Die Spielzeit 2023/24 der Staatsoper Stuttgart

Jahrespressekonferenz der Württembergischen Staatstheater zum Spielplan 2023/24 ~ Tamas Detrich, Viktor Schoner, Burkhard C. Kosminski, Marc-Oliver Hendriks ~ Foto: Björn Klein

Willkommen zu Hause im Littmann-Bau

  • Eric Gauthier inszeniert mit La Fest seine erste Musiktheaterproduktion
  • Uraufführung von Bernhard Langs und Frank Witzels Dora
  • Weitere Neuproduktionen: Die Frau ohne Schatten, Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny, Il trovatore, Die schöne Müllerin
  • Kooperationen mit dem Pop-Büro Region Stuttgart, dem Im Wizemann und den HipHop Open
  • Junge Oper im Nord (JOiN): das neue Leitungsteam und sein Programm
  • Für Familien: Räuber Hotzenplotz, L’elisir d’amore, Die Zauberflöte, Hänsel und Gretel

Die Staatsoper Stuttgart will in der neuen Saison mehr denn je eine Heimat der diversen Stadtgesellschaften sein: Im Rahmen der heutigen gemeinsamen Pressekonferenz der Staatstheater Stuttgart gaben Opernintendant Viktor Schoner, Chefdramaturg Ingo Gerlach, das neue Leitungsteam der Jungen Oper Keith Bernard Stonum und Martin Mutschler sowie Generalmusikdirektor Cornelius Meister das Programm der Saison 2023/24 bekannt.

Die Staatsoper intensiviert den Austausch mit anderen Institutionen der Stadt und will weiterhin verschiedenen Genres und Künstler*innen Raum geben: Neben insgesamt fünf Neuproduktionen und vierzehn Repertoirestücken im Opernhaus kooperiert die Staatsoper mit dem Im Wizemann, dem Pop-Büro Region Stuttgart, den Hiphop Open sowie dem StadtPalais, lädt Künstler*innen wie PeterLicht, Max Herre und Joy Denalane ein und gastiert u.a. im Schlosstheater Ludwigsburg. Der Tänzer und Choreograph Eric Gauthier inszeniert mit La Fest seine erste Musiktheaterproduktion. Über zwanzig Vorstellungen richten sich speziell an Familien, darunter Produktionen wie Die Zauberflöte, Der Räuber Hotzenplotz und Hänsel und Gretel.

„Wir laden ein in den Littmann-Bau als ‚Musikzimmer‘, in dem sich unser Publikum wie zu Hause fühlt: mit unserem wunderbaren Ensemble, mit international gefragten Sänger*innen, Regisseur*innen und Dirigenten wie Marek Janowski, Markus Poschner oder Antonello Manacorda, mit unserem Generalmusikdirektor Cornelius Meister, aber auch mit unseren zahlreichen Freund*innen aus anderen Institutionen der Stadt“, so Intendant Viktor Schoner.

Neuproduktionen

Zum ersten Mal arbeitet die Staatsoper Stuttgart mit dem Tänzer und Choreografen Eric Gauthier zusammen, der seinen ersten Musiktheaterabend inszenieren wird: La Fest versucht zu ergründen, warum und wie Menschen feiern und welchen Platz Feste im Leben haben. Die Musiktheaterkreation mit Vokal- und Tanzmusik des 17. und 18. Jahrhunderts in verschiedenen Sprachen und aus verschiedenen Ländern feiert im Dezember 2023 Premiere. Die musikalische Leitung übernimmt der Barockspezialist Benjamin Bayl.

Als erste Neuproduktion der neuen Spielzeit kommt Ende Oktober Richard Strauss‘ Die Frau ohne Schatten in der Regie von David Hermann und unter der musikalischen Leitung von Cornelius Meister zur Premiere. Der Regisseur erzählt Die Frau ohne Schatten in einer zukünftigen Welt, in der das Leben auf der Erde nicht mehr möglich ist, deren Mensch-Tier-Hybridwesen aber vielleicht einen Ausweg aus dem gegenwärtigen, durch den Einfluss des Menschen geprägten Erdzeitalters aufzeigen könnten. Zur Besetzung der Neuproduktion gehören unter anderem Benjamin Bruns als Kaiser und Simone Schneider als Kaiserin sowie Evelyn Herlitzius als Amme. Martin Gantner debütiert als Barak.

Als weitere Premiere kommt im März 2024 eine Auftragskomposition der Staatsoper Stuttgart zur Uraufführung: Der Komponist Bernhard Lang hat auf ein Libretto des Schriftstellers Frank Witzel die fünfaktige Oper Dora geschaffen, in der die Titelfigur – verkörpert von Ensemblemitglied Josefin Feiler – auf der Suche nach Lebendigkeit einen Pakt mit dem Teufel eingeht. Regie führt Elisabeth Stöppler, die musikalische Leitung übernimmt Elena Schwarz.

