Green Culture Festival 2025: Handabdruck der Kultur – wer wollen wir gewesen sein?

© Green Culture Anlaufstelle

Zukunft gestalten bei PACT Zollverein in Essen am 12. und 13. Juni 2025

Wie kann Kultur zur ökologischen Transformation beitragen? Was bedeutet Nachhaltigkeit in der Praxis von Kunst, Kulturpolitik und Kulturbetrieb? Und wie können Kultureinrichtungen den „Handabdruck“ ihrer Arbeit vergrößern? Diesen Fragen widmet sich das Green Culture Festival 2025 am 12. und 13. Juni 2025 in Essen – veranstaltet von der Green Culture Anlaufstelle in Kooperation mit dem EMAS-zertifizierten Produktionshaus PACT Zollverein.

Mit 150 Beitragenden auf 12 Bühnen sowie ca. 800 Teilnehmer:innen bietet das Festival einen komprimierten und umfassenden Überblick über aktuelle Initiativen und Projekte zur ökologischen Transformation in der Kultur-, Kreativ- und Medienbranche – und darüber hinaus.

Rund 80 Programmpunkte in acht Formaten – von Paneldiskussionen und Workshops über Vorträge, bis hin zu Exkursionen, Ausstellungen und Stammtischen – bringen Stimmen aus Kulturpolitik, Verwaltung, Wissenschaft und Praxis zusammen und beleuchten zentrale Zukunftsfragen: Wie gelingt nachhaltiges Bauen für Kulturbauten? Was leisten Museen und Theater im Klimaschutz? Wie kann Kultur Verwaltung inspirieren – und umgekehrt? Welche Rollen spielen Daten, Gemeinwohlbilanz oder Mobilitätskultur für die Transformation? Ergänzt wird das Programm durch künstlerische Beiträge, praxisnahe Impulse aus der Szene sowie Formate zum Austausch und zur Vernetzung.

DAS PROGRAMM: PROMINENTE STIMMEN – INHALTLICHE TIEFE – BREITE PRAXIS

Zu den Highlights des Programms zählen prominente Stimmen wie Olaf Zimmermann, Geschäftsführer des Deutschen Kulturrats, Marcele Oliveira, von Brasiliens Präsident Luiz Inácio Lula da Silva ernannte Jugendvertreterin auf der United Nations Climate Change Conference 2025, und der Sozialpsychologe und Bestsellerautor Harald Welzer, der in seiner Keynote die Rolle der Kultur in gesellschaftlichen Umbrüchen umreißt und unter Rückgriff auf das Festival-Leitmotiv „Wer wollen wir gewesen sein?“ für mehr Mut zur Selbstwirksamkeit plädiert.

In ihrem Beitrag „Kultur meets Psychologie“ zeigen Lea Dohm (Psychologists for Future) und Slampoet, Buchautor und Comedian Sebastian 23 wie Kreativität, Mitgefühl und nachhaltiges Handeln zusammenhängen und sich wechselseitig beeinflussen und stärken.

Auf der großen Bühne von PACT Zollverein diskutieren Sebastian Brünger von der Kulturstiftung des Bundes, Stephan Muschick (E.ON Stiftung), Holger Bergmann (Fonds Darstellende Künste), Sophia Littkopf (Kulturstiftung des Freistaats Sachsen) und Katia Münstermann (Green Culture Anlaufstelle) wie sich Kultur im Spannungsfeld zwischen Austerität und Überfluss behaupten kann.

