TV-Tipps arte
arte und 3sat übertragen in ihren umfangreichen Programmen regelmäßig Dokumentationen über Künstler und Kulturereignisse, dazu Konzerte (von Klassik über Pop & Rock bis Heavy Metal), Musicalfilme, Opern-, Tanz- und Theatervorstellungen.
Diese Seite informiert über bevorstehende interessante Ausstrahlungstermine auf arte aus dem Kulturbereich.
Programmwoche 46:
Mittwoch, 12.11. / 22:00 Uhr / „Onkel Toms Hütte“ – Vom Helden zum Verräter
Schwerpunkt: Skandalromane der Weltliteratur
Dokumentation, Frankreich, 2024, ARTE F 53 Min.
Regie: Priscilla Pizzato
Online verfügbar von 22/10/2025 bis 11/05/2026
Erstausstrahlung
Harriet Beecher Stowes „Onkel Toms Hütte“ zählt zu den meistverkauften Büchern des 19. Jahrhunderts. Der 1852 veröffentlichte Roman wurde zu einem Meilenstein im Kampf gegen die Sklaverei. Doch die rassistischen Vorurteile, die durch das Buch und seine zahlreichen Adaptionen für Theater und Film thematisiert werden, führten dazu, dass der Begriff „Onkel Tom“ seit der Malcom-X-Bewegung als eine der schlimmsten Beleidigungen unter Afroamerikanern gilt. Das Werk, seine Sprache und seine Rezeption erzählen von anderthalb Jahrhunderten Kampf und Rassenkonflikten in den Vereinigten Staaten.
„Sie sind also die kleine Frau, die das Buch geschrieben hat, das diesen großen Krieg ausgelöst hat“, soll der damalige US-Präsident Abraham Lincoln gesagt haben, als er Harriet Beecher Stowe, die Autorin von „Onkel Toms Hütte“, während des Sezessionskriegs empfing.
Der 1852 veröffentlichte Roman war ein Meilenstein im Kampf für die Abschaffung der Sklaverei. Auch in anderen Ländern rief das Werk großes Interesse hervor und wurde zu einem der meistverkauften Bücher des 19. Jahrhunderts.
Doch die durch das Werk und seine zahlreichen Adaptionen für Theater und Film vermittelten rassistischen Vorurteile haben dazu beigetragen, dass der Begriff „Onkel Tom“ unter Afroamerikanern seit der Malcom-X-Bewegung als eine besonders abwertende Bezeichnung gilt.
„Onkel Toms Hütte“ ist somit ein bemerkenswerter Fall für literarische Ambivalenz: Der weltweite Bestseller förderte mehr als jedes andere Buch die Bewegung zur Abschaffung der Sklaverei und bediente gleichzeitig fragwürdige rassistische Stereotype. Stil und Rezeption des Buchs verweisen auf die Geschichte der Sklaverei, die Kluft zwischen schwarzen und weißen Amerikanern und die Debatten innerhalb der afroamerikanischen Gemeinschaft. Zugleich beleuchtet die Dokumentation auch das Thema der Aneignung in der Kunst und wirft die grundlegende Frage auf, inwieweit Literatur der Realität der Sklaverei überhaupt gerecht werden kann.
Freitag, 14.11. / 22:05 Uhr / Jimmy Somerville – Smalltown Boy
Dokumentation, Frankreich, 2025, ARTE F 53 Min.
Regie: Olivier Simonnet
Online verfügbar von 07/11/2025 bis 05/07/2026
Erstausstrahlung
Diva und Rebell – so sehen ihn seine Freunde. Mit seinem 1984 veröffentlichten Hit ʺSmalltown Boyʺ wurde Jimmy Somerville zur Stimme der englischen Schwulen- und Minderheitenbewegung im Kampf für Freiheit und Gleichberechtigung. Zunächst als Frontmann von Bronski Beat, dann von The Communards und schließlich als Solokünstler konnte er sich in der englischen Popmusik etablieren, ohne je seine Identität zu verleugnen.
Mit seinem prägnanten Falsettgesang zu den Synthie-Pop-Hits der New-Wave-Ära und seiner charismatischen, zugleich aber auch zurückhaltenden Bühnenpräsenz kam Jimmy Somerville in den 1980er Jahren daher wie ein Junge, der den Menschen in den Tanzclubs musikalische Glücksmomente bescheren und sie alles andere vergessen lassen wollte.
Doch was galt es zu vergessen? Die harte Realität der Glasgower Arbeitervorstadt? Sein Leben als homosexueller Teenager in einer Welt, die ihm keine Perspektive bot? Die AIDS-Seuche, die Freunde in der Blüte ihrer Jugend dahinraffte?
In seinen Songs stellte er sich mutig diesen Themen – zunächst als Frontmann von Bronski Beat, später von The Communards und schließlich als Solokünstler. Jimmy Somerville, Rebell und Diva in einer Person, wurde zur Stimme des Kampfes von Homosexuellen und Minderheiten für Freiheit und Gleichberechtigung.
Seine Entscheidungen hätten ihn von seinen Wurzeln entfernen oder aus der internationalen Musikszene verdrängen können. Wie schaffte es Jimmy Somerville, sich dauerhaft in der englischen Popmusik zu etablieren, ohne seine Identität zu verleugnen?
Die Dokumentation lässt langjährige Freunde und Bekannte des Sängers zu Wort kommen. Aus ihren Erzählungen entsteht das Bild eines Künstlers von besonderem Format, der trotz aller Hindernisse und Versuchungen nie aufgab.
Freitag, 14.11. / 23:00 Uhr / Simply Red – Home Live In Sicily: The Concert
Musik, Großbritannien, 2003, ARTE F 95 Min.
Regie: Andy Morahan
Online verfügbar von 07/11/2025 bis 14/03/2026
Erstausstrahlung
Das im sizilianischen Taormina aufgezeichnete und bislang noch nie im Fernsehen ausgestrahlte Konzert bildete den krönenden Abschluss von Simply Reds Europa-Sommertournee 2003. In 95 Minuten liefert die 1984 in Manchester gegründete Band eine geballte Kostprobe ihrer zum Zeitpunkt des Mitschnitts rund 20-jährigen Karriere. Simply Red gehört zu den erfolgreichsten Bands der 1990er und 2000er Jahre: In nur zehn Jahren gingen damals 40 Millionen Platten über den Ladentisch. Und das Publikum liebt die zeitlosen Superhits bis heute. Von ʺSomething Got Me Started“ über ʺMoney’s Too Tight (To Mention)ʺ und ʺHolding Back The Yearsʺ bis hin zu ʺStarsʺ funktioniert die Magie im märchenhaften Dekor von ʺMinasʺ antikem Theater mit Blick auf den Ätna perfekt.
Doch neben den bekannten Evergreens stellt die Band auch Titel ihres damals neuen Albums ʺHomeʺ vor und würdigt Italien und dabei im Besonderen Taormina, die sogenannte Königin der ʺMusica leggeraʺ. Sänger und Bandleader Mick Hucknall richtet sich in fast fließendem Italienisch ans Publikum. Mit seiner Band oder ganz solo auf der Bühne mit Gitarre und Mikrofon schlägt Hucknall das Publikum mit seiner prägnanten Soul-Stimme in den Bann.
Freitag, 14.11. / 00:35 Uhr / Jorja Smith und John Legend
Jazzopen Stuttgart 2022
Musik, Deutschland, 2022, SWR 63 Min.
Regie: Marc Schütrumpf
Produktion: Opus Festival-, Veranstaltungs- und Management GmbH
Mit: Al Di Meola, Gregory Porter, Larkin Poe, Jorja Smith, Celeste, Suzanne Vega, John Legend, Robert Plant, Alison Krauss
Online verfügbar von 14/11/2025 bis 14/12/2025
Mit 50.000 Besuchern aus ganz Europa, rund 60 Auftritten internationaler Stars sowie talentierter Newcomer ist das zehntägige Festival seit seiner Gründung 1994 immer attraktiver geworden und zählt inzwischen zu den bedeutendsten Festivals Europas. Es genießt die Anerkennung von Künstlerinnen und Kennern der Musikszene gleichermaßen. Ein Mitschnitt des Jazzopen 2022 zeigt die Performances von Jorja Smith und John Legend als einstündiges Best-of.
Hochklassige Acts, die Auszeichnung „Festivals des Jahres“ mit dem Live Entertainment Award (LEA-Award 2017) und dieselbe Trophäe für das „Konzert des Jahres“ 2018 für die Liveschaltung der Gruppe Kraftwerk zur Raumstation ISS und Astronaut Alexander Gerst!
Das Jazzopen Stuttgart gehört inzwischen zu den bedeutendsten Festivals dieser Art in Europa. Die Veranstaltung genießt zurecht die Anerkennung von Künstlerinnen und Künstlern sowie Kennerinnen und Kennern der Musikszene.
Aufzeichnung vom 14. und 15. Juli 2022 auf dem Jazzopen Stuttgart.
Freitag, 14.11. / 03:55 Uhr / Bilder allein zuhaus: Mona Lisa, Leonardo da Vinci – Zehn Prozent
Serie, Frankreich, 2021, ARTE F 3 Min.
Regie: Gérard Pautonnier
Online verfügbar von 14/09/2021 bis 22/06/2026
Emmanuel Macron hat eine geniale Idee: Die „Mona Lisa“ soll an die USA verkauft werden, um Frankreich aus dem finanziellen Engpass zu helfen. Ihr Agent ruft die berühmte Diva an, um sie von dem Angebot zu überzeugen: 50 Milliarden Euro für die Rettung Frankreichs. Kann man so ein Angebot ausschlagen?
Zusatzinfo:
„Bilder allein zuhaus“ nimmt Meisterwerke der Malerei humorvoll unter die Lupe. Von Leonardo da Vincis „Mona Lisa“ bis hin zu Fernando Boteros „Bailarines“ werden in der 30-teiligen dritten Staffel der Kurzfilmserie Gemälde von Schauspielern zum Leben erweckt, die bei einem aufwendigen Casting wegen ihrer Ähnlichkeit mit den gemalten Figuren ausgewählt wurden. Auch Dekor und Kostüme sind dem jeweiligen Bildmotiv sorgfältig nachempfunden. Die sehr witzigen Dialoge spielen dabei mit dem Zeitgeist und vermitteln nebenbei Wissenswertes über die Geschichte der Gemälde.
Programmwoche 47:
Samstag, 15.11. / 05:40 Uhr / Félix Vallotton, Maler der Klassischen Moderne
Dokumentation, Frankreich, Schweiz, 2025, ARTERTS 54 Min.
Fernsehregie: Philippe Picard, Jérôme Lambert
Online verfügbar von 02/11/2025 bis 09/12/2025
Wiederholung vom 09.11.2025
Samstag, 15.11. / 06:35 Uhr / „Onkel Toms Hütte“ – Vom Helden zum Verräter
Dokumentation, Frankreich, 2024, ARTE F 53 Min.
Regie: Priscilla Pizzato
Online verfügbar von 22/10/2025 bis 11/05/2026
Wiederholung vom 12.11.2025
Samstag, 15.11. / 20:15 Uhr / Liebe und Krieg ~ Schwule Helden der Antike
Dokumentarfilm, Griechenland, Italien, Österreich, 2023, ZDF 87 Min.
Regie: Lefteris Charitos
Online verfügbar von 14/11/2025 bis 15/12/2025
Erstausstrahlung
Schwul und Soldat? Homosexuelle in der Armee können auch heute noch zu Diskussionen führen. Die Emanzipation homosexueller Menschen ist eine Entwicklung erst der jüngeren Vergangenheit. Dabei gab es im alten Griechenland eine damals gerühmte Eliteeinheit von 300 Männern, von der Archäologen und Historiker heute vermuten, dass sie aus 150 männlichen Liebespaaren bestand.
Lange war die Existenz dieser „Heiligen Schar von Theben“ umstritten. Heute weiß man mehr: 2019 tauchen in einem Athener Archiv die Grabungstagebücher des griechischen Archäologen Panagiotis Stamatakis auf. Er hatte im Jahr 1871 das Massengrab der Eliteeinheit bei Chaironeia entdeckt und freigelegt. Minutiös beschreibt er darin Lage und Zustand der Skelette – einige scheinen paarweise bestattet worden zu sein.
Diese Eliteeinheit wurde in der Schlacht gegen König Philipp II. von Makedonien und seinen Sohn Alexander den Großen aufgerieben, nachdem sie über vier Jahrzehnte als unbesiegt gegolten hatte und die Machtstellung des griechischen Theben zementiert hatte. Doch Stamatakis’ Aufzeichnungen wurden nie veröffentlicht und verschwanden nach seinem frühen Tod.
300 schwule Helden? Unbesiegbar durch die Kraft der Liebe? Das wirft Fragen rund um männliche Homosexualität und Sexualität in der Antike auf. Wie war das Verhältnis unter Männern – und zwischen Männern und Frauen? Dieser Film stellt unser christlich geprägtes Bild von Mut und Heldentum in Frage.
Sonntag, 16.11. / 16:45 Uhr / Henri Matisse – Von der Reise zur Kunst
Dokumentation, Deutschland, 2025, ZDF 52 Min.
Regie: Mathias Frick
Online verfügbar von 16/11/2025 bis 14/02/2026
Erstausstrahlung
Henri Matisse reiste nicht, um der Welt zu entfliehen – er reiste, um sie neu zu sehen. Die Dokumentation folgt den Spuren eines der größten Erneuerer der Moderne, dessen künstlerischer Weg untrennbar mit den Orten verbunden ist, die ihn geprägt haben: das raue Licht der bretonischen Insel Belle-Île, die mediterrane Farbpracht von Collioure an der Cote d’Azur, die ornamentale Welt von Tanger und die sinnliche Ruhe Tahitis.
Der Film zeigt, wie Matisse‘ Reisen zu ästhetischen Expeditionen wurden – Begegnungen mit fremden Licht- und Raumkonzepten, die seine Bildsprache revolutionierten. In Collioure entdeckte er die Freiheit der Farbe, in Marokko ließ er sich von der Ornamentik der islamischen Kunst inspirieren. Doch die besuchten Orte sind mehr als bloße Kulisse: Sie sind Resonanzräume eines tiefen künstlerischen Dialogs mit kultureller Differenz, mit Licht, Stille und Form.
Gleichzeitig erzählt der Film von der Bedeutung der Rückkehr. Matisse verarbeitete seine Reiseeindrücke oft erst Jahre später im Atelier – so etwa nach seiner Reise nach Tahiti im Jahr 1930, deren visuelle Eindrücke erst in den farbgewaltigen Scherenschnitten der 1940er Jahre greifbar werden. Hier, in der Reduktion auf Fläche, Farbe und Rhythmus, kulminiert seine lebenslange Suche nach Einfachheit und Ausdruck – eine stille Explosion des Lichts.
Die Dokumentation ist eine filmische Meditation über das Sehen, über die Transformation von Welt in Bild – und über die Kraft der Kunst, sich zwischen Kontinenten, Kulturen und Zeiten zu entfalten.
Sonntag, 16.11. / 17:40 Uhr / Martha Argerich und Daniel Barenboim in Buenos Aires
Sternstunden der Musik
Dokumentation, Deutschland, 2025, ZDF 43 Min.
Regie: Dag Freyer
Erstausstrahlung
2014 kam es im Teatro Colón zu einem denkwürdigen Konzert: Martha Argerich und Daniel Barenboim als Piano-Duo, an zwei Klavieren. Gemeinsam hatten die beiden Superstars beinahe überall auf der Welt schon zusammen gastiert – nur nicht in ihrer Heimatstadt. Ihr erstes gemeinsames Auftreten in Buenos Aires wurde zu einer musikalischen Sternstunde und einer Art Volksfest gleichermaßen.
Zwei Künstlerpersönlichkeiten, die auf den ersten Blick unterschiedlicher kaum sein könnten: Die Pianistin Martha Argerich, die mit bezwingender Virtuosität und Impulsivität den Konzertsaal unter Strom setzen kann – und Daniel Barenboim, dessen schwindelerregende Vielzahl von Aktivitäten am Pult, am Klavier, in Politik und Lehre begleitet werden von der Freude an der medialen Vermittlung.
Beide verbindet eine Künstlerfreundschaft, die in Kinderjahren in Buenos Aires begann. Dennoch sollte es Jahrzehnte dauern, bis die beiden argentinischen Superstars gemeinsam in ihrer Heimatstadt ein Konzert gaben. 2014 war es soweit: Ihr Auftritt im Teatro Colón wurde zu einer musikalischen Sternstunde und einer Art Volksfest zugleich.
Der Film nutzt das Konzert für kurze Rückblicke auf die Freundschaft der beiden, lässt Weggefährten und Bewunderer zu Wort kommen und zeigt noch einmal, wie Argerich und Barenboim während ihres Aufenthaltes in Buenos Aires auf Spurensuche nach Orten ihrer Kindheit gingen.
Im Gespräch mit Lang Lang oder Gabriela Montero über das Konzert enthüllt sich, was die besondere musikalische Chemie zwischen Martha Argerich und Daniel Barenboim ausmacht. Das „Geister Duo“ – die Gewinner des ARD-Musikwettbewerbs 2021 – gibt Einblicke in die besondere Kunst des Spiels als Piano-Duo.
