2024 kann das hr-Sinfonieorchester Frankfurt auf eine 95-jährige Geschichte zurückblicken. Chefdirigent Alain Altinoglu eröffnet mit dem Europa Open Air im August die kommende Spielzeit und hat im Dezember die französische Schauspielerin und Oscar-Preisträgerin Marion Cotillard eingeladen, die in dem Oratorium „Jeanne d’Arc au bûcher“ zu erleben ist. „Composer in Residence“ ist Thierry Escaich.
Aus den hr-Sinfoniekonzerten wird die „Große Reihe“
Seit der Wiedereröffnung der Alten Oper Frankfurt 1981 lädt das Sinfonieorchester des Hessischen Rundfunks sein Publikum zu seiner großen Abonnement-Reihe in den repräsentativen Konzertsaal der Stadt. „Unsere Konzerte im Großen Saal der Alten Oper sind das Herzstück unserer künstlerischen Arbeit“, sagt Orchestermanager Michael Traub, „mit dem neuen Namen ‚Große Reihe‘ bringen wir die Hochwertigkeit unserer Programme und erstklassigen Künstlerinnen und Künstler unmittelbar zum Ausdruck. In der ‚Großen Reihe‘ kann unser Publikum das inzwischen auf eine 95-jährige Geschichte blickende Orchester mit dem großen sinfonischen Repertoire erleben.“
Projekte des Chefdirigenten Alain Altinoglu
„Ich bin sehr glücklich über die neue Saison, sie ist facettenreich und hat viele wunderbare musikalische Farben. Vor allem jedoch freue ich mich auf das Publikum in den Konzerten und auf schöne und neue Momente mit unserem hr-Sinfonieorchester“, sagt Alain Altinoglu. Mit der 5. Sinfonie von Gustav Mahler wird Altinoglu im Oktober die „Große Reihe“ in der Alten Oper eröffnen und damit die lange Mahler-Tradition des Orchesters fortsetzen.
Der Chefdirigent wird insgesamt sechs Programme dirigieren, unter anderem bereichert von Solistinnen und Solisten wie Gautier Capuçon, Hilary Hahn und Francesco Piemontesi. Ein besonderes Highlight wird die Zusammenarbeit mit der Schauspielerin Marion Cotillard, die mit Arthur Honeggers Oratorium „Jeanne d’Arc au bûcher“ aus dem Jahr 1935 auf der Bühne stehen wird. Außerdem führt Altinoglu den Schostakowitsch-Zyklus weiter und wird bei einem Gershwin-Abend gemeinsam mit der hr-Bigband für musikalische Überraschungen sorgen.
Ausblick auf die Saison 2024/25 des hr-Sinfonieorchesters
Zum sechsten Mal laden das hr-Sinfonieorchester und die Europäische Zentralbank, unterstützt durch Elisabethen Quelle, Ende August zum Europa Open Air ans Frankfurter Mainufer. Auf dem Programm stehen in diesem Sommer unter anderem Bedřich Smetanas „Die Moldau“ und Modest Mussorgskijs „Bilder einer Ausstellung“ in der Orchesterfassung von Maurice Ravel.
Zudem können sich die Zuschauerinnen und Zuschauer in der Saison 2024/25 wieder von der Qualität der hr-Musikerinnen und -Musiker bei „Quick & Classy“ überzeugen. Bei dem kurzen Konzertformat zur Afterwork-Zeit stehen diesmal drei Musiker der jüngeren Generation im hr-Sinfonieorchester im Mittelpunkt: Solo-Cellist Peter-Philipp Staemmler, Solo-Posaunist Norwin Hahn und Tubist Ole Heiland. Das beliebte Wandelkonzert im Städelmuseum wird es ebenso wieder geben wie das Weihnachtskonzert „Christmas all over the World“ in der Alten Oper. Die unkonventionelle Konzertreihe „Kammerflimmern“ geht ebenfalls weiter: im Latin Palace Changó, im Internationalen Theater und erstmals im Produktionshaus Naxos im Frankfurter Ostend.
