TV-Tipps arte

arte und 3sat übertragen in ihren umfangreichen Programmen regelmäßig Dokumentationen über Künstler und Kulturereignisse, dazu Konzerte (von Klassik über Pop & Rock bis Heavy Metal), Musicalfilme, Opern-, Tanz- und Theatervorstellungen.
Diese Seite informiert über bevorstehende interessante Ausstrahlungstermine auf arte aus dem Kulturbereich.


Samstag, 18.01. / 02:00 Uhr / Elbjazz-Festival 2021
Mit China Moses, Nils Landgren, Michelle David
Musik, Deutschland, 2021, NDR 74 Min.
Regie: Axel Ludewig
Online verfügbar von 18/01/2025 bis 31/01/2025

ARTE zeigt die Highlights des Elbjazz-Festivals 2021 in einem exklusiven Zusammenschnitt. Ein opulentes Licht- und Bühnendesign und erlesenes Line-up um China Moses, Nils Landgren Funk Unit, Salvador Sobral Duo, Michelle David & The True-tones, Masaa, The Notwist sowie dem Verneri Pohjola Quartet.

Das Elbjazz 2021 ging neue Wege: In einer digitalen Ausgabe mit einem opulenten Bühnendesign brachte es erlesene Gäste live on Stage. ARTE zeigt die Highlights des Elbjazz-Festivals in einem exklusiven Zusammenschnitt.
Wenn The Notwist Konzerte geben, kann alles passieren: Indie-Rock, Noise-Jazz, Kraut, Minimal Music oder elektronischer Pop. Über allem tänzelt der zerbrechliche Gesang von Markus Acher: Das klingt intellektuell, aber nie kopflastig, ist catchy, aber nie gefällig – und ist absolut tanzbar. Den Posaunisten und Sänger Nils Landgren muss man nicht vorstellen – Schwedens bekanntester Jazzmusiker fährt mit seiner Nils Landgren Funk Unit satten Oldschool-Funk und smoothen Soul der Spitzenklasse auf. Die in Paris ansässige Soul-Diva China Moses ist eine geborene Entertainerin, die es versteht, innerhalb von Augenblicken von smoothem Jazz zu kraftvollem Blues zu wechseln.

Salvador Sobral gewann im Jahr 2017 den Eurovision Song Contest – beim digitalen Elbjazz singt der Portugiese seine sensiblen Balladen zwischen Pop und Jazz. Der finnische Trompeter Verneri Pohjola überzeugt mit Bop, Souljazz, Folklore und sogar Rock – all das verbindet er mit einem coolen, nordischen Ton. Dazu kommen Michelle David & The True-tones, deren mitreißender Sound irgendwo zwischen Gospel, Calypso und Afrofunk anzusiedeln ist, und das Quartett Masaa mit dem libanesischen Sänger Rabih Lahoud, das arabische Verse mit zeitgenössischem Jazz kombiniert.

Sonntag, 19.01. / 10:35 Uhr / Sharon Stone – Überlebensinstinkt im Showbiz
Dokumentation, Frankreich, 2023, ARTE F 53 Min.
Regie: Nathalie Labarthe
Online verfügbar von 05/01/2025 bis 12/04/2025
Wiederholung vom 12.01.2025

Sonntag, 19.01. / 16:30 Uhr / Giganten der Kunst: Vincent van Gogh
Dokumentationsreihe, Deutschland, 2021, ZDF 52 Min.
Regie: Johannes von Kalckreuth
Online verfügbar von 11/01/2025 bis 10/02/2025

Michelangelo, Rembrandt van Rijn, Vincent van Gogh – die Doku-Reihe „Giganten der Kunst“ widmet den drei Künstlern je eine Folge. Drei Ausnahmegenies, die ihren eigenen Weg gegangen sind und dabei ikonographische Kunstwerke hinterlassen haben.

Vincent van Gogh (1853-1890) verkörpert wie kaum ein anderer Künstler den Typus des irren Genies. Aber war er wirklich wahnsinnig? Die Dokumentation zeichnet ein differenzierteres Bild des Menschen und Künstlers. Modernste Animationstechnik zeigt seine Gemälde in nie dagewesener Detailtiefe. Und neue technische Analysen vermitteln verblüffende Erkenntnisse.

Sein tragisches Leben, seine Selbstverletzung am Ohr, seine rätselhaften Anfälle, sein dramatischer, viel zu früher Tod, die Wirkung seiner unverkennbaren Bilder – diese Zutaten haben Vincent van Gogh (1853-1890) laut Umfragen zum bekanntesten Maler aller Zeiten gemacht. Zugleich verkörpert der Niederländer wie kaum ein anderer Künstler den Typus des irren Genies. Aber war Vincent van Gogh wirklich verrückt? Und sind seine Bilder tatsächlich das Produkt eines Wahnsinnigen?

Diese Fragen stehen im Mittelpunkt der Dokumentation. Gemeinsam mit den Van-Gogh-Experten Nienke Bakker, Louis van Tilborgh und Steven Naifeh folgt sie den Spuren von van Goghs Leben und zeichnet auf Basis seiner Briefkorrespondenz ein differenzierteres Bild des Menschen und Künstlers. Und sie zeigt, wie holprig van Goghs Weg in die Kunst war: Als Spätberufener zur Malerei gekommen, drohte er anfangs schon am Handwerk zu scheitern. Erst vier Jahre vor seinem Tod wird aus dem Dilettanten einer der größten Maler, der mit seinen rhythmischen Pinselstrichen und seinen leuchtenden Farben die Kunst seiner Zeit revolutioniert und ein gigantisches Werk hinterlässt.

Einen neuen Blick auf van Goghs Schaffensprozess erlauben auch Röntgenanalysen: Sie belegen, wie planvoll er vorging und dass viele der Farben damals sogar noch viel leuchtender waren. Die Dokumentation versucht Licht ins Dunkel eines der größten Rätsel der Kunstgeschichte zu bringen: Welche Verletzung hat sich van Gogh wirklich am Ohr zugefügt? Und was hat seinen wahnhaften Anfall ausgelöst?

Sonntag, 19.01. / 17:25 Uhr / Die Drei Tenöre – Geburt einer Legende
Dokumentation, Deutschland, 2024, ZDF 57 Min.
Regie: Claus Wischmann
Online verfügbar von 27/12/2024 bis 27/03/2025
Wiederholung vom 27.12.2024

Sonntag, 19.01. / 22:00 Uhr / Casino
Schwerpunkt: Sharon Stone
Spielfilm, USA, 1996, ARTE F 171 Min.
Regie: Martin Scorsese
Drehbuch: Martin Scorsese, Nicholas Pileggi
Autor:in: Nicholas Pileggi
Produktion: De Fina/Cappa, Universal Pictures, Syalis D.A., Légende Entreprises
Produzent: Barbara De Fina
Kamera: Robert Richardson
Schnitt: Thelma Schoonmaker
Musik: Robbie Robertson

Mit: Robert De Niro (Sam „Ace“ Rothstein), Sharon Stone (Ginger McKenna Rothstein), Joe Pesci (Nicky Santoro), James Woods (Lester Diamond), Kevin Pollak (Phillip Green), Don Rickles (Billy Sherbert), Alan King (Andy Stone)
Online verfügbar von 19/01/2025 bis 26/01/2025

Las Vegas in den 70er Jahren: Der spektakuläre Aufstieg und Fall des Casino-Besitzers Sam „Ace“ Rothstein und seines Jugendfreunds Nicky spiegeln das allgegenwärtige Verlangen nach Geld und Luxus wider, begleitet von der Gewalt und Herrschaft der Mafia – eine scharfsichtige Analyse der Machtmechanismen im Spielerparadies. Denn trotz all des Reichtums ist Las Vegas keine Stadt, die die Menschen glücklich macht, sondern sie korrumpiert und einsam zurücklässt.

Der Buchmacher und Profispieler Sam „Ace“ Rothstein wird von der Mafia nach Las Vegas geschickt, um dort die Führung des Casinos Tangiers zu übernehmen. Rothstein, der alle Tricks und Bluffs der Spieler kennt, schmiert Politiker und Polizei und wacht darüber, dass die Gewinne in Richtung Ostküste fließen. Unterstützt wird der kühle und berechnende Rothstein von seinem Jugendfreund Nicky, einem aufbrausenden Gewaltmenschen, der Rothstein den Rücken freihält, wenn er mit seinen Methoden nicht weiterkommt.

Rothstein verliebt sich in die Sexarbeiterin Ginger und versucht, sie in seine Welt einzubinden. Die beiden heiraten und bekommen ein Kind. Doch das Glück ist nur von kurzer Dauer, denn Ginger liebt ihren Mann nicht, sondern ist nur an seinem Geld interessiert. Sie versucht, aus ihrem goldenen Luxuskäfig auszubrechen, und verfällt dabei in Drogensucht. „Ace“ wird blind vor Eifersucht und Wut. Es kommt zu heftigen Auseinandersetzungen.

Währenddessen übertreibt es Nicky mit seinen Gangstermethoden. Er leidet unter Größenwahn und wird von der Polizei auf die schwarze Liste gesetzt. Nach und nach verlieren alle die Kontrolle und das FBI beginnt, sich für sie zu interessieren. Als Ginger schließlich ein Verhältnis mit Nicky anfängt, weil sie sich von ihm Schutz vor Rothstein erhofft, stürzt das gesamte Kartenhaus zusammen. Die Mafiapaten beschließen, nun gründlich aufzuräumen.

Zusatzinfo:
Scorsese seziert das Casino als ein komplexes System mit verschiedenen Schaltstellen und verdeutlicht dies am Beispiel des Casinomanagers Rothstein, dessen Figur auf dem Lebensweg von Frank „Lefty“ Rosenthal basiert. Sein Film ist auch eine Parabel auf den Niedergang des alten Las Vegas in den späten 70er Jahren und seine Neugründung als eine Art Disneyland in den 80ern. Laut „Schnitt – Das Filmmagazin“ ist „Casino“ jedoch nicht nur wegen seines Plots ein Film, „der mit epischer Puste seine Atemfrequenz aufzwingt. Robert Richardsons Kameraarbeit und Thelma Schoonmakers Schnitte machen aus dem Casino ein Panoptikum der kostbaren Sekunden, des taumelnden Verlusts, der gähnenden Totalen und aufblitzenden Details.“

Sonntag, 19.01. / 00:55 Uhr / Laurence Equilbey dirigiert Händel
Musik, Frankreich, 2022, ARTE F 83 Min.
Regie: Isabelle Soulard
Dirigent: Laurence Equilbey
Chorleitung: Christophe Grapperon
Chor: Accentus
Komponist: Georg Friedrich Händel
Orchester: Insula Orchestra

Mit: Francesca Aspromonte (Sopran), Chiara Skerath (Sopran), Lawrence Zazzo (Kontratenor), Benoît-Joseph Meier (Tenor), Etienne Bazola (Bassbariton)

Online verfügbar von 12/01/2025 bis 18/02/2025

Das Insula Orchestra und der Chor Accentus unter der Leitung von Laurence Equilbey interpretieren Werke von Georg Friedrich Händel (1685-1759) und stellen weltliche und geistliche Musik in den Dialog. Händel war ein Meister der Emotionen – ein Merkmal, das sich wie ein roter Faden durch seine Opern, Oratorien und Motette zieht. Um Wolfgang Mozart (1856-1791) zu zitieren, der drei Jahre vor Händels Tod geboren wurde: „Händel weiß am besten, was großen Effekt tut. Wo er das will, schlägt er ein wie ein Donnerwetter.“ Dieses Konzert steht im Zeichen der Kontraste: zwischen Kirchenmusik und Oper, Kompositionen aus Jugend und reifem Alter sowie Werken für Chor oder Solisten.

Laurence Equilbey dirigiert mit der für sie typischen Leidenschaft und Dynamik zwei Ensembles – das Insula Orchestra und den Chor Accentus – und bringt eine anspruchsvolle und elegante Interpretation von Georg Friedrich Händels (1685-1759) „Dixit Dominus“ auf die Bühne.

Der erste Teil des Konzerts wird von einem Ausnahme-Solistentrio erhellt: Chiara Skerath mit ihrer vielseitigen, klaren Stimme, Lawrence Zazzo mit seinem schauspielerischen Talent und Francesca Aspromonte mit ihrem schillernden Timbre.

Die Motette „Dixit Dominus“ gehört zu den berühmtesten Werken Händels. Der damals erst 22-Jährige komponierte sie kurz nach seiner Ankunft in Rom. Das Werk fand so viel Anklang, dass die Kirchenbehörden in Rom der Legende nach dem Lutheraner den Übertritt zum katholischen Glauben nahegelegt hatten – was er dankend ablehnte. Brillanz, Drama, Kontraste, virtuoser Gesang und Ausdruckskraft: In der vom jungen Händel geschriebenen Motette steckt bereits alles, was den unverwechselbaren Stil des Komponisten ausmacht.

Das Konzert wurde im April 2022 im Grand Théâtre de Provence im Rahmen des Osterfestivals aufgezeichnet.

Auf dem Programm:
– Rodelinda, regina de‘ Longobardi, HWV 19 (1725) – Auszüge
– Ouvertüre
– Ombre piante, urne funeste (Francesca Aspromonte)
– Pompe vanne (Lawrence Zazzo)
– Io t’abbraccio (Chiara Skerath)
– Ariodante, HWV 33 (1734) – Auszüge
– Sinfonia
– Scherza infida (Chiara Skerath)
– Volate Amori (Francesca Aspromonte)
– Dopo Notte (Chiara Skerath)
– Sa trionfar ognor (Francesca Aspromonte – Chiara Skerath – Lawrence Zazzo – Benoît-Joseph Meier – Etienne Bazola)
– Dixit Dominus, HWV 232 (1707)

Sonntag, 19.01. / 02:20 Uhr / Philharmonix „Rock me Amadeus“
Musik, Deutschland, 2021, ZDF 83 Min.
Regie: Andreas Morell
Komponist: Wolfgang Amadeus Mozart, Johannes Brahms, Richard Strauss
Orchester: Philharmonix

Mit: Daniel Ottensamer (Klarinette), Noah Bendix-Balgley (Violine), Sebastian Gürtler (Violine), Thilo Fechner (Viola), Stephan Koncz (Violoncello), Ödön Rácz (Kontrabass), Christoph Traxler (Klavier)

Online verfügbar von 18/01/2025 bis 18/02/2025

Kurzweilig, unterhaltsam und brillant: Das sind die neuen Arrangements der Philharmonix – Klassik ganz neu! Leidenschaft ist der Grund, warum Mitglieder der Wiener und Berliner Philharmoniker die Philharmonix gegründet haben: Sie spielen alles, worauf sie schon immer Lust hatten. Was sie verbindet, ist die Freude an der klassischen Musik – jedoch ganz anders arrangiert. In ihren brillanten Neufassungen bearbeiten sie auch Jazz und Latin, jüdische Volksmusik, Hollywood-Melodien und Pop.

Die Musiker von Philharmonix spielen alles, worauf sie schon immer Lust hatten. Sie verbindet die Freude an der klassischen Musik – geprägt von der Klangästhetik und Tradition der Spitzenorchester, für die sie sonst tätig sind. Aber ihr Programm reicht weit darüber hinaus. In ihren brillanten Neufassungen bearbeiten sie auch Jazz und Latin, jüdische Volksmusik, Hollywood-Melodien und Pop. Sie gewinnen allen Kompositionen noch nie gehörte, originelle Seiten ab – und fügen gekonnt zusammen, was sonst nicht zusammengehört. Dabei gilt stets ihr Motto: Nicht alles in ihrem Programm ist klassische Musik. Aber alles hat musikalische Klasse!

Ob Philharmonix Popsongs oder Wienerlieder bearbeiten, Prokofjew oder Tschaikowsky, Gershwin oder Piazzolla: Kurzweiliger und unterhaltsamer kann Klassik nicht sein.

Wenn sie als Philharmonix gemeinsam auf der Bühne stehen, gewinnen die Zuschauer: Wann sonst bewegt sich das Publikum im Konzertsaal zum Rhythmus des Ensembles, lacht über originelle Einwürfe, jubelt vor Begeisterung – und hört gleichzeitig Musik auf Weltniveau?

Montag, 20.01. / ab 20:15 Uhr / Schwerpunkt: Ein Abend mit Armin Mueller-Stahl
Schwerpunkt, ARTE119 Min.

Er hat sich einen festen Platz in der Filmgeschichte erobert und gehört zu den wenigen Deutschen, die auch in Hollywood Erfolge feierten. Mit einer unvergleichlichen Karriere beweist Armin Mueller-Stahl, wie sehr Kunst Mut und ständige Erneuerung erfordert. Sein Lebensweg ist geprägt von zahlreichen Neuanfängen: nach dem Zweiten Weltkrieg, nach seinem Bruch mit der DDR und dem Start im Westen sowie später in Hollywood. Die Dokumentation “Armin Mueller-Stahl – Ein Gaukler in Hollywood” zeigt ihn nicht nur als Schauspieler, sondern auch als Musiker, Maler und vor allem als facettenreichen Menschen. In „Music Box – Die ganze Wahrheit“ brilliert er in der Rolle eines Familienvaters, der sich mit dem Vorwurf konfrontiert sieht, während des Nazi-Regimes zahlreiche Kriegsverbrechen begangen zu haben.

