Highlights im Spielplan der Oper Frankfurt im März

Pretty Yende (© Gregor Hohenberg)


Premiere: In seinem Garten liebt Don Perlimplín Belisa

Wolfgang Fortner (1907–1987) vertonte das gleichnamige Kammerspiel von Federico García Lorca 1962 für die Schwetzinger Festspiele. Dem Sujet entsprechend verwendete er suggestive Klänge. Die Musik wird weniger von der zwölftönigen Konstruktion bestimmt als von den duftigen Klangfarben. Das reizvolle, heutzutage nur noch selten gespielte Werk kommt nun in der Frankfurter szenischen Erstaufführung ins Bockenheimer Depot.

Zur Handlung: Der vermögende Junggeselle Don Perlimplín wird von seiner Haushälterin Marcolfa gedrängt, auf seine alten Tage zu heiraten. Dafür bietet sich die junge, schöne Belisa an, deren erotischen Bedürfnissen der Don jedoch nicht gerecht werden kann. Da taucht ein geheimnisvoller Liebhaber auf. Was als klassische Komödienkonstellation beginnt, wird zu einem vielschichtigen Seelendrama mit surrealer Färbung.

Takeshi Moriuchi
© Barbara Aumüller ~ szenenfoto.de

Die musikalische Leitung übernimmt Takeshi Moriuchi, der der Oper Frankfurt seit 2018/19 als Studienleiter verbunden ist. Mit Puccinis Manon Lescaut gab er hier 2019/20 sein Debüt als Dirigent einer Neuproduktion, 2022/23 gefolgt von Wagners Die Meistersinger von Nürnberg sowie 2023/24 von Rimski-Korsakows Die Nacht vor Weihnachten und Repertoirevorstellungen von Mozarts Die Zauberflöte. Der in Tokio geborene Pianist wechselte nach dem Klavierstudium nach Europa, um an der Universität Mozarteum Salzburg Dirigieren zu studieren. Sein Mentor, Dennis Russell Davis, engagierte ihn 2009/10 an das Landestheater Linz. 2016 feierte er sein Japan-Debüt als Dirigent von Mozarts Le nozze di Figaro an der Nikikai Opera Foundation mit dem Tokyo Philharmonic Orchestra.

Dorothea Kirschbaum
© Barbara Aumüller ~ szenenfoto.de

Von 2013 bis 2019 wirkte Dorothea Kirschbaum als Regieassistentin und Spielleiterin an der Oper Frankfurt, wo sie zuletzt Tschaikowskis Eugen Onegin und Peter Eötvös’ Tri Sestri (Drei Schwestern) inszenierte. Jüngst wurden ihre Produktionen von Verdis Rigoletto am Theater Krefeld-Mönchengladbach und Humperdincks Hänsel und Gretel am Theater Pforzheim gezeigt.

Sebastian Geyer (Rollendebüt als Don Perlimplín), seit 2010 Mitglied des Ensembles der Oper Frankfurt, hat hier in zahlreichen Partien auf der Bühne gestanden. Zu seinem Repertoire gehören Purcells Aeneas, Händels Curio (Giulio Cesare), Telemanns Orpheus und Creonte (L’Orontea, CD bei OehmsClassic) ebenso wie Mozarts Don Giovanni, Guglielmo, Graf Almaviva und Papageno.
Die schwedische Sopranistin Karolina Bengtsson (Belisa) wurde zur Spielzeit 2023/24 vom Frankfurter Opernstudio ins Ensemble übernommen. Bereits anfangs erschloss sie sich die Partien der Pamina und Papagena (Die Zauberflöte) sowie später u.a. die 1. Magd in Strauss’ Daphne und Silvia in Mozarts Ascanio in Alba. Die polnische Mezzosopranistin Karolina Makuła (Marcolfa) war von 2019 bis 2022 Stipendiatin des Opernstudios der Oper Frankfurt. Als Gast kehrte sie 2022/23 als Tisbe (La Cenerentola) und Eine Spanierin (Der ferne Klang) sowie 2023/24 als Amando in Ligetis Le Grand Macabre zurück. In weiteren Rollen sind aus dem Ensemble Anna Nekhames (Belisas Mutter) sowie aus dem Studio Idil Kutay (Erstes Koboldchen) und als Gast Ursula Hensges (Zweites Koboldchen) zu erleben.