Als Gastdirigenten und Gastdirigentinnen sind unter anderen Nathalie Stutzmann, Edward Gardner, Anna Handler, Ivor Bolton, Erina Yashima, Ivan Repušić, Maurice Steger, Riccardo Minasi und Petr Popelka eingeladen. Zudem gibt es ein Wiedersehen mit dem früheren Chefdirigenten Andrès Orozco-Estrada. Die junge litauische Dirigentin Izabelé Jankauskaité ist in der kommenden Saison „Assistant Conductor“ des hr-Sinfonieorchesters. Die Gewinnerin des Neeme-Järvi-Preises 2022 der renommierten Gstaad Conducting Academy wird ein Familienkonzert und das Neujahrskonzert in Wiesbaden dirigieren. Außerdem begleitet sie zwei Konzertprojekte der „Großen Reihe“ in der Alten Oper als Assistentin von Alain Altinoglu und wird die Programme miterarbeiten.
Als international renommierte Solistinnen und Solisten begrüßt das hr-Sinfonieorchester unter anderen die Geiger*innen Hilary Hahn, Augustin Hadelich, Noa Wildschut und Christian Tetzlaff, die Pianisten Pierre-Laurent Aimard und Frank Dupree, den Klarinettisten Martin Fröst sowie Bariton Matthias Goerne und Gautier Capuçon am Violoncello.
„Composer in Residence“: Thierry Escaich
Ist er Komponist, Organist und Improvisator? Oder Organist, Improvisator und Komponist? Die Reihenfolge ist ihm egal: „Alles bedingt sich gegenseitig“, sagt Thierry Escaich, „das eine geht nicht ohne die beiden anderen“. Escaich zählt zu den wichtigsten zeitgenössischen Musikern Frankreichs. Der 59-Jährige greift stilversiert auf die komplette abendländische Musikhistorie zurück, auf den lutherischen Choral, auf Tonalität, Polytonalität und Modalität, auf den Klangfarbenreichtum des französischen 19. Jahrhunderts. Unter Escaichs Kompositionen, die in dieser Saison kennenzulernen sind, findet sich unter anderen das 2023 entstandene Cellokonzert „Les chants de l’aube“. Escaich wird aber auch als Pianist zu erleben sein und ein Auftragswerk für Bigband und Orchester schreiben, das von den beiden Klangkörpern des Hessischen Rundfunks uraufgeführt wird.
Specials: „Amazônia“ mit Sebastião Salgado und „KiezPalast“ mit Katja Riemann
Der weltberühmte brasilianische Fotograf und Umweltaktivist Sebastião Salgado hat den Amazonas-Regenwald in seiner Pracht und Bedrohtheit dokumentiert. Dieses fotografische Großprojekt hat Salgado vor einigen Jahren mit Musik zusammengebracht, die sein Landsmann Heitor Villa-Lobos 1958 als Hommage an den Amazonas komponierte. Erstmals ist das „Amazônia“-Foto-Musik-Projekt nun in Deutschland zu erleben. Das hr-Sinfonieorchester spielt Villa-Lobos‘ Werk unter der Leitung von Simone Menezes und dazu werden die entsprechenden fotografischen Arbeiten Salgados auf der Großleinwand gezeigt.
Nach drei erfolgreichen Ausgaben mit Ulrich Tukur gibt sich nun die Schau-spielerin Katja Riemann die Ehre und lädt in den nächsten „KiezPalast“, der wieder in Kooperation mit der Alten Oper Frankfurt seine Türen öffnet. Unter dem Titel „City Life“ nimmt die Schauspielerin, Sängerin und Moderatorin zusammen mit dem hr-Sinfonieorchester das Publikum mit in die Metropolen New York, Paris und Buenos Aires.
Musikvermittlung für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene
Das hr-Sinfonieorchester lädt zu vier „Jungen Konzerten“ in die Alte Oper Frankfurt ein. Erstmals präsentiert das hr-Sinfonieorchester in dieser Reihe auch Musik aus Videospielen wie „Final Fantasy“ oder „The Legend of Zelda“. Zudem wird das fulminante „Amazônia“-Projekt in einem „Jungen Konzert Extra“ speziell für Kinder und Jugendliche angeboten. Neu im Saisonkalender heißt es jetzt auch „Konzert statt Schule“: Zwei Mal in der kommenden Spielzeit lädt das hr-Sinfonieorchester Schulklassen vormittags in den hr-Sendesaal ein, und Solo-Fagottist Theo Plath stellt große Orchestermusik vor. Zudem sind zwei exklusive Schultouren durch Hessen geplant.
