Eine performativ musikalische Hommage an das wohl berühmteste Hotel der Welt von Stef Lernous in Koproduktion mit Abattoir Fermé, Mechelen, Belgien
Mit den Erfolgsproduktionen „Die Verwandlung“ (2022) und „Die Physiker“ (2023) brachte Stef Lernous das Kasseler Publikum bereits ordentlich zum Schaudern. „Hotel Chelsea“ ist nun die dritte Zusammenarbeit zwischen dem belgischen Regisseur und dem Staatstheater Kassel, allerdings die erste, die auch in Lernous‘ Heimatstadt Mechelen in Belgien zu sehen ist und bei der Mitglieder des Kasseler Schauspielensembles und Ensemblemitglieder von Abattoir Fermé gemeinsam auf der Bühne stehen. Seine Hommage an das wohl berühmteste Hotel der Welt ist eine Performance, die einen traumartigen Sog aus Live-Musik, Kunst, Tanz und Text erschafft.
Das Chelsea Hotel mitten in New York galt über hundert Jahre als DAS legendäre „Künstlerhotel“ schlechthin. Der extravagante rote Backsteinbau war Wohnstätte der Kunst- und Musikszene der Sechziger-, Siebziger- und Achtzigerjahre. Sie alle waren da: Leonard Cohen, Patti Smith, Janis Joplin, die Ramones, die Doors, die Sex Pistolsn und Arthur C. Clarke schrieb dort das Drehbuch zu Kubricks „2001: Odyssee im Weltraum“.
Und heute? Im Inneren fließt noch immer der elektrifizierende Strom, der die Menschen unermüdlich zur Kreativität antreibt. Eine Energie, die seit Jahrzehnten die alteingesessenen Hotelpag:innen in den Wahnsinn treibt. Dabei durchwandern sie die Kunst- und Musikgeschichte eines unruhigen Landes auf alten Korridoren voller Dunkelheit und Lügen. Sie treffen auf das Seltsame, das Lustige, das Tragische, das Berühmte und das Obskure, sie alle agieren in einem Spukpalast und ihre Geschichten wollen fieberhaft erzählt werden. Dabei werden sein: Maler:innen, Filmemacher:innen, Schriftsteller:innen und Musiker:innen, die alle getrieben sind von schlaflosen Nächten voller Begierde und Besessenheit. Der einzige Aufzug im Haus fährt dabei immer und immer wieder in den Abgrund. Ein Mörder schleicht Richtung Zimmer 101, und Geister veranstalten auf dem Dach ein Konzert, dessen Publikum die Toten längst vergangener Zeiten sind …
Regisseur Stef Lernous, geboren 1973 in Mechelen in Belgien, ist Regisseur, Schauspieler und Autor. Er gründete 1999 das belgische Theaterensemble „Abattoir Fermé“ und produzierte seitdem mehr als 70 Produktionen, darunter auch Opern, Kinderstücke, Kurzfilme und die Fernsehserie „Monster!“. Er gewann den Flämischen Kulturpreis und wurde für den Europäischen Theaterpreis für neue theatrale Realitäten nominiert. Bereits sieben Mal erhielt „Abattoire Fermé“ in den letzten Jahren Einladungen zum renommiertesten Theaterfestival Belgiens und der Niederlande, dem Het Theaterfestival. Es folgte eine Nominierung für den Total Theatre Award in Edinburgh (UK). 2020 wurde sein erster abendfüllender Film fertiggestellt: „Hotel Poseidon“. Seit 2016 arbeitet er auch in Deutschland, z.B. am Theater Freiburg, Theater Oberhausen, am Berliner Ensemble und am Staatstheater Kassel.
Hotel Chelsea
Von: Stef Lernous
Premiere / Uraufführung am Staatstheater Kassel: Samstag, 26. Oktober 24 (Schauspielhaus)
Nächste Vorstellungen: Di 19. Nov 19:30 Uhr, Fr 29. Nov 19:30 Uhr, Sa 30. Nov 19:30 Uhr
Premiere in Mechelen / Belgien: Freitag, 20. September 24 (Kunstencentrum Nona)
Regie und Kostüm: Stef Lernous
Bühne: Sven van Kuijk
Komposition: Kreng (Pepijn Caudron)
Musikalischer Leiter: Martin Engelbach
Dramaturgie: Patricia Nickel-Dönicke
Produktionsleitung: Franziska Isabella Niehaus
Produktionsleitung nona: Laura Aernoudt
Produzent Abattoir Fermé: Nick Kaldunski
Besetzung:
Bellhop, Gesang, Querflöte: Emma Bahlmann
Bellhop, Gesang, Percussion: Katharina Brehl
Bellhop, Gesang, Gitarre: Clemens Dönicke
Bellhop, Gesang: Steve Geerts
Bellhop, Gesang: Kirsten Pieters
Bellhop, Gesang, Bass, Baritongitarre: Felix Thewanger
Bellhop, Gesang, Keyboard: Chiel van Berkel
Bellhop, Gesang, Bass: Tine van den Wyngaert