Maximilian Seiferleins Projekt »Deus ex Urbanus« für die Städtischen Bühnen Frankfurt/M

Entwurf: »Deus ex Urbanus« © Maximilian Seiferlein

Die Frage nach dem künftigen Standort und Design der Städtischen Bühnen hält gegenwärtig die Frankfurter Stadtverwaltung in Atem. Maximilian Seiferlein, ein leidenschaftlicher Ingenieur, Entwerfer und gebürtiger Frankfurter, hat sich tief in diese Problematik eingearbeitet.

Er entwarf eine demokratisierte Doppelanlage für den gegenwärtigen Standort, bei der sowohl Platz für das kulturelle Schaffen als auch für weitere kommunale Nutzung vorgesehen ist. Seiferlein betont die Bedeutung des Standortes nicht nur aufgrund seiner zentralen Position in der Stadt, sondern auch wegen seiner Nähe zu symbolträchtigen demokratischen Orten Frankfurts wie der Paulskirche, dem Römer und dem Hauptbahnhof, den er als demokratisches Tor in die Stadt ansieht.

Schon seit dem antiken Rom sind ein Theater, eine Oper, ein Rathaus und eine Kirche unverzichtbare Elemente einer Stadt mit hoher kultureller Bedeutung.


„Deus ex Urbanus: Ein kühner architektonischer Entwurf erfindet das städtische Leben in Frankfurt neu“

In der pulsierenden Innenstadt von Frankfurt zeichnet sich eine architektonische Veränderung ab, die das städtische Leben wie wir es kennen, zu transformieren verspricht. Deus ex Urbanus, das neue Herzstück der Stadt, definiert die Grenzen zwischen Architektur, Kultur und Gemeinschaft neu und verspricht, das Stadtzentrum von Frankfurt zu einem Ort des städtischen und urbanen Lebens zu machen.

Entwurf: »Deus ex Urbanus«
© Maximilian Seiferlein

Als eine Mischung aus Theater, Oper, Werkstäten, Verwaltung, Wohnen, Weiterbildung, Workshops und flexibler Freifläche vereint Deus ex Urbanus in seinem hybriden Gebäude ein bemerkenswert vielfältiges und ehrgeiziges Programm. Das Gebäude fungiert als Katalysator für städtisches Leben und lädt sowohl Frankfurterinnen als auch Besucherinnen zum Verweilen, Austauschen und Lernen ein. Dabei wird die Architektur als Setup verstanden, welche den Besuchern die Möglichkeit gibt, Urbanität mit Freude zu erleben.

Einer der beeindruckendsten Aspekte dieses innovativen Entwurfs ist die dreidimensionale »Architektur Promenade«, die das traditionelle Foyer demokratisiert und rund um die Uhr für Besucher zugänglich ist. Diese Promenade durchschneidet das Gebäude, bietet ständig wechselnde Ausblicke und Perspektiven und dient als Verlängerung der Stadt selbst.

Die »Architektur Promenade« ist allgemein dem öffentlichen, städtischen Raum zugeordnet. Sie ist aber in unterschiedliche Öffentlichkeits-Zonierungen unterteilt, sodass beispielsweise das Theater Foyer zu Veranstaltungszeit nur für Theaterbesucherinnen zugänglich ist.

Die Promenade wird von Restaurants, Bars und Cafés gesäumt, die die städtischen Bewohner und Besucher zum Verweilen einladen und einen Kulinarischen Treffpunkt bieten. Ebenso bietet sie Schaufenster-ähnliche Einblicke in die Spielstätten, wodurch während der Spielzeiten oder Proben Passanten einen Blick auf die Kulturarbeit der Stadt werfen können. In Kombination mit den digitalen Lautsprechern, die den Ton aus dem Inneren nach außen übertragen, ermöglicht dieser Einblick eine direkte Verbindung zur darstellenden Kunst.

