Nordic – Konzert des HfMDK Symphonieorchesters in Frankfurt/M

© HfMDK Frankfurt

Am 4. Mai 2024 präsentiert sich das Symphonieorchester der HfMDK um 19.30 im Großen Saal der Hochschule mit dem Konzertprogramm „Nordic“. Am Dirigierpult steht dabei Michael Sanderling, der im Herbst 2023 die musikalische Leitung des Ensembles übernahm. Für den Abend an der HfMDK hat er drei skandinavische Werke ausgewählt: Edvard Griegs „Morgenstimmung“ und Jean Sibelius‘ Symphonie Nr. 2 D-Dur umrahmen das Klarinettenkonzert von Carl Nielsen mit der portugiesischen Solistin Daniela Pinho. Sie ist Masterstudentin in der Klarinettenklasse von Prof. Laura Ruiz Ferreres und hat sich über ein Auswahlvorspiel für den Solopart qualifiziert.

Prof. Michael Sanderling blickt der neuen Arbeitsphase beschwingt entgegen: „Nach einer ersten sehr erfreulichen Zusammenarbeit mit den Studierenden des Symphonieorchesters der HfMDK im letzten Semester freue ich mich, mit diesen wunderbaren und begierigen Musikerinnen und Musikern nun die ganz besondere Tonsprache des Nordens zu ergründen. Eine dunkle, erdige, zuweilen auch schwerblütige Farbe paart sich dort mit Weite, Sehnsucht, Zuversicht und Ergebenheit in der Musik.“

Die „Morgenstimmung“ entstammt dem letzten Teil von Griegs Schauspielmusik zu Henrik Ibsens „Peer Gynt“. Später hat der norwegische Komponist das vierminütige Stück zum Kopfsatz seiner Peer-Gynt-Suite Nr. 1 gemacht, was ihm und der zarten, in Wellen dahingleitenden Melodie zu Weltruhm verhelfen sollte.

Das Klarinettenkonzert des Dänen Carl Nielsen zählt zu den wichtigsten Klarinettenkompositionen des 20. Jahrhunderts. Die Orchesterbesetzung sieht nur zwei Fagotte, zwei Hörner, Schlagwerk und Streicher vor, um das solistische Holzblasinstrument besonders in Szene zu setzen. Der Solopart ist anspruchsvoll gestaltet, mit schnellen Figuren, großen Sprüngen und kompliziert zu greifenden Tönen. Immer wieder sind kecke Einwürfe der Kleinen Trommel zu hören.

In seiner Symphonie Nr. 2 formte der Finne Jean Sibelius aus einer motivischen Keimzelle von drei aufsteigenden Tönen ein viersätziges Werk von 45 Minuten, das typische Charakteristiken seiner Musik enthält, wie abrupte Stimmungswechsel, vor Pathos strotzende Passagen, aber auch Momente nordischer Schroffheit. Ob im Finale wirklich das energische finnische Streben nach Unabhängigkeit von Russland festgehalten ist, kann nicht final nachgewiesen werden, aber dass aus den Klängen Kraft, Zuversicht und Hoffnung sprechen, ist unbestritten.

Das Symphonieorchester der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt (HfMDK) setzt sich vornehmlich aus Studierenden der Bachelor- und Masterstudiengänge Künstlerische Ausbildung Musik (KAM) mit einem Orchesterinstrument im Hauptfach zusammen und kommt mehrmals im Semester für musikalische Projekte zusammen. Dabei tritt das Ensemble in wechselnden Besetzungen auf, um möglichst vielen Studierenden eine Teilnahme zu ermöglichen. Die Arbeit im großen Ensemble hilft ihnen dabei, sich auf eine berufliche Zukunft in einem Symphonie- oder Opernorchester vorzubereiten.


Nordic – Konzert des HfMDK Symphonieorchesters

Samstag, 4. Mai 2024, 19.30 Uhr, Großer Saal der HfMDK
Daniela Pinho, Klarinette
Symphonieorchester der HfMDK Frankfurt
Michael Sanderling, Leitung

Edvard Grieg: Allegretto pastorale („Morgenstimmung“) aus „Peer Gynt“
Carl Nielsen: Konzert op. 57 für Klarinette und Orchester
Jean Sibelius: Symphonie Nr. 2 D-Dur op. 43

Tickets 8 Euro, ermäßigt 6 bzw. 1 Euro
hfmdk-frankfurt.de
Dauer: circa zwei Stunden inkl. Pause


Michael Sanderling

Michael Sanderling ist seit der Saison 2021/2022 Chefdirigent des Luzerner Sinfonieorchesters, zuvor hatte er von 2011 bis 2019 die Chefposition bei der Dresdner Philharmonie inne. Gastengagements führten ihn u. a. zu den Berliner Philharmonikern, zum WDR Sinfonieorchester, SWR Symphonieorchester, Tonhalle-Orchester Zürich, Concertgebouworkest Amsterdam, Orchestre de Paris, NHK Symphony Orchestra oder zum Toronto Symphony Orchestra. Eine besonders enge Zusammenarbeit verbindet ihn mit dem Gewandhausorchester Leipzig und dem Konzerthausorchester Berlin. Seine Musikerkarriere begann er als Solocellist des Gewandhausorchesters Leipzig und anschließend des Rundfunk-Sinfonieorchesters Berlin, bevor er seinen Fokus aufs Dirigieren legte. Als leidenschaftlicher Förderer der jungen Musiker*innengeneration unterrichtet er seit 1998 an der HfMDK Frankfurt und arbeitet regelmäßig mit namhaften deutschen Jugendorchestern zusammen. Zum Wintersemester 2023/2024 hat er die musikalische Leitung des Symphonieorchesters der HfMDK übernommen.

Daniela Pinho

Die Klarinettistin Daniela Pinho stammt aus Portugal und machte ihren Bachelor-Abschluss an der Academia Nacional Superior de Orquestra. Sie nahm an Meisterkursen von verschiedenen Klarinettisten teil, u.a. Tomaz Močilnik (hr-Sinfonieorchester), Romain Guyot (internationaler Solist), Andraz Golob (Berliner Philharmoniker) und Eric Hoeprich (historisches Instrument). Die Preisträgerin mehrerer Wettbewerbe arbeitet regelmäßig mit Orchestern in ihrer Heimat zusammen, u. a. mit dem Orquestra Filarmonia das Beiras, dem Orquestra Metropolitana de Lisboa und dem Orquestra Académica Filarmónica Portuguesa. Derzeit studiert Daniela Pinho im Masterstudiengang Künstlerische Ausbildung Musik an der HfMDK in der Klasse von Prof. Laura Ruiz Ferreres.