Bachwoche Stuttgart 2024 und Musikfest Stuttgart 2024

Bachwoche Stuttgart ~ JSB Ensemble (© Holger Schneider)

Die Internationale Bachakademie Stuttgart stellt ihre Festivals vor

Bachwoche Stuttgart 2024: Johannespassionen – nicht nur von Bach

»Johannespassion(en)« ist die Bachwoche Stuttgart vom 3. bis 10. März 2024 überschrieben. Konzerte und Gespräche widmen sich eine Woche lang der 1724 zum ersten Mal aufgeführten Johannespassion von J. S. Bach und ordnen sie in die Tradition der Passionsvertonungen ein. Besonderes Augenmerk gilt dabei den Johannespassionen von Bachs Vorläufer Heinrich Schütz und seinem Zeitgenossen Georg Philipp Telemann. In acht Konzerten sind das aus Nachwuchsmusiker:innen zusammengesetzte JSB Ensemble und die Gaechinger Cantorey der Internationalen Bachakademie Stuttgart, die »Accademia degli Affetti« der HMDK Stuttgart und die Mädchenkantorei an der Domkirche St. Eberhard zu hören. Öffentliche Proben, Mittagsmusiken, Vorträge und Gottesdienste bereichern das Programm. 80 Euro kostet der Festivalpass für sämtliche Konzerte, die auch einzeln besucht werden können. Der Eintritt zu den übrigen Angeboten ist frei. Am 1. Dezember beginnt der Vorverkauf.

Die Bachwoche ist ein wohlkomponiertes Barockfestival gleich vor der Haustür und bietet angehenden Profimusikerinnen und -musikern eine Bühne. Junge Gesangssolisten, Chorsängerinnen und Instrumentalisten aus aller Welt kommen zu einer vorbereitenden Studienwoche und der anschließenden Konzertwoche mit Aufführungen in Stuttgart zusammen. Die Bachwoche Stuttgart 2024 wird in Zusammenarbeit mit der HMDK Stuttgart, der Stiftsmusik Stuttgart und der Dommusik St. Eberhard durchgeführt.

Konzerte

Im Eröffnungskonzert am 3. März um 19 Uhr in der Stiftskirche erklingt Georg Philipp Telemanns Johannespassion TWV 5:30 »Ein Lämmlein geht und trägt die Schuld«. Hans-Christoph Rademann dirigiert Viola Blache, Marie Henriette Reinhold, Georg Poplutz, Nikolaus Fluck und die Gaechinger Cantorey.

Im ersten der insgesamt vier Werkstattkonzerte leitet Kathy Saltzmann Romey am 4. März das international besetzte JSB Ensemble mit Chor- und Instrumentalwerken verschiedener Epochen. Am 5., 6. und 7. März widmen sich Hans-Christoph Rademann und das JSB Ensemble dem Vergleich der Johannespassionen von J. S. Bach und Heinrich Schütz. Alle Werkstattkonzerte finden jeweils um 19 Uhr im Konzertsaal der HMDK Stuttgart statt.

Am 8. März um 19 Uhr leitet Arianna Radaelli die »Accademie degli Affetti« mit Georg Philipp Telemanns »Brockes-Passion« im Rahmen der »Stunde der Kirchenmusik« in der Stiftskirche. Die Mädchenkantorei an der Domkirche St. Eberhard und das Percussion Ensemble Stuttgart geben am 9. März um 20 Uhr in St. Eberhard ein Chorkonzert zur Passion. Es stellt Benjamin Brittens »Children’s Crusade« und Werke von J. S. Bach gegenüber. Die Leitung hat Lydia Schimmer.

Im Abschlusskonzert am 10. März um 19 Uhr in der Liederhalle Stuttgart dirigiert Hans-Christoph Rademann noch einmal das JSB Ensemble mit J. S. Bachs Johannespassion. Die Solopartien übernehmen Elisabeth Breuer, Henriette Gödde, Patrick Grahl, Peter Harvey und Tobias Berndt. Das Konzert ist zugleich das vierte Abonnementkonzert der Bachakademie Stuttgart.

