Omer Meir Wellber eröffnet seine Hamburger Amtszeit mit Konzerten in der Elbphilharmonie

Omer Meir (bei der Spielzeit-Pressekonferenz 25/26 an der Staatsoper Hamburg ~ © Kiran West)

Der designierter Generalmusikdirektor der Staatsoper Hamburg und des Philharmonischen Staatsorchester Hamburg eröffnet seine Hamburger Amtszeit am 14. und 15. September 2025 mit Konzerten in der Elbphilharmonie

Mit dem 1. Philharmonischen Konzert beginnt für das Philharmonische Staatsorchester Hamburg ein neues Kapitel: Omer Meir Wellber gibt sein erstes Konzert als Generalmusikdirektor an zwei aufeinanderfolgenden Terminen – am Morgen des 14.09. und am Abend des 15.09. – zugleich der Auftakt der neu für alle philharmonischen Konzerte entwickelten ZeitSpiele. Unter dem Titel ZeitSpiel Eins verbindet das Programm ein zentrales Werk der Musikgeschichte mit einer zeitgenössischen Komposition und eröffnet damit eine Reihe von zehn Philharmonischen Konzerten, die den Dialog zwischen Vergangenheit und Gegenwart neu denken.

Zitat Omer Meir Wellber:

Ich freue mich sehr, endlich mit dem Philharmonischen Staatsorchester Hamburg in unsere erste gemeinsame Saison zu starten und unserem Publikum das originelle Programm zu präsentieren, das wir in den letzten Monaten mit viel Enthusiasmus entwickelt haben. Besonders gespannt bin ich darauf, mit dem Orchester unsere musikalischen ‚Spiele‘ zu entfalten – und die Begeisterung daran im Konzertsaal zu teilen.

ZeitSpiele – Traditionen durchbrechen

Der designierte Generalmusikdirektor Omer Meir Wellber lädt gemeinsam mit dem Philharmonischen Staatsorchester Hamburg zu ZeitSpielen in den zehn Philharmonischen Konzerten ein – inspirierenden musikalischen Vexierspielen zwischen Vergangenheit und Gegenwart. Das Konzept überschreitet die Grenzen des Gewöhnlichen und geht weit über die bloße Aufführung neuer Werke hinaus, die lose mit „Klassikern“ verbunden sind – vielmehr wird direkt Hand angelegt an die Originalwerke großer Meister.

Dafür wurden zeitgenössische Komponist:innen beauftragt, ein neues Werk zu schaffen, das anstelle eines Originalsatzes in ein klassisches Werk eingewoben wird. Die Spielregeln verlangen, dass der neue Satz einigen konzeptionellen, ästhetischen oder stilistischen Prinzipien des Originalstücks folgt. So entsteht ein bewusster Dialog, in dem zehn zeitgenössische Komponist:innen aus verschiedenen Ländern mit ihren musikalischen Vorbildern in Austausch treten: Stephen Hough, Aziza Sadikova, Ella Milch-Sheriff, Detlev Glanert, Mikhail Pletnev, Giorgi Gigashvili, Sally Beamish, Richard Dubugnon, Daniela Terranova und Barbara Assiginaak.

Stephen Hough & Beethoven – ein doppelter Auftritt

Für das erste Philharmonische Konzert hat Omer Meir Wellber sich für die Zusammenarbeit mit dem Briten Stephen Hough entschieden, der Beethovens drittes Klavierkonzert interpretieren wird: und zwar als Pianist und Komponist zugleich. Der zweite Satz wird durch ein neu komponiertes Stück von Hough ersetzt, das von Beethovens Meisterwerk inspiriert ist. Beethoven begegnet uns in unserer heutigen Zeit als Spiegel der Vergangenheit und zugleich durch Hough als Teil des Hier und Jetzt.
Dieses musikalische ZeitSpiel ohne Berührungsängste eröffnet neue Perspektiven auf unsere Musikkultur, unser Denken und Sein, auf unsere Art, Musik zu rezipieren.

