„Starke Stücke“-Theaterfestival vom 6. bis 17. März in der Rhein-Main-Region

Ceci n’est pas un exercice – Dies ist keine Übung (5+) – Collectif PourquoiPas, Châlonvillars (FR), Foto: Edouard Barra

Das „Starke Stücke“-Theaterfestival zeigt vom 6. bis 17. März starke Inszenierungen für junges Publikum auf den Bühnen der Rhein-Main-Region

Das Internationale Theaterfestival „Starke Stücke“ versammelt vom 6. bis 17. März 2025 starke Theatererlebnisse für ein junges Publikum auf den Bühnen der Rhein-Main-Region. Mit dabei sind 19 Inszenierungen aus elf Ländern. Künstler*innen aus Belgien, Bosnien und Herzegowina, Dänemark, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, den Niederlanden, Norwegen, Österreich, Slowenien und Spanien zeigen an 38 Spielorten ein breit gefächertes Programm.

Es reicht von Erzähl- und Objekttheater, über Akrobatik und Tanz bis hin zu Installationen, multimedialen Performances und bindet einen Live-Zeichentrickfilm und eine Audiotour mit ein.

Die Themenpalette ist ebenso breit und zeigt die Auseinandersetzungen mit aktuellen gesellschaftlichen Herausforderungen, seien es Erfahrungen von Flucht und Krieg, die Suche nach der eigenen Identität, Diskriminierungserfahrungen oder die Bedrohungen durch den Klimawandel.

111 Veranstaltungen sind unter dem Logo des sympathischen Nashorns im gesamten Festivalzeitraum geplant. Neu oder nach einer Pause wieder als Veranstaltungsorte mit dabei sind das Kulturforum in Hanau, das Bürgerhaus Maintal-Bischofsheim, der Frankfurter Kinder- und Jugendzirkus Zarakali sowie als Kooperationspartnerin mit mehreren Programmpunkten die Junge Theaterwerkstatt am Zoo in Frankfurt am Main.

Viele Stücke erfordern keine Sprachkenntnisse, sondern rücken visuelle und sensorische Aspekte in den Vordergrund und sind somit für viele Menschen zugänglich. Spielerisch und poetisch, impulsiv und nachdenklich machend: das Festival verspricht, für alle Altersgruppen ab 2 Jahren zu einem besonderen Theatererlebnis zu werden. Begleitend zum Festival können Kinder und Jugendliche mit ihren Schulklassen und Kita-Gruppen beim „Starke Stücke“-Workshop-Programm Theaterluft schnuppern, immer angeleitet von einem engagierten Team aus Theaterpädagog*innen.

Alle Spieltermine, Orte und Informationen zu Inszenierungen und Kartenvorverkauf sind auf starke-stuecke.net veröffentlicht.

Die Inszenierungen (Auswahl)

Die Auseinandersetzung mit Kriegserfahrungen thematisiert das slowenische Puppenspiel mit Live-Video „Irgendwo Anders“ vom Puppentheater Ljubljana ab sieben Jahren an fünf Terminen in Frankfurt am Main und Darmstadt. Es erzählt, wie sich der Alltag eines Mädchens durch den Krieg radikal verändert und ihr soziales Gefüge wegbricht. Die Hoffnung, den Kriegsschrecken irgendwo anders zu entfliehen, wird zum größten Wunsch.

Um eine Gesellschaft im Krisenmodus und das Ringen um die richtigen Lösungen fernab der Weltpolitik dreht sich das Stück „Und wir mittendrin“ vom Theater Marabu aus Bonn. Es bezieht das Publikum ab 14 Jahren in die Suche mit ein und ist an drei Terminen in Frankfurt am Main zu sehen.

Ebenfalls in Frankfurt am Main zu sehen ist das Tanzstück „Black“ des spanischen Solotänzers Oulouy für ein Publikum ab 13 Jahren. Es verkörpert den Kampf um Gleichberechtigung und den Respekt für Schwarze Menschen und nimmt damit direkt Bezug auf die jüngere Geschichte der BlackLivesMatter-Bewegung.

