Theater Willy Praml zeigt: Hölderlin. HYPERION. Zur Sonne! Zur Freiheit!

Hölderlin. HYPERION. Zur Sonne! Zur Freiheit! ~ Theater Willy Praml ~ Vorabbild ~ Foto:: Muawia Harb

„Du räumst dem Staate denn doch zu viel Gewalt ein. Er darf nicht fordern, was er nicht erzwingen kann. Was aber die Liebe gibt und der Geist, das lässt sich nicht erzwingen. Das lass er unangetastet, oder man nehme sein Gesetz und schlag es an den Pranger! Beim Himmel! der weiß nicht, was er sündigt, der den Staat zur Sittenschule machen will. Immerhin hat das den Staat zur Hölle gemacht, dass ihn der Mensch zu seinem Himmel machen wollte.

Die rauhe Hülse um den Kern des Lebens und nichts weiter ist der Staat. Er ist die Mauer um den Garten menschlicher Früchte und Blumen.

Aber was hilft die Mauer um den Garten, wo der Boden dürre liegt?

Da hilft der Regen vom Himmel allein. O Regen vom Himmel! O Begeisterung!“

Den Regen vom Himmel beschwört Hölderlin im HYPERION. Er wünscht das Wachstum eines neuen Menschengeschlechts. Alle sind gefragt, daran teilzunehmen, nicht träge zu sein, nicht abzuwarten. Er will den Geist eines Volkes nicht dem Staat überlassen.

„Dass wir jetzt schlafen in unseren Krankenhäusern, dies zeugt vom nahen, gesunden Erwachen.“

Im Roman scheitert Hyperion an dieser Utopie. Die Menschen schaffen es nicht; jede Blume, jeder Baum, jede Welle ist für ihn vollkommener als die eigene zerrissene Spezies.

Und wie sein griechischer Titelheld zieht sich auch Hölderlin aus der Gemeinschaft der Menschen zurück, lebt in seinem Tübinger Turm als EREMIT IM SCHWABENLAND – führt ein in Beschaulichkeit versunkenes Leben im Einklang mit der Natur und ihren großen Rhythmen.

Nächstens mehr.


Premiere: Freitag 21. März 25 (Naxos Halle)

Regie, Textfassung, Bühne Michael Weber
Kostüme Paula Kern
Lichtdesign Simon Möllendorf
Regieassistenz Franka Dittrich

Mit Jakob Gail, Muawia Harb, Birgit Heuser, Anna Staab

Die nächsten Termine: 22./ 27./ 30.03. jeweils 19:30 Uhr, weitere Termine im April.

theaterwillypraml.de