Neues Modell für kulturelle Teilhabe junger Menschen am Staatstheater Mainz
Kurzentschlossen und spontan einsteigen, ohne Hindernis einfach dabei sein können – dafür steht die Wendung „hop on“! Und liefert damit den Titel für ein neues und bundesweit einzigartiges Modell kultureller Teilhabe für junge Menschen, das ab heute, 5. Dezember 25, am Staatstheater Mainz in Kraft tritt.
Bei einer Pressekonferenz in Anwesenheit von Kulturstaatssekretär Prof. Jürgen Hardeck und Oberbürgermeister Nino Haase, hat Intendant Markus Müller es gemeinsam mit dem Präsidenten der Johannes Gutenberg-Universität Prof. Georg Krausch, Inga und Alexander Steinhoff (Mainzer Wissenschaftsstiftung), Thorsten Mühl (Rheinhessen Sparkasse) sowie Peter Hähner (LBBW) der Öffentlichkeit vorgestellt.
In Zeiten eines polarisierten und zunehmend antiliberalen Diskurses stehen alle kulturgesellschaftlich handelnden Personen und Institutionen in der Verantwortung, den demokratischen Zusammenhalt zu stärken. Extremist* innen heizen insbesondere in den sozialen Medien die Atmosphäre auf – analoge Kultur kann dagegenwirken und junge Menschen für eine differenzierte Weltwahrnehmung gewinnen.
„Die Einladung zum Perspektivwechsel macht Theater zu einem Übungsgelände für Empathie, die Grundvoraussetzung ist für ein respektvolles Miteinander. Darum wollen wir möglichst viele junge Menschen erreichen! Damit das gelingt, brauchen wir niedrigschwellige Angebote“, betont Markus Müller, „unser gemeinsames Projekt übersetzt diese Aufgabe in die Tat – hop on ist eine Einladung zur Teilhabe!“
Die Idee der Theaterleitung, kulturelle Teilhabe für junge Menschen am Staatstheater Mainz durch eine starke gemeinschaftliche Aktion wesentlich zu stärken, stieß bei Alexander Steinhoff von SAENTIS Family Office sofort auf Begeisterung und er initiierte umgehend eine großzügige Unterstützung durch die von ihm gegründete Mainzer Wissenschaftsstiftung. Mehrere starke Partner aus der Wirtschaft und Stiftungen schlossen sich mit Überzeugung und Engagement sofort an:
Das Modell wird finanziert durch die Mainzer Wissenschaftsstiftung, die Alexander Karl-Stiftung, die J. Molitor Immobilien GmbH, die LBBW, die Rheinhessen Sparkasse, die Dyckerhoff GmbH und die Schott AG sowie eventuell weitere hinzustoßende Partnerinnen und Partner.

Peter Hähner, Georg Krausch, Alexander und Inga Steinhoff, Markus Müller, Jürgen Hardeck und Thorsten Mühl
© Andreas Etter
Ab sofort (5. Dezember 25) erhalten Studierende, Auszubildende sowie Absolvierende eines Freiwilligen Sozialen Jahres und Bundesfreiwilligendienstleistende nach dem hop on-Prinzip bei Vorlage eines entsprechenden Nachweises jeweils ab drei Tage vor Vorstellungsbeginn an der Theaterkasse zu einem absolut erschwinglichen Preis Tickets: 5,– Euro kosten die Eintrittskarten für den genannten Personenkreis im Staatstheater Mainz.
Dies gilt ab sofort für alle Vorstellungen (ausgenommen Premieren und Sonderveranstaltungen) und für alle Preiskategorien, sowohl auf U17 und in der Kakadu Bar als auch im Kleinen und Großen Haus, wo die Gastropauschale, also freier Verzehr von Getränken und Snacks vor der Vorstellung und in der Pause, inbegriffen ist.
Das Staatstheater Mainz leistet seinen Beitrag, indem es den zugrundeliegenden Eintrittspreis für hop on auf ein für das Theater notwendiges Minimum – beispielweise im Abendspielplan des Großen und Kleinen Hauses auf 15,50 Euro (inklusive 8,– Euro Gastropauschale) – reduziert.
Die Differenz zu den 5,– Euro wird bei jedem Kartenerwerb einer berechtigten Person aus einem Guthaben beglichen, das von den oben genannten Partnern aufgebracht wird.
Junge Menschen in der Ausbildung oder im Studium, die in der Regel über geringe finanzielle Mittel verfügen, können sich damit die Partizipation an Kultur, Austausch und Begegnung leisten.
hop on gilt ausdrücklich für alle Studierenden aus Universitäten und Hochschulen sowie für alle Auszubildenden und Freiwilligendienstleistenden, die einen entsprechenden Nachweis vorlegen können – das Modell ist nicht auf Mainz oder die Region Rheinhessen begrenzt.

Kulturstaatssekretär Prof. Jürgen Hardeck
© Andreas Etter
Kulturstaatssekretär Prof. Jürgen Hardeck begrüßt als Vorsitzender des Aufsichtsrats das hop on-Modell: „Ich freue mich sehr, dass mit dieser Initiative hoffentlich viele junge Menschen den Weg ins Theater finden. Dass nun sowohl Studierende als auch Auszubildende und Freiwilligendienstleistende eine solche Chance auf kulturelle Teilhabe bekommen, ist in diesen Zeiten genau das richtige Signal. Mein großer Dank gilt allen Unterstützern für ihr beispielgebendes Engagement!“
Markus Müller unterstreicht: „Dass Stiftungen und Unternehmen der Region diese Initiative so großzügig fördern, setzt ein beeindruckendes Zeichen für Gemeinsinn und soziale Verantwortung. Wir können dank ihrer Unterstützung jungen Menschen die großartige Möglichkeit geben, sich kulturell am Staatstheater aufgehoben zu fühlen und sich an einer entsprechend differenzierten Auseinandersetzung mit der Welt zu beteiligen. Damit eröffnen wir ihnen Räume, einander im Austausch zu begegnen. Das ist mindestens ebenso wichtig, denn wir wissen aus jüngsten Studien, dass gerade junge Erwachsene nach dem Schulabschluss häufig unter Einsamkeit und sozialer Isolation leiden. Ich danke allen Förderern von Herzen!“
Das Modell hop on ist zunächst auf die laufende und die beiden folgenden Spielzeiten 2026/27 und 2027/28 begrenzt – mit der von allen Beteiligten gewünschten und formulierten Perspektive auf Verlängerung. Denn es gibt nur Gewinner*innen: kulturelle Teilhabe für junge Menschen, Förderung eines differenzierten analogen Diskurses für die Gesellschaft, noch stärker generationenübergreifende Publikumsstrukturen für das Theater und einen erheblichen Attraktivitätsgewinn für Ausbildungsbetriebe, Universitäten, Freiwilligendienste und die Landeshauptstadt Mainz.
