 87 Min.
Regie: Chris Noonan
Drehbuch: Richard Maltby Jr.
Produktion: Phoenix Pictures, David Kirschner Productions
Produzent: Mike Medavoy, David Kirschner, Corey Sienega, Arnold Messer, David Thwaites
Kamera: Andrew Dunn
Schnitt: Robin Sales
Musik: Nigel Westlake
Mit: Renée Zellweger (Beatrix Potter), Ewan McGregor (Norman Warne), Emily Watson (Millie Warne), Bill Paterson (Rupert Potter), Barbara Flynn (Helen Potter), Lloyd Owen (William Heelis)
Online verfügbar von 26/12/2025 bis 25/01/2026

Im London des frühen 20. Jahrhunderts träumt die talentierte Zeichnerin Beatrix seit ihrer Kindheit von der Anerkennung als Illustratorin. Die Bekanntschaft mit dem Verlegersohn Norman Warne rückt ihren Traum in greifbare Nähe. Rührende Verfilmung (2007) der Lebensgeschichte der englischen Kinderbuchautorin Beatrix Potter – mit Renée Zellweger und Ewan McGregor in den Hauptrollen.

Zusatzinfo:
Regisseur Chris Noonan, der 1995 mit „Ein Schweinchen namens Babe“ einen Welterfolg feierte, nahm sich hier der Geschichte von Beatrix Potter (1866-1943) an, die ihre Karriere mit „Die Geschichte von Peter Hase“ begann und heute als eine der bekanntesten Kinderbuch-Autorinnen ihrer Zeit gilt. Mit wunderbaren Landschaftsbildern und prächtig ausgestattet im Ambiente des viktorianischen Englands, fand Noonan in Renée Zellweger die perfekte Besetzung für die Rolle der berühmten Schriftstellerin. Dafür wurde sie 2007 mit einer Golden-Globe-Nominierung belohnt.

Freitag, 26.12. (2. Weihnachtsfeiertag) / 21:40 Die wundersame Welt des Louis Wain
(The Electrical Life of Louis Wain)
Schwerpunkt: Festtagsprogramm
Spielfilm, Großbritannien, 2021, ZDF 106 Min.
Regie: Will Sharpe
Drehbuch: Will Sharpe, Simon Stephenson
Produktion: Shoebox Films, SunnyMarch, StudioCanal, Channel Four Television
Produzent: Guy Heeley, Ed Clarke, Adam Ackland, Leah Clarke
Kamera: Erik Alexander Wilson
Schnitt: Selina MacArthur
Musik: Arthur Sharpe
Mit: Benedict Cumberbatch (Louis Wain), Andrea Riseborough (Caroline Wain), Claire Foy (Emily Richardson-Wain), Toby Jones (Sir William Ingram), Aimee Lou Wood (Claire Wain), Sharon Rooney (Josephine Wain)
Online verfügbar von 26/12/2025 bis 25/01/2026

London, Ende des 19. Jahrhunderts: Louis Wain lebt zusammen mit seiner Mutter und seinen fünf Schwestern in einem turbulenten Haushalt, als er eine Stelle als Illustrator bei einer angesehenen Zeitung ergattert. Von einem streunenden Kätzchen inspiriert beginnt Louis, skurrile Katzen zu malen – und feiert damit große Erfolge. Biopic von Will Sharpe (2021).

Zusatzinfo:
Benedict Cumberbatch verkörpert den britischen Künstler Louis Wain, der Ende des 19. Jahrhunderts mit seinen vermenschlichten Katzen-Zeichnungen weltberühmt wurde. Will Sharpes Film feierte 2021 Premiere beim Telluride Filmfestival in Colorado, USA, und wurde außerdem bei den Filmfestivals von Toronto, Zürich und bei der Filmkunstmesse Leipzig gezeigt. Cumberbatch wurde in Toronto mit dem Tribute Actor Award ausgezeichnet, sowohl für seine Rolle als Louis Wain als auch seine Interpretation in Jane Campions Film „The Power of the Dog“ aus dem gleichen Jahr.

Freitag, 26.12. (2. Weihnachtsfeiertag) / ab 23:30 Uhr / Schwerpunkt: Johann Strauss, der Walzerkönig wird 200
Schwerpunkt, ARTE144 Min.
Anlässlich seines 200. Geburtstages lädt ARTE ein, die musikalische Welt des wunderbaren Johann Strauss Sohnes zu entdecken. 1825 in Wien geboren, komponierte er sein erstes Werk im Alter von nur sechs Jahren. Er schrieb über 500 Stücke, darunter berühmte Operetten und Tänze wie „Die schöne blaue Donau“.

Freitag, 26.12. (2. Weihnachtsfeiertag) / 23:30 Uhr / Johann Strauss im Zirkuszelt Roncalli
Schwerpunkt: Johann Strauss, der Walzerkönig wird 200
Schwerpunkt: Festtagsprogramm
Zirkus, Deutschland, 2025, ZDF 144 Min.
Regie: Felix Breisach
Choreographie: Daniela Mühlbauer
Inszenierung: Michael Schachermaier
Komponist: Johann Strauss
Dirigent: Gabor Rivo
Orchester: Johann Strauss-Zirkusband
musikalische Bearbeitung: Johnny Bertl

Mit: Reinhold G. Moritz (Clown), Clemens Matzka (Clown), OriolO (Clown), Thomas Borchert (Cagliostro), Josef Ellers (Severin), Katharina Gorgi (Lady Laurenza), Sophia Gorgi (Emilia), Eva Maria Marold (Madame Sophie), Andreas Lichtenberger (Herr Gustav), Duo Unity, Ludwig Navratil, Svetlana Arts, Orlov Show by Togni, Duo Vanegas
Online verfügbar von 26/12/2025 bis 26/03/2026
Erstausstrahlung

Mit einem musikalischen Zirkusspektakel feiert Wien den 200. Geburtstag seines Walzerkönigs Johann Strauss. In der magischen Atmosphäre des Circus-Theater Roncalli trifft Pop auf Dreivierteltakt, Poesie auf beeindruckende Akrobatik. Basierend auf Strauss‘ Operette „Cagliostro“ hat Thomas Brezina eine Neuinszenierung der Geschichte als Zirkusshow kreiert. Johnny Bertl schrieb dafür 32 Popsongs – eine Symbiose aus Walzerseligkeit und Musical-Klängen.

„Cagliostro“ ist ein selten aufgeführtes, fast vergessenes Stück von Johann Strauss. Die Figur selbst stammt aus Sizilien und lebte dort tatsächlich als Alchemist und Abenteurer.

Der bekannte österreichische Erfolgsautor Thomas Brezina deutet die Geschichte gegenwartsnah um. Es handelt sich um eine Erzählung rund um Sehnsüchte, zerplatzte Träume, Lügen und Geldgier, die Leichtgläubigkeit der Menschen und die Suche nach dem großen Glück: Cagliostro, der größte Magier und Erfüller aller Wünsche soll in der Zirkusmanege auftreten. Begleitet wird er von Lorenza, einem angesagten Stern am Musikhimmel. Ein raffiniertes Paar, das es versteht, Menschen mit Oberflächlichkeiten zu verführen und „in einer Welt der Illusionen zu täuschen“. Die Gegenfigur Severin versucht, sich den übermächtigen Kräften entgegenzustellen. Die Sinnfrage und das Erkennen wahrer Liebe machen die Kraft der Erzählung aus. Sie spiegelt die Zeit und den Mut, eigene Wege zu gehen. Spektakuläre Artistiknummern runden das Werk ab.

Die schmissige Musik arrangierte der aus der Austropop-Szene bekannte Johnny Bertl. Aus seiner Feder stammt etwa der Musicalhit „Falco meets Amadeus“. Der Austropop wurde unter anderem geprägt durch Ludwig Hirsch, Erste Allgemeine Verunsicherung, Rainhard Fendrich und Wolfgang Ambros. Komponist und Produzent Bertl steht für einen genreübergreifenden Kompositionsstil, bei dem Klassik, Pop und Weltmusik aufeinandertreffen.


Samstag, 27.12. / 05:15 Uhr / Klimt und „Der Kuss“
Dokumentation, Großbritannien, 2023, ARTE F 49 Min.
Regie: Ali Ray
Online verfügbar von 23/11/2025 bis 28/02/2026
Wiederholung vom 30.11.2025

Samstag, 27.12. / 06:10 Uhr / Eddie Murphy, Hollywoods schwarzer König
Dokumentation, Frankreich, 2023, ARTE F 52 Min.
Regie: Antoine Coursat
Online verfügbar von 02/03/2025 bis 26/01/2026

Eddie Murphy ist Stand-up-Superstar und einer der ersten afroamerikanischen Helden des US-Kinos. Seit den 1980er-Jahren begeistert er das Publikum mit seiner Vielseitigkeit als Schauspieler und Comedian.

Als „Hollywoods schwarzer König“ ebnet er kommenden Generationen den Weg. Dabei ist er Teil des Systems – und hält diesem in seinen Filmen und Sketchen zugleich einen kritischen Spiegel vor: mit bissigem Humor, der sich offen gegen Rassismus und soziale Klischees richtet.

Eddie Murphy, afroamerikanischer Kino- und Comedyheld, wurde in den 1980er- und 1990er-Jahren zur weltweit erfolgreichen Popikone. Seine Karriere begann als Stand-up-Comedian im US-Fernsehen, mit Kinohits wie „Beverly Hills Cop“ wurde er zum Superstar – schillernd, selbstbewusst und stilprägend. Später stieg er zu einem der mächtigsten afroamerikanischen Produzenten der Filmindustrie auf.

Murphy steht für eine Generation selbstbewusster schwarzer Künstler, die gesellschaftliche Tabus nicht scheuen. In seinen Filmen und Sketchen thematisiert er Identitätsfragen, rassistische Vorurteile und soziale Ungleichheit – oft mit satirischer Schärfe und Witz. Seine Rollen sind ihm auf den Leib geschrieben, seine Kunst immer auch ein Akt der Selbstbehauptung.

Murphys afroamerikanische Identität bildet das Zentrum seiner Arbeit. Er trägt dazu bei, das Bild des „schwarzen Mannes“ im westlichen Kino nachhaltig zu verändern – weg von Stereotypen, hin zu komplexen, starken Figuren. Durch seinen künstlerischen und wirtschaftlichen Erfolg wurde er zu einem Wegbereiter für kommende Generationen und zu einer Symbolfigur im Kampf gegen Ausgrenzung und Rassismus in der US-Unterhaltungsindustrie.

Samstag, 27.12. / 18:00 Uhr / Charles Gounod, Messe G-Dur „Cäcilienmesse“
Schwerpunkt: Festtagsprogramm
Mailänder Scala
Musik, Frankreich, Italien, 2025, ARTERAI 60 Min.
Komponist: Charles Gounod
Dirigent: Lorenzo Viotti
Orchester: Orchestra del Teatro alla Scala
Chorleitung: Alberto Malazzi
Chor: Coro del Teatro alla Scala
Mit: Krassimira Stoyanova (Sopran), Julien Behr (Tenor), Markus Eiche (Bass)
Online verfügbar von 24/12/2025 bis 27/03/2026
Erstausstrahlung

Die Mailänder Scala präsentiert ihr traditionelles Concerto di Natale – dieses Jahr mit Charles Gounods „Messe solennelle de Sainte-Cécile“, einem Juwel der französischen Romantik. Die 1855 uraufgeführte Messe, von Camille Saint-Saëns als „Quelle des Lichts“ gefeiert, besticht durch lyrische Tiefe und glänzende Orchestrierung.

Auch in diesem Jahr setzt die Mailänder Scala ihre Tradition fort und präsentiert zum Fest das Concerto di Natale – eines der musikalischen Glanzlichter der Saison.

Im Mittelpunkt des Programms steht Charles Gounods „Messe solennelle de Sainte-Cécile“, ein Meisterwerk der französischen Romantik und ein Höhepunkt der sakralen Musik des 19. Jahrhunderts. Die Messe entstand 1855 als Auftragswerk für das Fest der heiligen Cäcilia, der Schutzpatronin der Kirchenmusik. Nach der Uraufführung in der Pariser Kirche Saint-Eustache lobte Camille Saint-Saëns das Werk als „sprudelnde Quelle des Lichts“. Bis heute beeindruckt die Komposition durch ihre innige Frömmigkeit, lyrische Eleganz und farbenprächtige Orchestrierung – und gilt als eine von Gounods gelungensten Schöpfungen.

Aufzeichnung vom 20. Dezember 2025 an der Mailänder Scala

Samstag, 27.12. / 20:15 Uhr / 44. Weltfestival des Zirkus von Morgen
Schwerpunkt: Festtagsprogramm
Zirkus, Frankreich, 2025, ARTE F 91 Min.
Regie: Guillaume Klein
Moderation: Calixte de Nigremont
Online verfügbar von 20/12/2025 bis 26/01/2026
Erstausstrahlung

Beim 44. Weltfestival des Zirkus von Morgen wird Paris zur Weltbühne der nächsten Generation: Rund 15 Nationen zeigen, wie moderner Zirkus aussieht. Akrobatik, die atemlos macht, Clownerie, die berührt, und Nummern, die Grenzen sprengen – hier trifft technisches Können auf unglaublichen Erfindungsreichtum. Das Ergebnis: Gold für Dänemark (Schleuderbrett) und Tansania (Rola-Bola) Silber und Bronze für Japan und Argentinien. Ein Fest der jungen Nachwuchsartistinnen und -artisten, bei dem jede Nummer beweist: Zirkus ist heute lebendiger denn je.

Was passiert, wenn traditionelle Zirkuskunst auf die Gegenwart trifft? Beim 44. Weltfestival des Zirkus von Morgen im Pariser Cirque Phénix wurde diese Frage wie jedes Jahr spektakulär beantwortet. Hier zeigte sich, wie lebendig diese Kunstform aktuell ist: Sie ist fest in der Gegenwart verankert und offen für neue ästhetische Ausdrucksformen.

Zirkuskünstlerinnen und -künstler aus rund 15 Ländern – von Tansania bis Grönland, von der Ukraine bis Japan – präsentierten Nummern, die begeistern: Ein dänisches Schleuderbrett-Team (X-Board X) gewann die Goldmedaille, ein tansanischer Rola-Bola-Künstler (Hakuna Matata) wurde ebenfalls mit Gold belohnt, und ein japanischer Jo-jo-Virtuose (Toy Toy Toy) verzauberte das Publikum und erhielt dafür die Silbermedaille. Dazu kamen atemberaubende Nummern auf Klappstühlen, ein Hand-zu-Hand-Duo, das Rollenklischees aufbrach (Agathe und Adrien) sowie ein chinesisches Cyr-Wheel-Kollektiv, das mit perfekter Präzision glänzte.

Ob Akrobatik, Jonglage oder poetisches Akro-Theater – dieses Festival ist ein faszinierendes Kaleidoskop heutiger Zirkuskunst. Und die Botschaft? Zirkus ist längst mehr als Tradition – er ist eine Kunstform, die sich ständig neu erfindet.

Mit:
– X-Board X, Schleuderbrett, Dänemark, Goldmedaille
– Hakuna Matata, Rola-Bola, Tansania, Goldmedaille
– Toy Toy Toy, Jo-jo, Japan, Silbermedaille
– Franco Pelizzari del Valle, Akro-Theater, Argentinien, Bronzemedaille
– David Trappes & Skip Walker-Milne, Stab, Australien
– Agathe et Adrien, Hand-zu-Hand-Duo, Kanada/Frankreich
– Maksym Vakhnitskyi, vertikales Seil, Ukraine
– Sergiy Mishchurenko & Vladyslav Tsarov, doppelte Flugstange, Ukraine
– Troupe de Guangzhou – Chen Tao, Cyr Wheel, China
– David Yemishian, Jonglage, Ukraine
– Malou Latrompette & Alizé Poitreau, Trapez, Frankreich
– Marceau Bidal, Asymmetrische Träger, Frankreich
Zu Gast:
– Les Acrostiches – Excentriques (Frankreich)

Samstag, 27.12. / 23:15 Uhr / Yaron Lifschitz: En masse ~ Circa Ensemble
Schwerpunkt: Festtagsprogramm
Varieté, Frankreich, 2025, ARTE F 84 Min.
Regie: Louise Narboni
Komponist: Franz Schubert, Igor Stravinsky
Künstlerischer Leiter: Yaron Lifschitz
Bühnenbild / Ausstattung / Bauten: Yaro Lifschitz
Mit: Tanguy de Williamcourt (Klavier), Thomas Enhco (Klavier), Hans-Jörg Mammel (Tenor)
Online verfügbar von 20/12/2025 bis 26/01/2026
Erstausstrahlung

Am 14. und 15. Juni 2025 öffnete die Pariser Philharmonie für die atemberaubenden Zirkusartistinnen und Artisten von Circa ihre Tore, um ihr Werk „En Masse“ aufzuführen, eine innovative Verschmelzung von zeitgenössischem Zirkus und klassischer Musik. Auf der Bühne nehmen Franz Schuberts Lieder und Igor Strawinskys „Le Sacre du printemps“ Form an: Der Tenor Hans Jörg Mammel und die Pianisten Thomas Enhco und Tanguy de Williencourt liefern die musikalische Begleitung für die australischen Zirkusartisten, die sich über die Gesetze der Schwerkraft hinwegsetzen.

Das Werk „En Masse“ der australischen Zirkustruppe Circa wurde am 14. und 15. Juni 2025 im großen Pierre-Boulez-Saal der Pariser Philharmonie aufgeführt. Die künstlerische Darbietung verbindet moderne Zirkuskunst und klassische Musik. Gefilmt wurde das Spektakel unter der Regie von Louise Narboni.