Montag, 20.01. / 20:15 Uhr / Music Box – Die ganze Wahrheit
Schwerpunkt: Ein Abend mit Armin Mueller-Stahl
Schwerpunkt: Vor 80 Jahren: Die Befreiung von Auschwitz
(Music Box)
Spielfilm, USA, 1989, ARTE 119 Min.
Regie: Costa-Gavras
Drehbuch: Joe Eszterhas
Produktion: Carolco Pictures
Produzent: Irwin Winkler
Kamera: Patrick Blossier
Schnitt: Joële Van Effenterre
Musik: Philippe Sarde

Mit: Jessica Lange (Ann Talbot), Armin Mueller-Stahl (Mike Laszlo), Frederic Forrest (Jack Burke), Donald Moffat (Harry Talbot), Lukas Haas (Mikey Talbot), Cheryl Lynn Bruce (Georgine Wheeler), Mari Töröcsik (Magda Zoldan)

Online verfügbar von 20/01/2025 bis 27/01/2025

Mike Laszlo ist gebürtiger Ungar und nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs in die Vereinigten Staaten emigriert. Dort hat er nach dem Tod seiner Ehefrau eigenständig seine zwei Kinder aufgezogen und als ehrbarer Bürger gearbeitet. 40 Jahre später wird er beschuldigt, äußerst grausame Kriegsverbrechen aufseiten der Nazis begangen zu haben. Er bittet seine Tochter Ann, eine bekannte Rechtsanwältin, vor Gericht seine Verteidigung zu übernehmen.

Obwohl sie fest von der Unschuld ihres Vaters überzeugt ist, zögert sie lange, bevor sie einwilligt. Es ist eine schwerwiegende Anschuldigung und sie würde ihren Sohn, der seinen Großvater verehrt, und die gesamte Familie noch tiefer in die Sache hineinziehen. Gleichzeitig wird Ann von mehreren Seiten dazu ermutigt – und letztlich würde sie alles für ihren geliebten Vater tun.

Als sich im Verlauf des Prozesses die Verdachtsmomente gegen ihren Vater erhärten, beginnt Ann zu zweifeln. Die Zeugen berichten übereinstimmend von schrecklichen Dingen, die Mike Laszlo zu verantworten habe. Dennoch möchte Ann an eine Verwechslung oder einen Betrug der ungarischen Kommunisten glauben. Sie steht vor der Frage, ob ihr Vater vielleicht doch nicht der Mann ist, für den sie ihn immer gehalten hat …

Zusatzinfo:
Das „Lexikon des Internationalen Films“ merkt zu „Music Box – Die ganze Wahrheit“ an: „Bis auf einige allzu krimihaft geratene Elemente eine einfühlsam erzählte Familientragödie um die schmerzliche Erkenntnis, dass der Mensch, den man liebt, eine ‚Bestie‘ ist. Bis in die Nebenrollen hinein hervorragend interpretiert, wirft der Film Fragen von Schuld und Reue auf, ohne sich in Sentimentalitäten zu verlieren.“ Jessica Lange wurde für ihre darstellerische Leistung sowohl für den Oscar als auch für den Golden Globe nominiert. Regisseur Costa-Gavras erhielt für das eindringliche Familien- und Justizdrama einen Goldenen Bären bei der Berlinale 1990.

Montag, 20.01. / 22:15 Uhr / Armin Mueller-Stahl – Ein Gaukler in Hollywood
Schwerpunkt: Ein Abend mit Armin Mueller-Stahl
Dokumentation, Deutschland, 2020, MDR 52 Min.
Regie: Heike Sittner
Online verfügbar von 20/01/2025 bis 19/02/2025

Ob als 007 der DDR in der erfolgreichen Serie „Das unsichtbare Visier“, als in New York gestrandeter ostdeutscher Taxifahrer in „Night on Earth“ oder als NS-Verbrecher in der Hollywoodproduktion „Music Box“. Mit fast 140 Filmen hat Armin Mueller-Stahl Filmgeschichte geschrieben und es als einer der wenigen Deutschen geschafft, sich als Hollywoodschauspieler zu etablieren.

Mehrmals musste er wieder ganz von vorn anfangen: nach dem Zweiten Weltkrieg, den er als Kind erlebte, nach seinem Bruch mit der DDR-Führung und dem Neustart in der Bundesrepublik oder bei seinem Schritt nach Hollywood. Armin Mueller-Stahl hat sich für das Risiko des möglichen Scheiterns entschieden. Schon als Kind in Ostpreußen wächst er mit Musik und Malerei auf, beginnt als junger Mann zunächst in Westberlin Violine zu studieren. Wendet sich aber der Schauspielkunst zu und wird zu einem der bekanntesten Theater- und Filmschauspieler der DDR. Nach seiner Übersiedlung etabliert er sich auch in der Bundesrepublik, unter anderem durch die Zusammenarbeit mit dem Regisseur Rainer Werner Fassbinder. Und dann Hollywood: Nach knapp 70 Jahren erwirkt er mit dem Film „Shine“ erstmals wieder eine Oscarnominierung für einen deutschen Schauspieler.

ARTE geht gemeinsam mit Armin Mueller-Stahl auf Spurensuche in seinem bewegten Leben zwischen Ost- und Westdeutschland und Hollywood. Und zeigt ihn noch einmal in seinen besten Rollen, als Sänger und Musiker, als Maler in seinem Atelier an der Ostsee und vor allem als Mensch.

Montag, 20.01. / 01:00 Uhr / Zurückweichen der Nacht
Dokumentarfilm, Frankreich, 2023, ARTE F 70 Min.
Regie: TIMON Koulmasis
Online verfügbar von 13/01/2025 bis 25/08/2025

Der griechische Künstler Memos Makris war fast ausschließlich als Bildhauer tätig, die in Serbien geborene Zizi Makris experimentierte mit verschiedenen Ausdrucksformen wie Druckgrafik, Mosaik, Weberei, Zeichnung, Collage und Fotografie. Die Werke beider Künstler sind geprägt vom Zeitgeist, von humanistischen Idealen und dem Glauben an den Fortschritt der Menschheit. Mit ihrer Kunst beziehen sie sich auf die großen Themen und Ereignisse des 20. Jahrhunderts: den Kampf gegen den Faschismus, den Holocaust, den Aufbau einer gerechteren, sozialistischen Welt zwischen Widerstand und Kollaboration mit dem Regime, das Zerbrechen dieser Hoffnungen nach der Niederschlagung des ungarischen Volksaufstandes 1956, dem sowjetischen Einmarsch in Prag 1968 und dem Zusammenbruch des Kommunismus 1989.

Heute, da in vielen Teilen Europas rechtsextreme Kräfte wieder an der Macht sind, totalitäre Bewegungen erstarken und der Krieg in der Ukraine weiter andauert, stellt sich die zentralen Fragen erneut: Was vermag Kunst? Was erschafft sie und wogegen leistet sie Widerstand?

Anknüpfend an die moderne Ästhetik, die diese Künstler in ihrer Auseinandersetzung mit der Geschichte verfolgten, setzt auch der Dokumentarfilm dramaturgische und filmische Mittel auf innovative Weise ein: Dabei entfernt er sich mitunter von historischen Zeitabläufen und arbeitet mit narrativen Brüchen. Durch den Einsatz verschiedener Formate (Super 8, HD, 16mm) und Archivmaterial entsteht ein Raum, in dem die Ereignisse in neuem Licht erscheinen und sich die Erinnerung an die Vergangenheit und ihr Nachwirken bis in die Gegenwart in einem ständigen Spannungsfeld bewegen.

Montag, 20.01. / 02:15 Uhr / Echoes ~ Baxter Dury, Wet Leg, Geese
Musik, Frankreich, 2022, ARTE F 61 Min.
Regie: Antoine Carlier
Künstlerischer Leiter: Antoine Carlier, Johnny Hostile
Mit: Geese, Wet Leg, Baxter Dury
Online verfügbar von 13/01/2025 bis 19/02/2025

Nach zwei Drehs unter Corona-Auflagen findet Echoes erstmals wieder im Pariser Club YOYO statt. Jehnny Beth führt durch einen generationsübergreifenden Abend: Die New Yorker Band Geese gibt avantgardistischen Math-Rock, Wet Leg überzeugt durch explosive Popmusik und der ewige Dandy Baxter Dury alias „Prince of Tears“ zeigt, dass wahre Klasse nicht altert.

In dieser Ausgabe von „Echoes“ empfängt Jehnny Beth die Band Wet Leg von der britischen Isle of Wight. Das Frauen-Duo zeichnet sich durch schräge Texte und explosive Popmusik aus. Ihren ersten großen Erfolg feierten sie mit der Debütsingle „Chaise Longue“.

Die junge New Yorker Band Geese, ganz frisch dem Label „Partisan Records“ beigetreten, überzeugt jetzt schon durch einen ausgefeilten, vielseitigen Rock, der an Punkbands wie Television oder Interpol denken lässt.

Der Londoner Dandy Baxter Dury entführt sein Publikum zu einer Reise in seine psychedelische Indie-Pop-Welt. Nach ihren Auftritten sprechen die Künstler bei „Echoes“ über die heutige Zeit, die Jugend in England und den USA sowie generationsübergreifende musikalische Verbindungen.  Baxter Dury stellt seine gerade erschienene Biografie mit dem Titel „Chaise Longue“ vor und enthüllt das Rockerbe seines Vaters Ian.

Liegestuhl hin oder her – zum Entspannen eignet sich keiner der hier vorgestellten Acts, ganz im Gegenteil: Vor der besonderen Kulisse auf der Bühne des YOYO schärft ihre Musik die Sinne für Neues.

Dienstag, 21.01. / 15:50 Uhr / Cary Grant – Der smarte Gentleman aus Hollywood
Dokumentation, Frankreich, 2017, ARTE F 52 Min.
Regie: Mark Kidel
Online verfügbar von 08/12/2024 bis 14/01/2025
Wiederholung vom 15.12.2024

Mittwoch, 22.01. / 16:05 Uhr / Gene Kelly – Der mit dem Regen tanzt
Dokumentation, Frankreich, 2024, ARTE F 51 Min.
Regie: Claudia Collao
Online verfügbar von 26/12/2024 bis 01/02/2025
Wiederholung vom 02.01.2025

Freitag, 24.01. / 14:05 Uhr / Music Box – Die ganze Wahrheit
(Music Box)
Spielfilm, USA, 1989, ARTE 119 Min.
Regie: Costa-Gavras
Drehbuch: Joe Eszterhas
Produktion: Carolco Pictures
Produzent: Irwin Winkler
Kamera: Patrick Blossier
Schnitt: Joële Van Effenterre
Musik: Philippe Sarde

Mit: Jessica Lange (Ann Talbot), Armin Mueller-Stahl (Mike Laszlo), Frederic Forrest (Jack Burke), Donald Moffat (Harry Talbot), Lukas Haas (Mikey Talbot), Cheryl Lynn Bruce (Georgine Wheeler), Mari Töröcsik (Magda Zoldan)
Online verfügbar von 20/01/2025 bis 27/01/2025
Wiederholung vom 20.01.2025

Freitag, 24.01. / 21:45 Uhr / Udo Lindenberg & das Panikorchester ~50 Jahre Rock’n’Roll in der bunten Republik
Dokumentarfilm, Deutschland, 2023, MDR 88 Min.
Regie: Frank Bartsch, Hannes Rossacher
Online verfügbar von 24/01/2025 bis 23/07/2025

Im westfälischen Münster hat 1973 eine legendäre Bandgeschichte begonnen: Udo Lindenberg & das Panikorchester spielen ihr erstes Konzert und bringen das Erfolgsalbum „Alles klar auf der Andrea Doria“ heraus. Was dann folgt, ist Geschichte. Udo Lindenberg & das Panikorchester gehören zu den erfolgreichsten deutschen Musikern. Der Dokumentarfilm zeigt in anekdotischen Ausschnitten den turbulenten Weg von der Stammkneipe Onkel Pö bis in die großen Stadien der Republik. Herzstück der Erzählung sind die Orchestermitglieder, die Udo Lindenberg durch Höhen und Tiefen begleitet haben.

Seit 50 Jahren reisen sie gemeinsam durch die Zeit: Udo Lindenberg & das Panikorchester. In Deutschland haben sie einen Stellenwert wie Johnny Hallyday in Frankreich oder Adriano Celentano in Italien. Angefangen hat alles 1973 im beschaulichen Münster, als Udo Lindenberg mit Steffi Stephan (Bass), Gottfried Böttger (Piano), Peter „Backi“ Backhausen (Schlagzeug) und Karl Allaut (Gitarre) die Band gründete. Im gleichen Jahr kam das Erfolgsalbum „Alles klar auf der Andrea Doria“ heraus. Was dann folgte, ist Geschichte.

Mit Millionen verkauften Tonträgern und etlichen Gold- und Platinplatten gehören sie zu den erfolgreichsten Musikern Deutschlands. Mitglied im Panikorchester zu sein ist kein Brotberuf, von dem man abends in die Biedermeieridylle einer Kleinfamilie nach Hause kommt. Die turbulenten 1970er waren geprägt von Entbehrungen, zugleich aber voll von Zuversicht: Man war „fahrendes Volk“ und empfand sich als Großfamilie.

In den 1980er und 1990er Jahren erfand sich die Band immer wieder neu – beeinflusst von politischen Umbrüchen und persönlichen Krisen. Nicht alle Musiker waren durchgängig in der Band, die Besetzung wechselte häufig. Im Jahr 1996 formierte sich wieder der „alte Kern der Gang“ und begleitet seitdem Lindenberg auf seinen Tourneen.

Der Dokumentarfilm zeigt in anekdotischen Ausschnitten den Weg von der Stammkneipe Onkel Pö bis in die großen Stadien der „Bunten Republik Deutschland“. Herzstück der Erzählung sind die Orchestermitglieder, aber auch Musiker wie Johannes Oerding, Jan Delay, Clueso, Adel Tawil und Peter Maffay kommen zu Wort.

Freitag, 24.01. / 23:15 Uhr / Dalida, meine Schwester
Dokumentation, Frankreich, 2023, ARTE 53 Min.
Regie: François Chaumont
Online verfügbar von 17/01/2025 bis 23/02/2025

Die Sängerin Dalida (1933-1987) schrieb ein langes Kapitel Musikgeschichte: Sie wurde mehrfach ausgezeichnet, verkaufte über 120 Millionen Platten und konnte auch in Deutschland mit „Der Tag als der Regen kam“ (1959) und „Er war gerade 18 Jahr‘“ (1974) Hits landen. Dass sie ein Star wurde, verdankte Dalida nicht zuletzt ihrem Bruder Orlando. Die Dokumentation beleuchtet die berufliche und persönliche Beziehung zwischen der Musikikone und ihrem Produzenten, zwischen einer Frau im Rampenlicht und einem Mann im Schatten, zwischen Schwester und Bruder. Dank dieser einzigartigen Beziehung wurde Dalida zu einer der erfolgreichsten Künstlerinnen des 20. Jahrhunderts.

Dalidas Bruder Orlando widmete sein Leben der Karriere seiner Schwester, beriet und managte sie und gründete mit ihr eines der ersten unabhängigen Musiklabels. Orlando, der für diese Dokumentation seine Archive öffnete und für ein langes Interview zur Verfügung stand, sorgte dafür, dass Dalidas vielfältige Chansons den Nerv der Zeit trafen und bei jeder Generation immer wieder Anklang fanden. Zu ihren größten Hits zählen „Am Tag als der Regen kam“ (1959), „Gigi l’amoroso“ (1974) sowie das autobiografisch gefärbte „Er war gerade 18 Jahr‘“ (1974).

Als erste Chansonsängerin wurde Dalida in Frankreich mit einer Goldenen Schallplatte ausgezeichnet. Es folgten weitere Preise in Europa, insbesondere Deutschland, wo sie die Goldene Europa erhielt.

Orlando unterstützte seine Schwester bereits seit ihrer Kindheit in Kairo. Eine schwierige Aufgabe, da die Sängerin immer wieder persönliche Schicksalsschläge hinnehmen musste: So musste sie dreimal miterleben, wie Männer, die sie liebte, Selbstmord begingen. Zudem war sie in der Folge eines Schwangerschaftsabbruchs unfruchtbar. Als Dalida ihrem Leben 1987 ein Ende setzte, versprach Orlando, sie unsterblich zu machen und sorgte auch dafür, dass in dem James Bond-Film „Keine Zeit zu sterben“ (2021) einer ihrer Songs verwendet wurde. Bis heute hält Orlando den Mythos Dalida am Leben.

Freitag, 24.01. / 00:10 Uhr / Dalida Forever! Ihre größten Hits aus vier Jahrzehnten
Musik, Deutschland, 2023, SWR 59 Min.
Autor:in: Michael Leupold
Online verfügbar von 24/01/2025 bis 24/04/2025

Dalida war eine musikalische Ausnahmeerscheinung: Sie überzeugte in den unterschiedlichsten musikalischen Genres, von Chanson über Disco zu World Music und Schlager, und sang in insgesamt zwölf Sprachen. Wie kaum eine andere Künstlerin stellte sie sich auf ihr jeweiliges Publikum ein und konnte sich dadurch eine weltweite Popularität erarbeiten.

„Dalida Forever!“ präsentiert ihre größten Hits und wird so zu einer musikalischen Grenzüberschreitung und Entdeckungsreise, die uns Dalida in all ihren musikalischen und sprachlichen Facetten näherbringen wird.

In den 1960er und 1970er Jahren war es für die Stars der europäischen Unterhaltungsbranche gang und gäbe, ihre Lieder in verschiedenen Sprachen zu singen. Charles Aznavour, Gilbert Bécaud, Julio Iglesias, Mireille Mathieu interpretierten ihre Chansons alle ganz selbstverständlich auf Französisch, Deutsch, Italienisch oder Spanisch und erschlossen sich damit immer wieder neue Märkte.

Doch niemand war so kosmopolitisch wie Dalida. Wahrscheinlich auch, weil die in Ägypten geborene und in Paris lebende Italienerin diese Weltläufigkeit glaubhaft verkörperte. So schwebte die Sängerin stets über ihrem Image, ließ sich im Gegensatz zu ihren Kolleginnen und Kollegen nie auf ein musikalisches Genre festlegen und blieb künstlerisch frei. Selbst als sie deutschen Schlager interpretierte, wurde es nicht peinlich. Vielmehr verhalf sie ihm zu seltener Grandezza.