Rahmenprogramm

Am 3. März um 18 Uhr hält Dr. Andreas Bomba einen einführenden Vortrag über die Karrieren von Telemann und Bach (Reinhold-Würth-Saal, Landesmuseum Württemberg, Altes Schloss). Täglich von Montag bis Freitag, 4. bis 9. März, verbinden sich sodann in der HMDK Stuttgart Musikgenuss und Erkenntnisgewinn: Öffentliche Proben und Meisterkurse beginnen jeweils um 10 Uhr und um 15.30 Uhr. Um 14 Uhr bieten Studierende des Instituts für Orgel und historische Tasteninstrumente unter Leitung von Jörg Halubek Mittagsmusiken in der Orgelsammlung. »Zur Sprache gebracht« heißt es um 17.45 Uhr: Prof. Dr. Stefan Klöckner, Prof. Dr. Meinrad Walter, Prof. Dr. Peter Wollny, der Tenor Patrick Grahl, Prof. Jörg Halubek und weitere Gäste sprechen über Leipziger Karfreitagstraditionen, das Singen von Rezitativen, das Johannes-Evangelium sowie verwandte Themen. Zwei musikalisch gestaltete Sonntagsgottesdienste in der Stiftskirche und der Domkirche St. Eberhard umrahmen eine Woche voller Musik.

Karten und Auskunft: Tel. 0711 / 619 21 61 und easyticket.de

Weitere Informationen: bachakademie.de


Konzerte des Musikfests Stuttgart 2024

18 Konzerte von 30. Mai bis 8. Juni 2024 // Ein zehntägiges Fest der Musik für Stadt und Region Stuttgart // Der Vorverkauf beginnt am 1. Dezember

Von 30. Mai bis 8. Juni 2024 veranstaltet die Internationale Bachakademie wieder das Musikfest Stuttgart. International renommierte Ensembles und Solist:innen sind der Einladung gefolgt und gestalten mit Stuttgarter Kulturinstitutionen ein Fest der Musik. In Konzertsälen und Museen, Kirchen, Unternehmen und Open Air ist Musik von der Renaissance bis zur Gegenwart zu erleben. Erwartet werden Spitzenensembles wie die King’s Singers, Concerto Köln mit Jeanine de Bique und Dock in Absolute sowie Stars wie Pieter Wispelwey und Tim Allhoff. In der profilierten Barock-Reihe »Sichten auf Bach« treten Philippe Herreweghe mit dem Collegium Vocale Gent, der Tenebrae Choir und die Gaechinger Cantorey auf. Mitwirkende können sich ab sofort für den Festivalchor mit Beethovens »Ode an die Freude« anmelden. Der Kartenverkauf beginnt am 1. Dezember.

Große Konzerte

»Alle Menschen werden Brüder« lautet der hoffnungsvolle Wunsch in Ludwig van Beethovens Sinfonie Nr. 9, die vor 200 Jahren ihre Uraufführung erlebte. Die Stuttgarter Philharmoniker und die Gaechinger Cantorey verbinden sich unter Leitung des Generalmusikdirektors der Landeshauptstadt Dan Ettinger zu Beethovens 9. Dabei freut sich das Musikfest auf Verstärkung: Sängerinnen und Sänger sind eingeladen, im 200-stimmigen Festivalchor an der Aufführung in der Liederhalle mitzuwirken (1. Juni, 19 Uhr, Infos: musikfest.de).

Jeanine de Bique & Concerto Köln kommen mit »Mirrors« ins Theaterhaus. Mit dem schillernden Programm aus barocken Arien und Orchesterstücken gibt die Sopranistin der Stunde aus Trinidad und Tobago ihr Stuttgart-Debut (2. Juni, 19 Uhr). Maßstäbe in A-cappella-Gesang setzen die King’s Singers: In der Stiftskirche verbinden sie György Ligeti mit 500 Jahren Musikgeschichte (5. Juni, 19 Uhr).

Seltene Ausgrabungen von Fanny Hensel präsentieren Jérémie Rhorer und sein Originalklangensemble Le Cercle de l’Harmonie, bevor Erzähler Wolfram Koch durch Mendelssohns »Sommernachtstraum« führt (7. Juni, 19 Uhr, Theaterhaus). Noch einmal erklingt dessen Musik zum Abschluss des Musikfests: Die Gaechinger Cantorey und die Deutsche Radio Philharmonie führen Mendelssohns »Paulus« unter Hans-Christoph Rademann auf, die Solist:innen sind Christiane Karg, Lothar Odinius und Markus Eiche (8. Juni, 19 Uhr, Liederhalle).