Zusätzlich zu den bereits genannten Elementen gibt es auf der Promenade auch ein »Forum der Begegnung«, dass einen Raum für Performance, Debaten, gesellschaftlichen Austausch und menschliche Begegnungen bietet. Ein »Makerspace« zeigt aktuelle Produktionsmethoden und ermöglicht es Besuchern, selbst kreativ zu werden. Ausstellungsflächen bieten Raum für die Präsentation von künstlerischen Arbeiten, städtischen Bauvorhaben oder von Ideen regionaler Start-ups. Sogar sportliche Aktivitäten werden berücksichtigt, mit Räumen, die für Zumba, Gymnastik, Yoga und andere Aktivitäten reserviert werden können.

Co-Working-Räume sind eine weitere Facette dieses ambionierten Projekts. Angesichts der steigenden Zahl von Freelancern und Menschen, die von überall arbeiten wollen, stellen sie eine wichtige Ressource dar. Diese Personen benötigen eine Platform für ihre Arbeit. Durch die Gestaltung dieser Räume fördert Deus ex Urbanus den Austausch und die Zusammenarbeit zwischen den Nutzern.

Ein weiterer bemerkenswerter Aspekt des Entwurfs ist der angehobene Park, der 44 Meter über der Wallanlage eine sichere Oase inmitten der lebhaften Stadt Frankfurt bietet. Auf dem höchsten Punkt der Architektur-Promenade gelegen, bietet dieser Park eine spektakuläre Aussicht und wird als wesentliche Bereicherung für die Lebensqualität der Bewohner angesehen.

Ein Koloss aus Wohnraum thront über dem grünen Herzen des Parks, ein Betonmonolith, der Frankfurt die dringend benötigte Atempause in seiner quälenden Wohnungsnot bietet. Der Mangel an Wohnraum erreicht eine mittlere fünfstellige Zahl und weckt ein dringendes Bedürfnis nach kreativen Lösungen in der Wohnraumgestaltung. Die Städtischen Bühnen, die wie ein urbanes Mosaik im Herzen der Stadt liegen, weisen derzeit eine Überzahl an Gewerbeflächen auf, die die Wohnflächen überschatten. Doch eine transformative Vision deutet eine Kehrtwende in der Raumverteilung an.

Der geniale Grundriss der Wohnungen offenbart eine bemerkenswerte Flexibilität. Sie können individuell von einem gemütlichen Studioapartment bis hin zu einem opulenten 8-Zimmer-Wohntraum konfiguriert werden, abhängig von den Bedürfnissen der Bewohner. Diese nutzungsorientierte Architektur optimiert den Wohnraum auf intelligente und effiziente Weise, mit einem scharfen Auge für die Flächennutzung.

Das Konzept umfasst gartenähnliche Freiräume, die sich wie ein grüner Faden durch alle Etagen ziehen und als gemeinschaftliche Treffpunkte für die Bewohner dienen. Dieser Ansatz fördert ein Gemeinschaftsgefühl und bietet Raum für Erholung und soziale Interaktionen.

Um Leerstand zu verhindern und eine optimale Nutzung der Wohnungen zu gewährleisten, wird empfohlen, dass die Stadt Frankfurt als Haupteigentümer fungiert. Dies würde eine bedarfsgerechte Vermietung der Wohnungen ermöglichen und die Wohnqualität in der pulsierenden Stadt verbessern.

Insgesamt steht Deus ex Urbanus für eine neue Vision der Stadtentwicklung. Es zielt darauf ab, eine vielfältige, lebendige und inklusive städtische Kulturlandschaft zu schaffen, die dazu beiträgt, Frankfurt noch lebenswerter und einladender zu machen. Durch die Verbindung von Raum, Kultur und Gemeinschaft in einer dreidimensionalen, flanierbaren Landschaft lädt es die Menschen ein, ein lebendiges und pulsierendes urbanes Leben zu erleben. Mit Deus ex Urbanus beginnt in Frankfurt eine neue Ära der Stadtentwicklung, die die Menschen in den Mittelpunkt stellt.


