Unter dem Motto TURN THE TIDE richtet die Winterwerft vom 30. Januar bis 15. Februar 2026 den Blick auf die großen Krisen unserer Gegenwart: den ökologischen Kollaps, soziale Ungleichheit und eine zunehmende Entfremdung von Natur und Gemeinschaft.
Gleichzeitig fragt das Festival nach den kulturellen Erzählungen, die uns an diesen Punkt geführt haben – nach der Idee vom unbegrenzten Wachstum, linearem Fortschritt und der Trennung des Menschen von der natürlichen Welt.
TURN THE TIDE lädt dazu ein, diese Narrative zu hinterfragen und neue zu erproben. Das Festival eröffnet Räume, in denen wir ausprobieren können, wie ein anderes Miteinander aussehen könnte – und wie jede*r einzelne dazu beitragen kann, den Kurs zu ändern.
Wer heute auf das Weltgeschehen schaut, spürt, dass sich Entwicklungen beschleunigen: Polarisierung, autoritäre Tendenzen, die Normalisierung von Krieg und Gewalt, der Verlust von Arten, erschöpfte Böden und verschmutzte Ozeane. Vieles davon ist nur die sichtbare Spitze einer Welle, die schon lange rollt.

Die Winterwerft versteht sich als Ort, an dem Theater diese Prozesse sichtbar machen und die Perspektive wechseln kann – ein Labor, das den Blick von der Oberfläche in die Tiefe lenkt. Denn wo eine Flut ist, wird auch eine Ebbe kommen. Die Frage ist, was sichtbar wird, wenn sich das Wasser zurückzieht: Welche Lebensweisen tauchen als mögliche Anker auf? Was wollen wir schützen, was loslassen?
Das Format ist in dieser Art in Deutschland einzigartig. Im gut zweiwöchigen Laboratorium arbeiten Künstler*innen aus ganz Europa zusammen. An den Festivalwochenenden (6.–8. Februar und 13.–15. Februar) präsentieren sie eigene Produktionen sowie Ergebnisse gemeinsamer Workshops. 2026 sind Gruppen aus Frankreich, Großbritannien, Polen, Spanien, der Ukraine und weiteren Ländern vertreten. Eingeladen sind ausdrücklich auch lokale Künstler*innen sowie Personen, die Diskriminierung erfahren oder an barrierefreien Formen arbeiten.
Neben Theater, Tanz und Performance umfasst das Programm Musik, Gespräche, Symposien sowie eine Galerie mit Videokunst, Malerei und Skulptur. Das Festival startet mit einem Warm-up-Wochenende vom 30. Januar bis 1. Februar 2026, das erste Einblicke ins Festivalthema ermöglicht. Auf dem protagon-Gelände mit Jurte, Bar und Babushka Café entsteht ein atmosphärischer Raum für Austausch und Begegnung.
Das komplette Programm wird in Kürze auf der Website der Winterwerft unter winterwerft.de veröffentlicht.
Wo: protagon Kulturgelände, Orber Straße 57, Frankfurt Fechenheim
30.01.- 15.02.26, jeweils Freitag bis Sonntag
Eintritt nach eigenem Ermessen