Und wie erinnert sich Daniel Barenboim selbst an das Konzert? Er lacht: „Mit Martha ist es total einfach. Das ist nicht mit jedem so. Man kann sich in sie nur verlieben.“
Sonntag, 16.11. / 22:15 Uhr / Clint Eastwood, der Letzte seiner Art
Dokumentarfilm, Frankreich, 2022, ARTE F 77 Min.
Regie: Clélia Cohen
Online verfügbar von 11/09/2025 bis 02/11/2025
Den Poncho lässig um die Schultern gelegt, die Zigarre im Mundwinkel und ein grimmiger Blick unter der Hutkrempe – Clint Eastwood, wie man ihn kennt! Als cooler Cowboy und zynischer Polizist spielte er sich zunächst in die Herzen der Zuschauer, nicht aber der Kritiker. Mit einfühlsamen Meisterwerken wie „Die Brücken am Fluss“ (1995) und „Gran Torino“ (2008) gelang es ihm schließlich, auch sie als Schauspieler und Regisseur zu überzeugen. Über 60 Jahre vor und hinter der Kamera – und mit 95 Jahren noch immer aktiv: Clint Eastwood ist eine Hollywoodlegende und der Letzte seiner Art.
1959 beginnt Clint Eastwood, Sohn eines Stahlarbeiters aus San Francisco, seine beispiellose Karriere – als Cowboy in der Westernserie „Rawhide“. Weltbekannt wird er als unbarmherziger Rächer in Sergio Leones Italowestern „Für eine Handvoll Dollar“ (1964), „Für ein paar Dollar mehr“ (1965) und „Zwei glorreiche Halunken“ (1966) – sowie als knallharter Polizist in „Dirty Harry“ (1971).
Nach unzähligen Action-Rollen, meist als wortkarger Macho, zeigt Eastwood in den 1990er Jahren als Darsteller und Regisseur eine einfühlsame, komplexere Seite. In der melancholischen Romanze „Die Brücken am Fluss“ (1995) ist er der Liebhaber einer einsamen Farmersfrau, gespielt von Meryl Streep. Eastwood produziert den Film und führt selbst Regie. Mit dem Westernepos „Erbarmungslos“ (1992) und dem Box- und Sterbehilfedrama „Million Dollar Baby“ (2004) kommt er in Hollywood mit mehr als 60 Jahren schließlich zu den höchsten Ehren. Seine vier Oscars gewinnt er als Produzent und Regisseur mit diesen beiden Werken.
Fast jedes Jahr stellt er seitdem ein neues Regiewerk vor, darunter die Kriegsdramen „Letters From Iwo Jima“ und „Flags of Our Fathers“ (2006), den Politfilm „Invictus – Unbezwungen“ (2009), das Scharfschützendrama „American Sniper“ (2014) oder „Sully“ (2016) mit Tom Hanks als Pilot Chesley Sullenberger, dem 2009 eine spektakuläre Notwasserung gelang. 2021 kam „Cry Macho“ in die Kinos – mit Eastwood in der Hauptrolle und als Regisseur. Der 95-Jährige hat nichts von seiner Leinwandpräsenz eingebüßt: In „Cry Macho“ soll der Cowboy Mike Milo nach Mexiko reisen, um den Sohn seines Chefs zurück in die USA zu bringen – gegen den Willen von dessen alkoholsüchtiger Mutter.
In Hollywood genießt der Alt-Star längst Kultstatus. Sein Spätwerk beeindruckt. Eastwoods Gesicht erzählt eine bewegte Geschichte – und trug schon in jungen Jahren zwei seiner Markenzeichen: charakteristische Falten und ein verächtliches Lächeln im Mundwinkel. Ein Antlitz wie in Stein gemeißelt. Eastwood, so scheint es, war immer da. Er ist Teil der amerikanischen Geschichte – und einer ihrer letzten lebenden Legenden.
Der Dokumentarfilm erzählt Eastwoods Karriere wie einen spannenden Roman – mit allen Hindernissen, Brüchen und Wendungen. Anhand selten gezeigten Archivmaterials und zahlreicher Filmausschnitte zeichnet die Dokumentation sein beeindruckendes Gesamtwerk nach.
Sonntag, 16.11. / 23:35 Uhr / Pioniere der Filmmusik – Europas Sound für Hollywood
Dokumentation, Deutschland, 2023, NDR 53 Min.
Regie: Florian Caspar Richter
Online verfügbar von 16/11/2025 bis 14/02/2026
Die Filmmusik Hollywoods hat ihre Wurzeln in Europa. Drei Komponisten, die vor Krieg und Nationalsozialismus in die USA geflohen waren, erschufen den Klang, der die Filmmusik bis heute prägt: Erich Wolfgang Korngold, Max Steiner und Franz Waxman.
Ihr Einfluss ist sichtbar in der Arbeit zeitgenössischer Komponisten wie Hans Zimmer („Dune“), Ramin Djawadi („Game of Thrones“) und Harold Faltermeyer („Top Gun“). Diese ebenfalls europäischen Künstler setzen die Methoden ihrer Vorgänger fort und bewahren so die Traditionen, die im Wien und Berlin des 19. Jahrhunderts ihren Anfang nahmen.
Das „Star Wars“-Thema von John Williams in all seiner Pracht, Jerry Goldsmiths ikonische „Raumschiff Enterprise“-Melodien und Hans Zimmers beeindruckende „James Bond“-Soundtracks – all das verdanken wir drei Wegbereitern der Filmmusik: Erich Wolfgang Korngold, Max Steiner und Franz Waxman. Alle drei stammten aus dem deutschsprachigen Europa, waren jüdischer Herkunft und zur Flucht vor Krieg und Nationalsozialismus gezwungen.
Diese klassisch ausgebildeten Komponisten transformierten im frühen 20. Jahrhundert die in Wien und Berlin erworbenen Methoden zu einer neuartigen amerikanischen Kunstform: der Filmmusik. Korngold, Steiner und Waxman balancierten das Verhältnis zwischen Bild und Ton aus, und entwickelten Techniken sowie dramaturgische Kniffe, um den größtmöglichen Effekt auf das Publikum zu erzielen.
Heute nutzen ihre Nachfolger wie Oscarpreisträger Hans Zimmer, Ramin Djawadi („Game of Thrones“) und Harold Faltermeyer („Top Gun“) das gleiche Handwerkszeug. Mit ihren kreativen Ideen vertonen sie fantastische Geschichten und verleihen ihnen eine eindrückliche Dimension. Ohne diese Musik könnten viele Geschichten nicht ihre ganze Kraft entfalten. Ihre Melodien sind Teil des kollektiven Gedächtnisses der Menschheit und spiegeln die vereinten Traditionen europäischer und amerikanischer Musikgeschichte wider. Die Dokumentation begleitet Komponisten bei ihrer Arbeit und erforscht die europäischen Wurzeln Hollywoods.
Sonntag, 16.11. / 00:30 Uhr / Jean Rondeau spielt Louis Couperin
Musik, Frankreich, 2024, ARTE F 66 Min.
Regie: Erwan Ricordeau
Komponist: Louis Couperin
Mit: Jean Rondeau (Cembalo)
Online verfügbar von 09/11/2025 bis 16/12/2025
Erstausstrahlung
Der französische Cembalist Jean Rondeau erweckt das berühmte Ruckers-Cembalo des Musée Unterlinden in Colmar mit Musik von Louis Couperin zum Leben – Anlass ist der gemeinsame 400. Geburtstag der beiden. Rondeau, der an einer Aufnahme des Gesamtwerks von Couperin arbeitet, interpretiert vor laufender Kamera mehrere Suiten. Außerdem erklärt er, warum dieser Komponist des 17. Jahrhunderts einen so hohen Stellenwert für die Barockmusik hatte.
Anlässlich ihres gemeinsamen 400. Geburtstages zeigt ARTE eine Hommage an zwei musikalische Berühmtheiten:
Der erste Jubilar ist der 1626 geborene französische Komponist Louis Couperin. Er gehörte einer ganzen Musikerdynastie an. Mitglieder der Familie brillierten am Hof des Sonnenkönigs ebenso wie an der Orgel der Kirche Saint-Gervais, wo die Couperins bis ins 19. Jahrhundert das Organistenamt innehatten.
Ebenfalls ein 400-jähriges Jubiläum feiert ein Cembalo aus dem Jahr 1624, entstanden in der Werkstatt einer weiteren berühmten Dynastie der Barockmusik: der Familie Ruckers – Cembalobauer und renommierte Vertreter der flämischen Schule. Das seltene, sehr gut erhaltene Instrument wird im Musée Unterlinden in Colmar wie ein Schatz aufbewahrt.
Filmemacher Erwan Ricordeau nutzte die Veranstaltung rund um das doppelte Jubiläum: Er filmte Rondeaus Interpretation mehrerer Suiten in der für Couperin typischen musikalischen Form der ʺPréludes non mesurésʺ. In einem Interview vor dem eindrucksvollen Isenheimer Altar liefert Jean Rondeau Einblicke in die Geheimnisse der Musik des Großen Jahrhunderts – und dieses außergewöhnlichen Instruments.
Montag, 17.11. / 22:00 Uhr / Charles Bronson: Hollywoods härtester Kerl
Dokumentation, Frankreich, 2019, ARTE F 53 Min.
Regie: Jean Lauritano
Online verfügbar von 10/11/2025 bis 31/03/2026
Bekannt ist er als rachesuchender Antiheld, der Vergnügen am Töten empfindet: Charles Bronson, eine Größe der Filmgeschichte, dessen Karriere sich von den 50er bis in die 80er Jahre erstreckte und mit „Ein Mann sieht rot“ ihren Höhepunkt erreichte. Mit zahlreichen Archivbildern und Filmausschnitten aus einer mehr als 40-jährigen Laufbahn erzählt die Dokumentation die Geschichte eines ehemaligen Bergarbeiters, der zum späten Filmstar avancierte. Der graue Schnurrbart und der eiserne Blick wurden dabei zu seinem Markenzeichen. Doch was steckt hinter dem Mann von steinerner Härte, der bevorzugt den einsamen Rächer spielte und erst spät zu schauspielerischem Ruhm kam?
Er hat Henry Fonda erschossen, Elvis gecoacht, mit Alain Delon angestoßen, mit Liz Taylor geflirtet, auf alles geschossen, was sich bewegt, und ganze Generationen von Statisten verprügelt – der US-Schauspieler Charles Bronson war einer der berühmten „harten Männer“ Hollywoods. Im Verlauf seiner mehr als 40-jährigen Karriere spielte Bronson in fast 100 Filmen mit. Sein schweigsamer Auftritt in dem europäischen Western „Spiel mir das Lied vom Tod“ machte ihn 1968 zum internationalen Star. Doch in seinem Heimatland, den Vereinigten Staaten, blieb der Erfolg lange aus. Erst mit 53 Jahren wird Bronson endlich auch in den USA als Superstar gefeiert. Dazu verhilft ihm 1974 der Film „Ein Mann sieht rot“, im Original „Death Wish“. Der hochgelobte und gleichzeitig stark kritisierte Streifen war ein gigantischer Erfolg, löste aber auch eine heftige Kontroverse aus. In dem Selbstjustiz-Krimi wird Bronson als unbarmherziger Rächer selbst zum Mörder. Die „New York Times“ bezeichnete den Film als widerlich, während die Zuschauer in den Kinosälen sich erhoben und applaudierten. „Ein Mann sieht rot“ katapultiert Charles Bronson auf den Höhepunkt seines Erfolges, legt ihn aber gleichzeitig endgültig auf die Rolle des unerbittlichen Rächers fest. Bronson scheint bis beinahe zum Schluss seiner Karriere in dem Image des Einzelgängers auf brutalem Rachefeldzug gefangen zu sein, welches er doch stets versuchte abzulegen. Die Dokumentation erforscht die Widersprüche eines Schauspielers, der auf der Leinwand oft den Antihelden spielte, doch privat als Ehemann und (Stief-)Vater von sieben Kindern eher zurückgezogen lebte. Anhand Bronsons Karriere erzählt die Dokumentation auch die Geschichte des populären Kinos: vom klassischen Hollywood-Zeitalter mit seinen mythischen Western und Abenteuerfilmen, in denen sich Bronson einen Namen machte, über die europäischen Koproduktionen der 60er Jahre wie insbesondere Sergio Leones „Spiel mir das Lied vom Tod“ bis hin zu den Low-Budget-Filmen der Cannon Group, in denen er in den 80er Hauptdarsteller war.
Montag, 17.11. / 00:15 Uhr / Fellini und die Geister
Dokumentation, Italien, 2019, ARTERAI 58 Min.
Regie: Anselma Dell’Olio
Online verfügbar von 10/11/2025 bis 17/12/2025
Federico Fellini liebte das Leben und war stets auf der Suche nach dem Sinn des Daseins. Die Dokumentation geht Fellinis Leidenschaft für das „Geheimnisvolle“ auf den Grund, wie er selbst es nannte: Tatsächlich faszinierten ihn Esoterik und übersinnliche Phänomene. Bis zu seinem Tod befasste er sich mit spirituellen Erfahrungen von Geist und Seele.
Mittwoch, 19.11. / 21:55 Uhr / Roman, Sex & Satire: „Portnoys Beschwerden“
Schwerpunkt: Skandalromane der Weltliteratur
Dokumentation, Frankreich, 2025, ARTE F 55 Min.
Regie: Olivia Mokiejewski
Online verfügbar von 22/10/2025 bis 22/04/2026
Erstausstrahlung
Philip Roths viertes Buch „Portnoys Beschwerden“ schlug bei seinem Erscheinen 1969 ein wie eine Bombe. Der Roman, dessen Kühnheit schockierte, ist intimes Bekenntnis, Sozialsatire und psychoanalytischer Monolog in einem. Der bissige Humor und die schonungslose Beschreibung der erdrückenden Verhältnisse in einer US-amerikanischen jüdischen Familie lösten einen Sturm bei Medien und Kritikern aus.
Die Dokumentation wirft einen Blick zurück auf die damalige Rezeption des Kultbuchs und analysiert dessen bahnbrechende Wirkung und Modernität. Anhand von Romanauszügen, unveröffentlichten Archivaufnahmen und Gesprächen mit Einlassungen zeitgenössischer Schriftstellerinnen, Schriftsteller und Intellektueller setzt sich der Film mit Meinungsfreiheit, Zensur, Sexualität und religiösen Tabus auseinander.
Würde „Portnoys Beschwerden“ heutzutage erscheinen, würde er zensiert werden? Läge seine Schockwirkung weiterhin in der Darstellung des Sexuellen oder eher in der Kritik an kulturellen und religiösen Zwängen? Und wie wirkt Roths Werk heute? Kann man ihn im Zeitalter neuer Befindlichkeiten und Normen noch ohne Unbehagen lesen? Oder rückt Roth wegen seines ungefilterten Blicks auf sexuelles Verlangen, wegen seines Verhältnisses zu Frauen, seiner sprachlichen Exzesse und seiner bewussten Provokation ähnlich wie andere männliche Leitfiguren der Literatur eher in das Feld der „problematischen Autoren“? Was also sagt uns „Portnoys Beschwerden“ über die aktuelle Literatur, über ihre neuen Grenzen und Grenzverschiebungen?
Mittwoch, 19.11. / 02:35 Uhr / Tracks: Türkischer Rap aus Deutschland! Von Killa Hakan bis Summer Cem
Magazin, Deutschland, 2023, ZDF 14 Min.
Online verfügbar von 05/12/2023 bis 04/12/2028
Erstausstrahlung
Seit einigen Jahren ist Hip-Hop die erfolgreichste Musikrichtung in der Türkei. An dieser Entwicklung sind Rapper wie Killa Hakan und Summer Cem maßgeblich beteiligt gewesen. Dabei produzieren beide ihre Musik in Deutschland. Mit der Soziologin und Aktivistin Tuğba Kıratlı-Spriewald ist „Tracks“ in Kreuzberg unterwegs und trifft Summer Cem in seinem Studio.
In „Kücük Istanbul“, zu Deutsch: klein Istanbul, wie Kreuzberg auch liebevoll genannt wird, hat sich Anfang der 1990er Jahre ein Musikgenre entwickelt, das in der Türkei bis heute Wellen schlägt: türkischsprachiger Rap. Hier, in der Geburtsstätte türkischer Rapmusik trifft die seit 2016 in Deutschland lebende Soziologin und Aktivistin Tugba einen der Urväter: Killa Hakan. Er hat sich Anfang der 1990er Jahre der deutsch-türkischen Rap-Crew „Islamic Force“ angeschlossen. In seinen Texten verarbeitet er neben Drogen und Gewalt vor allem den Alltagsrassismus, den er und seine Freunde in Deutschland erleben. Durch die überwiegend türkischen Texte wird seine Musik schnell in der Heimat seiner Eltern populär und prägt auch das Deutschlandbild von Tugba.
Inzwischen hat sich aus Killa Hakans Vorarbeit eine neue Form von musikalischem Austausch entwickelt. Rapper wie Summer Cem haben im Herkunftsland ihrer Eltern einen neuen Markt entdeckt. Nach 20 erfolgreichen Jahren im deutschen Musikgeschäft hat sich Summer Cems Beziehung zur Türkei in den vergangenen Jahren intensiviert. Sein 2018 veröffentlichter Song „Tamam Tamam“ hat inzwischen 280 Millionen Klicks auf YouTube, ein Großteil kommt aus der Türkei und im letzten Jahr war er der auf Spotify meistgestreamte Rapper in der Türkei.
