
„Denn wovon lebt der Mensch?“– in Bertolt Brechts Die Dreigroschenoper ist die Antwort so illusionslos wie klar: „Erst kommt das Fressen, dann kommt die Moral“. Mit scharfer Feder zeichnet die legendäre Musiktheaterparodie um den Ganoven Mackie Messer eine Gesellschaft der Londoner Unterwelt, die nur ihre eigenen materiellen Vorteile im Blick hat.
Hinter derber Komik und schillernden Songs wie „Die Moritat von Mackie Messer“, dem „Kanonen-Song“ oder „Die Seeräuber-Jenny“ üben Bertolt Brecht und Elisabeth Hauptmann Kritik an Korruption und Heuchelei im zeitgenössischen Berlin und halten der bürgerlichen Theatergesellschaft den Spiegel vor.
Unter der musikalischen Leitung von Samuel Hogarth und mit einem spartenübergreifenden Ensemble aus Schauspiel und Oper lädt Die Dreigroschenoper am 27. September zur ersten Premiere der Spielzeit im Großen Haus.
Jan Neumann inszeniert
Die Inszenierung von Jan Neumann führt Polly Peachum, Tiger Brown, Münzmatthias und Co in das Wegenetz der Londoner U-Bahn (Bühnenbild: Cary Gayle). Hier treffen die Beteiligten im geschäftigen Treiben zum Prügeln, Betrügen und Gaunern aufeinander und zünden ein unterhaltsames Feuerwerk an Varianten Brechtscher Verfremdung. Das Philharmonische Staatsorchester Mainz bringt Kurt Weills musikalische Farben zwischen Jazz, Tango und Jahrmarktsmusik zum Leuchten.
Die Dreigroschenoper
Vorspiel und drei Akte
Von: Bertolt Brecht (Text) und Kurt Weill (Musik) unter Mitarbeit von Elisabeth Hauptmann
Nach: John Gay’s Beggar’s Opera (1728)
Uraufführung: 31. August 1928 (Berlin, Theater am Schiffbauerdamm/Berliner Ensembles)
Premiere am Staatstheater Mainz: Samstag, 27. September 25 (Großes Haus)
Inszenierung: Jan Neumann
Musikalische Leitung: Samuel Hogarth / Andri Joël Harison
Bühne: Cary Gayler
Kostüme: Nini von Selzam
Licht: Ulrich Schneider
Dramaturgie: Jörg Vorhaben, Sonja Westerbeck
Besetzung:
Jonathan Jeremiah Peachum: Holger Kraft
Frau Peachum: Stephanie Kämmer
Polly Peachum, ihre Tochter: Maren Schwier
Macheath: Henner Momann
Brown, Polizeichef von London: Denis Larisch
Lucy, seine Tochter: Liudmila Maytak
Moritatensängerin: Anika Baumann
Trauerweidenwalter: Georg Schießl
Hakenfingerjakob: David T. Meyer
Münzmatthias: Anika Baumann
Sägerobert, Betty: Pina Scheidegger
Jimmy II, Dolly: Joshua Grölz
Filch: David T. Meyer
Spelunkenjenny: Verena Tönjes
Smith, erster Konstabler: Anika Baumann
Der reitende Bote: Anika Baumann
Philharmonisches Staatsorchester Mainz
Statisterie des Staatstheater Mainz
Nächste Vorstellungen: 02.10., 12.10., 2.11., 9.11.
staatstheater-mainz.de