
- Zwei Stuntmen erzählen von ihrer Arbeit rund um den „Freischütz“
- Was zwei Sängerinnen zum Schicksal von Œdipe beitragen
- 10-millionste Besucherin der Bregenzer Festspiele geehrt
- Sag mal, Wendy Hesketh-Ogilvie…
- Interessant! Fakten zu den Bregenzer Festspielen 2025
Zwei Stuntmen erzählen von ihrer Arbeit rund um den „Freischütz“
Vorbereitung ist die halbe Miete. Eine Binsenweisheit – aber eine, die für Matthew Johnston (21, Stunt Diver bei Wired Aerial Theatre) und Emilio H. Díaz Abregú (42, Stunt Supervisor desselben Ensembles) besonders zutrifft. Beide sind Stuntmen und arbeiten im Auftrag des Wired Aerial Theatre für die aktuelle Seebühnen-Produktion „Der Freischütz”.
Wie stellt man sich einen Stuntman vor? Wer in den 1980er-Jahren aufgewachsen ist, hat vermutlich sofort ein Bild im Kopf: Lee Majors als Titelfigur der Fernsehserie The Fall Guy – auf Deutsch Ein Colt für alle Fälle –, muskelbepackt und draufgängerisch.
„Risiko-Minimierung ist unsere Aufgabe“
Emilio und Matthew wirken ganz anders, als man es von Stuntmen erwarten würde: zurückhaltend, konzentriert, bedacht. Und der Eindruck täuscht nicht, wie Emilio, der aus Argentinien stammt, das gängige Klischee kommentiert: „Es mag etwas langweilig klingen, aber uns geht es genau um das Gegenteil dessen, was man mit waghalsigen Stunts verbindet. Risiko-Minimierung ist unsere wichtigste Aufgabe.“

© Bregenzer Festspiele / Eva Cerv
Auch die Sänger:innen der Seebühnenproduktion sollen in der Lage sein, zahlreiche Szenen selbst umzusetzen – ohne dafür halsbrecherische Aktionen in Kauf nehmen zu müssen. Das sei Regisseur Philipp Stölzl besonders wichtig. Und darin, sagt Emilio, liege für die Crew von Wired Aerial Theatre die große Herausforderung.
Erste Tests in Liverpool
Drei Unterwasserstunts sind im Stück zentral – sie wurden bereits im Vorfeld in einem Schwimmbad in Liverpool geprobt, zufälligerweise auch die Heimat von Matthew und von Wired Aerial Theatre. Dabei geht es um drei große Aktionen, wie Matthew, einer von zwei Tauchern, erklärt: „Wir haben im Schwimmbad die ungefähre Struktur der Bühne nachgebaut – sogar eine Schlange war dabei. Wir haben mit den Stuntleuten geübt, wie sie sich mit geschlossenen Augen und ohne Tauchermaske ins Wasser fallen lassen und von dort aus mit uns und kompletter Ausrüstung zur Hinterbühne tauchen.“
Auch die Künstler:innen absolvieren einen ähnlichen Stunt – dabei kommen Seile zum Einsatz. Sie helfen ihnen, im Dunkel des Wassers den richtigen Weg zu finden. Denn zu später Stunde ist es dort stockfinster. Genau so soll es auch sein, damit das Publikum den Trick nicht durchschaut.
Schlüsselmoment im Unterricht
Im Vorjahr hatte das Stunt-Team fünf Wochen Zeit, alles vor Ort einzuüben. Diesmal, im zweiten Jahr der Produktion, war es eine Woche weniger. In Bregenz kommen zahlreiche Änderungen dazu, wenn auch das Regieteam seine Ideen einbringt. „Das ist großartig! Denn dann ist man gefordert und versucht, das Unmögliche möglich zu machen“, findet Matthew. Der Teamgeist über alle Abteilungen hinweg ist für den weitgereisten Emilio etwas ganz Besonderes: „So etwas habe ich noch nie erlebt.“
Bevor er sich vor allem technischen Aspekten zuwandte, hatte er in seiner südamerikanischen Heimat Theater studiert. Dabei gab es einen Schlüsselmoment: „In einer Unterrichtsstunde zum Thema Stage Design zeigte uns der Dozent Bühnenbilder aus Bregenz. Ich war hin und weg. Ich glaube, ich hätte damals noch nicht einmal zu träumen gewagt, an so einem Ort zu arbeiten.“ Heute ist er im neunten Jahr in Folge am Bodensee im Einsatz und koordiniert als Stunt Supervisor das rund 25-köpfige Stunt-Team.
