Das Schauspiel Frankfurt gastiert am Donnerstag, 18. Dezember um 19.00 Uhr mit der Inszenierung »B-Heimat. Orte unserer Sehnsucht« in der Mehrzweckhalle der Lindenauschule in Hanau-Großauheim. Das Gastspiel ist Teil einer Kooperation zwischen dem Schauspiel Frankfurt und der Lindenauschule, die aus der Schülerausstellung »¿Angeworben–Angekommen?« zur spanischen und italienischen Arbeitsmigration hervorgegangen ist.
Das Stück wurde am 8. März am Schauspiel Frankfurt uraufgeführt und entstand unter der Regie von Martina Droste, Leiterin des Jungen Schauspiels. Ausgangspunkt der Zusammenarbeit war die intensive Auseinandersetzung von Schüler:innen der Lindenauschule mit der Geschichte der Arbeitsmigration nach Großauheim und Umgebung. Über einen Zeitraum von mehr als drei Jahren hatten sie gemeinsam mit ihrem Lehrer Sebastian Saliger ehemalige italienische und spanische Arbeitsmigrant:innen interviewt und deren Erfahrungen dokumentiert.
Diese Interviews bildeten einen wichtigen Impuls für die Theaterarbeit von Martina Droste, die für ihr Projekt mehrfach von Frankfurt nach Großauheim reiste und Teile des Materials in ihre Inszenierung einfließen ließ.
»B-Heimat. Orte unserer Sehnsucht« ist Teil des Projekts »Gallus- Geschichten« am Schauspiel Frankfurt, das durch die Stiftung Erinnerung, Verantwortung und Zukunft (evz) gefördert wird. Es setzt sich mit Fragen von Herkunft, Erinnerung, Migration und Zugehörigkeit auseinander und macht individuelle Lebensgeschichten auf der Bühne erfahrbar.
Im Anschluss an die Aufführung findet im Forum der Lindenauschule eine von Martina Droste moderierte Diskussionsrunde statt, unter anderem mit dem Hanauer Bürgermeister Dr. Maximilian Bieri, dem Ensemble und Zeitzeugen der Ausstellung. Im Mittelpunkt stehen neben den Erfahrungen der Schüler:innen aus dem Ausstellungsprojekt auch Wahrnehmungen und Narrative von Arbeitsmigration, Einwanderung und Ankommen in Deutschland sowie u. a. die Frage, wie struktureller Rassismus ein Attentat wie das in Hanau ermöglicht und warum Kinder der zweiten und dritten Generation noch immer nicht als selbstverständlicher Teil der Gesellschaft gelten.
Eintrittskarten für die Aufführung (8 €) sind über das Sekretariat der Lindenauschule erhältlich (Tel. 06181 – 951430).
