- Premiere / Frankfurter Erstaufführung: Amor vien dal destino
- Liederabend: Corinne Winters (Sopran) und Simon Lepper (Klavier)
Premiere / Frankfurter Erstaufführung: Amor vien dal destino
Auf der Durchreise nach Italien starb der Komponist Agostino Steffani (1654-1728) in Frankfurt. Er wurde im Kaiserdom beigesetzt. Die Musik des in der Stadt am Main begrabenen Komponisten wird nun zum ersten Mal in der Oper zu hören sein. Steffani schrieb Amor vien dal destino in den 1690er Jahren für das neue Theater im Hannover’schen Leineschloss. Erst 1709 wurde das Stück in der Düsseldorfer Oper uraufgeführt.
Das musikalische Erlebnis ist geprägt von kontrastierenden Arien, Rezitativen und Duetten mit einer außergewöhnlichen instrumentalen und vokalen Farbigkeit. Die Musik Steffanis hatte großen Einfluss auf seine Zeitgenossen und die nächste Komponisten-Generation, darunter auch Georg Philipp Telemann und Georg Friedrich Händel. Steffani war einer der berühmtesten Komponisten seiner Zeit. Insgesamt 17 Opern hat er hinterlassen, die italienische, deutsche und französische Stilelemente vereinen – all das, was er auf seinen Reisewegen durch Europa aufgesogen hat.
Zum Inhalt:
Steffani und sein Librettist Ortensio Mauro gestalten ihre Oper nach einer Episode aus Vergils Aeneis: Aeneas und Turnus kämpfen um die schöne Lavinia. Durch die versprochene Heirat mit Turnus soll sie ihren Vater Latinus retten. Doch Amor hat Lavinia schon längst das Traumbild des Aeneas ins Herz gepflanzt. Nach einigen Irrungen und Wirrungen, die der Komponist mal reich verziert, mal überaus lyrisch aber auch komödiantisch gestaltet, finden Lavinia und Aeneas zusammen.
Zur Besetzung:
Das Dirigat der Frankfurter Erstaufführung übernimmt Václav Luks. Er beschließt 2025 seine dreijährige Artist’s Residence an der Kammerakademie Potsdam. Seit 2021 gastiert er zudem als Dirigent bei der Händel & Haydn Society in Boston.

(© Matthew Placek)
Inszeniert wird Steffanis Werk von R.B. Schlather. Er verantwortete hier bereits Tamerlano (Händel), L’italiana in Londra (Cimarosa), sowie Madame Butterfly (Puccini) und Macbeth (Verdi). Die beiden letztgenannten Produktionen werden hier 2026 wieder aufgenommen.
Barockspezialistin Margherita Maria Sala übernimmt die Rolle der Lavinia. Sie ist Gewinnerin des ersten Preises des Internationalen Gesangswettbewerbs Cesti 2020. Die italienische Altistin debütiert an der Frankfurter Oper.
Enea interpretiert Michael Porter, der in dieser Spielzeit u.a. schon als Falsacappa in Jacques Offenbachs Operette Die Banditen überzeugte.
Als Turno ist Karolina Makuła zu erleben, Thomas Faulkner singt die Rolle des Latino – beide Ensemblemitglieder waren in dieser Spielzeit an der erfolgreichen Premiere von Boris Godunow beteiligt.
In den Partien der Giuturna / Venere stellt sich die amerikanisch-slowakische Sopranistin Daniela Zib an der Frankfurter Oper vor. Sie ist seit dieser Spielzeit Mitglied des Opernstudios und studierte zuvor an der Musikhochschule in Freiburg im Master Konzert- und Operngesang sowie Humanmedizin an der dortigen Albert-Ludwig-Universität.
Auch der junge Countertenor Constantin Zimmermann debütiert in den Rollen des Coralto / Giove in Frankfurt.
Die Besetzung der Erstaufführung komplettieren Theo Lebow als Amme Nicea und das neue Ensemblemitglied Pete Thanapat in den Partien des Corebo / Fauno.
Amor vien dal destino
(Die Liebe kommt zum Schicksal)
Oper in drei Akten
Von: Agostino Steffani (1654-1728)
Text von: Ortensio Mauro nach Vergil („Aeneis“)
Uraufführung: 1709 (Düsseldorf, Hofoper)
Premiere / Frankfurter Erstaufführung: Sonntag, 25. Januar 26 (Opernhaus)
Musikalische Leitung: Václav Luks
Inszenierung: R.B. Schlather
Bühnenbild: Anna-Sofia Kirsch
Kostüme: Katrin Lea Tag
Licht: Jan Hartmann
Dramaturgie: Mareike Wink
Besetzung:
Lavinia: Margherita Maria Sala
Aeneas: Michael Porter
Turno: Karolina Makuła
Latino: Thomas Faulkner
Giuturna / Venere: Daniela Zib°
Nicea: Theo Lebow
Coralto / Giove: Constantin Zimmermann
Corebo / Fauno: Pete Thanapat
Frankfurter Opern- und Museumsorchester
°Mitglied des Opernstudios
Weitere Vorstellungen: 30. Januar, 5., 7., 15. (15.30 Uhr), 18., 20., 28. Februar 2026
Falls nicht anders angegeben, beginnen diese Vorstellungen um 19 Uhr.
Preise: € 16 bis 190 zzgl. 12,5% Vorverkaufsgebühr
Mit freundlicher Unterstützung des Frankfurter Patronatsvereins – Sektion Oper
Liederabend Corinne Winters (Sopran) und Simon Lepper (Klavier)
Dienstag, 13. Januar 2026, um 19.30 Uhr im Opernhaus
Lieder von Claude Debussy, Reinhold Moritzewitsch Glière, Leoš Janaček, Vítězslava Kaprálová, Peter. I. Tschaikowski
Die erfahrene amerikanische Sängerin ist dem Frankfurter Publikum sicher noch als Iolanta und als Cio-Cio-San in Madama Butterfly in bester Erinnerung. Sie hat mittlerweile über 30 Hauptrollen an zahlreichen Opernhäusern auf der ganzen Welt gesungen. Ihre Wandlungsfähigkeit bewies Winters in letzter Zeit unter anderem beim Festival in Aix-en-Provence, wo sie zunächst die junge Iphigenie in Aulis und im zweiten Teil eines Doppelabends mit beiden Gluck-Opern die gealterte Iphigenie auf Tauris interpretierte.
Ihre Paraderolle, die Titelpartie von Janáčeks Katja Kabanová, hat sie bei den Salzburger Festspielen gesungen (auf DVD dokumentiert) sowie in München, Stuttgart, Rom, Genf, Brno und Seattle. Auf ihrer Debüt-CD Canción amorosa ist sie mit Liedern aus Spanien zu erleben.
In Frankfurt präsentiert sie ein sehr besonderes Programm, inspiriert von Nadjeschda von Meck. Diese russische Amateurmusikerin war vor allem für die beiden Komponisten Tschaikowski und Debussy eine wichtige Vertraute und Förderin; ihr Einfluss lässt sich bis hin zu Janáček und Glière verfolgen.
Preise: € 16 bis 109 (12,5% Vorverkaufsgebühr nur im externen Vorverkauf)
Karten für die genannten Veranstaltungen sind bei den bekannten Vorverkaufsstellen, online unter oper-frankfurt.de oder im telefonischen Vorverkauf 069 – 212 49 49 4 erhältlich.