Freitag, 24.01. / 01:10 Uhr / Cary Grant – Der smarte Gentleman aus Hollywood
Dokumentation, Frankreich, 2017, ARTE F 52 Min.
Regie: Mark Kidel
Online verfügbar von 08/12/2024 bis 14/01/2025
Wiederholung vom 15.12.2024


Samstag, 25.01. / 05:20 Uhr / Der Taylor-Swift-Effekt ~ Pop-Ikone und politische Hoffnungsträgerin
Dokumentation, Deutschland, USA, 2024, ZDF 53 Min.
Regie: Aaron Thiesen
Online verfügbar von 25/10/2024 bis 23/01/2025

Taylor Swift ist die erfolgreichste Musikerin der Gegenwart. Mehr als 100 Weltrekorde listet das Guinness-Buch der Rekorde über sie auf – darunter Superlative wie die meisten Nummer-Eins-Alben einer Musikerin in den USA und die bestverdienende Musikerin. In den tief gespaltenen USA verbindet Taylor Swift Wähler beider politischer Lager und könnte auf die bevorstehende US-Wahl erheblichen Einfluss nehmen. Die Doku sucht nach den Gründen für Swifts unglaublichen Erfolg, betrachtet ihre Marketing-Maschinerie, ihre Geschäftsstrategien und ihre besondere Fan-Beziehung.

Samstag, 25.01. / 06:15 Uhr / 360° Reportage: Tatianas Tanz: Akrobatik auf dem Hochseil
Reportage, Deutschland, 2024, ARTE 32 Min.
Regie: Jean-Baptiste Mathieu
Online verfügbar von 21/12/2024 bis 28/03/2025
Wiederholung vom 28.12.2024

Samstag, 25.01. / 19:40 Uhr / 360° Reportage: Florida: Moderne Nixen schlagen Wellen
Reportage, Deutschland, 2024, ARTE 32 Min.
Regie: Joanna Michna
Online verfügbar von 18/01/2025 bis 25/04/2025
Erstausstrahlung

Spätestens seit der Neuverfilmung von „Arielle, die kleine Meerjungfrau“ mit Halle Bailey in der Hauptbesetzung ist klar: Das Bild von schlanken, weißen Nixen mit strahlend blauen Augen und wehendem blonden Haar ist überholt. Meerjungfrauen und Meermänner aller Hautfarben, teilweise mit Bauch und stolzem Afro, gehören zur schnell wachsenden Gemeinschaft der amerikanischen Afro Mermaids, die mit Rollenklischees aufräumen. Ihre Botschaft: Im Wasser ist für alle Platz. Diese tragen sie auch an Land und treffen sich nun zum vierten Mal zu einer großen Gala. Melanee Schneider organisiert das Treffen der Afro Mermaids in Miami. Voraussetzung für die Teilnahme ist Akzeptanz und Toleranz füreinander. Und natürlich die respektvolle Liebe zum Wasser.

Samstag, 25.01. / 01:35 Uhr / Ground Control: The Stranglers, The Jesus and Mary Chain, Keren Ann & Quatuor Debussy
Musik, Frankreich, 2022, ARTE F 63 Min.
Regie: Thierry Gautier, Sylvain Leduc
Online verfügbar von 18/01/2025 bis 20/02/2025

Wild, bunt und vielseitig – die neue Ausgabe von ?Ground Control? schreibt Sendungsgeschichte. Die Folge wurde im Dezember 2021 auf der Bühne der Eisenbahnbrache in der Nähe des Pariser Bahnhofs ?Gare de Lyon? aufgezeichnet. Christophe Chassol empfängt die feinfühlige und stilvolle französische Popkünstlerin Keren Ann sowie die britischen Rockgrößen The Stranglers und The Jesus and Mary Chain mit ihrem unverwechselbar markanten Sound. Letztere treten mit Auszügen aus ihrem zweiten Studioalbum ?Darklands? von 1987 auf. Die Frontmänner Jim und William Reid beweisen dabei, dass ihr Noise Pop so vital und aktuell ist wie eh und je: berauschende Melodien, gepaart mit düsteren Gitarrenklängen – als würden sich The Velvet Underground und die Beach Boys gemeinsam dem Spleen hingeben.
Always The Sun
Auch The Stranglers haben es 45 Jahre nach ihrer Gründung immer noch drauf und heizen dem Publikum mit Post-Punk, einer Menge Dezibel und Klassikern wie ?Always The Sun? kräftig ein. Angeführt vom britisch-französischen Bassisten und Gründungsmitglied Jean-Jacques Brunel, sorgen die Musiker für ordentlich Stimmung und Pogo. Leider spielt die Band ohne den Keyboarder Dave Greenfield, der im Mai 2020 kurz vor der Veröffentlichung des neuen Albums ?Dark Matters? an den Folgen einer Corona-Infektion verstarb.

Es folgt ein Kontrastprogramm mit der Französin Keren Ann: Die Sängerin, Gitarristin und Pianistin interpretiert gemeinsam mit dem Streichquartett Quatuor Debussy (Bratsche, Violinen, Cello) einige ihrer Stücke neu und überzeugt durch subtile, anmutige Klänge. Last but not least begleitet Christophe Chassol die Kunstpfeiferin Molly Lewis am Keyboard und nimmt die Zuhörer mit auf einen Streifzug durch ein atypisches musikalisches Universum.

Sonntag, 26.01. / 06:30 Uhr / Paul McCartney – Eine Beatles-Legende
Dokumentation, Deutschland, 2022, ZDF 52 Min.
Regie: Judith Voelker
Online verfügbar von 13/06/2022 bis 30/11/2025
Wiederholung vom 10.01.2025

Sonntag, 26.01. / 15:50 Uhr / Jack Nicholson – Einer flog über Hollywood
Dokumentation, Frankreich, 2018, ARTE F 54 Min.
Regie: Emmanuelle Nobécourt
Online verfügbar von 19/01/2025 bis 25/02/2025

Nach über 50 Karrierejahren, mit mehr als 60 Filmen und drei Oscars gilt Jack Nicholson längst als Schauspielerlegende. Doch er bewegt sich außerhalb jeder Norm. Unberechenbar, ungreifbar entzieht er sich jeder Festlegung. Mal zeigt er sich liebenswert, mal unheimlich, mal verführerisch oder furchteinflößend. Doch all seine ungleichen Rollen haben eines gemeinsam: In ihnen offenbart sich Jack Nicholson. Alle Charaktere, die Nicholson im Laufe seines Lebens gespielt hat, bilden einen Teil seiner eigenen Persönlichkeit ab: Während seiner langjährigen Karriere, die von „Easy Rider“ bis „Batman“, von „Einer flog über das Kuckucksnest“ bis „Shining“ zahlreiche Kultfilme hervorbrachte, zementierte Nicholson seinen Ruf als einer der talentiertesten Schauspieler seiner Generation.

Filmrollen, Frauen, Drogen – Nicholson hat wenig ausgelassen in seinem Leben. Er hat fünf Kinder von vier Frauen und war nur einmal verheiratet, von 1962 bis 1968 mit Schauspielkollegin Sandra Knight. Mit Anjelica Huston, Tochter von US-Regisseur John Huston, führte er jahrelang eine bewegte Beziehung. Sie zerbrach endgültig, als er die beste Freundin seiner Tochter Jennifer, das Model Rebecca Broussard, schwängerte.

Nicholson ist 1937 als uneheliches Kind einer jungen Tänzerin in New Jersey zur Welt gekommen. Er wuchs bei ihren Eltern auf und erfuhr erst mit 37 Jahren, dass seine ältere „Schwester“ June in Wahrheit seine Mutter war. Seine große Hollywoodkarriere fing klein an, mit Botenjobs in der Trickfilmabteilung von Metro-Goldwyn-Mayer. Eine seiner ersten Filmrollen verdankte er dem Trash-Meister Roger Corman in dem Gruselstreifen „Kleiner Laden voller Schrecken“.

Seinen Durchbruch feierte er als alkoholsüchtiger Rechtsanwalt George Hanson in dem Roadmovie „Easy Rider“. Die Dokumentation zeigt zahlreiche Filmausschnitte und unveröffentlichtes Archivmaterial. Erstmals wird deutlich, was sich hinter dem berühmtesten Lächeln Hollywoods verbirgt. Es ist das Gesicht eines Rastlosen, der von frühester Kindheit an gelernt hat zu verbergen, wer er wirklich ist.

Sonntag, 26.01. / 16:45 Uhr / Giganten der Kunst: Rembrandt
Dokumentationsreihe, Deutschland, 2021, ZDF 52 Min.
Regie: Christian Stiefenhofer
Online verfügbar von 11/01/2025 bis 10/02/2025

Mit seinen Porträts scheint der holländische Künstler direkt die Seele der Menschen zu erfassen. Rembrandt van Rijn, 1606 als Sohn eines Müllers geboren, hat das Malen verändert wie kaum ein Zweiter. Aber wer war dieses barocke Genie, das die Menschen durch die Jahrhunderte verzaubert? Der Meister führt lange ein Leben im Licht, bevor die Schatten ihn in die Tiefe reißen: Seine Biografie ist durchsetzt von Schicksalsschlägen und familiären Verwirrungen. Seine erste Frau Saskia verliert drei Kinder, erst das vierte, Titus, überlebt. Sie selbst stirbt mit 29 Jahren. Danach hat er ein jahrelanges Verhältnis mit seiner wesentlich jüngeren Haushälterin, die ihn geschickt vor dem kompletten geschäftlichen Ruin bewahrt. Sie stirbt wie sein Sohn Titus an der Pest. Als der Malergigant 1669 mit 63 Jahren stirbt, ist er ein Outlaw, vereinsamt, verarmt und unverstanden. Die Dokumentation spürt seinen Wurzeln in seiner holländischen Heimat nach, reist aber auch zu Forschern nach Dresden und Boston. Er folgt einem Kunsthändler, der schon drei unbekannte echte Rembrandts aufgespürt hat, und zeigt ein gewagtes Experiment, in dem Künstliche Intelligenz einen neuen Rembrandt erschaffen soll. Ohne einen echten Rembrandt kommt heute keine Kunstsammlung von Rang und Namen aus. Er inspirierte nachfolgende Künstler dazu, sich von Konventionen zu befreien und voll und ganz der Kunst zu widmen. Ein Symbol für diese Freiheit und gleichzeitig Rembrandts Markenzeichen, wurde später weltberühmt: das Barett als Kopfbedeckung der Unangepassten.

Zusatzinfo:
Michelangelo, Rembrandt van Rijn, Vincent van Gogh – die Dokumentationsreihe „Giganten der Kunst“ widmet den drei Künstlern je einen Film. Drei Ausnahmegenies, die ihren eigenen Weg gegangen sind und dabei ikonographische Kunstwerke hinterlassen haben, die bis heute die Kunstwelt inspirieren. Ihre größten Werke werden durch moderne Animationstechnik in nie dagewesener Detailtiefe gezeigt. Renommierte Kunsthistoriker und Wissenschaftler sowie neue technische Analysen vermitteln verblüffende Erkenntnisse. Packende Spielfilmszenen lassen die wichtigsten Etappen ihres Lebens und Schaffens lebendig werden.

Sonntag, 26.01. / 17:40 Uhr / Víkingur Ólafsson – My Playlist
Musik, Deutschland, 2024, ZDF 44 Min.
Regie: Martin Schneider
Komponist: Jean-Philippe Rameau, Johann Sebastian Bach, Wolfgang Amadeus Mozart, Robert Schumann, Philip Glass, Sigvaldi Kaldalóns, Baldassare Galuppi
Online verfügbar von 26/01/2025 bis 26/04/2025
Erstausstrahlung

Ungewöhnliche Interpretationsansätze sind dem Isländer Víkingur Ólafsson (Jahrgang 1984) besonders wichtig. Dabei möchte er spannende Aspekte und klangliche Nuancen in Werken herausarbeiten und diese ganz neu erlebbar machen. Der Pianist liebt es, sich als Kommunikator der Musik zu zeigen. Das reflektierte Spiel gepaart mit leidenschaftlicher Musikalität und explosiver Virtuosität gehört sicherlich zu seinen Erfolgsgeheimnissen. In „My Playlist“ beweist er seine Stärken und äußert neue Erkenntnisse über seine Lieblingsstücke von Jean-Philippe Rameau und Johann Sebastian Bach bis Philipp Glass und dem isländischen Komponisten Sigvaldi Kaldalóns. Programm: Johann Sebastian Bach – Präludium c-Moll Jean-Philippe Rameau – Le Rappel des Oiseaux Johann Sebastian Bach – Goldberg-Variationen – Aria, Goldberg Variationen – Variatio 1, Präludium Nr. 10 h-Moll (Bearb.: Alexander Siloti) Wolfgang Amadeus Mozart – Klaviersonate No. 14 c-Moll: Molto allegro, Ave verum corpus (Bearb.: Franz Liszt) Baldassare Galuppi – Klaviersonate Nr. 9 f-Moll: Andante spiritoso Philip Glass – Étude No. 13 Robert Schumann – Träumerei (aus Kinderszenen, Op. 15) Sigvaldi Kaldalóns – Ave Maria (Bearb.: Víkingur Ólafsson) Jean-Philippe Rameau – The Arts and the Hours (aus „Les Boréades; Bearb.: Víkingur Ólafsson)

Sonntag, 26.01. / 20:15 Uhr / Ein seltsames Paar
(The Odd Couple)
Spielfilm, USA, 1968, ARD 101 Min.
Regie: Gene Saks
Drehbuch: Neil Simon
Autor:in: Neil Simon
Produktion: Paramount Pictures
Produzent: Howard W. Koch
Kamera: Robert B. Hauser
Schnitt: Frank Bracht
Musik: Neal Hefti

Mit: Walter Matthau (Oscar Madison), Jack Lemmon (Felix Ungar), John Fiedler (Vinnie), Herbert Edelman (Murray), Carole Shelley (Gwendolyn), Monica Evans (Cecily), Larry Haines (Speed), David Sheiner (Roy)

Online verfügbar von 26/01/2025 bis 02/02/2025

Was passiert, wenn sich zwei Männer mittleren Alters – beide von ihren Frauen verlassen – entscheiden, zusammenzuziehen? Das ungleiche Duo mit Felix, dem ordnungsliebenden Hypochonder, und Oscar, seinem sorglosen, gutmütigen, chaotischen Mitbewohner, ist eine Wohngemeinschaft mit Zündstoff. Oscar setzt alle möglichen Mittel ein, um das gemeinsame Leben erträglicher zu gestalten. Sei es durch Bowling, Restaurantbesuche oder ein Doppeldate mit zwei geschiedenen Schwestern – doch Chaos ist vorprogrammiert. Ein Comedy-Kultklassiker aus dem Jahr 1968.

Zusatzinfo:
„Ein seltsames Paar“ (1968) ist die für die Kinoleinwand adaptierte Fassung der gleichnamigen Broadwayshow aus dem Jahr 1965. Der überwältigende Erfolg des Films führte dazu, dass ABC Television eine Fernsehserie gleichen Namens in Auftrag gab, die ebenso wie der Film in den USA Kultstatus erreichte. Das Drehbuch zum Film wurde 1969 von der Writers Guild of America als beste Komödie ausgezeichnet. Bei den Golden Globes wurde „Ein seltsames Paar“ in der Kategorie Komödie/Musical als bester Film nominiert, ebenfalls Jack Lemmon und Walter Matthau jeweils als bester Schauspieler. In den Kategorien Bester Schnitt und Bestes adaptiertes Drehbuch wurde die Produktion für den Oscar nominiert.

Sonntag, 26.01. / 00:25 Uhr / Afanador – Ein Ballett von Marcos Morau
Ballett, Frankreich, 2024, ARTE F 102 Min.
Regie: Isabelle Julien
Choreographie: Marcos Morau, La Veronal, Lorena Nogal, Shay Partush, Jon López, Ballet Nacional
Inszenierung: Rubén Olmo
Bühnenbild / Ausstattung / Bauten: Max Glaenzel
Musik: Cristóbal Saavedra
Online verfügbar von 19/01/2025 bis 25/02/2025
Erstausstrahlung

Das Werk des kolumbianischen Fotografen Ruvén Afanador inspirierte den Choreographen Marcos Morau und das Ballet Nacional de España zu „Afanador“. „Afanador“ ist eine getanzte Hommage an das künstlerische Gesamtwerk des 1959 geborenen Modefotografen, der vor allem durch seine legendären Aufnahmen von Persönlichkeiten aus Mode, Musik und Film bekannt wurde. Seine Porträts zierten die Titelseiten von „Vogue“, „Rolling Stone“, „Vanity Fair“ und der „New York Times“. Ruvén Afanador begeistert sich für Körper in Bewegung. Seine besondere Leidenschaft, den Flamenco, hat er zum zentralen Thema zweier Fotoserien gemacht: „Mil Besos: One Thousand Kisses“ (2009) und „Ruvén Afanador: Angel Gitano; The Men of Flamenco“ (2014).

„Afanador“ verbindet in einer Choreographie von Marcos Morau und einer Inszenierung von Rubén Olmo konsequent Fotografie mit Elementen des klassischen Tanzes und Einflüssen des Flamencos. Das Ballet Nacional de España zeigt in einer meisterhaften Darbietung eine spektakuläre Performance, die in ihrer radikalen Schwarz-Weiß-Ästhetik im Bühnenbild von Max Glaenzel fast surreal anmutet (Lichtdesign: Bernat Jansà, audiovisuelles Design: Marc Salicrú). Eine Aufzeichnung vom Februar 2024 aus dem Teatro Real de Madrid, Spanien.

