»Vanya« in der Komödie am Kudamm im Neuen Haus des BE

Oliver Mommsen übernimmt in dem Einpersonenstück „Vanya“ alle acht Rollen (Foto: Michael Petersohn und Florian Dengler)

Oliver Mommsen trat an der Komödie am Kurfürstendamm in Produktionen wie „Gut gegen Nordwind“, „Die Tanzstunde“, „Eine Sommernacht“ oder zuletzt in „Ab jetzt“ auf. Vom 3. bis 31. August steht er in Simon Stephens „Vanya“ nach Tschechows „Onkel Wanja“ auf der Bühne – allein. Er spielt in der Fassung von Simon Stephens alle acht Figuren – alt, jung, Mann, Frau – im Neuen Haus des Berliner Ensemble.

Die Komödie am Kurfürstendamm im Neuen Haus des Berliner Ensemble

Theaterchef Martin Woelffer ist froh, dass die Komödie im Sommer 2025 im Berliner Ensemble gastieren wird. Intendant Oliver Reese und er arbeiten seit der Corona-Zeit, als es darum ging, die Theater abzusichern, sehr gut zusammen. Vor einiger Zeit entwickelten die beiden die Idee, dass die Komödie im Sommer – während der Theaterferien – das Neue Haus des Berliner Ensemble bespielen könnte. „Für mich und mein Team ist das eine große Ehre und ich bin Oliver Reese sehr dankbar, dass wir in seinem Haus zu Gast sein dürfen“, freut sich Martin Woelffer.

Oliver Mommsen und Tschechow

Mit Tschechow und dessen Werk lebt Oliver Mommsen bereits seit fast zwei Jahren: „Hier bei mir stehen anderthalb Meter Tschechow“, lacht er. „Sein Werk strotzt und atmet Mensch. Natürlich bin ich gerade süchtig nach seinen Welten, aber für mich ist Tschechow einer der größte Menschenliebhaber, den ich kenne“, schwärmt der Schauspieler.

Oliver Mommsen über die Arbeit am Stück: „back to the roots“

„Für mich könnte über dem ganzen Projekt ‚back to the roots‘ stehen. Es ist wirklich so, als würde ich noch mal zur Schauspielschule gehen. Ich habe wieder einen Tanzkurs belegt, ich beschäftige mich mit dem Schauspielsystem, das Michael Tschechow begründet hat, und werde demnächst wieder zu einem Schauspiel-Coach gehen.

Mommsen über die Figuren: „Keine ist eindimensional“

„Ich liebe alle acht Charaktere. Bei mir ist das ein bisschen so, als würde ich Schach gegen mich selber spielen. Ich frage mich ständig: Auf wessen Seite bist Du? Keine von Tschechows Figuren ist eindimensional.“

Ziel: „eine Achterbahnfahrt durch alle Gefühle“

„Im schönsten Fall wird die Inszenierung ein Blick in eine chaotische menschliche Rumpelkammer. Da ist so viel in ‚Vanya‘ vereint: All die Figuren haben Sehnsüchte und wollen ganz viel. Sie sitzen aber auf diesem Kartoffelhof fest und schaffen den Absprung nicht.

Im besten Fall gelingt uns eine Achterbahnfahrt durch alle Gefühle. Auch wenn ich da alleine auf der Bühne stehe, sollen alle acht Figuren mit ihren Leidenschaften, Wünschen, ihren Ängsten spürbar sein. Wichtig für mich ist, dass die Zuschauer acht wirklich lebendige Menschen sehen. Hierfür dürfen wir in jede Trickkiste greifen“, findet Mommsen.


Vanya

Nach Anton Pawlowitsch Tschechows „Onkel Wanja“
Von: Simon Stephens
Mit: Oliver Mommsen

Premiere: Sonntag, 3, August 2025, 18 Uhr
Voraufführungen: 1. und 2. August
Vorstellungen bis: 31. August 2025
Komödie am Kurfürstendamm im Neuen Haus des Berliner Ensemble
Bertolt-Brecht-Platz 1, 10117 Berlin
Karten ab 37 € unter (030) 88 59 11-88 und unter komoedie-berlin.de