Mit dem Thema Klimawandel setzt sich dagegen das Stück „Warum habt ihr uns vergessen?“ ab fünf Jahren vom Sarajevo Youth Theatre aus Bosnien und Herzegowina auseinander. Es zeigt an drei Spielorten in der Region, in Obertshausen, Frankfurt am Main und Aschaffenburg, wie sich Tiere gemeinsam auf die Flucht begeben, weil die Pole schmelzen. Sie durchleben dabei eine absurd-komische Odyssee zwischen Arche Noah und Weltuntergang.

Die Gruppe Premier Stratagème aus Frankreich und Kroatien greift mit „Screenagers Vol.2“ das Thema Digitalität als Teil unseres Lebens mit einer Mischung aus Stand-up-Comedy, Konferenz, Konzert und VJing auf. Die jungen Zuschauer*innen ab 12 Jahren werden aktiv als Performer*innen einbezogen und entdecken die komplexe Beziehung zwischen Menschen und Medien an zwei Spielorten in Frankfurt am Main und Darmstadt.

Zum aktiven Mitspielen fordert auch das diesjährige Eröffnungsstück „Ceci n’est pas un exercice – Dies ist keine Übung“ auf. Das junge französische Kollektiv PourquoiPas, Châlonvillars, lädt das Publikum ab fünf Jahren mit Humor und Intelligenz, Spott und Akrobatik zu einer spektakulären Show ein, die die Grenzen zwischen Bühne und Zuschauer*innen auflöst. Es wird in Friedberg, Wiesbaden, Frankfurt am Main sowie in einer Frankfurter und einer Friedrichsdorfer Schule gezeigt.


Die KulturRegion setzt zudem ihr Nachhaltigkeitskonzept fort und zeigt möglichst viele Stücke an vielen Orten, sodass die Anreise der Gruppe sich lohnt und möglichst viele Kinder in der Region die Stücke sehen können:

An sechs Orten in der Region, in Wiesbaden, Bad Vilbel, Offenbach am Main, Flörsheim am Main, Schwalbach am Taunus und in einer Schule in Kelkheim-Ruppertshain, ist beispielsweise das lustige Bauchladentheater „Sonst Schoko“ von Adeline Rüss aus Stuttgart zu Gast. Es thematisiert für ein junges Publikum ab sechs Jahren die Schwierigkeiten beim Treffen einer Wahl und den Mut, zur eigenen Logik zu stehen. Es wird in der Vorstellung in Bad Vilbel mit Deutscher Gebärdensprachverdolmetschung angeboten.

Ebenfalls ab sechs Jahren tourt das Stück „Pop up, Pirat!“ durch die gesamte Region und ist an sieben Orten zu sehen, in Eschborn, Hanau, Friedrichsdorf, Wiesbaden, Aschaffenburg, Offenbach und in einer Schule in Walluf. Franziska Hoffmann/Portfolio Inc aus Berlin setzt hier auf jede Menge Sprachakrobatik mit einer Mischung aus Schauspiel, Figuren- und Objekttheater.

Workshop- und Rahmenprogramm

Das Rahmenprogramm schafft eine Plattform für den Austausch von Künstler*innen, künstlerischem Nachwuchs, Veranstalter*innen, Projektbeteiligten und dem Publikum:

Das europäische Festivalnetzwerk „exit the room“ bringt junge Theatermacher*innen aus Finnland, Österreich und Deutschland zusammen und beschäftigt sich mit der Frage, wie ausgehend von eigenen Theatererfahrungen ein Programm für junges Publikum entsteht. Teil des Programms ist ein Tandem-Format mit erfahrenen „Starke Stücke“-Veranstalter*innen.

