
Uraufführung seines neuen Werks im Rahmen des Festivals »Elbphilharmonie Visions«
Die Claussen-Simon-Stiftung vergibt 2025 zum dritten Mal den mit 15.000 Euro dotierten Claussen-Simon-Kompositionspreis in Kooperation mit der Elbphilharmonie Hamburg und dem NDR Elbphilharmonie Orchester. Preisträger ist der 1998 geborene serbische Komponist Veljko Nenadić. Ein neues Werk, das Nenadić als Auftragswerk komponiert, wird im Februar 2027 im Rahmen des Festivals »Elbphilharmonie Visions« unter der Leitung von Alan Gilbert im Großen Saal des ikonischen Hamburger Konzerthauses uraufgeführt.
Eine hochkarätig besetzte Jury hatte eine Vorauswahl aus 191 anonym eingereichten Skizzen getroffen und nach einer sogenannten Reading Session, bei der die Komponist:innen der Shortlist ihre Entwürfe mit dem NDR Elbphilharmonie Orchester erarbeiten konnten, die finale Entscheidung getroffen. Die Jury würdigte insbesondere die fantasievolle und mitreißende Musiksprache des hochbegabten, noch sehr jungen Komponisten. Jury-Mitglieder waren neben Chefdirigent Alan Gilbert die Komponist:innen Magnus Lindberg, Johannes Maria Staud, Clara Iannotta sowie Reinhard Flender und Fredrik Schwenk.
Alan Gilbert, Chefdirigent des NDR Elbphilharmonie Orchesters: »Veljko Nenadić stach unter den vielen talentierten Komponisten, die wir für den Claussen-Simon-Kompositionspreis in Betracht gezogen haben, durch die Ehrlichkeit und Aufrichtigkeit seiner kompositorischen Stimme heraus. Seine Musik ist natürlich, mitreißend und zeigt eine sehr persönliche Perspektive auf seine musikalischen Wurzeln. Ich freue mich, Veljko Nenadić auszeichnen zu können und hoffe, dass die Möglichkeiten, die dieser prestigeträchtige Preis bietet, ihn als Komponisten und Musiker inspirieren und seine Musik einem breiteren Publikum zugänglich machen.«
Für Veljko Nenadić hat der Preis auch deshalb eine besondere Bedeutung, »weil er von renommierten Künstlern und Komponisten verliehen wird und eine wirklich einzigartige Chance für junge Komponisten darstellt. Ich betrachte die Auszeichnung nicht nur als große Ehre, sondern auch als wichtige Ermutigung für meinen künstlerischen Weg! Die Möglichkeit, mit einem Weltklasse-Klangkörper wie dem NDR Elbphilharmonie Orchester unter der Leitung von Alan Gilbert zusammenzuarbeiten, ist inspirierend und motivierend zugleich. Ich freue mich auch auf die Zusammenarbeit mit der Claussen-Simon-Stiftung, denn ich bin überzeugt, dass sie meinen Horizont erweitern und mir neue Möglichkeiten für meine zukünftige Arbeit eröffnen wird.«
Prof. Dr. Regina Back, Geschäftsführender Vorstand der Claussen-Simon-Stiftung: »Mit Veljko Nenadić hat die Jury einen herausragenden Vertreter der jungen internationalen Komponist:innenszene ausgezeichnet. Seine Musik überrascht mit unerwarteten Wendungen und bewegt durch ihre energiegeladene, ideenreiche Klangwelt. Wir sehen mit Spannung dem neuen Werk entgegen und freuen uns auf die Uraufführung bei Elbphilharmonie Visions 2027.«
Veljko Nenadić (geb. 1998) gehört zu den meist ausgezeichneten und aufgeführten serbischen Komponisten der jungen Generation. Er hat mehr als 50 Preise bei Kompositionswettbewerben und -festivals gewonnen, darunter bedeutende Auszeichnungen wie den Sieg bei der Bartók World Composition Competition 2022 in Ungarn, den ersten Preis beim 6. Internationalen Wettbewerb für Chorkomposition Ennio Morricone, den ersten Preis beim Luigi Nono Kompositionswettbewerb in Italien sowie den Gewinn der Jeunesses Musicales International Composer Competition in Belgien.
Seine Werke wurden von renommierten Persönlichkeiten der Kompositionswelt wie Ennio Morricone, John Corigliano, Unsuk Chin und Tristan Murail prämiert und von herausragenden Solist:innen wie Barnabás Kelemen, Alberto Mesirca, Julia Hartig, Maja Bogdanović und Daniel Rowland aufgeführt. Die Kompositionen von Veljko Nenadić sind bereits bei Konzerten und Musikfestivals in ganz Europa zu hören gewesen und im Rundfunk übertragen worden. Seine Ausbildung erhielt Nenadić an der Fakultät für Musik in Belgrad bei Isidora Žebeljan. Seit 2021 studiert er an der gleichen Fakultät Orgel bei Maja Smiljanić-Radić und ist derzeit als Assistent am Lehrstuhl für Komposition tätig. Neben seiner kompositorischen Arbeit tritt er regelmäßig als Pianist, Organist und Cembalist auf.
Der Claussen-Simon-Kompositionspreis ermöglicht einer:m jungen Komponisten:in die Uraufführung eines groß angelegten Werks in einem musikalisch exzellenten Rahmen und bietet zugleich inhaltliche und organisatorische Begleitung im Laufe des Kompositionsprozesses. Durch die Zusammenarbeit der drei renommierten Institutionen erfährt der:die Ausgezeichnete umfassende Förderung, Vermittlung wertvoller Erfahrungen und aktive Unterstützung bei der professionellen Etablierung als Komponist:in.
Zentral ist der direkte Austausch mit Dirigent, Orchester, Konzerthaus und Stiftung. 2025 wurde der Claussen-Simon-Kompositionspreis zum dritten Mal vergeben. Erste Preisträgerin 2020 war die schwedische Komponistin Lisa Streich. 2023 wurde der britische Komponist Alex Paxton mit dem Claussen-Simon-Kompositionspreis ausgezeichnet.