Die 2004 in Brisbane gegründete Akrobatentruppe Circa ist eine Ikone in dieser Disziplin und hat sich diese Anerkennung absolut verdient. Yaron Lifschitz, der visionäre Leiter der Truppe, schöpfte für diese unglaublich athletische Performance aus der australischen Kultur des Körperkults ebenso wie aus einer gewissen Rebellion gegenüber dem Erbe des sogenannten alten Europa. Sein Zirkus befreit sich von den üblichen Accessoires und dem gewohnten Dekor und lässt sich von Tanz und Theater inspirieren, wobei die Musik die gemeinsame Grundlage für jegliche Kreation bildet.

Die noch junge Produktion „En Masse“ bringt die wilde Geschichte einer untergehenden und wiederauferstehenden Zivilisation zum Ausdruck. Sie wird getragen von großen Melodien aus den Repertoires von Franz Schubert und Igor Strawinsky. Der deutsche Tenor Hans Jörg Mammel, ein renommierter Schubert-Interpret, singt Auszüge aus mehreren Liedern. Die Pianisten Tanguy de Williencourt und Thomas Enhco, Virtuosen der jungen französischen Szene, verleihen im Duo dem „Sacre du printemps“ seine geballte kataklysmische Dynamik.

Die zehn Akrobatinnen und Akrobaten von Circa teilen sich die Bühne mit den Musikerinnen und Musikern und tanzen in einer zerrütteten Welt, in der das Vertrauen zum anderen das Einzige ist, was zählt. Herz und Körper müssen eng mit dem Partner verbunden sein, wenn dieser einen durch die Luft schleudert oder am Kiefer packt.

Samstag, 27.12. / 02:55 Uhr / Musik auf Schloss Fontainebleau ~ Frauenmusik am französischen Hof
Musik, Frankreich, 2024, ARTE F 60 Min.
Regie: Olivier Simonnet
Komponist: Jean-Philippe Rameau, André-Ernest-Modeste Grétry, Antonio Sacchini, Christoph-Willibald Gluck, Gaspare Spontini, Ludwig van Beethoven, Jean-Marie Leclair
Dirigent: Christoph Rousset, Thomas Hengelbrock
Orchester: Balthasar-Neumann-Orchester, Les Talens Lyriques
Mit: Marie Lys (Sopran), Gaëlle Arquez (Mezzosopran)
Online verfügbar von 07/12/2025 bis 13/01/2026
Wiederholung vom 14.12.2025

Sonntag, 28.12. / 14:30 Uhr / Christine
Schwerpunkt: Festtagsprogramm
Spielfilm, Frankreich, Italien, 1958, ARTE F 96 Min.
Regie: Pierre Gaspard-Huit
Drehbuch: Georges Neveux, Pierre Gaspard-Huit, Hans Wilhelm
Autor:in: Arthur Schnitzler
Produktion: Play Art, Rizzoli Film, Spéva Films
Produzent: Angelo Rizzoli
Kamera: Christian Matras
Schnitt: Louisette Hautecoeur
Musik: Georges Auric
Mit: Romy Schneider (Christine Weiring), Alain Delon (Fritz Lobheiner), Micheline Presle (Baronin Lena Eggersdorf), Sophie Grimaldi (Mizzie Schlager), Fernand Ledoux (Hans Weiring), Jean-Claude Brialy (Theo Kaiser), Jean Galland (Baron Eggersdorf)
Online verfügbar von 28/12/2025 bis 04/01/2026

Wien im Jahr 1906: Die junge Musikertochter Christine Weiring und der Dragonerleutnant Fritz Lobheiner verlieben sich Hals über Kopf ineinander. Fritz steckt aber noch in einer von seiner Seite abgekühlten Liaison mit der verheirateten Baronin Eggersdorf. Als er sich endlich von der ihm weiterhin stark zugeneigten Mätresse lossagen möchte, ist es schon zu spät und das Unheil nimmt seinen Lauf. So muss Christine mit ansehen, wie Baron Eggersdorf, der betrogene Gatte, die Untreue seiner Frau aufdeckt und Fritz zum Duell herausfordert.

Zusatzinfo:
„Christine“ ist die vierte Verfilmung des Theaterstücks „Liebelei“ von Arthur Schnitzler. Die Hauptdarsteller Romy Schneider und Alain Delon wurden nach den Dreharbeiten auch in der Realität ein Paar. Für beide war das Drama der Startschuss einer großen Karriere. Da Romy Schneider zu der Zeit noch nicht fließend Französisch sprach, wurde sie von Gilberte Aubry synchronisiert, jener Sprecherin, die ihr auch für die französische Version der „Sissi“-Trilogie ihre Stimme lieh. Das aufwendig gestaltete Kostümbild besticht durch seine farbenfrohe Pracht und Theatralik.

Sonntag, 28.12. / 16:05 Uhr / Romy und Magda Schneider ~ Mutter – Tochter – Rivalinnen?
Schwerpunkt: Festtagsprogramm
Dokumentation, Deutschland, 2025, ZDF 52 Min.
Regie: Andrea Oster
Online verfügbar von 28/12/2025 bis 28/03/2026
Erstausstrahlung
Im Jahr 2025 sind verschollen geglaubtes Filmmaterial und bislang unbekannte Briefe von Romy Schneider aufgetaucht. Sie ermöglichen neue Einblicke in ihr Leben – insbesondere in die Beziehung zu ihrer Mutter, Magda Schneider. Das Verhältnis der beiden Frauen hat immer wieder Anlass zu Spekulationen gegeben. So soll es etwa 1958 zum Bruch gekommen sein, als Romy spontan zu ihrer ersten großen Liebe, Alain Delon, nach Paris zog. Damit kehrte sie dem deutschen Nachkriegsfilm den Rücken – jenem Genre, in dem Mutter und Tochter zuvor als populäres Gespann die Kinokassen hatten klingeln lassen.

Ist Romy regelrecht zu Alain geflüchtet, wie oft behauptet wird? Hat die Tochter ihre alte Karriere an den Nagel gehängt, weil sie unter dem Einfluss der Mutter litt? Zu Beginn von Romy Schneiders Karriere gilt Magda als omnipräsente Helikopter-Mutter, als „Wachhund“, der den Jungstar keine Sekunde aus den Augen lässt. Eifersüchtig soll sie verfolgt haben, wie Romy zum gefeierten Kinostar aufsteigt und die Karriere der Mutter in den Schatten stellt. Und nicht nur das: Magda soll rigoros moderne Rollenangebote für die Tochter abgelehnt haben, damit die Minderjährige in Schmonzetten spielt, mit denen das Familieneinkommen gesichert ist.

Romys Briefe zeigen jetzt: Die beiden Schauspielerinnen waren zeitlebens engste Vertraute. Romy erzählt Magda viel Persönliches, vertraut sich ihr an, sucht Rat und Trost bei ihrer Mutter – etwa, als Alain Delon sie nach fünf Jahren über Nacht verlässt, oder nach der komplizierten Geburt ihrer Tochter Sarah.

Sonntag, 28.12. / ab 17:00 Uhr / Schwerpunkt: Johann Strauss, der Walzerkönig wird 200
Schwerpunkt, ARTE52 Min.
Anlässlich seines 200. Geburtstages lädt ARTE Sie ein, die musikalische Welt des wunderbaren Johann Strauss Sohnes zu entdecken. 1825 in Wien geboren, komponierte er sein erstes Werk im Alter von nur sechs Jahren. Er schrieb über 500 Stücke, darunter berühmte Operetten und Tänze wie „Die schöne blaue Donau“.

Sonntag, 28.12. / 17:00 Uhr / Johann Strauss und die Frauen
Schwerpunkt: Johann Strauss, der Walzerkönig wird 200
Schwerpunkt: Festtagsprogramm
Dokumentation, Frankreich, Österreich, 2025, ARTEORF 52 Min.
Regie: Barbara Weissenbeck
Online verfügbar von 21/12/2025 bis 28/03/2026
Erstausstrahlung

Anlässlich des 200. Geburtstags von Johann Strauss am 25. Oktober liefert die Dokumentation einen analytischen Blick hinter die Fassade des berühmten Wiener Walzerkönigs. Bis heute hat der Komponist und Kapellmeister nur wenig von seiner Strahlkraft eingebüßt. Doch seine Persönlichkeit war auch von zahlreichen Konflikten geprägte, und sein Erfolg beruht maßgeblich auf den starken Frauen, die ihn umgaben.

Der Name Johann Strauss hat bis heute nur wenig von seiner Strahlkraft verloren. Die ganze Welt glaubt, ihn zu kennen: den strahlenden Walzerkönig mit der Geige in der Hand. Regisseurin Barbara Weissenbeck versucht nun in ihrer Dokumentation anlässlich des 200. Geburtstags einen Blick hinter die goldene Fassade des ersten Popstars der Musikgeschichte zu werfen. Dabei zeigt sich ein musikalisches Genie mit immenser Schaffenskraft, aber auch eine von persönlichen Konflikten geprägte Persönlichkeit, deren Erfolg maßgeblich auf den starken Frauen, die ihn umgaben, fußt. Dass Johann Strauss‘ Sohn den Ruhm seines Vaters übertraf, hatte er vor allem seiner Mutter Anna zu verdanken, die den Sohn gezielt zum Rivalen des Vaters aufbaute. Seine erste Ehefrau Jetty verhalf ihm zu Weltruhm, während die Primadonna des Theaters an der Wien, Marie Geistinger, als Mentorin zu Johann Strauss‘ Erfolg als Operettenkomponist beitrug. Dessen dritte Ehefrau Adele setzte sich dafür ein, dass seine Melodien auch für die Nachwelt erhalten blieben.

Der österreichische Musikwissenschaftler Günter Stummvoll nimmt das Publikum mit auf seine Recherchen zum musikalischen Phänomen von Johann Strauss. Auf seiner Spurensuche kommt er ins Gespräch mit Musikhistorikern sowie Strauss-Forscherinnen und Forschern, wie Stefan Frey, Thomas Aigner, Susanne Wolf oder Melanie Unseld. Der Nachfahre des gleichnamigen Bruders des Walzerkönigs, Eduard Strauss, gibt Einblicke in die Familiengeschichte und Bernhard Paul, Direktor des Zirkus-Theaters Roncalli, in seine ganz persönliche Sammlung an Strauss-Memorabilia.

Sonntag, 28.12. / 17:55 Uhr / Die Wiener Symphoniker feiern Johann Strauss
Schwerpunkt: Festtagsprogramm
Schwerpunkt: Johann Strauss, der Walzerkönig wird 200
Teatro Rossetti in Triest
Musik, Frankreich, Österreich, 2025, ARTEORF 41 Min.
Regie: Marco Manin
Komponist: Johann Strauss (Sohn), Franz Lehár
Dirigent: Petr Popelka
Orchester: Wiener Symphoniker
Mit: Christoph Stradner (Cello), Tara Stafford (Sopran), Michael Spyres (Ténor)
Online verfügbar von 21/12/2025 bis 28/03/2026
Erstausstrahlung

Das traditionelle Osterkonzert der Wiener Symphoniker ist erstmals international unterwegs: mit dem neuen Osterfestival „Primavera da Vienna“ im Politeama Rossetti in Triest. Den Beginn macht die eigens für die Stadt komponierte „Triest-Fanfare“ des Orchesters. Aufgeführt wird sie auf den Terrassen von Schloss Miramare, der historischen kaiserlichen Residenz der Habsburger am Meer.
Seit mehr als vier Jahrzehnten begrüßen die Wiener Symphoniker den Frühling mit einem Bouquet an schwungvollen Melodien. Auf dem Programm dürfen stehen Werke von Johann Strauss‘ Sohn, dessen 200. Geburtstag die Welt in diesem Jahr feiert, aber auch Stücke von Franz Lehár.

Gegründet wurden die Wiener Symphoniker 1900 unter dem Namen Wiener Concertverein, ihre Idee war es Musik für alle Menschen zugänglich zu machen. Seitdem haben sich die Wiener Symphoniker in die Riege der internationalen Spitzenorchester hochgespielt.

In den Konzertsälen Wiens und bei den Bregenzer Festspielen läuten die Wiener Symphoniker seit Jahrzehnten musikalisch den Frühling ein. Seit 2025 feiert das Wiener Traditionsorchester seinen Frühlingsbeginn in Triest im Rahmen des neu gegründeten Festivals „Frühling aus Wien“ („Primavera da Vienna“). In diesem Jahr ist das Konzert Johann Strauss‘ Sohn gewidmet, dessen Geburtstag sich im Oktober zum 200. Mal jährt. Unter der Leitung von Chefdirigent Petr Popelka interpretieren die Wiener Symphoniker Werke des Komponisten, untermischt mit Melodien von Franz Lehár. Den Auftakt macht die Ouvertüre zur „Nacht in Venedig“ von Johann Strauss in der Fassung von Erich Korngold. Gaststars zwei aus dem Missouri stammende US-Amerikaner, der Tenor Michael Spyres und die Sopranistin Tara Stafford. Sie singen zusammen „Lippen schweigen“ aus Lehárs Operette „Die lustige Witwe“.

Mit der Strauss-Polka „Unter Donner und Blitz“ klingt das Konzert im Teatro Rosetti in Triest aus.

Die Wiener Symphoniker und das Politeama Rossetti verbindet eine lange Tradition: Schon 1902 konzertierte das Orchester erstmals an dieser Spielstätte. Neun Mal in der 125-jährigen Geschichte des Orchesters spielte es bereits in Triest. Seit 2025 kommen die Musikerinnen und Musiker der Wiener Symphoniker für etwa eine Woche ins Politeama Rossetti, um den kulturellen Austausch zwischen Italien und Österreich zu verstärken.

Sonntag, 28.12. / 23:20 Uhr / Johann Strauss: Die Fledermaus
Schwerpunkt: Festtagsprogramm
Schwerpunkt: Johann Strauss, der Walzerkönig wird 200
Operette aus der Bayerischen Staatsoper
Operette, Deutschland, 2023, ZDF 160 Min.
Komponist: Johann Strauss (Sohn)
Inszenierung: Barrie Kosky
Fernsehregie: Myriam Hoyer
Dirigent: Vladimir Jurowski
Orchester: Bayerisches Staatsorchester
Chorleitung: Christoph Heil
Chor: Bayerischer Staatsopernchor
Choreographie: Otto Pichler
Libretto: Richard Genée
Bühnenbild / Ausstattung / Bauten: Rebecca Ringst
Kostüme: Klaus Bruns
Licht: Joachim Klein
Dramaturgie: Christopher Warmuth

Mit: Georg Nigl (Gabriel von Eisenstein), Diana Damrau (Rosalinde), Martin Winkler (Frank), Andrew Watts (Prinz Orlofsky), Sean Panikkar (Alfred), Markus Brück (Dr. Falke), Kevin Conners (Dr. Blind), Katharina Konradi (Adele), Miriam Neumaier (Ida)
Online verfügbar von 28/12/2025 bis 28/03/2026

Johann Strauss‘ ebenso schwungvolle wie doppelbödige Operette „Die Fledermaus“ über die Brüchigkeit gesellschaftlicher Fassaden sorgt seit ihrer Uraufführung für Champagnerlaune. Enfant terrible Barrie Kosky provoziert 2023 in seiner Münchner Inszenierung mit einer Frischzellenkur für das Traditionsstück. Am Pult des Bayerischen Staatsorchesters steht Generalmusikdirektor Vladimir Jurowski.
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Sie sind ein Dream-Team: Generalmusikdirektor Vladimir Jurowski und Regisseur Barrie Kosky. Ihre erfolgreiche Kooperation an der Komischen Oper Berlin setzt das schlagkräftige Künstlerduo an der Bayerischen Staatsoper fort – mit einem Liebling der Goldenen Operettenära: der „Fledermaus“. In den Hauptrollen der Münchner Inszenierung sind Diana Damrau als Rosalinde und Georg Nigl als Gabriel von Eisenstein zu erleben.

Im Zentrum des Stücks steht ein ausgelassenes Fest beim Prinzen Orlofsky – von Kosky inszeniert als große Party in einer dionysischen Welt aus Rausch und Vergessen. Die unterkühlte und geordnete Welt der Eisensteins – das großbürgerliche Wohnzimmer – wird verlassen, und alle Figuren tauchen verkleidet und maskiert in eine andere Sphäre ein.

Bis heute hat diese Operette im Dreivierteltakt nicht nur einen der beliebtesten Plätze beim Publikum. Als Speerspitze des musikalischen Unterhaltungstheaters, gespickt mit Hits und Ohrwürmern und entstanden nach dem Beginn der ersten großen Finanzkrise 1873, sprudelt das Werk vor Ironie und feinsinnigen Anspielungen. Mit ihrer Weltfluchtphilosophie in Zeiten bürgerlicher Unsicherheiten hat „Die Fledermaus“ von ihrer Aktualität nichts verloren. „Glücklich ist, wer vergisst, was doch nicht zu ändern ist“ war schon immer eine ungünstige Losung. Und gerade heute ist das Postulat der Unveränderbarkeit ein Tanz auf dem Vulkan.

Aufzeichnung vom 31. Dezember 2023 aus der Bayerischen Staatsoper, München.

