Premieren und Extras im Februar am Schauspiel Frankfurt

Schauspiel Frankfurt (© Birgit Hupfeld)

Premiere: Der Raub der Sabinerinnen nach Paul und Franz Schönthan

Der Gymnasialprofessor Martin Gollwitz hat in seiner Jugend ein Theaterstück verfasst, das seither sein Dasein in der Schublade fristet: Die Römertragödie »Der Raub der Sabinerinnen« wird allenfalls von Gollwitzʼ Dienstmädchen Rosa geliebt, ihm selbst ist das pathetische Stück mittlerweile peinlich. Eine Jugendsünde, mehr nicht. Oder vielleicht doch?

Urplötzlich jedenfalls rückt der Text und mit ihm Professor Gollwitz in den Fokus, denn der umtriebige Theaterdirektor Striese gastiert mit seiner Truppe in der Stadt und sucht nach Stoffen, die das Publikum begeistern. Dabei greift er in die Theaterleitungs-Trickkiste: Prominenz geht immer, sagt er sich – und versucht Stücke stadtbekannter Persönlichkeiten auf den Spielplan zu bringen.

Er wirft sich ins Zeug, umschmeichelt den zögerlichen Professor, dessen Ehefrau, die mit Theater wirklich gar nichts anfangen kann und gerade zur Kur gereist ist, doch dieses »wunderbare Stück« aufführen zu dürfen und verspricht eine grandiose Inszenierung. Ein Versprechen, das er nicht ganz halten kann – es folgen Verwechslungen, Streitereien und Besetzungsschwierigkeiten, die sowohl Striese als auch das Gollwitzʼsche Familienleben in Aufruhr bringen.

Während die Aufführung zur Blamage zu geraten droht, hat Frau Striese eine rettende Idee und schafft es, das Ruder noch einmal rumzureißen.

Der Raub der Sabinerinnen

Schwank nach Paul und Franz Schönthan
Uraufführung: 1884 (Stettin)

Premiere am Schauspiel Frankfurt: Samstag, 10. Februar 24 (Schauspielhaus)

Regie: Christina Tscharyiski
Bühne: Stéphane Laimé
Kostüme: Svenja Gassen
Musik: Thorsten Drücker
Dramaturgie: Katrin Spira
Licht: Frank Kraus

Besetzung:

Martin Gollwitz, Professor: Isaak Dentler
Friederike, dessen Frau: Christina Geiße
Paula, deren Tochter: Annie Nowak
Dr. Neumeister: Christoph Pütthoff
Marianne, dessen Frau: Manja Kuhl
Karl Groß: Michael Schütz
Emil Groß, genannt Sterneck, dessen Sohn: Mark Tumba
Emanuel Striese, Theaterdirektor: Wolfram Koch
Rosa: Heidi Ecks
Papagei, Live-Musik: Thorsten Drücker

Die nächsten Vorstellungen 16./18./19. Februar 2024


Premiere: Und Du bist raus

Jugendperformanceprojekt in Kooperation mit dem Historischen Museum

»Der wichtigste Grundsatz von Demokratie ist die Gleichheit der Menschen.« Für die aktuelle Stadtlabor-Ausstellung »Vom Versprechen der Gleichheit« im Historischen Museum Frankfurt entwickelten verschiedene Frankfurter Gruppen und Persönlichkeiten Beiträge dazu, was Demokratie für sie bedeutet, wo sie Grenzen erfahren und welche Visionen sie verfolgen. Ihre Installationen inspirieren eine Gruppe jugendlicher Performer:innen nun zu Reflexionen ihrer eigenen politischen Teilhabemöglichkeiten und Gestaltungswünsche.

Mit kraftvollen und bewegten spielerischen Kommentaren setzen sie sich zu der vielschichtigen Ausstellung in Beziehung und schaffen sinnlich erfahrbare gemeinsame Räume. Sie loten Widersprüche aus und balancieren zwischen der Lust auf individuelle Freiheiten und gesellschaftliche Verbundenheit durch den Stadtlaborraum.

