Eine neue Spielstätte für das Thalia Theater

Thalia Theater Hamburg (© Armin Smailovic)

Der Intendanz-Neustart am Thalia Theater bringt zugleich eine neue Spielstätte nach Altona: Im Herbst eröffnet das Thalia Theater die BOX.

Die BOX wird derzeit im Ballsaal, dem Foyer am Standort Gaußstraße, errichtet. Es entsteht dabei ein komplett eigenständiger und voll ausgestatteter Bühnenraum von ca. 110 qm mit flexibler Tribüne und einer Kapazität von bis zu 100 Zuschauer*innen. Die BOX lässt sich bei Bedarf vollständig öffnen, um den Ballsaal auch weiterhin flexibel nutzen zu können. Die in der Gaußstraße bisher als Spielstätte genutzte Garage steht nicht mehr zur Verfügung und die provisorisch genutzte Werkstatt wird wieder zur Probebühne.

Neben der Hauptbühne am Alstertor, dem Nachtasyl und der Studiobühne in der Gaußstraße etabliert sich nun mit der BOX eine vierte, fest installierte Bühne, die das Programm dauerhaft ergänzen wird. Die BOX wird vor allem ein Ort für junge Künstler*innen, experimentelle und interaktive Formate – aber auch für die Communities der Stadt.

Intendantin Sonja Anders freut sich, dass die Pläne für den Neubau so schnell realisiert werden konnten: „Dies ist ein gutes Signal für den Theaternachwuchs – denn die BOX bietet professionelle Rahmenbedingungen und ist gleichzeitig niederschwellig nutzbar. Zudem ist es ein echter Neustart für den Standort Gaußstraße – davon profitiert auch unser Publikum.“

Die bauliche Einrichtung der BOX kostet 1 Million Euro und wird vollständig finanziert und unterstützt vom Sanierungsfonds der Freien und Hansestadt Hamburg, der Körber-Stiftung, der Hermann Reemtsma Stiftung sowie der Stiftung zur Förderung des Thalia Theaters.

Der Kaufmännische Geschäftsführer des Thalia Theaters, Tom Till, dankt vor allem den Förderern: „Gerade in Zeiten knapper öffentlicher Finanzen ist die Realisierung dieses Bauprojekts ein kleines Theaterwunder. Es zeigt, wie wertschätzend und umsichtig die Politik in Hamburg mit ihrer Kulturszene umgeht. Es belegt aber auch das große zivilgesellschaftliche Engagement in Hamburg – denn ohne starke Stiftungen und Förderer wäre das nicht umsetzbar gewesen.“

Isabella Vértes-Schütter, kulturpolitische Sprecherin der SPD-Fraktion Hamburg: „Die BOX wird ein Ort, an dem junge Künstler*innen neue Formate entwickeln und ihre Ideen ausprobieren können. Solche Experimentierfelder sind wichtig für eine vielfältige Kulturlandschaft. Hamburg braucht nicht nur große Bühnen, sondern auch kleinere, flexible Räume, in denen Kreativität entstehen kann. Projekte wie die BOX stehen für eine offene Gesellschaft und sind unverzichtbar – wir unterstützen daher gerne die Projektumsetzung.“

René Gögge, kulturpolitischer Sprecher der Grünen Fraktion Hamburg: „Die Hamburger Theaterszene lebt von jungen Menschen, die Freude an kreativen Experimenten haben und neue Wege gehen wollen. Das Thalia Theater trägt mit seinem Standort in Ottensen viel dazu bei, dieser Spielfreude und Kreativität im wahrsten Sinne eine Bühne zu bieten. Dass wir mit Mitteln aus dem Sanierungsfonds für die BOX als Koalition dazu beitragen konnten und nun das Ergebnis bewundern dürfen, freut mich riesig.“

Dr. Thomas Paulsen, Vorsitzender des Vorstands der Körber-Stiftung, freut sich über das Signal, das die neue Bühne in die Stadt sendet: „Zum Start der Intendanz von Sonja Anders unterstützen wir als Körber-Stiftung gerne die BOX, die ideal zu unseren Zielen für die Kulturszene in Hamburg passt: künstlerischen Nachwuchs fördern, kulturelle Vermittlung stärken und hierfür offene Orte für die Stadtgesellschaft schaffen.“

Henrike Reemtsma, Vorstand der HERMANN REEMTSMA STIFTUNG: „Es freut uns, dass wir bei der Installation der BOX helfen können. Sie gibt der nächsten Generation von Theaterschaffenden und jungem Publikum Raum für neue Möglichkeiten. Solche Orte braucht es.“

Dr. Robin Houcken vom Kuratorium der Stiftung zur Förderung des Thalia Theaters: „Die Unterstützung der nächsten Generation des Thalias und die Verankerung des Theaters beim jungen Publikum sind unserem Freundeskreis ein großes Anliegen. Umso mehr freut es uns, die Intendanz von Sonja Anders gleich zu Beginn bei einem so tollen Projekt fördern zu dürfen“

Die Entwürfe der BOX stammen vom Planungsbüro Anna Nicolas, die bereits seit vielen Jahren für das Thalia Theater beratend tätig ist und zuletzt die umfangreiche denkmalgerechte Sanierung der Foyers am Alstertor verantwortete. Für die Bauleitung ist Torsten Stern (Stern Architekten) beauftragt. Zudem hat die Technik des Thalia Theaters Eigenleistungen in den Bau eingebracht. Neben der Errichtung der BOX wird auch die Gastronomie in der Gaußstraße vollständig erneuert.

Die erste Saison in der BOX wird kuratiert von Saskia Jabłońska und Darius Hartwig. Insgesamt sind vier Premieren sowie eine Veranstaltungsreihe in der Spielzeit 25/26 geplant. Eröffnet wird die BOX am 8.11.25 mit Zittern in der Regie von Cy Linke.

(lifePR)

thalia-theater.de