Premieren und Extras am Schauspiel Frankfurt im Mai

Schauspiel Frankfurt (© Birgit Hupfeld)


Die Brüder Karamasow

Unterschiedlicher könnten die jungen Karamasows kaum sein: Dimitri, der älteste Sohn, ein Soldat, zügellos wie sein Vater. Iwan, der mittlere, ein Intellektueller. Aljoscha, ein Klosternovize. Und dann gibt es noch Smerdjakow: der Bastard, der als Lakai auf dem Gut der Karamasows dient. Dem Patriarchen Fjodor Karamasow, einem habgierigen Trinker und ekelhaften Lüstling, wünschen im Grunde alle nichts Gutes. Dann wird der Alte ermordet. Der Verdacht fällt auf Dimitri. Doch wer ist wirklich schuld am Tod? Was bedeutet Schuld?

Fjodor Dostojewskis letzter Roman ist ein Monumentalwerk: ein Kriminalroman, ein Familienroman, ein philosophischer Essay, ein Kosmos der großen Menschheitsfragen um Schuld und Gewissen, Freiheit und Besessenheit, um die Wirklichkeit des Bösen und die Frage, was wir hoffen können. In Dostojewskis Welt sterben die Patriarchen, nicht das Patriarchat. Laura Linnenbaum befragt mit einer Besetzung aus acht Schauspielerinnen dieses berühmte Werk der Weltliteratur aus der Perspektive der Gegenwart.

»Die Brüder Karamasow« nach F. M. Dostojewski in einer Bearbeitung von Laura Linnenbaum und Wolfgang Michalek

Premiere: Freitag, 17. Mai 24 (Schauspielhaus)

Regie: Laura Linnenbaum
Bühne: Valentin Baumeister
Kostüme: Philipp Basener
Video: Jonas Englert
Dramaturgie: Alexander Leiffheidt

Mit: Christina Geiße, Tanja Merlin Graf, Sarah Grunert, Anna Kubin, Katharina Linder, Annie Nowak, Lotte Schubert, Melanie Straub

Die nächsten Vorstellungen 22./23./31. Mai


»Heute leider Konzert!« mit Liedern und Texten von Georg Kreisler

Aufgewachsen als jüdisches Kind im Wien der 1920er Jahre, flieht Georg Kreisler mit seiner Familie 1938 in die USA und muss dort »Jude üben statt Klavier«. Nach einem Durchbruch als Musiker, Entertainer und Komponist in New York kehrt er in seine Heimatstadt zurück,

die noch immer von antisemitischen Furchen durchsetzt ist. Also träumt sich Kreisler über diese Wirklichkeit hinweg – mit bitterbösem Humor singt er Lieder und schreibt gesellschaftskritische Texte, in denen er alle, aber auch wirklich alle Akteure der Gesellschaft aufs Korn nimmt.

Martha Kottwitz stellt mit erzählerischen, poetischen und dramatischen Versatzstücken aus Kreislers Texten und Liedern einen vielseitigen musikalischen Abend zusammen, der weit mehr bietet als eine Nacherzählung seines bewegten Lebens. Im Wechsel zwischen Zynismus und Leichtigkeit lässt er uns nachdenken über die Welt, in der wir leben. Ein ungeschonter Blick in den Abgrund, aber nicht ohne Hoffnung.

»Heute leider Konzert!« mit Liedern und Texten von Georg Kreisler

Premiere: Samstag, 11. Mai 24 (Kammerspiele)

Regie: Martha Kottwitz
Bühne und Video: Marco Pinheiro
Kostüme: Mirjam Kiefer
Musikalische Einrichtung: Christina Lutz
Dramaturgie: Jana Fritzsche
Licht: Jan Walther

Mit: Torsten Flassig, Yuriy Sych

Die nächsten Vorstellungen 16./31. Mai 24
Mit freundlicher Unterstützung durch den Patronatsverein


Extras

NACH(T)GESPRÄCH 4 zu »Mascha K. (Tourist Status)«

Mit Musik von: Smilla Zorn & Awesome Universe

Im Anschluss an die Vorstellung von Mascha K. (Tourist Status) lädt das Schauspiel Frankfurt zu einem Mix aus Konzert und Nachgespräch. Das Musiker:innenduo Smilla Zorn & Awesome Universe, aka Lotte Schubert und Thorsten Drücker, spielt eigene Songs – dazwischen gibt es Zeit zum Austausch über Gesehenes und Gehörtes.

»Verweile doch! Du bist so schön!« schreibt Goethe als Steilvorlage für unser neues Begegnungsformat für Publikum und Theaterschaffende.
Das Foyer ist der Übergangsort zwischen Drinnen und Draußen, zwischen Welt und Theater. Hier beleuchten wir, ausgehend von ausgesuchten Inszenierungen, gemeinsam mit europäischen Expert:innen aus unterschiedlichen Disziplinen Kernfragen unserer demokratischen Gesellschaft: Wie wollen wir gemeinsam leben? Wie können wir die Grundlage für dieses Leben schützen? Wer wird gehört?

Ermöglicht durch die ODDO BHF Stiftung.
Foyer Kammerspiele
Sonntag, 19. Mai 24, 22:00 Uhr, Eintritt frei

Best of Unart 2023/24

Donnerstag, 23. (19:00 Uhr) und Freitag, 24. Mai 24 (10:30 Uhr)
Kammerspiele

55. Römerberggespräche

Die Römerberggespräche in Frankfurt am Main sind eine feste Institution der Debattenkultur in Deutschland. Die Expert:innengespräche für eine interessierte städtische Öffentlichkeit bestehen seit 1973. Ihrer Organisation, ihrer Tradition und ihrer Ausstrahlung wegen sind sie mit kaum einer anderen Gesprächsreihe in Deutschland vergleichbar. Wissenschaftler:innen, Essayist:innen und Künstler:innen erörtern die politischen, kulturellen und intellektuellen Themen der Gesellschaft. Sie präsentieren wichtige Forschungsergebnisse und geben Ausblicke in künftige Prozesse. Das Thema der 55. Römerberggespräche sowie die Teilnehmer:innen werden zeitnah auf der Webseite des Schauspiel Frankfurt bekanntgegeben.
Samstag, 25. Mai 24, 11:00 – 17: 00 (Chagallsaal)


schauspielfrankfurt.de