Reiner Pfisterer, „From Voices to Images. 40 Jahre Musikfotografie“

From Voices to Images: Aus der Serie SOUNDCHECK vom 27. Februar 2024. Reiner Pfisterer fotografiert den Pianisten Igor Levit in der Stuttgarter Liederhalle (Foto: Reiner Pfisterer)

Werkschau in der Städtischen Galerie Bietigheim-Bissingen

Sonntag, 12. Mai 2024 bis Sonntag, 22. September 2024
Reiner Pfisterer,
From Voices to Images. 40 Jahre Musikfotografie
Werkschau in der Städtischen Galerie Bietigheim-Bissingen

Die gemeinsame Eröffnung findet im Rahmen des vom Kulturamt der Stadt Bietigheim-Bissingen initiierten Kulturprogramms BiBi POP am 12. Mai 2024 um 13:00 Uhr auf dem Marktplatz Bietigheim-Bissingen statt. Im Anschluss kann man Reiner Pfisterer in der Galerie inmitten seiner Werke antreffen. Musik dazu gibt es von DJ Popschlampe.

Vom ersten Foto-Shooting mit der Band Camouflage im März 1985 auf der Eselshütte in Metterzimmern bis zum intimen Einblick in den Soundcheck des Ausnahmepianisten Igor Levit im Februar 2024 in der Stuttgarter Liederhalle sind es bloße 21 km Strecke. Doch für Reiner Pfisterer liegen zwischen diesen beiden Werken vier Jahrzehnte als Musikfotograf und sehr viele Reisen – geographisch in fernste Länder und Regionen unseres Planeten, stilistisch zu unterschiedlichsten musikalischen Genres.

Ob mit den Toten Hosen 2003 in Buenos Aires, bei Aaron Carter 1997 in Florida, mit der Brenz Band 2017 in Ecuador oder als langjähriger „Hoffotograf“ des Stuttgarter Kammerorchesters in Ländern wie Japan, Indien, China oder Malaysia – Reiner Pfisterer ist ein Suchender und denkt gerne in langen Zeiträumen. Seine Werkschau From Voices to Images in der Städtischen Galerie Bietigheim-Bissingen betrachtet das Genre Musikfotografie und die Menschen vor der Kamera aus ganz verschiedenen Blickwinkeln. Klassische und zum Teil bisher nie veröffentlichte Porträts von Künstlern wie Nick Cave, Muse, Oskar Sala, Dissidenten, Fazil Say, Madrugada, Holger Czukay oder Sven Väth sind zu sehen. Daneben Bühnenfotos von Ikonen wie Mick Jagger, Kraftwerk, David Byrne, Grace Jones oder Thom Yorke. Einblicke hinter die Kulissen der Musikbranche eröffnen Reisereportagen mit den Toten Hosen, der Brenz Band oder dem Stuttgarter Kammerorchester.

Ein wichtiger Teil von und typisch für Reiner Pfisterers Arbeit sind seine Langzeitprojekte – eine ganze Reihe von teils noch laufenden, teils abgeschlossenen Serien:

  • SOUNDCHECK. Momente ohne Publikum mit Künstlern wie Die Nerven in Düsseldorf, mit LP (Laura Pergolizzi) auf dem Stuttgarter Schlossplatz bei den Jazz Open und zuletzt mit dem Pianisten Igor Levit.
  • HOTELZIMMER. Musiker*innen beim Üben in ihren Hotelzimmern. Stille Momente aus dem normalem Alltag von Berufsmusiker*innen, in Städten wie Kuala Lumpur, Bangkok oder Bangalore.
  • DIRIGENTINNEN. Ein „erst“ seit drei Jahren laufendes Projekt. Die Ausstellung präsentiert bislang noch nie gezeigte Fotos von Joana Mallwitz, Oksana Lyniv und Ariane Matiakh – und damit Frauen einer Generation, die sich anschickt, die Dirigentenpulte weltweit zu erobern.
  • DIE RÜCKKEHR DER MUSIK. Während der Pandemie hielt Reiner Pfisterer während 25 Monaten weit über 300 Konzerte in ganz Deutschland mit der Kamera fest. Live-Auftritte unter teils widrigsten Umständen, für die Künstler*innen und für ihn selbst. Das Großprojekt ist die bundesweit umfangreichste Dokumentation über die Livemusik-Branche während der Coronazeit in Deutschland und wurde vom Haus der Geschichte in Bonn und dem Haus der Geschichte Baden-Württemberg in Stuttgart in deren ständige Sammlungen aufgenommen.

