Das Programm der Gluck Festspiele 2024

Auf den Spuren von Christoph Willibald Gluck: Portrait Professor Michael Hofstetter Intendant und Geschäftsführer Internationale Gluck Festspiele gGmbH (Foto: Uwe-Moosburger / altrofoto.de)

Am heutigen Donnerstag stellte Intendant Michael Hofstetter das Programm der Gluck Festspiele // 2024 unter dem Motto „Über die Menschlichkeit der Mächtigen“ vor – mit zentralen Veranstaltungen vom 09. – 18. Mai 2024 in Bayreuth, Fürth und Nürnberg, Castell und Lehrberg. In direkter Gegenüberstellung gibt es u.a. „La Clemenza di Tito“, von Gluck wie von Mozart, im Markgräflichen Opernhaus Bayreuth zu erleben.

Zweimal „Titus“ und drei führende Sopranisten

Unter dem Titel „Über die Menschlichkeit der Mächtigen“ finden die zentralen Veranstaltungen vom 09. – 18. Mai in Bayreuth, Fürth und Nürnberg statt, flankiert von Castell und Lehrberg. Weltweit erstmals wird es Opernliebhabern möglich sein, zweimal „La Clemenza di Tito“ – von Gluck wie von Mozart – innerhalb von drei Tagen im Markgräflichen Opernhaus Bayreuth in direkter Gegenüberstellung zu erleben.

Die Gluck Festspiele // 2024 versammeln zudem die drei aktuell führenden männlichen Sopran-Stars: Neben Bruno de Sá ist es Michael Hofstetter gelungen, auch Valer Sabadus und Samuel Mariño zu den Festspielen zu holen.


Über die Menschlichkeit der Mächtigen

Die Gluck Festspiele // 2024 (09. – 18. Mai) mit Schwerpunkten in Bayreuth und Nürnberg: Zwischen musikalischer Extraklasse und humanistischem Weltbild

Die Wucht, mit der Christoph Willibald Gluck die Oper im 18. Jahrhundert neu definiert und damit den Weg für Carl Maria von Weber, für Richard Wagner, für Richard Strauss bereitet hat, ist uns heute nicht mehr bewusst. Umso wichtiger, daß wir das gigantische Werk unseres Landsmannes und seine Wirkung jetzt wieder zugänglich machen.

Michael Hofstetter (Geschäftsführender Intendant)

Nach den erfolgreichen GLUCK FESTSPIELEN in den Jahren 2021 und 2022 geht Michael Hofstetter, Geschäftsführender Intendant, diesen Weg konsequent weiter: Mit den Gluck Festspielen // 2024 will er nicht nur auf die zu Unrecht unbekannte Musik Christoph Willibald Glucks, sondern auch auf dessen von Humanismus geprägtes Weltbild aufmerksam machen. Auf diese Weise möchte er der für die Region wichtigen musikalischen Bedeutung der Festspiele auch eine gesellschaftliche zukommen lassen.

Passend zum Thema der kommenden Festspiele steht im Zentrum das von Pietro Metastasio verfasste Libretto „La Clemenza di Tito“ (Die Milde des Titus). Dieses wurde nicht nur durch Wolfgang Amadeus Mozart vertont, sondern schon Jahre vorher durch Christoph Willibald Gluck. Weltweit erstmalig wird es Opernliebhabern möglich sein, im Rahmen der Festspiele beide Opern innerhalb von drei Tagen an einem Ort und auf diese Weise die direkte Gegenüberstellung erleben zu können.

Dabei werden die Festspiele mit einer konzertanten Version von Glucks „Titus“ am 09. Mai im Markgräflichen Opernhaus Bayreuth eröffnet – mit der vorangestellten Eröffnungsansprache von Pater Anselm Grün zum Motto der Gluck Festspiele 2024. Den Festspielen bereits vertraute Sängerinnen und Sänger, aber auch junge, vielversprechende Neuentdeckungen singen, es spielt das Barockorchester der Thüringen Philharmonie Gotha-Eisenach. Mit gleicher Begleitung singt am Tag darauf (10. Mai) der Countertenor Valer Sabadus Arien von Händel und Gluck, bevor am 11. Mai (und am 17. Mai in Fürth) in Kooperation mit dem Theater Pilsen unter der Regie des tschechischen Regisseurs ROCC im Markgräflichen Opernhaus eine szenische Fassung von Mozarts „La Clemenza di Tito“ auf die Bühne gebracht wird. Mit Samuel Mariño werden am 18. Mai im Historischen Rathaussaal in Nürnberg die Festspiele beschlossen.

Umrahmt wird das Programm durch zwei Nachtkonzerte bei Kerzenschein zum Thema „Orpheus“ in Fürth (Stadttheater) und Bayreuth (Schlosskirche) und weiteren Konzerten im Kammermusik-Saal der Dorfmühle Lehrberg und in der Grafschaftskirche Castell.

