Mit sage und schreibe 2.063 One-Night-Stands von Europa bis Asien ist Mozarts Don Giovanni der vielleicht berüchtigste Frauenheld der Operngeschichte. Diesem Wüstling kann nur Herr werden, wer ihn in- und auswendig kennt und mit seinem Temperament mithalten kann. Der gebürtige Argentinier Matias Tosi wird die Herausforderung in diesem Jahr annehmen und bei Mozarts Oper “Der bestrafte Wüstling oder Don Giovanni” für die Zwingenberger Schlossfestspiele am 2., 3. und 4. August Regie führen. Gleichzeitig wird er auf der Bühne zu erleben sein. Mozarts Meisterwerk zählt seit seiner Uraufführung 1787 zu den Top-Hits der Opernliteratur.
Rainer Roos, Intendant der Schlossfestspiele, ist sicher, dass Tosi der beste Mann dafür ist, da „Don Giovanni die Oper ist, für die Matias Tosi lebt wie kaum ein anderer. Hunderte Male hat er sowohl die Rolle des Leporello, als auch die des Don Giovanni in teils legendären Inszenierungen gesungen.“ Roos und Tosi haben sich 2005 in Österreich bei einer Don Giovanni-Produktion kennengelernt. Damals sang Tosi den Leporello, Roos dirigierte und spielte Cembalo. „Ich kann mir für diese Oper schlichtweg keinen anderen Regisseur vorstellen“, betont Roos.
Was Tosi zusätzlich qualifiziert: Er kennt Zwingenberg und das Schloss mit seinen Möglichkeiten, seinen Herausforderungen, aber vor allem seiner großen Tradition in der bereits 41. Spielzeit. So wird Tosi im Sommer erneut in einer Doppelfunktion agieren, schon 2019 hat er Regie geführt und war der Hauptdarsteller in „Figaros Hochzeit“. Bei Don Giovanni hat er sich dieses Mal gegen die Hauptrolle und für die Rolle des Leporello entschieden. Dieser ist nicht nur ein einfacher Diener, sondern auch ein treuer Begleiter und Zeuge der Eskapaden des Don. Die Figur ist der Prototyp des feigen, aber witzigen Dieners. Er trägt zur humorvollen Atmosphäre der Oper bei. Die Beziehung zwischen Don Giovanni und Leporello ist komplex und vielschichtig. Leporello ist sowohl Zeuge als auch Komplize der Verführungen seines Herrn. Seine Rolle verleiht der Oper eine einzigartige Dynamik und erhöht die Spannung.
Matias Tosi begann seine Karriere als Tänzer, machte sich jedoch als Bass-Bariton einen Namen. Seine musikalische Reise führte ihn von Buenos Aires nach München und schließlich auf die Bühnen großer Häuser. Als Don Giovanni war er unter anderem in Essen, Stuttgart und Münster engagiert. Seit der Spielzeit 2014/15 ist er Ensemblemitglied des Staatstheaters Wiesbaden. Tosi ist aber nicht nur ein herausragender Sänger, sondern auch ein kreativer Kopf. Seine Visionen und seine Liebe zur Kunst machen ihn zu einem faszinierenden Künstler, der, passend zu der gesamten Spielzeit mit dem ebenfalls spanisch-fetzigen Musical „Zorro“, den „Don Giovanni“ sicher feurig und mit knisternder Erotik inszeniert. Und damit setzen die Schlossfestspiele ihre lange Operntradition auch in diesem Jahr eindrucksvoll fort.
Nähere Informationen zu den Festspielen und Produktionen gibt es unter schlossfestspiele-zwingenberg.de.
Karten für die Festspiele (12. Juli bis 4. August) sind ebenfalls über die Webseite und in den bekannten Vorverkaufsstellen in Mosbach (RNZ Mosbach, gst-mosbach@rnz.demailto:mosbach@rnz.de und Tourist-Information, tourist.info@mosbach.de), Buchen (Tourist-Information, info@verkehrsamt-buchen.de), Walldürn (Tourist-Information, tourismus@wallduern.de), Eberbach (Rathaus, tourismus@eberbach.de), Bad Rappenau (RappSoDie, gaesteinfo@bad-rappenau.de) und Weinheim (DiesbachMedien, kartenshop@diesbachmedien.de) erhältlich.