Sichten auf Bach

Vom großen Festkonzert bis zur intimen Begegnung reicht das Spektrum in den fünf Konzerten der Reihe »Sichten auf Bach«. Der Grandseigneur der Alten Musik Philippe Herreweghe dirigiert die h-Moll-Messe mit dem Collegium Vocale Gent sowie Dorothee Mields, Hana Blažiková, Alex Potter, Guy Cutting und Johannes Kammler (6. Juni, 19 Uhr, Stiftskirche).

»Vision.Bach: Erschallet, ihr Lieder« heißt es am 31. Mai. Zu feiern ist die Vollendung der Gesamtaufführung zum 300-jährigen Jubiläum des ersten Leipziger Kantatenjahrgangs mit der Gaechinger Cantorey und Hans-Christoph Rademann (Liederhalle, 19 Uhr).

Einer der weltbesten Chöre, der Tenebrae Choir aus London, kombiniert Motetten von J. S. Bach und dem zeitgenössischen schottischen Komponisten James MacMillan (4. Juni, 19 Uhr, Johanneskirche, gefördert von der Klett Gruppe in der Reihe »Unternehmen Musik«).

Der Barockspezialist Pieter Wispelwey aus den Niederlanden spielt Cellosuiten von Bach, und zwar stimmungsvoll als Nachtkonzert in der Hospitalkirche (1. Juni, 22 Uhr).

Bach-Violinsonaten interpretieren zur Mittagszeit die beiden Stuttgarter Künstler:innen Christine Busch und Jörg Halubek (3. Juni, 12.30 Uhr, Haus der Musik im Fruchtkasten).

Mittagsmusiken und Nachtkonzerte

Viermal gibt es kompakte, rund einstündige Konzerte zur Mittagsstunde. Auf das Duo von Christine Busch und Jörg Halubek folgen zwei junge Pianistinnen: Charlotte Steppes aus Leipzig (4. Juni, 12.30 Uhr, Fruchtkasten) und Flóra Fabri aus Ungarn, die auf einem historischen Tangentenflügel aus der Sammlung des Landesmuseums Württemberg musiziert (5. Juni, 12.30 Uhr, Haus der Musik im Fruchtkasten). Zu 100 Prozent weiblich sind die Interpretinnen am 6. Juni: Die Frauenstimmen vom Dresdner Kammerchor mit Flóra Fabri unter Leitung von Jurgita Česonytė bieten seltene Salon-Preziosen von Franz Schubert und Josef Gabriel Rheinberger dar (6. Juni, 12.30 Uhr, Johanneskirche). Zum Nachtkonzert bei Kerzenschein lädt neben Pieter Wispelwey auch der Neoklassik-Star Tim Allhoff, solo am Klavier (7. Juni, 22 Uhr, Theaterhaus).

Besondere Formate

Zum Musikfest Stuttgart gehören seit jeher Konzertformate jenseits des Üblichen. Ein Fixpunkt im Festivalkalender ist inzwischen der montägliche Jazz in der Dürnitz: Nach dem Emil Brandqvist Trio und zuletzt Masaa wird in diesem Jahr das Trio Dock in Absolute aus Luxemburg erwartet (3. Juni, 19 Uhr, Landesmuseum Württemberg).

Beim kostenlosen Birkenkopf Open Air sorgen auf Stuttgarts höchstem Aussichtspunkt Studierende der HMDK Stuttgart für Unterhaltung im Grünen (2. Juni, 15 Uhr).

Für die Jüngsten gibt es nach dem großen Erfolg im letzten Jahr eine Wiederauflage des Familienkonzerts mit Quadro Nuevo im Mercedes-Benz Museum (8. Juni, 15.30 Uhr, in der Reihe »Unternehmen Musik«).

Die Firma Kärcher öffnet ihr Auditorium in Winnenden für ein moderiertes Konzert mit der Gaechinger Cantorey: Bei Bach & Kärcher dirigiert und erläutert Hans-Christoph Rademann zwei Bach-Kantaten (30. Mai, 19 Uhr, »Unternehmen Musik«).


Karten und Auskunft: Tel. 0711 / 619 21 61 und easyticket.de

Weitere Informationen: musikfest.de