„Durch seine Musik ist Beethoven zu einem meiner engsten Freunde geworden. (…) Seit Beginn seines Schaffens finden sich in Beethovens Werk einige spezifische Merkmale, die sich bis zum Ende hin durchziehen. Eines davon ist die Suche nach einer Art Ekstase, einem Ziel jenseits der Noten. Ich möchte etwas von dieser Ekstase in meiner Komposition zum Klingen bringen.“ – Stephen Hough

Den zweiten Teil des Konzerts bildet Anton Bruckners 7. Symphonie – ein Werk von großer symphonischer Kraft und spiritueller Tiefe, das den programmatischen Bogen von der radikalen Gegenwartsöffnung zu kontemplativer Monumentalität spannt.


Termine & Besetzung

1. Philharmonisches Konzert – ZeitSpiel Eins
Sonntag – 14. September | 11:00 – Elbphilharmonie
Einführung: 10:00 mit Dramaturgin Janina Zell und Künstler:innen

Montag, 15. September | 20:00 – Elbphilharmonie
Einführung: 19:00 mit Dramaturgin Janina Zell und Künstler:innen

Ludwig van Beethoven / Stephen Hough
Klavierkonzert Nr. 3 c-Moll op. 37

• I. Allegro con brio
• II. Con gran espressione (Überschreibung von Stephen Hough, UA)
• III. Rondo. Allegro

Anton Bruckner
Symphonie Nr. 7 E-Dur WAB 107

Klavier – Stephen Hough
Dirigent – Omer Meir Wellber
Philharmonisches Staatsorchester Hamburg

Konzerteröffnung Antrittskonzert am 14. September

Zur feierlichen Eröffnung des Konzerts am 14. September spricht Dr. Carsten Brosda, Senator für Kultur und Medien der Freien und Hansestadt Hamburg. Omer Meir Wellber führt in das Programm ein.


Zur Person: Stephen Hough

Stephen Hough zählt zu den bedeutendsten Pianisten unserer Zeit. Der britische Künstler ist international für seine technische Brillanz, musikalische Tiefe und stilistische Vielseitigkeit bekannt. Als Solist arbeitet er regelmäßig mit führenden Orchestern wie den Berliner Philharmonikern, dem New York Philharmonic und dem London Symphony Orchestra zusammen. Neben seiner Konzerttätigkeit ist Hough auch Komponist und Schriftsteller – eine seltene Kombination, für die er vielfach ausgezeichnet wurde. Er wurde als erster klassischer Musiker mit dem renommierten MacArthur Fellowship geehrt und ist Commander of the Order of the British Empire (CBE). Houghs Repertoire reicht von Beethoven, Brahms und Chopin bis hin zu zeitgenössischen Kompositionen – oft aus seiner eigenen Feder.

Zur Person: Omer Meir Wellber

Geboren in Be’er Sheva, Israel, studierte Omer Meir Wellber Dirigieren und Komposition in Jerusalem. Er assistierte Daniel Barenboim und debütierte früh an renommierten Häusern wie der Scala, der Bayerischen Staatsoper und der Metropolitan Opera New York. Bis Ende 2024 war er Music Director des Teatro Massimo in Palermo, wo er mit Produktionen wie Le Grand Macabre, Tristan und Isolde und Verdis Vêpres siciliennes Aufsehen erregte.

In seiner Zeit als Musikdirektor der Volksoper in Wien dirigierte Omer Meir Wellber Tschaikowskys Jolanthe und der Nussknacker, eine Neukreation in der Regie von Lotte de Beer und zahlreiche Wiederaufnahmen, wie z.B. La Traviata, Mozarts Zauberflöte und Richard Strauss‘ Salome (in einer Rekreation von Luc Bondys zeitloser Inszenierung von 1992). In der Saison 2024/25 verantwortete er an der Volksoper Wien die Produktion von Ella Milch-Sheriffs Oper Alma, die Neuproduktion von Le Nozze di Figaro in der Inszenierung von Lotte de Beer sowie das von ihm musikalisch konzipierte KaiserRequiem.