Amelie Deuflhard (Kampnagel), Bettina Milz (Pina Bausch Zentrum Wuppertal), Christoph Hügelmeyer (Kulturveranstaltungen des Bundes in Berlin GmbH) und Moderator Emanuel Lucke (Architects for Future) erörtern die Frage: „Umbauen, neu bauen, gar nicht bauen. Wie schaffen wir intelligente Räume für die Kultur der Zukunft?“

Im Nordic Panel mit Linnéa Elisabeth Vågen Svensson (Nordic Green Roadmap for Cultural Institutions), Karin Karlsson (Projektleiterin Eurovision 2024) und Inger Smærup Sørensen (Statens Museum for Kunst, Kopenhagen) und Kristina Kara (Moderation) geht es um die Frage: „Nordic cultural sustainability sets a model — can it scale across Europe?“

Detlef Schwarte (Reeperbahn Festival), Rainer Glaap (Autor von „Publikumsschwund“) und Dorothea Gregor (Liz Mohn Stiftung) tauschen sich in ihrem Panel über die Rolle, Aussagekraft und richtige Nutzung von Daten für die nachhaltige Entwicklung des Sektors aus.

Einen Insiderblick auf die Arbeit der Kulturverwaltungen werfen Geoffrey Vasseur (Berliner Senatsverwaltung für Kultur und Gesellschaftlichen Zusammenhalt), Isgard Rhein (Behörde für Kultur und Medien Hamburg), Anja Herzberg (Kulturamt der Stadt Essen) und Moderatorin Mona Rieken im Panel „Von der diskreten Schönheit der Bürokratie“.

Auch jenseits der Panels setzt das Festival auf Tiefe und Praxisnähe: Martin Lätzel (Schleswig-Holsteinische Landesbibliothek) und Lars Mischak (Dataport) stellen ein browserbasiertes Tool vor, das es Kulturinstitutionen ermöglicht, den CO₂-Fußabdruck digitaler Projekte zu messen – und zu reduzieren. Volkmar Baumgärtner (KulturRegion Karlsruhe) lädt zum „Selbstexperiment Nachhaltigkeit“ – einer vielfach erprobten Methode, um mit Kopf, Herz, Hand und Fuß ins Handeln zu kommen. Und Peter Gorschlüter, Direktor des Museums Folkwang, gibt gemeinsam mit Kolleginnen Einblicke in die klimapolitische Praxis eines großen Museums.

Das Green Culture Festival findet inmitten des UNESCO-Welterbes Zollverein statt, einer einzigartigen Transformationslandschaft, die zugleich als Reallabor fungiert. Auf dem Panel „Von Kohle, Ziegen und autonomen Fahrrädern – Nachhaltige Entwicklung auf Zollverein“ und auf der Exkursion „Wildes Welterbe – Artenvielfalt auf Zollverein“ gewähren Anna Ehlert und ihre Kolleg:innen von der Stiftung Zollverein einen Blick hinter die Kulissen eines besonderen Ortes im Wandel.

Sonst noch mit dabei: Germanwatch e.V., Institut für Kulturelle Teilhabeforschung, Cradle to Cradle NGO, Stiftung Preußische Schlösser und Gärten, Deutscher Museumsbund, Fonds Darstellende Künste, Börsenverein des Deutschen Buchhandels, Goethe Institut, Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie, Deutscher Evangelischer Kirchentag, YOUROPE The European Festival Association und viele andere.

GROSSE SOIRÉE AM 12. JUNI

Am ersten Festivaltag findet die Große Soirée statt, zu der Ina Brandes MdL, Ministerin für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen, ihr Kommen zugesagt hat. Teilnehmen werden zudem Dr. Stephanie Schulz-Hombach, Ministerialdirigentin bei dem Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, Simone Raskob, Beigeordnete für Umwelt, Verkehr und Sport der Stadt Essen, Stefan Hilterhaus, künstlerischer Leiter und Geschäftsführer bei PACT Zollverein, Prof. Dr. Hans-Peter Noll, Vorstandsvorsitzender der Stiftung Zollverein, und Jacob Sylvester Bilabel, Leiter der Green Culture Anlaufstelle.

Für künstlerische Impulse sorgen u.a. das Orchester des Wandels sowie die Bühnenpoetin und Spoken-Word-Aktivistin Jessy James LaFleur.

Zum vollständigen Festival-Programm: greenculture.info