Wetterfest
Bei Giuseppe Verdis Rigoletto, dem Spiel auf dem See 2019 und 2021, spielte das Wetter für Emilio eine deutlich größere Rolle – man denke nur an den riesigen Ballon. Für die Stuntmen macht (leichter) Regen kaum einen Unterschied – für die Taucher sowieso nicht. In der Vorbereitung achteten Emilio und sein Team auch darauf, dass sich niemand erkältet. Matthew erlebt sein zweites Jahr am Bodensee. Wenn man ihm zuhört und dabei in seine leuchtenden Augen blickt, liegt der Gedanke nahe: Es könnte nicht seine letzte Saison als Stunt Diver sein.
Was zwei Sängerinnen zum Schicksal von Œdipe beitragen
„Du hast nur eine einzige Patrone!“
Unterschiedlicher könnten ihre Rollen und Auftritte in der Oper Œdipe kaum sein. Die beiden Mezzosopranistinnen Anna Danik (Sphinx) und Marina Prudenskaya (Jocaste) über Herausforderungen wie Nebel und umgeschnallte Flügel, über das Schicksal und was sie von den Bregenzer Festspielen mitnehmen werden.

Bregenzer Festspiele
La Sphinge (Anna Danik) mit Œdipe (Paul Gay)
Bregenzer Festspiele / Daniel Ammann
In vier markanten Bühnenbildern dreht sich bei Œdipe alles um die Frage, ob es ein Schicksal gibt – und wenn ja, ob man ihm entkommen kann. In ihren beiden Rollen sind die zwei Sängerinnen Schlüsselfiguren für Ödipus. Privat stehen sie der Schicksalsfrage mit einem entschiedenen „Jein“ gegenüber.
„Wenn man an Schicksal glaubt, bedeutet das, dass man keine eigenen Entscheidungen mehr treffen kann, weil man davon ausgeht, dass alles schon vorherbestimmt ist“, beginnt Marina Prudenskaya den kleinen philosophischen Exkurs zu Beginn des Gesprächs. „Genau, dann bist du nicht mehr frei in deinen Gedanken“, ergänzt Anna Danik, „und eigentlich braucht man immer einen Ausweg – einen eigenen Ausgang“. Auf die – vielleicht nur vermeintliche – Macht des Schicksals kommen wir später noch einmal zurück.
„Kleinere Rollen sind wichtig“
In der selten gespielten Oper von George Enescu ist der Lebensweg der Titelfigur nach antiker Überlieferung eindeutig vorgezeichnet. Marina Prudenskaya verkörpert Jocaste – die leibliche Mutter und unwissentliche Ehefrau von Ödipus. Zwar steht sie immer wieder auf der Bühne und hat mehrere Kostümwechsel, doch ihre Arien sind recht kurz. „Es gibt so viele andere Rollen in der Oper – elf oder zwölf –, aber eigentlich hat Enescu alles für Œdipe geschrieben. Er muss leiden … den ganzen Abend lang … immer auf der Bühne …“
Marina Prudenskaya erzählt das mit einer Mischung aus Augenzwinkern, Bewunderung – und einer Spur Mitleid. Anna Danik, die die Sphinx verkörpert, stimmt mit einem kräftigen Kopfnicken zu. „Natürlich ist es schöner, wenn eine Rolle größer angelegt ist und sich durch die ganze Oper zieht – da hat man einfach mehr Möglichkeiten“, meint Marina Prudenskaya.
„Aber die kleineren Rollen sind trotzdem wichtig“, sagt Anna Danik. „Du musst in kurzer Zeit alles auf den Punkt bringen. Du hast nur eine Patrone, einen Schuss, einen einzigen Moment – und der muss sitzen. So ist das mit den kleinen Rollen: Sie sind schnell vorbei – und wenn etwas nicht klappt, gibt’s keine zweite Chance.“
Im Nebel singen
Auch wenn der Auftritt der Sphinx nur kurz ist, so stellt er Anna Danik dennoch vor einige Herausforderungen. „Es ist das Schicksal der Sphinx, dass bei ihrem Auftritt so viel Nebel auf der Bühne liegen kann, dass ich den Dirigenten nicht sehe“, schildert sie ihre Situation in Œdipe. „Wenn ich nur zwei Sekunden verpasse, ist es schwer, wieder den Anschluss zu finden – denn Enescus Musik ist kompliziert.