Dienstag, 30.12. / 23:05 Uhr / L’Opera Seria an der Mailänder Scala
Schwerpunkt: Festtagsprogramm
Oper, Frankreich, 2025, ARTE F 157 Min.
Regie: François Roussillon
Komponist: Florian Leopold Gassmann
Inszenierung: Laurent Pelly
Dirigent: Christophe Rousset
Orchester: Orchestra del Teatro alla Scala, Les Talens Lyriques
Choreographie: Lionel Hoche
Libretto: Ranieri de’ Calzabigi
Bühnenbild / Ausstattung / Bauten: Massimo Troncanetti
Kostüme: Laurent Pelly
Licht: Marco Giusti

Mit: Pietro Spagnoli (Der Operndirektor), Mattia Olivieri (Der Librettist), Giovanni Sala (Der Komponist), Josh Lovell (Der Kastrat), Julie Fuchs (Die Primadonna), Andrea Carroll (erste Sängerin), Serena Gamberoni (junge Sängerin), Alessio Arduini (Ballettmeister), Alberto Allegrezza (Porporinas Mutter), Lawrence Zazzo (Smorfiosas Mutter), Filippo Mineccia (Stonatrillas Mutter)

Online verfügbar von 23/12/2025 bis 30/03/2026
Erstausstrahlung

Gassmanns „Opera Seria“ ist eigentlich eine Opera buffa, die sich über ein ganzes Genre lustig macht: Die Opera seria war in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts ein sehr beliebtes Genre, das Hunderte von Opern hervorbrachte und einen wahren kommerziellen Boom auslöste. Die Konkurrenz war unerbittlich und kämpfte mit harten Bandagen. Aus Zeitdokumenten wird ersichtlich, dass die Opera seria dem Starsystem und den Auswüchsen des kommerziellen Hollywood-Kinos in nichts nachstand: Ränkespiele zwischen eitlen Kastraten und ebenso selbstgefälligen Primadonnen, Libretti von dürftiger Qualität, Ideenklau und kaum voneinander unterscheidbare Produktionen.

Ort des Geschehens: eine Generalprobe, die im Chaos versinkt. Intendant, Komponist und Librettist bekriegen sich, genauso wie der Ballettmeister und die Tänzerinnen und Tänzer. Sängerinnen und Sänger sabotieren sich gegenseitig, und selbst die Mütter der Darstellenden mischen sich ein. Die Premiere endet im Desaster – und in der Erkenntnis, dass Kunst oft an den Egos ihrer Macher scheitert.

Ranieri de’ Calzabigis Libretto ist dabei mehr als nur Zeitkritik. Mit beißendem Spott entlarvt er die Konventionen des Genres: endlos geschraubte Arien, sinnfreie Texte, Balletteinlagen, die wie Fremdkörper wirken. Dass Wolfgang Amadeus Mozart das Werk bewunderte, verwundert nicht – schließlich parodierte er später selbst die Opernwelt in „Der Schauspieldirektor“.

Laurent Pellys Inszenierung an der Mailänder Scala setzt diesen Geist kongenial um. Zusammen mit Bühnenbildner Massimo Troncanetti liefert er die Bilder, die an Eleganz und Humor Florian Leopold Gassmanns Musik in nichts nachstehen. Barock und grau in grau sind Laurent Pellys Kostüme, unterschwellig, aber kunterbunt – eine überdrehte Karikatur. Sie spiegeln den Narzissmus der Kastraten, die damals als Popstars ihrer Zeit gefeiert wurden.

Dirigent Christophe Rousset verleiht der Musik mit seinem Ensemble Les Talens Lyriques Schwung und Esprit: präzise im Tempo, voller pointierter Akzente, aber stets mit einem Augenzwinkern. Die Besetzung vereint erfahrene Sängerinnen und Sänger mit jungem Nachwuchs. Die Inszenierung von Pelly zeigt, dass Gassmanns und Calzabigis Satire nichts von ihrer Frische verloren hat.

Mittwoch, 31.12. (Silvester) / 18:35 Uhr / Silvesterkonzert der Berliner Philharmoniker 2025
Schwerpunkt: Festtagsprogramm
Mit Kirill Petrenko und Benjamin Bernheim

Musik, Deutschland, 2025, RBB 95 Min.
Regie: Henning Kasten
Komponist: Peter Iljitsch Tschaikowsky, Charles Gounod, Georges Bizet, Jules Massenet, Gabriel Fauré, Emmanuel Chabrier, George Gershwin
Dirigent: Kirill Petrenko
Orchester: Berliner Philharmoniker
Moderation: Annette Gerlach
Mit: Benjamin Bernheim (Tenor)
Online verfügbar von 31/12/2025 bis 30/01/2026
Erstausstrahlung

Die Berliner Philharmoniker laden am Silvesterabend zu einer musikalischen Reise zwischen Liebesleid und Lebenslust ein. Unter der Leitung von Kirill Petrenko gestalten sie mit dem französischen Tenor Benjamin Bernheim ein Programm, das die großen Liebenden der Oper in den Mittelpunkt stellt: Don José aus Georges Bizets „Carmen“, Lenski aus Peter Tschaikowskys „Eugen Onegin“, Jules Massenets „Werther“ und Charles Gounods „Romeo und Julia“. Ihre Arien erzählen von Sehnsucht, Leidenschaft und Schmerz; von Figuren, deren Schicksale zwischen Hoffnung und Verlust schwingen. Den emotionalen Kontrast dazu bilden Orchesterwerke von Georges Bizet, Emmanuel Chabrier und Georges Gershwin, deren rhythmische Energie und farbenreiche Klangwelt eine festliche Leichtigkeit verströmen. So trifft die Sehnsucht auf Lebensfreude, Verzweiflung auf Hingabe: ein Silvesterabend, der den Zauber der Musik als Ausdruck purer Lebensfreude feiert.

Benjamin Bernheim, der diesjährige Gast des Silvesterkonzerts, wurde 1985 in Paris geboren und gilt als einer der führenden lyrischen Tenöre seiner Generation. Bekannt für seine elegante Stimme und stilistische Vielseitigkeit, singt er regelmäßig an renommierten Opernhäusern wie der Wiener Staatsoper, der Metropolitan Opera und der Mailänder Scala. 2020 und 2024 wurde er bei der Vergabe des französischen Musikpreises „Victoires de la Musique Classique“ als „Opernsänger des Jahres“ ausgezeichnet. Kirill Petrenko wurde im sibirischen Omsk geboren und ist seit 2019 Chefdirigent der Berliner Philharmoniker. Von 2013 bis 2020 war er Generalmusikdirektor der Bayerischen Staatsoper in München.

Mittwoch, 31.12. (Silvester) / 22:00 Uhr / Sophia Loren – Porträt einer Diva
Schwerpunkt: Festtagsprogramm
Dokumentation, Frankreich, 2018, ARTE F 50 Min.
Regie: Julia Bracher
Online verfügbar von 24/12/2025 bis 30/01/2026

Wer Sophia Loren einmal gesehen hat, wird sie immer wieder erkennen. Die italienische Schauspielerin prägt mit ihrer zeitlosen Schönheit und ihren facettenreichen Rollen eine ganze Epoche. Mal spielt sie eine Mutter, mal eine schelmische Tänzerin oder eine verstörte Madonna. Aufgewachsen in Neapels Armutsvierteln, ohne Vater und Perspektive, mausert sie sich zum Pin-up-Girl und schließlich zur gefeierten Schauspielerin. Ihr Talent und ihre Hartnäckigkeit bringen sie in die Cinecittà und nach Hollywood und machen sie zur lebenden Legende. Wer ist diese explosive Frau hinter der Maske des Stars?

Was ist heute über Sophia Loren bekannt? Für die Filmwelt ist sie das Urbild Italiens. Eine Rolle, die sie immer wieder neu interpretiert. Für die einen bleibt sie die sinnlich inszenierte Leinwandikone, für die anderen wird sie für immer die ungeschminkt in Pantoffeln daherkommende Charakterdarstellerin aus „Ein besonderer Tag“ sein.

Als unehelich geborene Tochter gilt sie im konservativen Italien als Außenseiterin und wächst in ärmlichen Verhältnissen in Neapel auf. Ihre ehrgeizige Mutter will eine Filmkarriere für sie und bringt Sophia schon früh zu Schönheitswettbewerben. Mit Erfolg: Sie wird zu einem Casting in der Kinostadt Cinecittà eingeladen. Dort entdecken die Herausgeber von Fotoromanen die junge Frau für sich. Bald schon prangt in den Zeitungskiosken Sophias Gesicht auf Dutzenden von Titeln. So trifft der erfolgreiche Produzent Carlo Ponti auf sie und nimmt sich ihrer an: Er korrigiert ihre Art zu sprechen, kleidet sie neu ein und verschafft ihr erste Filmrollen. Die attraktive junge Frau und der 22 Jahre ältere, verheiratete Carlo Ponti verlieben sich ineinander. Wieder einmal zieht Sophia Loren damit den Zorn der Kirche und des konservativen Italiens auf sich und riskiert gar die Exkommunikation.

Man sieht Sophia Lorens Filme immer noch in allen Ländern und in allen Sprachen: Ob sie mit ihrem Flamencotanz Cary Grant den Kopf verdreht, durch die Straßen Neapels schlendert, die Männer immer in Schach haltend, oder in ihrer oscarprämierten Rolle in „Und dennoch leben sie“ – sie verkörpert alle Figuren mit derselben Intensität.

Mittwoch, 31.12. (Silvester) / 22:50 Uhr / Sylvia ~ Ein Ballettabend aus der Pariser Oper
Schwerpunkt: Festtagsprogramm
Ballett, Frankreich, 2025, ARTE F 100 Min.
Regie: Louise Narboni
Komponist: Léo Delibes
Dirigent: Kevin Rhodes
Orchester: Orchestre de l’Opéra national de Paris
Choreographie: Manuel Legris
Libretto: Manuel Legris, Jean-François Vazelle
Ballettdirektion: José Martinez
Online verfügbar von 24/12/2025 bis 30/01/2026
Erstausstrahlung

Im Jahr 1876 feierte „Sylvia“ am Pariser Palais Garnier Premiere – als erstes Ballett des neu eröffneten Opernhauses. Jetzt bringt Manuel Legris, ehemaliger Star-Tänzer der Pariser Oper und heutiger Ballettchef der Mailänder Scala, den Klassiker mit frischem Blick auf die Bühne. Zu Léo Delibes’ hinreißender Musik und den opulenten Bühnenbildern von Luisa Spinatelli entsteht eine sinnliche Choreographie, die von verbotener Leidenschaft zwischen Göttern und Menschen erzählt. Mit neuem Prolog und stärkerer Rolle für die männlichen Figuren setzt Legris Akzente – ein zauberhaftes Zusammenspiel von Tanz und Musik.

Faune, Baumgeister und Hirten bevölkern die idyllische Welt der Nymphe Sylvia, die als Gefolgsfrau der Jagdgöttin Diana zu einem Leben in Keuschheit gezwungen ist. Muss sie ihre Liebe zu einem gewöhnlichen Sterblichen, dem Hirten Aminta, aufgeben, wie auch Diana ihre Leidenschaft für Endymion opfern musste?

„Sylvia“, 1876 am Pariser Palais Garnier uraufgeführt, erzählt von verbotener Leidenschaft zwischen Göttern und Sterblichen. Das erste Ballett des damals gerade eröffneten Opernhauses verband klassischen Tanz mit mythologischen Motiven und wurde ein Erfolg. Jetzt gibt Manuel Legris, einst Erster Solotänzer der Pariser Oper und heute Direktor des Balletts der Mailänder Scala, dem Stoff eine moderne Note.

Seine Neuinterpretation, 2025 in das Repertoire der Opéra de Paris aufgenommen, besticht durch eine Mischung aus klassischem und zeitgenössischem Tanz. Luisa Spinatellis Kostüme und Bühnenbilder tauchen die Handlung in eine traumhafte Welt, während Léo Delibes’ Musik mit strahlenden Melodien und farbenreicher Orchestrierung glänzt. Der Komponist von „Lakmé“ und „Coppélia“ beweist hier einmal mehr sein Gespür für dramatische Wirkung.

Legris erweitert die Handlung um einen Prolog, der Dianas reiches Universum beleuchtet und der Geschichte psychologische Tiefe verleiht. Zudem rückt er die männlichen Figuren stärker in den Fokus. So wird „Sylvia“ zum sinnlichen Ballett-Erlebnis: zwischen antiker Mythologie, virtuosen Tänzen und der Frage, ob Liebe stärker ist als göttliche Gesetze. Erzählt wird ein visuell und musikalisch beeindruckendes Stück, das Klassik und Moderne vereint.

Mittwoch, 31.12. (Silvester) / 00:30 Uhr / Luciano Pavarotti ~ Central Park, New York
M
usik, USA, 1993, ZDF 68 Min.
Regie: Bill Cosel
Produktion: C Major Entertainment
Komponist: Giuseppe Verdi, Ruggero Leoncavallo, Francesco Cilea, Albertina Walker, Duke Ellington, Piero Mascagni, Cesare Andrea Bixio, Jules Massenet, Giacomo Puccini, Eldo Di Lazzaro
Dirigent: Leone Magiera
Orchester: New York Philharmonic Orchestra
Chor: The Boys Choir of Harlem
Mit: Andrea Griminelli (Flöte)
Online verfügbar von 11/12/2025 bis 12/03/2026
Wiederholung vom 12.12.2025

Mittwoch, 31.12. (Silvester) / 01:40 Uhr / James Dean – Generation Rebell
Dokumentation, Frankreich, 2025, ARTE F 60 Min.
Regie: Cyril Leuthy
Online verfügbar von 14/12/2025 bis 21/03/2026
Wiederholung vom 21.12.2025

Donnerstag, 01.01. (Neujahr) / 14:05 Uhr / Zirkuswelt
(Circus World)
Schwerpunkt: Festtagsprogramm
Spielfilm, USA, 1964, ARTE 132 Min.
Regie: Henry Hathaway
Drehbuch: Ben Hecht, James Edward Grant, Julian Halevy
Autor:in: Philip Yordan, Nicholas Ray
Produktion: Samuel Bronston Productions
Produzent: Samuel Bronston
Kamera: Jack Hildyard
Schnitt: Dorothy Spencer
Musik: Dimitri Tiomkin, Ned Washington

Mit: Claudia Cardinale (Toni Alfredo), John Wayne (Matt Masters), Rita Hayworth (Lili Alfredo), Lloyd Nolan (Cap Carson), Richard Conte (Aldo Alfredo, Clown Tojo), John Smith (Steve McCabe), Miles Malleson (Billy Hennigan), Kay Walsh (Flo Hunt), Katharyna (Giovana)
Online verfügbar von 26/09/2025 bis 26/03/2026

„Zirkuswelt“ ist die Geschichte eines Familiendramas in der zauberhaften Welt des Zirkus. Vor 14 Jahren nahm sich der beste Trapezkünstler des Zirkus das Leben, als er erfuhr, dass seine Frau Lili den Direktor Matt Masters liebte. Nach dem Tod ihres Mannes verschwand Lili spurlos und hinterließ Matt ihre kleine Tochter Toni. Nun möchte Matt mit seinem Zirkus nach Europa reisen, um seine große Liebe wiederzufinden. Ein spannendes Abenteuer beginnt.

Zusatzinfo:
Der Film „Zirkuswelt“ wartet mit einer bemerkenswerten Starbesetzung auf. In den Hauptrollen sind drei der größten Schauspieler ihrer Zeit zu sehen: Rita Hayworth als Lili Alfredo, Claudia Cardinale als Toni Alfredo und John Wayne als Zirkusdirektor Matt Masters. Die Dreharbeiten waren nicht ganz ungefährlich und hätten John Wayne beinahe das Leben gekostet, wäre er den Flammen in der Feuerszene nicht noch rechtzeitig entkommen.

Donnerstag, 01.01. (Neujahr) / 18:15 Uhr / Neujahrskonzert Venedig La Fenice 2026
Schwerpunkt: Festtagsprogramm
Musik, Deutschland, Italien, 2026, WDR 60 Min.
Fernsehregie: Fabrizio Guttuso Alaimo
Komponist: Amilcare Ponchielli, Pietro Mascagni, Gioachino Rossini, Giacomo Puccini, Vincenzo Bellini, Giuseppe Verdi
Dirigent: Michele Mariotti
Orchester: Orchestra del Teatro alla Scala
Chorleitung: Alfonso Caiani
Chor: Coro del Teatro alla Scala
Mit: Jonathan Tetelman (Tenor), Rosa Feola (Sopran), Michele Mariotti
Online verfügbar von 01/01/2026 bis 31/01/2026
Erstausstrahlung

ARTE begrüßt das Jahr 2026 mit einem musikalischen Feuerwerk aus dem Teatro La Fenice in Venedig. Michele Mariotti leitet das Publikum als Dirigent durch ein Programm, bei dem das La Fenice Orchestra zur Höchstform aufläuft. Begleitet wird das Orchester durch die Stimmgewalt des La Fenice Chors und der Solisten Rosa Feola und Jonathan Tetelman. Traditionell endet das Konzert mit Giuseppe Verdis unvergesslichen Melodien: ʺVa, pensiero sull’ali dorateʺ und dem festlichen ʺLibiamo ne‘ lieti caliciʺ.

Das Neujahrskonzert aus dem Teatro La Fenice ist mehr als nur ein Konzert – es ist ein musikalisches Erlebnis, das den Zauber Venedigs einfängt. Von orchestralen Klängen bis zu Höhepunkten der italienischen Oper, dieser Abend hat alles zu bieten. Traditionell endet das Neujahrskonzert mit zwei der bekanntesten Werke Giuseppe Verdis, die an die Zeit erinnern, als der Komponist selbst in diesem Haus auftrat und seine großen Premieren feierte.

Seit der Wiedereröffnung feiert das Teatro La Fenice di Venezia, das Opernhaus der Lagunenstadt, alljährlich das traditionelle Neujahrskonzert. 1996 war die Oper zum wiederholten Male einem Brand zum Opfer gefallen und entstand nach detailgenauer Rekonstruktion neu aus der Asche, passend zu seinem Namen: La Fenice – auf Deutsch: der Phönix.