In seinem Garten liebt Don Perlimplín Belisa

(Amor de Don Perlimplín con Belisa en su jardín)
Vier Bilder eines erotischen Bilderbogens in der Art eines Kammerspiels

Von: Wolfgang Fortner 1907–1987
Text von: Federico García Lorca

Uraufführung: 10. Mai 1962 (Schwetzingen, Schlosstheater)
Premiere an der Oper Frankfurt: Freitag, 22. März 24 (Bockenheimer Depot)

Musikalische Leitung: Takeshi Moriuchi
Inszenierung: Dorothea Kirschbaum
Bühnenbild: Christoph Fischer
Kostüme: Henriette Hübschmann
Choreografie: Gal Fefferman
Licht: Jonathan Pickers
Dramaturgie: Konrad Kuhn

Besetzung:

Don Perlimplín: Sebastian Geyer
Belisa: Karolina Bengtsson
Marcolfa: Karolina Makuła
Belisas Mutter: Anna Nekhames
1. Koboldchen: Idil Kutay°
2. Koboldchen: Ursula Hensges

Tänzer*innen: Guillermo de la Chica / Rouven Pabst / Evie Poaros / Mar Sánchez Cisneros / Luciano Baptiste
Cembalistin: Anne Larlee

Vokalensemble
Frankfurter Opern- und Museumsorchester


°Mitglied des Opernstudios

Weitere Vorstellungen: 24., 27., 30. März 2024, 2., 4., 7. (15.30 Uhr) April 2024
Falls nicht anders angegeben, beginnen diese Vorstellungen um 19 Uhr.
Preise: € 20 bis 80 (12,5% Vorverkaufsgebühr nur im externen Vorverkauf)
Mit freundlicher Unterstützung des Patronatsvereins


Premiere: Giulio Cesare in Egitto

Giulio Cesare in Egitto von Georg Friedrich Händel (1685-1759) nach dem von Nicola Francesco Haym eingerichteten Libretto war bereits zu Lebzeiten des Komponisten eine seiner erfolgreichsten Opern, was auch der musikalisch-szenischen Farbigkeit des Werkes geschuldet ist. Darin finden sich die Vorlagen sowohl für prunkvolles Ausstattungstheater, das Händels Zeitgenossen so sehr liebten, als auch für eine differenzierte psychologische Ausdeutung der einzelnen Charaktere. Der Erfolg der Uraufführung am 20. Februar 1724 am Londoner Haymarket-Theater begründete sich zudem darin, dass Händel als künstlerischer Leiter dieser Bühne über die besten Sänger seiner Zeit verfügen konnte. Zuletzt kam Giulio Cesare in Frankfurt 2012 in der Regie von Johannes Erath heraus.

Zur Handlung: Ägypten, 48 v. Chr.: Pompejo, der politische Gegner von Giulio Cesare (Julius Cäsar), ist an den Hof des ägyptischen Königs Tolomeo geflohen und von diesem heimtückisch ermordet worden. Damit wollte Tolomeo Cesares Gunst erringen. Dieser verspricht Pompejos Witwe Cornelia und deren Sohn Sesto, den Mörder zu finden. Derweil versucht Tolomeos Schwester Cleopatra mit Cesares Hilfe auf den ägyptischen Thron zu gelangen. Wie geplant, erliegt Cesare ihrem Charme, doch als dieser hört, dass Sesto gefangengenommen und Cornelia verschleppt wurde, versucht er – trotz der Bedrohung durch ägyptische Soldaten –, den beiden zu Hilfe zu eilen. Die inzwischen von ihrem Bruder arrestierte Cleopatra erhält die Nachricht, der Geliebte sei im Kampf gefallen. Doch Cesare lebt, und es gelingt ihm, zusammen mit Sesto – der in der Zwischenzeit Tolomeo töten konnte – die Frauen zu befreien. Cesare krönt Cleopatra als rechtmäßige Königin Ägyptens unter römischem Protektorat.