(Die Texte datieren von 2023, dem Produktionsjahr des Programms.)
Freitag, 21.11. / 23:50 Uhr / Bob Marley and the Wailers
Dortmunder Westfalenhalle, 1980
Musik, Deutschland, 1980, WDR 58 Min.
Regie: Christian Wagner
Mit: Bob Marley and the Wailers
Online verfügbar von 14/11/2025 bis 20/01/2026
Am 13. Juni 1980 erlebte Deutschland den Inbegriff des Reggae: Bob Marley and the Wailers waren zu Gast in der Dortmunder Westfalenhalle – nur eine Station ihrer ʺUprisingʺ-Tour durch Europa, die die letzte für Marley sein sollte. Ein knappes Jahr später starb der Musiker an Krebs. Das Konzert wurde damals für die WDR-Sendung ʺRockpalastʺ aufgezeichnet. Es zeigt Bob Marley and the Wailers in Hochform, wie sie neben Titeln aus dem Album wie ʺCould You Be Lovedʺ und ʺRedemption Songʺ auch Klassiker wie ʺI Shot the Sheriffʺ und ʺNo Woman No Cryʺ zum Besten geben.
Die ʺBob Marley Uprising Tourʺ ging vom 30. Mai bis zum 13. Juli 1980 durch Europa und im September mit fünf Terminen in den USA weiter. Es war Bob Marleys letzte Konzerttournee vor seinem tragischen, frühen Tod – er wurde nur 36 Jahre alt. Mit der Tournee promotete die Reggae-Legende sein Album ʺUprisingʺ, das am 10. Juni 1980 herauskam. Kurz danach, am 13. Juni, wurde in der Dortmunder Westfalenhalle das legendäre ʺRockpalastʺ-Konzert des WDR aufgezeichnet, das 2014 erstmals offiziell in restaurierter und qualitätsoptimierter Form als DVD erschienen ist.
Es zeigen Bob Marley and the Wailers, wie sie neben Titeln aus dem Album wie „Could You Be Loved“ und „Redemption Song“ auch Klassiker wie „I Shot the Sheriff“ und „No Woman No Cry“ zum Besten geben. Marleys charismatische Performance und Power lassen in keiner Weise erahnen, dass er bereits den Krebs im Körper hatte, dem er ein Jahr später erliegen sollte. Die meisten seiner Songs haben es bis heute längst in das große Geschichtsbuch der Populärmusik geschafft und nach diesem Konzert weiß man auch wieder warum.
Aufzeichnung vom 13. Juni 1980 in der Westfalenhalle Dortmund.
Freitag, 21.11. / 03:39 Uhr / Bilder allein zuhaus: Selbstbildnis mit verbundenem Ohr und Pfeife
Serie, Frankreich, 2021, ARTE F 2 Min.
Regie: Gérard Pautonnier, Pablo Muñoz Gomez
Online verfügbar von 31/08/2021 bis 05/09/2026
Vincent van Gogh dreht so langsam durch. Er hat nur noch ein Ohr und sein Bruder Theo macht sich Sorgen. Deshalb möchte er Vincent per Video-Telefonat die Gebärdensprache beibringen – vergebens …
Zusatzinfo:
„Bilder allein zuhaus“ nimmt Meisterwerke der Malerei humorvoll unter die Lupe. Von Leonardo da Vincis „Mona Lisa“ bis hin zu Boteros „Bailarines“ werden in der 30-teiligen dritten Staffel der Kurzfilmserie Gemälde von Schauspielerinnen und Schauspielern zum Leben erweckt, die bei einem aufwendigen Casting wegen ihrer Ähnlichkeit mit den gemalten Figuren ausgewählt wurden. Auch Dekor und Kostüme sind dem jeweiligen Bildmotiv sorgfältig nachempfunden. Die sehr witzigen Dialoge spielen dabei mit dem Zeitgeist und vermitteln nebenbei Wissenswertes über die Geschichte der Gemälde.
Programmwoche 48:
Samstag, 22.11. / 05:25 Uhr / Das Centre Pompidou ~ Erzählt von seinem Aufsichtspersonal
Dokumentationsreihe, Deutschland, 2023, ZDF 26 Min.
Regie: Tuan Lam
Online verfügbar von 22/09/2025 bis 21/12/2025
Reine Fassade? Weit gefehlt. Mit seiner unkonventionellen Architektur und der größten Sammlung moderner und zeitgenössischer Kunst in Europa beeindruckt das Centre Pompidou von außen und innen. Es sind Publikumsfavoriten wie Marcel Duchamp, Piet Mondrian und Yves Klein, die es zu einer Pariser Institution machen. Drei Aufsichtspersonen führen zu ihren Lieblingswerken und hinter die Kulissen eines Museums, das die Definition von Kunst und Kunstwerk immer wieder hinterfragt.
Seit 1977 ist das Centre Pompidou das lebendige Herz des Pariser Viertels Le Marais. Gebaut auf Initiative des ehemaligen Präsidenten Georges Pompidou, will es ein lebendiges Museum für zeitgenössische Kunst sein. Werke von Marcel Duchamp und Piet Mondrian bis hin zu Robert Delaunay und Yves Klein sind nur einige der vielen Schätze des Ausstellungshauses.
Drei der vielen Aufseherinnen und Aufseher gewähren Einblicke in ihre Lieblingswerke und hinter die Kulissen eines Museums, das Kunst und Kunstwerk immer wieder neu definiert. Sie zeigen das „Portrait-relief d’Arman“ von Yves Klein, das „Fahrrad-Rad“ von Marcel Duchamp und „Le magasin de Ben“ von Benjamin Vautier, ein echtes Geschäft, das der Künstler mit Objekten und Versen bemalt und im Centre Pompidou wieder aufgebaut hat.
Die Kunstaufpasser sind hier Kunstvermittler – und haben ihre ganz persönliche Perspektive auf die Werke, vor denen sie Tag für Tag stehen.
Samstag, 22.11. / 05:55 Uhr / Bruce Springsteen, der amerikanische Freund
Dokumentation, Frankreich, 2024, ARTE F 52 Min.
Regie: Thomas Boujut
Online verfügbar von 17/10/2025 bis 22/01/2026
Wiederholung vom 24.10.2025
Sonntag, 23.11. / 16:45 Uhr / Nicolas de Staël, ein Maler zwischen Himmel und Meer
Dokumentation, Frankreich, 2023, ARTE F 53 Min.
Regie: François Lévy-Kuentz
Online verfügbar von 24/06/2025 bis 31/01/2026
Im fanatischen Farbenrausch: Nicolas de Staël, geboren 1914 in Sankt Petersburg, gilt als einer der größten französischen Maler seiner Zeit. Der unermüdliche Künstler, Abenteurer und leidenschaftliche Liebhaber widmete sein kurzes Leben ganz dem künstlerischen Schaffen, dessen Grenzen er immer wieder neu auslotete. Die obsessive Beschäftigung mit der Malerei bestimmte seinen Alltag, bis er sich 1955 mit nur 41 Jahren in Antibes das Leben nahm. ARTE ist Partner der Nicolas de Staël-Retrospektive, die vom 15. September 2023 bis zum 21. Januar 2024 im Musée d’Art Moderne de Paris zu sehen war.
Nicolas de Staël wurde in Sankt Petersburg geboren und nahm sich mit nur 41 Jahren in Antibes das Leben. Seine kurze Existenz war so tragisch und dramatisch wie der Stoff von Legenden.
Der russische Exilant widmete sich ganz dem künstlerischen Schaffen und ließ dabei die Grenzen zwischen Kunst und Realität verschwimmen. Mit mehr als tausend Gemälden in nur zehn Jahren und einem unverwechselbaren Stil jenseits aller Modeerscheinungen passte er in keine Kategorie und gilt als Wegbereiter vieler jüngerer Künstler.
Nicolas de Staël, der heute zu den größten französischen Malern zählt, war wie besessen davon, die Grenzen des künstlerischen Schaffens immer wieder neu auszuloten. In seinen Werken verarbeitete er auch Traumata wie seine Exilerfahrung und unglückliche Lieben. Der Alltag des kompromisslosen, ewig unzufriedenen Malers glich einem tagtäglichen Ringen mit der Kunst, bei dem nicht weniger auf dem Spiel stand als das eigene Leben.
Ausgehend vom letzten Lebensjahr des Malers, das dieser allein und zurückgezogen in Antibes verbrachte, schildert „Nicolas de Staël, ein Maler zwischen Himmel und Meer“ die rasante Entwicklung eines Werkes im ständigen Werden – und parallel dazu das schillernde Dasein eines zerrissenen Menschen, der schließlich seinen Seelenqualen erlag.
Die Dokumentation stützt sich auf erst kürzlich entdeckte, sehr umfangreiche Briefe von Nicolas de Staël sowie auf Tonaufnahmen von Zeitzeugen, einzigartige Archivbilder (darunter die einzige und bisher unveröffentlichte Videoaufnahme von Nicolas de Staël) und Bilder von den Lebensorten des Malers. So entsteht das sehr persönliche Porträt eines leidenschaftlichen Mannes im fortwährenden Dialog mit der Welt, der sein Leben in den Dienst einer Kunst stellte, die ihm letztlich zum Verhängnis wurde.
Sonntag, 23.11. / 17:40 Uhr / Die Anfänge der Musik – Das Abschlusskonzert
La Folle Journée de Nantes 2024
Musik, Frankreich, 2024, ARTE F 42 Min.
Regie: François-René Martin
Komponist: Antonín Dvořák, Pablo de Sarasate, Pietro Mascagni, Jean Sibelius
Dirigent: Nicolas Simon, Joseph Swensen
Orchester: La symphonie de poche enemble orchestral, Orchestre National Bordeaux Aquitaine
Chor: Les Itinérantes
Mit: Abdel Rahman El Bacha (Klavier), Deborah Nemtanu (Violine), Abdel Rahman (Klavier), Deborah Nemtanu (Violine), Marie-Laure Garnier (Sopran)
Online verfügbar von 16/11/2025 bis 23/12/2025
Erstausstrahlung
2024 feiert das Festival La Folle Journée de Nantes sein 30-jähriges Bestehen. Das Jubiläum bietet Anlass, sich auf die Wurzeln der Musik zu besinnen: Im Mittelpunkt dieser Festival-Ausgabe steht die traditionelle Volksmusik, die Komponisten aus aller Welt seit Jahrhunderten inspiriert. Dieser zweite Live-Mitschnitt vom Sonntag, den 4. Februar 2024, zeigt das Abschlusskonzert des Festivals.
Bei dieser Jubiläumsausgabe steht beim Festival La Folle Journée de Nantes die traditionelle Volksmusik im Mittelpunkt, die das kompositorische Schaffen in aller Welt seit Jahrhunderten inspiriert. Selbst Johann Sebastian Bach, der als „Vater der Musik“ gilt, orientierte sich an dieser langen musikalischen Tradition. Auch nach ihm bezogen sich Musikschaffende aus aller Welt auf ein reiches musikalisches Erbe, um ihren eigenen Stil zu entwickeln. Insbesondere im 19. Jahrhundert bildete sich von Skandinavien bis zum Atlantik eine Bewegung heraus, deren Vertreter sich der traditionellen Volksmusik ihrer Heimatländer zuwandten, um zu einer authentischen Ausdrucksweise zu finden.
In der Übergangszeit vom 19. zum 20. Jahrhundert entstanden dann die nationalen Schulen: In Russland, Ungarn, Tschechien, Schweden, Norwegen, Frankreich und Spanien entdeckten Komponisten alte Musiktraditionen für sich, die einander im Laufe der Zeit immer wieder gegenseitig befruchteten. So ließen sich Anfang des 20. Jahrhunderts französische Komponisten wie Bizet, Chabrier, Fauré, Debussy und Ravel von spanischer Volksmusik inspirieren, um in ihren Werken ein imaginiertes und dennoch authentisches Spanien zu reproduzieren.
Aufzeichnung vom 04. Februar 2024 auf dem Festival La Folle Journée de Nantes.
Sonntag, 23.11. / 22:25 Uhr / Sean Penn, Amerikas Enfant terrible
Dokumentation, Frankreich, 2024, ARTE F 52 Min.
Regie: France Swimberge
Online verfügbar von 16/11/2025 bis 21/02/2026
Es sind die schwierigen Charaktere, die Sean Penn anziehen – die Unruhestifter. Sie so eindrucksvoll zu verkörpern, hat ihm zwei Oscars, einen Golden Globe, einen Silbernen Bären und den Ehrenpreis der französischen Césars eingebracht. Mit seinem Gespür für das Subversive verkörpert der 1960 geborene US-amerikanische Schauspieler einen ganz bestimmten Typus des Kinos. Und auch als Regisseur und Aktivist kann er nicht anders, als ständig alles aufs Spiel zu setzen – getrieben von einer tiefen Verbundenheit zu seinem Land: jenem Amerika, in dem er – so scheint es – auf ewig die Rolle des unverzichtbaren Störenfrieds spielen muss.
Sean Penn, 1960 in Kalifornien geboren, ist ein Kind der Gegenkultur der 1960er Jahre. Wie seine Eltern interessiert er sich für die Ränder der Gesellschaft – auch wenn er seine Jugend zunächst surfend am Strand verbringt. Nach einigen TV-Auftritten ergattert er 1981 die erste Kinorolle: an der Seite von Tom Cruise in „Die Kadetten von Bunker Hill“. Ein Jahr später wird er mit der Rolle des Highschool-Surfers Jeff Spicoli in der Kultkomödie „Ich glaub‘ ich steh‘ im Wald“ zum Teenie-Star.
Die Rolle des Todeszelleninsassen in „Dead Man Walking“ (1995) bringt ihm die erste von fünf Oscar-Nominierungen ein. Als trinkender Jazzgitarrist in Woody Allens „Sweet and Lowdown“ (1999) wird er erneut für einen Oscar nominiert, 2001 dann für die Darstellung eines behinderten Vaters in „Ich bin Sam“.
Mit dem etablierten Hollywood hadert er von Anfang an, den Oscar-Verleihungen bleibt er aus Protest meist fern. Im vierten Anlauf, als gepeinigter Vater in Clint Eastwoods Sozialdrama „Mystic River“, gewinnt Penn 2004 den begehrten Preis, in der Rolle des schwulen Bürgerrechtlers Harvey Milk in „Milk“ 2009 den zweiten Oscar.
Mit den 1990ern wechselt Penn auch hinter die Kamera. Sein Debüt „Indian Runner“ ist eine Charakterstudie über zwei Brüder, die auf verschiedenen Seiten des Gesetzes stehen. Mit „Into the Wild“ (2008) schafft er eine ergreifende Hommage an den Aussteiger Christopher McCandless, der 1992 tot in der Wildnis Alaskas gefunden wurde.
Penns gesellschaftspolitisches Engagement bringt ihn immer wieder in die Schlagzeilen. Er trägt schwer an der Geschichte der USA und den kriegerischen Konflikten der Vergangenheit und Gegenwart.
Sonntag, 23.11. / 23:20 Uhr / Klang der Erinnerung ~ Orchesterspuren von München bis Tel Aviv
Dokumentation, Deutschland, 2023, BR 52 Min.
Regie: Axel Fuhrmann
Online verfügbar von 23/11/2025 bis 23/11/2026
Erstausstrahlung
Während der Zeit des Nationalsozialismus entstehen zwei Orchester mit völlig gegensätzlicher Geschichte: In München wird das Reichssymphonieorchester gegründet, das im Dienst der NS-Propaganda steht. Zeitgleich formiert sich in Tel Aviv das Palestine Symphony Orchestra, bestehend aus jüdischen Musikerinnen und Musikern, die dem Holocaust entkommen konnten. Die Dokumentation beleuchtet die Gründung und Wirkung beider Orchester.
Während der Zeit des Dritten Reichs werden zwei Orchester gegründet – das Nationalsozialistische Reichssymphonieorchester in München, das sich „Orchester des Führers“ nennt und das Palestine Symphony Orchestra in Tel Aviv.
Während das eine ausschließlich Propagandaaufgaben der Nationalsozialisten erfüllt und in vier Bussen durch die Kleinstädte des Deutschen Reichs und in die besetzten Gebiete reist, besteht das andere aus jüdischen Musikerinnen und Musikern, die der polnische Geiger Bronisław Huberman vor dem drohenden Holocaust retten kann. Dieses Orchester besteht bis heute unter dem Namen Israel Philharmonic Orchestra.
Die Dokumentation erzählt erstmals die spannende Entstehungs- und Wirkungsgeschichte beider Orchester und begleitet den Dirigenten der Münchner Symphoniker Joseph Bastian und den Geiger Linus Roth auf ihrer Spurensuche in München, Nürnberg und Tel Aviv.
Sonntag, 23.11. / 00:15 Uhr / Das West-Eastern Divan Orchestra spielt Brahms
Salzburger Festspiele 2021
Musik, Deutschland, 2021, ZDF 87 Min.
Regie: Elisabeth Malzer
Komponist: Johannes Brahms, César Franck
Dirigent: Daniel Barenboim
Orchester: West-Eastern Divan Orchestra
Mit: Michael Barenboim (Violine), Kian Soltani (Violoncello)
Online verfügbar von 23/11/2025 bis 21/02/2026
Michael Barenboim und Kian Soltani sind die Solisten beim Konzert des West-Eastern Divan Orchestra in Salzburg 2021. Auf dem Programm steht das Doppelkonzert für Violine und Violoncello in a-Moll op. 102, Johannes Brahms‘ finales Orchesterwerk, komponiert 1887. Die musikalische Leitung hat Daniel Barenboim.