Reiner Pfisterer, From Voices to Images. 40 Jahre Musikfotografie wird unterstützt von Prolab Stuttgart und der alwa-Stiftung. Ein herzliches Dankeschön!

Über Reiner Pfisterer

Reiner Pfisterer, geboren 1967 in Bietigheim-Bisssingen, ist schon seit den 90-er Jahren einer der etabliertesten deutschen Musik- und Festival-Fotografen. Er arbeitete für alle wichtigen Musikmagazine und exklusiv für Bands wie Metallica, Amy McDonald, The Queens of the Stone Age oder Die Toten Hosen. Kultur und vor allem die Kulturmenschen betrachtet er dabei niemals isoliert – mit seinen Bildern will er auch gesellschaftliche und soziale Anliegen transportieren. Im Jahre 2019 wurde er für seine Verdienste um die Fotografie in die Deutsche Gesellschaft für Photographie berufen. Zuletzt sorgte er mit seinem Projekt Die Rückkehr der Musik bundesweit für großes Aufsehen.

Mit welcher Geduld und Passion er die Kultur begleitet, belegen auch zwei Fotobände und echte Herzensprojekte: Gut gespielt ist nicht genug, sein Porträt des Stuttgarter Kammerorchesters, das er 10 Jahre lang auf Tourneen in 16 Ländern weltweit begleitete, sowie die Hommage an die inklusive Brenz Band, deren Motto für die pure Lust an der Musik steht, die auch Reiner Pfisterer antreibt: „Wir spielen euch in Grund und Boden.

Mehr unter: reinerpfisterer.de

Stimmen zu Reiner Pfisterer und seiner Arbeit

„Reiner Pfisterer besitzt zwei Fähigkeiten, die einen hervorragenden Fotografen ausmachen: Zum einen hat er das Auge, genau den richtigen Moment und die richtige Perspektive zu erfassen, wann man auf den Auslöser drückt. Zum anderen kann er sich sehr gut zurückhalten, so dass man ihn beim Fotografieren fast nicht wahrnimmt und somit oft die Möglichkeit hat, sehr authentische Momente einzufangen. Wir hatten das Glück, dass er uns öfter begleitet hat, und die hier gezeigten Bilder aus Argentinien werden für uns immer eine sehr, sehr schöne Erinnerung bleiben.“
Die Toten Hosen


„Reiner Pfisterer ist ein großartiger Fotograf – und ein begeisterter Musikfan. Deshalb sind seine Fotoserien, bei denen es sich häufig um von Geduld und Ausdauer geprägte Langzeitprojekte handelt, Ausdruck seiner Werkschätzung für die vielfältigen Musikgenres und ihrer Protagonisten. So entstehen bemerkenswerte, gesellschaftsrelevante Zeugnisse von Live-Auftritten auf Musik- und Festivalbühnen in aller Welt, zugleich aber auch einmalige private Blicke hinter die Kulissen und in den Musiker:innenalltag, der geprägt ist von Hotelzimmern und Soundchecks. Auf 40 Jahre Musikfotografie voller Leidenschaft in der Städtischen Galerie Bietigheim-Bissingen freue ich mich deshalb besonders. Denn sicherlich gibt es dort auch für mich als Kunsthistorikerin und Musikwissenschaftlerin noch viel zu entdecken.“
Dr. Ulrike Groos
 (Direktorin Kunstmuseum Stuttgart)

