Zur Pressekonferenz am heutigen Vormittag gab Generalintendant Dr. Christoph Dittrich gemeinsam mit dem künstlerischen Team – Operndirektor Jürgen Reitzler, Ballettdirektorin Sabrina Sadowska, Orchesterdirektorin Stefanie Müller-Lietzau, Schauspieldirektor Carsten Knödler und Leiterin des Figurentheaters Gundula Hoffmann – das Programm der Spielzeit 2024/2025 bekannt.
Neben einem Spielplan mit mehr als 30 Premieren, ebenso vielen Konzerten und zahlreichen Repertoireproduktionen stellte das Team ebenso die im Rahmen des Europäischen Kulturhauptstadtjahres Chemnitz 2025 entstehenden Projekte vor.
„Mit großer Vorfreude präsentieren wir unseren Spielplan für die kommende Spielzeit 2024/2025 in allen fünf Sparten. Das Kulturhautstadtjahr 2025 steht nun vor der Tür, viel Energie und Leidenschaft sind in die Vorbereitung geflossen. Wir möchten unser Chemnitzer Publikum begeistern und zudem viele überregionale und internationale Gäste in unseren Vorstellungen und Konzerten begrüßen. Das Theater und die gesamte Stadt sollen sich 2025 im besten Licht präsentieren können. Dafür haben wir ein vielfarbiges Premierenprogramm entwickelt, dass durch zahlreiche Wiederaufnahmen erfolgreicher Stücke ergänzt wird. Auch ein guter und weiterentwickelter Service für die Gäste der Stadt und unser angestammtes Publikum liegt uns sehr am Herzen. Herzlich willkommen in unseren Häusern!“ sagte Dr. Dittrich auf der Pressekonferenz.
Musiktheater
Die Oper Chemnitz setzt in der kommenden Spielzeit auf die großen Klassiker des Musiktheaterrepertoires und erobert neue Spielorte in der Stadt. Mit Grigori Frids Monooper „Das Tagebuch der Anne Frank“ startet die Oper ab dem 25. August 2024 in die neue Spielzeit und zeigt, dass uns Geschichte immer noch und immer wieder angeht. Zu erleben ist die erste Neuproduktion an einem besonderen Ort, in der Städtischen Musikschule Chemnitz.
An einen ungewöhnlichen Schauplatz entführt im März 2025 auch die Produktion „Wunderland“. Das Stück nach Lewis Carrolls bekanntem Kinderbuch lässt den Club Transit Chemnitz zur Bühne werden.
Im Mittelpunkt des Musiktheaterspielplans stehen außerdem zahlreiche Klassiker. Neben Jacques Offenbachs fantastischer Oper „Hoffmanns Erzählungen“ ab 21. September 2024, lädt im November Giacomo Puccinis „La Bohème“ in einer zeitlosen Inszenierung von Magdalena Fuchsberger ins Opernhaus ein. Zum anderen kommt im Februar 2025 das Roman musical „Louise“ auf die Bühne, dass mit Charpentiers hochemotionaler Musik zu einem Sensationserfolg der französischen Oper wurde.
Den ein oder anderen musikalischen Ohrwurm wiederum garantiert ab dem 5. April 2025 Paul Abrahams Operette „Viktoria und ihr Husar“, zu erleben in einer Inszenierung der Götz-Friedrich-Preisträgerin Julia Huebner. Mit „La Traviata“, einer der erfolgreichsten Opern Giuseppe Verdis, endet die Saison im Juni 2025.
Wiederaufnahmen weiterer Klassiker wie „Orpheus in der Unterwelt“, „Rigoletto“ oder auch das Erfolgsmusical „Cabaret“ sind ebenso im Spielplan zu finden.
Ballett
Das Ballett Chemnitz überrascht auch in dieser Spielzeit mit einem abwechslungsreichen Angebot sowohl für Liebhaber:innen des klassischen Balletts als auch für Fans des zeitgenössischen Tanzes.
Dabei begegnen sich die Tänzerinnen und Tänzer an außergewöhnlichen Orten dieser Stadt und laden die europäische Tanzwelt nach Chemnitz ein. So eröffnet „Kaleidoskop“, ein choreografisches Quartett mit Arbeiten von Choreografen aus Europa und Asien, am 19. Oktober 2024 die neue Ballett-Saison im Opernhaus.
Am 10. April 2025 gestaltet das Ballett Chemnitz unter dem Titel „Ballett Chemnitz & Friends“ erstmals gemeinsam mit renommierten Compagnien aus Europa einen hochkarätigen Tanzabend.
