Heidelberger Frühling Musikfestival: Brahms.LAB – Schaufenster

© Heidelberger Frühling
  • Brahms.LAB – Schaufenster: Das Festivalcampus-Ensemble macht neugierig auf das etwas andere Brahms-Erlebnis
  • Programmvorstellung aller Konzerte des Brahms.LAB im „Schaufenster“ am 18. März im Dezernat 16 – Eintritt frei

Im diesjährigen Heidelberger Frühling Musikfestival, das morgen beginnt, dreht sich alles um „Brahms!“. Das Projekt Brahms.LAB mit den jungen Musiker*innen des Festivalcampus-Ensembles stößt dabei das Tor zur Zukunft auf: In insgesamt sechs selbst konzipierten Veranstaltungen zeigen sie, wie sich eine junge Künstlergeneration mit dem Schaffen von Brahms auseinandersetzt. Wie würde ein Konzert aussehen, wenn ich selbst es gestalten kann? Welche Musik möchte ich Menschen zeigen, womit kann ich besondere Erlebnisse für ein Publikum kreieren? Die Musik von Johannes Brahms bildet hier immer einen inhaltlichen Bezugspunkt. Mit vielfältigen Programmideen, Geschichten, verschiedenen Musikstilen, Kunstformen und Inszenierungen an gewöhnlichen und ungewöhnlichen Orten macht das Brahms.LAB neugierig auf das etwas andere Brahms-Erlebnis. Dabei wird das Genre-Spektrum auch in Richtung Pop, Elektronik, Jazz und Weltmusik erweitert.

Nach zwei ersten Konzerten im Eröffnungswochenende stellen die Künstler*innen am Montag, 18. März um 17 Uhr im Dezernat 16 im Brahms.LAB „Schaufenster“ die noch bevorstehenden Konzerte dem Publikum vor. Der Eintritt ist frei.

Mit dem Brahms.LAB überträgt der Heidelberger Frühling dem erstmals 2023 formierten Festivalcampus-Ensemble nun noch mehr kuratorische Verantwortung. Die dreizehn Musiker*innen sind im Alter zwischen 22 und 30 Jahren und stehen am Beginn ihrer Karriere. Unterstützt und begleitet werden sie von hoch qualifizierten Coaches und Dozent*innen wie dem Jazzpianisten Florian Weber oder Natasha Loges, die Professorin für Musikwissenschaft in Freiburg ist.

Im Festivalcampus-Ensemble, das von der Manfred Lautenschläger-Stiftung gefördert wird, sind neben den Streichinstrumenten als Kernbestand der Besetzung Klarinette, Akkordeon, Klavier und Schlagwerk vertreten. Neben herausragenden solistischen Fähigkeiten zeichnen sich die jungen Musiker*innen durch breite künstlerische Interessen, kreative Eigenständigkeit sowie ein hoch entwickeltes Verständnis für die gesellschaftliche Bedeutung künstlerischen Handelns aus. Neben dem Brahms.LAB gestaltet das Festivalcampus-Ensemble außerdem neun re:start-Konzerte in den Heidelberger Stadtteilen bei freiem Eintritt.

Weitere Informationen über das Festivalcampus-Ensemble gibt es unter heidelberger-fruehling.de.


Veranstaltungen Brahms.LAB

Brahms.LAB I: Frei oder einsam?

Sa 16.3.2024, 11 Uhr
Aula der Alten Universität Heidelberg

Ein Konzert über die Liebe als kreativen Stimulus. Robert Schumann, sein Schüler Albrecht Dietrich und der 20-jährige Johannes Brahms komponierten 1853 gemeinsam eine Sonate für den Geiger Joseph Joachim, der nicht nur für Brahms’ Schaffen, sondern für die Kunst des Violinspiels insgesamt bald eine immens wichtige Rolle spielen sollte. „Frei aber einsam“, das halb im Scherz gemeinte Lebensmotto des Freundes – auch für das heutige Künstlerleben noch aktuell – übersetzten die drei Komponisten in die Noten „f“, „a“ und „e“. Neben der sogenannten „F.A.E“-Sonate werden Werke von Clara und Robert Schumann oder Fazıl Say aufgeführt.

