Die Themen von ttt – titel, thesen, temperamente am Sonntag (14. April)

ttt - titel thesen temperamente, sonntags im Ersten. Max Moor gibt Informationen über aktuelle Ereignisse und wichtige Trends im deutschen und internationalen Kulturleben. ttt stellt Künstler aller Genres in den Mittelpunkt der Betrachtung, macht Kunst optisch erfahrbar, zeigt Zusammenhänge auf und stellt den Wettstreit der Meinungen in der Kulturszene dar. © ARD/Herby Sachs

ttt – titel, thesen, temperamente (NDR) kommt am Sonntag, 14. April 2024, um 23:05 Uhr im Ersten.

Die geplanten Themen:

Fluch oder Segen für die Gesellschaft? – Wenn Roboter von KI gesteuert werden

Es ist der nächste Quantensprung in der so rasanten Entwicklung von künstlicher Intelligenz: Roboter, die von KI gesteuert werden, die handeln wie eigene, autonome Personen. Sie räumen den Geschirrspüler ein, kommunizieren und beurteilen ihr eigenes Handeln. Es sieht aus wie coole Science-Fiction – ist aber gerade ganz real im Silicon Valley vorgeführt wurden. Was bedeutet das für unsere Gesellschaft? Sind diese Maschinen eine sinnvolle Hilfe in Zeiten des Fachkräftemangels oder ersetzen sie am Ende sogar einen Großteil der Menschen? ttt besucht ein Bremer Forschungszentrum der Robotik und fragt die Erkenntnistheoretikerin Catrin Misselhorn über philosophische und ethische Fragen, die sich aus KI ergeben

Verfolgt und bedroht – Die LGBTQ*-Szene in Russland

Queere Menschen haben es seit Jahren schwer in Russland, nach und nach wurde die Gesetzgebung unter Putin verschärft. Ende 2023 hat der Oberste Gerichtshof Russlands die „internationale LGBTQ*-Bewegung“ sogar als extremistisch eingestuft und ihr alle Aktivitäten verboten. Es drohen mehrjähre Haftstrafen; nach Verkündung des Gesetzes kam es zu ersten Razzien an Community-Orten. Es soll Kündigungen und Angriffe gegeben haben. Die wenigsten queeren Menschen trauen sich noch, überhaupt öffentlich über ihre Situation zu sprechen. ttt konnte ein Interview mit einem Anwalt in Russland führen und trifft eine Aktivistin, die ins Exil nach Tallinn gegangen ist

Plädoyer für den Rausch – Weltkiffertag und Cannabis-Legalisierung

Kiffer auf der ganzen Welt kennen den Code: „Four-Twenty“. Am 20.4. wird der „Weltkiffertag“ begangen, vor allem in den USA. Jetzt kann auch in Deutschland der Joint zum inoffiziellen Feiertag geraucht werden – ganz legal. Aus Anlass der Freigabe von Cannabis spricht ttt mit dem Philosophen Robert Pfaller. Der Österreicher bricht eine Lanze für das Recht auf Rausch. Viel zu sehr kasteien wir uns, kontrollieren uns, mäßigen uns. „Wofür es sich zu leben lohnt“ ist der Titel eines seiner provokanten Bücher – ein Plädoyer für gelegentliche Ekstase. Ein Gespräch über Genuss, gesundheitliche Bedenken und die Verbindung von Rausch und Kreativität.

Wie funktioniert Gemeinschaft? – Arbeiten von Clément Cogitore in Dessau

Er gilt als einer der weltweit aufregendsten Medienkünstler, ist vielfach preisgekrönt – und Professor an der Pariser Kunstakademie: Clément Cogitore. Seine Werke bewegen sich zwischen Kino und zeitgenössischer bildender Kunst, wobei er sich auch in den Gattungen Performance, Musik und Choreografie bedient. Dabei geht es ihm um das Zustandekommen von Gemeinschaften – und jeden Einzelnen. Er wirft in seinen meisterhaft gebauten, oft überwältigenden Arbeiten lauter Fragen auf – und verweigert Antworten. In den Werken seiner aktuellen Ausstellung am Bauhaus Dessau geht es um die physische, soziale und politische Dimension des Körpers und der Gesten: „Bodies in Sync“ (bis 2.2.2025). ttt ist zum Atelierbesuch bei Clément Cogitore vorab und beim Aufbau mit dabei.

Wie verändert sich das Revier ohne Kohleabbau? – Der Dokumentarfilm „Vom Ende eines Zeitalters“

Über Jahrzehnte hat der Kohlebergbau die Region geprägt, für Arbeitsplätze gesorgt, für Gemeinschaft. 2018 wurde in Bottrop mit der Zeche Prosper-Haniel das letzte Steinkohle-Bergwerk Deutschlands geschlossen. Die Filmschaffenden Gabriele Voss und Christoph Hübner haben über 40 Jahre lang die Veränderungen im Ruhrgebiet mit der Kamera begleitet. Wie hat die Arbeit unter Tage das Leben der Menschen dort bestimmt? Und welche Folgen hat es, wenn die Schächte nun mit Beton verfüllt sind und eine Ära zu Ende geht? Der Dokumentarfilm „Das Ende eines Zeitalters“ (Kinostart 25.4.24) zeigt, wie auch der soziale Zusammenhalt der Menschen sich neu finden muss. ttt spricht mit den beiden Filmemachern über den Wandel der Region.


Moderation: Max Moor

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