Der in Italien geborene Simone Di Felice ist seit 2017/18 Kapellmeister an der Oper Frankfurt und leitete in der vergangenen Spielzeit die Premierenserie von Händels Orlando sowie Vorstellungen von Don Giovanni und Die Zauberflöte, wofür er im Herbst 2022 auch an der Opéra National de Paris engagiert war. In dieser Spielzeit leitete er zudem die Premierenserie von Don Pasquale im Bockenheimer Depot.

Lawrence Zazzo
© Justin Hyer

Der amerikanische Countertenor Lawrence Zazzo kehrt nun als Giulio Cesare erneut an die Oper Frankfurt zurück. Er gilt als einer der spannendsten Interpreten seines Faches. An der Oper Frankfurt war er u.a. bereits als Händels Tamerlano sowie als Arsamene in Xerxes zu erleben. Er tritt etwa bei den Festivals in Glyndebourne, Aix-en-Provence und Edinburgh auf sowie an den Staatsopern in Hamburg, München, Berlin und Wien, am Opernhaus Zürich, am Théâtre Royal de la Monnaie in Brüssel, am Théâtre des Champs-Elysées und an der Opéra National de Paris, am ROH Covent Garden in London und an der Metropolitan Opera in New York.

Die südafrikanische Sopranistin Pretty Yende (Cleopatra) erregte internationale Aufmerksamkeit, als sie 2010 als erste Künstlerin in der Geschichte des Hans-Gabor-Belvedere-Gesangswettbewerbs in Wien erste Preise in allen Kategorien gewann. Inzwischen gastiert sie regelmäßig an den großen Opernhäusern weltweit. Im Januar 2013 gab sie als Comtesse Adèle an der Seite von Juan Diego Flórez ihr vielbeachtetes Debüt an der Metropolitan Opera in New York und war dort seither als Pamina, Juliette (Roméo et Juliette), Rosina (Il barbiere di Siviglia), Elvira (I puritani), Adina (L’elisir d’amore), Lucia (Lucia di Lammermoor), Leïla (Les pêcheurs de perles) und Marie (La fille du régiment) zu erleben. In jüngster Zeit sang sie u.a. Juliette und Olympia (Les contes d’Hoffmann) an der Opéra National de Paris, Amina (La sonnambula) an der Wiener Staatsoper, Gilda (Rigoletto) am Royal Opera House in London und Violetta Valéry (La Traviata) an der Staatsoper Berlin.

In weiteren Partien werden Gäste sowie Mitglieder des Opernstudios und des Ensembles wie Cláudia Ribas im Wechsel mit Zanda Švēde (Cornelia), Bianca Andrew (Sesto), Nils Wanderer (Tolomeo), Božidar Smiljanić (Achilla), Jarrett Porter (Curio) und Iurii Iushkevich (Nireno) zu erleben sein.

Giulio Cesare in Egitto

Dramma per musica in drei Akten
Von: Georg Friedrich Händel 1685–1759
Text von: Nicola Francesco Haym

Uraufführung: 20. Februar 1724 (London, King’s Theatre Haymarket)

Premiere an der Oper Frankfurt: Sonntag, 24. März 24 (Opernhaus)

Musikalische Leitung: Simone Di Felice
Inszenierung: Nadja Loschky
Bühnenbild: Etienne Pluss
Kostüme: Irina Spreckelmeyer
Licht: Joachim Klein
Chor: Tilman Michael
Konzeptionelle Mitarbeit: Yvonne Gebauer
Dramaturgie: Mareike Wink

Besetzung:

Giulio Cesare: Lawrence Zazzo
Cleopatra: Pretty Yende
Cornelia: Cláudia Ribas (24., 29.3., 6., 11., 14.4.)/ Zanda Švēde (20., 27.4., 4., 8., 10., 18.5.)
Sesto: Bianca Andrew
Tolomeo: Nils Wanderer
Achilla: Božidar Smiljanić
Curio: Jarrett Porter°
Nireno: Iurii Iushkevich