Der italienische Dirigent Michele Mariotti leitet Chor und Orchester des Teatro La Fenice beim Neujahrskonzert 2026. Mariotti wurde 1979 geboren und blickt auf eine Weltkarriere zurück: Er dirigierte in Deutschland und Frankreich an den renommiertesten Häusern und ist Preisträger des Abbiati-Preises in der Kategorie „Bester Orchesterdirigent“. Seit 2022 ist Mariotti musikalischer Direktor des Teatro dell’Opera di Roma.

Die international renommierte Sopranistin Rosa Feola ist mit ihren 39 Jahren bereits eine „alte Bekannte“ beim Neujahrskonzert in Venedig – 2026 ist es bereits ihr dritter Auftritt bei diesem besonderen Event.

Für Operntenor Jonathan Tetelman, der 1988 in Chile geboren wurde, ist es hingegen das Debüt beim Neujahrskonzert. Gemeinsam mit Orchester und Chor stimmen die beiden das Publikum festlich und leidenschaftlich auf das neue Jahr ein.
Aufzeichnung vom 1. Januar 2025 aus dem Teatro la Fenice, Venedig.

Donnerstag, 01.01. (Neujahr) / 20:15 Uhr / Krieg und Frieden
(War and Peace)
Schwerpunkt: Festtagsprogramm
Spielfilm, Italien, USA, 1956, ARD 200 Min.
Regie: King Vidor
Drehbuch: Bridget Boland, Robert Westerby, King Vidor, Mario Camerini, Ennio de Concini, Ivo Perilli
Autor:in: Léon Tolstoï
Produktion: Ponti-De Laurentiis Cinematografica
Produzent: Dino De Laurentiis
Kamera: Jack Cardiff, Aldo Tonti
Schnitt: Leo Catozzo
Musik: Nino Rota
Mit: Audrey Hepburn (Natascha Rostow), Henry Fonda (Pierre Bezukow), Mel Ferrer (Prinz Andrej Bolkonski), Vittorio Gassman (Anatol Kuragin), Anita Ekberg (Helene), Herbert Lom (Napoleon)
Online verfügbar von 01/01/2026 bis 31/01/2026

Russland zur Zeit der napoleonischen Kriege: Im September 1812 erobern die Truppen des französischen Kaisers Moskau. Der Film zeichnet das Porträt einer Familie – und zugleich ein opulentes Bild der russischen Gesellschaft jener Epoche. King Vidors opulente Verfilmung (1956) von Leo Tolstois Klassiker der Weltliteratur, starbesetzt mit Audrey Hepburn und Henry Fonda.

Rauschende Feste prägen die Sommer des russischen Hochadels Anfang des 19. Jahrhunderts. Doch am westlichen Horizont ballen sich Gewitterwolken zusammen. Napoleon Bonaparte überzieht ganz Europa mit Kriegen und marschiert im Juni 1812 auch in Russland ein. Im September erobern die Truppen des französischen Kaisers Moskau. Der „Vaterländische Krieg“ erschüttert nicht nur das Russische Reich, sondern auch das Leben der Familie Rostow in ihren Grundfesten. Doch nicht nur auf den Feldern der Ehre werden Schlachten geschlagen. Die Tochter der Familie, Natascha, kann sich mit der geplanten Vernunftheirat mit Prinz Andrej Bolkonski nicht anfreunden. Ihr Herz gehört Anatol Kuragin. Und auch Graf Pierre Bezukow hat ein Auge auf die junge Aristokratin geworfen …

Umgeben von der Grausamkeit des Krieges kämpfen die Protagonisten um ihr Glück, ihre persönlichen Schicksale vermischen sich mit der großen Tragödie. Audrey Hepburn spielt in dieser Tolstoi-Adaption die Natascha mit großer Intensität.

Zusatzinfo:
Leo Tolstois epischer Roman über die russische Gesellschaft zur Zeit der napoleonischen Kriege galt lange als unverfilmbar. Der Film von King Vidor imponiert durch beachtliche Leistungen hinsichtlich der Darstellung einer Fülle von Einzelschicksalen und der Massenszenen. Die üppig budgetierten Dreharbeiten fanden großenteils im römischen Filmstudio Cinecittà statt. Dank seines italienischen Produzenten gewann der Film – obschon mit amerikanischer Starbesetzung – 1957 den Golden Globe in der Kategorie Bester fremdsprachiger Film.

Donnerstag, 01.01. (Neujahr) / 23:35 Uhr / Wiener Blut aus dem Schlosstheater Schönbrunn, Wien
Schwerpunkt: Festtagsprogramm
Schwerpunkt: Johann Strauss, der Walzerkönig wird 200

Operette, Deutschland, 2025, ZDF 146 Min.
Regie: Benedict Mirow
Komponist: Johann Strauss (Sohn)
Inszenierung: Nikolaus Habjan
Dirigent: Hannah Eisendle
Orchester: Wiener KammerOrchester
Chorleitung: Michael Grohotolsky
Chor: Wiener Kammerchor
Libretto: Victor Léon, Leo Stein
Mit: David Kerber (Graf Zedlau), Nikola Hillebrand (Gräfin Zedlau), Anett Fritsch (Franziska Cagliari), Sophie Mitterhuber (Pepi), Boris Eder (Josef), Alexander Strömer (Fürst von Ypsheim-Gindelbach), Franz Xaver Zach (Kagler)
Online verfügbar von 28/12/2025 bis 29/03/2026
Erstausstrahlung

Die Operette „Wiener Blut“ von Johann Strauss‘ Sohn ist Kult! Im historischen Theater von Schloss Schönbrunn in Wien dreht sich alles um den Lebemann Graf Balduin Zedlau, der jede Menge Probleme hat, seine zahlreichen Affären unter einen Hut zu bringen. Dieses amüsante Werk versprüht gute Laune, besonders durch die vielen bekannten Walzermelodien.

Der legendäre 73-jährige Walzerkönig Johann Strauss war gesundheitlich nicht mehr in der Lage, eine neue Operette zu komponieren. Er gab aber dem Drängen des Theaterdirektors Franz Jauner und seiner geschäftstüchtigen dritten Ehefrau Adele nach und ließ von Adolf Müller jun. eine Operette unter seinem Namen und aus seinen bereits vorliegenden Tanzmelodien zusammenstellen. Der Text dazu stammt von Victor Léon und Leo Stein. Die Uraufführung fand am 25. Oktober 1899 im Wiener Carltheater statt.

Regisseur Nikolaus Habjan inszeniert das berühmte Werk mit seinen spritzigen Melodien, packender Leidenschaft und zauberhaftem Charme im Sommer 2025 an einem selten bespielten Ort: im historischen Theater von Schloss Schönbrunn in Wien.

Freitag, 02.01. / 15:45 Uhr / The Magic Flute – Das Vermächtnis der Zauberflöte
(The Magic Flute)
Schwerpunkt: Festtagsprogramm
Spielfilm, Deutschland, 2022, ZDF 120 Min.
Regie: Florian Sigl
Drehbuch: Andrew Lowery, Jason Young, David White
Produzent: Christopher Zwickler, Fabian Wolfart
Schnitt: Alexander Dittner
Künstlerische Leitung: Martin Stock

Mit: Jack Wolfe (Tim Walker/Tamino), Asha Banks (Prinzessin Pamina), Iwan Rheon (Papageno), Stéfi Celma (Papagena), Sabine Devieilhe (Königin der Nacht), Morris Robinson (Sarastro), Stefan Konarske (Monostatos), F. Murray Abraham (Doktor Longbow), Rolando Villazón (Enrico Milanesi), Niamh McCormack (Sophie)
Online verfügbar von 02/01/2026 bis 01/02/2026

„Die Zauberflöte“ in neuem Gewand: Florian Sigls Spielfilm inszeniert Wolfgang Amadeus Mozarts berühmte Oper als Fantasy-Abenteuer. Darin betritt der 17-jährige Gesangsschüler Tim Walker durch ein geheimnisvolles Portal in seinem Musik-Internat eine Zauberwelt. In dieser muss er als Prinz Tamino gemeinsam mit dem Vogelfänger Papageno die entführte Prinzessin Pamina retten. Immer wieder wechselt Tim zwischen den Welten. Während er in der Schule musikalisch herausgefordert wird, erlebt er als Tamino in der Zauberwelt ein Abenteuer, von dem die Zukunft beider Welten abhängt.

Der 17-jährige Tim Walker verspricht seinem Vater am Sterbebett, sein Gesangsstudium an der renommierten Mozart International School anzutreten sowie ein Buch dorthin zurückzubringen, das der Vater selbst in seiner Jugend entwendet hat: eine geheimnisvolle Ausgabe von Wolfgang Amadeus Mozarts „Zauberflöte“. Als Tim das Buch wieder an seinen Platz in der Bibliothek stellt, wird er durch ein geheimnisvolles Portal in eine fantastische Zauberwelt befördert.

In dieser muss er als Prinz Tamino nicht nur gegen eine monströse Schlange kämpfen, sondern auch gemeinsam mit dem Vogelfänger Papageno die entführte Prinzessin Pamina retten. Immer wieder wechselt Tim zwischen den Welten. Während er in der Schule lernen muss, seine Stimme als Künstler zu finden, und Enttäuschungen, aber auch die erste Liebe erfährt, erlebt er als Tamino in der Zauberwelt ein Abenteuer, von dem die Zukunft beider Welten abhängt.

Zusatzinfo:
Florian Sigl inszeniert in seinem Spielfilm „The Magic Flute – Das Vermächtnis der Zauberflöte“ Wolfgang Amadeus Mozarts berühmteste Oper als visuell bestechendes Fantasy-Abenteuer und setzt sie in eine Rahmenhandlung. Roland Emmerich fungierte als Executive Producer. Mit Jack Wolfe (Tim Walker), Iwan Rheon (Papageno), Asha Banks (Prinzessin Pamina) und Niamh McCormack (Sophie).

Freitag, 02.01. / 23:15 Uhr / Iggy Pop
Zitadelle Spandau, 2025
Musik, Frankreich, 2025, ARTE F 86 Min.
Regie: David Ctiborsky
Produktion: La Blogothèque
Online verfügbar von 25/11/2025 bis 25/05/2027
Erstausstrahlung

Iggy Pop rockt Berlin – 50 Jahre nach seinem ersten Auftritt: 1973 kam Iggy Pop mit David Bowie nach West-Berlin – ein Wendepunkt für seine Karriere. Jetzt kehrt der Ex-Stooges-Frontmann zurück: In der Zitadelle Spandau zeigt der 78-Jährige, warum er noch immer als ʺGodfather of Punkʺ gilt. Energiegeladen, kompromisslos – ein Konzert, das unter die Haut geht.

Iggy Pop ist einer der einflussreichsten Musiker der Rockgeschichte. Als Frontmann der Stooges prägte er in den 1960er- und 1970er-Jahren mit aggressivem Sound, provokanten Auftritten und ungebändigter Bühnenenergie den Punk. Doch Ende der 1970er steckte er in einer Krise: Drogen, Selbstzerstörung und künstlerische Blockaden bedrohten seine Karriere.

1976 holte David Bowie den angeschlagenen Musiker nach West-Berlin. Die Enklave der geteilten Stadt bot Iggy Pop Distanz zum Chaos seines bisherigen Lebens – und einen Zufluchtsort, an dem er sich neu erfinden konnte.

Die Berliner Mauer, der kalte Charme der Industriestadt und die experimentelle Underground-Szene prägten Iggys Sound. Hier entstanden zwei seiner wichtigsten Alben: ʺThe Idiotʺ (1977) und ʺLust for Lifeʺ (1977), die bis heute als Meilensteine gelten. Krautrock-Einflüsse, düstere Synths und Bowies Produktion verhalfen ihm zu einem neuen, kühleren Klang – ein radikaler Bruch mit dem wilden Garage-Rock der Stooges.

Fünfzig Jahre später kehrt Iggy Pop nach Berlin zurück. In der Zitadelle Spandau gibt er ein Konzert, das seine ungebrochene Leidenschaft für Musik zeigt. Mit 78 Jahren ist er immer noch ein Live-Phänomen: Seine Auftritte sind intensiv, körperlich herausfordernd und frei von Kompromissen.

Die Setlist reicht von Punk-Klassikern bis zu Experimenten mit Electro- und Jazz-Elementen – ein Beweis für seine anhaltende Neugier. Er scheint unverwüstlich: Wie eh und je beeindruckt er mit seinem rebellischen Geist und seiner unglaublichen Bühnenpräsenz. Iggy Pop steht weiterhin für das, was ihn seit jeher ausmacht: Er verkörpert auch mit Ü-70 noch die rohe, authentische Seite des Rock.

Freitag, 02.01. / 00:45 Uhr / Zucchero – Maestro des Blues
D
okumentation, Italien, 2023, ZDF 57 Min.
Regie: Valentina Zanella, Giangiacomo De Stefano
Online verfügbar von 11/12/2025 bis 12/03/2026
Wiederholung vom 12.12.2025


Samstag, 03.01. / 05:30 Uhr / Das Caravaggio-Geheimnis
Dokumentarfilm, Frankreich, 2021, ARTE F        92 Min.
Regie: Frédéric Wilner
Online verfügbar von 15/01/2025 bis 16/02/2026

In der Privatsammlung einer bescheidenen Familie in Mittelitalien ist ein bemerkenswertes Gemälde aufgetaucht, das die Kunstwelt in Aufregung versetzt hat. Das Bild zeigt eine Frau mit halb geschlossenen Augen, ihren Oberkörper und Kopf in einem Moment scheinbarer Glückseligkeit nach hinten geworfen. Dieses Gemälde ist eine Version von Caravaggios berühmter „Maria Magdalena in Ekstase“, von der es zahlreiche Kopien gibt, aber das Original des Meisters gilt seit seinem Tod im Jahr 1610 als verschollen.

Die renommierte Caravaggio-Expertin Mina Gregori hat das Gemälde begutachtet und ist zu dem Schluss gekommen, dass es sich um ein authentisches Werk des italienischen Künstlers handelt. Auf ihr Anraten hin durchforsteten die Eigentümer des Gemäldes ihre privaten Unterlagen und stießen tatsächlich auf lange Zeit übersehene, geheimnisvolle Dokumente. Diese Dokumente werfen Licht auf das Kunstwerk und seinen Schöpfer.

Zwei der angesehensten Kunsthistorikerinnen Italiens, Orietta Verdi und Francesca Curti, haben anhand dieser Indizien die Entstehungsgeschichte des Gemäldes rekonstruiert. Es scheint, als folge das Gemälde dem tragischen Lebensweg Caravaggios in den letzten vier Jahren seines Daseins. Der Meister der Hell-Dunkel-Malerei, der selbst viele Schattenseiten hatte, geriet in eine verhängnisvolle Wendung seines Schicksals, als er wegen einer tödlichen Auseinandersetzung des Totschlags beschuldigt wurde. Um seiner Verurteilung zu entgehen, floh er nach Neapel, dann nach Malta und schließlich nach Sizilien. Während dieser turbulenten Zeit entstand die „Maria Magdalena in Ekstase“. Die Authentifizierung dieses Fundes führt die beiden Forscherinnen immer wieder zu diesem einschneidenden Vorfall zurück, der Caravaggio bis zu seinem Tod in einem kleinen Hafen in der Toskana verfolgte.

„Das Caravaggio-Geheimnis“ erzählt von den außergewöhnlichen Ermittlungen zur Herkunft dieses unerwarteten Kunstwerks, das nunmehr zu den großen Legenden der Kunstgeschichte gehören könnte. Diese faszinierende Geschichte verspricht, die Geheimnisse um Caravaggios Leben und Werk aufzudecken und die Welt der Kunstliebhaber und Historiker gleichermaßen zu begeistern.

Samstag, 03.01. / 16:30 Uhr / 44. Weltfestival des Zirkus von Morgen
Zirkus, Frankreich, 2025, ARTE F        91 Min.
Regie: Guillaume Klein
Moderation: Calixte de Nigremont
Online verfügbar von 20/12/2025 bis 26/01/2026
Wiederholung vom 27.12.2025

Samstag, 03.01. / 18:05 Uhr / Simon Rattle & Magdalena Kožená in Prag
Schwerpunkt: Festtagsprogramm
Musik, Frankreich, Tschechische Republik, 2025, ARTECT        60 Min.
Komponist: Gustav Mahler
Dirigent: Simon Rattle
Orchester: Tschechische Philharmonie
Mit: Magdalena Kožená (Sopran)

Aufzeichnung eines klassischen Konzerts aus dem Dvorák-Saal des Prager Rudolfinums. Wie schon so oft kehrt die Mezzosopranistin Magdalena Kožená gemeinsam mit ihrem Ehemann, dem Dirigenten Sir Simon Rattle, in ihre Heimat zurück. Diesmal zur Tschechischen Philharmonie, bei der Rattle seit der Saison 2024/2025 den Posten des Ersten Gastdirigenten vertritt. Auf dem Programm steht Gustav Mahlers Symphonie Nr. 4 mit Sopran-Solo.

Wie schon oft kehrt Magdalena Kožená mit ihrem Ehemann Sir Simon Rattle in ihre Heimat zurück. Die ausgebildete Sängerin des Brünner Konservatoriums und der Akademie der Darstellenden Künste in Bratislava wurde 1995 mit dem Sieg beim Internationalen Mozart-Wettbewerb international bekannt. Vier Jahre später unterzeichnete sie einen Exklusivvertrag mit Deutsche Grammophon und veröffentlichte zahlreiche preisgekrönte Aufnahmen (Gramophone Award, Echo Klassik, Diapason d’Or).