Der Oberpfälzer Christoph W. Gluck (1714-1787) ist der einzige Komponist von Weltgeltung, den es noch wieder zu entdecken gilt. Als großer Humanist, progressiver Kopf im Sinne der Aufklärung und Persönlichkeit von internationalem Format zeigt Christoph Glucks Musik eine emotionale Tiefe, die Begeisterungsstürme auslösen kann. Die Gluck Festspiele haben es sich zur Aufgabe gemacht, das weitreichende musikalische Werk Glucks behutsam und mit hohem künstlerischem Anspruch neu zu entdecken.

Michael Hofstetter (Geschäftsführender Intendant)

Gluck und Mozart: La Clemenza di Tito

Bruno de Sá als erster männlicher Sopran seit Caffarelli

„Mit ‚La Clemenza di Tito‘ gelingt Metastasio eine der atemberaubendsten Geschichten über Liebe, Intrige, geplanten und vereitelten Mord, Gericht, Vergebung und Versöhnung“, sagt Michael Hofstetter über das Libretto, welches im Zentrum der Gluck Festspiele // 2024 stehen wird. Dieses Libretto („Heute wäre das wahrscheinlich ein begehrtes Drehbuch“, so Hofstetter) wurde u.a. von Wolfgang Amadeus Mozart und Christoph Willibald Gluck vertont, die hier beide eine hochvirtuose Sternstunde des Belcanto geschaffen haben. Erstmals in der Geschichte der Oper wird es im Rahmen der Gluck Festspiele möglich sein, beide Opern – direkt gegenübergestellt – an einem Ort erleben zu können.

Am 09. Mai werden die Gluck Festspiele // 2024 mit einer konzertanten Version von Glucks „La Clemenza di Tito“ im Bayreuther Markgräflichen Opernhaus eröffnet. Es spielt, unter der Leitung von Festspielintendant Hofstetter, das Barockorchester der Thüringen Philharmonie Gotha-Eisenach. Erstmals seit Caffarelli singt mit Bruno de Sá wieder eine männliche Stimme die Partie des Sesto. Mit der Stimme des fabelhaften slowenischen Haute-Contre Aco Biščević (Titus) wird auch dieses lange vergessene Stimmfach wieder neu zu erleben sein. Komplettiert wird das Ensemble durch einige der besten Sängerinnen der Barock-Szene: Vanessa Waldhart (Vitellia), Robyn Allegra Parton (Servilia), Maria Hegele (Annio) und Hannah-Theres Weigl (Publio).

Am Tag nach dem Arien-Konzert mit Valer Sabadus (10. Mai) erklingt am 11. Mai, ebenfalls im Bayreuther Markgräflichen Opernhaus, Mozarts Vertonung des gleichen Librettos. In einer Kooperation mit dem Theater J.K. Tyl Pilsen wird an die von der Presse gefeierte „Alceste“ im Jahr 2022 angeknüpft. Unter der Regie des tschechischen Regisseurs ROCC singen in den Hauptrollen Sängerinnen und Sänger, die bei den Gluck Festspielen bereits in den vergangenen Spielzeiten große Erfolge gefeiert haben: Khanyiso Gwenxane (Titus), Vero Miller (Sesto) und Francesca Lombardi Mazzulli (Vitellia).

Am 17. Mai gastieren die Gluck Festspiele mit Mozarts „La Clemenza di Tito“ erneut im Stadttheater Fürth.


Sabadus und Mariño: Händel – Gluck – Mozart

Neben Bruno de Sá ist es Intendant Michael Hofstetter gelungen auch die beiden anderen führenden männlichen Sopran-Stars – Valer Sabadus und Samuel Mariño – zu den Gluck Festspielen // 2024 zu holen. Valer Sabadus singt am 10. Mai Arien von Händel und Gluck im Markgräflichen Opernhaus Bayreuth. Eine Woche später, am 18. Mai, singt Samuel Mariño im Historischen Rathaussaal Nürnberg Arien von Gluck und Mozart, beschließt die Gluck Festspiele // 2024 und nimmt noch einmal Bezug auf die Gegenüberstellung von Mozart und Gluck in Bayreuth.

Unter der Intendanz von Prof. Michael Hofstetter entwickeln sich die Gluck Festspiele weiter mit dem Ziel, sich als musikalischer Leuchtturm in der Kulturlandschaft der Metropolregion Nürnberg zu etablieren. Gluck setzte sich dafür ein, dass die Oper nicht nur ein Spektakel für die Augen und Ohren ist. Mit dem Ziel unbedingter Wahrhaftigkeit des Ausdrucks und auf der Suche nach den letzten Seins-Themen des Menschen, stellt Gluck in nie dagewesener Wucht die Psyche des Menschen, die Welt des Unterbewußten und die erleuchtende Kraft des Numinosen auf die Bühne. Er öffnet damit den Weg zum Kunstverständnis der Romantik, zur Kunst Richard Wagners, die letztlich in die Philosophie Schopenhauers und die Psychoanalyse Carl Gustav Jungs mündet. Nicht nur deswegen gilt Gluck heute als der zentrale Humanist der Musikgeschichte und einer der wichtigsten Wegbereiter der Romantik.