°Mitglied des Opernstudios

Frankfurter Opern- und Museumsorchester

Weitere Vorstellungen: 29. März 2024, 6., 11., 14., 20., 27. April, 4., 8., 10., 18. Mai 2024
Alle diese Vorstellungen beginnen um 18 Uhr.
Preise: € 16 bis 190 (12,5% Vorverkaufsgebühr nur im externen Vorverkauf)
Mit freundlicher Unterstützung des Patronatsvereins


Wiederaufnahme: Carmen

Carmen von Georges Bizet (1838-1875) in der Sicht von Barrie Kosky gehörte zu den Höhepunkten der Spielzeit 2015/16. Kosky, der von 2012 bis 2022 Intendant und Chefregisseur der Komischen Oper Berlin war, ist dort seit Sommer 2022 nur noch in der zuletzt genannten Position sowie als freischaffender Regisseur tätig. Die Frankfurter Carmen ist in einer von Kosky, dem Dirigenten der Premierenserie Constantinos Carydis sowie dem Herausgeber der kritischen Ausgabe, Michael Rot, eigens erstellten Fassung zu erleben, die Elemente der „großen Oper“ mit denen des Varieté und der Revue im Geiste Offenbachs kombiniert und zudem mit atemberaubenden Tanzszenen anreichert. Die Inszenierung riss das Publikum förmlich von den Sitzen. Viele, die das populäre Werk gut zu kennen glaubten, sahen es plötzlich in völlig neuem Licht. Auch die Pressevertreter waren begeistert, was sich nach der Premiere am 5. Juni 2016 in Kritiken mit Schlagworten wie „kultverdächtig“ (musik-heute.de), „brillant und böse“ (Der Tagesspiegel), „Weltklasseproduktion“ (Rhein-Zeitung) und „Höhepunkt der Saison“ (concerti.de) entlud.

Carmen
Oper Frankfurt
Carmen
© Barbara Aumüller ~ szenenfoto.de

Zum Inhalt: Der pflichtbewusste Sergeant Don José verliebt sich in die verführerische Carmen, Arbeiterin in einer Zigarettenfabrik. Ihr zuliebe desertiert er von der Armee und schließt sich – entgegen den Bitten seiner Jugendliebe Micaëla, mit ihr in sein Dorf zurückzukehren – einer Schmugglerbande an. Angewidert von seiner schon bald aufflammenden Eifersucht wendet sich Carmen dem Torero Escamillo zu und gibt dem verzweifelten José den Laufpass. Zutiefst gekränkt sucht dieser eine letzte Aussprache, doch von Carmens Beharren auf ihre Freiheit provoziert ersticht er die Geliebte.

Es handelt sich um die bereits fünfte Frankfurter Wiederaufnahme dieser Erfolgsproduktion, welche 2018/19 mit großem Publikumszuspruch auch leihweise am Royal Opera House Covent Garden in London zu sehen war. Die Musikalische Leitung übernimmt nun in Frankfurt Giuseppe Mentuccia. Der italienische Dirigent und Pianist war bereits an so renommierten Spielstätten wie der Metropolitan Opera oder der Wiener Staatsoper zu Gast. Von 2018 bis 2023 war Mentuccia musikalischer Assistent von Daniel Barenboim. Seit 2020 leitet und dirigiert er das von Daniel Barenboim und Edward Said ins Leben gerufene Barenboim-Said Akademie Orchestra und ist Mitglied im Boulez Ensemble.