Ihre künstlerische Tätigkeit reicht von Liederabenden über Konzertauftritte bis zu Opernrollen – darunter regelmäßige Engagements an der Metropolitan Opera in New York. Neben der Klassik widmet sie sich auch Swing und Flamenco. Ihr Repertoire umfasst Musik vom Barock bis zur Gegenwart, wobei sie sich besonders als Botschafterin tschechischer Musik hervorgetan hat.

Sir Simon Rattle war in den vergangenen Jahren häufig im Rudolfinum zu erleben. In der Saison 2022/2023 war er gemeinsam mit Kožená Artist in Residence der Tschechischen Philharmonie. Er dirigierte zahlreiche Symphonien und Vokalwerke aus dem späten 19. und frühen 20. Jahrhundert – jenes Repertoire, das ihn berühmt gemacht hat. Zuletzt trat er im Februar 2024 mit Yuja Wang auf; ihre gemeinsame Asien-Tournee 2017 brachte eine Grammy-nominierte Aufnahme hervor. Seit 2024/2025 ist Rattle Erster Gastdirigent der Tschechischen Philharmonie.

Samstag, 03.01. / 20:15 Uhr / Renaissance – Glanz und Gewalt einer Epoche (1/3): Aufstieg
Schwerpunkt: Festtagsprogramm
Dokumentationsreihe, Großbritannien, 2024, ARTE F        50 Min.
Regie: Emma Frank
Online verfügbar von 27/12/2025 bis 03/05/2026
Erstausstrahlung

Mit kaum 20 Jahren kommt Michelangelo Buonarroti nach Florenz, um als Bildhauer Fuß zu fassen. Die einflussreichen Medici erkennen sein Talent und werden zu seinen Förderern. Während er um Anerkennung kämpft, verlässt Leonardo da Vinci die Stadt – enttäuscht von ausbleibenden Aufträgen. Sein neues Ziel: Mailand, wo Ludovico Sforza Künstler für Aufträge an seinen Hof holt. Beide Genies geraten zwischen die Fronten einer von Kriegen und Intrigen geprägten Zeit. Leonardo schafft mit „Das letzte Abendmahl“ ein Meisterwerk, das ihn berühmt macht. Michelangelo hingegen treibt sich selbst zu immer gewagteren Projekten an.

Die dreiteilige Dokumentation begleitet Michelangelo Buonarroti und Leonardo da Vinci in ihren frühen Jahren – zwei Künstler, die im Florenz der Renaissance um Anerkennung kämpfen. Die Stadt war zwar ein Zentrum der Künste, doch der Beruf des Malers oder Bildhauers genoss kaum Prestige. Dennoch zieht der junge Michelangelo die Aufmerksamkeit von Lorenzo de’ Medici auf sich. Michelangelo hat erkannt, dass Kunst mehr als nur Schönheit ist – sie ist ein Instrument der Macht. In einer Zeit, in der italienische Stadtstaaten um Vorherrschaft ringen und durch benachbarte Mächte wie Frankreich oder das Habsburgerreich bedroht sind, sind prunkvolle Werke wertvolle diplomatische Tauschobjekte.

Lorenzo fördert Michelangelo, der im Kreis der Medici die Ideale der Renaissance verinnerlicht. Hier entsteht sein erstes großes Werk, das Marmor-Relief „Kentaurenschlacht“. Doch während Michelangelo in Florenz Fuß fasst, scheitert Leonardo da Vinci an der Konkurrenz. Die Medici ignorieren ihn, also wendet er sich an Ludovico Sforza, den skrupellosen Herzog von Mailand. Da Vinci bietet ihm zunächst seine Dienste als Ingenieur an, um Waffen und zivile Verteidigungsanlagen zu entwerfen. Bald darauf malt er „Die Dame mit dem Hermelin“ und beginnt mit der Arbeit an einer monumentalen Reiterstatue, die Sforzas Macht symbolisieren soll.

Bevor das Werk vollendet ist, brechen Unruhen über Mailand herein. Die Stadt gerät unter den Einfluss des fundamentalistischen Bußpredigers Savonarola, der die Medici verbannt und die Kunst ächtet. Michelangelo flieht nach Rom, wo er mit der „Bacchus“-Statue für den Vatikan ein Meisterwerk schafft, das jedoch nicht dem Zeitgeist entspricht. Sein Ruf wankt.

Während Leonardo da Vinci in Mailand mit dem „Letzten Abendmahl“ seinen Ruhm als Maler begründet, erhält Michelangelo in Rom den Auftrag für eine „Pietà“. Er weiß, dass dies seine letzte Chance ist. Das Ergebnis wird zu einem der bewegendsten Werke der abendländischen Kunstgeschichte.

Zusatzinfo:
Die neuartige Drama-Dokumentarserie mit Charles Dance in der Rolle des Michelangelo geht der Frage auf den Grund, wie einige der größten abendländischen Kunstwerke – von der Mona Lisa bis zur Decke der Sixtinischen Kapelle – ausgerechnet in einer Zeit entstehen konnten, die stark von Gewalt und Blutvergießen geprägt war.
Dabei beleuchten zeitgenössische Künstler wie Antony Gormley, Alison Lapper und David LaChapelle sowie Historiker und Biografen das Leben der drei rivalisierenden Künstler Michelangelo, Leonardo da Vinci und Raffael, die in einer Atmosphäre von Aufruhr und Umbruch Kunstwerke von vollendeter Schönheit schufen.

Samstag, 03.01. / 21:05 Uhr / Renaissance – Glanz und Gewalt einer Epoche (2/3): Machtkämpfe
Schwerpunkt: Festtagsprogramm
Dokumentationsreihe, Großbritannien, 2024, ARTE F        49 Min.
Regie: Emma Frank
Online verfügbar von 27/12/2025 bis 03/05/2026
Erstausstrahlung

Leonardo und Michelangelo kehren nach Florenz zurück – beide fest entschlossen, der größte Künstler zu werden, den die Stadt je hervorgebracht hat. Im Jahr 1498 hatten die Florentiner gerade den radikalen Bußprediger Savonarola gestürzt, auf dem Scheiterhaufen verbrannt und Florenz zur Republik erklärt. Michelangelo sieht darin einen Neuanfang, der auch die Kunst zu neuer Blüte bringen könnte. Leonardo wiederum eilt ein hervorragender Ruf aus Mailand voraus. Erbittert wetteifern die beiden Männer um die besten Aufträge der Florentiner. 

Die neue Regierung beschließt, eine Bürgerarmee zur Verteidigung der Stadt aufzubauen, und erkennt die entscheidende Bedeutung der Kunst. Der erste Auftrag soll ein mächtiges Symbol für die Stadt Florenz sein: eine riesige Skulptur von David, der den Riesen Goliath mit einem einfachen Steinschleuder niederstreckt. Michelangelo gewinnt die Ausschreibung. Um nicht zurückzustehen, unternimmt Leonardo den beispiellosen Schritt, sein Atelier für die Öffentlichkeit zu öffnen, um seine Meisterschaft als Maler und Zeichner unter Beweis zu stellen.

In diesem angespannten kreativen Umfeld bringt sich ein dritter Wettbewerber ins Spiel: Raffael Santi, ein Wunderkind aus Urbino. Es dauert nicht lange, bis er erste Aufträge erhält. Michelangelo wird vom neuen „Kriegerpapst“ Julius II. nach Rom gerufen. Er beauftragt den Künstler mit einem Malprojekt von buchstäblich biblischen Ausmaßen: der Decke der Sixtinischen Kapelle.

Samstag, 03.01. / 21:55 Renaissance – Glanz und Gewalt einer Epoche (3/3): Erlösung
Schwerpunkt: Festtagsprogramm
Dokumentationsreihe, Großbritannien, 2024, ARTE F        51 Min.
Regie: Emma Frank
Online verfügbar von 27/12/2025 bis 03/05/2026
Erstausstrahlung

Als Leonardo da Vinci Italien den Rücken kehrt und sich in Frankreich niederlässt, liefern sich Michelangelo und Raffael im Vatikan einen erbitterten Wettstreit: Der eine schmückt die Decke der Sixtinischen Kapelle, der andere die Privatgemächer des Papstes. Doch schon bald bläst Martin Luther zum Sturm auf die katholische Kirche. Die Reformation verbreitet sich in ganz Europa, verändert die Einstellung zur Kunst und sorgt für Blutvergießen auf der gesamten italienischen Halbinsel.

Michelangelos Rivale Raffael enthüllt in den päpstlichen Gemächern „Die Schule von Athen“ – ein überwältigender Erfolg. Gleichzeitig arbeitet Michelangelo so besessen an der Decke der Sixtinischen Kapelle, dass er darüber sogar das Essen vergisst.

Obwohl die künstlerischen Großtaten der beiden Maler das Ansehen des Papstes steigern, sorgen seine militärischen Misserfolge und sein luxuriöser Lebenswandel zusehends für Kritik. Als Martin Luther 1510 nach Rom kommt, ist er entsetzt und beginnt, eine Reform der Kirche zu fordern. 1512 enthüllt Michelangelo schließlich seine Deckenmalerei in der Sixtinischen Kapelle. Der Papst ist begeistert: Das Meisterwerk zelebriert eindrucksvoll den Ruhm des Papsttums. Doch nur wenige Monate später stirbt Julius II.. Sein Nachfolger Leo X., ein Medici und früherer Bekannter Michelangelos, gibt Raffael den Vorzug. Doch seine verschwenderischen Werke schüren die wachsende Empörung über die Prunksucht der Kirche. Luthers Aufruf zur Reformation zieht immer größere Kreise. Der neue Papst Clemens VII. verschließt sich den Forderungen der Protestanten … bis es zu spät ist.

Enttäuscht kehrt Michelangelo nach Florenz zurück und hinterfragt den Sinn seiner Kunst. Der Tod von Leonardo und Raffael vertieft seine Schaffenskrise. 1527 plündern lutherische Soldaten aus Deutschland Rom und zwingen den Papst zur Flucht.

Clemens VII. will sich der Kunst bedienen, um die Vorherrschaft der katholischen Kirche angesichts der Reformation wiederherzustellen. Er holt Michelangelo zurück nach Rom und beauftragt ihn, die Altarwand der Sixtinischen Kapelle zu schmücken. So entsteht ein monumentales Werk, das auch Michelangelos persönlichen Wunsch nach Erlösung widerspiegelt.  

Samstag, 03.01. / 22:45 Uhr / Tizian: Im Reich der Farben
Dokumentation, Deutschland, Italien, Spanien, 2021, ZDF        53 Min.
Regie: Giulio Boato, Laura Chiossone
Online verfügbar von 24/12/2025 bis 25/03/2026
Wiederholung vom 25.12.2025

Sonntag, 04.01. / 06:00 Uhr / Aladin und Ali Baba ~ Geschichten aus 1001 Nacht?
Dokumentation, Deutschland, 2021, ZDF        52 Min.
Regie: Thomas Staehler
Online verfügbar von 04/01/2026 bis 04/04/2026

Die Geschichten aus „Tausendundeiner Nacht“ ziehen die Menschheit seit Jahrhunderten in ihren Bann. Dabei gehören die berühmtesten Erzählungen wie „Aladin“ oder „Ali Baba“ nicht zum ursprünglichen Kanon. Erst vor einigen Jahren wurde in der Vatikanischen Bibliothek der wahre Autor entdeckt: der Syrer Hannah Diyab – eine Weltsensation. Die Historie der berühmtesten Geschichtensammlung der Welt hält einiges an Überraschungen bereit.

Sonntag, 04.01. / 06:50 Uhr / Die Brüder Grimm ~ Mehr als Märchen
Dokumentation, Deutschland, 2020, NDR        53 Min.
Regie: Gabriele Rose
Online verfügbar von 03/01/2026 bis 04/04/2026
1837 erheben sie ihre Stimme gegen den König von Hannover, als er die Verfassung abschafft. Auch ihre Märchen sammeln sie aus politischen Gründen: Jakob und Wilhelm Grimm wollen die Vergangenheit bewahren, um ihre Gegenwart zu ändern. In der deutschen Sprache und ihren Überlieferungen sehen sie die Basis für ein geeintes Vaterland.
Die Dokumentation erzählt die unbekannte Seite der Brüder Grimm. Anhand von Spielszenen und Interviews mit den beiden Brüdern auf der Grundlage von Originaltexten vermittelt das Dokudrama einen intensiven Einblick in das Leben der beiden großen Märchensammler.

Sonntag, 04.01. / 13:10 Uhr / Krieg und Frieden
(War and Peace)
Spielfilm, Italien, USA, 1956, ARD        200 Min.
Regie: King Vidor
Drehbuch: Bridget Boland, Robert Westerby, King Vidor, Mario Camerini, Ennio de Concini, Ivo Perilli
Autor:in: Léon Tolstoï
Produktion: Ponti-De Laurentiis Cinematografica
Produzent: Dino De Laurentiis
Kamera: Jack Cardiff, Aldo Tonti
Schnitt: Leo Catozzo
Musik: Nino Rota
Mit: Audrey Hepburn (Natascha Rostow), Henry Fonda (Pierre Bezukow), Mel Ferrer (Prinz Andrej Bolkonski), Vittorio Gassman (Anatol Kuragin), Anita Ekberg (Helene), Herbert Lom (Napoleon)
Online verfügbar von 01/01/2026 bis 31/01/2026
Wiederholung vom 01.01.2026

Sonntag, 04.01. / 16:35 Uhr / Die Drei Tenöre – Geburt einer Legende
Dokumentation, Deutschland, 2024, ZDF        57 Min.
Regie: Claus Wischmann
Online verfügbar von 12/12/2025 bis 12/03/2026
Wiederholung vom 12.12.2025

Sonntag, 04.01. / 17:35 Uhr / Klaus Mäkelä dirigiert Rimski-Korsakow: Scheherazade
Schwerpunkt: Festtagsprogramm
Musik, Deutschland, 2025, WDR        45 Min.
Regie: Dick Kuijs
Komponist: Nikolai Rimski-Korsakow
Dirigent: Klaus Mäkelä
Orchester: Royal Concertgebouw Orchestra
Online verfügbar von 04/01/2026 bis 03/02/2026
Erstausstrahlung

Zum 50. Mal präsentiert das Royal Concertgebouw Orchestra in diesem Jahr seine Kerstmatinee, das traditionelle Weihnachtskonzert. Auf dem Spielplan finden sich orientalische Klänge der russischen Klassik mit „Scheherazade“ von Nikolai Rimski-Korsakow. Und zum Auftakt eine spätromantische Rarität aus den Niederlanden: Alphons Diepenbrocks „Lydische Nacht“.

Sultan Schahryâr wird von seiner Frau betrogen. Von da an heiratet er jede Frau nur mehr für eine Nacht und lässt sie am nächsten Morgen erwürgen. Scheherazade, die er ebenfalls nur für eine Nacht zu ehelichten gedenkt, versteht es, mit einer List aus dem Kreislauf der Gewalt auszubrechen. Sie erzählt dem eifersüchtigen Sultan eine Geschichte, hört aber an der spannendsten Stelle auf und vertröstet ihn auf die Nacht darauf, immer und immer wieder, Tausendundeine Nacht lang. Nikolai Rimski-Korsakow, der ein großes Faible für Märchen und Sagen hatte, machte aus der Märchensammlung Programmmusik. Uraufgeführt wurde die symphonische Dichtung im Oktober 1888 in Sankt Petersburg unter der Leitung des Komponisten und ist seitdem nicht mehr aus den Konzertbetrieben rund um die Welt wegzudenken.

Klaus Mäkelä, Shootingstar der Klassikszene und zukünftiger Chefdirigent des Royal Concertgebouw Orchestra, setzt neben den russischen Klassiker ein selten aufgeführtes Werk eines Zeitgenossen von Rimsky-Korsakow: „Lydische Nacht“ von Alphons Diepenbrock von 1913. Es ist die musikalische Erzählung über einen Hirten, der nachts allein unter dem fernen Mond Selbstgespräche führt.

Der Finne Klaus Mäkelä ist noch keine 30 Jahre alt und bereits einer der gefragtesten Dirigenten der Welt. Seit 2020 ist er zuständig für den Klang des Oslo Philharmonic Orchestra, seit 2021 zusätzlich für dem des Orchestre de Paris. 2027 tritt er seine Stelle als Chefdirigent des Royal Concertgebouw Orchestra in Amsterdam an. 

Sonntag, 04.01. / 23:20 Uhr / J.R.R. Tolkien ~ Herr der Worte, Herr der Welten
Dokumentation, Frankreich, 2014, ARTE F        55 Min.
Regie: Simon Backès
Online verfügbar von 28/12/2025 bis 03/02/2026

Tolkiens Fantasie fasziniert bis heute. Mit seinen Geschichten aus der Welt Mittelerde („Der Hobbit“, „Der Herr der Ringe“) schuf J.R.R. Tolkien (1892-1973) ein sowohl hinsichtlich seines Umfangs als auch seiner literarischen Qualität herausragendes Œuvre. Tolkien selbst, ein eher ruhiger Mann, erfreute sich wie seine Hobbits an einfachen Dingen wie der Natur, gutem Essen und seiner Pfeife. Allein durch die Kraft seiner Worte verschaffte er der Magie solch eine Wucht und Anziehungskraft, die Millionen Menschen bis heute in den Bann seiner Werke ziehen. Die Dokumentation beleuchtet das Leben und die Persönlichkeit Tolkiens – ein außergewöhnlich kreativer Geist.

