Frankfurter Magistrat beschließt Aufnahme der Grundstücksverhandlungen und weitere Teilprojekte für die Zukunft der Städtischen Bühnen

Oper Frankfurt (© Wolfgang Runkel)

In seiner Sitzung am Freitag, 10. November, hat der Magistrat beschlossen, dass die Oper am Willy-Brandt-Platz auf eigenem Grund und Boden neu errichtet wird. Sie ist das größte Kulturgebäude des Gesamtprojekts Zukunft der Städtischen Bühnen und sichert den Willy-Brandt-Platz als Kulturstandort für das nächste Jahrhundert. „Dieses Bekenntnis zu den Bühnen in der Innenstadt wird Frankfurt nachhaltig bereichern und die Innenstadt aufwerten sowie langfristig noch attraktiver machen“, sagt Kultur- und Wissenschaftsdezernentin Ina Hartwig. „Ich danke den Koalitionspartnern ausdrücklich für die gute, konstruktive Zusammenarbeit.“ Mit diesem Beschluss ist ein erster Meilenstein beim Großprojekt Bühnen erreicht. Die Entscheidung erfolgt vorbehaltlich der Zustimmung durch die Stadtverordnetenversammlung.

Zudem sollen detaillierte Verhandlungen für die Kulturmeile mit der Hessischen Landesbank (Helaba) und der Sparkasse aufgenommen werden, Basis der Verhandlungen ist das im Sommer 2023 von Helaba, Sparkasse und Stadt unterzeichnete „Memorandum of Understanding“. Ziel der Verhandlungen ist es, den Stadtverordneten einen endverhandelten Erbbauvertrag zur Entscheidung vorzulegen.

Die Kulturmeile sieht vor, dass das neue Schauspiel an der Neuen Mainzer Straße auf einem circa 5500 Quadratmeter großen Grundstück nördlich vom Japan Center errichtet werden kann. Zwischen neuem Schauspiel und Japan Center soll außerdem eine rund 700 Quadratmeter große Freifläche mit Aufenthaltsqualität entstehen. Sie verbindet künftig die Neue Mainzer Straße mit dem Anlagenring. Zwischen neuem Schauspiel und dem im Bau befindlichen Central Business Tower kann ein neues Gebäudeensemble entwickelt werden, bestehend aus denkmalgeschützten Villen, einem circa 160 Meter hohen neuen Hochhaus und verbindenden Sockelbauten.

Baulich soll zudem das in jedem Fall notwendige Lager- und Logistikzentrum für die Bühnen umgesetzt werden. Damit wird die Infrastruktur für beide Häuser geschaffen und erstmals das, was derzeit über die Stadt verstreut an unterschiedlichen Orten gelagert wird (unter anderem Fundus, Bühnenbilder), an einem Ort zusammengefasst. Für dieses Teilprojekt sollen die Stadtverordneten den Magistrat mit der konkreten Standortsuche und Umsetzungsvorbereitung beauftragen. Zur Verfügung stehende Grundstücke werden bereits gesucht, sollen gesichert und entwickelt werden.

Begonnen werden soll auch mit der konkreten Standortsuche für ein Schauspielinterim. Dieses wird in jedem Fall erforderlich. Sofern die nun beginnenden Verhandlungen mit der Helaba und der Sparkasse über die Umsetzung der Kulturmeile erfolgreich sind, aber auch im Falle der Umsetzung der Spiegelvariante, kann die Oper im neu errichteten Schauspiel bis zur Fertigstellung der neuen Oper am Willy-Brandt-Platz spielen. Nur im Fall des Neubaus einer Doppelanlage müsste auch noch ein Interim für die Oper gefunden werden. Angestoßen wird mit dem Beschluss zudem die Vorbereitung einer Bürgerbeteiligung.

„Es ist dringend erforderlich, dass wir nun gemeinsam lösungsorientiert fortschreiten, einen stabilen Fahrplan haben und zentrale Projektbausteine direkt umsetzen und angehen. Der desolate Zustand der Theater-Doppelanlage am Willy-Brandt-Platz lässt uns keine andere Option. Wir können von Glück reden, dass der Spielbetrieb bisher nicht ausfallen musste. Dafür bringen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Bühnen jeden einzelnen Tag den größten Einsatz. Hierfür müssen wir mehr als dankbar sein“, fasst Hartwig zusammen.

Das Modell der Kulturmeile ist bis Ende des Jahres im frei zugänglichen Bereich des Historischen Museums ausgestellt und im Rahmen der Öffnungszeiten zu besichtigen. [Quelle: Stadt Frankfurt]

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