Theater Pforzheim eröffnet die neue Spielzeit mit Moliers »Der Geizige«

Der Geizige ~ Theater Pforzheim ~ Vorabbild mit Markus Löchner ~ © Martin Sigmund

Mit einer der bekanntesten und beliebtesten Komödien der Theatergeschichte eröffnet das Schauspiel des Theater Pforzheim die Spielzeit 2023/2024 im Großen Haus: Molières „Der Geizige“ ist eine bissig-böse Abrechnung mit Besitzstreben. Habgier und der (All-)Macht des Ökonomischen.

Die ganze Stadt weiß es: Harpagon ist ein Geizhals. Es geht ihm immer nur ums Geld und dessen Vermehrung. In seiner krankhaften Sparsamkeit hat er sich dermaßen verrannt, dass er felsenfest überzeugt ist, dass alle – Koch und Kutscher, Kunden und Kinder – nur an sein Geld wollen. Und das hat er sicherheitshalber in einer Kassette versteckt. Harpagons ökonomische Prinzipien – möglichst wenig ausgeben, maximal viel einnehmen – bestimmen auch seine Heiratspolitik. Tochter Elise hat er dem alten begüterten Anselme versprochen, Sohn Cléante soll eine reiche Witwe ehelichen. Für sich selbst hat er – natürlich gegen Mitgift – die junge, schöne Mariane im Auge, die allerdings heimlich Cléante liebt. Da Zeit bekanntlich Geld ist, sollen die Hochzeiten schnell und billig über die Bühne gehen. Doch bei der jüngeren Generation regt sich der Widerstand, und plötzlich ist die heiß geliebte, argwöhnisch bewachte Kassette verschwunden. Jetzt verliert der Geizige vollends die Fassung …

„Der Geizige hat in seinem Haus ein System Harpagon geschaffen“, erklärt Regisseur Thomas Winter, der sich bereits seit vielen Jahren einen Ruf als erfolgreicher Musicalregisseur im ganzen deutschsprachigen Raum erworben hat und nun zum ersten Mal in Pforzheim arbeitet, „ein System, aus dem alle nur ausbrechen wollen.“ Bühnen- und Kostümbildnerin Birgit Stoessel hat ihm für die Inszenierung im Großen Haus einen Raum geschaffen, aus dem es – wie in den Grafiken des niederländischen Künstlers M.C. Escher – kaum einen Ausweg gibt. Die neue deutsche Übersetzung stammt von der mehrfach preisgekrönten Hamburger Autorin Sigrid Behrens, für die Musik konnte Thomas Winter den Filmkomponisten Ralf Wengenmayr (Bully Herbigs „Der Schuh des Manitu“ und „Wickie und die starken Männer“) gewinnen.

Die Paraderolle des Geizigen, bei der Uraufführung vom Autor selbst geschaffen, spielt auf der Bühne des Großen Hauses Markus Löchner, in der Rolle seiner viel geplagten Tochter Elise stellt sich erstmals das neue Ensemble-Mitglied Sophia van den Berg dem Pforzheimer Publikum vor.


Der Geizige

Komödie

Von: Molière
Aus dem Französischen neu übersetzt von Sigrid Behrens

Premiere am Theater Pforzheim: Freitag, 22. September 23 (Großes Haus)

Inszenierung: Thomas Winter
Ausstattung: Birgit Stoessel
Musik: Ralf Wengenmayr
Dramaturgie: Andreas Frane

Mit: Jan-David Bürger, Michaela Fent, Thorsten Klein, Joanna Lissai, Markus Löchner, Jonas Matthes, Bernhard Meindl, Jens Peter, Max Ranft, Sophia van den Berg und Markus O. Wessiack

Weitere Vorstellungen: Do, 28. September, So, 1., Di, 3., Fr, 6., So, 8. Oktober sowie an weiteren Terminen im Laufe der Spielzeit, jeweils mit Einführung 20 min. vor Beginn im Foyer

theater-pforzheim.de