Vier kleine Hobbits, düstere Orks, Trolle und ein mächtiger Ring: Das ist die Welt von J.R.R. Tolkien. Eine Welt, in der Magie Wirklichkeit ist. Eine Welt, die seit Jahrzehnten Jung und Alt fasziniert. Tolkien schuf mit seinen Werken „Der Hobbit“, „Der Herr der Ringe“ und dem unvollendeten „Silmarillion“ ein literarisches Meisterwerk. Aus seiner Fantasie entstanden Figuren wie Gandalf, Bilbo und Frodo, ein Lebensraum im Wald, ja sogar eine eigene Sprache erfand er. Sein eigenes Leben verlief hingegen weitaus weniger abenteuerlich als das seiner Helden.

Als Vierjähriger kam er von seinem Geburtsland Südafrika nach England. Er studierte und wurde Professor an der Universität Oxford. Tolkien liebte die Natur und rauchte Pfeife, er reiste nicht viel und bevorzugte eine bodenständige Küche. Die wenigsten seiner Fans wissen, dass die Abenteuer aus der Welt Mittelerde ursprünglich als Gutenachtgeschichten für seine Kinder gedacht waren.

Neben biografischen Aspekten zeichnet die Dokumentation vor allem die Entstehung von Tolkiens monumentalem Werk nach. Zur Sprache kommen dabei auch seine schriftlichen und visuellen Inspirationsquellen, zu denen reale Landschaften ebenso zählten wie erfundene Bilderwelten. In seiner Fantasie suchte er Zuflucht vor der resignierten Gesellschaft des 20. Jahrhunderts – und dabei ist er nicht allein. Wie gelang es J.R.R. Tolkien, nur durch die Kraft seiner Worte Millionen Menschen in den Bann seiner Fantasywelt zu ziehen?

Zusatzinfo:
Die Dokumentation stützt sich auf BBC-Interviews mit J.R.R. Tolkien und seinem Sohn Christopher Tolkien aus den Jahren 1968 und 1992 (mit Genehmigung von Tolkien Estate). In der Sendung kommen außerdem Leo Carruthers, Professor für englische Sprache, Literatur und Zivilisation an der Pariser Sorbonne, die Literaturwissenschaftlerin Anne Besson sowie der Historiker Hans Ulrich Jost zu Wort.
    Auch in der fünfteiligen Dokumentationsreihe „Auf den Spuren der Hobbits“ begleitet Leo Carruthers den Tolkien-Illustrator John Howe auf seiner Reise zu den Inspirationsorten.

Sonntag, 04.01. / 00:15 Uhr / Sur Mesure: Bach Evolution
Musik, Frankreich, 2023, ARTE F        49 Min.
Regie: Christian Beuchet
Online verfügbar von 28/12/2025 bis 03/02/2026

Der Film stellt den Electro-Komponisten Arandel anhand dessen Arbeit an Werken Johann Sebastian Bachs vor. Tatsächlich beeinflusste der deutsche Barockmeister die zeitgenössische Klangkunst wie kein anderer. Die Choreographien von Alvaro Dule (Opéra national de Lyon) und Riyad Fghani (Pockemon Crew) illustrieren das Konzert mit verschiedenen Tanzsequenzen, die sowohl beim klassischen Ballett als auch beim Hip-Hop Anleihen nehmen. Der symbolträchtige Ort der Aufführung ist die Grande Galerie de l’Évolution des Naturhistorischen Museums in Paris.

Zum Motto von ʺSur Mesureʺ gehört es nicht nur, Konzerte an außergewöhnlichen Orten zu filmen, Alte Musik wiederzuentdecken und ein architektonisches Erbe durch Veranstaltungen zu beleben. Die Reihe geht noch einen Schritt weiter, versucht, Verbindungen zwischen Architektur, Musik und Tanz zu schaffen, und stellt die dabei erzielten Ergebnisse vor. Sie würdigt Künstlerinnen und Künstler von gestern und heute, denen es nicht darum ging, dem breiten Publikum zu gefallen, sondern die etwas ausprobiert und gewagt haben.

Einer der klassischen Komponisten, der die zeitgenössische Musik am stärksten beeinflusst hat, ist zweifellos Johann Sebastian Bach: Von Jazz über Electro bis Rock – der zeitlos moderne Komponist begeistert und inspiriert. In Bachs Meisterwerken finden sich grundlegende Elemente jenes Minimalismus wieder, der die elektronische Musik auszeichnet: Überlagerungen, Variationen, Wiederholungen. Der Electro-Komponist Arandel und die Choreographen Alvaro Dule (Opéra national de Lyon) und Riyad Fghani (Pockemon Crew), die für den Anlass ihr von Bach inspiriertes Stück ʺContrappuntoʺ für vier Tänzerinnen und Tänzer adaptiert haben, erwecken das Werk des Barockmeisters zu neuem Leben. Illustriert durch verschiedene Tanzsequenzen, die sowohl beim klassischen Ballett als auch beim Hip-Hop Anleihen nehmen, lädt das Programm zu einer ebenso musikalischen wie gesellschaftsrelevanten Erfahrung ein. Der symbolträchtige Ort der Aufführung ist die Grande Galerie de l’Évolution des Naturhistorischen Museums in Paris.

Aufzeichnung vom 30. März 2023 in der Grande Galerie de l’Evolution des Naturhistorischen Museums Paris.

Montag, 05.01. / ab 20:15 Uhr / Schwerpunkt: Michel Piccoli: Ein Jahrhundert-Schauspieler
Schwerpunkt, ARTE81 Min.

Am 27. Dezember 2025 wäre Michel Piccoli 100 Jahre alt geworden. Der französische Schauspieler, der zu den prägendsten Figuren des europäischen Kinos zählt, feierte seinen internationalen Durchbruch 1963 in Jean-Luc Godards „Die Verachtung“ – an der Seite von Brigitte Bardot. Im Laufe seiner Karriere arbeitete Piccoli mit einigen der bedeutendsten Regisseure der Filmgeschichte zusammen, darunter Luis Buñuel („Belle de jour – Schöne des Tages“), Alfred Hitchcock („Topas“), Claude Sautet („Die Dinge des Lebens“) und Costa-Gavras („Ein Mann zuviel“).

Besonders seine Rollen in den 60er und 70er Jahren machten ihn zum Inbegriff des intellektuellen, vielschichtigen Darstellers. Ein Höhepunkt seines Schaffens ist „Die Dinge des Lebens“ (1969) unter der Regie von Claude Sautet: In dem melancholischen Drama spielt Piccoli einen Mann, der nach einem Autounfall über sein Leben reflektiert – eine Rolle, die an der Seite von Romy Schneider zu den bewegendsten des französischen Kinos zählt.

ARTE gedenkt Piccolis 100. Geburtstag mit einer besonderen Filmauswahl: Am 5. Januar 2026 zeigt der Sender „Die Dinge des Lebens“ um 20.15 Uhr. Begleitend ist auf arte.tv bis 31. Mai 2026 eine Retrospektive mit sechs weiteren seiner Filme online zu sehen:
– „Vor Tagesanbruch“ (Louis Daquin, 1949) – Piccolis frühe Rolle in einem Klassiker des Neorealismus
– „Die Verachtung“ (Jean-Luc Godard, 1963) – der Film, der ihm zu seinem internationalen Durchbruch verhalf
– „Belle de jour – Schöne des Tages“ (Luis Buñuel, 1967) – als mysteriöser Gönner an der Seite von Catherine Deneuve
– „Vincent, François, Paul und die anderen“ (Claude Sautet, 1974) – ein Ensemblefilm über Freundschaft und Scheitern
– „Kopfjagd – Preis der Angst“ (Yves Boisset, 1982) – ein politischer Thriller mit Gérard Lanvin und Marie-France Pisier
– „L’homme voilé“ (Maroun Bagdadi, 1987) – ein spätes Meisterwerk über Identität und Verrat

Montag, 05.01. / 20:15 Uhr / Die Dinge des Lebens
Schwerpunkt: Michel Piccoli: Ein Jahrhundert-Schauspieler
(Les choses de la vie)
Spielfilm, Frankreich, Italien, Schweiz, 1970, ARD        81 Min.
Regie: Claude Sautet
Drehbuch: Jean-Loup Dabadie, Paul Guimard, Claude Sautet
Autor:in: Paul Guimard
Produktion: Lira Films, Fida Cinematografica
Produzent: Raymond Danon, Roland Girard, Jean Bolvary
Kamera: Jean Boffety
Schnitt: Jacqueline Thiédot
Musik: Philippe Sarde
Mit: Romy Schneider (Hélène), Michel Piccoli (Pierre Bérard), Léa Massari (Catherine Bérard), Gérard Lartigau (Bertrand Bérard), Jean Bouise (François)
Online verfügbar von 05/01/2026 bis 25/01/2026

Ein Autoreifen liegt im Gebüsch, Menschen rufen aufgeregt durcheinander, Trillerpfeifen erklingen. Der schwer verletzte Fahrer des Unfallwagens lebt – noch. In Rückblenden wird sein Leben erzählt: Der Pariser Architekt Pierre Bérard lebt mit der jungen Übersetzerin Hélène zusammen. Von seiner Frau Catherine und seinem Sohn Bertrand hat er sich getrennt; doch verbindet sie noch ein freundschaftliches Verhältnis. Statt mit Hélène, wie versprochen, nach Tunis zu verreisen, sagt er seiner Frau und seinem Sohn einen Urlaub auf der Île de Ré zu. Zwischen Hélène und Pierre kriselt es seit längerem. Pierre schreibt ihr einen Brief, in dem er die Trennung vorschlägt. Schließlich besinnt er sich und möchte Hélène in Rennes treffen, um ihr zu sagen, dass er sie heiraten will. Den Brief steckt er in seine Jackentasche. Auf der Fahrt zu einem Geschäftstermin in Rennes muss Pierre einem Hindernis ausweichen und schleudert gegen einen Lastwagen. Schwer verletzt wird er in ein Krankenhaus gebracht. Dort befinden sich bereits Catherine und Bertrand. In den verschwommenen Gedanken des sterbenden Pierre sticht nur eine Obsession heraus: Den Brief an Hélène darf niemand finden …

Zusatzinfo:
„Die Dinge des Lebens“ brachte Claude Sautet endgültig seinen Durchbruch zu einem der erfolgreichsten Regisseure Frankreichs. Der melancholische Kassenerfolg beförderte Romy Schneiders Image als charakterstarke Schauspielerin erster Klasse. Sautet arbeitete hier das erste Mal mit Komponist Philippe Sarde zusammen, der in Zukunft die Musik zu allen seinen Filme komponieren sollte. „Die Dinge des Lebens“ wurde 1969 mit dem Louis-Delluc-Preis ausgezeichnet.

Montag, 05.01. / 21:35 Uhr / Romy und Magda Schneider ~ Mutter – Tochter – Rivalinnen?
Dokumentation, Deutschland, 2025, ZDF        52 Min.
Regie: Andrea Oster
Online verfügbar von 28/12/2025 bis 28/03/2026
Wiederholung vom 28.12.2025

Mittwoch, 07.01. / 00:05 Uhr / Lino Ventura – Ganove mit Herz
Dokumentation, Frankreich, 2016, ARTE F        52 Min.
Regie: Philippe Kohly
Online verfügbar von 31/12/2025 bis 06/07/2026

Ob knallharte Polizisten oder schwere Jungs – Lino Ventura war als Schauspieler ein Naturtalent. Seine Mimik war sparsam, er wirkte kantig, aber auch melancholisch. Er vermittelte immer den Eindruck, dass hinter seinen Figuren, die meist in sich gekehrte Einzelgänger waren, ein Mann mit Prinzipien und ausgeprägtem Moralbegriff steht – solide und wortkarg, hart und sentimental. Doch warum lehnte er so viele große Rollen ab? Und weshalb schien er sich als Schauspieler manchmal selbst im Weg zu stehen?

Der am 14. Juli 1919 als Angiolino Ventura geborene Italiener kam als Kind nach Paris. Als italienisches Einwandererkind wurde Ventura in Frankreich geschmäht und gedemütigt. Nach einer sehr kurzen Schulzeit schlug er sich als Gelegenheitsarbeiter durch, später wurde er Profiringer. Kurz nach dem Gewinn des Europameistertitels im Jahr 1950 zwang ihn eine Verletzung dazu, seine Karriere aufzugeben. 1953 wurde er als Schauspieler entdeckt. Er spielte in dem Gangsterfilm „Wenn es Nacht wird in Paris“ an der Seite von Jean Gabin und Jeanne Moreau. Der Film „Der Mörder kam um Mitternacht“ machte Lino Ventura im Jahr 1959 endgültig zum Charakterdarsteller. Es folgten Filme wie „Fahrstuhl zum Schafott“ (1958) und „Der Panther wird gehetzt“ (1960), „Die Abenteurer“ (1967), „Der zweite Atem“ (1966) oder „Armee im Schatten“ (1969). 1969 wurde auch „Der Clan der Sizilianer“ produziert – hier spielte Lino Ventura an der Seite von Alain Delon und Jean Gabin. Später brillierte er in „Der Kommissar und sein Lockvogel“ (1970), „Die Filzlaus“ (1973) und „Das Verhör“ (1981).

Blickt man auf Lino Venturas Kindheit, erscheint der Mann unter der rauen Schale in einem ganz anderen Licht. Lino Ventura überzeugte vor der Kamera durch seine starke Präsenz und Männlichkeit, im Kreis der Kollegen und Filmemacher aber war er bekannt als sensibler, schweigsamer Mensch, für seine Achtsamkeit und das übertrieben genaue Studieren der Drehbücher, für seine Ängstlichkeit am Set und seine Scheu vor anzüglichen Filmszenen, und sei es auch nur ein Kuss.

Die Dokumentation bringt eine sehr intime Seite des Schauspielers zutage. Ob als Agent, Killer oder Kommissar – immer sind in den Figuren auch die Verletzungen seiner Kindheit spürbar. Privat führte Ventura ein solides, bürgerliches Leben und eine skandalfreie Ehe mit Odette Lecomte, die er als 17-Jähriger kennenlernte und mit der er vier Kinder hatte. Am 22. Oktober 1987 starb Lino Ventura mit 68 Jahren in seinem Haus im Pariser Vorort Saint-Cloud an Herzversagen.

Donnerstag, 08.01. / ab 00:00 Uhr / Schwerpunkt: David Lynch: Meister des Mystery
Schwerpunkt, ARTE62 Min.

Wie entstand das einzigartige Universum von David Lynch? Die Dokumentation „David Lynch, der Meister des Rätselhaften“ analysiert das Werk und die düster-poetische Bildsprache des Ausnahme-Regisseurs – von „Eraserhead“ bis „Blue Velvet“. Außerdem auf arte.tv: Die Kultserie „Twin Peaks“, Lynchs mysteriöses Meisterwerk über Mord, Traumwelten und die dunklen Geheimnisse einer Kleinstadt.

Donnerstag, 08.01. / 00:00 Uhr / David Lynch, der Meister des Rätselhaften
Schwerpunkt: David Lynch: Meister des Mystery
Dokumentation, Frankreich, 2024, ARTE F        62 Min.
Regie: Stéphane Ghez
Online verfügbar von 01/01/2026 bis 08/04/2026
Erstausstrahlung

David Lynch (1946-2025) war im wahrsten Sinne des Wortes ein freischaffender Künstler. Sein Werk, ein Labyrinth aus Traum und Wirklichkeit, zieht den Betrachter unwiderstehlich in den Bann. Mit Filmen wie „Eraserhead“, „Elephant Man“ und „Blue Velvet“ erlangte Lynch schon früh Kultstatus. Die Dokumentation zeichnet das Leben des einflussreichsten Filmemachers seiner Generation nach. Sie entschlüsselt die versteckten Muster eines Werks, das mit kompromissloser Konsequenz seiner eigenen Logik folgt und die dunklen Abgründe unter der Oberfläche des American Dream auslotet.
1990 setzte der amerikanische Filmemacher David Lynch mit „Twin Peaks“ neue Maßstäbe für das Genre Fernsehserie und erreichte eine Fangemeinde von 34 Millionen Zuschauern. Im gleichen Jahr wurde der „Meister des Rätselhaften“ für „Wild at Heart – Die Geschichte von Sailor und Lula“ in Cannes mit der Goldenen Palme ausgezeichnet.

Wie wurde David Lynch zu einem der einflussreichsten Regisseure seiner Zeit, der mit seinen surrealen Bildern die Film- und die Kunstwelt gleichermaßen prägte? Als Ergründer der menschlichen Seele startete der Regisseur seine Karriere mit zwei Filmen, die heute unbestrittenen Kultstatus haben: „Eraserhead“ (1977) und „Elephant Man“ (1980). In „Blue Velvet“ (1986) verknüpfte er seine charakteristische Bildästhetik mit nostalgischen Kindheitserinnerungen und enthüllte die dunkle Seite des amerikanischen Traums. Mit „Twin Peaks – Der Film“ (1992) und „Lost Highway“ (1997) sprengte er erneut die Codes der klassischen Filmerzählung. Mit dem vielfach ausgezeichneten Thriller „Straße der Finsternis – Mulholland Drive“ (2001) demontierte er unter anderem die verlogene Hochglanzfassade Hollywoods.

Lynch macht in seinen Filmen das Publikum zum Detektiv und die Suche nach Sinn zur zentralen Frage des menschlichen Lebens. Mit „Inland Empire“ (2006) und vor allem mit der Rückkehr von „Twin Peaks“ 2017 wuchs Lynch noch einmal über sich selbst hinaus.

Um dem Rätsel David Lynch auf die Spur zu kommen, sammelt die Dokumentation die Hinweise, die der Regisseur in jeden seiner Filme eingestreut hat, und befragt seine Lieblingsschauspielerinnen und Lieblingsschauspieler – darunter Laura Dern, Kyle MacLachlan und Isabella Rossellini.