Michael Barenboim und Kian Soltani sind die Solisten beim Konzert des West-Eastern Divan Orchestra in Salzburg 2021. Im Mittelpunkt des Programms steht das Doppelkonzert für Violine und Violoncello in a-Moll von Johannes Brahms. Es ist Johannes Brahms einziges Werk in diesem Genre und gleichzeitig auch sein finales Orchesterwerk, komponiert 1887. Die musikalische Leitung hat Daniel Barenboim.
Johannes Brahms komponierte das Doppelkonzert in a-Moll in der erklärten Absicht, seine vormals enge Freundschaft mit dem Geigenvirtuosen Joseph Joachim zu erneuern. Diese war nach persönlichen Querelen stark abgekühlt, was für Brahms umso schwerer wog, als er mit Joachim in der Vergangenheit eng zusammengearbeitet und große Erfolge errungen hatte – etwa bei der Komposition des Violinkonzerts, bei dessen Uraufführung Joachim auch die Solovioline gespielt hatte. Und der Plan ging auf: Joseph Joachim übernahm tatsächlich den Violinpart des Doppelkonzertes bei der Uraufführung am 18. Oktober 1887 in Köln und zeigte sich durchaus angetan von der Komposition.
Michael Barenboim spielt Violine, seit er sieben Jahre alt ist. Mit 15 wurde der Sohn von Daniel Barenboim Mitglied des West-Eastern Divan Orchestra, drei Jahre später dessen Konzertmeister. Schon früh trat er auch als Solist in Erscheinung und konzertierte mit namhaften Orchestern wie den Wiener Philharmonikern und dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks.
Kian Soltani, österreichischer Cellist mit iranischen Wurzeln, kam schon im Alter von vier Jahren mit seinem Instrument in Berührung, mit zwölf Jahren begann er sein Cello-Studium. Er gewann zahlreiche Preise und arbeitet regelmäßig mit Daniel und Michael Barenboim zusammen.
Aufzeichnung vom 11. August 2021 bei den Salzburger Festspielen, Österreich.
Montag, 24.11. / 01:25 Uhr / Born to Be Wild ~ John Kay und Steppenwolf
Dokumentation, Deutschland, 2021, RB 54 Min.
Online verfügbar von 24/11/2025 bis 22/02/2026
Erstausstrahlung
Steppenwolf zählt zu den legendärsten und zugleich rätselhaftesten Bands in der Geschichte der Rockmusik. An der Grenze zwischen Mainstream und psychedelischem Underground eröffnete ihr Song „Born to Be Wild“ den Kultfilm „Easy Rider” und wurde zur Hymne einer ganzen Generation. Der neue, harte Sound von Steppenwolf war ein Stich ins Herz des „Summer of Love“ und beendete das Hippie-Zeitalter. Daneben spielten sie eine entscheidende Rolle bei der Namensgebung eines ganzen Musikgenres, denn sie waren die Ersten, die von „Heavy Metal“ sangen und diesen Begriff prägten.
Die Band Steppenwolf wurde nicht nur nach dem Roman von Hermann Hesse benannt, sondern hatte mit dem aus Ostpreußen stammenden Sänger John Kay – geboren als Joachim-Fritz Krauledat – und dem Bassisten Nick St. Nicholas – geboren als Karl Klaus Kassbaum – zwei deutsche Auswandererkinder in ihren Reihen. Sie trafen sich zunächst in Toronto, bevor sie gemeinsam nach Kalifornien weiterzogen. Bassist Nick St. Nicholas – geboren als Karl Klaus Kassbaum – stammte aus einer angesehenen hanseatischen Familie.
In langen, intensiven Interviews erzählen John und Nick erstmals ihre Geschichte. Sie führt vom kriegsgebeutelten Deutschland zu den Straßen der Arbeiterklasse in Toronto und nach Los Angeles, wo die Band zu Ruhm aufsteigt und dann jäh abstürzt.
Die Musik von Steppenwolf provozierte von Anfang an: Die ersten Songs wie „Sookie Sookie” waren so stark sexuell konnotiert, dass sie in den puritanischen Südstaaten von den Radiosendern boykottiert wurden. Der Durchbruch gelang Steppenwolf schließlich, als Dennis Hopper und Peter Fonda zwei Songs – „Born to Be Wild“ und „The Pusher“ – für den Soundtrack ihres Films „Easy Rider“ auswählten. Von da an kann sich die Band vor Anfragen kaum noch retten.
Steppenwolf hatte seine ganz eigene Ästhetik und brachte Ende der 60er Jahre einen nihilistischen Zug in den Pop. Schwarze Lederkluft, dunkle Sonnenbrillen, Motorradkult, Soundtrack für Treffen der Hells Angels. Man spürt deutlich: Der „Summer of Love” ist vorbei. Diese Band atmet nicht mehr den Hippie-Geist der früheren Jahre. In den USA gelten Steppenwolfs Songs längst als „National Treasure“ und werden immer wieder neu belebt und gefeiert.
Montag, 24.11. / 02:20 Uhr / Pierre Cardin – Markenzeichen Modernität
Dokumentation, Frankreich, 2020, ARTERTBF 53 Min.
Regie: Isabelle Szumny
Online verfügbar von 03/10/2025 bis 12/01/2026
Pionier des Prêt-à-porter, Erfinder der futuristischen Mode, freier Geist der Swinging Sixties, Mäzen, Geschäftsmann und Visionär: Pierre Cardin war seiner Zeit stets voraus. Das Pariser Modeimperium des gebürtigen Italieners sollte die elitäre Welt der Haute Couture dauerhaft revolutionieren. Das Porträt erzählt die bewegende Lebens- und Erfolgsgeschichte des legendären Modeschöpfers.
Dies ist die Geschichte des umstrittensten aller französischen Couturiers, die Geschichte eines aus bescheidenen Verhältnissen stammenden Mannes, der es kraft seiner Visionen und seiner Kreativität zu außerordentlichem künstlerischem sowie wirtschaftlichem Erfolg brachte. Er galt als ʺEnfant terribleʺ der Pariser Modewelt war den meisten seiner Kolleginnen und Kollegen voraus, entwarf Prêt-à-porter und vermarktete als einer der ersten seinen Namen für unzählige Produkte von Mineralwasser über Bettwäsche bis hin zu Autos.
Und früher als alle anderen entdeckte Cardin das Marktpotenzial der ehemaligen Sowjetunion sowie Chinas für sich. Er war ein Avantgardist, der sich unabhängig machte von den Gepflogenheiten der Haute Couture und damit nicht selten brüskierte. In über 70 Jahren schuf Cardin ein Modeimperium, das seinen Namen weltberühmt – und ihn zu einem der reichsten Männer Frankreichs machte.
Die Dokumentation taucht mit reichem Archivmaterial ein in das Universum des Pierre Cardin und erzählt nicht nur seine Lebensgeschichte und die der avantgardistischen Mode, sondern fängt auch die großen gesellschaftlichen Veränderungen ab der Mitte des 20. Jahrhunderts ein. Denn Mode ist immer auch ein Spiegel ihrer Zeit, für die der Erneuerer Pierre Cardin stets das ganz besondere Gespür hatte.
Dienstag, 25.11. / 00:55 Uhr / Tracks East: Verboten! Musik zwischen den Fronten
Magazin, Deutschland, 2025, ZDF 32 Min.
Online verfügbar von 04/04/2025 bis 25/03/2029
Im Sozialismus galt westliche Musik als ideologische Bedrohung. Um sich dem staatlichen Diktat zu widersetzen, wuchs im Verborgenen eine kreative Gegenkultur. Ein beunruhigendes Déjà-vu: In Russland landen unliebsame Künstler auf schwarzen Listen, weil sie sich gegen den Krieg in der Ukraine oder regimekritisch äußern. Die russische Punkband Pornofilmy kann davon ein Lied singen. Die 100. „Tracks East“-Folge wirft einen Blick auf die heikle Liaison von Kunst und Politik.
Musik ist mehr als Unterhaltung. Sie kann auch als Seismograf gesellschaftlicher Spannungen und als ein Instrument des Protests betrachtet werden. Künstler landen auf schwarzen Listen, wenn ihre Musik dem herrschenden Regime missfällt. Doch nicht alle Verbote sind staatlich verordnet. Es gibt auch jene, die eine Gesellschaft diktiert. In der Ukraine zum Beispiel: Wer als ernstzunehmender Künstler wahrgenommen werden will, macht keine Musik mit Russen. Die Pop-Ikone Dakooka hat am eigenen Leib erfahren, was es heißt, wenn man es doch tut. Als sie mit der russischen Band Aigel einen Song veröffentlichte, wurde sie von vielen ukrainischen Fans scharf attackiert. Der Vorwurf: Kollaboration mit dem Feind. Was für Dakooka ein musikalischer Brückenschlag war, galt für andere als Verrat. Welche Rolle spielt Kunst in Zeiten des Krieges? Wie viel Freiheit bleibt Musikern, wenn nicht nur Diktaturen, sondern auch die eigene Community sie abstraft? Die 100. Sendung von „Tracks East“ wirft einen Blick auf Verbote und Zensur – von den Schattenwirtschaften der Sowjetzeit bis zu den heutigen Frontlinien zwischen Ideologie und Kunstfreiheit.
Freitag, 28.11. / 21:45 Uhr / Nena, vom Teenie-Idol zur Poplegende
Dokumentation, Deutschland, 2025, MDR 51 Min.
Regie: Heike Sittner
Online verfügbar von 28/11/2025 bis 26/02/2026
Erstausstrahlung
Pop-Ikone, Mutter und Stimme einer Generation: Die Dokumentation zeichnet das Leben und die Karriere von Nena nach. Mit dem Hit „99 Luftballons“ wurde sie zum Weltstar und zur Symbolfigur der 1980er Jahre. Die Dokumentation beleuchtet ihren Aufstieg, ihren Einfluss als Frau in der Musikbranche und ihren Weg abseits des Mainstreams. Nena bleibt bis heute eine Ausnahmekünstlerin, die Menschen über Generationen hinwegbewegt – immer eigen, immer echt.
Nenas berühmtester Song „99 Luftballons“, der die Ängste und Hoffnungen zur Zeit des Kalten Krieges reflektiert, entwickelte sich schnell zu einer Hymne der Friedens- und Jugendbewegung. Neben der Betrachtung von „99 Luftballons“ als kulturellem Phänomen beleuchtet die Dokumentation Nena als Künstlerin, Mutter und Inspiration für viele Wegbegleiter und Fans.
Entlang ihrer Songs und zeitgeschichtlicher Eckpunkte zeichnet die Dokumentation die entscheidenden Lebensetappen Nenas nach. Sie war nicht nur das Gesicht der Neuen Deutschen Welle, sondern musste sich auch in einer männerdominierten Musikbranche behaupten. Darüber hinaus ist sie Mutter und Familienmensch.
Ihr Welthit „99 Luftballons“ öffnet die Tür zu einem interessanten Nena-Kosmos. Der Song wurde zum Siegeszug, Nena wurde zur Botschafterin und zum Megastar. Nena, deren Musik über Jahrzehnte hinweg Menschen berührt hat, steht noch immer auf der Bühne und feiert als Künstlerin zahlreiche Comebacks. Und: Nena macht einfach immer ihr Ding.
Freitag, 28.11. / 22:35 Uhr / Nick Cave & The Bad Seeds
The Wild God Tour – Accor Arena, Paris
Musik, Frankreich, 2024, ARTE F 95 Min.
Regie: David Ctiborsky
Online verfügbar von 21/11/2025 bis 28/12/2025
Erstausstrahlung
Nick Cave & The Bad Seeds präsentierten auf ihrer Europatournee ihr neues Album ʺWild Godʺ und kombinieren es mit einer Auswahl ihrer bekanntesten Klassiker. Das Tourfinale fand am 17. November 2024 in der ausverkauften Accor Arena in Paris statt – ein Konzert, das die Band nach einer längeren Bühnenpause in Bestform zeigt.
Die Setlist umfasst neben neuen Stücken vom Album ʺWild Godʺ auch Publikumslieblinge wie ʺRed Right Handʺ, ʺThe Mercy Seatʺ und ʺThe Weeping Songʺ. Die Musik bewegt sich dabei zwischen orchestraler Wucht, düsterer Dringlichkeit und Momenten stiller, zerbrechlicher Intimität. Die Bandbesetzung wurde durch zwei renommierte Musiker erweitert: Colin Greenwood, bekannt als Bassist von Radiohead, und Larry Mullins, der unter anderem für seine Arbeit mit Swans bekannt ist, verstärken das Line-up und tragen maßgeblich zum aktuellen Sound der Band bei. Zusammen mit den langjährigen Mitgliedern formen sie eine Einheit, die den typischen, intensiven Klang der Bad Seeds auf der Bühne weiterentwickelt und neue Impulse setzt.
Nick Cave zieht seine Energie aus dem direkten Kontakt zum Publikum, das ihn mit ausgestreckten Händen empfängt und aktiv in die Performance eingebunden wird. Die Bühnenpräsenz und Interaktion machen das Konzert zu einem intensiven Erlebnis, das Nähe und Leidenschaft vermittelt.
Den Abschluss des Abends bildet eine reduzierte, eindringliche Version von ʺInto My Armsʺ. Nick Cave und lädt das Publikum zum gemeinsamen Gesang ein – ein ruhiger und persönlicher Moment, der das Konzert und die Tour stimmungsvoll abrundet.
Das Konzert dokumentiert eindrucksvoll, dass Nick Cave & The Bad Seeds auch nach vielen Jahren auf der Bühne ihre künstlerische Strahlkraft bewahrt haben und weiterhin mit musikalischer Qualität und Bühnenpräsenz überzeugen.
Das gesamte Konzert ist auf arte.tv verfügbar.
Freitag, 28.11. / 00:15 Uhr / Clint Eastwood, der Letzte seiner Art
Dokumentarfilm, Frankreich, 2022, ARTE F 77 Min.
Regie: Clélia Cohen
Online verfügbar von 11/09/2025 bis 02/11/2025
Wiederholung vom 16.11.2025
Freitag, 28.11. / 01:35 Uhr / Bettie Page – Godmother of Striptease
Dokumentation, Großbritannien, 2013, ARTE F 58 Min.
Regie: Mark Mori
Online verfügbar von 13/10/2025 bis 19/11/2025
Wiederholung vom 20.10.2025
Programmwoche 49:
Samstag, 29.11. / 05:15 Uhr / Henri Matisse – Von der Reise zur Kunst
Dokumentation, Deutschland, 2025, ZDF 52 Min.
Regie: Mathias Frick
Online verfügbar von 16/11/2025 bis 14/02/2026
Wiederholung vom 16.11.2025
Samstag, 29.11. / 06:10 Nicolas de Staël, ein Maler zwischen Himmel und Meer
Dokumentation, Frankreich, 2023, ARTE F 53 Min.
Regie: François Lévy-Kuentz
Online verfügbar von 24/06/2025 bis 31/01/2026
Wiederholung vom 23.11.2025
Sonntag, 30.11. (1. Advent) / 13:15 Uhr / Charles Bronson: Hollywoods härtester Kerl
Dokumentation, Frankreich, 2019, ARTE F 52 Min.
Regie: Jean Lauritano
Online verfügbar von 10/11/2025 bis 31/03/2026
Wiederholung vom 17.11.2025
Sonntag, 30.11. (1. Advent) / 15:55 Uhr / Legendäre Liebespaare des Kinos: Ingrid Bergman und Roberto Rossellini
Dokumentation, Frankreich, 2018, ARTE F 52 Min.
Regie: Bertrand Tessier
Online verfügbar von 23/11/2025 bis 26/09/2026
Erstausstrahlung
Eine der legendärsten und skandalösesten Liebesbeziehungen der Filmgeschichte war die Ehe zwischen der schwedischen Schauspielerin Ingrid Bergman und dem italienischen Regisseur Roberto Rossellini. Gemeinsam drehten sie herausragende Filme wie „Stromboli“, „Europa 51“ und „Angst“ – Werke, die Bergmans schauspielerisches Talent und Rossellinis besonderen Stil vereinten.
Ein Skandal in den USA: 1950 heiratet Ingrid Bergman – der Hollywood-Star, dessen Name mit Klassikern wie „Casablanca“, „Wem die Stunde schlägt“ oder „Berüchtigt“ untrennbar verbunden ist – den italienischen Regisseur Roberto Rossellini, Vorbild einer ganzen Generation von Filmemachern, insbesondere der Nouvelle Vague. Die gefeierte Schauspielerin, Mutter einer Tochter und in erster Ehe verheiratet, lässt alles hinter sich und zieht nach Rom. Ausgelöst wurde diese radikale Wende durch ihre Faszination für Rossellinis neorealistisches Meisterwerk „Rom, offene Stadt“. Auf der Suche nach tiefgründigeren Rollen abseits von Hollywoods Studio- und Starsystems nahm sie Kontakt zu Rossellini auf, um mit ihm zu arbeiten.