Montag, 27.01. / 05:00 Uhr / Art Brut – Die andere Kunst
Dokumentation, Frankreich, 2020, ARTE F 51 Min.
Regie: Simon Backes
Online verfügbar von 11/01/2025 bis 11/03/2025

Ob primitiv, obsessiv oder aggressiv: Die Art Brut, eine sogenannte Außenseiterkunst, zieht immer mehr Aufmerksamkeit auf sich. Der Sammelbegriff steht für heterogene Werke, die von psychisch Erkrankten, Menschen mit geistigen Behinderungen, Strafgefangenen oder Spiritisten geschaffen wurden; die Schöpfer sind meist keine klassischen Künstler. Doch welche Ausnahmetalente werden dieser Ausrichtung der bildenden Kunst zugeordnet? Wie sehen die Werke aus und unter welchen Bedingungen entstehen sie? Wie eroberte diese Nischenkunst jetzt den zeitgenössischen Kunstmarkt? Autodidakten am Rande des offiziellen Kunstmarkts hat es natürlich schon immer gegeben, wie den berühmten Briefträger und Künstler Facteur Cheval oder künstlerisch tätige Psychiatrie-Insassen, deren Bilder zu Beginn des 20. Jahrhunderts Aufmerksamkeit erregten. Der Sammelbegriff Art Brut tauchte erst nach dem Zweiten Weltkrieg auf, geprägt vom französischen Maler Jean Dubuffet (1901-1985), der eine Sammlung repräsentativer Werke anlegte. Mit seinen Sammlungen wollte Dubuffet diese Kunst in zweifacher Hinsicht schützen: Erstens, um sie zu retten, da die als Kritzeleien angesehenen Werke vermeintlich geistesgestörter oder am Rande der Gesellschaft lebender Menschen häufig vernichtet wurden; zweitens war er der Ansicht, dass diese Werke die Wiederentdeckung des wahren Wesens der Kunst ermöglichten: den puren, ungefilterten kreativen Drang zur Schöpfung, fernab der korrumpierenden Macht des Marktes.

Doch was bleibt von dieser postulierten Reinheit übrig, wenn die Art Brut heute im Trend liegt und nun auch den Gesetzen des Marktes unterworfen ist? Und wie hält eine von psychisch Kranken oder gesellschaftlich unangepassten Menschen geschaffene Kunst dem Produktions- und Spekulationswahn des offiziellen Kunstmarkts stand? Welchen Platz finden die Kreativen in der Kunstszene, wenn ihr Platz in der Gesellschaft aufgrund ihres Wesens oder ihrer Behinderung oft schon problematisch ist? Um diese Fragen zu beantworten, liefern Experten ihre Einschätzungen: Kunsthistoriker, -sammler und -händler, die häufig als Vermittler fungieren. Aber vor allem stellt die Dokumentation aktuelle Art-Brut-Künstler vor – fünf faszinierende Menschen, die Einblicke in ihre eigene Welt gewähren, aus der die Werke hervorgehen.

Montag, 27.01. / 15:35 Uhr / Paul McCartney – Eine Beatles-Legende
Dokumentation, Deutschland, 2022, ZDF 52 Min.
Regie: Judith Voelker
Online verfügbar von 13/06/2022 bis 30/11/2025
Wiederholung vom 10.01.2025

Montag, 27.01. / 01:45 Uhr / Black Eyed Peas Live
Bayfront Park Miami
Musik, Deutschland, 2022, ZDF 71 Min.
Regie: Kevin Layne
Online verfügbar von 26/01/2025 bis 27/04/2025

Eine Live-Hip-Hop-Show der Extraklasse: das Konzert der Black Eyed Peas im Bayfront Park Amphitheater in Miami. Im Juni 2021 spielen will.i.am Taboo und apl.de.ap. ihr erstes Konzert seit Beginn der Pandemie vor begeisterten 8.500 Fans – mit Blick auf den fantastischen Hafen der Metropole in Florida. Jeden Song mitsingen – das ist das Gefühl, das man schon nach den ersten Takten bei den Black Eyed Peas hat. Im Laufe ihrer über 25-jährigen Karriere haben sich die Black Eyed Peasimmer wieder neu erfunden und so bietet dieses Konzert nicht nur Songs ihres neuen Platin-Albums „Translation“, viele ihrer Welthits wie „Don’t Stop the Party“, „Where Is the Love“ und „I Gotta Feeling“, sondern auch jede Menge Überraschungen.

Setlist: Let’s Get It Started Imma Rock That Body Boom Boom Pow Just Can’t Get Enough Vida Loca Feel The Beat Mamacita Ritmo (Bad Boys For Life) Mi Gente Scream & Shout Don’t Stop The Party The Time (Dirty Bit) Where Is The Love I Gotta Feeling

Dienstag, 28.01. / 23:35 Uhr / Bonjour tristesse – Kult und Skandal
Dokumentation, Frankreich, 2022, ARTE F 52 Min.
Regie: Priscilla Pizzato
Online verfügbar von 17/10/2024 bis 13/04/2025

Françoise Sagan (1935-2004) war gerade einmal 18 Jahre alt, als sie mit „Bonjour tristesse“ schlagartig berühmt wurde. Der Roman schlug ein wie eine Bombe, löste nach seiner Veröffentlichung im Jahr 1954 aufgrund seiner angeblichen Amoralität einen Skandal aus. Zugleich wurde er zum ersten französischen Bestseller der Nachkriegszeit. Bis heute gilt der Roman als Kult. Mit „Bonjour tristesse“ trifft Sagan den Nerv einer heranwachsenden Generation, erzählt von ihren Wünschen und Konflikten, und kündigt Themen an, die 14 Jahre später explodieren sollten: die sexuelle Befreiung, die Infragestellung des Familienmodells, sogar den Feminismus. Ihr Roman wurde in zahlreiche Sprachen übersetzt, millionenfach verkauft, mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet und sogar mehrfach für Kino, Fernsehen und Radio adaptiert. Das erfolgreiche literarische ?uvre der Autorin Françoise Sagan umfasst mehr als 40 Romane, darunter auch „Lieben Sie Brahms?“ und Theaterstücke, doch der Name Sagan bleibt unzertrennlich mit ihrem Erstlingsroman verbunden. Die Dokumentation taucht ein in dieses bahnbrechende Jugendwerk, dessen Kühnheit und erzählerische Kraft der französischen Schriftstellerin den internationalen Durchbruch brachten und den „Mythos Sagan“ begründete.

Dienstag, 28.01. / 02:50 Uhr / Kissin spielt Gershwin, Berg und Chopin
Salzburger Festspiele 2021
Musik, Deutschland, 2021, ZDF 44 Min.
Regie: Michael Beyer
Komponist: Alban Berg, Frédéric Chopin, George Gershwin
Mit: Evgeny Kissin (Klavier)
Online verfügbar von 28/01/2025 bis 28/02/2025

1971 in Moskau als Sohn einer Klavierlehrerin und eines Ingenieurs geboren, begann Kissin im Alter von zwei Jahren mit dem Klavierspiel und galt schnell als Wunderkind. Nachdem er den Sakkos der Kinderabteilung entwachsen war, setzte Kissin seine Karriere nahtlos fort. Heute gehört er zu den bedeutendsten Klaviervirtuosen der Gegenwart.

ARTE überträgt die Programmhöhepunkte eines Kissin-Soloabends von den Salzburger Festspielen 2021. Den Auftakt des Programms bildet eine Interpretation der „Three Preludes“ des Broadway-Komponisten George Gerswhin. Die 1926 im Roosevelt Hotel in New York öffentlich uraufgeführten Preludes garantieren einen klanglichen Ausflug in Gershwins Welt zwischen Klassik, Jazz und Swing. Ein weiteres Werk „zwischen den Stühlen“ ist Alban Bergs Sonate für Klavier op. 1. Einsätzig und harmonisch wie formal über die Spätromantik hinausgreifend, führt diese Komposition die Wiener Tradition fort und ist ein Türöffner zur klassischen Moderne.

Mit einem Chopin-Best-of schließt Kissin seinen Soloabend ab. In einem Interview sagte der Starpianist über den polnisch-französischen Komponisten: „Je länger ich lebe, desto stärker fühle ich, dass Chopin meinem Herzen am nächsten ist.“

Das Programm im Überblick:
– George Gershwin: Three Preludes
– Alban Berg: Sonate für Klavier op. 1
– Frédéric Chopin: Impromptu Nr. 1 As-Dur op. 29, Scherzo Nr. 1 h-Moll op. 20, Polonaise As-Dur op. 53 „Héroïque“

Donnerstag, 30.01. / 02:05 Uhr / Kunst und Kalkül – Der ganze Nolde
Dokumentation, Deutschland, 2021, ZDF 52 Min.
Regie: Anna Maria Tappeiner
Online verfügbar von 30/01/2025 bis 28/02/2025

Emil Nolde (1867-1956), einer der wichtigsten Vertreter des deutschen Expressionismus, verkörpert ein Dilemma: Einerseits galt er im Nationalsozialismus als „entarteter“ Künstler, wurde zeitweise mit einem Berufsverbot belegt und nach 1945 als Opfer des Dritten Reichs anerkannt. Andererseits war der Maler seit 1934 Mitglied der NSDAP und vertrat die antisemitischen Ideologien des NS-Regimes. In seinen Briefen und Schriften positionierte er sich als antijüdischer Vorkämpfer einer neuen deutschen Kunst und entwickelte einen „Entjudungsplan“, der eine Territorialstaatenlösung vorsah.

Die bisherige Nolde-Erzählung als ausschließlich verfemter Künstler ist nicht länger haltbar. Nolde selbst hat diesen Mythos kreiert: Vor seinem Tod vernichtete er verfängliche Notizen und Dokumente. Außerdem erfand er eine Legende, die sich über viele Jahrzehnte fortschrieb: die angeblich heimlich im Versteck entstandenen „Ungemalten Bilder“.

Die Dokumentation „Kunst und Kalkül“ spürt dem Leben und Werk des Künstlers nach. Sie deckt den Mythos auf und macht den ganzen Nolde ausfindig: seine nationalsozialistische Gesinnung, aber auch die Themen seiner Bilder und seine Arbeitsweise. Im Rahmen eines mehrjährigen Forschungsprojekts wurde die Rolle Noldes im Dritten Reich erstmals eingehend untersucht und vorgestellt. Die Expertinnen und Experten des Projekts geben ihre Antworten auf grundlegende Fragen. Denn: Wie sollte mit Künstlerinnen und Künstlern umgegangen werden, die eine solch schwierige Biografie aufweisen? Und: Was sind die Maßstäbe für eine Bewertung von Kunst?

Zusatzinfo: Dank des Forschungsprojekts „Nolde und der Nationalsozialismus“ (2013-2019) konnten erstmals die umfangreichen Bestände aus dem Nachlass von Ada und Emil Nolde detailliert ausgewertet und filmisch aufbereitet werden. Zudem werden in der Nolde Stiftung Seebüll seine berühmten „Ungemalten Bilder“ untersucht.

Anlässlich von drei Studioausstellungen zu Noldes Maltechnik und Künstlermaterialien in der Hamburger Kunsthalle, der Münchner Pinakothek der Moderne und der Nolde Stiftung Seebüll im Herbst/Winter 2021/22 stellt die Dokumentation die neuesten Erkenntnisse über Noldes Arbeitsweise vor, zeigt aber auch Schnittstellen zur nationalsozialistischen Ideologie auf.

Freitag, 31.01. / 21:45 Uhr / Sharon Stone – Überlebensinstinkt im Showbiz
Dokumentation, Frankreich, 2023, ARTE F 53 Min.
Regie: Nathalie Labarthe
Online verfügbar von 05/01/2025 bis 12/04/2025
Wiederholung vom 12.01.2025

Freitag, 31.01. / 22:40 Uhr / Basic Instinct
Spielfilm, USA, 1992, ARTE F 123 Min.
Regie: Paul Verhoeven
Drehbuch: Joe Eszterhas
Produktion: Studio Canal+, Carolco Pictures
Produzent: Alan Marshall
Kamera: Jan de Bont
Schnitt: Frank J. Urioste
Musik: Jerry Goldsmith

Mit: Sharon Stone (Catherine Tramell), Michael Douglas (Kriminalbeamter Nick Curran), Jeanne Tripplehorn (Dr. Beth Garner), Leilani Sarelle (Roxy), Denis Arndt (Leutnant Walker), Bruce A. Young (Andrews), George Dzundza (Gus), Bill Cable (Johnny Boz)
Online verfügbar von 12/01/2025 bis 19/01/2025
Wiederholung vom 12.01.2025

Freitag, 31.01. / 00:45 Uhr / Highlightkonzert vom Southside Festival 2024
Musik, Deutschland, 2024, SWR 61 Min.
Regie: Ralph Staudte
Mit: The National
Online verfügbar von 31/01/2025 bis 02/03/2025
Erstausstrahlung

The National, seit über zwei Jahrzehnten eine feste Größe im Indie-Rock, treten 2024 auf dem legendären Southside Festival in Neuhausen ob Eck auf. Die amerikanische Band um Matt Berninger und die beiden Brüderpaare Dessner und Devendorf begeistert mit melancholischen Texten und musikalischer Raffinesse. Ihre Alben wie ?Boxer?, ?High Violet? und das Grammy-prämierte ?Sleep Well Beast? haben Kultstatus. 2023 überraschten sie mit zwei neuen Alben. Auf dem Southside 2024 am 2. Festivaltag (22. Juni 2024) erlebten Fans eine emotionale Reise durch Klassiker und neue Hits – ein Highlight des Festivalsommers!


Samstag, 01.02. / 05:20 Uhr / Von „Pretty Woman“ zu „Only the Lonely“: Die Rocklegende Roy Orbison
Dokumentation, USA, 2021, ARTE 55 Min.
Regie: Steve Cole
Online verfügbar von 27/12/2024 bis 28/02/2025
Wiederholung vom 03.01.2025

Samstag, 01.02. / 06:20 Uhr / „Pretty Woman“, ein Märchen aus Hollywood
Dokumentation, Frankreich, 2024, ARTE F 53 Min.
Regie: Clélia Cohen
Online verfügbar von 27/12/2024 bis 02/02/2025
Wiederholung vom 03.01.2025

Samstag, 01.02. / 08:40 Uhr / GEO Reportage: Die Tango-Spelunken von Buenos Aires
Reportage, Deutschland, Frankreich, 2014, ARTE 52 Min.
Regie: German Kral
Online verfügbar von 01/02/2025 bis 08/02/2025

Auf der ganzen Welt, von New York bis Tokio, von Buenos Aires bis Finnland, wird Tango leidenschaftlich getanzt, ernsthaft gelehrt und gelernt und sehnsüchtig geliebt. Dabei steht der Tango auf den ersten Blick im Widerspruch zu unserer emanzipierten Zeit, denn die wichtigste Regel des Tangos ist: Der Mann führt, die Frau lässt sich führen. Diese Klarheit der Rollenverteilung scheint einen Teil der Faszination für den Tanz auszumachen. „GEO Reportage“ fängt die Faszination des Tangos ein, mit Protagonisten, die unterschiedlicher nicht sein könnten: Jung und Alt, Träumer und Realisten.

Zusatzinfo: „GEO Reportage“ präsentiert außergewöhnliche Menschen rund um den Globus.

Samstag, 01.02. / 02:20 Uhr / Lisa Batiashvili und Deutsches Symphonie Orchester Berlin ~ Solidaritätskonzert für die Ukraine
Musik, Deutschland, 2022, RBB 72 Min.
Regie: Martin Feil
Komponist: Maurice Ravel, Igor Loboda, Giuseppe Verdi, Johann Sebastian Bach, Antonín Dvořák, Alessandro Marcello, Jules Massenet
Dirigent: Alan Gilbert
Orchester: Deutsches Symphonie-Orchester Berlin
Chorleitung: Gijs Leenaars
Chor: Rundfunkchor Berlin, Doubl3

Mit: François Leleux (Oboe), Lisa Batiashvili (Violine), Kirill Gerstein (Klavier), Rolando Villazón (Tenor/Gesang), Max Raabe (Gesang), Ian Wekwerth (Klavier)

Online verfügbar von 01/02/2025 bis 02/05/2025

Das Deutsche Symphonie-Orchester Berlin gab am 15. März 2022 in der Berliner Philharmonie unter der Leitung von Alan Gilbert ein Solidaritätskonzert für die Ukraine. Mitwirkende waren die Geigerin Lisa Batiashvili, die Sänger Rolando Villazon und Max Raabe, die Pianisten Kirill Gerstein und Ian Wekwerth, der Oboist François Leleux sowie der Rundfunkchor Berlin, Doubl3, unter der Leitung von Gijs Leenaars. Auf dem Programm standen unter anderem Werke von Johann Sebastian Bach, Antonín Dvořák, Igor Loboda und Giuseppe Verdi.

Die Initiative zu dem Konzert ging von der aus Georgien stammenden Violinistin Lisa Batiashvili aus, die sich seit Jahren für die Menschen in der Ukraine einsetzt. Sie begann das Konzert mit dem Requiem für die Ukraine, welches sie nach den Massenprotesten auf dem Majdan und der Annexion der Krim im Frühjahr 2014 bei dem georgischen Komponisten Igor Loboda in Auftrag gab.

Der der in Russland geborene Pianist Kirill Gerstein spielte mit dem Deutschen Symphonie-Orchester Berlin Maurice Ravels „Klavierkonzert für die linke Hand“. Ravel komponierte dieses Stück nach dem Ersten Weltkrieg für den Pianisten Paul Wittgenstein, dem nach einer Kriegsverletzung der rechte Arm amputiert werden musste.

Weitere Mitwirkende des Solidaritätskonzerts unter der Schirmherrschaft der Kulturstaatsministerin Claudia Roth waren die Sänger Rolando Villazon und Max Raabe, der Oboist François Leleux, der Pianist Ian Wekwerth und der Rundfunkchor Berlin, Doubl3, unter der Leitung von Gijs Leenaars. Alle Beteiligten verzichteten auf ihre Honorare. Der gesamte Erlös kam dem „Bündnis Entwicklung Hilft“ und der „Aktion Deutschland Hilft“ zugute.