Freitag, 09.01. / 21:50 Uhr / Chuck Berry
Dokumentarfilm, Großbritannien, 2018, ZDF        98 Min.
Regie: Jon Brewer
Online verfügbar von 08/01/2026 bis 09/04/2026

Chuck Berry gilt als Urvater und Impulsgeber des Rock ’n‘ Roll. Er beeinflusste Künstler wie John Lennon, Bruce Springsteen und Keith Richards. Das Porträt wirft einen Blick hinter die Fassade des absoluten Ausnahmekünstlers, der mit einer einzigartigen Verbindung von Talent und Charisma atemberaubende Songs erschuf.

Die Zuschreibung „Ikone“ wird heutzutage häufig viel zu leichtfertig benutzt. Doch wenn es um den Mann geht, der als „Pionier des Rock ’n‘ Roll“ bezeichnet wird und dessen berühmte Liveperformances in den 1950er Jahren ein Rock-’n‘-Roll-Fieber bei Jugendlichen verschiedenster Herkunft entfachte, dann ist es wirklich die einzig passende Beschreibung für ihn.

Chuck Berry, geboren 1926 und 2017 gestorben, beglückte Generationen von Fans und beeinflusste die Musikwelt wie ansonsten vielleicht nur noch Elvis Presley. Der mehrfach ausgezeichnete Filmemacher Jon Brewer führt bei diesem Porträt der Rock-’n‘-Roll-Legende Regie. Dabei blickt er hinter die Fassade und beleuchtet den Menschen abseits des Legendenstatus. Er zeigt Berrys abenteuerliches und manchmal tragisches Leben ganz im Zeichen des Rock ’n‘ Roll, und er versucht zu ergründen, was den Musiker dazu befähigt hat, einige der besten Rocksongs aller Zeiten zu schreiben, und welche Höhen und Tiefen er dabei durchlebte.

Freitag, 09.01. / 23:25 Uhr / Billy Joel – Live at Yankee Stadium
Musik, USA, 2022, ARTE F        86 Min.
Regie: Jon Small
Online verfügbar von 02/01/2026 bis 09/05/2026
Erstausstrahlung

Im Sommer 1990 kehrt Billy Joel nach Hause zurück und bringt in der Bronx, wo er geboren wurde, das Yankee Stadium zum Beben. Der Konzertfilm beruht auf zwei Auftritten des Superstars im New Yorker Baseball-Tempel im Juni 1990. Die Events wurden damals wie echte Kinofilme auf 16-mm-Farbfilm aufgezeichnet – Luxus für einen Konzertmitschnitt.

Die sorgfältig restaurierten und in 4K-Qualität neu gemasterten Aufnahmen sind in Kombination mit dem ebenfalls neu abgemischten Dolby-Atmos-Sound ein Genuss für Auge und Ohr. Als Bonus enthält diese Fassung eine bisher unveröffentlichte Interpretation von ʺUptown Girlʺ, Interviews mit Billy Joel sowie Backstage-Einblicke.

Mit einer Fülle großer Hits wie ʺNew York State of Mindʺ, ʺMy Lifeʺ, ʺShameless, ʺUptown Girlʺ, ʺWe Didn’t Start the Fireʺ oder ʺPiano Manʺbeweist der Künstler eindeutig, dass das Klavier im Rock ’n’ Roll seinen Platz hat.  

Zusatzinfo:
Vom Barpianisten zum Superstar: Billy Joel prägte mit unvergesslichen Balladen und Songs über den Alltag der „kleinen Leute“ die Popmusik. Der Musiker aus der Bronx verzichtete bewusst auf Showbiz-Allüren. Trotz weit mehr als 100 Millionen verkaufter Tonträger blieb er bescheiden und konzentrierte sich auf sein Handwerk als Singer-Songwriter und Pianist. Als Künstler bewies der „Piano Man“ stets sicheres musikalisches Gespür, gekoppelt mit Mut zur stilistischen Innovation. Viele seiner Songs zählen zu den großen Hits des 20. Jahrhunderts.

Freitag, 09.01. / 01:00 Uhr / Eddie Murphy, Hollywoods schwarzer König
Dokumentation, Frankreich, 2023, ARTE F        52 Min.
Regie: Antoine Coursat
Online verfügbar von 02/03/2025 bis 26/01/2026
Wiederholung vom 27.12.2025

Freitag, 09.01. / 02:35 Uhr / Heinrich Schütz ~ Der Begründer der deutschen Barockmusik
Dokumentation, Deutschland, 2022, MDR        53 Min.
Regie: Anna Schmidt
Online verfügbar von 09/01/2026 bis 06/03/2026

Während um ihn herum der Dreißigjährige Krieg tobte, die Pest wütete und Missernten für Hunger und Armut sorgten, schrieb der deutsche Komponist Heinrich Schütz den Soundtrack seiner Zeit. Doch welche Musik brauchen Menschen, deren Dasein von Schmerz, Leid und Tod umgeben ist? Schütz widmete sein gesamtes Schaffen dieser Frage. Die Suche nach einem Klang, der Trost spendet, zu dem sich trauern lässt und der den Frieden beschwört, führte ihn von Weißenfels nach Venedig, von Dresden über Breslau bis nach Kopenhagen.

Schütz war Europäer, lange bevor es das Wort überhaupt gab. Sein Werk ist das Ergebnis dieser Reisen. Indem er verschiedene musikalische Traditionen miteinander verband, schuf er eine neue Tonsprache und öffnete mit ihr völlig neue Klangräume. Schütz‘ Werke malen mit Tönen Bilder und bieten seinem Publikum fast ekstatische Hörerlebnisse. Der Komponist gab Worten neue Strahlkraft und setzte seine Musik dort ein, wo die menschliche Sprache endet.

Welche Bedeutung hat seine Musik für uns, die wir wieder in Zeiten von Krieg, Dürren und Pandemie leben? Der Film beleuchtet die wichtigsten Stationen im Leben des Europäers Heinrich Schütz. Persönlichkeiten der gegenwärtigen Musikszene bringen uns den „Musicus poeticus“ näher, tauchen ein in die Klangräume des Barocks und entdecken die Aktualität seines Werkes im Hier und Heute.

Freitag, 09.01. / 03:46 Uhr / Bilder allein zuhaus: Die zwei Galizierinnen – Bartolomé Esteban Murillo, „Paella-Express“
Serie, Frankreich, 2021, ARTE F        2 Min.
Regie: Gérard Pautonnier
Online verfügbar von 31/08/2021 bis 05/09/2026

„Bilder allein zuhaus“ nimmt Meisterwerke der Malerei humorvoll unter die Lupe. Von Leonardo da Vincis „Mona Lisa“ bis hin zu Boteros „Bailarines“ werden in der 30-teiligen dritten Staffel der Kurzfilmserie Gemälde von Schauspielern zum Leben erweckt, die bei einem aufwendigen Casting wegen ihrer Ähnlichkeit mit den gemalten Figuren ausgewählt wurden. Auch Dekor und Kostüme sind dem jeweiligen Bildmotiv sorgfältig nachempfunden. Die sehr witzigen Dialoge spielen dabei mit dem Zeitgeist und vermitteln nebenbei Wissenswertes über die Geschichte der Gemälde.

Die beiden Frauen am Fenster warten ungeduldig auf ihre Essensbestellung. Die georderte Paella kommt einfach nicht an. Nun hängen sie seit Ewigkeiten in der Warteschleife des Lieferdienstes fest, bis sie völlig überraschend eine bahnbrechende Antwort erhalten…


Samstag, 10.01. / 05:05 Uhr / 44. Weltfestival des Zirkus von Morgen
Zirkus, Frankreich, 2025, ARTE F 91 Min.
Regie: Guillaume Klein
Moderation: Calixte de Nigremont
Online verfügbar von 20/12/2025 bis 26/01/2026
Wiederholung vom 27.12.2025

Samstag, 10.01. / 06:40 Uhr / 360° Reportage: Tatianas Tanz ~ Akrobatik auf dem Hochseil
Reportage, Deutschland, 2024, ARTE 32 Min.
Regie: Jean-Baptiste Mathieu
Online verfügbar von 27/12/2025 bis 03/04/2026
Wiederholung vom 03.01.2026

Samstag, 10.01. / 00:05 Uhr / Beyond time and space: Das Bridges-Kammerorchester spielt Türkmenoglu, Beethoven und Pashasadeh
Musik, Deutschland, 2025, HR 73 Min.
Regie: Irmin Darge
Komponist: Ludwig van Beethoven, Johanna-Leonore Dahlhoff, Gervasio Tarragona Valli, Ceren Türkmenoğlu, Walid Khatba, Georges Bizet, Bobby Hebb, Sahib Pashazadeh
Dirigent: Zahia Ziouani
Orchester: Bridges Kammerorchester
Mit: Gabriel Mientka (Cello), Hindol Deb (Sitar), Alireza Meghrazi (Violine), Peter Klohmann (Saxophon), Sahib Pashazadeh (Tar), Ceren Türkmenoğlu (Rebab), Walid Khatba (Violine), Gervasio Tarragona Valli (Klarinette)
Online verfügbar von 10/01/2026 bis 10/04/2026
Erstausstrahlung

Das Bridges-Kammerorchester – The composing orchestra – baut musikalische Brücken und überwindet kulturelle und geografische Grenzen. Musikerinnen und Musiker aus Indien, Syrien, der Türkei, dem Iran, Uruguay, Japan, den USA und Deutschland bringen teils klassische, teils folkloristische Musiktraditionen ihrer Heimatregionen zusammen und kreieren mit ihren Konzerten faszinierende neue Klanglandschaften.

Dafür sorgt eine Fülle unterschiedlicher Streich-, und Zupfinstrumente aus Asien und Afrika wie die Langhalslaute Tar, die geigen-ähnliche Rebab, die Sitar sowie zahlreiche Perkussionsinstrumente. Die Stücke werden von Ensemblemitgliedern komponiert und arrangiert. Das Debütalbum „Identigration“ wurde mit dem Preis der deutschen Schallplattenkritik 2021 in der Kategorie „Grenzgänge“ ausgezeichnet.

In diesem Konzert sind zwei Uraufführungen zu hören das Stück „alterity 2.0“ von Hindol Deb, Peter Klohmann, Alireza Meghrazi und Tar-Solist Sahib Pashazadeh.

Ensemble-Mitgründerin und Flötistin Johanna-Leonore Dahlhoff hat eine Hommage an Ludwig van Beethovens 5. Klavierkonzert komponiert. Die Violinistin und Gastkomponistin Ceren Türkmenoglu ist mit ihrem Stück „Solstice“ („Sonnenwende“) zu hören, das sie als Solistin auf der Rebab, einem in West-, bis Ostasien verbreiteten Streichinstrument, interpretiert. Die „Milonga Alfredo“ von Gervasio Tarragona Valli ist vom Tango inspiriert. Zahia Ziouani dirigiert.

Samstag, 10.01. / 01:20 Uhr / Johannes Brahms. Die Pranke des Löwen
Dokudrama, Deutschland, 2021, NDR 90 Min.
Regie: Annette Baumeister
Mit: Gedeon Burkhard (Johannes Brahms alt), Basil Eidenbenz (Johannes Brahms jung), Esther Zimmering (Clara Schumann), Katrin Pollitt (Christiane Brahms), Thomas Huber (Robert Schumann)
Online verfügbar von 10/01/2026 bis 31/03/2026

Johannes Brahms (1833-1897), gepriesen als Messias der deutschen Musik, war einer der letzten seiner Art. Tief in der Tradition verwurzelt, ist er ein Visionär, seiner Zeit voraus und weit in die Zukunft blickend. Dafür wurde er von der Öffentlichkeit gedemütigt, von Kunstschaffenden belächelt.

Das Dokudrama erzählt die Geschichte des Komponisten, dessen Anspruch an sich selbst unerbittlich war. Aufgewachsen in bescheidenen Verhältnissen, lernte er auf seiner ersten Konzertreise Clara und Robert Schumann kennen. Diese Begegnung sollte sein Leben maßgeblich verändern. Robert Schumann kündigt ihn der Musikwelt als einen zweiten Beethoven an. Es entsteht eine tiefe, lebenslang andauernde und inspirierende Liebe zwischen Clara Schumann und Johannes Brahms. Doch nach dem Tod von Robert, muss sich das junge Genie entscheiden: Kunst oder Leben?

Im Sommer 1853 klopft ein junger Mann an die Tür von Clara und Robert Schumann. Es ist Johannes Brahms (1833-1897). Die Schumanns sind zu diesem Zeitpunkt die Musikstars in Europa – Brahms ein Niemand. Nachdem sich die Schumanns seine Kompositionen angehört haben, ist für sie klar: Brahms ist der neue Messias der deutschen Musik. Für alle Drei ist es Liebe auf den ersten Blick: Clara und Robert Schumann fühlen sich magisch von dem Jüngling aus Hamburg angezogen. Und Brahms verehrt die Künstlerin, die international gefeiert wird, ebenso wie den Komponisten und Dichter, der als romantisches Genie gilt.

Robert Schumann sieht in Johannes ganz offenbar seinen natürlichen Nachfolger an Claras Seite. Als er stirbt, scheint der Weg für Johannes Brahms frei, doch Clara ist zwölf Jahre älter, Johannes ohne Vermögen, ohne Stellung. Als Komponist hat er noch nichts zustande gebracht.

In Brahms klafft ein sich mehr und mehr verhärtender Widerspruch zwischen der Liebe zur Kunst und der Liebe zum Leben. Zwei Seelen wohnen in seiner Brust: Schweren Herzens entscheidet er sich für die Musik und trennt sich von Clara.

Das Dokudrama lässt Brahms Leben Revue passieren und erzählt den Werdegang des Genies aus einfachen Hamburger Verhältnissen, der sich zum weltberühmten Komponisten entwickelt und unter anderem in Wien Musikgeschichte schreiben sollte.

Sonntag, 11.01. / 09:20 Uhr / Häuser der Kunst: Agatha Christie und ihr Greenway House
Dokumentationsreihe, Deutschland, 2025, NDR 26 Min.
Regie: Sascha Schmidt
Online verfügbar von 09/01/2026 bis 02/05/2026
Erstausstrahlung

Agatha Christie zählt über mit zwei Milliarden verkauften Büchern zu den bekanntesten Schriftstellern aller Zeiten – doch über ihr Privatleben ist wenig bekannt. Die Dokumentation erzählt in opulenten Bildern die packende Geschichte von Greenway Estate, Agatha Christies Sommersitz, in dem sie ihre glücklichsten Stunden verbrachte. Die mystische Landschaft erinnerte sie an ihre Kindheit und inspirierte sie zu außergewöhnlichen literarischen Morden.

Einen davon ließ sie im Bootshaus am Ufer des Flusses Dart spielen, wo ihr Ermittler Hercule Poirot die Leiche eines jungen Mädchens entdeckt. Doch schon ein Jahr nachdem Christie das Haus gekauft hatte, musste sie es wieder verlassen – ohne zu wissen, ob sie es jemals wieder sehen würde. Während des Zweiten Weltkriegs wohnten hier Offiziere der United States Coast Guard und probten die Landung in der Normandie. Eine Geschichte, die auch in einem beeindruckenden Wandgemälde in der Bibliothek des Hauses verewigt ist.

„Für Agatha Christie war Greenway der schönste Ort der Welt“, berichtet Christie-Experte John Curran. Heute pilgern Besucher aus aller Welt nach Greenway und staunen über Exponate wie die sogenannte Donnerbox, eine mobile Mahagoni-Toilette, die Christie auf ihre Reisen in den Orient mitnahm.

Auch das jährliche Agatha Christie Festival im nahe gelegenen Torquay, Christies Geburtsort, lockt Fans aus aller Welt. „Sie reiste alleine um die Welt, stand als eine der ersten Frauen auf einem Surfbrett – einfach eine coole Lady“, schwärmt Christie-Fan Emma Dudley in der Dokumentation, die so manche überraschende Geschichte über die „Queen of Crime“ erzählt.

Sonntag, 11.01. /14:45: Uhr / Stolz & Vorurteil
(Pride & Prejudice)
Spielfilm, Frankreich, Großbritannien, USA, 2005, ARD 119 Min.
Regie: Joe Wright
Drehbuch: Deborah Moggach
Autor:in: Jane Austen
Produktion: Focus Features, Universal Pictures, StudioCanal, Working Title Films, Scion Films
Produzent: Tim Bevan, Eric Fellner, Paul Webster
Kamera: Roman Osin
Schnitt: Paul Tothill
Musik: Dario Marianelli
Mit: Keira Knightley (Elizabeth Bennet), Matthew Macfadyen (Mr. Darcy), Brenda Blethyn (Mrs. Bennet), Donald Sutherland (Mr. Bennet), Tom Hollander (Mr. Collins), Rosamund Pike (Jane Bennet), Jena Malone (Lydia Bennet), Judi Dench (Lady Catherine de Bourgh), Penelope Wilton (Mrs. Gardiner), Peter Wight (Mr. Gardiner), Carey Mulligan (Kitty Bennet), Claudie Blakley (Charlotte Lucas), Simon Woods (Mr. Bingley), Kelly Reilly (Caroline Bingley)
Wiederholung vom 25.12.2025

Sonntag, 11.01. / 16:45 Uhr / Gustav Klimt: Giganten der Kunst
Dokumentation, Deutschland, 2025, ZDF 52 Min.
Regie: Christian Stiefenhofer
Online verfügbar von 10/01/2026 bis 10/02/2026

Gustav Klimts Kunst zieht die Massen. Der Maler, der zu den bekanntesten Künstlern des 20. Jahrhunderts gehört, war mit seinen vielen Widersprüchen schon seinen Zeitgenossen ein Rätsel. Er war traditionsbewusst und grenzüberschreitend zugleich.

