Deutsche Forschungsgemeinschaft bewilligt 2,4 Millionen Euro für den Ausbau des FID Musikwissenschaft

Die Bayerische Staatsbibliothek (BSB) und die Sächsische Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden (SLUB) starten die fünfte Phase des Fachinformationsdienstes (FID) Musikwissenschaft, ein von der Deutschen Forschungsgemeinschaft seit 2014 gefördertes und nun um weitere drei Jahre verlängertes Projekt. Das Fördervolumen der 5. Phase liegt bei rund 2,4 Millionen Euro. Ziel des Infrastruktur-Projekts ist die Bereitstellung relevanter Informationsangebote für die musikwissenschaftliche Forschung in Deutschland. In den kommenden drei Jahren bauen die BSB und die SLUB damit ihre bereits etablierten Angebote weiter aus.

Die Erwerbung von fachlich relevanter Literatur und wissenschaftlichen Ressourcen in gedruckter und digitaler Form ist dabei von zentraler Bedeutung ebenso wie eine breite Palette an digitalen Services für das Fach. Unter dem gemeinsamen Label „musiconn. Für vernetzte Musikwissenschaft“ (musiconn.de) werden etablierte Angebote kontinuierlich erweitert und optimiert. Dazu zählen die Bereitstellung und technische Weiterentwicklung des Onlinekatalogs des Répertoire International des Sources Musicales (RISM-Catalog) an der BSB. Dieses Nachweisinstrument ist mit mehr als 1,5 Millionen enthaltenen Musikquellen die maßgebliche Datenbank ihrer Art weltweit.

Durch das Onlinerepositorium „musiconn.publish“ der SLUB hat sich der FID Musikwissenschaft mittlerweile auch zu einer festen Größe im Bereich des digitalen Publizierens entwickelt und bietet Forscherinnen und Forschern die Möglichkeit, ihre Arbeiten kostenfrei Open Access und langzeitgesichert zu veröffentlichen. Dieser Service wird in den kommenden Jahren ebenso ausgebaut werden wie die Datenbank für musikalische Aufführungsereignisse „musiconn.performance“ an der SLUB und die Webanwendung „musiconn.scoresearch“, eine Melodiesuche durch optische Notenerkennung, an der BSB.

Darüber hinaus wird an der BSB der Service zur Archivierung von musikwissenschaftlich relevanten Webseiten und die Meldestelle für musikwissenschaftliche Dissertationsvorhaben weitergeführt sowie das Portal „musiconn.libretto“ um die Volltextsuche und Normdateneinbindung erweitert.

Durch einen Beirat mit Vertreterinnen und Vertretern aus einem institutionell breiten Spektrum der Musikwissenschaft und einem internationalen Advisory Board erhält der FID Musikwissenschaft zudem ein kontinuierliches Feedback zu seiner Arbeit und neue Impulse für Weiterentwicklungen, die sich an den Bedarfen der Wissenschaft orientieren.

Alle Angebote sowie weitere Information können über das Projektportal musiconn.de aufgerufen werden.


Über die Bayerische Staatsbibliothek

Die Bayerische Staatsbibliothek, gegründet 1558 durch Herzog Albrecht V., ist mit 37 Millionen Medieneinheiten die größte wissenschaftliche Universalbibliothek Deutschlands und eine der international bedeutendsten Gedächtnisinstitutionen. Mit über vier Millionen digitalisierten Werken verfügt die Bayerische Staatsbibliothek über den größten digitalen Datenbestand aller deutschen Bibliotheken. Die Bibliothek bietet vielfältige Dienste im Bereich innovativer digitaler Nutzungsszenarien an. Sie agiert zudem als technischer und redaktioneller Betreiber des Landeskulturportals bavarikon und des Literaturportals Bayern sowie als technischer Betreiber der Verkündungsplattform des Freistaats.

Über die Sächsische Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden

Die Sächsische Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden (SLUB) ist eine leistungsstarke wissenschaftliche Bibliothek, die auch national Verantwortung für die Entwicklung und den Betrieb forschungsunterstützender digitaler Dienste und Infrastrukturen übernimmt. Als Landes- und Staatsbibliothek erfüllt sie Koordinierungs- und Dienstleistungsfunktionen für den Freistaat Sach-sen, während sie als Bibliothek der Technischen Universität Dresden die Informationsversorgung einer forschungsstarken Exzellenzuniversität verantwortet. Zur SLUB gehören auch die Deutsche Fotothek und das Deutsche Archiv der Kulinarik. [Quelle: idw/Bayerische Staatsbibliothek]

Weitere Informationen: musiconn.de (Website des FID Musikwissenschaft)