Sonntag, 02.02. / 06:30 Uhr / John Wayne – Amerika um jeden Preis
Dokumentation, Frankreich, 2018, ARTE F 52 Min.
Regie: Jean-Baptiste Péretié
Online verfügbar von 15/12/2024 bis 21/01/2025
Wiederholung vom 22.12.2024

Sonntag, 02.02. / 13:10 Uhr / Gene Kelly – Der mit dem Regen tanzt
Dokumentation, Frankreich, 2024, ARTE F 51 Min.
Regie: Claudia Collao
Online verfügbar von 26/12/2024 bis 01/02/2025
Wiederholung vom 02.01.2025

Sonntag, 02.02. / 17:30 Uhr / La Folle Journée de Nantes 2025 ~ Die Musikmetropolen Wien und Paris
Musik, Frankreich, 2025, ARTE F 90 Min.
Regie: François-René Martin
Komponist: Wolfgang Amadeus Mozart, Franz Schubert, Johann Strauss, Arnold Schönberg, Camille Saint-Saëns, Modest Mussorgski, Maurice Ravel, Pjotr Iljitsch Tschaikowski, Percy Grainger
Dirigent: Lionel Bringuier
Orchester: Orchestre Philarmonique de Nice, Quatuor Fidelio, Geister Duo
Moderation: Saskia de Ville

Mit: David Kadouch (Klavier), Lilian Lefebvre (Klarinette), Sophia Liu (Klavier), Bomsori Kim (Geige), Léa Hennino (Bratsche), Astrig Siranossian (Cello), Maroussia Gentet (Klavier), Lucile Dollat (Harmonium)

Erstausstrahlung

„La Folle Journée de Nantes“ ist ein renommiertes Musikfestival, das jährlich in der bretonischen Metropole Nantes stattfindet. Es wurde 1995 ins Leben gerufen und hat sich seitdem zu einem der größten klassischen Musikfestivals Europas entwickelt. Thema des großen Abschlusskonzerts sind zwei Hauptstädte, die Musikgeschichte geschrieben haben: Wien als Zentrum der europäischen Klassik, dessen Einfluss bis in die frühen Jahre des 20. Jahrhunderts reicht, sowie Paris, seit der Aufklärung die „Stadt des Lichts“, die am Übergang vom 19. zum 20. Jahrhundert Künstler aus der ganzen Welt anzog.

In diesem Jahr widmet sich „La Folle Journée de Nantes“ Städten, die zu einem bestimmten Zeitpunkt in ihrer Geschichte eine Schlüsselrolle in der Entwicklung der Musik gespielt haben. Bis zu Beginn des 20. Jahrhunderts repräsentierte Wien das goldene Zeitalter der Klassik in Europa. Ende des 19., Anfang des 20. Jahrhunderts wurde dann Paris tonangebend.

Wien wird durch folgende Komponisten und Werke präsentiert: Wolfgang Amadeus Mozart lebte in den letzten zehn Jahren seines Lebens in Wien, von 1781 bis zu seinem Tod 1791. Für das Konzert wurde das berühmte Quintett für Klarinette und Streichquartett A-Dur KV 581 ausgewählt, eines seiner letzten vollendeten Werke.

Franz Schubert, der während seines kurzen Lebens nie aus Wien wegzog und sein gesamtes Werk im Schatten Beethovens schuf, komponierte 1818 den Militärmarsch Nr.1. Das Stück wurde für Klavier zu vier Händen komponiert und ist der bekannteste von Schuberts drei Militärmärschen. Weiter geht es im Programm mit einem Walzer von Johann Strauss, dessen Walzer die Welt eroberten und dessen 200. Geburtstag 2025 gefeiert wird. Sein melancholischer Walzer „Rosen aus dem Süden“ wurde 1880 im Musikverein in Wien uraufgeführt.

Paris wird durch zwei russische Komponisten vertreten: Peter Iljitsch Tschaikowsky, der bei einem Konzert in Paris das Tasteninstrument Celesta hörte und die Idee hatte, es in seinem „Nussknacker“ zu verwenden. Aus diesem Märchen-Ballett wird der berühmte „Blumenwalzer“ in der Klaviertranskription von Percy Grainger zu hören sein. Von Modest Mussorgski, der zwar nie in Paris lebte, aber großen Einfluss auf die Musikszene dort hatte, werden Auszüge aus seinem Werk „Bilder einer Ausstellung“ gespielt, das von Maurice Ravel orchestriert wurde. Einer der bekanntesten Vertreter der französischen Schule ist Camille Saint-Saëns, dessen 2. Klavierkonzert in g-Moll, op. 22, ein Werk für Klavier und Orchester, das er für den Virtuosen Anton Rubinstein schrieb, das Programm vervollständigt.

Sonntag, 02.02. / ab 20:15 Uhr / Schwerpunkt: Paul Newman
Schwerpunkt, ARTE113 Min.

Die Menschen lieben seinen Charme, seinen leise ironischen Unterton und seine stahlblauen Augen. Der Schauspieler Paul Newman war ein Multitalent, das den unterschiedlichsten Figuren einen glaubwürdigen Charakter verlieh. Trotz großer Anerkennung war Newman nie zufrieden. Vielmehr nagte ein heimlicher Selbstzweifel an ihm – lange Zeit glaubte er, sein Erfolg sei nicht auf Leistung zurückzuführen, sondern hauptsächlich auf sein Aussehen. ARTE zeigt Jean Lauritanos Porträt „Paul Newman – Der unwiderstehliche Typ“ (2022). Vorher ist Newman in „Die Farbe des Geldes“ (1986) als Mentor eines jungen Billardtalents (Tom Cruise) zu sehen – eine Rolle, die ihm den Oscar als bester Hauptdarsteller einbrachte. Am nächsten Tag folgt „Der Wildeste unter Tausend“ (1963), in dem er den rebellischen Sohn eines angesehenen Rinderzüchters verkörpert.

Sonntag, 02.02. / 20:15 Uhr / Die Farbe des Geldes
(The Color of Money)
Schwerpunkt: Paul Newman
Spielfilm, USA, 1986, ZDF 113 Min.
Regie: Martin Scorsese
Drehbuch: Richard Price
Autor:in: Walter Tevis
Produktion: Silver Screen Partners II, Touchstone Pictures
Produzent: Barbara De Fina, Irving Axelrad
Kamera: Michael Ballhaus
Schnitt: Thelma Schoonmaker
Musik: Robbie Robertson

Mit: Paul Newman (Eddie Felson), Tom Cruise (Vincent Lauria), Mary Elizabeth Mastrantonio (Carmen), Helen Shaver (Janelle), John Turturro (Julian), Bill Cobbs (Orvis), Forest Whitaker (Amos), John Turturro (Julian)

In einer verqualmten Bar versenkt der junge Billardspieler Vincent die Kugeln so gekonnt, dass er die Aufmerksamkeit des ehemaligen Profis Eddie weckt, der kurz darauf sein Manager wird. Auf einer sechswöchigen Tour durchs Umland soll Vincents 9-Ball-Spiel in kleinen Billardhallen perfektioniert werden, bevor die große Meisterschaft ansteht. Eddie versucht, Vincent die Kunst des Bluffens beizubringen, doch der hält sich nicht an die Abmachungen. Frustriert von diesem Starrsinn erwacht auch bei Eddie die eigene Leidenschaft wieder, was zu einem folgenschweren Streit mit seinem Schützling führt.

Zusatzinfo: „Die Farbe des Geldes“ (1986) von Martin Scorsese ist eine Fortsetzung des 25 Jahre zuvor gedrehten Films „Haie der Großstadt“ (1961) von Robert Rossen, in dem Paul Newman ebenfalls die Rolle des Eddie Felson spielte. Nur wenige Schauspieler wurden zweimal für die Verkörperung derselben Filmfigur für einen Oscar als bester Hauptdarsteller nominiert, darunter Paul Newman, der die Trophäe für „Die Farbe des Geldes“ im Jahr 1987 auch gewann. Tom Cruise führte fast alle Billardtricks im Film selbst aus. Mit am Tisch standen dabei einige zeitgenössische Profis, die als Spielgegner kurze Gastauftritte haben. Oscarprämiertes Filmdrama des Kinogroßmeisters Scorsese mit dem jungen Tom Cruise und Hollywoodlegende Paul Newman in den Hauptrollen.

Sonntag, 02.02. / 22:10 Uhr / Paul Newman – Der unwiderstehliche Typ
Schwerpunkt: Paul Newman
Dokumentation, Frankreich, 2022, ARTE F 53 Min.
Regie: Jean Lauritano
Online verfügbar von 26/01/2025 bis 04/03/2025

Newman war eine der Schauspielgrößen Hollywoods – ein Multitalent, das den unterschiedlichsten Figuren einen glaubwürdigen Charakter verlieh. Bis heute lieben die Menschen seinen Charme, seinen leise ironischen Unterton und seine berühmten stahlblauen Augen. Für seine Rolle in dem Kultfilm „Die Farbe des Geldes“ bekam er 1987 den Oscar als bester Hauptdarsteller; bereits zuvor war er mit dem Ehren-Oscar für sein Lebenswerk ausgezeichnet worden. Zu seinen populärsten Filmen gehören die Westernkomödie „Zwei Banditen – Butch Cassidy und Sundance Kid“ (1969) sowie der Gaunerstreifen „Der Clou“ (1973) – beide mit Leinwandpartner Robert Redford. Archivbilder und Filmausschnitte zeichnen das Porträt eines vielschichtigen Künstlers und sozial engagierten Menschen.

Am 26. Januar 1925 in Cleveland im US-Bundesstaat Ohio als Sohn eines erfolgreichen jüdischen Sportartikelhändlers und seiner katholischen Frau geboren, studierte Newman zunächst an der Yale-Universität Theater; schon kurze Zeit später zog es ihn nach New York an das berühmte Actors Studio von Lee Strasberg, wo die Meisterregisseure Elia Kazan und Martin Ritt zu seinen Lehrern gehörten. Bekannt machte ihn 1953 die Broadway-Produktion „Picnic“. Seine Rolle als orientierungsloser Student brachte ihm einen Vertrag in Hollywood ein – wenngleich sein Debüt in dem Kostümfilm „Der silberne Kelch“ 1954 ein Flop wurde. Die erste Oscarnominierung folgte schon bald darauf: In der Tennessee-Williams-Verfilmung „Die Katze auf dem heißen Blechdach“ glänzte der Newcomer 1958 als rebellischer Sohn an der Seite von Elizabeth Taylor.

Weitere Erfolge schlossen sich an, darunter „Haie der Großstadt“ (1961), „Der Wildeste unter Tausend“ (1963), „Der Unbeugsame“ (1967) und „The Verdict – Die Wahrheit und nichts als die Wahrheit“ (1982). Schon zum achten Mal war der Schauspieler für den Oscar nominiert, als er die begehrte Trophäe 1987 für die Rolle des gealterten Billardprofis Eddie Felson in Martin Scorseses „Die Farbe des Geldes“ entgegennehmen durfte. Ein Jahr zuvor hatte die Filmakademie ihn für sein Lebenswerk als Schauspieler geehrt. 1994 erhielt er eine weitere Auszeichnung der Akademie für sein sozialpolitisches Engagement.

Newman hat alles gespielt: Ganoven und Polizisten, Draufgänger und Schlitzohren, leidenschaftliche Liebhaber und pflichtbewusste Ehemänner. Zuletzt war er 2002 in dem Verbrecherdrama „Road to Perdition“ im Kino zu sehen. Daneben führte er auch selbst Regie, sein Langfilmdebüt war 1968 das einfühlsame Frauenporträt „Die Liebe eines Sommers“ mit seiner zweiten Ehefrau Joanne Woodward in der Hauptrolle.

Trotz großer Anerkennung und vieler Auszeichnungen war Newman eigentlich nie zufrieden. Vielmehr nagte ein heimlicher Selbstzweifel an ihm – lange Zeit glaubte er, sein Erfolg sei nicht auf Leistung zurückzuführen, sondern hauptsächlich auf sein Aussehen.

Mit Archivbildern und Filmausschnitten zeichnet die Dokumentation das Porträt eines sozialpolitisch engagierten Mannes mit vielen Facetten und würdigt auch die Rolle seiner langjährigen Ehepartnerin, der Schauspielerin Joanne Woodward.

Sonntag, 02.02. / 23:05 Uhr / Joana Mallwitz – Dirigentin: Der Weg nach Berlin
Dokumentation, Deutschland, 2024, ZDF 55 Min.
Regie: Günter Atteln
Online verfügbar von 02/02/2025 bis 04/03/2025
Erstausstrahlung

Als Shooting Star unter den Dirigentinnen war sie die jüngste Generalmusikdirektorin Europas, wurde zur „Dirigentin des Jahres“ gewählt und feierte 2020 ihr umjubeltes Debüt bei den Salzburger Festspielen. Die Dokumentation begleitet Joana Mallwitz auf ihrem weiteren Karriereweg bis zum Amtsantritt in Berlin und gibt zugleich einen sehr persönlichen Einblick in das Leben der Dirigentin.

„Ich bin ein sensibler Typ“, sagt Joana Mallwitz. „Das ist auch der Grund, warum man mich davor gewarnt hat, Dirigentin zu werden.“ Das hat sie nicht daran gehindert eine rasante Karriere in diesem Beruf zu machen. Mallwitz wurde 1986 in Hildesheim geboren. Nach ihren Stationen als Generalmusikdirektorin in Erfurt und Nürnberg ist sie in Berlin angekommen, wo sie seit der Saison 2023/24 Chefdirigentin und künstlerische Leiterin am Konzerthaus ist. Parallel ist sie bei bedeutenden Orchestern und den großen Konzert- und Opernhäusern weltweit zu Gast.

Die Dokumentation begleitet Joana Mallwitz in dieser spannenden Zeit nicht nur auf und hinter der Bühne, sondern auch privat. Sie zeigt, wie Mallwitz zusammen mit ihrem Mann, dem Tenor Simon Bode, das Berufsleben und den Familienalltag mit Kind koordiniert, sich mit ihrem Freund Igor Levit beim Kaffee in Paris austauscht und wie sie mit diversen Presseterminen und Anfragen neben intensiven Proben und Konzerten umgeht.

Es ist die Geschichte einer Vollblutmusikerin, die früh als Ausnahmetalent in der Öffentlichkeit gefeiert wurde, vom Charakter eigentlich zurückhaltend ist und nun in eine Phase ihrer Karriere eintritt, in der sie vollends im Rampenlicht steht.

Sonntag, 02.02. / 00:00 Uhr / Antrittskonzert von Joana Mallwitz: Mahler mit dem Konzerthausorchester Berlin
Musik, Deutschland, 2023, RBB 61 Min.
Regie: Ute Feudel
Komponist: Gustav Mahler
Dirigent: Joana Mallwitz
Orchester: Konzerthausorchester Berlin
Online verfügbar von 02/02/2025 bis 04/03/2025

Mit Gustav Mahlers epischer Symphonie Nr.1 beginnt Joana Mallwitz ihre erste Saison als Chefdirigentin und künstlerische Leiterin des Berliner Konzerthausorchesters. Beeinflusst von volkstümlichen Melodien bietet dieses frühe Werk des österreichischen Komponisten eine monumentale emotionale Tiefe und dramatische Vielfalt. Joana Mallwitz gilt als eine der vielversprechendsten Dirigentinnen ihrer Generation und ist seit Sommer 2023 die erste Chefdirigentin des Konzerthausorchesters Berlin.

Im Alter von 24 Jahren begann Gustav Mahler 1884 mit den Vorarbeiten zu seiner Symphonie Nr. 1 in D-Dur, die er 1888 fertigstellte. Bei der Uraufführung 1889 in Budapest polarisierte das Werk. Während einige Musikkritiker und Zuhörer die Symphonie als zu radikal und unkonventionell empfanden, lobten andere sie als wegweisend und innovativ. Heute zählt die 1. Symphonie zu den bedeutendsten Werken der Spätromantik. Sie enthält bereits einige der charakteristischen Elemente, die Mahlers spätere Symphonien prägen.

Die 1986 in Hildesheim geborene Joana Mallwitz gilt als eine der vielversprechendsten Dirigentinnen ihrer Generation. Sie studierte Klavier und Dirigieren an der Hochschule für Musik und Theater in Hannover und war vor ihrem Wechsel nach Berlin im Sommer 2023 als Generalmusikdirektorin in Erfurt und Nürnberg tätig. 2019 wurde sie von der Zeitschrift Opernwelt als „Dirigentin des Jahres“ ausgezeichnet. Sie ist die erste Chefdirigentin eines großen Berliner Orchesters und war zuvor bereits die jüngste Generalmusikdirektorin Europas und die erste Frau, der bei den Salzburger Festspielen eine Neuproduktion anvertraut wurde.

Das Konzerthausorchester Berlin wurde 1952 als Berliner Sinfonie-Orchester gegründet und von 1960 bis 1977 von Kurt Sanderling geleitet. Zu den direkten Vorgängern von Joana Mallwitz zählen unter anderem Christoph Eschenbach, Iván Fischer und Lothar Zagrosek. Aufzeichnung vom 31. August 2023 im Konzerthaus Berlin.

Sonntag, 02.02. / 01:05 Uhr / Mahler-Festival Leipzig 2023: Symphonie Nr. 7 e-Moll
Musik, Deutschland, 2023, BR 82 Min.
Produktion: Accentus
Komponist: Gustav Mahler
Dirigent: Daniel Harding
Orchester: Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks
Online verfügbar von 02/02/2025 bis 03/05/2025
Erstausstrahlung

Gustav Mahlers 7. Symphonie in e-Moll, auch bekannt als „Lied der Nacht“, ist eine komplexe Komposition, die aus fünf Sätzen besteht und eine Entwicklung durch die Dunkelheit zum Licht vertont. Zum Mahler-Festival 2023 kam mit dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, unter der Leitung von Daniel Harding, die perfekte Liaison für eine Aufführung der 7. Symphonie des Spätromantikers im Leipziger Gewandhaus zustande.