GLUCK FESTSPIELE // 2024: Programm

Christoph Willibald Gluck: La Clemenza di Tito

Eröffnung der Gluck Festspiele // 2024 mit Eröffnungsrede „Die Menschlichkeit der Mächtigen“ von Pater Anselm Grün
Datum und Ort: Donnerstag, 09.05.2024, 19:30 Uhr, Markgräfliches Opernhaus Bayreuth
Künstler:innen: Aco Biščević (Titus), Bruno de Sá (Sesto), Vanessa Waldhart (Vitellia), Robyn Allegra Parton (Servilia), Hannah-Theres Weigl (Publio), Maria Hegele (Annio), Barockorchester der Thüringen Philharmonie Gotha-Eisenach, Michael Hofstetter (Musikalische Leitung)

Valer Sabadus: Händel & Gluck

Datum und Ort: Freitag, 10.05.2024, 19:30 Uhr, Markgräfliches Opernhaus Bayreuth
Künstler:innen: Valer Sabadus (Solist), Barockorchester der Thüringen Philharmonie Gotha-Eisenach, Michael Hofstetter (Musikalische Leitung)

Time stands still – Nachtkonzert

Mit Werken von John Dowland, Sigismondo d‘India, Claudio Monteverdi, Francesco Rasi, Robert Johnson, Maurice Greene und William Boyce, uvm.

Datum und Ort: Freitag, 10.05.2024, 22:00 Uhr, Schlosskirche Bayreuth
Künstler:innen: Hannah-Theres Weigl (Sopran), Aco Biščević (Tenor), Stephan Rath (Laute), Bastian Uhlig (Cembalo)

Wolfgang Amadeus Mozart: La Clemenza di Tito

Kooperation mit dem J.K. Tyl Theater Pilsen
Datum und Ort: Samstag, 11.05.2024, 19:30 Uhr, Markgräfliches Opernhaus Bayreuth
Freitag, 17.05.2024, 19:30 Uhr, Stadttheater Fürth
Künstler:innen:
Khanyiso Gwenxane (Titus), Francesca Lombardi Mazzulli (Vitellia), Vero Miller (Sesto), Veronika Hajnová (Annio), Yukiko Kinjo (Servillia), Jakub Hliněnský (Publio), Chor und Orchester des J.K. Tyl Theatre Pilsen, Michael Hofstetter (Musikalische Leitung), Rocc (Regie und Bühne), Belinda Radulović (Kostüme), Kai Fischer (Licht), Jakub Zicha (Chor)

Time stands still – Kammermusikkonzert

Mit Werken von John Dowland, Sigismondo d‘India, Claudio Monteverdi, Francesco Rasi, Robert Johnson, Maurice Greene und William Boyce, uvm.
Datum und Ort: Sonntag, 12.05.2024, 17:00 Uhr, Grafschaftskirche Castell
Künstler:innen: Evelina Liubonko (Sopran), Aco Biščević (Tenor), Bastian Uhlig (Cembalo), Susanne Herre (Laute)

Time stands still – Kammermusikkonzert

Mit Werken von John Dowland, Sigismondo d‘India, Claudio Monteverdi, Francesco Rasi, Robert Johnson, Maurice Greene und William Boyce, uvm.
Datum und Ort: Sonntag, 12.05.2024, 20:00 Uhr, Dorfmühle Lehrberg
Künstler:innen:
Evelina Liubonko (Sopran), Aco Biščević (Tenor), Bastian Uhlig (Cembalo), Susanne Herre (Laute)

Time stands still – Nachtkonzert

Mit Werken von John Dowland, Sigismondo d‘India, Claudio Monteverdi, Francesco Rasi, Robert Johnson, Maurice Greene und William Boyce, uvm.
Datum und Ort: Freitag, 17.05.2024, 22:30 Uhr, Stadttheater Fürth
Künstler:innen: Aco Biščević (Tenor), Stephan Rath (Laute)

Samuel Mariño: Mozart & Gluck

Datum und Ort: Samstag, 18.05.2024, 19:00 Uhr, Historischer Rathaussaal Nürnberg
Künstler:innen: Samuel Mariño (Solist), Barockorchester der Thüringen Philharmonie Gotha-Eisenach, Michael Hofstetter (Musikalische Leitung)

gluck-festspiele.de