Die Zuschauer:innen können sich mitziehen lassen, Abstand nehmen, sich einmischen und die Ausstellung noch einmal aus besonderen Blickwinkeln erleben.

Und Du bist raus

Jugendperformanceprojekt ab 14 Jahren in Kooperation mit dem Historischen Museum
Von: Martina Droste

Premiere am Schauspiel Frankfurt: Freitag, 23. Februar 24 (im Historisches Museum Frankfurt, ursprünglich für den 17.02. geplant)

Regie und Konzept: Martina Droste
Kostüme: Anna Sünkel
Musik: Max Mahlert Chorische
Einstudierung: Christina Lutz

Mit: Ahmad Al Sheikh, Ayman Ben Magahed, Quynh Fahrenwald, Katja Grazerstein, Mila Jarrar, Tessa Jung, Max Klymov, Leander Kupetz, Matteo Schultheis

Die nächsten Vorstellungen 20. Februar, 10./ 13. März 2024

Extras:

Peter Licht: Ja ok, aber Lesung mit Musik

Ein Mann mittleren Alters mietet sich in einem Co-Working-Space ein. Er will endlich vorankommen. Womit ist noch unklar, doch er spürt, es geht ums Ganze. So scheint es hier allen zu gehen: Flexible Selbstoptimierer:innen, erfahrene Förderantragsschreibis, sprachlose Call-Center-Agenten, wortgewandte Prokrastinierer und andere frei flottierende Büroexistenzen – sie alle haben viel vor und stehen doch die meiste Zeit im Pausenraum und trinken Kaffee. PeterLicht erzählt in seinem Roman-Debüt, wie weit es mit der Selbstbestimmtheit in Zeiten der Digitalisierung her ist und singt Lieder aus seinem Repertoire.
AM 09. Februar SCHAUSPIELHAUS

NACH(T)GESPRÄCH ~ Die Dialogreihe im Kammerfoyer

»Verweile doch! Du bist so schön!« schreibt Goethe als Steilvorlage für unser neues Begegnungsformat für Publikum und Theaterschaffende. Das Foyer ist der Übergangsort zwischen Drinnen und Draußen, zwischen Welt und Theater. Hier wollen wir, ausgehend von ausgesuchten Inszenierungen, gemeinsam mit europäischen Expert:innen aus unterschiedlichen Disziplinen Kernfragen unserer demokratischen Gesellschaft beleuchten: Wie wollen wir gemeinsam leben? Wie können wir die Grundlage für dieses Leben schützen? Den Auftakt bildet ein Gespräch über den herannahenden Klimakollaps im Kontext der Inszenierung »Sonne/Luft«.
AM 09. Februar FOYER KAMMERSPIELE Eintritt frei

UNART Jugendwettbewerb für multimediale Performances

Sechs inspirierende Performances von Jugendlichen an einem Abend: Im Rahmen des Jugendwettbewerbs UNART 2023/24 haben die teilnehmenden Jugendlichen ihre Themen selbst gewählt. Sie stellen Fragen nach der Zukunft, nach der Schicksalhaftigkeit des Lebens und nach bestimmenden gesellschaftlichen Faktoren für die eigene Lebensgestaltung. Diese inhaltlichen Auseinandersetzungen bringen sie in einem ästhetischen Cross-over verschiedener Kunstformen, unterstützt von Coach:innen, auf die Bühne: Alle Gruppen stellen sich mit ihren Performances den Zuschauer:innen und einer Expert:innenjury.

Wiederaufnahme: Das Tove-Projekt

Nach »Kopenhagen-Trilogie« und »Gesichter« von Tove Ditlevsen in einer Bearbeitung von Joanna Bednarczyk
Übersetzung der Theaterfassung von Olaf Kühl unter Verwendung der Tove Ditlevsen-Übersetzung von Ursel Allenstein.
Ab 21. Februar 24 in den Kammerspielen


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