Die habe deshalb wie verrückt mit dem Metronom geübt, erzählt sie weiter: „Einfach um sicher zu sein, dass ich an einer bestimmten Stelle auch ohne Sichtkontakt zum Dirigenten – also quasi blind – den Einsatz finde.“ Hinzu kommt: Der Nebel im zweiten Akt lasse sich nie ganz kontrollieren – jedes Mal bewege er sich ein wenig anders über die Bühne.
Doch zurück zur Rolle, die die Sphinx in Œdipe spielt. Die Rätselhafte hat zwar nur einen einzigen Auftritt, doch der hat in der Bregenzer Inszenierung längst das Etikett „ikonisch“ erhalten. Wie singt es sich mit sieben Meter breiten Flügeln? „Es ist die schwierigste Rolle, die ich je gemacht habe. Da ist zum einen die Vorbereitung – nicht nur musikalisch, sondern auch körperlich. Ich trage ein sehr aufwendiges Make-up und ein kompliziertes Kostüm. Es dauert fast zwei Stunden, bis ich vollständig angezogen und geschminkt bin. Und etwa eine halbe Stunde, um alles wieder abzulegen und die Schminke zu entfernen. Das ist die physische Seite.“
„Ich spüre ihre Bewegung in mir“
Und dann ist da noch die mentale Dimension der Rolle. Enescu hat für die Sphinx eine ganz besondere, akustisch äußerst präzise Partie geschrieben – voller feiner Nuancen, mit geflüsterten Passagen, ausschließlich im Pianissimo. „Es ist wirklich so still. Alles bewegt sich im Bereich von piano bis pianissimo – und dann nur ein kurzer Ha-ha-ha-Kollaps. Und ich darf mich selbst dabei nicht bewegen: Ich stehe auf einem Podest, mit diesen riesigen Flügeln.
Das ist die dritte Herausforderung: Diese Teile erfordern volle Konzentration. Aber ich habe ein Gefühl im Rücken, als würden die Flügel zu meinem Körper gehören. Sie liegen ganz nah an meiner Haut, an meinen Muskeln. Ich spüre ihre Bewegung in mir.“
Was nehmen die beiden Künstlerinnen aus Bregenz mit? „Freunde!“, kommt es bei Anna Danik wie aus der Pistole geschossen. Ein großartiges Ensemble, ein tolles Team – und die tägliche Gelegenheit, schwimmen zu gehen. Als Finnin ist sie Seen gewohnt, doch der 22 Grad warme Bodensee ist dann doch etwas anderes. Auch Marina Prudenskaya, geboren in St. Petersburg, liebt den See – und verbindet mit Bregenz ganz besondere Erinnerungen: „Bregenz war mein Ticket nach Europa. 1999 war ich bereits Solistin in Moskau, und mein Sommerjob führte mich zu den Bregenzer Festspielen – eine kleine Rolle in Die griechische Passion von Bohuslav Martinů.
Damals rief mich mein Agent an und sagte mir, dass in Mannheim ein Vorsingen für die Ulrica in Verdis Ein Maskenball stattfinden würde. Von Bregenz aus ein Katzensprung! Ich bin hingefahren, bekam die Rolle – und sie wollten, dass ich im Ensemble bleibe. Seither bin ich in Deutschland. Ohne Bregenz hätte sich mein Weg anders entwickelt. Ja, das Schicksal – wir sprechen in Œdipe schließlich über nichts anderes.“
10-millionste Besucherin der Bregenzer Festspiele geehrt
Carmen Rauschmann kommt seit 20 Jahren zum Spiel auf dem See
Die Bregenzer Festspiele konnten am vergangenen Samstag, 19. Juli, ihre 10-millionste Besucherin seit Gründung des Festivals am Bodensee im Jahr 1946 begrüßen: Carmen Rauschmann aus Hammelburg in Deutschland. Seit Der Troubadour 2005 kommt sie regelmäßig nach Bregenz, um die spektakulären Inszenierungen auf der Seebühne zu erleben.

Carmen Rauschmann und Intendantin Lilli Paasikivi
© Bregenzer Festspiele / Anja Koehler
Im Vorfeld der Freischütz-Aufführung überreichte Intendantin Lilli Paasikivi der sichtlich gerührten Gewinnerin einen Blumenstrauß und ein kleines Geschenkpaket der Bregenzer Festspiele – darin enthalten unter anderem das Freischütz-Programmheft sowie Sitzkissen, damit sie auch bei künftigen Vorstellungen bestens ausgerüstet ist.