Wellber gastiert regelmäßig bei renommierten Orchestern wie dem Gewandhausorchester Leipzig, dem London Philharmonic Orchestra, den Wiener Symphonikern, dem Swedish Radio Orchestra, dem Orchestre de Paris und der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen.

Neben seiner dirigentischen Tätigkeit ist Wellber auch Komponist, Buchautor und Kammermusiker. Zu seinen CD-Einspielungen zählen Sally Beamish’ Klavierkonzert, Mandolin Seasons mit Werken von Piazzolla und Vivaldi sowie Kompositionen von John Tavener und Paul Ben-Haim. Darüber hinaus liegen von ihm DVD-Aufnahmen bedeutender Opern vor, darunter Boitos Mefistofeles, Puccinis Madame Butterfly und Tschaikowskys Eugen Onegin. 2022 war er Porträtkünstler des Schleswig-Holstein Musik Festivals. Wellber ist Botschafter der Organisation „Save a Child’s Heart“ und engagiert sich für Musikvermittlung sowie die Förderung junger Dirigent:innen.

Mit der Spielzeit 2025/26 übernimmt Omer Meir Wellber die Position des Generalmusikdirektors der Staatsoper Hamburg und des Philharmonischen Staatsorchesters Hamburg – mit einem künstlerischen Profil, das für Grenzüberschreitungen, Offenheit und mutige Perspektivwechsel steht.


Zum Orchester: Das Philharmonische Staatsorchester Hamburg

Das Philharmonische Staatsorchester Hamburg, mit Wurzeln bis 1828 Hamburgs ältestes und größtes Orchester, entstand 1934 durch die Fusion zweier traditionsreicher Klangkörper und prägt seither als Konzert-, Opern- und Ballettorchester den Klang der Hansestadt; es zählt dabei zu den ältesten und traditionsreichsten Orchestern Deutschlands mit internationalem Renommee. Große Künstler wie Brahms, Mahler, Strauss oder Telemann sowie Dirigenten wie Karl Muck, Wolfgang Sawallisch oder die Dirigentin Simone Young haben das Orchester geprägt.

Seit 2015 steht das Orchester unter der Leitung von Kent Nagano, der als Generalmusikdirektor und Chefdirigent wirkt. Unter seiner Ägide unternahm das Orchester internationale Tourneen, unter anderem nach Japan, Spanien, Südamerika und debütierte 2023 im New Yorker Carnegie Hall. Mit rund 35 Konzerten pro Saison und über 240 Aufführungen jährlich an der Staatsoper ist das Philharmonische Staatsorchester Hamburg das aktivste Orchester der Stadt. Es pflegt ein breites Repertoire von historisch informierter Aufführungspraxis bis hin zu zeitgenössischen Werken und engagiert sich stark in der Musikvermittlung, unter anderem durch Schulprojekte und Familienkonzerte.

Mit der Spielzeit 2025/26 übernimmt Omer Meir Wellber als neuer Generalmusikdirektor und setzt frische künstlerische Akzente. In der Reihe „ZeitSpiele“ führt er mit zeitgenössischen Komponist:innen musikalische Dialoge zwischen Vergangenheit und Gegenwart: Klassiker wie Beethoven werden bewusst unterbrochen und um neue Sätze ergänzt.

In der neuen „Blauen Woche“ beleuchtet das Orchester Verwandlung und Innovation in besonderen Konzertformaten – von Boulez bis zu Vivaldi und Piazzolla. Auch die Philharmonischen Kammerkonzerte spannen einen weiten Bogen von Raritäten bis zu modernen Klangexperimenten. Sonderprojekte wie „Peter und der Wolf von St. Pauli“ verbinden Klassik und Kriminalfall im Tivoli, während das partizipative Programm CLICK in und die renommierte Orchesterakademie jungen Menschen den Zugang zur klassischen Musikwelt öffnen.

(lifePR)

staatsoper-hamburg.de