Mehr als je zuvor bringt Ballettdirektorin Sabrina Sadowska den Tanz in die Straßen und Orte der Stadt. In „Die Moderne geht baden IV – Von Nixen, Nymphen und Najaden“ erobern die Tänzerinnen und Tänzer im Februar 2025 endlich wieder das Stadtbad Chemnitz und lassen mit großer Experimentierfreude in außergewöhnlichem Ambiente einzigartige Choreografien entstehen.
Mit der bereits 11. Ausgabe von TANZ|MODERNE|TANZ bringt das Ballett Chemnitz Europa in die Stadt. Ein ganz besonderes Highlight ist dabei das Tanzprojekt „Odysee in C“. Inspiriert durch James Joyce Roman „Ulysses“ ist das Publikum am am 28. Juni 2025 zu einer Entdeckungsreise quer durch Chemnitz eingeladen.
Auch die mittlerweile etablierten Formate für zeitgenössischen Tanz – „Showcase“ im Ballettsaal des Opernhauses sowie „Made in Chemnitz – erfahren in der Spielzeit 2024/2025 ihre spannenden Fortsetzungen.
Robert-Schumann-Philharmonie
Ein vielfältiges Angebot von Konzerten an verschiedensten Orten der Stadt, von großer Sinfonik über Familienkonzerte und Kammermusik bis hin zu spannenden Sonderkonzerten, hat die Robert-Schumann-Philharmonie auch in dieser Spielzeit wieder zu bieten. Seit nun bereits 50 Jahren lässt die Philharmonie mit ihren Sinfoniekonzerten in der Stadthalle musikalische Welten entstehen, kommende Spielzeit unter spannenden Titeln wie „Fantastische Klänge“, „Zwischentöne“ oder „Leidenschaft und Sinnlichkeit“.
Zu einem besonderen Erlebnis lädt das 3. Sinfoniekonzert ein. Unter dem Titel „Sinfonie in Bildern“ entführen live projizierte Bilder des Fotografen Tobias Melle in die überwältigende Welt der Natur, während Ludwig van Beethovens sechste Sinfonie „Pastorale“ erklingt. Außerdem wird das 9. Sinfoniekonzert „An die Hoffnung“ erstmals Open-Air auf dem Theaterplatz stattfinden und mit der Aufführung von Beethovens neunter Sinfonie sowie weiteren Werken ein Zeichen im Sinne europäischer Werte setzten.
Neue Konzerterlebnisse erfordern besondere Spielorte – so entführt die Philharmonie in ihrer Konzertreihe „Klasse Klassik“ wieder an die unterschiedlichsten Aufführungsorte in der Stadt. Mit ihrem ersten Konzert der neuen Saison „Take the brass Train“ erobern die Musiker:innen am 18. August mit Blechbläsermusik verschiedenster Stilrichtungen den Schauplatz Eisenbahn.
Im Oktober wird die junge Schlagzeugerin Vivi Vassileva in ihrem „Recycling Concerto“ zeigen, welche besonderen Klänge recycelte Materialien unterschiedlichster Art kreieren können und im Dezember führen drei der bekanntesten Vertreter:innen der deutschsprachigen Poetry-Slam-Szene gemeinsam mit der Philharmonie eine „Slam Symphony“ in besonderer Atmosphäre des Industriemuseums auf.
Außerdem im Programm stehen Sonderkonzerte wie das 10. Chemnitzer Picknick-Konzert am 25. August 2024, erstmals auf dem Außengelände des Industriemuseums, „In 90 Tagen durch Europa“, ein Neujahrsgruß zum Kulturhauptstadtjahr 2025 und eine Sommerkonzert-Reihe vom 12. bis 28 Juni 2025 auf dem Theaterplatz mit spannenden Programmhighlights wie einer italienischen Opernnacht, einem „Symphonic Swing“ mit Tom Gaebel, einer erstmaligen Kooperation mit dem KOSMOS 2025 und vielem mehr.
Schauspiel
Mit insgesamt 12 Premieren, davon fünf auf der Großen Bühne, fünf im Ostflügel und zwei sommerlichen Open-Air-Produktion auf der Küchwaldbühne, hält das Schauspiel Chemnitz ein vielfältiges Programm mit klassischen Stücken bis hin zu zeitgenössischen Werken und Uraufführungen für alle Altersklassen bereit.