Im Laufe der Zeit haben zahlreiche Mitglieder der Oper Frankfurt bereits in dieser Inszenierung gesungen, weswegen nur wenige „Neueinsteiger“ zu verzeichnen sind: Als Gast erstmals mit dabei ist die aus Armenien stammende Mezzosopranistin Varduhi Abrahamyan. Die Partie der Carmen führte sie in der Vergangenheit u.a. an die Opernhäuser von München, Zürich, Paris (Bastille) und London sowie an die Metropolitan Opera in New York. An ihrer Seite singt Opernstudio-Mitglied Abraham Bretón den Don José. Zu den jüngsten Aufgaben des mexikanischen Tenors zählt der Graf von Gloria-Cassis in Offenbachs Die Banditen. Verkörperte sie in der Premierenserie noch die Partie der Frasquita, so singt nun zum ersten Mal in dieser Inszenierung Ensemblemitglied Kateryna Kasper die Micaëla, abwechselnd mit Nombulelo Yende aus dem Opernstudio. In der Partie des Escamillo alternieren Liam James Karai vom Opernstudio der Hamburgischen Staatsoper sowie die Ensemblemitglieder Kihwan Sim und Nicholas Brownlee, wobei Kihwan Sim bereits mit dieser Produktion vertraut ist. Auch in den übrigen Partien sind vorwiegend Mitglieder des Ensembles und des Opernstudios der Oper Frankfurt besetzt, die bereits teilweise in der Inszenierung aufgetreten sind.

Carmen

Opéra comique in drei Akten
Von: Georges Bizet (1838–1875)
Text von: Henri Meilhac und Ludovic Halévy nach Prosper Mérimée
Uraufführung: 3. März 1875 (Paris, Opéra-Comique)

Premiere an der Oper Frankfurt: 5. Juni 2016
5. Wiederaufnahme: Samstag, 2. März 24 (18:00 Uhr, Opernhaus)

Musikalische Leitung: Giuseppe Mentuccia
Inszenierung: Barrie Kosky
Szenische Leitung der Wiederaufnahme: Alan Barnes
Bühnenbild, Kostüme: Katrin Lea Tag
Choreografie: Otto Pichler
Licht: Joachim Klein
Chor: Tilman Michael
Kinderchor: Álvaro Corral Matute
Dramaturgie: Zsolt Horpácsy

Besetzung:

Carmen: Varduhi Abrahamyan
Don José: Abraham Bretón°
Micaëla: Kateryna Kasper (2., 8.3., 13.4.) / Nombulelo Yende° (17., 28.3., 1., 5.4.)
Escamillo: Nicholas Brownlee / Kihwan Sim (17.3.) / Liam James Karai (2. & 8. März)
Moralès / Dancaïro: Liviu Holender (März) / Iain MacNeil ( April)
Remendado: Andrew Kim°
Frasquita: Elena Villalón
Mercédès: Cecelia Hall (2., 8., 17.3.)/ Elizabeth Reiter (28.3., 1., 5., 13.4.)
Zuniga: Erik Van Heyningen (2., 8., 17.3.)/ Božidar Smiljanić (28.3., 1., 5., 13.4.)

Tänzer*innen: Johanna Berger / Madeline Ferricks-Rosevear / Richard Oberscheven / Rouven Pabst / Evie Poaros / Robin Rohrmann / Juan Camilo Rojas Arévalo
Tänzerin (Swing): Marion Plantey

Chor und Kinderchor der Oper Frankfurt
Frankfurter Opern- und Museumsorchester


°Mitglied des Opernstudios

Weitere Vorstellungen: 8., 17. (18 Uhr), 28. März, 1. (18 Uhr), 5., 13. April 2024
Falls nicht anders angegeben, beginnen diese Vorstellungen um 19 Uhr.
Preise: € 16 bis 132 (12,5% Vorverkaufsgebühr nur im externen Vorverkauf)


Wiederaufnahme: L’italiana in Londra

L’italiana in Londra, die zwölfte Oper von Domenico Cimarosa (1749-1801), gilt als erster internationaler Erfolg des aus der Nähe von Neapel stammenden Komponisten. So war das heitere Intermezzo in musica nach seiner Uraufführung 1778 am Teatro Valle in Rom bald in ganz Europa zu erleben. Zu diesem Umstand trugen nicht nur die liebevoll ausgearbeiteten, ihre Interpreten charakterisierenden Arien und Duette bei, sondern auch die Ensembles, innerhalb derer die Handlung vorangetrieben wird. Dies sorgte für große Begeisterung, und erst mit Il matrimonio segreto 1792 konnte Cimarosa den Erfolg von L’italiana in Londra noch übertreffen. Im Haus am Willy-Brandt-Platz kam das Werk am 26. September 2021 als Frankfurter Erstaufführung heraus und begeisterte Publikum und Presse gleichermaßen. So war in den Badischen Nachrichten zu lesen: „Die Frankfurter Italienerin ist (…) Unterhaltungstheater im besten Sinne: herrlich gespielt, schön gesungen und saukomisch inszeniert.“