Die Brücke über die digitale Kluft: Ein architektonischer Meilenstein in Frankfurt am Main

In einer Ära, in der die Ausbreitung neuer Technologien die Gesellschaft mehr und mehr prägt, entsteht das Paradoxon der Konnektivität. Während die vernetzte Welt das Potenzial bietet, Menschen näher zusammenzubringen, kann sie auch eine klaffende Kluft zwischen technologisch Versierten und Laien erzeugen. Diese Kluft, die oft als „digitale Kluft“ bezeichnet wird, ist eine echte Herausforderung unserer Zeit und verursacht eine zunehmende soziale Spaltung.

Doch in Frankfurt am Main ist eine neue Iniataive im Gange, die darauf abzielt, diese Lücke zu überbrücken und jeden, der sie betrit, den Wandel der Technologie näher zu bringen. Die geplante Neugestaltung der Städtischen Bühnen von Frankfurt bringt Innovation und Tradition zusammen, mit dem Ziel, die digitale Kluft zu überwinden und eine inklusive Erfahrung für die gesamte Stadtgesellschaft zu schaffen.

Das Projekt, das eine breite Palete von Funktionen wie Theater, Oper, Workshops, Verwaltung, Ausbildung und flexible Freiflächen umfasst, stellt eine dynamische Mischung aus Alt und Neu dar. Hier findet die Tradition der Darstellenden Künste ihren Platz neben den neuesten technologischen Entwicklungen.

Die Zugänglichkeit ist ein Schlüsselelement dieses ambitionierten Entwurfs. Egal ob wirtschaftlich, geographisch oder infrastrukturell bedingt – das Gebäude ist für jeden offen. Es spiegelt das demokratische Erbe von Frankfurt wider, einer Stadt, die durch ihre historischen und demokratischen Stäten wie die Paulskirche, den Römer und den Hauptbahnhof bekannt ist.

Ebenso wichtig ist die Rolle der Bildung in diesem zukunftsweisenden Projekt. Durch die Einbeziehung von Ausbildungs- und Workshop-Räumen bietet das Gebäude Möglichkeiten für alle, die sich in der sich ständig wandelnden Welt der Technologie weiterbilden und fortbilden wollen. Es ist ein Ort, der jedem Besucher die Chance gibt, sein Verständnis und seine Fähigkeiten in Bezug auf die neuesten technologischen Innovationen zu erweitern.

Entwurf: »Deus ex Urbanus«
© Maximilian Seiferlein

Generationenübergreifende Barrieren sind ein weiterer Aspekt, den der Entwurf zu überwinden sucht. Das Gebäude ist so gestaltet, dass es für alle Altersgruppen zugänglich und einladend ist. Es ist ein Ort, der es älteren Generationen ermöglicht, den technologischen Wandel zu erleben und zu verstehen, und gleichzeitig einen Raum bietet, in dem jüngere, technologisch versiertere Generationen ihr Wissen teilen und ausbauen können.

Die digitale Kluft birgt erhebliche Risiken für die Kohäsion und Gerechtigkeit innerhalb einer Gesellschaft. Sie fördert soziale Ungleichheit, polarisiert Gruppen und kann die Demokratie untergraben. Dieser Neubau der Frankfurter Städtischen Bühnen hat das Ziel, diese Risiken zu mildern und einen inklusiven, gerechten und demokratischen Raum zu schaffen. Es ist ein Ort, der die Wichtigkeit des Technologiewandels anerkennt, und eine Brücke über die digitale Kluft baut, indem er allen Bürgern, unabhängig von ihrem technologischen Wissen, den Zugang zu den Vorteilen des digitalen Zeitalters ermöglicht.