Mit Ulrich Plenzdorfs „Die Leiden des jungen W.“ erlebt die erste Produktion der neuen Spielzeit am 14. September 2024 im Schauspiel Premiere auf der Großen Bühne. Angelehnt an Goethes Briefroman erzählt Plenzdorf eine Geschichte über Liebe und Sehnsucht – positioniert in der DDR der 1970er Jahre.
Es folgt am 28. Oktober 2024 „Funny Money“, eine fantastische Komödie von Ray Cooney und im November das diesjährige Weihnachtsmärchen „Pinocchio“, eine zauberhafte Geschichte Carlo Collodis über das besondere Kind aus Zauberholz.
Mit „Die Verschwörung des Fiesco zu Genua“ erobert am 1. Februar 2025 ein Klassiker Friedrich Schillers die Bühne. Schiller hat für das Werk drei unterschiedliche Enden konzipiert, welches in Chemnitz zu sehen sein wird, bleibt abzuwarten.
Im März 2025 widmet sich Carsten Knödler in „Rolling Thunder“ dem Weltstar Bob Dylan und spürt dabei einem Blues nach, der Generationen verbindet.
Auf die Open-Air Bühne im Küchwald laden in dieser Spielzeit gleich zwei Produktionen ein. Bevor ab 14. Juni 2025 „Die Abenteuer des Tom Sawyer“ ein besonderes Theatererlebnis für die ganze Familie garantiert, ist bereits ab dem 6. Juni 2025 „Das Bildnis des Dorian Gray“ für alle Besucher:innen ab 14 Jahren Open-Air zu erleben. In den Zeiten der Selbstoptimierung scheint Oscar Wildes 1891 veröffentlichter Roman nahezu visionär für den Größenwahn des Menschen.
Der Ostflügel eröffnet die neue Schauspiel-Saison am 13. Oktober 2024 mit „Europa flieht nach Europa“. Das Stück, welches im Rahmen der Autor:innentage am Deutschen Theater Berlin 2018 Uraufführung feierte, legt den Finger in so manche blutige Wunder europäischer Geschichte. In „Zwischen den Dingen sind wir sicher“, einem Drama von Laura Naumann, stellt sich im Oktober 2024 traditionell das neue Schauspielstudio vor. Außerdem in der kommenden Spielzeit im Ostflügel zu erleben: „Herr Lem“, eine futurologische Begegnung von Bogdan Koca, „Was war was wird“, ein Kammerspiel von Lutz Hübner und Sarah Nemitz, sowie „Banane Jane“, eine Geschichte um Freiheit und andere Kleinigkeiten von Karin Eppler.
Figurentheater
Das Figurentheater startet am 28. September 2024 mit „ka:putt?“, einer Inszenierung für die Allerkleinsten, in die neue Spielzeit. In der Regie von Julika Mayer entsteht eine Produktion, die statt mit gesprochener Sprache vorwiegend mit Formen, Materialien, Körpern und Licht erzählt.
Auch „Punkt Punkt Komma Strich“ lädt ab dem 19. Oktober 2024 vor allem die ganz kleinen Besucher:innen ins Figurentheater ein. In Kooperation mit dem Museum Gunzenhauser nähert sich das Team Bildern, Materialien und Objekten um Schnittstellen von Theater und Bildender Kunst zu finden.
Auch ein Märchen darf in diesem Jahr nicht fehlen. Ab dem 19. November sogt „Das Geheimnis der Raunächte“ schon vor der Weihnachtszeit mit dem wilden Wichtel-Zauber-Märchen für eine verzauberte Stimmung. „An der Arche um acht“ erobert ab dem 8. Februar als letzte Neuproduktion der Spielzeit die Bühne im Figurentheater und leitet als rasantes Verwechslungsspiel in der Regie von Figurentheaterdirektorin Gundula Hoffmann das Kulturhauptstadtjahr 2025 ein.
Zurück auf den Spielplan kehren außerdem fantastische Inszenierungen wie „Die zweite Prinzessin“, „Bilder deiner großen Liebe“ und „Frederick“ – erstmals auch in englischer Sprache zu erleben. Zur Open-Air Saison kehrt im Sommer 2025 „Cyrano“, eine der bekanntesten Theaterfiguren, auf die Freilichtbühne im Kulturhaus Arthur zurück.
Projekte im Rahmen der Kulturhauptstadt Europas Chemnitz 2025
Durch insgesamt fünf Projekte, welche verteilt über die Spielzeiten 2024/2025 und 2025/2026 zu sehen sein werden, ergänzen die Theater Chemnitz zusätzlich das Kulturprogramm der Kulturhauptstadt Europas Chemnitz 2025. In Form von vielfältigen Projekten und Festivals werden vor allem aktuelle Fragen der Zeit thematisiert und Bezüge zu Stadt und Region sowie deren Bewohner:innen geschaffen.