Cornelius Meister wird neben Die Frau ohne Schatten ein weiteres zentrales Werk des 20. Jahrhunderts dirigieren: Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny, inszeniert von Ulrike Schwab, feiert im Mai 2024 Premiere.

„Was verbindet Die Frau ohne Schatten, 1919 uraufgeführt, und Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny, entstanden in den 1920er Jahren? Was trennt die beiden Werke? Gemeinsam mit den Regieteams um David Hermann und Ulrike Schwab bin ich seit Langem im Austausch über diese Zeit des Umbruchs vor einhundert Jahren, die Richard Strauss und Kurt Weill in so unterschiedlicher Weise geprägt hat – und die beide Komponisten wiederum so sehr geprägt haben,“ so Generalmusikdirektor Cornelius Meister.

Als letzte Premiere im Opernhaus bringt Regisseur Paul-Georg Dittrich im Juni 2024 Verdis Il trovatore auf die Bühne. Ensemblemitglied Atalla Ayan debütiert hier als Manrico, der gefeierte Dirigent Antonello Manacorda übernimmt die musikalische Leitung.

Darüber hinaus gastiert die Staatsoper Stuttgart Ende Juni im Schlosstheater Ludwigsburg. In Kooperation mit den Ludwigsburger Schlossfestspielen inszeniert der Künstler Norbert Bisky den Liederzyklus Die schöne Müllerin von Franz Schubert, interpretiert von Tenor Mingjie Lei.

Kooperationen

Die Vernetzung mit anderen Institutionen, Genres und Künstler*innen bildet auch in der kommenden Saison einen Schwerpunkt der Staatsoper Stuttgart. Eröffnet wird die Spielzeit am 17. September mit dem Konzertabend Belonging Together in Kooperation mit dem StadtPalais Stuttgart, bei dem der Singer-Songwriter PeterLicht, die Rapperin Ebow und weitere Gäste mit Ensemblemitgliedern und dem Staatsorchester zusammenkommen. Im Dezember feiert Max Herre gemeinsam mit der Sängerin Joy Denalane ein Homecoming Concert.

Im Sommer 2024 kooperiert die Staatsoper erstmals mit den HipHop Open und präsentiert gemeinsam mit dem Im Wizemann das Event Oper meets HipHop, das klassisches Opernsetting mit modernem Hip-Hop kombiniert. Darüber hinaus stehen bei Ein spezieller Abend in der Oper in Zusammenarbeit mit dem Wizemann und der Agentur Chimperator aktuelle Singer-Songwriter auf der Bühne des Littmann-Baus. In The Littmann-Sessions gastiert das Pop-Büro Region Stuttgart mit ihren Pop-Stipendiat*innen ebenfalls auf der Bühne des Opernhauses.

„Wir freuen uns sehr auf die Zusammenarbeit mit der Staatsoper Stuttgart und auf das neue Format The Littmann Sessions. Dieser neue Begegnungsraum sowie die gemeinsame Entwicklung und Umsetzung von Ideen wird für unsere Pop-Stipendiat*innen eine wertvolle Erfahrung sein, die mit Sicherheit zu einem außergewöhnlichen Livemusik-Programm am 22. Juni 2024 auf der großen Bühne im Opernhaus führen wird,“ so der Leiter des Pop-Büro Baden-Württemberg Walter Ercolino.

Junge Oper im Nord (JOiN)

Die Räume der Jungen Oper im Nord besonders für Menschen zu öffnen, die wenig oder keine Theatererfahrung besitzen, ist Keith Bernard Stonum und Martin Mutschler ein besonderes Anliegen. Die beiden neuen Leiter des JOiN stellten im Rahmen der Jahrespressekonferenz der Staatstheater Stuttgart ihre Pläne vor. Neben den Musiktheaterpremieren Icaro und Fundbüro lädt das JOiN Kulturvereine, Communities und Gruppen dazu ein, Veranstaltungen mitzugestalten. Themenschwerpunkte dieser Workshops und Performances werden sein: Identität, Geschlecht, Herkunft und Zukunft.

Familienvorstellungen

Auch in der kommenden Saison bietet die Staatsoper wieder zahlreiche Vorstellungen für Familien an, bei denen Kinder auf allen Plätzen 10 Euro zahlen. Neben Der Räuber Hotzenplotz, L’elisir d’amore und Hänsel und Gretel steht auch erstmals seit der Pandemie wieder Die Zauberflöte in der Regie von Barrie Kosky auf dem Programm. Im Mai 2024 findet außerdem das Familienkonzert Das Dschungelbuch auf der Opernbühne statt.


Das ganze Programm findet sich auf www.staatsoper-stuttgart.de.