L’italiana in Londra
Oper Frankfurt
v.l.n.r. Sumers, Livia, Madama Brillante, Milord Arespingh (sitzend) und Don Polidoro
© Monika Rittershaus

Zur Handlung: Vor Jahren hat sich der englische Milord Arespingh in Genua in die junge Adelige Livia verliebt, doch der Vater des Lords durchkreuzte die Pläne der beiden Liebenden, indem er den Sohn zurück nach England und von dort aus nach Jamaika beorderte. Livia folgte dem Geliebten, aber da sie ihn in London nirgends finden konnte, fühlte sie sich hintergangen. Im Hotel von Madama Brillante fand sie eine Anstellung. Schnell wurde sie nicht nur zur Vertrauten ihrer Chefin, sondern auch zum umschwärmten Mittelpunkt der dort logierenden Herren, als da wären der holländische Kaufmann Sumers und der italienische Filou Don Polidoro. Es dauert nicht lange, da taucht auch Arespingh im Hotel auf. Die ihr Inkognito wahrende Livia kann nur langsam von der Unschuld des Lords überzeugt werden. Als das Mädchen überdies verhaftet werden soll, kann Arespingh Livias Vater als Drahtzieher entlarven und damit erneut die Hand der jungen Dame gewinnen. Polidoro tröstet sich mit Madama Brillante, und auch Sumers ist zufrieden. In einer Nebenhandlung geht es zudem um einen magischen Stein, der angeblich unsichtbar macht. Damit führen Madama Brillante und ihre Gäste Don Polidoro hinters Licht…

Die musikalische Leitung dieser Wiederaufnahme übernimmt die international tätige Dirigentin Julia Jones. Die Engländerin dirigiert regelmäßig an den großen Opernhäusern wie den Staatsopern in Wien, Berlin, Hamburg und München. Von 2026 bis 2021 hatte sie das Amt der Generalmusikdirektorin an den Wuppertaler Bühnen inne und war ab Anfang 2000 immer wieder an der Oper Frankfurt zu Gast. Dort dirigiert sie zudem in der Spielzeit 2023/24 Mozarts Die Zauberflöte.

Für die Regie kehrte der amerikanische Regisseur R.B. Schlather nach Frankfurt zurück, wo er 2019/20 mit Händels Tamerlano im Bockenheimer Depot sein Europa-Debüt gab; für L’italiana in Londra inszenierte er erstmals im Opernhaus. Mit seiner konzentrierten Handschrift, die stets nah an den Figuren bleibt, und der Vorliebe für die Werke des Barock machte er sich nicht nur in seiner Heimat einen Namen.

Die Besetzung besteht aus den Ensemblemitgliedern Monika Buczkowska (Livia), Bianca Tognocchi (Madama Brillante), Theo Lebow (Sumers) und Mikołaj Trąbka (Milord Arespingh) sowie Dennis Chmelensky (Don Polidoro) als Gast. Der junge, in Berlin geborene Bariton ist Absolvent des Washington National Opera’s Cafritz Young Artist Program und des Curtis Institute of Music in Philadelphia.

L’italiana in Londra

(Die Italienerin in London)
Intermezzo in musica in zwei Akten
Von: Domenico Cimarosa (17.12.1749 – 11.01.1801)
Text von: Giuseppe Petrosellini
Uraufführung: 1778 (Rom, Teatro Valle)

Premiere an der Oper Frankfurt: 26. September 21
Wiederaufnahme: Samstag, 30. März 24 (Opernhaus)

Musikalische Leitung: Julia Jones
Inszenierung: R.B. Schlather
Bühnenbild: Paul Steinberg
Kostüme: Doey Lüthi
Licht: Joachim Klein
Dramaturgie: Mareike Wink