So steht das Gebäude als leuchtendes Beispiel dafür, wie moderne Architektur und innovative Konzepte zur Überwindung der digitalen Kluft beitragen können, indem sie Inklusion statt Exklusion fördern und einen demokratischen Ort für die gesamte Stadtgesellschaft schaffen. In Frankfurt am Main beginnt auch eine neue Ära der Technologie-Integration und die Städtischen Bühnen sind dabei das Herzstück dieses Wandels.


Städtische Bühnen als Spiegel der Gesellschaft: Das Frankfurt Schauspielhaus und seine gesellschaftliche Relevanz

Seit jeher haben Oper und Theater die Menschheit begleitet, es gab nie einen Moment, in dem das Bedürfnis nach diesen Kunstformen erloschen wäre. Sie dienen als wichtige soziale Treffpunkte, wo gemeinsam Aufführungen und Stücke genossen werden. Theater- und Opernhäuser sind ähnlich wie Rathäuser und Hauptbahnhöfe zentrale Orte in europäischen Städten.

In der zunehmend digitalen Gesellschaft bleiben sie analoge Orte des Zusammenkommens. Besonders in Frankfurt am Main ist eine steigende Tendenz von jüngeren Besuchern zu beobachten. Sie sind nicht nur Orte der Schönheit und ästhethschen Erfahrung, sondern auch demokratische Foren, wo Diskussionen und Gespräche geführt werden. Sie repräsentieren das dynamische Zusammenspiel zwischen Tradition, Gegenwart und Zukunft und sind wichtige kulturelle Ankerpunkte in der städtischen Landschaft.

Ein Blick auf die Architektur der Theater- und Opernhäuser offenbart die jeweilige Epoche und Gesellschaft, in der sie erbaut wurden. Das Frankfurter Schauspielhaus ist hier ein prägnantes Beispiel. Entworfen im Jahr 1902 von Heinrich Seeling, war das Gebäude eine Mischung aus Jugendstil und Neorenaissance und reflektierte damals die bürgerliche Stadtgesellschaft.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das durch Bomben zerstörte Monument zu einem Gebäude mit einer leichten, gläsernen Fassade umgebaut, die Ein- und Ausblicke von allen Seiten ermöglicht. Diese Architektur symbolisierte eine Gesellschaft, in der Klassenunterschiede immer mehr verschwanden. Obwohl diese Offenheit zunächst verstörend auf die Frankfurter Theater- und Opernbesucherinnen wirkte, hat sie sich inzwischen etabliert und wird heute geschätzt.

Die westliche Gesellschaft hat sich jedoch seit der Eröffnung des Gebäudes vor etwa 64 Jahren weiterentwickelt. Während das Gebäude von außen eher verschlossen wirkt, plädieren viele dafür, dass diese kulturellen Institutionen sich weiter öffnen und so das städtische Leben bereichern sollten. Eine solche Entwicklung hin zu einem dauerhaft öffentlichen Raum, in dem städtische Aktivitäten stattfinden, könnte einen besonderen Ort im Leben einer Stadt schaffen.


Neue Dimensionen der Kulturarchitektur: Der Aufstieg öffentlicher Räume und Zirkulationsflächen

Heutige Entwürfe für Kulturgebäude zeigen einen klaren Trend: Die Betonung von öffentlichen Flächen und sogenannten Zwischenräumen. Dieser Trend ist nicht neu, sondern hat sich über die Jahre hinweg etabliert und weiterentwickelt.

Ein frühes Beispiel ist der „Fun Palace“ des Architekten Cedric Price. Dieses Konzept machte die Besucher zu den Hauptakteuren ihres Besuchs. Ein jüngeres Beispiel ist die Oper in Oslo, entworfen von Snøheta Architecture, die 2008 eröffnet wurde. Hier verwandelt die Dachfläche sich in einen dreidimensionalen öffentlichen Platz. Besucher strömen zu diesem Gebäude, um die Rampen zu erklimmen und die Architektur und Aussicht auf das Geschehen zu genießen. Ein weiteres Projekt, das die Bedeutung von öffentlichen Flächen hervorhebt, ist der neueste Entwurf für den Fischmarkt in Sydney von 3XN Architects.