Die beiden verlieben sich und in nur sieben Jahren entstehen fünf gemeinsame Filme – darunter „Stromboli“ (1950), „Europa 51“ (1952), „Angst“ und „Liebe ist stärker“ (beide 1954). Aus der Beziehung gehen drei Kinder hervor: Roberto und die Zwillinge Isabella und Isotta Rossellini. Aus erster Ehe hatte Ingrid Bergman bereits eine Tochter, Pia Lindström, die jedoch bei ihrem Vater aufwuchs, während Ingrid Bergman drehte.
Die Eheschließung von Bergman und Rossellini wird in den USA verurteilt, außerdem verübelt man dem Star, dass sie Hollywood den Rücken kehrt. Doch Bergman setzt sich über all das hinweg – und lebt ihr selbstbestimmtes freies Leben. Später setzt sie ihren Willen auch gegen Rossellini durch, dem es nicht gefällt, dass sie 1956 für „Anastasia“ nach Hollywood zurückkehrt. 1957 endet die Ehe, doch das Vermächtnis des glamourösen Paars lebt in den künstlerisch anspruchsvollen Filmen, die durch ihre Begegnung entstanden sind.
Sonntag, 30.11. (1. Advent) / 16:50 Uhr / Klimt und „Der Kuss“
Dokumentation, Großbritannien, 2023, ARTE F 49 Min.
Regie: Ali Ray
Online verfügbar von 23/11/2025 bis 28/02/2026
„Der Kuss“ von Gustav Klimt gehört zu den bekanntesten und am häufigsten reproduzierten Gemälden weltweit. Das um 1908 in Wien entstandene Bild eines anonymen, sich küssenden Paares fasziniert durch seine geheimnisvolle Atmosphäre, Sinnlichkeit und überraschende Details.
Wer das Gemälde genauer verstehen will, versetzt sich am besten zurück ins Wien der Jahrhundertwende: Klimt kämpfte damals insbesondere für die Aufhebung der hierarchischen Grenzen zwischen Kunst und Kunstgewerbe und strebte ein Gesamtkunstwerk an, das Malerei, Architektur und Musik vereinte. „Der Kuss“ gilt als Höhepunkt von Klimts „goldener Phase“. Der Künstler wuchs als Sohn eines Goldschmieds auf und ließ seiner Liebe zur Ornamentik und zum Blattgold freien Lauf. Klimt überzog das lebensgroße Gemälde mit feinem Goldstaub, der die schillernden Farben, die überwältigende Schönheit und die symbolische Tiefe des Bildes noch verstärkt.
„Der Kuss“ erregte bei seiner ersten öffentlichen Präsentation viel Aufmerksamkeit und wurde sofort vom kaiserlich-königlichen Ministerium für Kultus und Unterricht erworben, das es zu einem Werk von nationalem Interesse erklärte. Das Bild zeigt ein Paar, das sich, in ein goldenes Tuch oder einen Mantel gehüllt, innig umarmt und küsst. Bis heute gilt es als ultimatives Symbol für ewige Liebe. Revolutionär war es damals, weil Klimt das darzustellen wagte, was laut gesellschaftlicher Tradition im Verborgenen bleiben sollte: Berührungen, Umarmungen, Küsse und Erotik.
Sonntag, 30.11. (1. Advent) / 17:40 Uhr / Arvo Pärt: Werke für Chor und Streichorchester
Musik, Deutschland, 2025, MDR 43 Min.
Regie: Ute Feudel
Komponist: Arvo Pärt
Dirigent: Tõnu Kaljuste
Orchester: Concerto Copenhagen
Chorleitung: Mai Simson
Chor: Estnischer Philharmonischer Kammerchor
Mit: Cätly Talvik (Alt)
Online verfügbar von 30/11/2025 bis 28/02/2026
Erstausstrahlung
Mit der Einfachheit und Klarheit seiner tonalen Musiksprache erreicht Arvo Pärt ein breites Publikum. Der estnische Komponist hat seine musikalischen Ambitionen einmal wie folgt beschrieben: „Ich habe entdeckt, dass es genügt, wenn ein einziger Ton schön gespielt wird. Dieser Ton, die Stille oder das Schweigen beruhigen mich. Ich baue aus primitivem Stoff, aus einem Dreiklang, einer bestimmten Tonqualität. Die drei Klänge eines Dreiklangs wirken glockenähnlich. So habe ich es ,Tintinnabuli‘ genannt.“
Eine zentrale Stellung in Pärts Schaffen nimmt die geistliche Musik ein. Mit seinem kontemplativen und konzentrierten Stil, der sich auf die Vokalmusik des Spätmittelalters und der Renaissance zurückbesinnt, ist es ihm gelungen, auch außerhalb des Gottesdienstes eine große Zuhörerschaft zu gewinnen.
Die „Berliner Messe“ wurde 1990 für den 90. Deutschen Katholikentag geschrieben, den ersten nach dem Fall der Berliner Mauer. Das Werk ist jedoch ein Ausdruck der Freude darüber, dass in Estland geistliche Musik wieder öffentlich aufgeführt werden durfte.
In diesem Konzert, das im Rahmen des Lausitz-Festivals veranstaltet wurde, stand mit „Festina Lente“ („Eile mit Weile“) auch ein Instrumentalwerk auf dem Programm. Es handelt sich dabei um einen Proportionskanon, bei dem drei Streicherstimmen gemeinsam beginnen, die Melodie aber in drei verschiedenen Geschwindigkeiten spielen.
Zum Abschluss des Konzerts erklang das „Da pacem Domine“, ein musikalisches Gebet um Frieden, das Pärt nach den Terroranschlägen in Madrid im Jahr 2004 komponierte.
Auf dem Programm stehen:
– „Berliner Messe“ für Chor und Orchester
– „Festina Lente“ für Streichorchester
– „Da pacem Domine“ für Chor und Orchester
Sonntag, 30.11. (1. Advent) / 21:55 Uhr / John Wayne – Amerika um jeden Preis
Dokumentation, Frankreich, 2018, ARTE F 52 Min.
Regie: Jean-Baptiste Péretié
Online verfügbar von 23/11/2025 bis 30/12/2025
Ob einsamer Cowboy, draufgängerischer Kavallerieoffizier oder US-Soldat im Zweiten Weltkrieg – John Wayne hat mit über 170 Rollen Filmgeschichte geschrieben. Das Porträt befasst sich nicht nur mit dem klassischen Westernhelden, sondern beleuchtet auch Waynes ultrapatriotischen, homophoben und rassistischen Ansichten.
Nachdem sich John Wayne als Schauspieler viele Jahre mehr schlecht als recht durchgeschlagen hatte, gelang ihm 1939 mit „Ringo“ der Durchbruch. Weil er nicht als Soldat in den Zweiten Weltkrieg eingezogen wurde, konnte er weiter Filme drehen. Die Entscheidung gegen die Armee sorgte jedoch dafür, dass er sich im Gegenzug besonders stark für Heer und Heimat engagierte. Er drehte einen Kriegsfilm nach dem anderen und wurde so auf der Leinwand zu dem Helden, der er im richtigen Leben nie gewesen war.
In der McCarthy-Ära stand er der „Motion Picture Alliance for the Preservation of American Ideals“ vor, die sich den Kampf gegen die Ausbreitung „kommunistischer, faschistischer und anderer totalitärer Gruppen“ in der amerikanischen Filmindustrie zum Ziel gesetzt hatte. Verdächtigte Filmschaffende wurden vorgeladen und vor die Wahl gestellt, mit den entsprechenden Ausschüssen zusammenzuarbeiten oder Gefängnisstrafen beziehungsweise das berufliche Aus zu riskieren. Während des Vietnamkriegs drehte John Wayne mit großem Budget den Propagandafilm „Die grünen Teufel“ (1968) und besuchte die US-Truppen vor Ort.
1960 trat er der rechtsradikalen John Birch Society bei, deren politisches Denken auf Verschwörungstheorien fußt, und ging in seinen rassistischen Äußerungen so weit, von einer „Überlegenheit der weißen Rasse“ zu sprechen. Er wurde zur Reizfigur der protestierenden 68er-Jugend. In seinen Filmen hatte er weiter Erfolg: 1970 wurde er mit dem Oscar als bester Hauptdarsteller in „Der Marshal“ (1969) ausgezeichnet. In zahlreichen Ausschnitten und Interviews mit Filmhistorikern und US-amerikanischen Kriegsveteranen zeigt die Dokumentation die zwei Gesichter des John Wayne.
Sonntag, 30.11. (1. Advent) / 22:50 Uhr / Brigitte Fassbaender ~ Ein Porträt der legendären Sängerin und Regisseurin
Dokumentation, Deutschland, 2025, SWR 53 Min.
Regie: Andreas Morell
Online verfügbar von 30/11/2025 bis 28/02/2026
Erstausstrahlung
Brigitte Fassbaender ist eine der größten Opern- und Lied-Sängerinnen des 20. Jahrhunderts. Geliebt wegen ihres unverkennbaren Timbres, bewundert wegen ihrer außerordentlichen Gestaltungskunst. Doch auf dem Höhepunkt ihrer Laufbahn gibt sie mit nur 55 Jahren ihr Leben als Sängerin auf. Um nahtlos die Karriere einer erfolgreichen Opernregisseurin einzuschlagen. Von der Regisseurin wird sie bald zur Operndirektorin, 1999 schließlich zur Intendantin des Tiroler Landestheaters Innsbruck, das sie bis 2012 leitet. In Frankfurt inszeniert Fassbaender 2025 Richard Wagners „Parsifal“ – ihre 96. Inszenierung. Die 100. will sie noch schaffen.
In Andreas Morells Dokumentation reflektiert Fassbaender offen und authentisch über ihr Leben. Das Publikum erlebt legendäre Aufnahmen, Proben zu Richard Wagners „Parsifal“ und Giacomo Puccinis „Gianni Schicchi“ sowie einen ihrer Meisterkurse an der Wiener Staatsoper.
Sonntag, 30.11. (1. Advent) / 23:45 Uhr / Gioachino Rossini: Wilhelm Tell
Oper Lausanne
Oper, Frankreich, Schweiz, 2024, ARTERTS 201 Min.
Komponist: Gioachino Rossini
Inszenierung: Bruno Ravella
Dirigent: Francesco Lanzillotta
Orchester: Orchestre de Chambre de Lausanne
Chorleitung: Alessandro Zuppardo
Chor: Chœur de l’Opéra de Lausanne
Libretto: Victor-Joseph Étienne de Jouy, Hippolyte-Louis-Florent Bis
Mit: Jean-Sébastien Bou (Wilhelm Tell), Olga Kulchynska (Mathilde), Julien Dran (Arnold), Luigi De Donato (Gessler), Elisabeth Boudreault (Jemmy), Géraldine Chauvet (Hedwig), Frédéric Caton (Melchtal/Walter Fürst), Sahy Ratia (Ruodi, der Fischer), Jean Miannay (Rodolphe), Marc Scoffoni (Leuthold), Warren Kempf (Ein Jäger)
Online verfügbar von 23/11/2025 bis 29/01/2026
Erstausstrahlung
An einem heiteren Sommertag bereiten Dorfbewohner ein Hochzeitsfest vor. Wilhelm Tell aber denkt nur daran, dass die Habsburger über das Land herrschen und sie alle nicht frei sind. Er ruft zum Aufstand auf. Leuthold, der Schäfer, platzt mitten in das Fest hinein. Er wird von den Besatzern gejagt, weil er seine Tochter schützen wollte und verlangt, auf die andere Seite des Wildbachs gebracht zu werden. Tell wagt es und bringt Leuthold über das gefährliche Wasser sicher ans andere Ufer. So beginnt bei Gioachino Rossini die Geschichte über den Freiheitskampf der Schweizer.
Friedrich Schiller hatte den Gründungsmythos der Schweiz mit der Figur des Meisterschützen verknüpft. Während eines Festes zu Ehren der Habsburger kommt es dann zum berühmten Apfelschuss. Die Schweizer werden von den Soldaten misshandelt, Gesslers Hut wird wie eine Trophäe ausgestellt, vor der sich die Einwohner zu verneigen haben. Alle verbeugen sich, alle außer Tell. Er wird verhaftet, hat aber Zeit, seinen Sohn Jemmy zu bitten, den drei Kantonen das Signal zum Aufstand zu geben.
Gessler gibt Tell den Befehl, auf einen Apfel zu schießen, der auf dem Kopf seines Kindes platziert ist. Wenn er das Ziel nicht trifft, werden Vater und Sohn sterben. Tell besteht die gefürchtete Prüfung unter dem Jubel der Schweizer. Als er Gessler jedoch antwortet, dass der zweite Pfeil, der in seinem Köcher versteckt war, für ihn bestimmt war, wäre sein Sohn getroffen worden, lässt der Statthalter ihn verhaften. Die Ankunft der habsburgischen Prinzessin Mathilde befreit Jemmy aus den Fängen des Gouverneurs, aber Tell wird abgeführt und soll in Gesslers Festung hingerichtet werden.
Die Überfahrt zur Festung endet kläglich für die Soldaten und tödlich für Gessler. Das Boot gerät in einem schweren Sturm. Wilhelm Tell entkommt, springt ans Ufer, zückt seinen Bogen und erschießt den Vogt.
Prinzessin Mathilde hatte sich in Arnold von Melchtal, den späteren Abgesandten des Kantons Unterwalden auf dem Rütli, verliebt. Er selbst, hin- und hergerissen zwischen seiner Geliebten und den Freiheitskämpfern, kehrt schließlich mit ihr an die Seite der Aufständischen zurück und erobert die Burg des Vogts. So ist der Sieg komplett.
Bruno Ravella zeichnet in Lausanne für die Inszenierung verantwortlich, Francesco Lanzillotta dirigiert das Orchestre de Chambre de Lausanne. Die Titelrolle übernimmt Jean-Sébastien Bou, Hedwig, Tells Frau wird von Géraldine Chauvet gesungen und Sohn Jemmy von Elisabeth Boudreault. Die Rolle des bösen Vogt spielt Luigi De Donato. Zwei der Unterhändler, die auf dem Rütli die Eidgenossenschaft gründen werden, sind für die Handlung entscheidend: Arnold von Melchtal, interpretiert von Julien Dran und Walter Fürst, gesungen von Frédéric Caton.
Oper in vier Akten.
Französisches Libretto von Victor-Joseph Étienne de Jouy und Hippolyte-Louis-Florent Bis. Frei nach dem Drama von Friedrich Schiller.
Uraufführung am 3. August 1829 in Paris.
Aufzeichnung vom 11. und 13. Mai Oktober in der Oper Lausanne.
Sonntag, 30.11. (1. Advent) / 03:10 Uhr / Harvey Keitel – Zwischen Hollywood und Independent-Kino
Dokumentation, Frankreich, 2023, ARTE F 54 Min.
Regie: Stéphane Benhamou, Erwan Le Gal
Online verfügbar von 26/10/2025 bis 02/12/2025
Wiederholung vom 02.11.2025
Montag, 01.12. / 00:35 Uhr / Klaus Mäkelä dirigiert Schostakowitsch
Mit Sol Gabetta
Musik, Frankreich, 2023, ARTE F 66 Min.
Regie: Isabelle Soulard
Komponist: Dmitri Schostakowitsch
Dirigent: Klaus Mäkelä
Orchester: Orchestre de Paris
Mit: Sol Gabetta (Violoncello)
Online verfügbar von 24/11/2025 bis 31/12/2025
Klaus Mäkelä und Sol Gabetta widmen dem Komponisten Dmitri Schostakowitsch einen Abend in der Pariser Philharmonie. Das Orchestre de Paris eröffnet das Konzert mit Schostakowitschs „Suite für Variété-Orchester Nr. 1“, einem schwungvollen, kurzweiligen Werk aus dem Jahr 1956, das unter anderem Arrangements verschiedener Filmmusiken umfasst. Die acht Sätze basieren auf Tanzrhythmen und wurden lange Zeit fälschlicherweise als die 1938 in Leningrad entstandene „Suite für Jazzorchester Nr. 2“ angesehen.
Bei der „Suite für Variété-Orchester“ kommen auch Instrumente aus der Volksmusik – wie die Gitarre, das Akkordeon und das Saxofon – zum Einsatz. Die abwechslungsreiche Partitur entfaltet große musikalische Kraft: kurze Phrasen, schwungvolle Rhythmen, ein einfacher Aufbau sowie klare und zum Überschwang neigende Stimmungen.
Das „Cellokonzert Nr. 2“ sorgt für einen radikalen Wechsel hin zu düsteren, meditativen Klängen. 1966 komponierte Schostakowitsch das Werk für seinen Schüler und Freund Mstislaw Rostropowitsch, der darüber sagte: „Dieses Werk hat mich ,angesteckt‘. Es wirkt sehr einfach, entwickelt jedoch einen erstaunlichen Klang, wie in einer Offenbarung. Ich liebe dieses Konzert.“
Während beim „Cellokonzert Nr. 1“ der Solopart stärker dominiert, führen Solistin und Orchester hier einen intensiven Dialog mit viel Tiefgang, Farbe und Ausdruckskraft. Auf eine finstere Klage folgt ein betörendes, rhapsodisch anmutendes Ritornell, bevor das Konzert mit einem langen, seufzenden Akkord des Cellos endet und ein überwältigtes Publikum zurücklässt. Die hochkarätige Cellistin Sol Gabetta verschmilzt mit dem Orchester und liefert eine bewegende Interpretation.
Aufzeichnung vom 20. Mai 2023 in der Pariser Philharmonie.