Besetzung:

Livia: Monika Buczkowska
Madama Brillante: Bianca Tognocchi
Sumers: Theo Lebow
Milord Arespingh: Mikołaj Trąbka
Don Polidoro: Dennis Chmelensky

Frankfurter Opern- und Museumsorchester

Weitere Vorstellungen: 7. (19 Uhr), 10., 12., 21. (15.30 Uhr), 25. April, 3. Mai 2024
Falls nicht anders angegeben, beginnen diese Vorstellungen um 19.30 Uhr
Preise: € 16 bis 121 (12,5% Vorverkaufsgebühr nur im externen Vorverkauf)


Liederabend: Nicholas Brownlee (Bassbariton) und Aurelia Andrews (Klavier)

Nicholas Brownlee
© Barbara Aumüller (szenenfoto.de)

Hommage à George London – Werke von Niccolò Piccini, Andrea Falconieri, Franz Schubert, Jacques Ibert und Modest P. Mussorgski sowie britische und amerikanische Volkslieder

Seit drei Jahren gehört der amerikanische Bassbariton dem Ensemble der Oper Frankfurt an und begeisterte das Publikum mit spannenden Rollenporträts, seiner faszinierenden Wandlungsfähigkeit und mustergültigen Diktion als Kreon (Oedipus Rex), Jochanaan (Salome), König Roger sowie als Herzog Blaubart. Nicholas Brownlees gefeiertes Debüt als Hans Sachs (Die Meistersinger von Nürnberg) und sein selbstbewusster Don Giovanni zählen zu den Höhepunkten der Spielzeit 2022/23. Er ist Preisträger zahlreicher internationaler Auszeichnungen, Stipendien und Gesangswettbewerbe und erweitert Stück für Stück sein außergewöhnlich breit gefächertes Repertoire mit Partien wie Kaspar (Der Freischütz) an der Bayerischen Staatsoper in München und Wotan (Das Rheingold) an der Dallas Opera. Mit seinem ersten Liederabend an der Oper Frankfurt stellt der Publikumsliebling neue Farben seiner stimmlichen Charakterisierungskunst vor.

Das detaillierte Programm (PDF-Dokument) findet sich unter: oper-frankfurt.de

Preise: € 16 bis 109 (12,5% Vorverkaufsgebühr nur im externen Vorverkauf)


Lieder im Holzfoyer mit der Mezzosopranistin Corinna Scheurle

Mit Liedern der deutschen (Spät-)Romantik und ungarischer Komponisten stellt sich die junge Mezzosopranistin Corinna Scheurle dem Frankfurter Publikum vor. Nach Stationen im Internationalen Opernstudio der Staatsoper Berlin und der Bayerischen Staatsoper München ist Corinna Scheurle seit der Spielzeit 2021/22 Ensemblemitglied am Staatstheater Nürnberg. Dort gab sie ihre Debüts u.a. als Carmen, Octavian (Der Rosenkavalier), Angelina (La Cenerentola), Hänsel (Hänsel und Gretel), Donna Elvira (Don Giovanni) und Orlofsky (Die Fledermaus) sowie 2021 als Cherubino (Le nozze di Figaro) unter der Musikalischen Leitung von Daniel Barenboim an der Staatsoper Berlin. Neben Konzertauftritten u.a. mit dem Münchner Rundfunkorchester, dem Chamber Orchestra of Europe sowie der Camerata Salzburg ist die deutsch-ungarische Mezzosopranistin in zahlreichen Liederabenden zu hören und nahm vor kurzem ihre erste CD Schwarze Erde mit der Liedpianistin Klara Hornig im Bayerischen Rundfunk auf.

Es werden Lieder von Robert Schumann, Johannes Brahms, Richard Strauss, Béla Bartók und Zoltán Kodály zu hören sein. Das detaillierte Programm (PDF-Dokument) findet sich unter oper-frankfurt.de.


Karten für die genannten Veranstaltungen sind bei den bekannten Vorverkaufsstellen, online unter oper-frankfurt.de oder im telefonischen Vorverkauf 069 – 212 49 49 4 erhältlich.