Aktuelle Projekte legen einen besonderen Fokus auf Freiflächen und sogenannte Zwischenräume. Dabei handelt es sich um clever geplante und gestaltete Zirkulationsflächen zwischen den einzelnen Bereichen der Gebäude. Ein gutes Beispiel hierfür ist das Rolex Learning Center in Lausanne, entworfen von SANAA, und die Universität UTEC in Lima von Grafton Architects. Bei diesen Entwürfen hat jeder mindestens Zugang zum Gebäude, aber nicht zu allen Bereichen.

Die traditionelle Einteilung in öffentliche und private Zonen verändert sich. Aktuelle Projekte zeigen verschiedene Abstufungen von öffentlichen, halböffentlichen und privaten Bereichen.

Trotz der zunehmenden Digitalisierung bleibt der physische Raum eine Konstante in unserem Leben. Der Wunsch der Menschen, sich in der physischen Welt zu treffen, bleibt bestehen. Das hat uns auch kürzlich der Umgang mit unseren Mitmenschen in und nach der Zeit der Corona-Pandemie bewiesen.

Diese Entwicklung zeigt, dass Architektur nicht nur Gebäude, sondern auch Gemeinschaft und Interaktion gestalten kann und muss. In einer Welt, die sich immer weiter digitalisiert, bieten Kulturgebäude weiterhin einen physischen Raum für Begegnung und Austausch. Diese Entwicklungen in der Architektur von Kulturgebäuden markieren einen spannenden Übergang in unserer Gesellschaft und bieten neue Möglichkeiten für das Design der Zukunft.


Die Architektur-Promenade: Frankfurt definiert städtischen Raum neu

Im Herzen dieses Entwurfs befindet sich die „Architektur-Promenade“. In der Innenstadt von Frankfurt eröffnet sich eine vielversprechende Bühne für Städter und Besucher, die durch eine Reihe von »Linkern« – multifunktionale Räume, die Lernen, Arbeiten, Beobachten, Aktivität und Geselligkeit fördern – miteinander verbunden sind.

Die »Linker« liegen an einer dreidimensionalen Promenade und sind als einladende, durchsichtige und einsehbare Räume konzipiert. Von der gemeinsamen Yoga-Stunde bis hin zum inspirierten »Makerspace« – jeder »Linker« eröffnet neue Möglichkeiten zur Interaktion und Inspiration.

Der »Makerspace«, zum Beispiel, soll einen Ort bieten, an dem aktuelle Produktionsmethoden erlebt und verstanden werden können. Hier lernen Besucher, wie moderne Fertigungsprozesse funktionieren und können selbst kreativ werden. Es bietet nicht nur Raum für Maker, sondern auch die Möglichkeit für die Allgemeinheit, neue Technologien und Techniken zu entdecken und zu erlernen.

Parallel dazu werden Co-Working-Bereiche geschaffen, in denen Menschen aus unterschiedlichsten Bereichen zusammenarbeiten und sich austauschen können. Angesichts der zunehmenden Beliebtheit von Home-Office und flexiblen Arbeitsmodellen, bieten diese Bereiche eine perfekte Bühne für produktiven Austausch und kollaboratives Arbeiten.

Entwurf: »Deus ex Urbanus«
© Maximilian Seiferlein

Eine Besonderheit der »Architektur-Promenade« ist der Ausblick auf den Opernsaal. Zuschauer können so selbst während einer Opernaufführung einen Blick auf das Geschehen werfen – eine hervorragende Gelegenheit, die Kunstform Oper näher kennenzulernen, ohne dabei die Aufführung zu stören.

