Musical „Die Weiße Rose“ in Füssen und München

„Die Weiße Rose – Ein Musical über Umdenken, Verantwortung und Mut“ ~ Foto: Jonas Melcher

Die Weiße Rose – Ein Musical über Umdenken, Verantwortung und Mut“ widmet sich den jungen Menschen um Hans und Sophie Scholl, Alexander Schmorell, Christoph Probst, Willi Graf und Professor Kurt Huber – den mutigen Stimmen des Widerstands im nationalsozialistischen Deutschland. Ihre Geschichte wird in dieser Produktion nicht fiktionalisiert oder romantisiert, sondern bleibt bewusst nah an den historischen Fakten und Dokumenten.

Vera Bolten, Autorin und Regisseurin der Uraufführung, beschreibt ihre Herangehensweise so: „Ich wollte allen Mitgliedern der Weißen Rose Raum geben – ihre Beweggründe, ihr Ringen, ihre Stärke. Briefe, Tagebucheinträge, Originalzitate und überlieferte Aussagen sind der Kern unserer Erzählung.“

Ein zentrales Stilmittel der Inszenierung ist die Strukturierung durch reale Verhörausschnitte, die sich wie eine Vorahnung durch das Stück ziehen. Gleichzeitig folgt das Musical einer chronologischen Erzählweise – vom anfänglichen Mitlaufen in der Hitlerjugend bis hin zur mutigen Entscheidung zum Widerstand, der Flugblattherstellung und schließlich zur Verhaftung und Verurteilung. Die Texte der Lieder entspringen zum größten Teil Originalbriefen, Zitaten, Tagebucheintragungen oder überlieferte Aussagen.

Den musikalischen Rahmen hat Alex Melcher geschaffen, er hat die Musik komponiert und gemeinsam mit Vera Bolten die dramaturgische Umsetzung verantwortet. An seiner Seite Marc Tritschler, musikalischer Supervisor vom renommierten National Theatre London und Johannes Still und Stefan Wurz als Musikalische Leiter. Für die Choreografie zeichnet sich Bart de Clercq verantwortlich – ein erfolgreicher Choreograf mit internationalem Hintergrund.

Das Bühnenbild, entwickelt als wandelbare Spielfläche mit verschiebbaren Elementen und lebendigen Szenenwechseln, unterstützt die puristische und zugleich poetische Erzählweise. Ein besonderes gestalterisches Mittel: Sophies gezeichnete Welt. Ihre Zeichnungen werden als Projektionen Teil der Bühnenwelt und schaffen eine emotionale Verbindung zwischen Vergangenheit und Gegenwart.

Das Ensemble:

Hans Scholl: Jonathan Guth
Sophie Scholl: Friederike Zeidler
Alexander Schmorell: Adam Demetz
Christoph Probst: Maximilian Aschenbrenner
Willi Graf: Julius Störmer
Fritz Hartnagel: Oliver Natterer
Robert Scholl / Kurt Huber: Martin Planz
Traute Lafrenz: Tamara Köhn
Inge Scholl: Juliette Lapouthe
Gestapo / Roland Freisler: Daniel Berger
Magdalena Scholl: Claudia Dilay Hauf
SWING-Rollen: Christian Bock & Michaela Thurner

Ein besonderes Anliegen ist der Produktion die Einbindung junger Menschen. In Zusammenarbeit mit dem Lehrer und Theaterpädagogen Bernd Ruffer sowie der GSB Stadtteilschule Bergedorf entstehen begleitende Unterrichtsmaterialien – von Schüler:innen für Schüler:innen. Damit sollen die Schulvorstellungen sinnvoll vor- und nachbereitet werden.

Auch auf Produzentenseite stehen engagierte Partner: Benjamin Sahler, Direktor des Festspielhauses Neuschwanstein und Thomas Linsmayer, Geschäftsführer des Deutschen Theaters München, begleiten das Projekt mit Überzeugung. Ihre Zusammenarbeit ermöglicht es, Die Weiße Rose sowohl in Füssen als auch in München einem breiten Publikum zugänglich zu machen.

Vera Bolten resümiert:

Wir wollen das Andenken an diese besonderen Menschen lebendig halten – und dabei alle darstellerischen Mittel ausschöpfen. Musik, Sprache, Tanz, Malerei und Poesie. Diese Geschichte soll nicht im Geschichtsbuch bleiben. Sie soll berühren, nachdenklich machen und inspirieren.“

Ein zentrales Element bildet das Titellied: „Ein deutsches Flugblatt“ vertonte Worte aus den Flugblättern, für die die Protagonisten letztlich ihr Leben gaben.

Uraufführung: 30.06.2025 Festspielhaus Neuschwanstein, Füssen
Premiere in München: 04.07.2025 (Deutsches Theater)

das-festspielhaus.de / deutsches-theater.de