Zauberhaft verträumte Momente mit Yury Kunets »Reflection«

Yury Kunets: Reflection (© Solo Musica)

Filmmusiken von Komponisten wie Ennio Morricone, John Williams und Hans Zimmer sind hinlänglich bekannt und werden regelmäßig im Radio gesendet. Der aus Russland stammende Komponist Musiker und Produzent Yury Kunets ist hierzulande noch nicht ganz so populär, auch wenn jetzt bereits sein drittes Album veröffentlicht wurde. Nach „Russian Winter“ und dem vor zwei Jahren erschienenen Album „Dedication“ ist seit dem 28. Juni 19 das neueste Album „Reflection“ im Handel erhältlich (Label Solo Musica).

Der sich selbst als „Komponist von nachhaltiger Klavier- und symphonischer Musik“ bezeichnende Yury Kunets bietet auf „Reflection“ eine anspruchsvolle Auswahl verschiedener Instrumentalstücke, die leicht ins Ohr gehen und sich darin sehr wohl fühlen. Russische Schwermut ist ihnen fremd, leidenschaftliche und träumerische Melodien zeichnen sie aus.
Die acht Titel des knapp 50-minütigen Albums wurden in München mit den Münchner Symphonikern aufgenommen. Wie zuvor arbeitete Kunets auch hier wieder mit dem Arrangeur und Dirigenten Lee Holdrige und dem Musikproduzenten Christopher Alder zusammen.


Yury Kunets komponiert
© Rainer Maillard

Für Kunets geht es um die wahre Natur der Reflexion, als Spiegelung des spirituellen Wesens. In dem der CD beiliegenden Flyer führt Kunets zu jedem Stück seine Intentionen aus. Diese können als Interpretationshilfe genommen werden, nötig sind sie aber nicht. Die programmatischen Titel können aber auch einfach nur als lose Anregung zum Nachdenken verstanden werden und am besten ist es ohnehin, einfach seine Musik zu genießen.
Schön romantisch geht es mit dem rein symphonischen “Memories” los, gefolgt von „You“, das zwischen besinnlichen und aufbrausenden Phasen chargiert. Beim Titelstück „Reflection” kommt, wie auch bei den nachfolgenden, zusätzlich ein Klavier zum Einsatz. Die Stimmung steigert sich von Titel zu Titel, wird bewegter („Forest“), blüht groß dramatisch auf wie in einem Hollywoodblockbuster („Caprice“) und kann auch fröhlich und verspielt wirken („The Birth“). Das abschließende „Fairy Tale“ ist mit über acht Minuten Spieldauer das längste Stück. Es bietet einen wahren Rausch an Emotionen. „Reflection“ ist ein Klangerlebnis positiver Gefühle, entspannende Musik, die beruhigt, ohne flach oder pathetisch zu sein.

Markus Gründig, Juni 19

yurykunets.com / solo-musica.de