Das Konzept des »Forums der Begegnung« bietet einen Raum für spontane Performances und Diskussionen. Ob Musik, Tanz, Vortrag oder Debatte – die Arena bietet allen Interessierten eine Bühne und fördert die Begegnung und den Austausch zwischen den Menschen. Ähnlich zu einer Agora im antiken Griechenland dient das »Forum der Begegnung« als der zentrale öffentliche Raum und Versammlungsort in Frankfurt.

In der Agora wurden sowohl wirtschaftliche als auch politische und soziale Aktivitäten abgehalten. Sie diente als Ort für politische Versammlungen, öffentliche Reden und Diskussionen. Sie war das Herz der demokratischen Aktivität, insbesondere in der Agora von Athen, wo die Bürger über wichtige Angelegenheiten des Stadtstaates abstimmten. Zudem fanden in der Agora kulturelle Veranstaltungen statt und war oft ein Ort des Lernens mit Schulen und Vortragsräumen. Sie war somit ein zentraler Knotenpunkt des öffentlichen Lebens in der antiken griechischen Gesellschaft.

Ebenso dienen ausgewählte Bereiche als Ausstellungsflächen, auf denen künstlerische Arbeiten, städtische Projekte oder Ideen von Startups präsentiert werden können. Diese Flächen bieten nicht nur Raum für Präsentation, sondern auch für Lernen und Inspiration.

Sportliche Aktivität erhält ebenfalls ihren Platz in der Architektur-Promenade. Ob Zumba, Gymnastik oder Yoga – diese Räume können von Vereinen und privaten Trainern genutzt werden, um die Bevölkerung zu Bewegung und gesundem Lebensstil zu ermutigen.

Die vielfältigen Nutzungen und das hybride Konzept des Projekts erinnern an den lebendigen Charakter einer Stadt. Frankfurt bietet mit der »Architektur-Promenade« nicht nur einen neuen städtischen Raum, sondern auch eine vielfältige und inspirierende Plattform für kulturelle, gesellschaftliche und wirtschaftliche Interaktionen. Der Kaffee oder die Bar, der Ausblick auf die Oper oder die Yogastunde – jeder Linker bringt seinen eigenen Mehrwert für das Stadtleben und seine Bewohner mit sich.

Mit der Architektur-Promenade setzt Frankfurt einen wichtigen Schritt in Richtung einer zukunftsorientierten, partizipativen Stadtgestaltung. Ein Ort, der das Potential hat, zum neuen Herzen der Stadt zu werden – pulsierend, inspirierend, einladend.


Zwischen Griechenland und Hamburg: Eine Reise durch die Geschichte der Bühnenentwicklung:

Es ist kaum zu glauben, dass die heutigen Tempel der Kultur – Opernhäuser, Theater und Konzertsäle – ihre Wurzeln in den natürlichen Amphitheatern der antiken Griechen haben. Dieser Artikel nimmt Sie mit auf eine faszinierende Reise durch die Entwicklung der Bühnenarchitektur – von den ersten Freiluftbühnen in der griechischen Antike bis hin zu modernen Meisterwerken wie der Hamburger Elbphilharmonie.

Die Anfänge der Bühnenarchitektur liegen im antiken Griechenland. Hier entstand das erste Theater als ein Ort, an dem Musik mit Aktion verbunden wurde. Damals waren die Theater meist an ausgewählten Landschaftsabschniten angepasst und boten so den Zuschauern neben den Darbietungen auch einen beeindruckenden Ausblick auf die natürliche Umgebung. Im Zentrum befand sich die Orchestra, der Platz für den Chor, während das Publikum im halbkreisförmigen Auditorium Platz nahm. Eine besondere Eigenheit der griechischen Bühnen war die Schauarchitektur oder Kulisse, die sich hinter der Bühne befand.

Die Römer entwickelten dieses Konzept weiter und verlegten ihre Bühnen in die Städte. Diese städtischen Theater zeichneten sich durch ähnliche Raumtypologien wie ihre griechischen Vorgänger aus, präsentierten sich jedoch in einem urbanen Kontext.

