Die designierten Intendantinnen des Staatstheaters Wiesbaden stellten sich heute der Presse vor

Hessisches Staatstheater Wiesbaden ~ Großes Haus ~ Foto: Sven-Helge Czichy

Wie im November 22 bekannt gegeben wurde (Meldung), werden Dorothea Hartmann und Beate Heine als künstlerische Doppelspitze zu Beginn der Spielzeit 2024/2025 die Intendanz des Staatstheaters Wiesbaden übernehmen. Sie folgen auf Uwe Eric Laufenberg, der seit der Spielzeit 2014/15 Intendant des Hauses ist. Die hessische Kunst- und Kulturministerin Angela Dorn und Wiesbadens Oberbürgermeister Gert-Uwe Mende haben heute im Rahmen einer Pressekonferenz im Foyer des Staatstheaters Wiesbaden die beiden künftigen Intendantinnen vorgestellt.

Angela Dorn begrüßte Dorothea Hartmann und Beate Heine in Hessen. Sie ließ nicht unerwähnt, dass die Entscheidung der Findungskommission für Hartmann und Heine einstimmig getroffen worden sei. Von der neuen Doppelspitze wünscht sie sich, dass neue Standpunkte gesetzt, ein Finger auf die Wunden der Zeit gelegt wird und dass kulturelle Bildung und Teilhabe nicht nur auf einen kleinen Kreis beschränkt wird. Gert-Uwe Mende begrüßte die beiden in Wiesbaden und vertraut auf eine Fortsetzung des hohen künstlerischen Niveaus des Hauses.

Kernthema der gemeinsamen Bewerbung von Dorothea Hartmann und Beate Heine war das Prinzip des Dialogs: zuhören, aushandeln und gemeinsam etwas Neues schaffen. Das soll nicht nur innerhalb des Hauses praktiziert werden, sondern auch bei der Spielplangestaltung und -umsetzung. Das konkrete Programm ihrer ersten Spielzeit wird im Frühjahr 24 vorgestellt werden.

Bewährte Formate und Festivals bleiben dem Publikum selbstverständlich erhalten und in ihrem Profil geschärft werden. Partizipative Formate sollen ergänzend aufgenommen werden. Beiden ist es ein Anliegen, den Dialog der Generationen thematisch aufzugreifen und das große Thema der sozialen Gerechtigkeit und nicht zuletzt Diversität. Die gute Zusammenarbeit mit dem Staatstheater Darmstadt und dem Hessischen Staatsorchester unter der Leitung von Ballettdirektor Bruno Heynderickx wird selbstverständlich fortgeführt.

Dorothea Hartmann gehört seit 2012 zum Leitungsteam der Deutschen Oper Berlin. Dort hat sie als Künstlerische Leiterin und Geschäftsführerin die zweite Spielstätte „Tischlerei“ als eine der wichtigsten Plattformen für neue Formen und die Öffnung des Musiktheaters etabliert. Ein direkter Transfer nach Wiesbaden ist nicht möglich, die zugrunde liegende Idee soll aber auf jeden Fall das Wiesbadener Programm bereichern. Auch Opern von Komponistinnen, die ja generell äußerst selten gespielt werden, sollen angeboten werden. Bei der Biennale Wiesbaden und den Internationalen Maifestspielen Wiesbaden sollen Artists in Residence die Programme bereichern.

Beate Heine ist seit vielen Jahren in Leitungsfunktionen als Chefdramaturgin und Stellvertretende Intendantin an verschiedenen namhaften Staats- und Stadttheatern tätig – unter anderem am Thalia Theater Hamburg, am Staatstheater Dresden und am Schauspiel Köln. Aktuell ist sie Stellvertretende Intendantin am Deutschen Schauspielhaus Hamburg. Für die Theatersparte verspricht sie jüngere und renommiertere Regisseure:innen und die Einbindung unterschiedlicher gesellschaftlicher Gruppen. Im Großen Haus sollen künftig in jeder Spielzeit zwei Schauspielstücke gegeben werden. Das JUST wird seinen Schwerpunkt in der Spielstätte Wartburg haben.

Nach dem abrupten Ausscheiden des Wiesbadener Generalmusikdirektors Patrick Lange im September 2021 läuft derzeit noch das Bewerbungsverfahren für einen Nachfolger. Aus dem Kreis der rund 120 Bewerber:innen soll im Frühjahr der/die neue GMD bestimmt werden.

staatstheater-wiesbaden.de