Sebastian Baumgarten inszeniert erstmals wieder in Kassel

Staatstheater Kassel (Opernhaus; © Nils Klinger)

Sebastian Baumgarten inszeniert „Faust“ nach Berlioz‘ „La damnation de Faust“

Vor über 20 Jahren sorgten Sebastian Baumgartens bahnbrechende Inszenierungen am Staatstheater Kassel für städtischen Aufruhr und deutschlandweites Aufsehen und legten den Grundstein für seine Karriere. Für „Faust“, eine Musiktheater-Stückentwicklung über einen der bedeutendsten Stoffe der europäischen Kulturgeschichte, ist der renommierte Regisseur jetzt an eine seiner zentralen Wirkungsstätten zurückgekehrt.

Der Teufelspaktierer Doktor Johann Faust inspiriert seit Jahrhunderten Künstler:innen zu fundamentalen Arbeiten über menschliche Grundfragen. In Hector Berlioz’ Chorwerk „La damnation de Faust“ erscheint er als Künstlertypus und scheiternder Intellektueller in Zeiten des Krieges und als Sinnbild des modernen Individuums. Große Tableaux an unterschiedlichsten Orten vergegenwärtigen Stationen aus Fausts Leben. Zugleich sprengt Berlioz hier alle Gattungsgrenzen zwischen Oper, Oratorium und Chorsinfonie.

Die Faust-Sage und Hector Berlioz‘ fulminantes Werk bilden die zentralen Säulen für die Musiktheater-Stückentwicklung “Faust“. Das Team um Sebastian Baumgarten und den musikalischen Leiter Kiril Stankow erweitert dabei Berlioz‘ legénde dramatique durch Schauspiel, Tanz und elektronische Musik zu einer bildmächtigen Legendenerzählung über den großen europäischen Stoff, der bis in unsere Gegenwart wirkt.

Sebastian Baumgarten hat als Musiktheater- und Schauspielregisseur schon an den größten Bühnen im deutschsprachigen Raum inszeniert – häufig auch genau am Schnittpunkt der Gattungsgrenzen. Am Staatstheater Kassel war er von 1999 bis 2002 Oberspielleiter und stellvertretender Operndirektor und brachte die bis heute legendären Regiearbeiten von Mozarts „Entführung aus dem Serail“, Strauss’ „Rosenkavalier“, Puccinis „Tosca“ und Wagners „Parsifal“ auf die Kasseler Opernbühne.


Faust

Musiktheater nach „La damnation de Faust“ von Hector Berlioz
Text nach Johann Wolfgang von Goethe in der Übersetzung von Gérard de Nerval

Premiere am Staatstheater Kassel: Samstag, 22. Februar 25 (Opernhaus)

Musikalische Leitung: Kiril Stankow
Regie: Sebastian Baumgarten
Bühne: Barbara Steiner
Kostüme: Ines Burisch
Elektronische Musik: Stefan Schneider
Arrangement: Felix Linsmeier
Bewegungscoach: Safet Mistele
Dramaturgie: Kornelius Paede
Video: Philipp Haupt
Chordirektor: Marco Zeiser Celesti
Leitung Extrachor: Anne-Louise Bourion

Mit: Eric Laporte als Gast (Faust), Filippo Bettoschi (Méphistophélès), Ilseyar Khayrullova (Marguerite), Don Lee (Brander), Annett Kruschke (Schauspielerin), Safet Mistele / Einav Berkovich (Tänzer), Opernchor und Extrachor des Staatstheaters Kassel, Staatsorchester Kassel

Gelegenheit für erste Einblicke bietet für nur 8 Euro Eintritt ein Sneak In – eine öffentliche Bühnen-Orchester-Probe – am Montag, 17. Februar, im Opernhaus.
Karten für das Sneak In, die Premiere und die nächsten Vorstellungen sind erhältlich an der Theaterkasse, Tel. (0561) 1094-222, und online unter staatstheater-kassel.de.

Weitere Termine: 26.02., 9.3. (16 Uhr), 21.3., 29.3., 4.4., 6.4. (18 Uhr), 15.4., 23.5., 5.6.