Die nächste bedeutende Phase in der Geschichte der Bühnenentwicklung fand in Großbritannien statt. Am Ende des 16. Jahrhunderts entstand das Globe Theatre vor den Toren Londons. Das offene Amphitheater war von einem dreistöckigen Holzbau mit innen liegenden Galerien umgeben. Hier konzentrierten sich die Blicke auf eine rechteckige Bühne, die von drei Seiten vom Publikum umgeben war. Das Globe Theatre bildete die Vorlage für die nachfolgenden Theater in England und wurde berühmt durch die Stücke von William Shakespeare, die hier zur Aufführung gebracht wurden.

Deutschland hingegen erlebte seine eigene Theaterrevolution erst im 19. Jahrhundert, als Theaterbühnen immer populärer wurden. Friedrich Lendorf entwarf das „Schau- und Lustspielhaus“, das 1853 in Heidelberg eröffnet wurde. Dieses Theater repräsentierte den Typus der „Guckkastenbühne“ mit einem hufeisenförmigen Saal, zwei Galerien und einem balkonartigen Rang.

Das Frankfurter Schauspielhaus, das 1963 eröffnet wurde, nahm dieses Modell auf und fügte flexible Elemente hinzu. Hier konnten das Bühnenportal und die Wände des Zuschauersaals je nach Bedarf verändert und angepasst werden.

Hans Scharoun brachte in den 1960er Jahren mit der Berliner Philharmonie ein innovatives Konzept zur Bühnenarchitektur ein. Der Saal mit seinen ansteigenden, gruppierten Terrassen, auch bekannt als „Weinberg-Layout“, bot eine demokratischere Sitzanordnung und schuf eine neue Nähe zwischen Künstlern und Publikum.

Heutzutage stehen wir vor beeindruckenden Beispielen moderner Bühnenarchitektur, wie der Elbphilharmonie in Hamburg, die vom Architekturbüro Herzog & De Meuron entworfen wurde, oder dem Saal Wiener Musikverein, entworfen von Theophil Hansen. Diese Konzert-, Theater- und Opernhäuser sind komplexe Gebäude, in denen ein Großteil der Gebäudetechnik sich hinter den Kulissen im „Back End“ befindet, während die Gäste nur den liebevoll gestalteten „Front End“-Bereich und das Geschehen auf den Podien und Bühnen erleben.

Die Entwicklung der Bühnenarchitektur ist eine faszinierende Reise durch Zeit und Kultur, die zeigt, wie sehr sich der Mensch danach sehnt, Geschichten zu erzählen und zu erleben. Es ist eine Reise, die zeigt, wie sehr sich die Bühnen mit uns entwickelt haben und wie sie weiterhin Raum für unsere kulturellen Träume und Vorstellungen schaffen.


Maximilian Seiferlein

Entwerfer Maximilian Seiferlein
(© Maximilian Seiferlein)

Dipl.-Ing. Maximilian Seiferlein ist ein vielseitiger und versierter Ingenieur, der sich sowohl in der Praxis als auch in der Forschung engagiert. Er betreibt ein Architekturbüro in Frankfurt und ist Partner von Svamitva Architecture Studio, einem in Bangalore (Indien) ansässigen internationalen Büro für innovative und nachhaltige Architektur. Des Weiteren ist er Mitglied der Gesellschaft der Freunde des Deutschen Architekturmuseums e.V., die das DAM fördert, und arbeitete bei Gramazio Kohler Research, einer renommierten Forschungsgruppe an der ETH Zürich, die sich mit digitalen Entwurfs- und Fertigungsprozessen in der Architektur beschäftigt. Seiferlein hat in verschiedenen Ländern und Bereichen der Architektur und Immobilien-Projektentwicklung gearbeitet und studiert und bringt seine Expertise und sein Interesse für Architektur in verschiedenen Formaten zum Ausdruck. [Texte von: Maximilian Seiferlein]