„Ich bin sehr glücklich – seit meinem ersten Besuch hat mich der Zauber der Bregenzer Festspiele nicht mehr losgelassen“, freut sich Carmen Rauschmann. „Die Bühne, der See, die Musik – das ist jedes Mal ein ganz besonderes Erlebnis. Dass ich nun die 10-millionste Besucherin bin, ist eine riesige Ehre. Ich freue mich schon auf viele weitere Sommerabende in Bregenz!“
Für Intendantin Lilli Paasikivi bedeuten 10 Millionen Besucher:innen ein starkes Zeichen für die Strahlkraft der Festspiele. Frau Rauschmann stehe symbolisch für die vielen Menschen, die das Festival über Jahre hinweg begleiten. „Ohne dieses treue Publikum wären die Bregenzer Festspiele nicht das, was sie heute sind.“
Mit jährlich über 200.000 Gästen zählt das Festival zu den bedeutendsten Kulturveranstaltungen Europas. Die Seebühne mit ihren spektakulären Inszenierungen lockt Publikum aus aller Welt an den Bodensee.
Sag mal, Wendy Hesketh-Ogilvie…
Vom Fliegen, einem guten Körpergefühl und dem Gleichgewicht zwischen Sicherheit und Wille
Wendy Hesketh-Ogilvie gründete gemeinsam mit ihrem Mann die renommierte Stuntcompany Wired Aerial Theatre. Jedes Jahr reist ein talentiertes Ensemble aus Liverpool nach Bregenz, um auf der beeindruckenden Seebühne die spektakulären und waghalsigen Szenen zum Leben zu erwecken. Von der ersten technischen Erkundung bis hin zur präzise ausgeführten Live-Performance wird jeder Stunt von Wendy Hesketh-Ogilvie und ihrem Team mit größter Sorgfalt geplant, intensiv geprobt und perfektioniert.
Was ist deine Lieblingsbeschäftigung?
Meinen Obst- und Gemüsegarten pflegen.
Wie sieht für dich ein perfekter Tag aus?
Den ganzen Tag mit meiner Familie zu verbringen. Spazieren gehen, Händchen halten, kuscheln, reden und bei einem leckeren Frühstück sitzen. Gemeinsam Mittagessen kochen und dann eine Party feiern, bei der alle Menschen, mit denen wir gerne Zeit verbringen, anwesend sind – mit Live-DJ, der House-Musik spielt, und warmem Wetter. Mein jüngstes Kind ins Bett bringen und mit meinem Ältesten und allen andren, die mitspielen wollen, Spiele spielen.
Was ist einer deiner stärksten Charakterzüge?
Ich liebe es Geschichten zu erzählen, um Dinge zu erklären und die Realität lebendig werden zu lassen.
Wenn du in eine andere Zeit reisen könntest, wohin würde es gehen?
In die 60er und 70er, damit ich erleben kann, wie es ist, ein Hippie zu sein und die Geschichten zu erleben, die wir alle so gerne lesen und von den Menschen hören, die damals gelebt haben.
Welches Talent würdest du gerne haben?
Richtig gut Gitarre spielen können und dazu singen.
Was ist dein Motto?
Lebe und liebe mit ganzem Herzen und sei freundlich, immer.
Wann bist du vollkommen du selbst?
Zu Hause.
Was schätzt du bei deinen Freund:innen am meisten?
Loyalität und die Art wie sie Individualität feiern und respektieren.
Welchen Rat würdest du deinem jüngeren Ich geben?
Leg dich nicht mit dem Mädchen in der Schule an, das doppelt so groß ist wie du – das wird dir keine neuen Freund:innen bringen.
Welche Person (tot oder lebendig) würdest du gerne auf einen Kaffee treffen?
Meinen Vater. Ich denke immer daran, wie gerne er mit mir den Weg nach Lindau radeln würde, um sich die Sehenswürdigkeiten anzuschauen. Wir würden dort in einer Buchhandlung sitzen und zusammen Kaffee trinken.
Gibt es einen Traum, den du dir unbedingt noch erfüllen möchtest?
Hoch am Himmel über Häusern und Hügeln ganz ohne Gurtzeug fliegen zu können – getragen von unsichtbaren Aufwinden, so wie ich es gelernt habe.