Eine Bühne stellvertretend für einen geografischen Raum: Europa. Unter diesem Ansatz untersucht das Rechercheprojekt INSIDE OUTSIDE EUROPE in Form einer Tetralogie der Theater Chemnitz, Plauen-Zwickau, des Mittelsächsischen Theater Freiberg und des Eduard-von-Winterstein-Theater Annaberg-Buchholz den Bühnenraum. Dabei nähern sich die vier Theater auf ganz eigene Weise diesem gemeinsamen Raum, indem sie eine Bühne je verschieden bespielen. Die vier Inszenierungen werden in den vier Städten einzeln sowie erstmalig gemeinsam am 12. April 2025 im Figurentheater im Spinnbau gezeigt.
Was könnte besser in das Programm einer Kulturhauptstadt passen, als Nachbarschaft mit einem internationalen Theaterfestival zu feiern. NONSTOP Europa! 2025, vom 30 April bis 3. Mai im Spinnbau, bietet besten Anlass für europäische, grenz- und generationsübergreifende Begegnungen und anregenden Austausch. Mit klassischen sowie performativen Projekten widmen sich spannende und außergewöhnliche Gastspiele den aktuellen Fragen unserer Zeit und loten künstlerisch aus, wie ein Europa der Zukunft aussehen könnte. Ergänzt wird das Festival durch ein abwechslungsreiches Rahmenprogramm sowie das länderübergreifende Schauspielschultreffen.
Für internationalen Austausch sorgt auch das internationale Festival für zeitgenössischen Tanz TANZ | MODERNE | TANZ 2025. Vom 18. bis 29. Juni 2025 werden renommierte Companys aus der ganzen Welt in Chemnitz zu Gast sein. Dabei soll auch in diesem besonderen Jahr das Festival die Stadt in Bewegung versetzen und neue Perspektiven im gesellschaftlichen Miteinander eröffnen. Ganz im Sinne des Chemnitzer Kulturhauptstadt-Gedankens „C the Unseen“ schafft das Festival ungewöhnliche Begegnungen an übersehenen Orten der Stadt.
Im Rahmen des Festivals lädt das Ballett Chemnitz gemeinsam mit Tänzer:innen aus aller Welt auf eine bewegende Entdeckungsreise quer durch Chemnitz ein. Unter dem Titel „Odysee in C“ erlebt das Publikum, inspiriert durch James Joyce Roman „Ulysses“, an 18 Stationen in der Stadt verschiedenste Chroeografien, welche speziell für die jeweiligen Orte entstehen.
Die Oper Chemnitz erarbeitet anlässlich des Kulturhauptstadtjahres das mehrteilige Projekt „Rummelplatz“. Ausgangspunkt ist Werner Bräunigs gleichnamiger Roman, welcher von Ludger Vollmer (Komposition) und Jenny Erpenbeck (Libretto) als Musiktheaterwerk für die Bühne adaptiert wird. Die Uraufführung des Werkes ist für Herbst 2025, in der Spielzeit 2025/2026, geplant. Begleitend dazu findet bereits seit April 2024 ein partizipatives, internationales Schreibwerkstattprogramm statt. Eine Konferenz, die sich an ein breites Nicht-Fachpublikum richtet, ist ebenfalls Bestandteil und wird am Wochenende der Premiere im Herbst 2025 querschnittartig die Themen des Projekts in Vortrags- und Diskussions-Formaten verarbeiten.
In Chemnitz gibt es rund 30.000 Garagen, von denen die meisten zu DDR Zeiten oder früher kollektiv erbaut wurden. Noch heute zeugen sie von persönlichen Erinnerungen und Lebenswegen vieler Chemnitzer:innen. Mit „Archäologie der Dinge“ begibt sich das Figurentheater in Kooperation mit dem Flagshipprojekt „#3000Garagen“ der Kulturhauptstadt Europas Chemnitz 2025 in den Lebensraum „Garage“. Gemeinsam mit dem Publikum wird spielerisch und performativ erforscht, welche Geschichten sich dort verbergen. Das Projekt wird vom 28. August bis 14. September in der Spielzeit 2025/2026 zu erleben sein. Zusätzlich sind begleitende Formate geplant, die zum Austausch einladen. Im Rahmen des Flagshipprojektes „#3000Garagen“ ist u.a. im Juni 2025 ein Garagenfestival geplant.
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