Rossinis »Der Barbier von Sevilla« ab Sonntag am Staatstheater Wiesbaden

Der Barbier von Sevilla ~ Staatstheater Wiesbaden ~ v. l. n. r.: Inna Fedorii, Max Konrad, Jack Lee ~ © Maximilian Borchardt

Rossinis „Der Barbier von Sevilla“ kommt in der Inszenierung von Nikolaus Habjan und mit neuer Sängerbesetzung ab Sonntag, 30.03.2025, um 18 Uhr, auf die Vorbühne des Großen Hauses des Staatstheaters Wiesbaden. Es wird eine eigens in Auftrag gegebene musikalische Fassung von Peter Leipold gespielt, die den szenischen Witz und die musikalischen Farben des Jahrmarktstheaters für eine Kammerbesetzung des Hessischen Staatsorchesters überträgt. Die Musikalische Leitung hat Albert Horne.

Wie prädestiniert erscheint Rossinis Opera Buffa „Der Barbier von Sevilla“ um vom Regiestar des Puppenspiels, Nikolaus Habjan, und mit seinen handgefertigten Puppen in Szene gesetzt zu werden. Die Textvorlage, Pierre-Augustin Caron de Beaumarchais‘ Figaro-Trilogie, hat ihren Ursprung im französischen Jahrmarktstheater des 17. und 18. Jahrhunderts, in dem Puppenspiel und die stereotypen Figuren der Komödie wichtiger Bestandteil waren.

In der temporeichen Inszenierung, die eine Übernahme des Theater Basel ist und von Nikolaus Habjan neu mit dem Wiesbadener Ensemble erarbeitet wurde, stehen die Illusion des Theaters und die Offenlegung ihrer Herstellung gleichwertig nebeneinander: Die Sänger*innen spielen selbst ihre Puppen, treten aber immer wieder als Darstellende hinter ihren Puppen hervor oder interagieren mit dem Orchester, das auf dem hochgefahrenen Orchestergraben und auf der Bühne musiziert.

In der Titelpartie Figaro feiert Jack Lee ein Rollendebüt. Graf Almaviva wird von Ensemblemitglied Joshua Sanders dargestellt. Die Partie der Rosina sang Camille Sherman bereits am Theater Basel, wo sie Teil der Opernstudios „OperAvenir“ war, bevor sie ans Hessische Staatstheater wechselte. Young Doo Park ist Don Basilio, als Bartolo ist Ensembleneuzugang Hovhannes Karapetyan zu erleben.

Die Partie der Berta wird von Inna Fedorii gesungen, die ebenfalls aus dem „OperAvenir“ des Theater Basel nach Wiesbaden gewechselt ist. Der Stipendiat des Australian Opera Grant James Young als Fiorillo sowie die Puppenspieler Max Koch und Angelo Konzett ergänzen das Ensemble.


Mit seinen Inszenierungen mit Puppen und Schauspieler*innen ist Nikolaus Habjan zu Gast am Wiener Burgtheater, im Wiener Rabenhof, am Schauspielhaus Graz, aber auch am Münchner Residenztheater, an der Bayerischen Staatsoper, im Schauspielhaus Zürich und am Theater an der Wien, wo er u. a. „Faust“ von Charles Gounod und „Salome“ von Richard Strauss inszenierte.

An der Bayerischen Staatsoper erarbeitete er Carl Maria von Webers „Oberon“. Nikolaus Habjan tritt als Schauspieler, Kunstpfeifer und Sänger mit verschiedenen Musiker*innen – darunter die Musikbanda Franui und die Pianistin Ines Schüttengruber – im In- und Ausland auf. Auch bei den Internationalen Maifestspielen in Wiesbaden trat er äußerst erfolgreich auf. Seit 2019 unterrichtet er an der Kunstuniversität Graz, Institut für Schauspiel, das Fach Puppenspiel.