Donnerstag, 04.12. / 00:00 Uhr / Von Natur aus subversiv! Edward Abbey, Umweltaktivist und Schriftsteller
Dokumentation, Frankreich, 2025, ARTE F 52 Min.
Regie: Jérémy Frey, Elisabeth Quin
Online verfügbar von 27/11/2025 bis 04/03/2026
Erstausstrahlung
Der Schriftsteller Edward Abbey war eine zentrale Figur der US-amerikanischen Gegenkultur. Bis heute ist er eine Inspirationsquelle für die globale Klimaschutzbewegung. Zu seinen Verehrern zählen Paul Watson, Robert Redford und der französische Landwirt und Umweltaktivist José Bové. Abbey lässt sich irgendwo zwischen dem zivilen Ungehorsam eines David Henry Thoreau und einer lustigen und abgedrehten Form der Subversion verorten. Mit beißendem Humor und einer Vorliebe für Provokationen setzte er sich für ein starkes politisches Ziel ein: den Schutz der unberührten Natur vor der Logik von Profit und Ausbeutung.
1975 veröffentlichte er seinen Roman „The Monkey Wrench Gang“, in dem vier Außenseiter versuchen, eine Baustelle zu sabotieren, um gegen die Zerstörung eines Naturparks zu demonstrieren. Das Buch wurde Kult, verkaufte sich über eine Million Mal und prägte kommende Generationen von Aktivistinnen und Aktivisten.
Anlässlich des 50-jährigen Jubiläums des Werks entstand die ARTE-Dokumentation der Journalistin Elisabeth Quin und des Co-Regisseurs Jérémy Frey, in der sie die zahlreichen Paradoxe in Abbeys Leben beleuchten. Er war ein schüchterner Misanthrop und ein mitreißender Redner, ein kontemplativer Kämpfer und ein von Feministinnen geschätzter Macho. Als Vater von fünf Kindern trat er zugleich für den Bevölkerungsrückgang ein. Nicht zuletzt durch diese Widersprüchlichkeit bleibt Abbey faszinierend aktuell.
Doch die Dokumentation blickt auch auf die heutige Zeit der anti-ökologischen Backlashs: Ist ziviler Ungehorsam auch im Jahr 2025 noch der beste Weg, um die Natur zu schützen?
Freitag, 05.12. / 21:40 Uhr / Born to Be Wild ~ John Kay und Steppenwolf
Dokumentation, Deutschland, 2021, RB 54 Min.
Online verfügbar von 24/11/2025 bis 22/02/2026
Wiederholung vom 25.11.2025
Freitag, 05.12. / 22:35 Uhr / Das Konzert, das die Beatles zerstörte: Toronto 1969
Dokumentarfilm, Kanada, Frankreich, 2022, ARTE F 90 Min.
Regie: Ron Chapman
Online verfügbar von 28/11/2025 bis 10/02/2026
Woodstock in Toronto: Im September 1969 hat sich ein junger Konzertveranstalter zum Ziel gesetzt, die großen Legenden des Rock ’n’ Roll auf die Bühne zu bringen – darunter Chuck Berry, Jerry Lee Lewis und die Doors. Durch eine Verkettung unglaublicher Umstände treten schließlich auch John Lennon und die Plastic Ono Band auf. Das führt dann dazu, dass Lennon die Beatles endgültig verlässt.
„Das Konzert, das die Beatles zerstörte: Toronto 1969“ beleuchtet die erstaunlichen Hintergründe eines heute fast vergessenen Festivals, das die Musikgeschichte auf den Kopf gestellt hat. Der junge Konzertveranstalter John Brower riskierte sein Leben, um das Toronto Rock and Roll Revival zu einem unvergesslichen Festival zu machen. Sein Ziel war es, dass Chronisten das Festival später als „zweitwichtigstes Ereignis in der Geschichte des Rock ’n’ Roll“ bezeichnen.
Das Festival holte 1969 fast sämtliche Pioniere des Rock ’n’ Roll auf eine Bühne. Chuck Berry, Little Richard, Jerry Lee Lewis, Bo Diddley und Gene Vincent waren ebenso vertreten wie die zum damaligen Zeitpunkt wohl erfolgreichste Rockband: The Doors. Doch erst als John Lennon und die Plastic Ono Band in letzter Minute ihre Teilnahme zusagten, sollte das Festival Musikgeschichte schreiben.
In exklusiven Interviews mit Musiklegenden wie Alice Cooper, Robby Krieger (The Doors), Alan White (Yes), Geddy Lee (Rush), Danny Seraphine (Chicago) und Klaus Voormann (Manfred Mann, The Beatles) sowie bislang unveröffentlichtem Archivmaterial offenbart der Dokumentarfilm die turbulenten Umstände des Festivals: drohende Absagen, schwierige Proben, der Überraschungsbesuch einer Motorradgang und vor allem unwahrscheinlich viel Glück …
Der Auftritt von John Lennon, der zusammen mit Yoko Ono, Eric Clapton, Klaus Voormann und Alan White die Bühne stürmte, blieb unvergesslich. Lennon entschied sich anschließend dazu, die sich bereits anbahnende Trennung von den Beatles endgültig zu vollziehen.
Der Dokumentarfilm erzählt diesen verrückten Tag aus der Perspektive derer, die ihn miterlebt haben, und wartet neben exklusivem Archivmaterial hinter den Kulissen des Festivals auch mit Bildern des Konzerts auf, die von Regisseur Donn Alan Pennebaker eingefangen wurden.
Freitag, 05.12. / 00:10 Uhr / James Blake
ARTE Concert Festival 2025
Musik, Frankreich, 2025, ARTE F 75 Min.
Regie: David Ctiborsky
Erstausstrahlung
Der 1988 geborene britische Singer-Songwriter und Produzent James Blake stammt aus London und bewegt sich an der Schnittstelle von Elektro, Soul, R&B und experimenteller Musik. Seinen internationalen Durchbruch feierte er zu Beginn der 2010er-Jahre. Sein Markenzeichen und Erfolgsrezept ist ein spezieller Mix aus minimalistischem Dubstep und kühlen Elektroklängen – sowie seine warme Stimme.
2011 erschien sein erstes Album. Die Stücke sind melancholisch, puristisch, feinfühlig und innovativ zugleich. Blake differenziert sich durch seine sanfte, oftmals durch Effekte veränderte Stimme und seine Fähigkeit, verschiedene Genres miteinander zu verbinden. Der gefragte Musiker und Produzent hat bereits mit Beyoncé, Frank Ocean, Kendrick Lamar und Rosalía zusammengearbeitet.
Blake hat sich über die Jahre weiterentwickelt, seine musikalische Handschrift bleibt jedoch unverkennbar. Sehr einfühlsam bringt er in seinen Songs Themen wie Liebe, Depression und Einsamkeit zum Ausdruck. Zudem setzt Blake sich aktiv für die Vermittlung eines anderen männlichen Rollenbildes in der Musik ein. Beim „ARTE Concert Festival“ tritt der Künstler und Trendsetter der zeitgenössischen alternativen Musik solo am Klavier auf. Mitunter wird er von einer Gitarre begleitet.
Freitag, 05.12. / 03:21 Uhr / Bilder allein zuhaus: Das Angelusläuten, Jean-François Millet – Bauer sucht Frau
Serie, Frankreich, 2021, ARTE F 2 Min.
Regie: Gérard Pautonnier
Online verfügbar von 31/08/2021 bis 05/09/2026
Das Bauernpaar des Gemäldes „L’Angelus“ (1859) streitet sich auf dem Kartoffelfeld. Der Sohn ist abgehauen, um an „Bauer sucht Frau“ teilzunehmen. Die Mutter ist so gar nicht begeistert …
„Bilder allein zuhaus“ nimmt Meisterwerke der Malerei humorvoll unter die Lupe. Von Leonardo da Vincis „Mona Lisa“ bis hin zu Boteros „Bailarines“ werden in der 30-teiligen dritten Staffel der Kurzfilmserie Gemälde von Schauspielern zum Leben erweckt, die bei einem aufwendigen Casting wegen ihrer Ähnlichkeit mit den gemalten Figuren ausgewählt wurden. Auch Dekor und Kostüme sind dem jeweiligen Bildmotiv sorgfältig nachempfunden. Die sehr witzigen Dialoge spielen dabei mit dem Zeitgeist und vermitteln nebenbei Wissenswertes über die Geschichte der Gemälde.
Programmwoche 50:
Samstag, 06.12. / 06:10 Uhr / Tizian: Im Reich der Farben
Dokumentation, Deutschland, Italien, Spanien, 2021, ZDF 53 Min.
Regie: Giulio Boato, Laura Chiossone
Online verfügbar von 05/12/2025 bis 28/02/2026
Venedig im 16. Jahrhundert gilt als das New York der damaligen Zeit: Internationale Kaufleute, selbstbewusste Frauen und eine Schar von Künstlern prägen das Bild der liberalen Lagunenstadt. Der Star unter ihnen ist Tiziano Vecellio, genannt Tizian. Er revolutioniert mit seinen satten Farben und dem Verzicht auf klare Konturen die venezianische Malerei.
Durch den globalen Handel wird Venedig im 16. Jahrhundert zum Mekka des Kommerzes und der Kunst. Die Opulenz spiegelt sich auch in Tizians Werkstätten wider, er erschafft eine Art Künstlerfabrik und beschäftigt Mitarbeiter, die seine Marketingmaschine ankurbeln und seine Bilder für den Verkauf reproduzieren. Tizian wird zur Marke. In seinen Ateliers entstehen die Meisterwerke, die als bahnbrechend gelten. Vor allem seine Frauendarstellungen sind ein Ausdruck von Schönheit und einer neuen Freiheit in der Wirtschaftsmetropole.
Die Dokumentation zeigt, wie Tizian es mit Talent und genauer Karriereplanung gelingt, zu einem der größten Maler seiner Zeit zu werden. Sein Drang nach Innovation und Aufmerksamkeit verschafft ihm Zutritt bis zu den kaiserlichen und päpstlichen Höfen. Er inszeniert seine Kunst als Machtinstrument und sein Erfolg scheint unaufhaltsam. Doch er bleibt von Schicksalsschlägen nicht verschont. Der frühe Tod seiner Frau Cecilia bedeutet eine Zäsur für Tizian. Auch in seiner letzten Lebensphase verliert er Familienangehörige und Freunde. Aber er schafft weiterhin Meisterwerke, die in Europa gefeiert und gern kopiert werden. 1575 kommt die Pest zurück nach Venedig, ein Jahr später wird auch Tizian ihr zum Opfer fallen.
Samstag, 06.12. / 20:15 Uhr / Alfred Nobel und Bertha von Suttner – Ein Preis für den Frieden
Dokumentarfilm, Frankreich, Schweden, Österreich, 2025, ARTESVTORF 92 Min.
Regie: Daniel Skogström, David Walter Bruckner
Online verfügbar von 29/11/2025 bis 06/03/2026
Erstausstrahlung
Alfred Nobel war nicht nur ein brillanter Chemiker und Erfinder, sondern auch ein erfolgshungriger schwedischer Unternehmer, der mehrere Sprachen beherrschte und die Literatur liebte. Durch die Erfindung des Dynamits und dessen Vermarktung hatte er ein kolossales Vermögen angehäuft. Bertha von Suttner war eine für ihre Zeit ungewöhnliche Frau: Die geborene Gräfin, Literatin und Aktivistin ist bekannt für ihre friedenspolitischen Schriften und die Organisation zahlreicher Friedenskonferenzen. Zwischen Bertha und Alfred entwickelte sich eine enge Freundschaft. Mehr als zwanzig Jahre lang standen sie in regelmäßigem Briefwechsel, eine Korrespondenz, die auch die politischen Wirren ihrer Zeit dokumentiert.
Gegen Ende des 19. Jahrhunderts, nach dem Deutsch-Französischen Krieg von 1870/71, war die Lage in Europa höchst angespannt. Frankreich hatte das Elsass und Teile Lothringens an Deutschland verloren – eine bittere Niederlage. Zwischen dem Vereinigten Königreich und Deutschland spitzte sich die wirtschaftliche Rivalität zu und das russische Reich fürchtete eine industrielle Vormachtstellung Deutschlands. Die Kolonialpolitik der europäischen Großmächte war ein erbitterter Wettlauf um die Ressourcen Afrikas. Trotz oder gerade wegen dieser beängstigenden Gemengelage bildeten sich Friedensbewegungen, um die Öffentlichkeit vor der dramatischen Gefahr eines europäischen Krieges zu warnen.
Wer war Alfred Nobel, dieser ehrgeizige Mann, der den Entschluss traf, sein Vermögen in den Dienst der Menschheit zu stellen? War er wegen seiner Erfindung des Dynamits, der ultimativen Waffe der damaligen Zeit – von Schuldgefühlen geplagt? Welchen Einfluss hatte Bertha von Suttner als Galionsfigur des Pazifismus auf seine Entscheidung, den Großteil seines Vermögens in die Stiftung des Friedensnobelpreises fließen zu lassen?
Recherchen der schwedischen Autorin Ingrid Carlberg, die in den letzten Jahren Archive in ganz Europa durchforstete, förderten die Korrespondenz zwischen Nobel und von Suttner zutage. Das gesammelte Material liefert Einblicke in eine einzigartige Freundschaft, in der sich die Entstehung der Friedensbewegung Ende des 19. Jahrhunderts widerspiegelt.
Sonntag, 07.12. (2. Advent) / 16:05 Uhr / Legendäre Liebespaare des Kinos: Ali MacGraw und Steve McQueen
Dokumentation, Frankreich, 2018, ARTE F 53 Min.
Regie: Bertrand Tessier
Online verfügbar von 30/11/2025 bis 03/10/2026
Erstausstrahlung
Ali MacGraw und Steve McQueen waren zwei Schauspielgrößen, die das Kino der 1970er Jahre geprägt haben. MacGraw wurde mit dem Film „Love Story” zur Symbolfigur einer neuen, sensiblen Weiblichkeit im Hollywoodfilm, während McQueen mit Produktionen wie „Die glorreichen Sieben“, „Gesprengte Ketten“, „Bullitt” oder „Le Mans” als „King of Cool” das Bild des modernen Actionhelden prägte. Ihre Begegnung bei den Dreharbeiten zu „Getaway“ (1972) war der Beginn einer leidenschaftlichen, aber auch schwierigen Beziehung.
Frauen schwärmten für seinen undurchdringlichen Blick mit den eisblauen Augen, Männer waren von Steve McQueens Stunts und seiner Liebe zum Motorsport begeistert. Sein Durchbruch gelang ihm 1958 mit der TV-Westernserie „Wanted: Dead or Alive“ („Der Kopfgeldjäger“). Mit Kinoproduktionen wie „Die glorreichen Sieben“ (1960), „Gesprengte Ketten“ (1963), „Bullitt“ (1968) – berühmt für die spektakuläre Verfolgungsjagd durch San Francisco – und „Le Mans“ (1971) setzte er Maßstäbe für Actionfilme. McQueen fuhr selbst Rennmotorräder und -wagen und bestand darauf, möglichst viele Stunts in seinen Filmen selbst zu machen. Seine natürliche Lässigkeit brachte ihm den Spitznamen „King of Cool“ ein.
Genau wie McQueen traf auch Ali MacGraw den Zeitgeist. Zunächst arbeitete sie als Assistentin der „Vogue“-Chefredakteurin Diana Vreeland, die als „Modepäpstin“ der 1960er galt, wurde dann Fotomodell und kam 1968 zum Film. Ihre Rolle als Jennifer Cavalleri in „Love Story“ (1970) machte sie über Nacht zum Star. Zwei Jahre später begegnete sie bei den Dreharbeiten zu Sam Peckinpahs Krimi „Getaway“ (1972) Steve McQueen.
Sie verliebten sich und Ali MacGraw verließ für ihn nicht nur ihren Ehemann, den Paramount-Chef Robert Evans, der damals zu den mächtigsten Männern in Hollywood zählte, sondern opferte auch ihre Schauspielkarriere. Doch hinter McQueens nonchalantem Auftreten verbarg sich ein Frauenheld, der egozentrisch, launisch und eifersüchtig war. Was als große Hollywood-Liebesgeschichte begann, endete als komplizierte Beziehung, die beide in den Drogenkonsum trieb. Bereits 1978, sechs Jahre nach ihrem Kennenlernen, trennten sie sich wieder. Doch sie werden für immer ein ikonisches Hollywood-Paar der 1970er Jahre bleiben.
Sonntag, 07.12. (2. Advent) / 17:00 Dmitri Schostakowitsch: Symphonie Nr. 7 „Leningrader“
Musik, Deutschland, 2025, MDR 85 Min.
Regie: Michael Beyer
Komponist: Dmitri Schostakowitsch
Dirigent: Andris Nelsons
Orchester: Gewandhausorchester Leipzig, Boston Symphony Orchestra
Online verfügbar von 07/12/2025 bis 07/03/2026
Erstausstrahlung
2025 gedenkt die Musikwelt des 50. Todestages von Dmitri Schostakowitsch. Das Gewandhausorchester widmete dem großen russischen Komponisten ein ganzes Festival, bei dem fast alle Instrumentalwerke erklingen. Ein Höhepunkt war die Aufführung der Leningrader Symphonie, die in ihrer Warnung vor Krieg und Diktatur auch heute höchst aktuell ist. Es spielten das Gewandhausorchester Leipzig und das Boston Symphony Orchestra unter der Leitung von Andris Nelsons.