„Lied der Nacht“ wird die 7. Symphonie in e-Moll von Gustav Mahler (1860-1911) auch genannt. Sie ist ein Werk voller Gegensätze, mit düsteren Nachtmusiken, das aber strahlend und majestätisch endet. Mit der Fertigstellung seiner 7. Symphonie tat sich Mahler besonders schwer. Obwohl er Teile des Werks, die Nachtmusiken des 2. und 4. Satzes, schon 1904 während der Arbeit an der Sechsten komponierte, stürzte ihn die Suche nach Ideen für den Werkanfang in eine tiefe seelische Depression, in eine regelrechte Schreibblockade.

Auf einer Rudertour über den Wörthersee soll Mahler schließlich die erlösende Idee für den Kopfsatz gekommen sein. Die anderen Sätze flossen ihm leichter aus der Feder. Im September 1908 wurde die Symphonie in Prag unter der Leitung des Komponisten uraufgeführt. Seither wurde die Siebte in den Konzerthäusern relativ selten gespielt. ARTE zeigt eine Aufführung aus dem Gewandhaus Leipzig mit dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks unter der musikalischen Leitung von Daniel Harding.

Montag, 03.02. / 22:05 Uhr / Der Wildeste unter Tausend
(Hud)
Schwerpunkt: Paul Newman
Spielfilm, USA, 1963, ZDF 107 Min.
Regie: Martin Ritt
Drehbuch: Irving Ravetch, Harriet Frank Jr.
Autor:in: Larry McMurtry
Produktion: Salem-Dover Productions
Produzent: Martin Ritt, Irving Ravetch
Kamera: James Wong Howe
Schnitt: Frank Bracht
Musik: Elmer Bernstein

Mit: Paul Newman (Hud Bannon), Melvyn Douglas (Homer Bannon), Patricia Neal (Alma Brown), Brandon De Wilde (Lonnie Bannon), Whit Bissell (Burris), Crahan Denton (Jesse), John Ashley (Hermy)

Online verfügbar von 03/02/2025 bis 05/03/2025

Texas, 1960er Jahre: Hud Bannon, der rebellische Sohn des angesehenen Rinderzüchters Homer Bannon, gerät wieder einmal mit seinem Vater in Streit. Eine tiefe Kluft trennt die beiden. Während Homer eisern an Prinzipien festhält, geht es Hud vor allem um die eigenen Interessen: um Geld für Autos, Frauen und Alkohol. Vor Jahren hat Hud einen Autounfall verursacht, bei dem sein älterer Bruder ums Leben gekommen ist. Seitdem ist Huds eigenes Leben eine Talfahrt. Als auf der Ranch der Bannons die Maul- und Klauenseuche ausbricht und die ganze Herde getötet werden muss, scheint eine Familientragödie unausweichlich.

Zusatzinfo: Zur Enttäuschung Newmans blieb es aber auch für die Rolle des Hud bei der Oscarnominierung. Martin Ritts Film erhielt drei Oscars, für die beste weibliche Haupt- und männliche Nebenrolle (Patricia Neal und Melvyn Douglas) sowie die beste Kameraarbeit in Schwarz-Weiß (James Wong Howe). Newman wurde erst spät in seiner Karriere mit drei Oscars, darunter einem für sein Lebenswerk, geehrt.

Dienstag, 04.02. / 00:15 Uhr / The Rolling Stones Rock and Roll Circus
London, 1968
Musik, Großbritannien, 1996, ARTE 64 Min.
Regie: Michael Lindsay-Hogg
Online verfügbar von 01/11/2024 bis 28/02/2025

Ein Rockkonzert als Zirkusspektakel. Das legendäre Konzert „The Rolling Stones Rock and Roll Circus“ vom 11. Dezember 1968 bringt mit The Who, John Lennon, Eric Clapton und Jethro Tull großartige Musiker zu einem riesigen Musikspektakel gemeinsam auf die Bühne. Für die Rolling Stones war es zudem der letzte gemeinsame Auftritt in ihrer Urbesetzung mit Gitarrist Brian Jones.

„The Rolling Stones Rock and Roll Circus“ ist das legendäre und grandiose Rockspektakel, bei dem die „größte Rock-and-Roll-Band der Welt“ zum letzten Mal in der Urbesetzung auftrat, also mit Mick Jagger, Keith Richards, Brian Jones, Bill Wyman und Charlie Watts. Unter dem Zirkuszelt werden die in grellbunte Zirkuskostüme geschlüpften Rolling Stones von einer einmaligen All-Star-Besetzung unterstützt: Neben Jethro Tull und The Who sind Marianne Faithfull, Taj Mahal, Yoko Ono und die nur für diesen Auftritt bestehende, spontan gegründete Supergruppe The Dirty Mac mit von der Partie, in der John Lennon, Keith Richards, Eric Clapton und Mitch Mitchell von der Jimi Hendrix Experience mitspielen.

Mick Jagger als Zirkusdirektor zelebriert eine nicht vorausgeplante, kompromisslose Chaosveranstaltung, die zahlreiche unvergessliche Musikdarbietungen hervorgebracht hat. Zu den Songs gehören: Jethro Tull mit „Song for Jeffrey“, The Who mit „A Quick One While He’s Away“, The Dirty Mac mit „Yer Blues“ und die Rolling Stones mit „Jumpin’ Jack Flash“, „Parachute Woman“, „No Expectations“, „You Can’t Always Get What You Want“ und „Sympathy for the Devil“.
Aufzeichnung vom 11. Dezember 1968 in London.

Zusatzinfo: „The Rolling Stones Rock and Roll Circus“ entstand im Dezember 1968 unter der Regie von Michael Lindsay-Hogg, der als Regisseur von Musikvideos Pionierarbeit geleistet hat und unter anderem für das Beatles-Video zu „Let It Be“ und viele wegweisende Videoclips der Rolling Stones verantwortlich ist.

Der Mitschnitt des Spektakels, ursprünglich als Fernseh-Special der BBC geplant, wurde nie ausgestrahlt. Das von dem preisgekrönten Kameramann Tony Richmond aufgezeichnete Material war viele Jahre lang unauffindbar. 1989 schließlich wurde es in einem Abfallbehälter in einem Keller entdeckt. Der Film wurde liebevoll restauriert, um dieses einmalige und beispiellose Ereignis für die Nachwelt zu erhalten.

Mittwoch, 05.02. / ab 20:15 Uhr / Schwerpunkt: Die Bären sind los – ARTE und die 75. Berlinale
Schwerpunkt, ARTE115 Min.

ARTE begleitet die diesjährige Berlinale mit einem Programm aus Filmen, die bei den Filmfestspielen in Berlin ihre Premiere hatten oder ausgezeichnet wurden. Darunter Christoph Hochhäuslers „Bis ans Ende der Nacht“, ein Krimi um Genderfragen, 2023 ausgezeichnet mit einem Silbernen Bären für Darstellerin Thea Ehre. Robert Schwentkes „Seneca“ handelt von Macht und Moral im antiken Rom. Carla Simóns „Alcarràs“ – Goldener Bär 2022 – erzählt bewegend vom Kampf einer katalanischen Familie um ihren Hof und beleuchtet globale wirtschaftliche Zusammenhänge. ARTE rückt ein Kino in den Fokus, das von heute relevanten Dingen erzählt. Außerdem gibt es zahlreiche Interviews mit Filmschaffenden auf arte.tv und eine Sonderausgabe des Kurzfilmmagazins „Kurzschluss“.

Mittwoch, 05.02. / 20:15 Uhr / Bis ans Ende der Nacht
Schwerpunkt: Die Bären sind los – ARTE und die 75. Berlinale
Spielfilm, Deutschland, 2023, WDR 115 Min.
Regie: Christoph Hochhäusler
Drehbuch: Florian Plumeyer
Produktion: Heimatfilm, WDR, ARTE
Produzent: Bettina Brokemper
Kamera: Reinhold Vorschneider
Schnitt: Stefan Stabenow
Kostüme: Ulrike Scharfschwerdt
Szenenbild / Bauten: Renate Schmaderer
Redaktion: Frank Tönsmann, Daniela Muck
Ton: Jörg Kidrowski

Mit: Timocin Ziegler (Robert Demant), Thea Ehre (Leni Malinowski), Michael Sideris (Victor Arth), Ioana Iacob (Nicole Gilly), Rosa Enskat (Monika Sterz), Aenne Schwarz (Nadja Saric), Gottfried Breitfuss (Pawel Kaiser), Ronald Kukulies (Thomas Benck), Sahin Eryilmaz (Strauss)

Online verfügbar von 03/02/2025 bis 06/05/2025
Erstausstrahlung

Der verdeckte Ermittler Robert Demant soll in das Drogenmilieu von Frankfurt eintauchen, um den bekannten Dealer Victor Arth zu fassen. Um seine Tarnung nicht direkt auffliegen zu lassen und den ohnehin paranoiden Victor zu täuschen, muss er die transsexuelle Leni Malinowski dazu bringen, seine vorgespielte Partnerin zu werden. Dies stellt sich jedoch als komplizierter heraus als geplant, denn Leni und Robert verbindet eine gemeinsame Vergangenheit. Verstrickt in ungelösten Konflikten und paradoxen Liebesgefühlen droht die Mission der beiden aus dem Ruder zu laufen. Werden sie es schaffen, zusammen den berüchtigten Drogendealer zu fassen?

Zusatzinfo: Der Großstadt-Krimi „Bis ans Ende der Nacht“ von Regisseur Christoph Hochhäusler feierte seine Premiere bei der Berlinale 2023 und wurde mit dem Silbernen Bären für die beste Nebendarstellerin ausgezeichnet. Diese Ehrung ging an die transsexuelle Schauspielerin Thea Ehre für ihre beeindruckende Leistung. Christoph Hochhäusler ist unter anderem bekannt für seine Filme „Falscher Bekenner“ (2005) und „Unter dir die Stadt“ (2010). Zudem erhielt er gemeinsam mit Dominik Graf und Christian Petzold für seinen Beitrag an der Trilogie „Dreileben“ (2011) einen Grimme-Preis. In „Bis ans Ende der Nacht“ spielt die Österreicherin Thea Ehre die Komplizin des Ermittlers Robert Demant, dargestellt von Timocin Ziegler. Das Drehbuch stammt von Florian Plumeyer, der unter anderem auch an Katharina Wolls Film „Alle wollen geliebt werden“ (2022) mitwirkte.

Mittwoch, 05.02. / 23:45 Uhr / Vincent Lindon: Filmstar zwischen Selbstliebe und Selbsthass
Dokumentarfilm, Frankreich, 2024, ARTE F 83 Min.
Regie: Thierry Demaizière, Alban Teurlai
Online verfügbar von 29/01/2025 bis 06/05/2025
Erstausstrahlung

Drei Jahre lang hat sich Vincent Lindon mit dem iPhone aufgenommen, um seine Unsicherheiten, Ängste und Wutanfälle wie in einem Tagebuch zu dokumentieren. Thierry Demaizière und Alban Teurlai zeichnen anhand der einzigartigen Aufnahmen ein ungewöhnliches Porträt des Schauspielers, der ganz offen persönliche Fragen über seinen Beruf, sein Alter und seine Emotionen thematisiert.

Vor zehn Jahren haben Thierry Demaizière und Alban Teurlai den ersten Dokumentarfilm („Revolvers“) über Vincent Lindon gedreht. Leider wurden damals weder seine Geistesblitze am Essenstisch noch seine allabendlichen Gefühlsausbrüche aufgenommen. Im Laufe der Zeit hat sich jedoch ein Ritual in die Beziehung der Regisseure mit dem Schauspieler eingeschlichen. Er schickte ihnen – oft spätabends – lange, lustige, aber auch verzweifelte oder wütende Sprachnachrichten, die einem Tagebucheintrag glichen.

Vincent Lindon zeigte darin eine ängstliche und düstere Seite seiner selbst. Er nahm kein Blatt vor den Mund und sprach vor allem über seine Angst vor dem Tod und dem Älterwerden. Die Regisseure schlugen ihm vor, sich in den entsprechenden Momenten mit seinem iPhone zu filmen. Nach und nach sammelten sich persönliche Aufnahmen von ihm zu Hause, bei Filmdrehs, in seiner Präsidentensuite in Cannes, auf einer Autobahnraststätte oder in einem Café an.

Er gewährte einen Blick hinter die Kulissen. Die Regisseure wurden so zu Zeugen seiner Zweifel und Lernphasen, in denen er sich Texte aneignete, aber auch Zeugen der Wartezeiten und der Langeweile vor dem Beginn der Dreharbeiten. Die Dokumentation zeigt einen sanften Mann, der Bilanz über sein Leben und seine Karriere zieht. Die Zeit bleibt nicht stehen. Soll er weiterhin als Schauspieler arbeiten? Und wenn ja, warum? Nie hat sich ein Filmstar seines Kalibers seinem Publikum so ehrlich anvertraut und seine Gefühlswelt so unverblümt nach außen getragen.

Zusatzinfo: Vincent Lindon hat in mehr als 70 Filmen mitgespielt, davon circa 50-mal als Hauptdarsteller. 2015 wurde er zum besten Darsteller für seine Rolle im Film „Der Wert des Menschen“ von Stéphane Brize gekürt. 2022 war er Juryvorsitzender der 75. Internationalen Filmfestspiele von Cannes.

Donnerstag, 06.02. / 02:10 Uhr / Ballet Jeunesse ~ Von Ballett, Beats & Regelbrechern
Dokumentation, Deutschland, 2018, NDR 53 Min.
Regie: Lena Kupatz
Online verfügbar von 06/02/2025 bis 30/03/2025

Wenn Künstler die scheinbar unantastbaren Meisterwerke des klassischen Balletts verändern, gehen Skandale und Begeisterung oft Hand in Hand. Der Film „Ballet Jeunesse“ zeigt zwei vollkommen verschiedene Künstlerpersönlichkeiten, die das klassische Ballett neu denken wollen: Vor rund 100 Jahren revolutionierte der Impresario der legendären „Ballet Russes“ Sergej Djagilew das Ballett. Heute sucht der Hip-Hop-Produzent Matthias Arfmann mit dem Kollektiv „Ballet Jeunesse“ nach neuen Arrangements, um Claude Debussy, Sergej Prokofjew und Peter Tschaikowsky ins 21. Jahrhundert zu holen.

Ein bisschen Verwegenheit gehört schon dazu, die Meisterwerke des Balletts neu zu arrangieren. „Schwanensee recomposed“ und „Nussknacker“ im Remix? Ist das Frevel oder Avantgarde? Der Film „Ballet Jeunesse“ zeigt zwei spannende musikalische Neu-Denker im Spiegel der vergangenen 100 Jahre: Die berühmten „Ballets Russes“ des Sergej Djagilew, die das klassische Ballett Anfang des 20. Jahrhundert grundlegend veränderten – unerhört modern war es, voller Erotik und Skandale. Djagilew versammelte die „jungen Wilden“ der Pariser Kunstszene um sich – von Waslaw Nijinsky über Igor Strawinsky bis zu Pablo Picasso.

Heute konfrontiert das Künstlerkollektiv „Ballet Jeunesse“ um den Hip-Hop-Produzenten Matthias Arfmann („Absolute Beginner“) die legendären Stücke mit elektronischen Beats, holt Peter Tschaikowsky, Claude Debussy oder Sergej Prokofjew ins 21. Jahrhundert. Doch was denken Dirigenten, Kritiker und die Erben der ursprünglichen Komponisten über das Recomposing?

Mit führenden Künstlern und Klassikexperten wie Kristjan Järvi (Dirigent und Pianist), Gabriel Prokofjew (Komponist und Enkel von Sergej Prokofjew), Lynn Garafola (Djagilew-Biografin), Otto und Jiří Bubeníček (Tänzer) oder Julia Benz (Künstlerin) wirft der Film einen Blick auf die Zukunft der künstlerischen Neuinterpretation, die Rezeptur der Avantgarde und ihren streitbaren Geist. Dimitrij Schaad spürt in der Rolle des Sergej Djagilew in Originalzitaten der Zeit der legendären „Ballets Russes“ im Paris des beginnenden 20. Jahrhunderts nach.

Freitag, 07.02. / 21:45 Uhr / Jack Nicholson – Einer flog über Hollywood
Dokumentation, Frankreich, 2018, ARTE F 54 Min.
Regie: Emmanuelle Nobécourt
Online verfügbar von 19/01/2025 bis 25/02/2025
Wiederholung vom 26.01.2025

Freitag, 07.02. / 01:05 Uhr / Jacob Collier – Baloise Session 2024
Musik, Deutschland, 2025, ZDF 64 Min.
Regie: Roli Baerlocher
Mit: Jacob Collier
Erstausstrahlung

Jacob Collier hat sich als einer der innovativsten und talentiertesten Musiker seiner Generation etabliert. Der junge Multiinstrumentalist, Sänger und Produzent aus London bringt mit seinen genreübergreifenden Kompositionen frischen Wind in die Musikwelt, die New York Times nennt ihn den „Mozart der Generation Z“. Mit seinem scharfsinnigen Gehör und einer einzigartigen Herangehensweise an Harmonien, Rhythmen und Arrangements schöpft Collier Inspiration aus Jazz, Soul, Funk, Klassik, R&B und elektronischer Musik – und kreiert daraus einen unverwechselbaren Klang, der Musikliebhaber auf der ganzen Welt fasziniert.

Bei der Baloise Session in Basel spielt Jacob Collier mit den herausragenden Sängerinnen Alita Moses, Erin Bentlage und Lindsey Lomis. Gemeinsam mit letzterer ist er erneut drei Mal für den Grammy nominiert ist. Außerdem begleiten ihn Ben Jones an der Gitarre, Christian Euman am Schlagzeug und Robin Mullarkey am Bass.