Wie schaffst du das ideale Gleichgewicht zwischen künstlerischem Ausdruck und Sicherheit bei einem Stunt?
Wenn ich beides miteinander verbinden will, arbeite ich mit meinem Mann Jamie zusammen, der technischer Leiter des Wired Aerial Theatre ist. Ich vertraue ihm bedingungslos. Er beginnt mit der technischen Erkundung, und während er das tut, entwickle ich die künstlerische Vision – wir kombinieren beides und arbeiten Seite an Seite, um den Endpunkt zu erreichen. Die Sicherheit muss zwar an erster Stelle stehen, aber wir haben beide die künstlerische Vision im Hinterkopf.
Welchen Stunt im Freischütz findest du am aufregendsten?
Ich muss sagen: Der Einstieg des Wasserballetts ist für mich ein besonderer Moment. Was das Publikum nicht sieht, ist, wie jede Gruppe von Tänzerinnen abtaucht und es schafft, genau im gleichen Moment wieder aufzutauchen. Jede Einzelne muss die Luft anhalten und sich mithilfe eines Seils und kleiner Navigationslichter an ihren exakten Platz im Wasser ziehen. Auf den Moment zu warten, in dem sie plötzlich auftauchen, ist ein wundervoller, beinahe magischer Augenblick.
Was hat dich dazu motiviert, ein Stuntunternehmen zu gründen?
Jamie und ich hatten anfangs nicht das Ziel, eine Stuntfirma zu gründen. Im Jahr 2000 entwickelten wir eine Lufttechnik, weil ich das Fliegen mit Gurtzeug mit Tanz verbinden wollte. Diese Technik wurde in Großbritannien schnell bekannt – und bald bekamen wir die Chance, bei ganz besonderen Veranstaltungen und an außergewöhnlichen Orten aufzutreten. Mit den wachsenden Möglichkeiten stieg auch der Bedarf an Mitwirkenden – sowohl auf als auch hinter der Bühne. So sind wir nach und nach in das hineingewachsen, was wir heute sind.
Was ist der wichtigste Rat, den du den Menschen gibst, die du ausbildest?
Dass sie niemals in Routine verfallen. Dass sie wach und konzentriert bleiben, gut auf ihren Körper achten, damit er stark und belastbar bleibt für das, was diese Arbeit erfordert. Und dass sie als Team nicht nur zusammen arbeiten, sondern auch füreinander da sind – gerade auf der Bühne.
Was ist eine sehr wichtige Fähigkeit, wenn du performst?
Ein Gleichgewicht zwischen Sicherheit und dem Willen, sein Bestes zu geben. Wir üben die Stunts, die wir ausführen, immer wieder, damit wir sicher sein können, dass wir wissen, was unser Körper und unser Geist tun müssen. Dieses Vertrauen in die eigene Vorbereitung ist unsere Grundlage – und erst dadurch können wir uns auf der Bühne mit voller Überzeugung und ganzer Kraft einbringen.
Gibt es einen Punkt, an dem du während eines Stunts/einer Performance Angst bekommst?
Indem wir die Abläufe immer wieder trainieren, bauen wir mögliche Ängste ab – manchmal so weit, dass sie ganz verschwinden.
In diesem Fragebogen verraten Menschen der Bregenzer Festspiele allwöchentlich Gedanken rund ums Leben – und sich selbst.
Interessant! Fakten zu den Bregenzer Festspielen 2025
In der schaurigen Wolfsschluchtszene lodert das Feuer an vielen Stellen. Auch der vom Teufel beauftragte Kaspar braucht eine Fackel, um die unheimlichen Wasserleichen fernzuhalten. Eine besondere Aufgabe kommt in dieser Szene dem Bühnentechniker Dominik Heß zu, der dieses Jahr für die Spezialeffekte zuständig ist: In einen schwarzen Mantel gehüllt und mit einem Zylinder auf dem Kopf, schleicht er sich mit zwei Fackeln unauffällig auf die Bühne. Hinter Agathes Haus, versteckt im Nebel, zündet er eine Fackel an und gibt sie Kaspar. Die zweite wird in den Sarg gelegt, um sie an späterer Stelle zu verwenden.
Die Bregenzer Festspiele 2025 finden von 16. Juli bis 17. August statt.
Tickets und Infos unter bregenzerfestspiele.com und Telefon 0043 5574 4076.