„Als ich Reiner Pfisterer kurz vor Beginn meiner ersten Saison bei den Ludwigsburger Schlossfestspielen im Mai 2020 kennenlernte, spürte ich sofort, dass er der perfekte Partner ist, um unsere künstlerischen Visionen fotografisch umzusetzen und zu dokumentieren. Er ist für mich als Chronist dieses besonderen Festivals der Künste, Demokratie und Nachhaltigkeit nicht mehr wegzudenken und überrascht mich immer wieder aufs Neue mit seinem Blick für das Wesentliche. Deshalb muss man ihm auch nie etwas erklären. Denn er sieht, spürt und fotografiert es ja eh. Was uns darüber hinaus verbindet ist die gemeinsame Begeisterung für die Welt der Popmusik der 80er und frühen 90er Jahre – er hat sie alle fotografiert: Nick Cave, Camouflage, Depeche Mode, Echo and The Bunnymen, … Als ich 2022 die Einstürzenden Neubauten gemeinsam mit den Nerven zu den Schlossfestspielen einlud, war Reiner genauso in seinem Element wie die Weltstars der Klassik im Schloss zu fotografieren, er ist ein Wanderer zwischen allen Welten. Seine Postpandemie-Foto-Serie Die Rückkehr der Musik ist herausragend!“
Jochen Sandig
 (Intendanz & Geschäftsführung der Ludwigsburger Schlossfestspiele)

„Wer immer das Glück hat Reiner Pfisterer als Fotograf zu bekommen, wird nicht enttäuscht. Diese Erfahrung durfte ich machen, als ich über eine sehr lange Zeit die Bildredaktion von Musikexpress und der deutschen Ausgabe des Rolling Stone betreute und ihn regelmäßig beauftragte. Reiner ist absolut zuverlässig, hat den richtigen Blick und ist zudem einer der liebenswertesten Zeitgenossen, die ich kenne. Menschen, die er mag, behält er im Gedächtnis und bleibt in Kontakt. So kann ich bis heute seine vielfältigen und außergewöhnlichen Projekte bewundern, bestaunen und mich über so manche Überraschung freuen. Ich kenne keinen anderen Fotografen, der das Sujet Musikfotografie auch nur ansatzweise so facettenreich beleuchtet wie er. DANKE für deine langjährige Freundschaft, liebschter Reiner.“
Annemarie Schmitz (
langjährige Bildredakteurin Musikexpress und Rolling Stone)

„Seit 50 Jahren spielen die Musikanten der Brenz Band ihre Fans in Grund und Boden. Fast die Hälfte dieser Zeit warst und bist du unser treuer Begleiter und auch als mehrfacher Buchautor ein gewissenhafter Chronist. Von der UNESCO in Paris über China und Ecuador bis ins Neckarstadion. Deine Kunst bereichert uns. Du bist nicht nur der begabte Künstler, du bist uns ein lieber Freund  geworden, ein Teil der Band.“
Horst Tögel
 (Die Brenz Band, UNESCO-Botschafter für den Frieden)

„Reiner Pfisterer lebt mit seiner Kamera in der Musik und verbindet uns mit der Leidenschaft und den Emotionen der Musiker für ihr Spiel.“
Herlinde Koelbl
 (Fotografin und Dokumentarfilmerin)


„Reiner Pfisterer ist ein absoluter Profi seines Genres. Es würde den Rahmen sprengen, Künstler aufzulisten, die bei den jazzopen vor seiner Kamera standen. Reiner hat das Gefühl für den Moment und er lebt die Musik. jazzopen steht für Qualität auf, vor und hinter der Bühne. Deshalb ist Reiner bei uns gesetzt.“


Jürgen Schlensog
 (Gesellschafter und Geschäftsführer jazzopen Stuttgart)

„Reiner Pfisterer ist für mich im besten Sinne ein musikverrückter Mensch. Viele Macher halten sich nach den ersten Erfolgen immer nur da auf, wo die Grenzen schon gesteckt sind, wo sie sicherer Boden erwartet. Reiner schätze ich dagegen bis heute als neugierigen Menschen, der sich ins Geschehen begibt. Der beobachtet und nah dran ist am Geschehen. Der beim Festival im Gummistiefel und Regenjacke durch den Matsch läuft, um den besonderen Moment festzuhalten. Dass ihn beim Fotografieren die unbekannte Musikerin genauso interessiert wie das ausgezeichnete Orchester ist ein großes Geschenk, denn so bekommen wir beim Betrachten einen guten Mix aus Bekanntem und Unerwartetem zu sehen, das Lust macht, den eigenen musikalischen Horizont noch zu erweitern.“


Christiane Falk (Musikjournalistin, Radiomoderatorin und DJ)

„In über 10 Jahren Tourbegleitung entwickelte sich zwischen Reiner und mir eine herzliche Freundschaft. Immer ist er bereit das Unerwartete geschehen zu lassen und so machen besonders seine intuitiv entstandenen Bilder einen Teil unserer Musikerrealität sichtbar und lebendig.“
Emanuel Wieck (seit 1984 Bratschist beim Stuttgarter Kammerorchester)