Seine interaktiven Live-Shows, die gleichermaßen unvorhersehbar wie elektrisierend sind, laden das Publikum ein, Teil des kreativen Prozesses zu werden, und machen jedes Konzert zu einem einzigartigen Erlebnis. Mit sechs Grammy Awards und zwölf Nominierungen, darunter Auszeichnungen für seine innovativen Arrangements und seine Virtuosität auf zahlreichen Instrumenten, hat Collier bewiesen, dass sein Erfolg weit über bloßes Talent hinausgeht – als musikalisches Wunderkind sprengt er Grenzen und bewegt sich wie mühelos in verschiedene Stilrichtungen. An diesem Abend in Basel performt Jacob Collier mit seiner Weltklasse-Band Hits


Samstag, 08.02. / 05:10 Uhr / Laurent Garnier: Off the Record
Dokumentarfilm, Großbritannien, 2020, ARTE F 89 Min.
Regie: Gabin Rivoire
Online verfügbar von 01/02/2025 bis 28/02/2025

ʺLaurent Garnier: Off the Recordʺ ist ein persönliches und unterhaltsames Porträt des weltberühmten DJs und Technoproduzenten. Gleichzeitig erzählt der Dokumentarfilm die Geschichte der elektronischen Musik, die im späten 20. Jahrhundert Tausende Menschen in Clubs und auf Ravepartys rund um den Erdball vereinte.

Laurent Garnier war ein Wegbereiter der elektronischen Musik, der letzten musikalischen Revolution des 20. Jahrhunderts. Der junge Regisseur Gabin Rivoire ging von 2017 bis 2019 mit dem französischen DJ auf Welttournee und begleitete ihn bei seinen Auftritten von New York bis Tokio.

Das intime Porträt schildert die 30-jährige Karriere des DJs: seine Anfänge im legendären ʺThe Haçiendaʺ in Manchester im Jahr 1987, die rasante Eroberung der größten europäischen Clubs und schließlich seine legendären Auftritte im ʺRex Clubʺ in Paris. Laurent Garnier verkehrte in der internationalen Technoszene und arbeitete mit Stars wie Carl Cox, Richie Hawtin, Sven Väth und Jeff Mills zusammen, die ebenfalls im Film vorkommen.

Samstag, 08.02. / 01:50 Uhr / Jack Nicholson – Einer flog über Hollywood
Dokumentation, Frankreich, 2018, ARTE F 54 Min.
Regie: Emmanuelle Nobécourt
Online verfügbar von 19/01/2025 bis 25/02/2025
Wiederholung vom 26.01.2025

Sonntag, 09.02. / 14:00 Uhr / Paul Newman – Der unwiderstehliche Typ
Dokumentation, Frankreich, 2022, ARTE F 53 Min.
Regie: Jean Lauritano
Online verfügbar von 26/01/2025 bis 04/03/2025
Wiederholung vom 02.02.2025

Sonntag, 09.02. / 16:55 Uhr / Messa da Requiem (Giuseppe Verdi)
Musik, Deutschland, 2024, ZDF 90 Min.
Regie: Elisabeth Malzer
Komponist: Giuseppe Verdi
Dirigent: Daniel Harding
Orchester: Accademia Nazionale di Santa Cecilia
Chorleitung: Andrea Secchi
Chor: Coro dell’Accademia Nazionale di Santa Cecilia
Mit: Masabane Cecilia Rangwanasha (Sopran), Yulia Matochkina (Mezzosopran), Charles Castronovo (Tenor), Roberto Tagliavini (Bass)
Online verfügbar von 09/02/2025 bis 10/05/2025
Erstausstrahlung

Giuseppe Verdis (1813-1901) Requiem ist beliebt wie kaum eine andere Totenmesse. Dramatik, Verzweiflung, Innigkeit und Erlösung – das Werk eines Komponisten, der wusste, wie man bühnenwirksam schreibt. Die Auseinandersetzung mit dem Tod geht unter die Haut, besonders in der Basilica di San Paolo fuori le Mura – eine der Papstbasiliken in Rom, die durch ihre architektonische Schönheit in den Bann zieht.

Guiseppe Verdis (1813-1901) Requiem ist keine typische Totenmesse, sondern klingt auch nach Oper. Dabei erzählt die Musik mit großer Emotion von zarten Momenten der Trostsuche, des Loslassens, der menschlichen Gemeinschaft und der Hoffnung im Augenblick des größten Schmerzes.

Im Fokus steht die Auseinandersetzung des Menschen mit dem Tod und mit den großen Fragen: Wer sind wir? Wo kommen wir her? Wo gehen wir hin? In der Reflexion über die Endlichkeit des Daseins sind wir mit unserem Wesenskern konfrontiert. Der Mensch blickt auf sich selbst im Angesicht des Todes.

Die Basilika „Sankt Paul vor den Mauern“ ist eine der Papstbasiliken und eine der sieben Pilgerkirchen von Rom. Sie wurde zu Beginn des 4. Jahrhunderts an der Stelle errichtet, wo der Leichnam des heiligen Paulus beigesetzt wurde. Ihr imposantes Äußeres und ihre prächtigen Mosaiken ziehen Pilger und Reisende aus der ganzen Welt an. Wenn hier die Musik des Requiems erklingt, gehen Verdis Klänge besonders unter die Haut.

Das Orchester der Accademia Nazionale di Santa Cecilia ist eines der bekanntesten Symphonieorchester Italiens mit Sitz in Rom. Die Musikakademie gehört weltweit zu den ältesten Musikinstitutionen. Unter der Leitung des britischen Dirigenten Daniel Harding sorgt das Orchester mit internationalen Solistinnen und Solisten sowie dem Chor der Musikakademie für ergreifende Momente.

Sonntag, 09.02. / 21:55 Uhr / „Pretty Woman“, ein Märchen aus Hollywood
Dokumentation, Frankreich, 2024, ARTE F 53 Min.
Regie: Clélia Cohen
Online verfügbar von 27/12/2024 bis 02/02/2025
Wiederholung vom 03.01.2025

Sonntag, 09.02. / 22:45 Uhr / Dance On! Zwischen Applaus und Abschied
Dokumentation, Deutschland, 2022, ZDF 53 Min.
Regie: Henrike Sandner
Online verfügbar von 09/02/2025 bis 11/03/2025

Tanz auf der Bühne – das klingt nach Schwerelosigkeit und Leichtigkeit. Doch der Eindruck täuscht, Tanzkunst ist körperliche Schwerstarbeit wie beim Spitzensport. Spätestens mit 40 Jahren haben die meisten Tänzerinnen und Tänzer ihren Zenit erreicht. In der Reife steckt aber auch großes künstlerisches Potenzial, das die Glorifizierung der Jugend zunehmend infrage stellt. Der Film begleitet unter anderem die Ballettstars Polina Semionova und Friedemann Vogel bei ihrer Arbeit. Sie gewähren persönliche Einblicke in ihre Tänzerkarrieren und reflektieren über diese Zeit des Übergangs.

Es ist die Illusion der Schwerelosigkeit und zugleich ein romantisches Klischee: anmutige Luftwesen, die feengleich in Tüllröcken über die Bühne schweben. Wer an die Kunstform Tanz denkt, trägt unweigerlich Bilder von scheinbar endlos biegsamen Körpern – voller Schönheit, Kraft und Jugend in sich.

Doch der Eindruck der Leichtigkeit täuscht: Tausende Stunden Training sind notwendig, um einen Tänzerkörper für die Bühne zu formen – das gilt fürs Ballett, aber auch für den zeitgenössischen Tanz. Tanzkunst ist körperliche Schwerstarbeit und wie im Spitzensport ist der Leistungsdruck hoch. Das fordert seinen Tribut. Tänzer werden sehr früh „alt“. Mit wenigen Ausnahmen haben die meisten Tänzer mit 40 Jahren ihren Zenit erreicht. Das Duett mit der eigenen Vergänglichkeit beginnt und ein möglicher Bühnenabschied wird absehbar. Doch das Aufhören ist ein schwieriger Prozess. Tänzer bleiben Tänzer, selbst, wenn ihnen der Körper Grenzen setzt.

In unserer Gesellschaft wird Altern immer noch als negativ gewertet. Der Rückgang der körperlichen Leistungsfähigkeit zeigt, dass etwas vorbei ist. Doch gleichzeitig lässt das Mehr an Lebenserfahrung viele Tänzer erst diese magische Strahlkraft entwickeln, die sie als junge Tänzer niemals erreicht hätten. Darin liegt ein künstlerisches Potenzial, das für viele Choreographen reizvoll ist. So werden tradierte Erwartungshaltungen an technische Perfektion und die Glorifizierung der Jugend zunehmend infrage gestellt.

Die Dokumentation begleitet die Tänzer Friedemann Vogel (Erster Solist, Stuttgarter Ballett), Polina Semionova (Primaballerina, Staatsballett Berlin), William Moore (Erster Solist, Ballett Zürich) und Gesine Moog (Tänzerin im Dance On Ensemble) auf einem Stück ihres Weges. Alle vier gewähren persönliche Einblicke in ihre Tänzerkarrieren und reflektieren diese Zeit des Übergangs.

Sonntag, 09.02. / 23:40 Uhr / Ballett BC aus Vancouver X 3
Ballett, Frankreich, 2024, ARTE F 108 Min.
Regie: Tommy Pascal
Komponist: Amos Ben-Tal, Adrien Cronet, Johann Sebastian Bach
Choreographie: Imre van Opstal, Marne van Opstal, Medhi Walerski, Johan Inger
Online verfügbar von 02/02/2025 bis 11/03/2025
Erstausstrahlung

Das kanadische Ballet BC präsentiert im Rahmen seiner Europatournee einen dreiteiligen Abend in Luxemburg. „Heart Drive“ handelt von Liebe, Lust und Verlangen. „Silent Tides“ ist eine intime Choreographie für ein Tänzerpaar, die unsere Beziehung zu uns selbst und zu unserem Gegenüber reflektiert. „Passing“ erforscht die persönlichen Aspekte, die jeden Lebensweg verwundbar und einzigartig machen. Drei Choreographien voller kreativer Energie und künstlerischer Vielfalt.

Das kanadische Ballet BC, das für seinen mutigen und innovativen Stil bekannt ist, tritt im Rahmen seiner Europatournee mit einer dreiteiligen Performance in Luxemburg auf: Den Auftakt bildet „Heart Drive“ von Imre und Marne van Opstal. Das kreative Geschwisterduo erforscht darin mit viel Sinnlichkeit das Thema der physischen und psychischen Grenzen von Liebe und Lust. Die Tänzer agieren in dunklen Latexanzügen, rote Punktlaser setzen Akzente. Der Rhythmus changiert zwischen ruckartiger Schnelligkeit, die körperliche Begierde ausdrückt, und langsamen Szenen, in denen sich die Sehnsucht nach Liebe in traumwandlerischen Bewegungen spiegelt.

„Silent Tides“ von Medhi Walerski, dem künstlerischen Leiter des Ensembles, ist eine intime Choreographie für ein Tänzerpaar zu Musik von Adrien Cronet und Johann Sebastian Bach, die unsere Beziehung zu uns selbst und zu unserem Gegenüber reflektiert. Mit nacktem Oberkörper und weißen Hosen zeigen die Tänzer das fließende Zusammenspiel ihrer Körper in Licht und Schatten.

Den Abschluss bildet „Passing“ des schwedischen Choreographen Johan Inger. Hier ist die Performance des Ballet BC zu einer Originalkomposition von Amos Ben-Tal noch theatralischer. In poetisch-düsteren Bildern geht es um den ewigen Kreislauf von Geburt, Altern und Tod.

Sonntag, 09.02. / 01:30 Uhr / Sergej Prokofjew: Der feurige Engel
Teatro Real, Madrid
Musik, Frankreich, 2022, ARTE F 128 Min.
Regie: Isabelle Julien
Komponist: Sergej Prokofjew
Inszenierung: Calixto Bieito
Dirigent: Gustavo Gimeno
Orchester: Orchester des Teatro Real
Chorleitung: Andrés Máspero
Chor: Chor des Teatro Real

Mit: Ausrine Stundyte (Renata), Leigh Melrose (Ruprecht), Dmitry Golovnin (Mephisto), Agnieszka Rehlis (Oberin/Wahrsagerin), Mika Kares (Inquisitor), Nino Surguladze (Wirtin), Josep Fadó (Jacob Glock/Arzt), Gerardo Bullón (Matthieu Wissmann / der Wirt), Dmitry Ulyanov (Faust), Ernst Alisch (Graf Heinrich)

Online verfügbar von 02/02/2025 bis 07/03/2025

Die überzeugende Inszenierung von Calixto Bieito reduziert die Motive der Romanvorlage „Der feurige Engel“ auf ihre verstörende Essenz. Eine Geschichte um Hexerei, Sex und Religion, angesiedelt in einer verkrusteten Gesellschaft der 50er Jahre, ein rasant-schicksalhafter Liebesroman von der Opulenz des elisabethanischen Theaters, ein stürmisches spirituelles Abenteuer – das ist der Stoff, aus dem Sergej Prokofjew eine Oper von lyrischer Kraft und alptraumhaftem Getöse erschuf.

Sergej Prokofjew ließ sich für seine Oper Der feurige Engel von dem gleichnamigen 1908 erschienenen Roman von Waleri Brjussow inspirieren. Darin erzählt der junge Student Ruprecht, wie er im Deutschland der Reformationszeit ein geheimnisvolles Mädchen namens Renata kennenlernt und wie der Teufel ihr in Gestalt eines Engels des Lichts erscheint, sie verführt und straucheln lässt, wie er und Renata sich magischem Teufelswerk hingeben, wie er dem Sabbat, einer kollektiven Besessenheit von Nonnen und dem darauffolgenden Inquisitionsprozess beiwohnt, wie er schließlich Faust und Mephistopheles begegnet …

Ein gewalt- und gefühlvoller Liebesroman mit tragischem Ausgang, eine Handlung von der Opulenz des elisabethanischen Theaters, ein stürmisches spirituelles Abenteuer – das ist der Stoff, aus dem Sergej Prokofjew eine Oper von lyrischer Kraft und alptraumhaftem Getöse erschuf.

Calixto Bieitos Inszenierung am Teatro Real in Madrid verlegt die Handlung ins Heute, in den gewöhnlichen Alltag einer arglosen jungen Frau (interpretiert von der litauischen Sopranistin Ausrine Stundyte), die in den Taumel von Fantasie und Gewalt gerät und sich darin verliert. Durch die Aktualisierung tritt der irrationale Teil der Geschichte zurück, wodurch dieses Abenteuer noch dringlicher, einschneidender und zerstörerischer wird. Eine moderne innere Reise, auf der alles Bestehende hinweggefegt wird.

Aufzeichnung Ende März 2022 im Teatro Real, Madrid.

Montag, 10.02. / 15:40 Uhr / Sharon Stone – Überlebensinstinkt im Showbiz
Dokumentation, Frankreich, 2023, ARTE F 53 Min.
Regie: Nathalie Labarthe
Online verfügbar von 05/01/2025 bis 12/04/2025
Wiederholung vom 12.01.2025

Montag, 10.02. / 23:30 Uhr / Exzentrisch – Die Kunst der Andersartigkeit
Dokumentation, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, 2024, BR 52 Min.
Regie: Nicola Graef
Online verfügbar von 03/02/2025 bis 14/04/2028
Erstausstrahlung

Wer und was ist heute in der Kunst noch exzentrisch? Was treibt Exzentriker und Exzentrikerinnen an, sich provokativ oder optisch außergewöhnlich selbst zu inszenieren? Warum werden bestimmte Menschen und Kunstwerke als schräg wahrgenommen? Die Dokumentation geht auf eine außergewöhnliche Spurensuche in die Gegenwart und die Geschichte eines Phänomens. Besucht werden außergewöhnliche Künstlerpersönlichkeiten.

„Exzentrisch – Die Kunst der Andersartigkeit“ präsentiert historische Referenzen und Werke, bei denen einem der Atem stockt. Sie zeigen den Facettenreichtum einer künstlerischen Entscheidung. Es gibt auch heute viele Künstler und Künstlerinnen, die bewusst den Weg des Außergewöhnlichen wählen: John Bock aus Berlin macht Filme, in denen der Ekel dominiert und man sich fragt, was soll das alles? ORLAN zählt zu den exzentrischsten Erscheinungen der französischen Gegenwartskunst, stellt sich seit über 40 Jahren provokativ in den Dienst des Feminismus und hat sich dafür ihr Gesicht mit zwei kleinen Stirnhörnern operieren lassen.

Die Schwedin Anna Uddenberg zeigt in Performances ihren künstlerischen Perspektivwechsel, demzufolge „das Normale das Schrägste ist“. Eva und Adele, das bekannte Berliner Künstlerpaar, sieht im Lächeln die Kraft des Nonkonformen.

Auch die Historie zeigt den Facettenreichtum: Madame de Pompadour, François Boucher, Salvador Dalí, Vincent van Gogh oder Andy Warhol beweisen, wie präsent das Exzentrische schon immer war. Ob heute oder damals. Alle Künstler und Künstlerinnen vereint die Lust, Grenzen zu überschreiten, Normen zu hinterfragen und das Publikum damit auch aus der Komfortzone zu locken.

Montag, 10.02. / 02:50 Uhr / Hope for Peace ~ Musikalische Friedensandacht aus der Dresdner Frauenkirche
Musik, Deutschland, 2022, ZDF 44 Min.
Regie: Michael Beyer
Mit: Alexey Botvinov (Klavier), Daniel Hope (Violine)
Online verfügbar von 10/02/2025 bis 12/03/2025

Ein Konzert als Demonstration für Frieden in der Ukraine – Daniel Hope und der ukrainische Pianist Alexey Botvinov spielen in der Dresdner Frauenkirche.