Albert Horne ist seit 2014 Chordirektor und Dirigent am Hessischen Staatstheater Wiesbaden. Hier übernahm er u. a. die Musikalische Leitung von „Anna Nicole“ (Turnage), „Follies“ (Stephen Sondheim), „Madama Butterfly“, „Il trittico“ und „La Bohème“, „Peter Grimes“ (Britten), „Babylon“ (Jörg Widmann) sowie bei den Uraufführungen von Søren Nils Eichberg „Schönerland“ und „Oryx and Crake“. Zusätzlich übernahm er von 2022 bis 2024 die Position des Koordinierenden Musikalischen Leiters am Hessischen Staatstheater. Von 2007 bis 2014 war er Chordirektor und Dirigent an der Oper in Kapstadt/Südafrika.


Der Regisseur, Produzent und Bühnenbilder Jakob Brossmann wurde in Wien geboren und studierte ebendort Bühnen- und Filmgestaltung an der Universität für angewandte Kunst. Mit Nikolaus Habjan entwickelt er seit dem zum Nestroypreis nominierten Stück „Das Missverständnis“ regelmäßig Theaterabende, in denen Puppen, Schauspieler*innen und Sänger*innen gleichberechtigt mitwirken. Es entstanden Bühnenbilder für Inszenierungen am Schauspielhaus Graz, Volkstheater Wien, Staatsoper München, Residenztheater München, Schauspielhaus Zürich, Theater an der Wien, Oper Dortmund, Semperoper Dresden und Oper Luzern. Sein filmisches Schaffen wurde bei zahlreichen Festivals aufgeführt und vielfach prämiert. Jakob Brossmann lehrt an der Universität für Angewandte Kunst Wien.


Denise Heschl studierte an der Universität für Musik und darstellende Kunst in Graz Bühnen- und Kostümgestaltung bei Hans Schavernoch. Seit 2014 arbeitet sie kontinuierlich mit Nikolaus Habjan zusammen, u. a. in dem mit dem Nestroy-Preis nominierten Stück „Das Missverständnis“. Bisher führten ihre Arbeiten sie an das Theater Kanton Zürich, Volkstheater Wien, Residenztheater München, Schauspielhaus Zürich, sowie an die Bayerische Staatsoper München, das Theater an der Wien, die Oper Dortmund, das Münchner Volkstheater und das Staatstheater Stuttgart. Sie arbeitet zudem als Ausstatterin für diverse Reenactment- Dokumentationen und Kurzfilme und ist Lektorin an der Kunstuniversität Graz und der Pädagogischen Hochschule in Graz.


Der Barbier von Sevilla

Premiere: Sonntag, 30. März 25 (Großes Haus)

Musikalische Leitung: Albert Horne
Inszenierung: Nikolaus Habjan
Szenische Einstudierung: Philomena Grütter
Bühne: Jakob Brossmann
Mitarbeit Bühne: Marlene Lübke-Ahrens
Kostüme: Denise Heschl
Puppencoach: Manuela Linshalm
Lichtdesign: Vassilios Chassapakis
Licht: Klaus Krauspenhaar
Chor: Albert Horne
Dramaturgie: Meret Künding/Katja Leclerc
Vermittlung: Oliver Riedmüller

Bestzung:

Graf Almaviva: Joshua Sanders
Doktor Bartolo: Hovhannes Karapetyan
Rosina: Camille Sherman/Silvia Hauer
Figaro: Jack Lee
Basilio: Young Doo Park
Berta: Inna Fedorii
Fiorello / Ein Offizier: James Young/Wooseok Shim
Puppenspieler: Max Konrad, Angelo Konzett

Chor: Chor des Hessischen Staatstheaters Wiesbaden
Orchester: Hessisches Staatsorchester Wiesbaden
Statisterie: Statisterie des Hessischen Staatstheaters Wiesbaden

Weitere Termine: 30.03.2025 / 04., 06., 13. & 30.04.2025 / 05., 18.06.2025 / 06.07.2025

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