
Nur wenige Wochen nach der Premiere von Mozarts »Così fan tutte« präsentiert das Staatstheater am 9. Mai einen digitalen Spin-off: Die Roboterziegen der Hamburger Performancekünstlerin Tintin Patrone streunen über den Kunstrasen im Kühlergebäude des Augsburger Gaswerks und geben Arien aus der Augsburger Opernproduktion wieder. Das Publikum ist eingeladen, mittendrin zu sein, Gesang auf ganz frische, zwanglose Art zu genießen und sich von KI-generierten Texten und Sounddesign überraschen zu lassen.
Als neue Interpreten stellen die Ziegen »Così fan tutte« gehörig auf den Kopf: Sie singen die Arien daraus mit KI-generierten, deutschen Texten. Konstruiert hat Tintin Patrone ihre Geschöpfe halb per 3D-Drucker, halb als Roboter. Die erste Ziege entstand 2022 in Berlin, zu erleben waren sie u.a. schon in den Hamburger Deichtorhallen und im Deutschen Museum München.cosi f
Bei der Augsburger Premiere sind die digitalen Paarhufer erstmals an einer künstlerisch komplexen und stringenten Performance beteiligt und sorgen – wie der Titel andeutet – für »süße Täuschungen«, wobei das originale italienische »inganni« um einen KI-Stotterer zum »ingananni« erweitert wurde.
»Gefüttert« wurden die Ziegen dafür mit Arien, aufgenommen von Sängerinnen des Staatstheaters im Rahmen der »Così fan tutte«-Inszenierung im März dieses Jahres. Im Kühlergebäude »weiden« die hochmusikalischen Tiere zwischen Klangsteinen, umgeben von einem durch Mozart inspirierten Sounddesigns des Musikers Stefan Leibold.
»dolci_ingananni.zip« | Experimentelle Operninstallation | Fr 09.05.25 18 Uhr | Kühlergebäude im Gaswerk
Stückdauer ca. 35 Minuten, das Stück wiederholt sich fortlaufend (18 – 21 Uhr), Einlass jederzeit möglich
Idee & Konzeption: Tintin Patrone
Sounddesign: Stefan Leibold
Aufnahme »Così fan tutte«:
Natalya Boeva, Jihyun Cecilia Lee, Olena Sloia, Gesang
Augsburger Philharmoniker
Domonkos Héja, Musikalische Leitung
Alle Vorstellungstermine: staatstheater-augsburg.de