
Am 27. Oktober 2025 feiert die deutschsprachige Musical-Szene im Berliner Tipi am Kanzleramt die elfte Verleihung des Deutschen Musical Theater Preises. In diesem Jahr wird die renommierte Schauspielerin und Musical-Darstellerin Daniela Ziegler mit dem Ehrenpreis der Deutschen Musical Akademie ausgezeichnet. Die Preisübergabe übernimmt die vielfach ausgezeichnete Künstlerin Katharine Mehrling.
Der Vorstand der Deutschen Musical Akademie e. V. ehrt Daniela Ziegler mit dem Ehrenpreis des Deutschen Musical Theater Preises 2025 für ein außergewöhnliches Lebenswerk, das seit über fünf Jahrzehnten die deutschsprachige Theater- und Musicalszene prägt.

(© Karim Khawatmi)
Mit legendären Rollen wie Eva Perón in Evita oder Norma Desmond in Sunset Boulevard hat sie Maßstäbe gesetzt und das Musicaltheater im deutschsprachigen Raum nachhaltig geprägt. Neben ihrer großen künstlerischen Bandbreite, die von Klassik über Schauspiel bis hin zu Musical reicht, beeindruckt sie durch ihre ungebrochene Bühnenpräsenz und ihre Hingabe an das Genre. Als Mentorin und Jurorin hat sie zudem zahlreiche junge Künstlerinnen und Künstler gefördert und so auch die Zukunft des Musicaltheaters entscheidend mitgestaltet. Mit dieser Auszeichnung würdigen wir eine außergewöhnliche Künstlerin, deren Strahlkraft und Leidenschaft beispielhaft sind.
Die Preisverleihung wird von Gisa Flake moderiert. Neben den Hauptkategorien werden auch der Craig-Simmons-Preis und der Ehrenpreis an Daniela Ziegler vergeben. Die Gala verspricht einen Abend voller Glanz, Glamour und musikalischer Höhepunkte.
Vita – Daniela Ziegler
Die gebürtige Offenbacherin ist eine der bekanntesten Schauspielerinnen im deutschen Fernsehen, Theater & Musical.
Sie erhielt ihre Schauspielausbildung 1969-72 an der Westfälischen Schauspielschule in Bochum. Es folgten Festengagements in Trier, am Deutschen Theater Göttingen, am Staatstheater Hannover und am Hamburger Schauspielhaus. Als Gast spielte sie u. a. an den großen Schauspielhäusern von Wien, Frankfurt, Basel, Zürich, Hamburg und Berlin. Ihre Rollen reichen vom klassischen Fach Helena/Faust, Elisabeth/Maria Stuart, Goneril/König Lear oder Klytämnestra/Elektra – über die komödiantischen Diven bei Georges Feydeau bis zu Charakteren moderner Autoren wie Martha/Wer hat Angst vor Virginia Woolf, Christine/Trauer muss Elektra tragen oder Maria Callas/Meisterklasse.
Sie drehte für TV und Film seit 1976. Populär wurde sie durch TV-Serien wie Gegen den Wind, Dr. Schwarz und Dr. Martin oder Der Fürst und das Mädchen. Sie übernahm Haupt- und Titelrollen in zahlreichen Fernsehfilmen sowie einigen Kinofilmen und spielte Episodenhauptrollen in diversen Rosamunde Pilcher-Verfilmungen, in Tatort-Folgen und Serien, darunter Um Himmels Willen und Die Rosenheim-Cops. Und sie spielte in der amerikanischen Netflix-Serie Berlin Station die Figur der Mossad-Agentin Golda Friedman.
Ihre Musicalausbildung erhielt sie 1979 und 1981 in New York. Ihre wichtigsten Rollen: Eva Péron/Evita 1982/83 Wien, Berlin, München; Velma/Chicago; Jenny/Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny Theater des Westens Berlin; Titelrolle in Victor/Victoria Deutsches Theater München, Staatstheater Karlsruhe; Phyllis/Follies Theater des Westens Berlin; Mutter Oberin/Sister Act Hamburg 2010 und Theater des Westens Berlin 2016/17; Erzherzogin Sophie/Elisabeth Wien 2012/13, Shanghai 2014/15 sowie die konzertanten Aufführungen in Schönbrunn 2019, 2022 und 2023.
In der deutschen Erstaufführung von „Sunset Boulevard” 1997 spielte sie Norma Desmond unter der Regie von Trevor Nunn. Hierfür erhielt sie den internationalen Musical Award „IMAGE“ 1997 und „Beste Darstellerin 1998“ der Zeitschrift „musicals“.
2016 war sie nochmals Norma Desmond bei den Frankenfestspielen Röttingen. Sie spielte 2017 die Hauptrolle in Eine kleine Sehnsucht für die Staatsoper Berlin im Café Keese. 2018/19 war sie als Zarenmutter Maria Feodorovna Romanova in „Anastasia“ in Stuttgart zu sehen. 2021/22 war sie Marlene Dietrich in „Spatz und Engel“ am Grenzlandtheater Aachen und erhielt den „Kurt Sieder Preis“ für herausragende schauspielerische Leistung.
Zu ihrem 50. Bühnenjubiläum 2022/23 spielte sie die Titelrolle in der Operette „Die Großherzogin von Gerolstein“ am Ernst Deutsch Theater in Hamburg. An der Oper Bonn spielte sie 2023/24 Frau Blücher in „Frankenstein junior“. Als „Special Guest“ war sie 1999 in der deutschen Erstaufführung von Nine als Liliane la Fleur im Theater des Westens Berlin und 2024 in „Cabaret“ als Fräulein Schneider im Tipi am Kanzleramt in Berlin zu sehen.
Sie war Jurymitglied für Musical-, Chanson- sowie Operettenwettbewerbe u.a. Bundeswettbewerb Gesang, internationaler Robert Stolz-Operettenwettbewerb. Sie gab Konzerte mit Benatzky- und Weill-Programmen, leitete einen Kurt-Weill Meisterkurs (Weill Festival Dessau) und veröffentlichte eine CD mit Benatzky Chansons. 1978 und 1979 erhielt sie den „Hersfeld-Preis“ und 2024 wurde sie für ihr Lebenswerk mit dem „Immenhof Filmpreis“ ausgezeichnet.