Thalia Theater: „Unsere Botschaft ist angekommen“

Thalia Theater Hamburg (© Armin Smailovic)

Intendantin Sonja Anders zieht eine erste Bilanz: Gute Einnahmen, mehr Besucher*innen und steigende Abo-Zahlen

Die erste Spielzeit der neuen Intendantin Sonja Anders am Thalia Theater läuft seit gut 100 Tagen. Mit Hope in der Regie von Guy Weizman kam am 5. Dezember die elfte Premiere heraus – Zeit für einen kurzen Rückblick.

„Die ersten 100 Tage waren ein großer Kraftakt für das ganze Haus,“ erklärt Sonja Anders. „Aber wir sind in dieser Zeit auch schnell zu einem Team zusammengewachsen. Die 18 neuen Ensemblemitglieder sind angekommen – und Teil des Thalia Theaters geworden.“

Mit Thalia Goes Open Air eroberte das Thalia Theater zu Beginn der Spielzeit vom 12. bis 19. September eine ganze Woche lang den Gerhart-Hauptmann-Platz: Das Programm aus Konzerten, Performances, Diskussionen und Partys umfasste knapp 60 Veranstaltungen und Begegnungsformate, die von insgesamt 5.100 Menschen besucht wurden – bei komplett freiem Eintritt.

Sonja Anders: „Es war ein wunderbares Fest auf dem Gerhart-Hauptmann-Platz – mit vielen persönlichen Begegnungen. Trotz mancher Regentage war die Stimmung durchweg gut. Für uns ein voller Erfolg. Ich freue mich vor allem, dass so viele Institutionen der Stadt beteiligt waren: Von der Staatsoper über viele freie Gruppen, Bands und Chöre, aber auch Vereine wie Hanseatic Help, Stadtteil-Kulturzentren, Schulen und Expert*innen verschiedenster Fachrichtungen. Mein Dank für eine gelungene Öffnung des Theaters hin zur Stadt gilt vor allem den vielen Förderern und Unterstützern, ohne die das nicht möglich gewesen wäre.“

Für das Publikum ist in den letzten drei Monaten ein neu aufgestelltes Repertoire entstanden. Neben den elf Neuproduktionen gab es auch einige Übernahmen aus der vorherigen Intendanz: Emilia Galotti, Panikherz, Der Apfelgarten, Der Talisman sowie einige Stücke aus dem Programm der Gaußstraße.

Die Auslastungszahlen der ersten drei Spielzeitmonate entsprechen den Vorjahreswerten (Gesamt 72%, Großes Haus 70%, Gaußstraße 88%), die Umsätze aus Ticketverkäufen sind jedoch um 100.000 € gegenüber dem Vorjahr gestiegen. Bis Ende November kamen 55.400 Besucher*innen, etwa 1.000 mehr als im Vorjahr.

Seit dieser Spielzeit steigen auch die Abo-Zahlen – bis Ende November ist ein Zuwachs von 15% zu verzeichnen. Das Publikum zeigt reges Interesse am Intendanzwechsel und honoriert offenbar auch die neue Planbarkeit beim Abo, da das Thalia Theater bereits vor Beginn der Spielzeit alle Abo-Termine und Stücktitel veröffentlichte.

„Insgesamt sind wir sehr gut in die neue Spielzeit gestartet und vom Hamburger Publikum mit viel Neugierde und Offenheit empfangen worden,“ freut sich Sonja Anders.

Besonders gefragt waren die Vorstellungen von Arendt mit Corinna Harfouch in der Titelrolle, Verwandlung in der Version des Filmregisseurs Burhan Qurbani sowie die gefeierte Übernahme vom Schauspiel Hannover Die Wut, die bleibt. Diese Vorstellungen waren alle restlos ausverkauft. Aber auch Was ihr wollt oder Marschlande erfreuen sich großer Beliebtheit beim Publikum.

“Unsere Botschaft ist angekommen,” fasst Sonja Anders zusammen. “Mit einem hervorragenden Ensemble, einem neuen farbigen Design sowie nahbaren und empowernden Inszenierungen ist Hamburg eingeladen, das Thalia Theater neu zu entdecken. Eine Welt, in der Polarisierung und Hetze zur Normalität werden, braucht es eine Kunst, die viele Menschen erreicht, zum Dialog führt und Haltung zeigt.”

(lifePR)

thalia-theater.de