Gastkonzerte und Tourneen
Ein Highlight im Saisonkalender ist die Uraufführung von Thierry Escaichs „Te Deum“ bei den Feierlichkeiten zur Neueröffnung von Notre-Dame in Paris im Juni 2025. Und erstmals seit sechs Jahren ist das hr-Sinfonieorchester Frankfurt wieder auf Tournee in Asien: Vom 15. bis 22. Oktober bereist das Orchester Japan und präsentiert sieben Konzerte in Tokio, Osaka, Nagoya, Saitama und Yokohama, allein drei davon in der weltberühmten Tokioter Suntory Hall. Das hr-Sinfonieorchester eröffnet zudem die Schwetzinger Festspiele, es gibt Gastspiele beim Beethovenfest Bonn sowie beim Mozartfest Würzburg, in Dortmund, Aschaffenburg und erstmals in der Philharmonie Paris. Gleich mit zwei Programmen ist es in Hamburg und Wien und mit drei Konzerten in Salzburg zu Gast. Ferner tritt das hr-Sinfonieorchester beim berühmten Grafenegg-Festival auf und bestreitet erneut drei Konzerte beim Festival International de Colmar, dessen künstlerischer Leiter Alain Altinoglu ist.
108 Konzerte, davon 83 in Hessen
Insgesamt 108 Konzerte gibt das hr-Sinfonieorchester in der Saison 2024/25, davon 83 in Hessen: Neben den eigenen Konzertreihen in Frankfurt und den Konzerten beim Rheingau Musik Festival ist es im Schlosstheater Fulda, im Stadttheater Gießen und beim Kronberg Festival zu Gast. Acht Kammer-konzerte in Hessen runden die umfangreiche Konzerttätigkeit ab.
Das hr-Sinfonieorchester auf allen medialen Ausspielwegen
Der YouTube-Channel des hr-Sinfonieorchesters ist mit seinen inzwischen rund 460.000 Abonnentinnen und Abonnenten auf dem Weg zur halben Million und gehört zu den weltweit erfolgreichsten Kanälen für Klassische Musik auf dieser Plattform. Auch in der nächsten Spielzeit plant das hr-Sinfonieorchester wieder Video-Livestreams, mit denen zudem die Ausspielwege auf der Website, in der ARD Mediathek und auf Arte Concert bedient werden. Die meisten Konzertprogramme werden im Radio live von hr2-kultur übertragen und über die European Broadcasting Union (EBU) auch international ausgestrahlt. Ausgewählte Konzertereignisse senden das hr-fernsehen, 3sat und Arte.
Tickets und Vorverkauf
Der Vorverkauf für Abonnements ist gestartet unter Telefon 069/155-4111, der für Einzeltickets startet am Montag, 3. Juni, unter Telefon 069/155-2000. Abonnements und Tickets können auf hr-ticketcenter.de gekauft werden.
„10 For Teens“: Teenager können günstig in jedes Konzert der „Großen Reihe“ in der Alten Oper oder in die Konzerte im hr-Sendesaal gehen: Die Initiative „10 For Teens“ bietet jeweils ein limitiertes Ticketkontingent für alle jungen Menschen unter 20 Jahren – solange der Vorrat reicht.
„U30-Ticket“: Das U30-Ticket löst das frühere Schüler*innen/Azubi/Studierenden-Ticket ab und garantiert jungen Leuten unter 30 Jahren bis zu 50 Prozent Ermäßigung auf die Eigenveranstaltungen des hr-Sinfonieorchesters.
Das gedruckte Konzertmagazin 2024/25 gibt es bei den hr-Veranstaltungen, es kann beim hr-Ticketcenter, Telefon: 069/155-2000, bestellt oder als PDF auf hr-sinfonieorchester.de heruntergeladen werden. Ein interaktives E-Mag mit Hörproben und weiterführenden Links sowie weiteren Details zu den Konzerten steht ab 3. Juni auf der Website zur Verfügung.