BallettCompagnie Oldenburg nimmt an Forschungsprojekt teil

© Gerd Altmann from Pixabay

Analyse der Einflüsse auf das Muskelskelett mit modernster Technik

Die BallettCompagnie des Oldenburgischen Staatstheaters wirkt mit ihren Tänzer:innen derzeit an einem Forschungsprojekt der Goethe-Universität Frankfurt mit. Erstmalig in Deutschland werden dabei die berufsbezogenen Bewegungsmuster im professionellen Bühnentanz digital erfasst. Dabei tragen die Tänzer:innen spezielle Anzüge, die mit Sensoren ausgestattet sind, während sie mit Ballettdirektor Antoine Jully trainieren. Mithilfe von Videoaufzeichnungen und den ermittelten Daten können so die besonderen Einflüsse auf das Muskelskelett gemessen und erforscht werden.

Insbesondere Hebungen des Partners, Sprünge, Drehbewegungen, die Arbeit mit Spitzenschuhen und große Bewegungen, bei denen der gesamte Bewegungswinkel der Gelenke genutzt wird, sind wesentliche Bestandteile des Balletts. Beim professionellen Bühnentanz entstehenden dabei physische Belastungen wie sie aus dem Spitzensport bekannt sind. Schon während des täglichen Trainings entstehen Bodenreaktionskräfte von bis zu 50 Tonnen.

Die Träger der gesetzlichen Unfallversicherung haben festgestellt, dass immer noch wenige Kenntnisse über die Belastungen im professionellen Bühnentanz vorliegen. Um künftig Arbeitsunfällen und Überbelastungen entgegenzuwirken, sollen die Ergebnisse der Studie auch genutzt werden, um die Arbeitsprozesse von Ballettensembles weiter zu verbessern.

Am Oldenburgischen Staatstheater werden nun mithilfe der visuellen Darstellung die realen Belastungen im Arbeitsprozess eines Ballettensembles dargestellt werden. Dabei werden ein digitales Bewegungsanalysesystem in Echtzeit sowie Messungen der Herzfrequenz vorgenommen. Hierzu werden verschiedene typische Bewegungszyklen während des Trainings- und im Probenprozess analysiert.

Das Forschungsprojekt von Prof. Dr. Dr. Eileen Wanke erfolgt als Kooperation von der Goethe-Universität Frankfurt mit dem GUV Hannover, den Unfallkassen NRW und Hessen, dem Deutschen Tanzfilminstitut Bremen und der BallettCompagnie Oldenburg am Oldenburgischen Staatstheater sowie dem BallettKiel des Theaters Kiel.

staatstheater.de