Mit großer Eleganz und enormer Spielfreude findet die Sopranistin Josefine Göhman Wege aus vermeintlich unauflösbaren Situationen. Gerade bildete sie in der Neuköllner Oper in ihrer Fassung von Bartok mit dem Prototyp des Frauenmörders Blaubart „ein Paar auf Augenhöhe, glaubhaft in seinen Verstrickungen“. Göhmann schuf aus dem Paradigma abhängiger Beziehungen „Ausblick auf neue Akzeptanz, indem sie u.a. „Judiths Blick auf Blaubarts Verletzungen gelenkt“ (Tagesspiegel) hat.
Mit dieser Sicht auf toxische Männlichkeit knüpfte die Sängerin an ihr Programme réBelles! an. Darin überzeugte Göhmann nicht nur mit neuen Perspektiven, sondern auch durch „einen ganz speziellen Eigenklang. Entscheidend ist ihre immer authentische Gestaltungskraft: Sie steht mit ihrer ganzen Persönlichkeit hinter dem, was jedes Lied zu sagen hat, und auch sie selbst hat eine ganze Menge zu sagen.“ (Rhein-Neckar-Zeitung)
Die Sopranistin hat eine Menge zu sagen und eröffnet dabei imaginäre Räume: „Weißt du, ich will mich schleichen leise aus lautem Kreis“ singt sie Rilke. „On the Brink of reality“ ist Titel eines neuen Portrait-Albums des polnischen Komponisten Tomasz Skweres, bei dem Göhman Lieder interpretiert. Im Konzert ist die Sängerin mit dem komponierenden Cellisten Tomasz Skweres am 15. Oktober in Wien zu erleben.
Göhmann engagiert sich in Berliner Konzerten mit Schönheit gegen Gewalt und international u.a. in Italien. Auf ihr nächstes réBelles!-Konzert kann man sich im Juli 2025 bei RheinVokal freuen. Egal wo und mit welchem Programm:
Josefine Göhmann zaubert schillernd und facettenreich Zwischentöne in Stereotype und gestaltet kulturelle Codierungen so, dass sie zu changieren beginnen. Mit ihrer klugen Liedauswahl schafft sie lyrische Porträts: Für ihr Debüt-Album ließ sie eigens Lieder komponieren und ergänzt so Werke von Schönberg, Strauss, Honegger, Boulanger, Hindemith, Weill, Messiaen und Rihm zu einem klanglichen Spektrum, das beindruckt. Dabei „überwältigt uns Josefine Göhmann mit einer herrlichen Leichtigkeit bei gleichzeitiger Emotionalität so sehr, dass man sich selbst in Sphären äußerst ausdifferenzierter Spielarten des Sujets (erotisch, intellektuell, menschlich, weise) hineinbegeben möchte. Großes Kompliment!“ (Opernwelt)
Die Einspielung im Überblick:
ON THE BRINK OF REALITY
Portrait Album des Komponisten und Cellisten Tomasz Skweres
Josefine Göhmann, Sopran
Ensemble Reconsil
Antanina Kalechyts, Dirigent
RSO Wien / ORF
Cornelius Meister, Dirigent
DUX Recording Producers, PL
VÖ: 01.09.2024
Konzerte:
03. September Hoffest Berliner Bürgermeister
04. & 05. September 2024, 21.30 Uhr, Serenadenkonzert in Schöneberg
Brennpunkt-Konzert „Schönheit gegen Gewalt“ Bürgerplatz Fuggerstraße
Werke von Reynaldo Hahn, Claude Debussy, Marc-Antoine Charpentier, Lili Boulanger, Henry Purcell u.a.
Besetzung:
Josefine Göhmann, Sopran
Lotte Nuria Adler, Mandoline
Arthur Hornig, Cello
Lyra Polyversalis, Andreas Arnold
15. Oktober 19.00 Uhr, Polnisches Institut, Wien
Tomasz Skweres, CD-Releasekonzert
Weißt Du, ich will mich schleichen leise no.2 aus „Four Poems by Rainer Maria Rilke“
Firmamente für Cello und Sopran
Josefine Göhmann, Sopran
Tomasz Skweres, Cello
09. November 2024, Teatri di Pistoia, Palazzo de‘ Rossi
Una nave chiamata speranza
Josefine Göhmann, Sopran
Stephan Matthias Lademann, Klavier
27. Juli 2025, ARP Museum, Rhein Vokal
réBelles!
Josefine Göhmann, Sopran
Klara Hornig, Klavier