Der scheue Mann aus einfachen Verhältnissen wird um die Jahrhundertwende zum Anführer einer Künstlerrevolution in der Wiener Secession. Statt gefällige Historienmalerei zu liefern, experimentiert er mit abstrakten Symbolen, mit Gold als Stilelement und provozierenden Inhalten. Seine Freizügigkeit sorgt für viele Skandale.

Klimts Privatleben würde heute die Klatschspalten und sozialen Medien beherrschen. Der Mann im blauen Malerkittel hat mit vielen seiner Modelle Affären. Sechs uneheliche Kinder gehen daraus hervor.

Klimts „Kuss“ gehört zu den weltweit bekanntesten Bildern und steht damit auf einer Stufe mit Leonardos „Mona Lisa“ oder Edvard Munchs „Schrei“. Liebespaare posieren andächtig vor dem Original im Wiener Museum Belvedere. Doch kaum einer weiß, wer auf dem Bild dargestellt ist. Die Dokumentation enthüllt das Geheimnis dieser und weiterer Ikonen der Kunst, die Klimt schuf.

Im Februar 1918 stirbt Gustav Klimt in Wien mit 56 Jahren an den Folgen eines Schlaganfalls. Was bleibt, ist der „Mythos Klimt“ – und Frauenporträts, die zum schönsten gehören, was die Kunstgeschichte zu bieten hat.

Sonntag, 11.01. / 17:40 Uhr / Gershwins “Rhapsody in Blue” mit Yuja Wang
Mit dem Mahler Chamber Orchestra
Musik, Österreich, 2024, WDR 43 Min.
Regie: Christoph Engel
Komponist: George Gershwin, Arturo Márquez, Igor Strawinski
Orchester: Mahler Chamber Orchestra
Online verfügbar von 11/01/2026 bis 11/04/2026
Erstausstrahlung

Solistisch glänzen und gleichzeitig das Mahler Chamber Orchestra leiten – die ultimative Herausforderung für Yuja Wang im ausverkauften Wiener Musikverein. Wangs Mutter war Tänzerin, ihr Vater Perkussionist. Sie ist also mit einem Gefühl für den Körper und für die Bewegung zur Musik aufgewachsen – Erfahrungen, die essenziell sind fürs Dirigieren. Die Herausforderung besteht darin, trotz aller geforderter Virtuosität den Überblick zu behalten, ein klares Tempo vorzugeben und den Orchestermusikern Anstöße zu Phrasierung und dynamischer Gestaltung zu geben. Auch wenn sie im wahrsten Sinne des Wortes gerade keine Hand frei hat.

Bei George Gershwins „Rhapsody in Blue“ glänzt zuerst Jaan Bossier an der Klarinette. Er ist Gründungsmitglied des Mahler Chamber Orchestras und heute Professor in Frankfurt am Main. Bossier beginnt das charakteristische Glissando souverän schon beim Auftritt von Yuja Wang und übergibt dann den solistischen Staffelstab an die furiose Star-Pianistin.

1924 wurde Igor Strawinskys Konzert für Klavier und Blasinstrumente uraufgeführt. Yuja Wang prüft die 100 Jahre alte Komposition auf Herz und Nieren – tänzerisch, jazzig, schwelgerisch und manchmal streng mechanisch scheint dieses Stück in Musik gegossene ʺRoaring Twentiesʺ zu sein.

Zwischendurch erklingt ʺDanzón Nr. 2ʺ von Arturo Márquez. Er verwebt darin Einflüsse mexikanischer Volksmusik mit dem Orchesterklang – und weil dieser 1994 uraufgeführte Tanz eher sinnlich als explizit modern klingt, gehört er zu den am häufigsten gespielten zeitgenössischen Kompositionen Mexikos.

Programm:
    George Gershwin – „Rhapsody in Blue“ (arr. Ferde Grofé)
    Arturo Márquez – „Danzón Nr. 2“ (arr. Gómez-Tagle)
    Igor Strawinsky – Konzert für Klavier und Blasinstrumente
    Aufzeichnung vom 27. Januar 2024 im Wiener Konzerthaus

Sonntag, 11.01. / 22:00 Uhr / Irresistible Gary Cooper
Dokumentation, Frankreich, 2019, ARTE F 54 Min.
Regie: Clara Kuperberg, Julia Kuperberg
Online verfügbar von 06/10/2025 bis 09/08/2026

Gary Cooper, mit bürgerlichem Namen Frank James Cooper, verbrachte seine Kindheit auf einer Farm im ländlichen Montana. Seine Eltern stammten ursprünglich aus England. Der Vater war sowohl Richter als auch Rancher und konnte sich ein beachtliches Vermögen aufbauen. Dank seiner Reitkünste versuchte Cooper in den 1920er Jahren in Hollywood als Stuntman Fuß zu fassen.

Seinen Durchbruch feierte er 1930 im Liebesfilm ʺMarokkoʺ, in dem er unter der Regie von Josef von Sternberg an der Seite von Marlene Dietrich spielte. Zwei Jahre später übernahm er die Hauptrolle in der Hemingway-Verfilmung ʺIn einem anderen Landʺ (1932). Cooper war persönlich mit dem Schriftsteller befreundet und trat 1943 erneut in einem Hemingway-Stoff auf, diesmal in ʺWem die Stunde schlägtʺ mit Ingrid Bergman.

Seine erste Oscar-Nominierung erhielt er 1936 für die Komödie ʺMr. Deeds geht in die Stadtʺ von Regisseur Frank Capra. Besonders bekannt wurde er jedoch durch seine Rollen in Westernfilmen. Regielegende Cecil B. DeMille besetzte ihn unter anderem in ʺDer Held der Prärieʺ und ʺDie scharlachroten Reiterʺ.

Privat kursierten Gerüchte über Beziehungen zu Marlene Dietrich, Carole Lombard, Ingrid Bergman und Grace Kelly. Cooper war jedoch ab 1933 mit der Schauspielerin Veronica Balfe verheiratet. Das Paar bekam 1937 eine Tochter namens Maria Cooper.

Coopers Schauspielstil war zurückhaltend und minimalistisch – ein Kontrast zum expressiven Ansatz des Actors Studio. Er verkörperte den klassischen amerikanischen Helden: stark, moralisch und ohne innere Konflikte. Erst in den 1970er Jahren wurde dieser Typus vom komplexeren Antihelden des New Hollywood abgelöst, den emotionale Tiefen und persönliche Krisen ausmachten.

Sonntag, 11.01. / 22:55 Uhr / Hildegard Knef – So oder so ist das Leben
Schwerpunkt: Festtagsprogramm
Dokumentation, Deutschland, 2025, SWR 55 Min.
Regie: André Schäfer
Online verfügbar von 19/12/2025 bis 11/04/2026

Hildegard Knef war vieles: Schauspielerin, Sängerin, Autorin, sozialliberales Vorbild, Schwulenikone. Zum 100. Geburtstag der Ausnahmekünstlerin blickt der Film zurück auf ihr bewegtes Leben zwischen Berlin, New York und Hollywood – ein Leben, das Spiegel ist für das Nachkriegs- und das geteilte Deutschland, für die Lebendigkeit, Widersprüchlichkeit und Sensationsgier unserer Gesellschaft und die sie anfeuernden Medien.

Gezeigt werden zahlreiche Originalinterviews mit Hildegard Knef, Ausschnitte aus Spielfilmen wie „Die Mörder sind unter uns“ und „Die Sünderin“, Konzertmitschnitte, die ihre bis heute beeindruckende Bühnenpräsenz belegen, sowie Fernsehberichte aus Berlin, New York und anderen Stationen ihrer Karriere.

Neben Hildegard Knef selbst kommen Freunde, Verwandte, Kollegen, Zeitzeugen und Journalisten zu Wort: Knefs Tochter Christina Palastanga-Gardiner, ihr letzter Ehemann Paul von Schell, der „taz“-Journalist Jan Feddersen, Knefs langjähriger Visagist René Koch, die Musikerin Mieze Katz – die ein Duett mit Knef eingesungen hat – und Tim Fischer, der mit ihren Liedern auf Tournee geht. Außerdem: der Filmwissenschaftler Markus Neumann sowie ihr letzter Manager und Nachlassverwalter Thomas Jost.

Die Dokumentation porträtiert keine makellose Ikone, sondern eine ambivalente, vielschichtige Frau, die sich zeitlebens dem Erwartungsdruck widersetzte – und doch zur Projektionsfläche wurde.

Mittwoch, 14.01. / 22:10 Uhr / Peter Falk versus Columbo
Dokumentation, Frankreich, 2018, ARTE F 52 Min.
Regie: Gaëlle Royer, Pascal Cuissot
Online verfügbar von 07/01/2026 bis 13/07/2026

Ein abgetragener Trenchcoat, ein alter grauer Peugeot 403 auf dem Hollywood Boulevard, eine angekaute Zigarre, ein depressiver Hund, eine unsichtbare, doch omnipräsente Ehefrau – und ach, eine Frage hätte ich da noch … Über zwei Milliarden Fernsehzuschauer auf der ganzen Welt werden bei diesem Steckbrief sofort an Inspektor Columbo denken: Die gleichnamige TV-Serie, für die er mit einem Golden Globe und mehreren Emmys ausgezeichnet wurde, war ein Welterfolg.

Der erste Antiheld in der Geschichte der Fernsehserie begleitete seine Zuschauer von 1968 bis 2003, und sein Name war mit Sicherheit berühmter als der seines Darstellers. Doch Peter Falk war mehr als der sympathische, nachlässig gekleidete Ermittler aus Los Angeles. Der Film- und Theaterschauspieler spielte unter der Regie einiger der bedeutendsten Filmemacher des 20. Jahrhunderts – darunter Nicholas Ray, Frank Capra, Blake Edwards und William Friedkin. Für seine ersten beiden Auftritte auf der Kinoleinwand in „Unterwelt“ (1960) und in „Die unteren Zehntausend“ (1961) wurde er für den Oscar nominiert.

Außerdem gehörte er zu den Lieblingsschauspielern des unkonventionellen Independent-Regisseurs John Cassavetes, der ihm 1970 in „Ehemänner“ und 1975 in „Eine Frau unter Einfluss“ an der Seite von Gena Rowlands zu seinen sicher beeindruckendsten Rollen verhalf. Mit Columbo gelang Falk, was nur wenigen Schauspielern gelingt: Er machte eine Fernsehserienfigur zur internationalen Ikone. 1987 spielte er in „Der Himmel über Berlin“ von Wim Wenders eine auf ihn zugeschnittene Rolle, die mit den Berührungspunkten von Peter Falk und Columbo spielt.

Die Dokumentation geht dem großen Erfolg der TV-Serienfigur auf den Grund – und dem legendären Schauspieler, der sie verkörperte.

Freitag, 16.01. / 21:45 Uhr / Bowie – Der letzte Akt
Dokumentarfilm, Großbritannien, 2025, WDRBR 90 Min.
Regie: Jonathan Stiasny
Online verfügbar von 16/01/2026 bis 15/07/2026
Erstausstrahlung

Knapp zehn Jahre nach David Bowies Tod zeichnet der britische Filmemacher Jonathan Stiasny in seinem Dokumentarfilm das letzte kreative Kapitel eines der innovativsten Künstler der Musikgeschichte nach. „Bowie – Der letzte Akt“ zeigt den Jahrhundertkünstler, wie man ihn selten gesehen hat: verletzlich, witzig und absolut kompromisslos. Es ist das Comeback eines Künstlers, der den Tod selbst zum Teil seiner Performance machte.

Knapp zehn Jahre nach David Bowies Tod zeichnet der britische Filmemacher Jonathan Stiasny in seinem Dokumentarfilm das letzte kreative Kapitel eines der innovativsten Künstler der Musikgeschichte nach. Am 8. Januar 2016 erschien David Bowies letztes Studioalbum „Blackstar“. Nur zwei Tage später starb er mit 69 Jahren in New York an seiner Krebserkrankung. „Bowie – Der letzte Akt“ untersucht, wie der britische Sänger, Produzent und Schauspieler, der Meister der Verwandlung, seine Auseinandersetzung mit der eigenen Sterblichkeit in ein letztes künstlerisches Statement verwandelte.

Die Erzählung beginnt in den Neunzigern, einer turbulenten Zeit für Bowie: Einst als Chamäleon des Pop gefeiert, gerät er in Konflikt mit einer sich wandelnden Musikindustrie. Die Kritiken sind vernichtend und Bowies Stern scheint zu sinken. Er selbst befürchtet, die kreative Kraft vergangener Tage zu verlieren.

Doch Bowie erkämpft sich Schritt für Schritt seine Kreativität zurück. Im Jahr 2000 feiert er beim Glastonbury Festival ein grandioses Comeback, das bis heute als eines der besten Konzerte in der langen Geschichte des Festivals gilt. Und während Bowie schwer krank dem Tod ins Auge blickt, löst sein Album „Blackstar“ schließlich ein, was er sich für sein letztes Werk noch vorgenommen hat: das beste Album seines Lebens zu schaffen – ein Requiem für sich selbst.

Freitag, 16.01. / 23:15 Uhr / Tribute to David Bowie
Musik, Frankreich, 2025, ARTE F 60 Min.
Regie: Thierry Gautier, Sylvain Leduc
Online verfügbar von 09/01/2026 bis 15/02/2026
Erstausstrahlung

„David Bowie starb nie wirklich“ – so scheint es. Ob als Ziggy Stardust 1973, als „Unfallopfer“ auf „Lodger“ (1979) oder im Film „Begierde“ (1983): Das „Chamäleon des Pop“ inszenierte seinen Abschied immer wieder. Zehn Jahre nach seinem Tod würdigen Thierry Gautier und Sylvain Leduc den Ausnahmekünstler mit einem Musikfilm. Internationale Stars interpretieren unveröffentlichte Bowie-Songs – eine Hommage, die sein Werk lebendig hält.

„David Bowie ist unsterblich“ – dieser Satz geistert seit Jahrzehnten durch die Popkultur. Bereits 1973 beerdigte er mit dem letzten Ziggy-Stardust-Konzert seine eigene Figur, nur um sich wieder neu zu erfinden. 1979 lag er als „Unfallopfer“ auf dem Cover von „Lodger“, 1983 starb er im Film „Begierde“ an der Seite von Catherine Deneuve. Doch Bowie überlebte sich selbst – immer wieder. Zehn Jahre nach seinem tatsächlichen Tod im Jahr 2016 beweisen die französischen Regisseure Thierry Gautier und Sylvain Leduc mit diesem Musikfilm, warum Bowies Einfluss bis heute ungebrochen ist.

Es ist keine Retrospektive, sondern eine lebendige Hommage: Internationale Künstlerinnen und Künstler – von Carl Barât und Pete Doherty (The Libertines) über Anna Calvi bis zur libanesischen Sängerin Yasmine Hamdan – interpretieren in dieser Tribute-Show unveröffentlichte Bowie-Songs. Die Aufnahmen entstanden vor allem in London, der Stadt, in der Bowie geboren wurde und mit „Space Oddity” zum Star aufstieg. Jede Version zeigt: Bowies Musik bleibt eine Schule des Experimentierens.

Für viele ist er mehr als ein Vorbild, er ist ein „lebenswichtiger Stern“. Die Divine Comedy, La Roux oder die französische Chansonnière Jeanne Added beweisen dies eindrucksvoll. Bowies Erbe verbindet Generationen und Genres. Viele haben von Bowie eine Lektion fürs Leben gelernt. Der Musikfilm wird so auch zur Einladung, sein Werk fortzuführen. Denn David Bowie, das zeigt diese Produktion, lebt in jeder Note weiter.

Freitag, 16.01. / 03:30 Uhr / Bilder allein zuhaus: Street Life, Harlem – William H.Johnson – Tag oder Swag
Serie, Frankreich, 2021, ARTE F 3 Min.
Regie: Gérard Pautonnier
Online verfügbar von 31/08/2021 bis 05/09/2026

„Bilder allein zuhaus“ nimmt Meisterwerke der Malerei humorvoll unter die Lupe. Von Leonardo da Vincis „Mona Lisa“ bis hin zu Boteros „Bailarines“ werden in der 30-teiligen dritten Staffel der Kurzfilmserie Gemälde von Schauspielern zum Leben erweckt, die bei einem aufwendigen Casting wegen ihrer Ähnlichkeit mit den gemalten Figuren ausgewählt wurden. Auch Dekor und Kostüme sind dem jeweiligen Bildmotiv sorgfältig nachempfunden. Die sehr witzigen Dialoge spielen dabei mit dem Zeitgeist und vermitteln nebenbei Wissenswertes über die Geschichte der Gemälde.

Ein Liebespaar trifft sich auf den Straßen von Harlem, New York. Beide haben sich für ihr Rendezvous schick gemacht. Zudem hat sich der Mann zur Feier des Tages etwas ganz Besonderes ausgedacht. Seine Freundin ist voller Vorfreude. Als sie die Überraschung erblickt, ändert sich ihre Stimmung jedoch schlagartig …


Regelmäßige Sendungen mit kulturellen Themen auf arte sind zudem:
Stadt, Land, Kunst (Mo. – Fr. 13 Uhr) und TWIST

Diese Übersicht wird stets mehrere Wochen vor den jeweiligen Sendeterminen erstellt.
Aktuelle Programmänderungen sind meist nicht berücksichtigt. Diese finden sich auf arte.tv.