Auch in der Spielzeit 2024/25 setzt TANZ_KASSEL unter der Leitung von Tanzdirektor Thorsten Teubl auf maximale Diversität und Internationalität – sowohl im Hinblick auf die Kompanie als auch hinsichtlich der choreografischen Handschriften. Erneut konnten gefeierte Choreograf:innen aus aller Welt gewonnen werden – und gleich mit zwei Produktionen wird TANZ_KASSEL im Opernhaus zu erleben sein, beide Male live begleitet vom Staatsorchester Kassel. Programmatisch kreist die Tanzsaison um das Thema Tod in all seinen Facetten.
Den Anfang macht in Kooperation mit dem Musiktheater, dem Opernchor und dem Staatsorchester ein Tanzabend über die letzten Dinge, über Abschied und menschliche Abgründe.
Mozart_Requiem: Selig sind die Toten
Tanz-Uraufführung von Antonio Ruz (Spanien)
Musik von Wolfgang Amadeus Mozart (das Mozart-„Requiem“ vervollständigt von Michael Ostrzyga) und Heinrich Schütz sowie Sounddesign von Randomhype
Choreografie: Antonio Ruz, Musikalische Leitung: Marco Comin, Bühne und Kostüme: Markus Meyer, Dramaturgie: Lars Gunnar Anderstam, Thorsten Teubl, Choreinstudierung: Marco Zeiser Celesti
Mit TANZ_KASSEL, Staatsorchester Kassel, Opernchor des Staatstheaters Kassel sowie Margrethe Fredheim (Sopran-Solo), Ilseyar Khayrullova (Mezzo-Solo), Aleksey Kursanov / Johannes Strauß (Tenor-Solo), Don Lee (Bass-Solo)
Sneak In: Freitag, 25. Oktober, 19 Uhr, Opernhaus
Premiere im Rahmen der Kasseler Musiktage: Samstag, 2. November, 19.30 Uhr, Opernhaus
Nächste Vorstellungen: 10. und 17. November (jeweils um 18 Uhr), 4. und 6. Dezember (jeweils 19.30 Uhr) sowie etliche weitere Termine bis Ende April
Mozarts „Requiem“ beschwört mit großer Ausdruckskraft die emotionalen Augenblicke und Abgründe des menschlichen Seins im Angesicht des Todes herauf – es beschreibt einen Schauplatz von Grenzzuständen, Warteraum und Durchgangsort zu einer anderen Welt.
Darauf geht der Choreograf Antonio Ruz ein und ermutigt in seiner Choreografie dazu, sich auf den Tod bereits im Leben einzulassen. Ruz hat im vergangenen Jahr selbst den Verlust eines geliebten Menschen erfahren und beschreibt in seiner Choreografie die unendlich vielen Emotionen, die mit dem Tod eines Menschen verbunden sein können: Gesten, Blicke, Umarmungen, sowie die Gefühle von Angst und Empathie, Einsamkeit und Ablehnung, Leere, Wut und Schmerz. Wie kann man dies alles in Choreografie, in Bewegung umsetzen?
„Wir müssen dem Tod ins Auge sehen, um das Leben anzunehmen. Der Tanz ist dabei ein kraftvolles Kommunikationsmittel, das kulturelle, ethnische, religiöse und politische Barrieren überwindet und eine spirituelle Dimension eröffnet.“, sagt Antonio Ruz, der aktuell zu den spannendsten spanischen Choreograf:innen zählt. Zu Ruz‘ Auszeichnungen gehören der Nationale Tanzpreis 2018 in der Kategorie Kreation und der Tanzpreis El Ojo Crítico de Danza 2013 dvon RTVE, der öffentlich-rechtlichen Rundfunkgesellschaft Spaniens. Ruz ist Mitglied der Spanischen Akademie der Darstellenden Künste.
Die musikalische Leitung übernimmt als Gast Marco Comin, der von 2008 bis 2012 erster Kapellmeister und stellvertretender GMD am Staatstheater Kassel war, bevor er als GMD ans Gärtnerplatztheater in München wechselte, wo er sich insbesondere als Klassik- und Barockdirigent und profunder Kenner der Aufführungspraxis und der musikalischen Rhetorik alter Musik profilierte.
Seit 2017/18 arbeitet Comin freiberuflich u.a. als Gastdirigent an der Staatsoper Stuttgart, der Ungarischen Staatsoper Budapest, der Oper Graz, dem Aalto Theater Essen und dem Theater Bremen. Darüber hinaus leitete er Konzerte u.a. mit den Münchner Philharmonikern, der Philharmonie Essen, den Dortmunder Philharmonikern und den Budapester Philharmonikern.
Alle Premieren von TANZ_KASSEL in der Spielzeit 2024/25: staatstheater-kassel.de