Dmitri Schostakowitschs 7. Symphonie gehört zu den bekanntesten Beispielen von politisch-ideologisch aufgeladenen Werken in der Musikgeschichte. „Ich widme meine siebente Symphonie unserem Kampf gegen den Faschismus, unserem unabwendbaren Sieg über den Feind, und Leningrad, meiner Heimatstadt“, wurde Schostakowitsch nach der Fertigstellung in der „Prawda“ zitiert. Von einer Glorifizierung von Kampf und Sieg ist in der Musik kaum etwas zu spüren, jedoch hat Schostakowitsch die Symphonie während der Belagerung Leningrads durch die deutschen Nationalsozialisten komponiert. Für die Propagandisten im Kreml eine gute Gelegenheit, die Musik für ihre Zwecke zu verwenden. Schnell wurde das Stück zum Symbol des antifaschistischen Widerstands – und zwar nicht nur in der Sowjetunion, auch in den USA.
Die sowjetische Propaganda beschrieb das sich in immer aufdringlicher entfaltende Bolero-Thema im ersten Satz als die herannahende Aggression der deutschen Nazi-Barbaren. Dabei hatte Schostakowitsch das „Invasionsthema“ als Skizze für eine Passacaglia bereits vor dem Überfall Nazideutschlands auf die Sowjetunion 1940 komponiert.
Aber Schostakowitsch war klug genug, nicht zu widersprechen. Erst lange nach Josef Stalins Tod sagte er: „Mit Gedanken an die Siebte beschäftigte ich mich schon vor dem Krieg. Sie war daher nicht das bloße Echo auf Hitlers Überfall. […] Ich empfinde unstillbaren Schmerz um alle, die Hitler umgebracht hat. Aber nicht weniger Schmerz bereitet mir der Gedanke an die auf Stalins Befehl Ermordeten. Ich trauere um alle Gequälten, Gepeinigten, Erschossenen, Verhungerten.“ Heute ist die Leningrader Symphonie eine Mahnung für uns alle auch in dem Wissen, was politische Willkür, autoritäre Macht und Repression anzurichten vermag.
Sonntag, 07.12. (2. Advent) / 20:15 Uhr / Die Thomas Crown Affäre
(The Thomas Crown Affair)
Spielfilm, USA, 1999, ZDF 109 Min.
Regie: John McTiernan
Drehbuch: Leslie Dixon, Kurt Wimmer
Autor:in: Alan Trustman
Produktion: Irish DreamTime, United Artists
Produzent: Pierce Brosnan, Beau St. Clair
Kamera: Tom Priestley Jr.
Schnitt: John Wright
Musik: Bill Conti
Mit: Pierce Brosnan (Thomas Crown), Rene Russo (Catherine Banning), Faye Dunaway (Psychiaterin), Denis Leary (Michael McCann), Ben Gazzara (Andrew Wallace), Frankie Faison (Paretti), Fritz Weaver (John Reynolds)
Online verfügbar von 06/12/2025 bis 31/12/2025
Der Milliardär Thomas Crown sucht neue Herausforderungen und verlegt sich auf den Diebstahl von Kunstwerken. Als ein Gemälde von Monet aus einem bestens gesicherten New Yorker Museum verschwindet, kommt ihm die Versicherungsdetektivin Catherine Banning auf die Spur. John McTiernans Remake des Films „Thomas Crown ist nicht zu fassen“ aus dem Jahr 1968, mit Pierce Brosnan in der Titelrolle (1999).
Zusatzinfo:
„Die Thomas Crown Affäre“ ist John McTiernans aufwendiges Remake von Norman Jewisons „Thomas Crown ist nicht zu fassen“ aus dem Jahr 1968 mit Steve McQueen und Faye Dunaway in den Hauptrollen. Die Neuverfilmung bedient sich ebenfalls der reizvollen Zutaten Spannung, Sinnlichkeit, exotische Drehorte und sündhaft teure Ausstattung. Die knisternde Spannung zwischen Pierce Brosnan als Thomas Crown und Rene Russo als Catherine Banning trägt entscheidend zur Faszination des Films bei und gibt der klassischen Heist-Story eine romantische und psychologische Tiefe.
Sonntag, 07.12. (2. Advent) / 22:05 Uhr / D. Schostakowitsch: Lady Macbeth von Mzensk ~ Live aus der Mailänder Scala
Oper, Italien, Frankreich, 2025, ARTE F 185 Min.
Regie: Guillaume Klein
Komponist: Dmitri Schostakowitsch
Inszenierung: Vasily Barkhatov
Dirigent: Riccardo Chailly
Orchester: Orchestra del Teatro alla Scala
Chor: Coro del Teatro alla Scala
Bühnenbild / Ausstattung / Bauten: Zinovy Margolin
Kostüme: Olga Shaishmelashvili
Licht: Alexander Sivaev
Mit: Alexander Roslavets (Boris Ismailow), Sara Jakubiak (Katerina Ismailowa), Najmiddin Mavlyanov (Sergej), Alexander Kravets (Der Schäbige), Valery Gilmanov (Le Pope), Yevgeny Akimov (Sinowi Ismailow), Jirí Rajniš (Chasovoy, ein Wachmann/ein Diener), Oleg Budaratskiy (Polizeichef), Ekaterina Sannikova (Axinja), Goderdzi Janelidze (Alter Zwangsarbeiter), Elena Maximova (Sonjetka), Laura Lolita Perešivana (Zwangsarbeiterin), Li Huanhong (Ein Wächter), Vasyl Solodkyy (Der Schulmeister)
Erstausstrahlung
Nicht das Individuum ist schuld an seinem Schicksal, sondern die gesellschaftlichen Umstände. „Lady Macbeth von Mzensk“ kritisierte eine Gesellschaft, die durch die Oktoberrevolution 1917 beseitigt worden war. Nach 200 erfolgreichen Aufführungen wurde Schostakowitschs zweite Oper 1936 abrupt abgesetzt, nachdem Stalin selbst sie gesehen hatte. In der Titelrolle ist die amerikanische Sopranistin Sara Jakubiak zu erleben, am Dirigentenpult Riccardo Chailly. ARTE überträgt die Premiere leicht zeitversetzt am Tag der Aufführung.
Die Mailänder Scala eröffnet die Saison 2025/26 mit einem der großen Meisterwerke des 20. Jahrhunderts. Die Geschichte der „Lady Macbeth von Mzensk“ basiert auf einem Gerichtsfall aus Orjol, einer Stadt etwa 350 Kilometer südlich von Moskau. Nikolaj Leskows Novelle, die die Vorlage lieferte, ist konstruiert als Kriminalfall. Unter den Zaren galt das Gesetz des Domostroi, Frauen, Kinder und Dienerschaft waren der uneingeschränkten Herrschaft des Hausherrn unterworfen.
Katharina Ismailowa, eine lebenslustige Frau, ist eingesperrt in ihrem Haushalt, wird vernachlässigt von ihrem Ehemann und vom Schwiegervater tyrannisiert. Die Situation gerät aus den Fugen, als Sergej in die Dienste der Ismailows tritt. Die liebeshungrige Katharina verliebt sich Hals über Kopf, und als der Schwiegervater die beiden erwischt, wird er von ihr vergiftet. Sergej erschlägt den Ehemann, der nach seiner Rückkehr etwas ahnt. Bei Sergejs und Katharinas Hochzeit kommen die Morde ans Licht und die beiden werden zu lebenslanger Zwangsarbeit verurteilt.
Die beiden Uraufführungen, am 22. Januar 1934 in Leningrad und zwei Tage später in Moskau, waren ein voller Erfolg. Zwei Jahre lang wurde Schostakowitsch vom Publikum und von der Kritik gefeiert, so lange, bis im Januar 1936 Josef Stalin selbst und eine Reihe seiner engsten Mitarbeiter eine Aufführung besuchten.
Nur wenige Tage später erschien in der Prawda eine vernichtende Kritik und Schostakowitsch wurde zur Persona non grata. Riccardo Chailly dirigiert das Orchester der Mailänder Scala. In der Titelrolle ist die amerikanische Sopranistin Sara Jakubiak zu erleben. Ihr Geliebter und Mittäter wird verkörpert von dem aus Samarkand stammenden Tenor Najmiddin Mavlyanov. ARTE überträgt die Premiere leicht zeitversetzt am Tag der Aufführung.
Sonntag, 07.12. (2. Advent) / 01:30 Uhr / Winterreise ~ Ein Ballett von Christian Spuck
Ballett, Schweiz, 2021, SWR 95 Min.
Choreographie: Christian Spuck
Komponist: Franz Schubert, Hans Zender
Dirigent: Benjamin Schneider
Orchester: Philharmonia Zürich
Fernsehregie: Michael Beyer
Dramaturgie: Christian Spuck, Michael Küster
Mit: Mauro Peter (Tenor)
Online verfügbar von 07/12/2025 bis 07/03/2026
Das Ballett von Christian Spuck mit der Musik von Hans Zender für Franz Schuberts „Winterreise“ ist eine komponierte Interpretation. In einer Mischung aus großen Ensembleszenen und intimen Solobildern unternimmt Christian Spuck eine Reise ins Innere des Menschen. Dabei erkundet er so zeitlose Themen wie Liebe, Sehnsucht, Entfremdung und Verlassenheit und ermöglicht mit den Mitteln des Tanzes eine neue Perspektive auf eines der großen klassischen Meisterwerke.
Franz Schuberts „Winterreise“, ein Zyklus aus 24 Liedern für Singstimme und Klavier auf Gedichte von Wilhelm Müller, gilt nicht nur als Höhepunkt in Schuberts Liedschaffen, sondern als Gipfel des deutschen Kunstlieds überhaupt. Der deutsche Komponist Hans Zender bearbeitete den Zyklus 1993. Seine Fassung für Tenor und kleines Orchester legt ebenso einfühlsam wie radikal das Verstörungspotenzial des Zyklus frei und nähert sich den Gedichten Wilhelm Müllers auf eigene Weise. Zender stößt in die dunkelsten Regionen des Menschseins vor. Mit seiner Interpretation fördert er Emotionen zu Tage, die bei Schubert unter der Oberfläche pulsieren, und deckt die unheimlichen Schichten in der Tiefe der Musik auf.
Das Ballett von Christian Spuck mit der Musik von Hans Zender für Schuberts „Winterreise“ ist eine komponierte Interpretation. Ähnlich wie Zender geht es Spuck in seiner 2019 mit dem renommierten Prix Benois de la Danse ausgezeichneten Inszenierung weniger darum, die äußerlichen Stationen des Reisenden zu bebildern, als sich vielmehr in ausgreifender Abstraktion mit dem Zyklus auseinanderzusetzen.
In einer Mischung aus großen Ensemble-Szenen und intimen Solobildern unternimmt der Choreograph Spuck eine Reise ins Innere des Menschen. Dabei erkundet er so zeitlose Themen wie Liebe, Sehnsucht, Entfremdung und Verlassenheit und ermöglicht mit den Mitteln des Tanzes eine neue Perspektive auf eines der großen klassischen Meisterwerke.
Montag, 08.12. / ab 20:15 Uhr / Schwerpunkt: Die Coen-Brüder: Coole Typen
Schwerpunkt, ARTE94 Min.
Joel und Ethan Coen schufen gemeinsam Meilensteine des zeitgenössischen US-Kinos, sei es „The Big Lebowski“ (1998) oder „No Country for Old Men“ (2007). ARTE ehrt das brillante Duo mit der Ausstrahlung ihres ersten großen internationalen Erfolgs „Fargo: Blutiger Schnee“ (1996) und einem neuen Porträt: „Die Coen-Brüder – Eine amerikanische Geschichte“ von Sarah Aspinall in Erstausstrahlung.
Montag, 08.12. / 20:15 Uhr / Fargo
Schwerpunkt: Die Coen-Brüder: Coole Typen
(Fargo – Blutiger Schnee)
Spielfilm, USA, 1996, ZDF 94 Min.
Regie: Joel Coen, Ethan Coen
Drehbuch: Ethan Coen, Joel Coen
Produktion: PolyGram Film Productions
Produzent: Ethan Coen
Kamera: Roger Deakins
Schnitt: Roderick Jaynes
Musik: Carter Burwell
Mit: Frances McDormand (Marge Gunderson), William H. Macy (Jerry Lundegaard), Steve Buscemi (Carl Showalter), Peter Stormare (Gaear Grimsrud), Kristin Rudrüd (Jean Lundegaard), Harve Presnell (Wade Gustafson), Tony Denman (Scotty Lundegaard)
Online verfügbar von 07/12/2025 bis 07/01/2026
Minnesota, 1987: Autohändler Jerry Lundegaard beauftragt zwei Ganoven mit der Entführung seiner Frau. Das von seinem wohlhabenden Schwiegervater erpresste Lösegeld soll ihn aus einer finanziellen Notlage befreien. Als die Entführer zu Mördern werden, kommt ihnen die Polizistin Marge bald auf die Spur. Die schwarze Komödie war der internationale Durchbruch der Coen-Brüder (1996).
Im tief verschneiten Minnesota des Winters 1987 steckt Autohändler Jerry Lundegaard in finanziellen Nöten. Zu gern möchte er etwas von dem Geld seines wohlhabenden Schwiegervaters Wade abhaben. Dazu hat er einen geschickten Plan ausgetüftelt: Er fährt nach Fargo, North Dakota, um dort die Ganoven Carl Showalter und Gaear Grimsrud anzuheuern. Für den Lohn eines neuen Oldsmobile Ciera und die Hälfte von angeblich nur 80.000 Dollar Lösegeld sollen sie Jerrys Frau entführen. Dann will er sich selbst als alleinigen Geldboten bestimmen, den Großteil der Beute einstecken und die beiden angeheuerten Kidnapper vom kleinen Rest auszahlen. In der Theorie klingt das wunderbar einfach, doch wie so oft läuft nicht alles wie geplant.
Die Entführung läuft aus dem Ruder, als Gaear einen Polizisten, der den Fluchtwagen bei einer Routinekontrolle anhält, kurzerhand tötet. Als Carl den blutverschmierten Körper von der Straße schleift, wird er von einem vorbeifahrenden Pärchen gesehen. Gaear liefert sich mit ihnen eine Verfolgungsjagd und erschießt letztlich die beiden Zeugen.
Zuständig für die Aufklärung der Morde ist die hochschwangere Chefin der örtlichen Polizei, Marge Gunderson. Es gelingt ihr schon bald, zahlreiche Menschen aufzuspüren, die mit den Ganoven in Verbindung stehen. Währenddessen eskaliert die Situation zwischen Jerry und seinem Schwiegervater Wade, der ihm die Geldübergabe nicht zutraut. Als an Jerrys Stelle Wade am vereinbarten Treffpunkt auftaucht, ist Carl Showalter alles andere als begeistert …
Zusatzinfo:
Originelle Charaktere, brillante Dialoge und ein Plot voller überraschender Wendungen machten „Fargo“ zu einem Meilenstein der Filmgeschichte, der den Coen-Brüdern international zum Durchbruch verhalf. Der Film wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, darunter 1997 zwei Oscars (und fünf weitere Nominierungen) für das beste Drehbuch (Ethan und Joel Coen) und für die beste weibliche Hauptrolle (Frances McDormand) sowie Auszeichnungen für die beste Regie (Joel Coen) 1996 beim Filmfestival in Cannes und 1997 bei den britischen Baftas.
Montag, 08.12. / 21:50 Uhr / Die Coen-Brüder – Eine amerikanische Geschichte
Schwerpunkt: Die Coen-Brüder: Coole Typen
Dokumentation, Deutschland, Großbritannien, 2025, ZDF 54 Min.
Regie: Sarah Aspinall
Online verfügbar von 08/12/2025 bis 08/03/2026
Erstausstrahlung
Die Brüder Joel und Ethan Coen haben in sehr eigenwilligen Filmen ein ganz eigenes Genre in der Welt des Kinos geschaffen – ein filmisches Universum mit eigener Moral und eigenen Regeln. Ein Ort, der ihrer Heimat Amerika auf beunruhigende Weise ähnelt, es aber doch nicht ist. Es ist eine Welt, die nur mit einem Wort beschrieben werden kann: Coenesque. Die Dokumentation folgt der seltsamen, aber brillanten Reise, die die Coens dorthin geführt hat. Eine faszinierende Geschichte über die Zusammenarbeit zweier Brüder, die manchmal wie eine Person erscheinen.
Sie sind ein Rätsel in der grell ausgeleuchteten Welt des großen Kinos: Die Coen-Brüder haben in sehr eigenwilligen Filmen ein ganz eigenes Genre in der Welt des Kinos geschaffen – ein filmisches Universum mit eigener Moral und eigenen Regeln, ein Ort, der Amerika auf beunruhigende Weise ähnelt, es aber doch nicht ist. Es ist eine Welt, die nur mit einem Wort beschrieben werden kann: Coenesque. Die Dokumentation fächert die Karriere von Joel und Ethan Coen auf und versucht sich an einer Antwort auf die Frage, die so viele gestellt haben: Wie machen sie das?
