„ttt-extra“ am Sonntag: Die Berlinale

ttt - titel thesen temperamente, sonntags im Ersten. Max Moor gibt Informationen über aktuelle Ereignisse und wichtige Trends im deutschen und internationalen Kulturleben. ttt stellt Künstler aller Genres in den Mittelpunkt der Betrachtung, macht Kunst optisch erfahrbar, zeigt Zusammenhänge auf und stellt den Wettstreit der Meinungen in der Kulturszene dar. © ARD/Herby Sachs

„ttt-extra: Die Berlinale“ (rbb) kommt am Sonntag, 18. Februar 2024, um 23:40 Uhr im Ersten.

„ttt-extra“ – die Sondersendung des ARD-Kulturmagazins – berichtet über die Höhepunkte und Trends der 74. Internationalen Filmfestspiele Berlin. Den Ruf, ein politisches Festival zu sein, bestätigt die Berlinale in diesem Jahr ganz besonders. Filme aus Israel und der Ukraine erkunden Ursachen und Folgen von Krieg und Terror. Der deutsche Wettbewerbsbeitrag „In Liebe, Eure Hilde“ erzählt vom Widerstand im Nationalsozialismus. Max Moor ist rund um das Festivalzentrum am Potsdamer Platz unterwegs und trifft die Stars und die wichtigen Filmemacherinnen und Filmemacher.

„Reisen in den Krieg: Die Ukraine auf der Berlinale“

Den Finger in die ukrainische Wunde legen zwei Dokumentarfilme: „Turn In The Wound“ des amerikanischen Kult-Regisseurs Abel Ferrara und „A Bit Of A Stranger“ der ukrainischen Filmemacherin Svitlana Lishchynska. Ferrara erkundet das Leben in der Ukraine seit dem russischen Überfall, montiert die Berichte über die Grauen des Krieges mit der Poesie von Patti Smith-Performances. Svitlana Lishchynska begibt sich dagegen auf eine Reise in die eigene Vergangenheit und Identität als russischsprachige Ukrainerin aus Mariupul.
„ttt“ begleitet sie durch das Festival – und auch in die Weltpremiere von Ferraras Film. Autor: Norbert Kron

„Berlinale in der Krise?“

Die 74. Berlinale ist nach nur fünf Jahren schon die letzte für den Künstlerischen Leiter Carlo Chatrian. Er hinterlässt, was Kritiker ein Festival im Stillstand nennen: Es mangele der Berlinale an herausragenden Wettbewerbsbeiträgen und vor allem an Publikumsfilmen – an Glanz und Prominenz aus Hollywood. Hat der Cineast Chatrian einfach kein Händchen für die delikate Balance zwischen Kunst und Kommerz, die das – zunehmend hinter Cannes und Venedig zurückfallene – Festival braucht oder welche handfesten Gründe gibt es für den Niedergang der früher politisch und künstlerisch so lebendigen, immer wieder auch mal glamourösen Veranstaltung „Berlinale“?
„ttt“ spricht mit Carlo Chatrian über seinen Abschied und über die Bedeutung und Rolle von Filmfestivals – in turbulenter Zeit. Autor: Andreas Lueg

„Filme über Israel: Ein Land im Krieg, ein Land im Umbruch“

Der Nahost-Konflikt beschäftigt auch die Filmfestspiele in Berlin. Aus Sorge vor Protesten bei Filmen mit thematischem Bezug wurde das Berlinale-Personal besonders geschult. Unter anderem zeigt das Festival den neuen Film des israelischen Regie-Altmeisters Amos Gitai: In „Shikun“ reflektiert Gitai darüber, wie sich eine Gesellschaft unter dem Einfluss totalitärer Gedanken verwandelt – ein tiefenpsychologische Studie der eigenen Heimat. Der von einem palästinensisch-israelischen Kollektiv gedrehte Dokumentarfilm „No Other Land“ hingegen dokumentiert Menschenrechtsverbrechen im Westjordanland – und ist selbst doch ein Plädoyer für Freundschaft und Zusammenhalt zwischen Israelis und Palästinensern. Ein naiver Traum in Zeiten von Terror und Krieg?
„ttt“ hat die Filmemacher getroffen. Autorin: Petra Dorrmann

Der deutsche Film auf dem Festival

Zwei deutsche Filme sind im Rennen um den Goldenen Bären: Andreas Dresen erzählt in „In Liebe Eure Hilde“ die Geschichte von Hilde Coppi, Widerstandskämpferin im Dritten Reich. Und Regisseur Matthias Glasner präsentiert „Sterben“, ein Familiendrama um die Konfrontation mit dem Tod. Autor: Lutz Pehnert


Moderation: Max Moor

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