„Die berufliche Entwicklung von Reiner Pfisterer ist seit seinen ersten Schritten als Fotograf fest mit der Geschichte unserer Band Camouflage verbunden. Er hat uns von Anfang an und spätestens seit seinem Foto für das Cover unserer damals selbst veröffentlichten Kassette Voices And Images (Auflage 100 Stück) bis zum heutigen Tag begleitet. Dies macht ihn auch zum Chronisten unserer Karriere, auf die wir inzwischen 40 Jahre zurückblicken dürfen. Die Anfrage einer Band für ein Cover-Foto war für ihn damals sicher ein genauso neues und ungewohntes Terrain wie das Gefühl für uns selbst, für ein Cover fotografiert zu werden. Aber das war nur der Startschuss für viele gemeinsame Aktionen, bei denen wir schnell lernen sollten, ob nun vor oder hinter der Kamera. Dass wir uns nun nach so langer Zeit immer noch mit vielen dieser gemeinsamen Foto-Momente beschäftigen, spricht für die wichtige Rolle von Reiner Pfisterer in unserer Geschichte, die ohne ihn definitiv anders verlaufen wäre. Allein die Tatsache, dass unser allererstes Bandfoto von 1985 am Spielplatz Eselshütte auf den Feldern rund um Bietigheim und unsere letzten Fotos während unserer Teilnahme an der Night Of The Proms-Deutschland-Tour 2023 vom gleichen Fotografen stammen, spricht Bände. Dass die nun stattfindende Studioausstellung Reiner Pfisterer – From Voices to Images im Titel auch noch einen konkreten Hinweis auf unsere gemeinsame Reise trägt, ehrt und freut uns sehr. Die Geschichte ist aber noch nicht zu Ende erzählt, denn der einmalige ‚Reiner-Pfisterer-darf-überall-fotografieren-Pass‘ für unsere kommende Tournee im Herbst 2024 liegt griffbereit, und wir freuen uns schon heute auf die dabei entstehenden Fotos. Go, Reiner, go!“


Heiko Maile (
Camouflage)

Schmuckschuber + exklusiver Fotoprint – auf 300 limitierte Sonderedition

Als Hommage an seine Heimatstadt und anlässlich seiner Ausstellung From Voices to Images gibt Reiner Pfisterer ein bisher unveröffentlichtes Motiv in einer streng limitierten Sonderedition heraus. Fotografiert hat er es am 27. März 2021 in der Bissinger Bahnhofstraße.

 Eine Litfasssäule am Wegesrand, auf ihr thront eine Uhr, die Zeiger stehen auf 5 vor 12, zu sehen sind nur Fetzen der Vergangenheit. Ein Bild voller Symbolkraft.

Farbprint auf Fotopapier Litfasssäule Bissingen, limitierte Sonderedition xxx/300, signiert und nummeriert. Hochformat 10,2 cm x 15 cm. Preis € 40,00. Erhältlich im Bundle mit einem dekorativen, ebenfalls auf 300 Exemplare limitierten und nummerierten schwarzen Schmuckschuber. Er enthält sieben Sets à 15 Farbpostkarten: das komplette sechsteilige Set Die Rückkehr der Musik sowie – exklusiv – das silberne Set Die Zeichen dieser Zeit.

Diese limitierte Sonderedition mit insgesamt 105 Postkarten-Motiven und dem erstmals veröffentlichten Fotoprint ist das umfangreichste fotodokumentarische Zeitzeugnis der Entwicklung der deutschen Livemusik-Branche zwischen dem Beginn der Pandemie im Frühjahr 2020 und den wieder bis auf den letzten Platz gefüllten Konzerthallen im Mai 2022. 

Alle sieben Postkarten-Sets wurden in die Ständigen Sammlungen des Hauses der Geschichte in Bonn und vom Haus der Geschichte in Baden-Württemberg aufgenommen.

Erstmals und limitiert zu erwerben ist das singuläre Gesamtkunstwerk am 12. Mai in der Städtischen Galerie Bietigheim-Bissingen. Alternativ kann es schon jetzt über mail@reinerpfisterer.de vorbestellt werden.

reinerpfisterer.de