- »Publikumsbeschimpfung« von Peter Handke
- »Morgen ist (vorläufig) immer da« (DSE) von Iva Brdar
- »Paradiesvögel« von Martina Droste
- JAZZ IM DEPOT
»Publikumsbeschimpfung« von Peter Handke
»Ich habe gerade mit Ach und Krach ein Stück geschrieben. Es heißt ›Publikumsbeschimpfung‹ und ist mein erstes und mein letztes. Ich möchte es nun aufführen lassen und auch sonst dazu sehen, dass ich es vielleicht anbringe.« Dieser Wunsch von Peter Handke ging vor 60 Jahren, im Sommer 1966, in Frankfurt am Main im Theater am Turm, unter der Regie von Claus Peymann, in Erfüllung und Handke wurde quasi über Nacht berühmt.
Das Sprechstück ohne Handlung, ohne Bühnenbild und ohne Requisiten macht die Sprache und die Theaterverabredung selbst zum Thema: Handke untersucht, wie auf dem Theater Wirklichkeit durch Sprache zurückzugewinnen sei. Die Spieler:innen sind die Beobachtenden, das Publikum wird zum Zentrum der Aufmerksamkeit. Indem Handke das Theater aushebelt, wird ein neues Theater entworfen.
»Diese Bretter bedeuten keine Welt. Sie gehören zur Welt. Diese Bretter dienen dazu, dass wir darauf stehen. Dies ist keine andere Welt als die Ihre.«
Für diese Jubiläumsinszenierung des nach den Klangelementen der Beatmusik gebauten Stückes aktiviert die Regisseurin Claudia Bauer ihre langjährige Zusammenarbeit mit dem Komponisten Peer Baierlein. Nach ihren beiden erfolgreichen Überschreibungen von Luis Buñuel-Filmen am Schauspiel Frankfurt begibt sich Claudia Bauer in den literarischen Kosmos des Nobelpreisträgers Peter Handke für eine Liebeserklärung ans Theater.
Premiere: Samstag, 24. Januar 2026, 19.30 Uhr, Schauspielhaus
Regie: Claudia Bauer
Bühne: Andreas Auerbach
Kostüme: Patricia Talacko
Musik: Peer Baierlein
Dramaturgie: Katja Herlemann
Mit: Torsten Flassig, Anna Kubin, Sebastian Kuschmann, Katharina Linder, Arash Nayebbandi, Lotte Schubert, Andreas Vögler sowie Christopher Herrmann, Špela Mastnak, Ralf Merten (Live-Musik) und Salome Niedecken, Mirja Betzer (Dirigentin)
Die nächsten Vorstellungen: 26. und 30. Januar, 5., 6., 11., 15., 23., 27. Februar 202
»Morgen ist (vorläufig) immer da« (DSE) von Iva Brdar
»Wie lerne ich zu warten? Wie mich zu verlieben? Wi e erkläre ich meinem Gegenüber, dass ich Fußfetischistin bin?« Die Protagonistin in Iva Brdars Monolog gibt sich einem Experiment hin: Sie befragt eine Internetplattform zu wichtigen Lebensfragen – und plant für morgen.
Die Antworten kommen prompt, sind überraschend, rührend, manchmal täuschend echt. Ja, es entsteht ein scheinbar perfekter Leitfaden für das zukünftige Leben. Alles ist bereit dafür, wenn man wirklich mit jemandem zusammenkäme, wenn man wirklich mit dem Leben beginnen könnte. Doch je mehr Antworten kommen, umso stärker wächst die Einsamkeit und gleichzeitig die Kluft zwischen dem Wunsch der Perfektion und der realen Welt »da draußen« mit all ihren Unwägbarkeiten und Unsicherheiten, die normalerweise das Leben ausmachen…
Das Inszenierungsteam interessiert sich für den Menschen mit all seinen realen Facetten, Sehnsüchten und Empfindungen, der gerade im Kontext der heutigen Zeit geprägt von politischer Radikalisierung, dem medialen Überkonsum und einer zunehmenden Anonymisierung seine zwischenmenschlichen Fähigkeiten und somit sein Selbst zu verlieren droht.
Deutschsprachige Erstaufführung: Sonntag, 18. Januar 26 (16.00 Uhr; Box)
Regie: Vincent Schlarbaum
Bühne: Swenja Trebeljahr
Kostüme: Henrike Reller
Musik: Lucas Lejeune
Dramaturgie: Katrin Spira
Mit: Annie Nowak
Die nächste Vorstellung: 25. Januar
»Paradiesvögel« von Martina Droste
Stell dir vor, dein Leben hat gerade erst so richtig angefangen und multiple Krisenlandschaften verstellen dir die Sicht auf die Zukunft. Gleichzeitig steigen die Anforderungen, um beim strammen Marsch nach vorn dabei zu sein. Wer darf mitmachen? Und wohin geht es überhaupt?
Sinnkrisen, Verlustängste, Depression, Todessehnsucht: Kein Paradies in Sicht. Wie geht Trauern? Woher kommen Lebenswille, Wut, Kampfgeist? Wie entstehen Zusammenhänge?
Ein Ensemble im Jungen Schauspiel macht sich auf Umwege.
Im Rahmen der Förderung Junges Schauspiel unterstützt von der Deutsche Bank Stiftung
Premiere: Freitag, 30. Januar 26 (Kammerspiele)
Konzept und Regie: Martina Droste
Bühne und Kostüme: Michaela Kratzer
Musik: Max Mahlert
Chorische Einstudierung: Christina Lutz
Mit: Mohamed Abdulasis, Sarah Amin, Davina Dauda, Tom Dieu, Lux Guttmann, Livia Jarnagin, Loki Kadau, Henri Köhlinger, Adam Maslouhi, Yevheniia Posmitieva, Mathea Pott
Die nächsten Vorstellungen: 5., 21. Februar 2026
JAZZ IM DEPOT
Jazz Montez und das Schauspiel Frankfurt präsentieren im Bockenheimer Depot vom 16. bis 25. Januar eine außergewöhnliche Konzertreihe: In Formaten wie »Jazz is my Democracy« treffen experimentelle Klangwelten auf nordischen Jazz und die frischen Stimmen einer neuen Generation von Singer-Songwriter:innen. Die Abende bewegen sich bewusst im Grenzbereich zwischen Improvisation, Songstruktur und klanglicher Forschung – mit großen musikalischen Überraschungen garantiert.
JAZZ IM DEPOT
Freitag, 16. Januar: Hohnen Ford I libelle
Samstag, 17. Januar: Omer Klein I Tony Njoku I Becky Sikasa
Sonntag, 18. Januar: Julie Kuhl I Jasmine Myra I Tigisti x BeVocal
Freitag, 23. Januar: Jazz is My Democracy ~ Norah Hendriks I Ouri I Tanzperformances von Batalla CL & Cipher Dojo
Samstag, 24. Januar: Anna-Lena Schnabel feat. Florian Weber I Tom Skinner
Sonntag, 25. Januar: Ellangton I Ida Sand Trio
Tickets: normal 35 €, ermäßigt 15 €
Weitere Informatonen und Tickets: schauspielfrankfurt.de