Brahms.LAB II – Familienkonzert:

Ein musikalisches Geschenk
So 17.3.2024, 15 Uhr
Vorstellung für Kinder ab 6 Jahren und ihre Familien
Mo 18.3.2024, 10.30 Uhr Vorstellung für Grundschulen
Bürgerhaus HeidelBERG Emmertsgrund
Für Kinder ab 6 Jahren und ihre Familien

Ein Konzert über Freundschaft und die großen Träume des Lebens: Im Familienkonzert der jungen Geigerin Charlotte Thiele lernen wir Johannes Brahms als 20-jährigen jungen Mann kennen. Voll von innerem Feuer, Freiheitswillen und großem Ehrgeiz sucht er zugleich die Nähe zu seinen Freunden. Zu dritt schmieden sie einen ungewöhnlichen Plan: Sie wollen ein gemeinsames Musikstück für den weltberühmten Geiger Joseph Joachim komponieren. Leichter gesagt als getan, denn zusammen etwas Großes zu schaffen, ist keine einfache Aufgabe. Wie es klingt, wenn Künstler miteinander wettstreiten, sich übertrumpfen wollen und doch einen gemeinsamen Weg finden müssen, erzählt Charlotte Thiele mit jungen Musiker*innen aus dem Festivalcampus-Ensemble. Viel zu erleben für junge Ohren und neugieriges Publikum!

Brahms.LAB: Schaufenster

Mo 18.3.2024, 17 Uhr
Dezernat 16

In der laborhaften Atmosphäre des Kultur- und Kreativwirtschaftszentrums Dezernat 16 stellen sich die bereits anwesenden Künstler*innen des Festivalcampus-Ensembles an Streichinstrumenten und Akkordeon vor, gewähren Einblicke in die entstandenen Projekte und geben einen Vorgeschmack auf das, was das Publikum in den kommenden Festivalwochen erwartet. Der Eintritt ist frei.

Brahms.LAB III: HumanNature – Spielraum Dezernat

Mi 3.4.2024, 20.30 Uhr
Dezernat 16

Mensch und Natur. In ihrem Brahms.LAB-Programm untersuchen drei junge Musikerinnen des Festivalcampus-Ensembles dieses Spannungsverhältnis. Sehnsuchtsort und Bedrohung zugleich, verletzliche Systeme, unser Körper als eine Form aus der Natur. Den Ausgangspunkt bilden Lieder von Johannes Brahms. Außerdem lassen die Künstlerinnen schriftliche Gedanken, Texte und Gedichte zum Thema Mensch und Natur einfließen, die nach einem öffentlichen Aufruf eingesendet wurden. Mit eigenen Sounds beleuchten die Künstlerinnen einige seiner schönsten Natur-Vertonungen neu. Ergänzt durch zeitgenössische Werke (u.a. von John Cage und Rebecca Saunders) beschreibt das Programm einen Lebenszyklus. Denn was menschliches Leben und die Natur vereint, ist ihr Werden und Vergehen.

Brahms.LAB IV – Jamsession: Spielraum Dezernat

Sa 6.4.2024, 20.30 Uhr
Dezernat 16

Was entsteht, wenn eine Gruppe kreative junger Musiker*innen über mehrere Tage mit dem Ausnahmekünstler und Jazz-Pianisten Florian Weber zusammenkommt um sich einen Abend lang Ideen und experimentellen Ansätzen hinzugeben? Manches braucht Freiraum, um den künstlerischen Horizont zu erweitern und doch auch die Resonanz des Publikums im Raum. Hierfür ist die Jamsession im Spielraum Dezernat der richtige Ort. Vielleicht gesellt sich auch noch der eine oder die andere Festivalkünstler*in dazu.

Brahms.LAB V: Freiheit, die wir meinen

So 7.4.2024, 19 Uhr
Aula der Neuen Universität Heidelberg

Brahms als Ausgangspunkt betont freier Ideenentfaltung. Wer das wagen will, sollte über Mut verfügen, über sehr viel Wissen und einen sicheren Geschmack. Florian Weber, einer der aufregendsten Pianisten und Musikerfinder der aktuellen Jazz-Szene, bringt all das im Übermaß mit. Zusammen mit den Mitgliedern des Festivalcampus-Ensembles und dem Heidelberger Frauenchor 4×4 nimmt er sich den hinreißend schönen und selten gehörten Vier Gesängen op. 17 für Frauenchor, Hörner und Harfe an

Brahms.LAB VI: F(V)olk Sounds –Spielraum Dezernat

Di 9.4.2024, 20.30 Uhr
Dezernat 16

Ungarische Tänze, rumänische Volksmelodien, ethnologische Musikreisen – zahlreiche Komponisten suchten, wie auch Johannes Brahms, Inspiration in den volkstümlichen Kulturen Osteuropas. Diese Einflüsse faszinierender traditioneller Rhythmen, Klänge und Gesänge in klassischen Werken möchten die Musiker*innen des Festivalcampus-Ensembles erlebbar machen. Dabei bereichern sie mit ganz eigenen Klangfarbe aus ihren jeweiligen Herkunftsländern das gemeinsame Gesamtkunstwerk. Ein bunter und musikantischer Abend voller Kontraste!