Theater Willy Praml zeigt: Julien Green. DER FEIND

Der Feind ~ Theater Willy Praml ~ © Seweryn Zelazny

1785. Es dauert nicht mehr lange, dann ist Revolution.
Der Graf von Silleranges hält alle Fassaden aufrecht. Ein nutzloser Herrscher über armselige Ländereien. Ein jähzorniger Verlierer beim Kartenspiel an eiskalten Winterabenden in den viel zu hohen Sälen seines Schlosses. Ein impotenter Ehemann, der seine Frau Elisabeth vom eigenen Bruder befriedigen lässt.

Und jeden Morgen findet er einen seiner Hunde erschlagen im Park.

Über Nacht erscheint Pierre, ein Halbbruder, der Bastard.

Der eiskalte Engel, der rücksichtslos Einzug hält in die Abschottung hinter dicken Mauern und der verschworenen Gemeinschaft von ermüdeten Gelangweilten.

Die Gräfin verfällt dem bösen Engel und findet durch seinen Leib, durch ihre Hingabe zu ihm, zu sich selbst.

Das ist das Aus für das System der Messieurs. Zersetzung der absolutistischen Ordnung – Einzug der Romantik: Das Blöken der Lämmer.

An einem Morgen findet man Pierre tot – erschlagen wie die Hunde auf Silleranges.

Der Mörder ist immer der Schäfer.

1785 ist eine kurze Zeitspanne nach 2024 – die Hochsicherheitstrakte kriegen Risse.


Premiere: Samstag, 15. Juni 24 (Naxos Halle)

Regie, Dramaturgie, Bühne: Michael Weber
Kostüme: Paula Kern
Lichtdesign: Simon Möllendorf
Regieassistentin: Rebekka Waitz
Dramaturgische Beratung: Florian Schongar

Darsteller*innen: Reinhold Behling, Antoine Deeb, Jakob Gail, Felicitas Zippora Einsporn, Muawia Harb, Birgit Heuser, Sam Michelson, Kamel Najma, Anna Staab.


Mehr vom Autor: Julien Green. TREIBGUT

Lesung von Mitgliedern des Ensembles
Sonntag, 7. Juli 24 (11:00 Uhr; Naxos-Halle)

theater-willypraml.de