Mit ihrer musikalischen Friedensandacht möchten die Künstler und die Stiftung Frauenkirche Dresden ihre Unterstützung für die Ukraine zeigen. Alle eint die Hoffnung, dass eine friedliche Lösung für die unfassbare humanitäre Tragödie gefunden werden kann. Daniel Hope und Alexey Botvinov präsentieren Musik, die Brücken baut: Mit Valentin Silvestrovs dem dritten Teil ʺMusical Momentʺ aus dem Zyklus ʺmelodies of the Moments – Cycle VIIʺ erklingt ein Werk eines der wichtigsten zeitgenössischen Komponisten der Ukraine, der 1937 in Kiew geboren wurde. Mit Alfred Schnittke (1934-1998) ist eine Künstlerpersönlichkeit vertreten, der in der Sowjetunion geborenen wurde und in Deutschland starb. Sergej Rachmaninow (1873-1943) steht für die große russische Musiktradition.

Mittwoch, 12.02. / ab 20:15 Uhr / Schwerpunkt: Ein Abend mit Lars Eidinger
Schwerpunkt, ARTE89 Min.

Mit seiner kompromisslosen Spielweise, seiner körperlichen Präsenz und einer Aura, die fasziniert, zählt Lars Eidinger zu den spannendsten Schauspielern seiner Generation. ARTE widmet ihm einen besonderen Abend: Im Drama „Familienfest“ spielt er einen sterbenskranken Sohn, der die Fassade einer zerrissenen Künstlerfamilie zum Einsturz bringt. Direkt im Anschluss beleuchtet die Dokumentation „Lars Eidinger – Sein oder nicht sein“ den Werdegang des Künstlers, dessen Werk und Persönlichkeit gleichermaßen polarisieren. Ein fesselnder Abend über einen Schauspieler, der die Grenzen zwischen Kunst und Leben verschwimmen lässt.

Mittwoch, 12.02. / 20:15 Uhr / Familienfest
Schwerpunkt: Ein Abend mit Lars Eidinger
Schwerpunkt: Die Bären sind los – ARTE und die 75. Berlinale
Fernsehfilm, Deutschland, 2016, ZDF 89 Min.
Regie: Lars Kraume
Drehbuch: Andrea Stoll, Martin Rauhaus
Produktion: ARTE, UFA Fiction GmbH, ZDF
Produzent: Benjamin Benedict
Kamera: Jens Harant
Schnitt: Barbara Gies
Musik: Julian Maas, Christoph M. Kaiser
Kostüme: Anette Guther
Szenenbild / Bauten: Olaf Schiefner
Redaktion: Caroline von Senden, Olaf Grunert
Ton: Matthias Richter

Mit: Günther Maria Halmer (Hannes Westhoff), Hannelore Elsner (Renate Westhoff), Michaela May (Anne Westhoff), Lars Eidinger (Max Westhoff), Barnaby Metschurat (Frederik Westhoff), Marc Hosemann (Gregor Westhoff), Daniel Krauss (Vincent), Nele Mueller-Stöfen (Charly), Jördis Triebel (Jenny)

Online verfügbar von 11/02/2025 bis 14/03/2025

Familie Westhoff findet sich zum 70. Geburtstag des Vaters, eines berühmten Pianisten, in der Familienvilla zusammen. Doch von Harmonie und Feierlaune ist nichts zu spüren. Alte Wunden reißen auf und stellen die Westhoffs vor die Frage, wie sie mit der Vergangenheit umgehen wollen. Während der Ansprache auf seinen Vater bricht Sohn Max zusammen und offenbart ein schreckliches Geheimnis.

Zusatzinfo:
Regisseur Lars Kraume lässt in seinem Familiendrama „Familienfest“ seine starken Figuren sprechen. Toll beobachtet und ruhig erzählt, glänzt der Film vor allem durch seine großartigen Darsteller. Besonders die Schauspielgrößen Günther Maria Halmer („Die Vergesslichkeit der Eichhörnchen“, 2021) als eiserner Familienpatriarch Hannes Westhoff und Lars Eidinger („25 km/h“, 2018) in der Rolle des sterbenskranken Sohns spielen hervorragend. 2017 erhielt Lars Kraume den Deutschen Fernsehpreis für die beste Regie – sowohl für „Familienfest“ als auch für „Terror – Ihr Urteil“. Bereits 2016 gewann Kraumes „Der Staat gegen Fritz Bauer“ (2015) sechs Deutsche Filmpreise, unter anderem für die beste Regie und den besten Spielfilm.

Mittwoch, 12.02. / 21:45 Uhr / Lars Eidinger – Sein oder nicht Sein
Schwerpunkt: Ein Abend mit Lars Eidinger
Schwerpunkt: Die Bären sind los – ARTE und die 75. Berlinale
Dokumentation, Deutschland, 2022, BR 52 Min.
Regie: Reiner Holzemer
Online verfügbar von 10/02/2025 bis 14/03/2025
Erstausstrahlung

Lars Eidinger ist ein außergewöhnlicher Schauspieler, der das Publikum durch seine körperliche Spielweise und Improvisationslust begeistert. Er wurde 1976 in Berlin geboren. Seit seinem Kinodebüt in „Alle Anderen“ (2009) von Maren Ade ist Eidinger auch international bekannt. 2021 bekam er das Angebot, den Jedermann bei den Salzburger Festspielen zu spielen, eine Rolle, die bisher fast nur Österreichern vorbehalten war. Doch seine größte Rolle spielt er seit 2008 immer in ausverkauften Vorstellungen als Hamlet unter der Regie von Thomas Ostermeier an der Berliner Schaubühne.

Trotz der Erfolge polarisiert Eidinger auch. Oft unterstellt man ihm einen Hang zu Selbstdarstellung, Selbstverliebtheit und Omnipräsenz. Dazu haben zahlreiche Talkshow-Auftritte beigetragen und ein extrovertiertes Auftreten in der Öffentlichkeit. Die Kontroverse um ihn erreichte 2020 einen Höhepunkt, als er bei einer Pressekonferenz der Berlinale über den Hass im Internet spricht und dabei in Tränen ausbricht. Daraufhin brach ein Shitstorm über ihn herein, unter dem er bis heute leidet.

Der Regisseur Reiner Holzemer begegnet dem Künstler vorurteilsfrei. Zum ersten Mal beobachtet er ihn bei den Proben für den Jedermann in Salzburg, für Hamlet und Richard III. an der Berliner Schaubühne und bei Dreharbeiten in Paris. Dadurch bekommt der Zuschauer einen intimen Einblick in die Arbeitsweise des Künstlers. Darüber hinaus schildert Holzemer in biografischen Rückblicken den künstlerischen Werdegang Eidingers, der zunächst eine Tenniskarriere verfolgte, bevor er an der Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch sein späteres Handwerk erlernte.

Zusatzinfo:
„You can’t take your eyes off him!“ Isabelle Huppert über Lars Eidinger

Mittwoch, 12.02. / 22:40 Uhr / Nobody’s Hero
(Viens je t’emmène)
Schwerpunkt: Die Bären sind los – ARTE und die 75. Berlinale
Spielfilm, Frankreich, Belgien, 2022, ARTE F 96 Min.
Regie: Alain Guiraudie
Drehbuch: Alain Guiraudie
Produktion: CG Cinéma, ARTE France Cinéma, Auvergne-Rhône-Alpes Cinéma, Umedia
Produzent: Charles Gillibert
Kamera: Hélène Louvart
Schnitt: Jean-Christophe Hym
Musik: Xavier Boussiron
Mit: Jean-Charles Clichet (Médéric), Noémie Lvovsky (Isadora), Iliès Kadri (Sélim), Michel Masiero (M. Coq)
Online verfügbar von 12/02/2025 bis 19/02/2025
Erstausstrahlung

Die französische Stadt Clermont-Ferrand wird von einem Terroranschlag erschüttert, der die Bewohner in Angst und Schrecken versetzt. Inmitten dieser Unruhe verliebt sich der gutmütige Médéric in Isadora, eine deutlich ältere Sexarbeiterin, die in einer komplizierten Ehe gefangen ist. Kurz darauf muss sich Médéric mit dem obdachlosen Sélim auseinandersetzen, der bei ihm im Treppenhaus schläft und von den Nachbarn verdächtigt wird, an dem Anschlag beteiligt gewesen zu sein.

Alain Guiraudie erzählt mit viel Feingefühl und einer Prise absurdem Humor von Misstrauen, Menschlichkeit und der Suche nach Nähe in schwierigen Zeiten.

Zusatzinfo:
„Nobody’s Hero“ feierte seine Premiere 2022 auf der Berlinale als Eröffnungsfilm der Sektion Panorama. Alain Guiraudie, der 2013 für „Der Fremde am See“ mit der queeren Palme und dem Regiepreis der Sekton Un Certain Regard in Cannes ausgezeichnet wurde, gehört zu den bemerkenswertesten französischen Regisseuren der Gegenwart und verbindet auch in diesem Werk meisterhaft Humor mit Gesellschaftskritik.

Freitag, 14.02. / 21:45 Uhr / Frank Sinatra – Amerikas goldenes Zeitalter
Dokumentation, Frankreich, 2015, ARTE F 52 Min.
Regie: Michel Viotte
Online verfügbar von 07/02/2025 bis 16/03/2025
Erstausstrahlung

Frank Sinatra (1915-1998) verkörpert wie kaum ein anderer das „goldene Zeitalter“ der USA in den 1950er und 1960er Jahren. Von „My Way“ über „New York, New York“ bis hin zu „Fly Me to the Moon“ – als Sänger war er in allen Sparten der Unterhaltungsmusik erfolgreich, vom Jazz über Blues und Swing bis hin zum Schlager. Als Schauspieler stand er für große Regisseure wie Otto Preminger, Joseph L. Mankiewicz, Vincente Minnelli, Frank Capra oder Stanley Kramer vor der Kamera. Sein Ruf als Entertainer ist bis heute ungebrochen: Er hinterließ ein bleibendes Erbe als eine der größten Ikonen der Popkultur.

Frank Sinatra wird am 12. Dezember 1915 als Francis Albert Sinatra in Hoboken, New Jersey, geboren: ein Italo-Amerikaner aus bescheidenen Verhältnissen, der bald zusehen muss, wie man Geld verdient und dies versucht mit etwas, was er kann und liebt: Singen. In den 1930er Jahren tritt er in kleinen Clubs auf, ist Mitglied verschiedener Bands und Orchester und wagt schließlich 1942 den Schritt in die Solokarriere. Von da an geht es mit der Popularität nach ganz oben.

In den 1950er und 1960er Jahren erreicht seine Karriere ihren Höhepunkt. Die USA erleben damals einen spektakulären Aufschwung und das Showbusiness explodiert förmlich. Es zeigt eine Welt voller Glamour und Luxus, die das internationale Publikum fasziniert.

Zu Sinatras bekanntesten Liedern zählen „My Way“ (1968), „New York, New York“ (1979) und „Fly Me to the Moon“ (Cover-Version 1964). Seine markante Stimme bringt ihm den Spitznamen „The Voice“ ein.

Nicht nur als Sänger, sondern auch auf der Leinwand erlangt Sinatra Weltruhm. Für seine Rolle in „Verdammt in alle Ewigkeit“ erhält er 1954 einen Oscar. Die Dokumentation wirft einen Blick auf das „goldene Zeitalter“ der USA und den gleichzeitigen kometenhaften Aufstieg Sinatras mit all seinen Licht- und Schattenseiten. Von New York und Los Angeles über Palm Springs bis zum Lake Tahoe folgt sie den Spuren eines Ausnahmekünstlers, der den amerikanischen Traum verkörperte.

Aus zahlreichen Archivaufnahmen, alten Plattencovern und Plakaten sowie Musik- und Filmausschnitten entsteht ein lebendiges Porträt des Entertainers, dessen Charme unter anderen Ava Gardner, Lauren Bacall und Mia Farrow verfielen. Auch Sinatras Freundschaft zu John F. Kennedy wird thematisiert, die durch die angeblichen Verbindungen des Crooners zur Mafia überschattet wurde. Und natürlich die Arbeit mit großen Regisseuren wie Otto Preminger, Joseph L. Mankiewicz, Vincente Minnelli, Frank Capra oder Stanley Kramer, denen der Star einen Großteil seiner Filmografie verdankt.

Freitag, 14.02. / 22:40 Uhr / Gene Kelly – Der mit dem Regen tanzt
Dokumentation, Frankreich, 2024, ARTE F 51 Min.
Regie: Claudia Collao
Online verfügbar von 26/12/2024 bis 02/04/2025
Wiederholung vom 02.01.2025

Freitag, 14.02. / 23:30 Uhr / José James ~ Hamburg Sessions
Musik, Deutschland, 2024, NDR 70 Min.
Regie: Herbert Bayer
Online verfügbar von 14/02/2025 bis 09/02/2026
Erstausstrahlung

1978 ist nicht nur das Geburtsjahr von José James. „1978“ heißt auch sein aktuelles Album, das vom Zeitgeist der späten 1970er und der Musik seiner musikalischen Vorbilder Quincy Jones, Leon Ware und Michael Jackson geprägt ist. Herausgekommen ist ein mitreißender, tanzbarer Sound, mit dem der Stimmvirtuose aus Minneapolis den Hamburger „Mojo Club“ zu Begeisterungsstürmen hinreißt.

José James ist einer der prägenden Jazz-Sänger seiner Generation. Sein aktuelles Album „1978“ ist vom Zeitgeist der späten 1970er und der Musik seiner musikalischen Vorbilder Quincy Jones, Leon Ware und Michael Jackson geprägt. „Dieses Album ist aufregend für mich, weil es das erste Mal ist, dass ich jeden einzelnen Song komplett produziert habe“, sagt James. „Ich hatte 2009 eine Schreibsession mit Leon Ware in seinem Haus in Marina del Rey in Los Angeles. Wir sprachen stundenlang über Jazz, Motown und Marvin. Irgendwann, als wir gerade an einem Song arbeiteten, sagte er: ‚Du erinnerst mich an mich.‘ Das blieb bei mir hängen. Natürlich habe ich ihm eine Million Fragen gestellt. […] Ich wollte, dass ,1978‘ das Gefühl vermittelt, als hätten er und J Dilla ein Album für mich gemacht.“

Herausgekommen ist ein mitreißender, tiefgründiger und tanzbarer Sound, mit dem der Stimmvirtuose aus Minneapolis bei den „Hamburg Sessions“ den „Mojo Club“ zu Begeisterungsstürmen hinreißt.

Freitag, 14.02. / 00:45 Uhr / Skandalautor Boris Vian: Rage, Sex und Jazz
Dokumentation, Frankreich, 2021, ARTE F 52 Min.
Regie: Natacha Giler
Online verfügbar von 07/02/2025 bis 11/04/2025

Der Bestseller des Jahres 1947 in Frankreich lautet „Ich werde auf eure Gräber spucken“: ein Noir-Roman von Boris Vian, veröffentlicht unter einem mysteriösen amerikanischen Pseudonym. Die Geschichte steckt voller Sex, Gewalt und Wut, und sie prangert den Rassismus und Puritanismus in den Südstaaten der USA an.
Zu Beginn gibt sich Vian als Übersetzer aus. Schnell wird jedoch klar, dass er selbst hinter dem skandalträchtigen Roman steckt. Sein rachsüchtiger und schadenfroher Streich droht ihm zu entgleiten…

Im Sommer 1946 veröffentlicht Boris Vian unter dem Pseudonym Vernon Sullivan den Noir-Roman „Ich werde auf eure Gräber spucken“. Der zwar exzentrische, aber harmlos wirkende Dandy aus dem schicken Pariser Viertel Saint-German-des-Prés wollte mit seiner gewaltvollen und pornographisch angehauchten Geschichte anfangs lediglich die ihn ablehnende französische Intellektuellen- und Literaturszene auf die Schippe nehmen – und an schnelles Geld kommen.

Der große Erfolg blieb für Boris Vian zu diesem Zeitpunkt noch aus, Vernon Sullivan hingegen brachte es fertig, Bestseller in Rekordzeit zu schreiben. Vian alias Sullivan war angetrieben von einem tiefen Engagement gegen Ungerechtigkeit und Rassismus. Seine politische Diatribe verpackte der Schriftsteller in Sex, aufreizenden weiblichen Figuren und Blut – ein Dreiklang, der die Leserschaft in Massen anlockte.
Vian gab sich offiziell als Literaturübersetzer aus.

Unter seinem Pseudonym trat er jedoch einen der aufsehenerregendsten Literaturskandale des 20. Jahrhunderts los. Obgleich der junge Franzose noch nie in den USA war, wurde er mit amerikanischen Schriftstellern wie Erskine Caldwell, James M. Cain oder William Faulkner verglichen.

Vian schrieb zu einer Zeit, als schwarze US-amerikanische Schriftsteller wie Richard Wright, James Baldwin und Chester Himes ins Exil nach Frankreich gingen, um der Rassentrennung zu entkommen, und das kulturelle Treiben in den Pariser Cafés aufmischten.
Der avantgardistische Pariser Poet wird heute gerne idealisiert, Vernon Sullivan hingegen wird dabei kaum erwähnt. Womöglich aus Angst, seinen Erfinder zu verunglimpfen? Dabei handelt es sich doch um ein und dieselbe Person.

In Boris Vian steckte viel Wut und eine dunkle Vergangenheit. Der von Natur aus schüchterne Mann verbarg seinen Unmut vor der Öffentlichkeit, doch in ihm brodelte es. Die schriftstellerische Arbeit wirkte dabei wie ein Ventil.

Um als Autor Anerkennung zu finden, schuf der bis dato unbekannte Vian einen fiktiven Schriftsteller, der all das sagte, was er selbst nicht auszusprechen vermochte – und Vernon Sullivan konnte fortan nicht mehr zum Schweigen gebracht werden.


Regelmäßige Sendungen mit kulturellen Themen auf arte sind zudem:
– Stadt, Land, Kunst (Mo. – Fr. 13 Uhr) und
– TWIST (sonntags)

Diese Übersicht wird stets mehrere Wochen vor den jeweiligen Sendeterminen erstellt.
Aktuelle Programmänderungen sind meist nicht berücksichtigt. Diese finden sich auf arte.tv.