Ihr Chamäleon-Talent hat jedes Genre – Thriller, Komödien, Tragödien, Western, Musicals, Spionage – neu erfunden und zu ihrem eigenen gemacht. Die Dokumentation zeigt, wie ihre gemeinsame Fantasiewelt aus der Kindheit und die Entfremdung, die sie vom amerikanischen Leben empfanden, diese einzigartige Vision hervorgebracht haben. Wie sie durch das goldene Zeitalter Hollywoods geprägt wurden und selbst ein neues goldenes Zeitalter des unabhängigen Kinos geschaffen haben. Dabei haben sie ihre kauzigen Persönlichkeiten bewahrt, was sie zu den beiden unwahrscheinlichsten Kreativen macht, die jemals Hollywood erobert haben.
Die Dokumentation folgt der seltsamen, aber brillanten Reise, die die Brüder dorthin geführt hat. Eine faszinierende Geschichte über die Zusammenarbeit von zwei Menschen, die manchmal wie eine Person erscheinen. Und eine Geschichte, die so düster-komisch ist wie jeder einzelne ihrer Filme.
Zusatzinfo:
Mit: George Clooney, Jeff Bridges, Tilda Swinton, John Malkovich, Tim Blake Nelson und Kathryn Hunter.
Montag, 08.12. / 02:20 Uhr / Mark Rothko – Bilder müssen geheimnisvoll sein
Dokumentation, Frankreich, 2023, ARTE F 52 Min.
Regie: Pascale Bouhénic
Online verfügbar von 01/12/2025 bis 21/02/2026
Er sagte, seine Malerei sei „eine Apotheke für die Seele“. Mark Rothko (1903-1970), geboren in Dwinsk im Russischen Kaiserreich, dem heutigen Daugavpils in Lettland, wanderte 1913 mit seiner Mutter und Schwester in die USA aus, wo seine jüdische Erziehung fortgesetzt wurde. Er war ein ausgezeichneter Schüler und begann ein Studium an der Yale University, zog es dann allerdings vor, sich der Malerei zu widmen. Eine Italienreise inspirierte ihn, große Farbfelder zu komponieren. Sein Schaffen vereint die untergegangene Welt der osteuropäischen Juden und das moderne Nordamerika. Ein Rückblick auf den Werdegang eines der Meister des abstrakten Expressionismus.
Mark Rothko gilt als einer der großen Künstler des 20. Jahrhunderts. Er sah seine Aufgabe darin, mit abstrakter Malerei die Tragik des Menschseins darzustellen. Er wollte sich in keine Schubladen stecken lassen und erklärte daher, seine Kunst sei keineswegs abstrakt, sondern „materiell“. Seine Malerei sei eine Ideen- und keine Farbenmalerei, und die Sinnlichkeit spiele in seinem Schaffen eine wesentliche Rolle. Die Dokumentation fängt den Geist des modernen Malers ein und erläutert seinen anspruchsvollen Blickwinkel zwischen Abstraktion und Sinnlichkeit. Marcus Rothkowitz wurde 1903 in Dwinsk, dem heute lettischen Daugavpils, geboren. Anders als seine Geschwister wurde er im jüdischen Glauben erzogen. Die Familie Rothkowitz sah sich aufgrund der zunehmenden antijüdischen Pogrome gezwungen in die USA auszuwandern. Marcus erreichte New York 1913 mit einem Auswandererschiff und reiste weiter nach Portland. Eine traumatische Erfahrung für ein Kind. Trotz glänzender Leistungen brach er 1923 sein Studium an der Yale University in New Haven ab und ging nach New York, um Malunterricht zu nehmen. 1938 wurde er amerikanischer Staatsbürger, zwei Jahre später änderte er seinen Namen in Mark Rothko. Mit 35 begann seine Karriere als Maler. Er engagierte sich zusammen mit großen Künstlern wie Pollock, Motherwell oder Clyfford Still in der künstlerischen Avantgarde. Die nordamerikanische Malerei sicherte sich mit dem abstrakten Expressionismus einen Platz in der internationalen Kunstszene. Dennoch äußerte sich in Rothkos Europareisen eine starke Verbundenheit mit dem alten Kontinent – insbesondere mit der italienischen Kunst. Rothko war der Auffassung, die abstrakte Malerei müsse auf die Welt einwirken und Ideen vermitteln. Sein Sohn Christopher Rothko, Carol Mancusi-Ungaro (die Restauratorin der 14 schwarzen Gemälde in der Rothko-Kapelle in Houston) und der Chemiker Philippe Walter betonen in der Dokumentation die besondere Bedeutung der Farbherstellung – denn die „Materialität“ der Farben weckt Gefühle im Betrachter. Rothko setzte seine Werke wie ein Regisseur in Szene: Die Bilder sollten relativ tief hängen, das Licht musste gedämpft sein. So wollte der Maler ein Ambiente schaffen, das die Farben nach und nach zur Geltung bringt. Die Dokumentation vermittelt nicht nur Wissen über den Künstler und seine Werke, sondern macht Rothkos sinnliche Ästhetik greifbar.
Dienstag, 09.12. / 05:40 Uhr / GEO Reportage ~ Java: Zauberhaftes Schattentheater
Reportage, Deutschland, 2017, ARTE 43 Min.
Regie: Julien Hamelin
Online verfügbar von 02/12/2025 bis 08/01/2026
Bis heute wird auf der Insel Java WayangKulit, indonesisches Schattentheater, aufgeführt. Nach wie vor erfreuen sich die Jahrhunderte alten Geschichten von Göttern, Kriegern und Prinzessinnen großer Beliebtheit. Die Puppenspieler, sogenannte Dalangs, gelten als Meister ihres Fachs und genießen große gesellschaftliche Anerkennung, zuweilen sogar Prominentenstatus. Ein Grund, warum viele junge Leute diesen Beruf anstreben. „GEO Reportage“ hat den Lehrling Ganesh bei der Anfertigung seiner ersten eigenen Schattenpuppen begleitet und den Meister Gondo Suharno bei seinen Aufführungen in der javanischen Provinz beobachtet.
Die Puppenspieler des Wayang Kulit, die sogenannten Dalangs, werden sowohl zu offiziellen Anlässen wie Lokalwahlen, als auch zu privaten Feiern wie Hochzeiten eingeladen. Die Aufführungen dauern bis zu sieben Stunden, vom Abend bis in die frühen Morgenstunden, ohne Pause. In dieser Zeit müssen die Dalangs ihr Publikum unterhalten, Geschichten erzählen und in eine Fantasiewelt aus drangsalierten Königen, schönen Prinzessinnen, mutigen Kriegern und weisen, hinduistischen Gottheiten entführen. Alle werden von demselben Puppenspieler gesprochen, aber mit verschiedenen Stimmen. Zur Verfügung stehen dem Dalang dafür zweidimensionale Puppen, die von einem Teil der Zuschauerschaft nur hinter einer weißen Leinwand als Silhouetten wahrgenommen werden, als Schattenrisse. Daher wird das Wayang Kulit auch Schattentheater genannt. Dalangs, welche diese Herausforderung mit Bravour bewältigen, gelten als Meister ihres Faches, sind populär und zuweilen gar prominent. Sie verfügen über gut gefüllte Auftragsbücher und damit über ein gesichertes Einkommen. Gondo Suharno ist ein solcher Meister. Mit seiner Gruppe aus Musikern, Sängerinnen und Assistenten ist er ständig unterwegs und bildet darüber hinaus noch Studenten aus, die seine Kunst erlernen wollen. Zu ihnen gehört Ganesh, ein junger Student aus bescheidenen Verhältnissen. Wenn er nicht studiert, begleitet er den Meister bei seinen Aufführungen. Inzwischen hat Ganesh so viel Geld zusammengespart, dass er seine eigenen Puppen anfertigen lassen will.
Zusatzinfo:
„GEO Reportage“ präsentiert außergewöhnliche Menschen rund um den Globus.
Freitag, 12.12. / 21:45 Uhr / Zucchero – Maestro des Blues
Dokumentation, Italien, 2023, ZDF 57 Min.
Regie: Valentina Zanella, Giangiacomo De Stefano
Online verfügbar von 11/12/2025 bis 12/03/2026
Erstausstrahlung
Zucchero Sugar Fornaciari, der italienische Maestro des Blues, rockt mit seiner unvergesslichen Stimme und seinen Songs voll dunkler Schönheit auf seiner Welttournee über die Bühnen und lässt große Gefühle entstehen. Zucchero beschwört sie aus den Tiefen seiner eigenen Geschichte und vor allem in Erinnerung an seine Kindheit in Roncocesi in der Emilia-Romagna. Der Dokumentarfilm von Valentina Zanella und Giangiacomo De Stefano erzählt vom Leben zwischen den Extremen, mit Zuccheros eigenen Worten und denen von Bono, Sting, Brian May, Andrea Bocelli, Randy Jackson und vielen anderen.
Der Musiker Zucchero Sugar Fornaciari schenkte Italien, dem Land der Oper und des Belcanto, den Blues. Und er singt ihn immer auf Italienisch. Dabei wurde sein Heimatort, das kleine Roncocesi in der Emilia-Romagna, für ihn zur Brücke in die Vereinigten Staaten und zur ländlichen und schwarzen Kultur dort. Der Dokumentarfilm begleitet den Sänger auf seiner Welttournee und berührt dabei die Höhen und Tiefen eines Musikers, der seine Zweifel und Schwächen offenlegt. In einem seiner Songs spricht er vom Teufel in ihm, den er nicht bekämpfen konnte – und so entschied er, sich mit ihm zu vergnügen.
Das Leben von Zucchero, Zucker, so nannte ihn seine Lehrerin in Roncocesi, entwickelt sich zwischen Extremen: Heute füllt er riesige Stadien und tritt gemeinsam mit den Top-Stars der Musikwelt auf. Als Kind in den 1950er und 1960er Jahren erfährt er jedoch die Mühsal und Härte des Landlebens in der Emilia-Romagna. Schon als kleiner Junge spürt er, dass die Energie der Afroamerikaner in den USA mit der pulsierenden Kraft verwandt ist, die er in Roncocesi spürt. Auf der Kirchenorgel versucht er, die Melodien nachzuspielen. Noch ahnt er nicht, dass diese Musik einmal sein Leben retten wird.
Als er schon große Erfolge feiert, zerbricht die Beziehung zur Mutter seiner Töchter. Nach dem Ende seiner großen Liebe lähmen ihn Panikattacken und eine tiefe Depression. Doch Zucchero findet zurück zu seinen Wurzeln, die er seither nicht wieder verlassen hat. Im Duett mit Opernsänger Luciano Pavarotti singt sich Zucchero zurück in die Herzen und auf die großen Konzert-Bühnen dieser Welt.
Freitag, 12.12. / 22:45 Uhr / Die Drei Tenöre – Geburt einer Legende
Dokumentation, Deutschland, 2024, ZDF 57 Min.
Regie: Claus Wischmann
Online verfügbar von 12/12/2025 bis 12/03/2026
Ausgerechnet der Fußball sollte 1990 die Welt der klassischen Musik nachhaltig verändern: Mit Luciano Pavarotti, Plácido Domingo und José Carreras gaben die drei weltberühmten Tenöre am Vorabend des WM-Finales in Rom erstmals ein gemeinsames Konzert und läuteten damit die Ära der klassischen Superstars ein. Die Dokumentation begleitet die „Drei Tenöre“ durch ihre Karriere und bietet jede Menge Musik.
Am 7. Juli 1990, während der Fußball-Weltmeisterschaft in Italien, geschah etwas, das die Welt der klassischen Musik für immer verändern sollte. Luciano Pavarotti, Plácido Domingo und José Carreras, drei der größten Tenöre ihrer Generation, standen gemeinsam mit dem Dirigenten Zubin Mehta auf der Bühne – die Premiere der legendären All-Star-Formation die „Drei Tenöre“ in den Caracalla-Thermen in Rom. Dieses historische Konzert war der Startschuss für eine neue Ära der klassischen Musik: 6.000 Zuschauer waren live dabei, aber eine Milliarde Menschen weltweit verfolgten das Konzert am Fernseher.
Gesungen wurden Gassenhauer und bekannte Opernarien in neuen Arrangements. Einer der Höhepunkte war Nessun Dorma aus Puccinis Oper Turandot. Diese Arie wurde zur WM-Hymne und zur Titelmelodie der BBC-Berichterstattung und machte die „Drei Tenöre“ zu weltweit gefeierten Superstars.
Pavarotti, Domingo und Carreras haben dazu beigetragen, die Grenzen zwischen klassischer und populärer Musik zu überwinden: Von San Francisco über Tokio bis London konnten Menschen auf der ganzen Welt in den folgenden Jahren die drei Star-Tenöre auf ihren zahlreichen Tourneen live erleben. Ihre Konzerte waren stets ausverkauft, die Begeisterung für ihre Musik kannte keine Grenzen.
Die Dokumentation zeichnet die Ereignisse rund um das Konzert in Rom und die folgenden Jahre nach. Mit dabei ist auch der Initiator Mario Draghi, der von da an weitere Klassik-Events in aller Welt produzieren sollte.
Zusatzinfo:
Der Film ist die aktualisierte und visuell bearbeitete Fassung einer gleichnamigen Dokumentation aus dem Jahr 2015.
Freitag, 12.12. / 23:40 Uhr / Luciano Pavarotti ~ Central Park, New York
Musik, USA, 1993, ZDF 68 Min.
Regie: Bill Cosel
Produktion: C Major Entertainment
Komponist: Giuseppe Verdi, Ruggero Leoncavallo, Francesco Cilea, Albertina Walker, Duke Ellington, Piero Mascagni, Cesare Andrea Bixio, Jules Massenet, Giacomo Puccini, Eldo Di Lazzaro
Dirigent: Leone Magiera
Orchester: New York Philharmonic Orchestra
Chor: The Boys Choir of Harlem
Mit: Andrea Griminelli (Flöte)
Online verfügbar von 11/12/2025 bis 12/03/2026
Am 26. Juni 1993 pilgerten mehr als 500.000 Menschen in den New Yorker Central Park. Sie alle wollten das Konzert des „größten Tenors des 20. Jahrhunderts“ erleben: Luciano Pavarotti. Begleitet von den New Yorker Philharmonikern verzauberte der Opernsänger die Massen mit einem breiten Programm von Opernhits bis zu italienischem Schlager.
Eine Rekordzahl von über einer halben Million Menschen wollten bei diesem Open-Air-Ereignis dabei sein – und ihr Idol enttäuschte sie nicht: Begleitet von den New Yorker Philharmonikern unter der Leitung seines alten Freundes Leone Magiera verzauberte Luciano Pavarotti Hunderttausende vor Ort und ein Millionenpublikum vor den Fernsehbildschirmen mit den größten Opern-Hits von „Lamento di Federico“ über „E lucevan le stelle“ bis zum grandiosen Finale mit Puccinis „Nessun dorma“.
Dazwischen lockert „Big P.“ sein Programm mit populären italienischen Schlager-Evergreens wie Ernesto de Curtis‘ „Non ti scordar di me“ und natürlich dem neapolitanischen Welthit „O sole mio“ auf.
Eine mitreißende zusätzliche Musikfarbe brachte der legendäre Boys Choir of Harlem ins Programm: Gospel und Swing von den Jungs, die auch vor Nelson Mandela und Papst Johannes Paul II. sowie mit Quincy Jones, Kanye West und Michael Jackson sangen.
Ein vertrauter Gast bei Pavarottis Konzerten: der Flötist Andrea Griminelli. Seit 1984 verband die beiden eine außergewöhnliche Freundschaft, seitdem stand Griminelli bei über 200 Konzerten mit seinen virtuosen Solo-Einlagen neben dem Tenorstar auf der Bühne.
Aufzeichnung vom 26. Juni 1993 aus dem Central Park, New York.
Freitag, 12.12. / 03:49 Uhr / Bilder allein zuhaus: We Can Do It!, J. Howard Miller – Der Clash
Serie, Frankreich, 2021, ARTE F 3 Min.
Regie: Gérard Pautonnier
Online verfügbar von 06/09/2021 bis 12/09/2026
Naomi Parker Fraley hat die Nase voll. Seit mehr als 70 Jahren versucht sie nun vergeblich zu beweisen, dass sie – ganz gewiss nicht Geraldine Doyle – es war, die dem Künstler J. Howard Miller Modell stand. Gewalt scheint der einzige Ausweg. Sie sagt Geraldine in den sozialen Medien den Kampf an …
„Bilder allein zuhaus“ nimmt Meisterwerke der Malerei humorvoll unter die Lupe. Von Leonardo da Vincis „Mona Lisa“ bis hin zu Boteros „Bailarines“ werden in der 30-teiligen dritten Staffel der Kurzfilmserie Gemälde von Schauspielern zum Leben erweckt, die bei einem aufwendigen Casting wegen ihrer Ähnlichkeit mit den gemalten Figuren ausgewählt wurden. Auch Dekor und Kostüme sind dem jeweiligen Bildmotiv sorgfältig nachempfunden. Die sehr witzigen Dialoge spielen dabei mit dem Zeitgeist und vermitteln nebenbei Wissenswertes über die Geschichte der Gemälde.
Regelmäßige Sendungen mit kulturellen Themen auf arte sind zudem:
Stadt, Land, Kunst (Mo. – Fr. 13 Uhr) und TWIST
Diese Übersicht wird stets mehrere Wochen vor den jeweiligen Sendeterminen erstellt.
Aktuelle Programmänderungen sind meist nicht berücksichtigt. Diese finden sich auf arte.tv.