Die Kulturstiftung des Bundes entsendet ihre „Voyager-Werkstatt“ für Kulturjournalismus neben Leipzig und Berlin für die diesjährige Festivalausgabe vom 7. bis 9. März auch in die Rhein-Main-Region. Sie ist als Weiterbildungsprogramm für Journalist*innen konzipiert, möchte die Aufmerksamkeit für exzellente Arbeiten im Kinder- und Jugendtheater in der Öffentlichkeit erhöhen und zu einer informierten Kritik der Darstellenden Künste für junges Publikum beitragen.

Die langjährige Kooperation mit dem Deutsch-Französischen Jugendwerk (DFJW) sowie dem Institut français wird 2025 fortgeführt.

Gemeinsam mit „Starke Stücke“ holen diese wichtigen Partner Gastspiele und Impulse aus Frankreich in die Rhein-Main-Region. Am 12. März lädt die Centralstation Darmstadt nach der Vorstellung von „Screenagers Vol.2“ zur Begegnung mit den Künstler*innen ein.

Auf eine ähnliche Kontinuität kann „Starke Stücke“ auch in Bezug auf das Zoogesellschaftshaus und dessen Nutzung blicken. Die Junge Theaterwerkstatt am Zoo zeigt als Kooperationspartnerin des Festivals die Produktionen „Black“, „Ticket nach Neutralia“ und „Luft“.

Sie werden mit Workshops begleitet und geben Impulse für das generationenübergreifende Rahmenprogramm, beispielsweise im Rahmen der Denkwerkstatt „Gestures of resistance – Widerstand üben im Theater der Zukunft“ am 15. März.

„Starke Stücke“ setzt sich intensiv mit dem Thema „Awareness für Theaterfestivals“ auseinander. Mit speziellem Interesse für Awarenessarbeit für junges Publikum verstetigt das Festival die Zusammenarbeit mit einem erfahrenen Vertrauens-Team, welches „Starke Stücke“ begleitet und bei der transparenten Kommunikation von inhaltlichen und sensorischen Hinweisen zu allen geladenen Inszenierungen unterstützt. Die Arbeit am Awarenesskonzept erfolgt in enger Kommunikation mit den Veranstalter*innen und externen Expert*innen und wird gefördert durch das Amt für multikulturelle Angelegenheiten der Stadt Frankfurt am Main.

Die KulturRegion freut sich über die erneute Kooperation mit dem Kulturfonds Frankfurt RheinMain im Rahmen des „Starke Stücke“-Festivals. Ziel ist es, auf diese Weise die Zusammenarbeit mit den bestehenden Spielstätten zu verstetigen, neue hinzuzugewinnen, besonders umfangreiche (Auslands-) Gastspiele gleich an mehreren Orten zu zeigen und Angebote für die Mobilität des jungen Publikums zu entwickeln. In diesem Jahr sind u.a. Bad Homburg, Bad Vilbel, Darmstadt, Dreieich, Flörsheim, Frankfurt am Main, Friedrichsdorf, Hattersheim, Hanau, Hofheim, Obertshausen, Offenbach, Schwalbach, Walluf und Wiesbaden mit von der Partie.

„Starke Stücke“ ist ein Projekt der KulturRegion FrankfurtRheinMain gGmbH, der Starke Stücke GbR und von Kulturveranstalter*innen der Region.

Orte: Verschiedene Bühnen und Kulturveranstalter*innen in Rhein-Main
Eintrittskarten: Eintrittskarten sind direkt bei einzelnen Veranstalter*innen zu erwerben. Die Links zu den jeweiligen Ticketportalen finden sich auf den Stückseiten auf starke-stuecke.net.
Die Preise sind familienfreundlich (z.T. gegen Spende, ansonsten bei 5 € bis 15 €).

Informationen + Kontakte Kartenverkauf: starke-stuecke.net

Informationen + Kontakt Workshop-Programm: Susanne Zaun, Tel.: 069 2577-1771, workshops@krfrm.de